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Migration als Herausforderung - unesco-projekt-schulen Deutschland

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Interkulturellen Pädagogik sollen dazu beitragen, die konkreten Maßnahmen der<br />

vorgestellten UNESCO-Projekt<strong>schulen</strong> besser zu verstehen und einordnen zu<br />

können.<br />

Aus einer langen Entwicklungsgeschichte heraus, die mit der Ausländerpädagogik<br />

Anfang der 60er Jahre begann, entwickelte sich nach mehreren Veränderungen<br />

des inhaltlichen Schwerpunkts seit Mitte der 80er Jahre in der erziehungswissenschaftlichen<br />

Diskussion der Begriff der Interkulturellen Pädagogik (alternativ:<br />

Interkulturelle Bildung, Interkulturelle Erziehung) (Nieke, 1986; Hohmann, 1983;<br />

Reich, 1994; kritische Einwände zu den Systematisierungsversuchen bei Radtke<br />

und Diehm, 1999). Dieser beschreibt die Aufgabe der Schule, durch pädagogische<br />

Maßnahmen ein konstruktives Zusammenleben zwischen Schülern unterschiedlicher<br />

Herkunft zu fördern (Prengel, 2006). Im Folgenden wird der Begriff<br />

der Interkulturellen Pädagogik präzisiert und wesentliche Forderungen für eine<br />

Interkulturelle Pädagogik aus der erziehungswissenschaftlichen Diskussion dargestellt.<br />

Danach wird die Umsetzung der Forderungen der Interkulturellen Pädagogik<br />

im UNESCO-Schulnetzwerk dargestellt. Diese pädagogischen Maßnahmen zur<br />

Förderung des interkulturellen Dialogs werden im UNESCO-Schulnetzwerk seit<br />

1974 auf der Grundlage der von der 18. Generalkonferenz der UNESCO angenommenen<br />

Empfehlung über die Erziehung zu internationaler Verständigung und<br />

Zusammenarbeit umgesetzt (s. Anhang, S. 231).<br />

Die Konzepte der Integration und der Inklusion<br />

Das Konzept der Integration in der Erziehungswissenschaft, welches auch in der Heil-<br />

und Sonderpädagogik verwendet wird, geht allgemein davon aus, dass sich Kinder<br />

mit einem bestimmten Bedarf durch Fördermaßnahmen in das Bildungssystem<br />

eingliedern und einen Schulabschluss erwerben können. Ein differenziertes<br />

Schulsystem soll dafür sorgen, dass Schüler mit Lernschwierigkeiten eine optimale<br />

Förderung erhalten. Es handelt sich um einen individuumszentrierten Ansatz, der<br />

individuelle Förderpläne für Kinder beinhaltet. Besondere Ressourcen werden<br />

hierbei für die Förderung der Kinder mit Lernschwierigkeiten oder Behinderungen<br />

vergeben (Hinz, 2002).<br />

In der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion wird der Begriff der Integration aus<br />

mehreren Gründen kritisiert. Kritiker fordern, dass Integrationsbemühungen in der<br />

Schule die sprachlich-kulturelle Heterogenität der Schüler umfassend berücksichtigen<br />

müssen. Um ethnischen Ungleichheiten wirksam zu begegnen, sind kompensatorische<br />

Förderangebote und die Sensibilisierung einzelner Lehrperson im Umgang<br />

mit Diversität langfristig nicht ausreichend (Gomolla, 2007). Darüber hinaus wird<br />

kritisiert, dass Schüler im Integrationskonzept auf ihre kulturellen Hintergründe fest-

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