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30MädchenFlötenteich 22.11.2007 15:54 Uhr Seite 30<br />

Neues vom Mädchenfußball<br />

30<br />

Coole Schulkickerinnen<br />

in der IGS Flötenteich<br />

Siebt- bzw. Achtklässlerinnen der IGS<br />

20Flötenteich (Oldenburg) haben ein<br />

Fußballturnier für Grundschülerinnen organisiert.<br />

Eigentlich ist es nichts Besonderes. Es<br />

sind aber 250 Oldenburger Mädchen gekommen.<br />

Mit dieser Aktion wurden die<br />

Schülerinnen jetzt im Wettbewerb „Coole<br />

Schulkickerinnen“ ausgezeichnet.<br />

In Zusammenarbeit mit ihrer Sportlehrerin<br />

Annegret Meyer und dem Jugendwart<br />

des FC Ohmstede, Ludger Popken, wurden<br />

30 Grundschulen eingeladen, Spielpläne erstellt,<br />

Schiedsrichter eingeteilt, Obst und<br />

Gemüse vorbereitet, drei Spielfelder aufgebaut,<br />

Pokale beschafft und auf gutes Wetter<br />

gehofft. „Wir wollten viele Mädchen zum<br />

Fußball spielen einladen. Und sie sind wieder<br />

alle gekommen. Einen ganzen Vormittag<br />

kickten die vielen Oldenburger Mädchen der<br />

Klassen drei und vier mit- und gegeneinander“,<br />

resümierte Annegret Meyer, die das<br />

Turnier bereits zum fünften Male mit koordinierte.<br />

„Wir sind jedes Mal erstaunt über die<br />

Begeisterung der Mädchen. Sie fordern Trainingszeiten<br />

und Mädchenfußballpausen in<br />

den Schulen ein“, ergänzt Lutz Gramberg,<br />

Sportlehrer an der Grundschule Klingenbergstraße<br />

„Ich könnte noch viel mehr<br />

Schülerinnen mitnehmen, aber das wollen<br />

wir den jungen Organisatoren nicht zumuten.<br />

Fußball entwickelt sich auch bei den<br />

Mädchen zur Schulsportart Nr. 1!“.<br />

Für Sjamke Duzat, Schülerin der<br />

8. Klasse, steht eines fest: „Mädchen spielen<br />

anders als Jungs. Für sie sind soziale Sachen,<br />

das Zusammensein und das Klönen wichtiger.<br />

Jungs haben dagegen nur Fußball im<br />

Kopf“. Das gemeinsame Spielen mit Jungs<br />

ist für viele der Mädchen nicht so attraktiv.<br />

Ida- Lotta Hybrant, 8. Klasse: „ Wenn du mit<br />

Jungs spielt, kannst du dich häufig gleich<br />

auf die Bank setzen! Hier ist es anders. Auch<br />

Siegerehrung beim Turnier der IGS Flötenteich für Grundschülerinnen.<br />

Dezember 2007<br />

nicht so talentierte Mädchen spielen mit, ansonsten<br />

kann die Schulmannschaft nicht<br />

mitspielen!“ Nach 65 Spielen, die zum Teil<br />

erst nach einem spannenden Neunmeterschießen<br />

enden, geht das Turnier pünktlich<br />

mit der Siegerehrung zu Ende. Alle teilnehmenden<br />

Schulen erhalten einen Pokal, auch<br />

wenn der Siegerpokal etwas größer ist. Die<br />

begleitenden Grundschullehrerkräfte loben<br />

vor allem die Schiedsrichter. Für die meisten<br />

von ihnen war es der erste Einsatz. Fouls, Regelverstöße<br />

halten sich in Grenzen. Lena<br />

Hartig aus der 8. Klasse: „Man muss als<br />

Schiedsrichter immer aufpassen. Das ist<br />

nicht so einfach.“<br />

Der DFB- Jury hat die große Beteiligung<br />

an dem von den IGS- Schülerinnen organisierten<br />

Turnier gefallen. Mit dem klassischen<br />

Selbsthilfeprojekt bekommen viele migrantische<br />

und sozial benachteiligte Mädchen<br />

über den Schulwettbewerb den Zugang<br />

zum Sportspiel. Sie können sich mit anderen<br />

Kindern messen, trainieren und fiebern einem<br />

Höhepunkt im Schulleben entgegen.<br />

Der Anfahrtsweg zum Sportplatz des FC<br />

Ohmstede ist kurz. Zudem legen die Turnierinitiatoren<br />

großen Wert darauf, dass alle<br />

Mädchen viele Spiele mitmachen können<br />

und spätestens beim Neunmeterschießen<br />

auch Erfolgserlebnisse haben.<br />

„Unsere größte Leistung ist aber, dass<br />

die Mädchenfußballvereine von diesem Turnier<br />

profitieren. In den Stadtteilen Eversten,<br />

Bümmerstede und Etzhorn sind ganze<br />

Mädchenfußballabteilungen in den Vereinen<br />

entstanden. Der FC Ohmstede hat inzwischen<br />

zehn Mädchenmannschaften. Jede<br />

Woche kommen immer mehr Mädchen<br />

auf den bescheidenen FCO-Sportplatz an<br />

der Rennplatzstraße. Aber auch unsere<br />

Schule profitiert von diesem Mädchenfußballboom.<br />

Das Spiel- und Bewegungsange-<br />

Schülerinnen der<br />

Mädchenfußball-AG<br />

vom DFB ausgezeichnet<br />

bot für die jugendlichen Mädchen wird attraktiver“,<br />

stellt Annegret Meyer (Sportlehrerin<br />

an der IGS Flötenteich) fest.<br />

„Vor allem merken die Mädchen, dass<br />

sie es genauso gut wie die Jungen können.<br />

Das stärkt das Selbstbewusstsein“, ergänzt<br />

Sjamke Duzat.<br />

Für den mitorganisierenden FC Ohmstede<br />

ist das Schulturnier inzwischen ein<br />

fester Bestandteil im Jahreskalender. Dazu<br />

Ludger Popken: „Ich muss feststellen, dass<br />

das Mädchenturnier für uns eine große<br />

Freude darstellt. Anders als beim Jungenturnier<br />

klappt die Organisation der Schülerinnen<br />

reibungslos. Die Mädchen der Klassen 7<br />

und 8 helfen beim Platzaufbau mit, kümmern<br />

sich um verletzte Spielerinnen und sorgen<br />

für Obst und Gemüse. Beim Jungenturnier<br />

ist es anders. Dies organisieren auch<br />

IGS- Schüler. Sie konfrontieren mich aber<br />

immer wieder mit der Frage, wann können<br />

wir selber endlich spielen. Zudem kicken die<br />

männlichen Grundschüler in der Regel<br />

schon im Verein. Das ist bei den Mädchen<br />

ganz anders. Sie kann man über ein Schulturnier<br />

für den Fußballverein begeistern.“<br />

Diese Begeisterung ist für die Organisatoren<br />

Ansporn und Antrieb für die viele Arbeit.<br />

„Lässt sich diese viele Arbeit auf mehrere<br />

Schultern verteilen, partizipieren junge<br />

Menschen, dann kann es allen auch viel<br />

Spaß machen“, bilanziert der Sportdidaktiker<br />

Dr. Ulf Gebken (Initiator des<br />

Ohmsteder Mädchenfußballprojektes und<br />

Hochschullehrer an der Universität Osnabrück).<br />

„Nach fünf erfolgreichen Turnieren<br />

engagieren sich ein Dutzend Mädchen in<br />

der Betreuung von Jugendmannschaften im<br />

Sportverein“, ergänzt Gebken.<br />

Deshalb sind die IGS-Schülerinnen zu<br />

Recht im Bundeswettbewerb ausgezeichnet<br />

worden.

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