ÖKOSYSTEMLEISTUNGEN IN DER STADT
170116_UFZ_TEEB_Broschuere_KF_Bericht3_Stadt_BF
170116_UFZ_TEEB_Broschuere_KF_Bericht3_Stadt_BF
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
KERNBOTSCHAFTEN<br />
15<br />
Biologische Vielfalt fördern. Biologische Vielfalt ist die Grundlage für<br />
ein breites Spektrum urbaner Ökosystemleistungen. Sie in urbanen<br />
Lebensräumen zu erhalten und zu fördern, leistet nicht nur einen<br />
Beitrag zum Naturschutz (z. B. zur Nationalen Strategie zur Biologischen<br />
Vielfalt), sondern stärkt auch die Lebensqualität und Attraktivität<br />
von Städten.<br />
Instrumente der Stadtplanung um Informationen zu Ökosystemleistungen<br />
erweitern. Gemeinsam mit der Landschafts- und Freiraumplanung<br />
spielt die Stadtplanung eine wesentliche Rolle für die<br />
Stadtentwicklung. Hier sind die Werte urbaner Ökosystemleistungen<br />
stärker einzubinden. Bei der Formulierung von Flächennutzungsplänen<br />
sowie bei Entscheidungen zur Gestaltung von Flächen werden<br />
die Leistungen der Natur allzu oft als »rein ökologische Belange« vernachlässigt.<br />
Ihr Wert für eine soziale und ökonomische Entwicklung<br />
der Stadt wird dabei meist vergessen. Das stadtplanerische Konzept<br />
der doppelten Innenentwicklung, das die bauliche Innenentwicklung<br />
mit einer Entwicklung städtischer Grünräume verbindet, bietet einen<br />
wesentlichen strategischen Rahmen zur Erhaltung und Entwicklung<br />
von Freiräumen und somit zur Stärkung von Ökosystemleistungen<br />
und biologischer Vielfalt.<br />
Intra- und interkommunale Zusammenarbeit stärken. Innerhalb der<br />
Städte und Gemeinden sind die Sektoren besser miteinander zu vernetzen,<br />
die Vorteile aus der grünen Infrastruktur ziehen, z. B. Gesundheit,<br />
Bildung, Jugend und Familie, Soziales, Klimaschutz, Klimaanpassung<br />
und Naturschutz. Das Aufzeigen und Diskutieren der<br />
gesellschaftlichen Bedeutung von Stadtnatur eröffnet die Möglichkeit,<br />
Synergien zwischen verschiedenen Zielsetzungen zu erkennen<br />
und gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Ein wichtiges Feld für die<br />
Zusammenarbeit zwischen Kommunen ist u. a. eine abgestimmte<br />
Flächenpolitik, um den Flächenverbrauch zu reduzieren.<br />
Verstärkt ökonomische Anreize setzen. Durch finanzielle Anreize –<br />
zusätzlich zu den vorhandenen Instrumenten – sollte die Bereitstellung<br />
der Leistungen der Natur gefördert und umweltschädigendes<br />
Verhalten reduziert werden. Die Palette der zur Verfügung stehenden<br />
Instrumente reicht von Gebühren (z. B. Abwasser) über Mengenlösungen<br />
(z. B. handelbare Flächenausweisungsrechte) bis hin zur Berücksichtigung<br />
des Finanzbedarfs für die Sicherung des Naturkapitals im<br />
Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs.