MAGAZIN Solothurner Spitäler 1/2017
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Informationen für Mitarbeitende der <strong>Solothurner</strong> <strong>Spitäler</strong><br />
<strong>MAGAZIN</strong><br />
MÄRZ <strong>2017</strong><br />
FOKUS<br />
SCHNITTSTELLEN<br />
Von der Chirurgie über die Geburt bis zur Informatik. S4<br />
Z U G R I F F<br />
AUF DIE AKTE<br />
Sind Sie fit beim Thema Datenschutz?<br />
Wissen Sie, was Sie dürfen und was nicht?<br />
Machen Sie den Test im Datenschutzquiz<br />
auf S26<br />
SEHR HOHE<br />
ZUFRIEDENHEIT<br />
Patientinnen und Patienten bewerten ihren<br />
Aufenthalt in den <strong>Solothurner</strong> <strong>Spitäler</strong>n zu mehr<br />
als 96 Prozent mit «Gut» bis «Sehr gut».<br />
S30<br />
FAMILIEN<br />
WILLKOMMEN<br />
Die <strong>Solothurner</strong> <strong>Spitäler</strong> fördern Teilzeitarbeit<br />
und bieten Eltern zahlreiche<br />
Unterstützungsangebote. Das family<br />
friendly hospital auf S32
INHALT<br />
EDITORIAL<br />
EINE HOCHKOMPLEXE<br />
ORGANISATION.<br />
EIN AKUTSPITAL IST EIN<br />
ZUSAMMENSPIEL<br />
UNZÄHLIGER SYSTEME.<br />
SEITE 4<br />
GETRENNTE WEGE.<br />
IM NEUBAU BÜRGERSPITAL<br />
SOLOTHURN GIBT ES<br />
GETRENNTE PATIENTEN-<br />
UND LOGISTIKWEGE.<br />
AUS GUTEN GRÜNDEN.<br />
SEITE 22<br />
GUTE FRAGE.<br />
MACHT ES EIGENTLICH<br />
SPASS, MIT BLAULICHT ÜBER<br />
DIE KREUZUNG ZU DON-<br />
NERN? DIE ANTWORT AUF<br />
SEITE 25<br />
MITEINANDER PLANEN.<br />
DER EINBEZUG<br />
PSYCHIA TRISCHER<br />
PATIENTEN IN DIE<br />
AUSTRITTS PLANUNG<br />
HILFT, RASCHER ZU<br />
GENESEN.<br />
SEITE 28<br />
WILLKOMMEN<br />
IN DER SOH.<br />
SEITE 35<br />
UND SCHNITT!<br />
IN EINEM SPITAL GIBT ES UNGLAUBLICH VIELE SCHNITTSTELLEN.<br />
ES GIBT ZUM BEISPIEL die offensichtlichen Schnittstellen in der Chirurgie.<br />
Es gibt aber auch Schnittstellen im übertragenen Sinne, die man nicht sieht,<br />
Schnittstellen etwa in einem Patientenprozess. Wir liessen uns für dieses<br />
<strong>MAGAZIN</strong> vom Gedanken leiten, verschiedene Schnittstellen etwas näher<br />
zu betrachten. So versuchen wir, in wohlgemerkt stark vereinfachter Form<br />
auf den Seiten 4 und 5 aufzuzeigen, wieviele Schnittstellen es gibt, wenn<br />
ein einfacher chirurgischer Eingriff stationär durchgeführt wird. Komplex<br />
sind auch die Schnittstellen in der Informatik, wenn rund 50 IT-Systeme<br />
miteinander auskommen müssen oder all die Schnittstellen, an die gedacht<br />
werden muss, wenn eine Akutbettenstation das Gebäude wechselt.<br />
Und dann gibt es auch die Schnittstellen im Leben. Die Geburt etwa, der Tod<br />
oder, wenn ein Patient das Bein verliert und wieder gehen lernen muss. Und<br />
nicht zuletzt um die – so die Aussagen des Kinder- und Jugendpsychiaters –<br />
dickste Schnittstelle überhaupt, durch die wir alle durch mussten: nämlich<br />
der Übergang vom Jugend- ins Erwachsenenalter.<br />
UND MEIN PERSÖNLICHER SCHNITT IST DER, DASS ES NUN DIE LETZTE<br />
AUSGABE DES <strong>MAGAZIN</strong>S IST, DIE ICH VERANTWORTEN DARF. Nach rund<br />
sieben Jahren verlasse ich die <strong>Solothurner</strong> <strong>Spitäler</strong> und schaue zurück auf<br />
unzählige, wertvolle Begegnungen, die ich für dieses <strong>MAGAZIN</strong> haben durfte.<br />
Danke!<br />
Viel Vergnügen beim Lesen.<br />
ERIC SEND | REDAKTIONSLEITER SOH <strong>MAGAZIN</strong><br />
ERIC.SEND@SPITAL.SO.CH<br />
<strong>MAGAZIN</strong> Ausgabe 1 | März <strong>2017</strong> Redaktionsteam Maja Bamert, Bürgerspital Solothurn; Susanne Schibler, Spital<br />
Dornach; Mirjam Ludäscher, Kantonsspital Olten; Elisabeth Hänni, Bürgerspital Solothurn; Judith Imhof, Kantonsspital Olten;<br />
Dr. med. Renata Jori, Kantonsspital Olten; Isabella Meyer, Psychiatrische Dienste; Cornelia Schneeberger, Bürgerspital Solothurn /<br />
Gesundheitszentrum Grenchen; Olivia Schild, Direktion Personaldienste soH; Eric Send, Redaktionsleitung Fotos Hanspeter<br />
Bärtschi (Seiten 1, 3, 7–17, 23–29, 33, 39) Eric Send (Seite 20), Martin Krebs (Seite 31), Raimo Lindner (Seiten 35 und 38), zvG Illustration<br />
Thomas Krummenacher (Seite 4–5) Layout und Lithos Rothus AG, Grafik und Verlag, Solothurn, Thomas Krummenacher<br />
Konzept IBL und Partner AG, Solothurn Druck Stämpfli AG, Bern Auflage 7700 Exemplare Erscheinen Vierteljährlich, die nächste<br />
Ausgabe erscheint Ende Juni <strong>2017</strong> Redaktion soH magazin, <strong>Solothurner</strong> <strong>Spitäler</strong> (soH), Schöngrünstrasse 36a, 4500 Solothurn,<br />
T 032 627 44 34, E-Mail: eric.send@spital.so.ch, Internet www.solothurnerspitaeler.ch Titelbild Kurz vor dem Schnitt eines handchirurgischen<br />
Eingriffs im Kantonsspital Olten.<br />
2 3
FOKUS<br />
BLINDDARMENTZÜNDUNG<br />
VIELE SCHNITTSTELLEN VOR UND NACH DEM SCHNITT<br />
EINTRITT<br />
NOTFALLPRAXIS<br />
Abklärung<br />
Abklärung<br />
T<br />
NOTFALLSTATION<br />
Orthopädie<br />
Medizin<br />
Chirurgie<br />
Anamnese (Vorgeschichte)<br />
Status (körperliche Untersuchung)<br />
Labor<br />
Bildgebung (Ultraschall, CT)<br />
? !<br />
Diagnose:<br />
Blinddarmentzündung<br />
Herzlich<br />
willkommen<br />
Triage<br />
Assistenzarzt<br />
Triage-Pflegefachperson<br />
Notfallpflege<br />
Patientenaufnahme<br />
Assistenzarzt<br />
Chirurgie<br />
Kaderarzt<br />
Chirurgie<br />
Administrative Erfassung<br />
Lagerungspflege<br />
OPS-Pflege<br />
OPS-Leitstelle<br />
Anästhesie<br />
Indikation<br />
Operation<br />
Prämedikation<br />
Kaderarzt<br />
Anästhesie<br />
Assistenzarzt<br />
Anästhesie<br />
Abklärung<br />
Bettendisposition<br />
Patientenadministration<br />
Laparoskopische Appendektomie<br />
Stationärer Eintritt<br />
Kaderarzt<br />
Chirurgie<br />
EINGRIFF<br />
AUFWACHRAUM<br />
OP-VORBEREITUNG<br />
Anästhesiepflege<br />
Lagerungspflege<br />
Anästhesiearzt<br />
Assistenzarzt<br />
Kaderarzt<br />
Chirurgie<br />
Zentralsterilisation<br />
OPS-Pflege<br />
Reinigung<br />
Schleuse<br />
Operationssaal<br />
OPS-Pflege<br />
Lagerungspflege<br />
Anästhesiepflege<br />
Welche Stellen werden in Bewegung gesetzt, wenn eine Patientin, ein Patient<br />
via Notfallstation in das Spital eintritt, eine Blinddarmentzündung diagnostiziert<br />
bekommt und für die Behandlung vorbereitet wird? Auf dieser Doppelseite<br />
werden die wichtigsten Schnittstellen in diesem Prozess veranschaulicht,<br />
jeder Pfeil steht für eine Schnittstelle. Es sind ganz bewusst nicht alle –<br />
die Illustration wäre zu unübersichtlich geworden. Vielen Dank an Dr. med.<br />
Thomas Bührer, Oberarzt Chirurgie BSS und Projektleiter Ärztliche Direktion,<br />
für das Konzept dieser Illustration.<br />
Fakturierung<br />
Patientenadministration<br />
Medizincontrolling<br />
Qualitätsmanagement<br />
AUSTRITT<br />
Geheilter<br />
Patient<br />
ohne Blinddarm<br />
Küche<br />
Reinigung<br />
STATION<br />
Kaderarzt<br />
Chirurgie<br />
Assistenzarzt<br />
Chirurgie<br />
Stationspflege<br />
4<br />
5
FOKUS<br />
SCHNITTSTELLEN<br />
INFORMATIK:<br />
DAMIT DIE DATEN<br />
FLIESSEN<br />
Täglich werden im Spital Hunderttausende Daten zwischen verschiedenen<br />
Systemen ausgetauscht. Damit dies möglich ist, braucht es das Schnittstellenmanagement.<br />
Gut überwacht: Richard Falk,<br />
Projektleiter Informatik (links)<br />
beobachtet mit Konrad von<br />
Felten, Applikationsbetreuer,<br />
die aktuellen Datenflüsse.<br />
VEREINFACHTE DARSTELLUNG VON SCHNITTSTELLEN<br />
Laborinformationssystem<br />
OPUS<br />
Laborbefund<br />
als PDF<br />
e-Archiv-System<br />
Patient Datenerfassung<br />
via SAP<br />
Umverteilung<br />
an alle Systeme<br />
Radiologie RIS<br />
Bericht / Bild<br />
PACS<br />
Klinikinformationssystem<br />
KISIM<br />
Befund / Bericht<br />
e-Archiv-System<br />
Der Datenaustausch ist für uns eine tägliche Selbstverständlichkeit.<br />
Für die Informatikabteilung nicht.<br />
Damit Sie als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter im Klinikinformationssystem<br />
sehen können, um welchen<br />
Patienten mit welchem Eintrittsdatum und welchen<br />
Diagnosen es sich handelt, müssen rund 50 Systeme<br />
die Daten untereinander austauschen können –<br />
von der einzelnen Software eines Radiologiegerätes,<br />
über die Analysegeräte des Labors bis hin zur Patientenadministration,<br />
wo die Stammdaten eines Patienten<br />
erfasst werden. Dafür braucht es das Schnittstellenmanagement.<br />
Die Systeme müssen nämlich<br />
rasch und vor allem auch fehlerfrei untereinander<br />
Daten austauschen können, damit es nicht zu sogenannten<br />
IT-Datensilos oder Insellösungen kommt.<br />
Denn mit einer besseren und vor allem einfacheren<br />
Verfügbarkeit von Daten können Doppelspurigkeiten<br />
vermieden werden.<br />
Es gehört zum Glück der Vergangenheit an, dass<br />
einzelne Abteilungen wie Administration, Pflege,<br />
Materialwirtschaft, Labor, Radiologie oder die Ärzteschaft<br />
mit eigenen, isolierten IT-Lösungen arbeiten.<br />
Dass unterschiedlichste Systeme aber immer wieder<br />
aufs Neue aufeinander abgestimmt werden müssen,<br />
bleibt eine Realität. In der soH-Informatik sind dafür<br />
mehrere Applikationsbetreuer und Richard Falk als<br />
Projektleiter zuständig. Gearbeitet wird in der soH<br />
mit dem Kommunikationsserver Mirth Connect, einer<br />
weit verbreiteten Integrationslösung. Die Aufgabe<br />
von Mirth Connect ist es also, Daten zwischen den<br />
Systemen zu vermitteln, zu konvertieren, zu transformieren,<br />
zu filtern (nicht immer müssen sämtliche<br />
Daten weitergeleitet werden) und die vollständige,<br />
fehlerfreie Übermittlung sicherzustellen. «Diese Integrationsplattform<br />
bietet den grossen Vorteil, dass<br />
die Daten und Datenflüsse überwacht und zentral<br />
verwaltet werden können. Ein Monitoring ist so möglich,<br />
Fehler im komplexen Netzwerk können rasch<br />
lokalisiert werden», so Richard Falk. Das Schlussziel<br />
bleibt dabei immer: Was einmal erfasst wurde, soll<br />
nicht noch einmal eingegeben werden müssen.<br />
DATENTYPEN IN DER SOH<br />
• Administrative Patienten- und<br />
Falldaten, Termine<br />
• Klinische Daten<br />
• Leistungsdaten und Gebühren<br />
• Kataloge<br />
• Stammdaten<br />
7
FOKUS<br />
Neu gehen lernen.<br />
Sandra Signer,<br />
Teamleiterin Physiotherapie<br />
Bürgerspital<br />
Solothurn,<br />
trainiert mit Walter<br />
Heutschi die Beinmuskulatur.<br />
SCHNITTSTELLE<br />
BEIN: WIE PATIENTEN<br />
WIEDER GEHEN<br />
LERNEN<br />
Die Amputation von Gliedmassen ist meistens der letzte Schritt nach einer langen<br />
Leidensgeschichte. Danach fängt eine neue an – aber oft mit gutem Ausgang,<br />
sagt Sandra Signer, Physiotherapeutin und Bereichsleiterin Rehabiliations- und<br />
Rheumazentrum des Bürgerspitals Solothurn.<br />
«Es ist im wörtlichen Sinne ein grosser Schnitt, den<br />
die Chirurgen machen, wenn sie Gliedmassen amputieren.<br />
Zuerst wird ein Teil des Beins weggeschnitten,<br />
danach die Haut und die verbleibende Muskulatur<br />
darüber gezogen, vernäht und erst nach einigen<br />
Wochen intensiver Wundpflege kann der Prozess beginnen,<br />
mit einer Prothese gehen zu lernen. «Ich will<br />
nach Hause gehen», «eg wott hei goh», das ist etwas,<br />
was unsere Patientinnen und Patienten, die wir in der<br />
Rehabilitation betreuen, immer wieder sagen. Das<br />
Wort «Gehen» ist in unserem Mundart-Wortschatz<br />
fest verankert.<br />
Obwohl die Patienten vorbereitet werden, dass eine<br />
Amputation erfolgt, ist es für die meisten ein Schock.<br />
Phantomschmerzen sind ein Thema, wenn die abgetrennten<br />
Nervenenden falsche Signale ans Hirn senden,<br />
Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit und<br />
Stürze. Solche Stürze geschehen oft nachts, wenn<br />
die Patienten geträumt haben, sie hätten noch beide<br />
Beine. Der Rehabilitationszeitplan und die Krankheitsbewältigung<br />
erfolgen nicht immer zeitgleich.<br />
Nach einer Amputation muss der Patient mit verschiedenen<br />
neuen Verhältnissen einen Umgang finden.<br />
Er muss sich körperlich und mental neu austarieren.<br />
Wie beim Velofahren muss er merken, dass<br />
sein Gleichgewicht anders geworden ist. Unsere Bewegungen<br />
funktionieren grösstenteils mittels Automatismen,<br />
die jetzt neu gelernt werden müssen.<br />
Während Kinder in solchen Fällen unermüdlich ihre<br />
Versuche machen und sich bei einem Sturz meistens<br />
nicht verletzen, sind unsere Patienten altersbedingt<br />
gefährdeter. Ein Sturz kann fatal sein. Wir müssen<br />
deshalb sehr sorgfältig darauf achten, Gefahrenmomente<br />
auszuschalten, aber so, dass sie trotzdem<br />
körperliche Erfahrungen machen können. Sonst ist<br />
der Lerneffekt nicht da.<br />
Als ich meine Ausbildung als Physiotherapeutin begann,<br />
musste ich mich anfänglich überwinden, einen<br />
Beinstumpf anzufassen. Ein fehlendes Glied hat etwas<br />
Surreales. Auch für den Patienten. In der Arbeit<br />
ist es jedoch unerlässlich, dass wir die amputierte<br />
Gliedmasse sorgfältig pflegen, massieren, desensibilisieren,<br />
und dies auch mit dem Patienten üben. Es<br />
gibt Patienten, die es anfänglich kaum schaffen, ihre<br />
Stümpfe anzuschauen. Bevor ein Patient eine Prothese<br />
anzieht, müssen wir die Gliedmasse in Form<br />
und Belastbarkeit vorbereiten, damit sich die Haut<br />
und das Gewebe für die harte Prothesenschale abhärten.<br />
Das Gehen ohne Prothese zu üben ist in dieser<br />
Phase vor der Prothesenanpassung ein wichtiger<br />
Teilschritt in der Rehabilitation, denn es kann auch<br />
später immer wieder vorkommen, dass die Prothese<br />
nicht getragen werden kann.<br />
Wenn der Patient das erste Mal seine Prothese anzieht,<br />
so drückt es meistens, es zwickt und zwackt<br />
und es ist für ihn unangenehm. Die ersten Schritte,<br />
die er damit machen kann, sind dann aber ein absolutes<br />
Highlight. Auch für uns!»<br />
8
Dr. med. Volker<br />
Schmidt, Leitender<br />
Arzt Fachbereich<br />
Kinder- und<br />
Jugendforensik der<br />
Psychi atrischen<br />
Dienste, nutzt den<br />
Töggeli kasten hin<br />
und wieder, um<br />
das Eis zu brechen.<br />
FOKUS<br />
«In der Adoleszenz baut sich das menschliche Gehirn<br />
um. Vor allem das Frontalhirn entwickelt sich<br />
in dieser Zeit sehr stark. Im Frontalhirn wird unter<br />
anderem das Risikoverhalten gesteuert, was ein<br />
Grund ist, weshalb Jugendliche oft über die Stränge<br />
schlagen. Evolutionär gesehen macht der Umbau des<br />
Gehirns Sinn, weil man dadurch flexibler wird und<br />
sich so auf die unzähligen Veränderungen einstellen<br />
kann. Heutzutage zählen auch die zahlreichen Informationen<br />
dazu, die Jugendliche verarbeiten müssen.<br />
An der Schnittstelle Adoleszenz ist das Gehirn besonders<br />
vulnerabel, also verletzlich. Deshalb brauchen<br />
Jugendliche erzieherische Unterstützung, was zum<br />
Beispiel die Medien betrifft oder die Sexualisierung.<br />
In dieser Phase lösen sie sich von den Eltern, orientieren<br />
sich an ihren Kolleginnen und Kollegen, der<br />
Peergroup. Das kann sehr gut oder sehr schlecht<br />
sein, nämlich dann, wenn man in falsche Kreise gerät.<br />
Denn Jugendliche überschreiten Grenzen oft in<br />
der Gruppe.<br />
Wir haben nun also bei Jugendlichen die biologische,<br />
soziale und emotionale Schnittstelle, die es beim<br />
Übergang ins Erwachsenenalter zu bewältigen gilt.<br />
Hinzu kommt dann noch die gesetzliche Schnittstelle:<br />
Mit 18 Jahren fällt man plötzlich nicht mehr<br />
unter das Jugendstrafrecht. Von einem Tag auf den<br />
anderen, kann man selber Verträge unterzeichnen<br />
und ist geschäftsfähig. Aber die Hirnentwicklung verläuft<br />
ja nie nach Stichtagen, ausgereift ist das Gehirn<br />
erst etwa zwischen dem 20. und dem 25. Lebensjahr.<br />
Von daher wäre eigentlich eine Volljährigkeit mit<br />
21 Jahren sinnvoller. Immerhin kann man die Jugendstrafmassnahmen<br />
heute bis 25 weiterführen statt wie<br />
früher nur bis 22 – das ist ein Fortschritt. Denn man<br />
hat gesehen, dass manche Delinquenten mit 22 Jahren<br />
einfach noch nicht reif genug waren, um wieder<br />
unbegleitet entlassen zu werden.<br />
Bei straffälligen Jugendlichen ist es sehr interessant<br />
zu beobachten, wann ihre Delinquenz aufhört. Bei<br />
vielen erfolgt dieses sogenannte «Aging out» nicht<br />
selten, wenn die Jungs eine Freundin haben oder<br />
wenn sie zum Beispiel den Schritt in die Berufswelt<br />
geschafft haben und ihnen der Lehrabschluss eine<br />
neue Perspektive ermöglicht. Die grosse Schwierigkeit<br />
des Jugendalters ist es ja auch, mit der plötzlichen<br />
Autonomie, die man hat, zurechtzukommen<br />
und die eigene Identität zu finden. Da passiert enorm<br />
viel an verschiedenen Schnittstellen. Als forensischer<br />
Kinder- und Jugendpsychiater begleite ich die<br />
Jugendlichen dabei und bewege mich selbst an der<br />
Schnittstelle zwischen Psychiatrie und Recht – eine<br />
faszinierende Arbeit.»<br />
JUGENDALTER?<br />
DIE DICKSTE<br />
SCHNITTSTELLE<br />
UBERHAUPT<br />
Es gibt keinen Tag X, an dem jemand das Jugendalter abstreift und<br />
erwachsen wird. Der Wandel vom Jugendlichen zum Erwachsenen ist ein<br />
Prozess, bei dem enorm viel passiert.<br />
11
FOKUS<br />
SCHNITTSTELLEN<br />
BEIM UMZUG EINER<br />
BETTENSTATION<br />
Es war eigentlich nur ein kleiner Umzug der Akutstation 2G nach 9E im Bürgerspital<br />
Solothurn. Bei der Planung kamen jedoch Schnittstellen zum Vorschein, an die man nie<br />
zuvor gedacht hätte.<br />
«Es wird einem erst bewusst, wie unglaublich komplex<br />
der Betrieb einer einzelnen Bettenstation ist,<br />
wenn man sie einmal gezügelt hat», sagt Cornelia<br />
Schneeberger, Projektleiterin im Bürgerspital Solothurn.<br />
Ende Januar war sie verantwortlich für den<br />
Umzug der Akutstation 2G vom Hochhaus hinüber in<br />
den Altbautrakt 9E. Die Planung dazu begann mehrere<br />
Monate zuvor, am Schluss arbeitete sie für die<br />
grobe Koordinationsübersicht mit Tabellen auf vier<br />
A3-Seiten. Und das waren nur die Stichworte und<br />
Koordinaten der verantwortlichen Personen.<br />
«Angefangen hat es damit», so Schneeberger, «dass<br />
wir auf der bestehenden Station zuerst einmal eine<br />
Inventaraufnahme machen mussten. Wir mussten<br />
zusammen mit den Verantwortlichen überlegen, was<br />
alles gezügelt werden muss und wie wir sicherstellen,<br />
dass die bisherige Station bis zum Umzugs termin<br />
lückenlos funktioniert, und dass die neue Station am<br />
gleichen Tag vollständig in Betrieb genommen werden<br />
kann.» Da wären zum Beispiel der Technische<br />
Dienst, der neue Telefon-, Fax- und Rohrpostnummern<br />
vergeben muss, die Hauswirtschaft, welche<br />
die Station vor dem Umzug grundreinigen muss, die<br />
Reinigungstouren anpasst und auch noch Duschvorhänge<br />
organisiert, der Sicherheitsdienst, der die<br />
Badges freischaltet und die Brandschutzkonformität<br />
überprüft, die Informatik, welche die gesamte IT-<br />
Infrastruktur demontiert und wieder installiert, und<br />
die Personaladministration, welche die Muta tion des<br />
12<br />
Arbeitsortes vornimmt, die Kommunikation, welche<br />
Patientenflyer mit den wichtigsten Informationen erstellt,<br />
die Signaletik, die Logistik, welche ihre Touren<br />
der Ver- und Entsorgung anpassen muss, die Postverteilung<br />
und vieles anderes. «Ich bin ein wenig<br />
stolz, dass wir das Ganze reibungslos durchziehen<br />
konnten und alles so gut geklappt hat», sagt Cornelia<br />
Schneeberger. Möglich war dies nur dank einer sehr<br />
sorgfältigen Planung, die bereits drei Monate im Voraus<br />
begann.<br />
Beim Umzug selbst war ein grosser Sondereffort<br />
des Personals gefragt, ausserdem halfen Zivildienstleistende,<br />
ausgerüstet mit Cordless-Telefonen und<br />
einem vorgedruckten Zettel mit allen wichtigen Notfallnummern,<br />
falls sich unterwegs plötzlich der Zustand<br />
eines Patient verschlechtert oder jemand sogar<br />
reanimiert werden müsste. Da der Arbeitsort für<br />
eine Lernende der Station änderte, mussten auch die<br />
Eltern schriftlich darüber in Kenntnis gesetzt werden.<br />
Und am Schluss gabs ein kleines Präsent für<br />
die Patientinnen und Patienten, die sich sehr freuten,<br />
und für die Mitarbeitenden einen Apéro. Nur eines<br />
ging vergessen: die direkte Anbindung des Labordruckers.<br />
Aber der ist nun auch auf der Liste, sollte<br />
demnächst wieder ein Umzug einer Station anstehen.<br />
Und das ganz grosse Projekt, der Umzug eines<br />
kompletten Akutspitals in den Neubau – das ist dann<br />
die Hauptaufführung.<br />
Wo kommt was hin?<br />
Cornelia Schneeberger,<br />
Projektleiterin<br />
Bürgerspital<br />
Solothurn, beginnt<br />
jetzt schon, an den<br />
Umzug in den Neubau<br />
Bürgerspital<br />
Solothurn im 2020<br />
zu denken.
FOKUS<br />
FOKUS<br />
SCHNITTSTELLE<br />
GEBURT:<br />
MIT EINEM SCHNITT<br />
INS LEBEN<br />
Wann kommt ein Kind zur Welt? Wenn es aus dem Bauch kommt? Beim Durchschneiden<br />
der Nabelschnur? Für die Hebamme Stephanie Fiechter gibt es den einen Moment.<br />
«Ich habe mich schon oft gefragt, was mir eigentlich<br />
durch den Kopf geht, wenn das Kind auf die Welt<br />
kommt», sagt Stephanie Fiechter. Sie arbeitet seit<br />
rund fünf Jahren als Hebamme im Kantonsspital<br />
Olten und hat das, was vielen Hebammen eigen ist:<br />
eine beruhigende Ausstrahlung. «In den Momenten<br />
der Geburt möchte ich so nahe bei den Eltern sein,<br />
dass ich alles ringsum vergesse. Mein Fokus ist alleine<br />
bei der Ankunft des Kindes, alles andere nehme<br />
ich nicht mehr wahr.» In solchen Momenten sei Ruhe<br />
sehr wichtig. «Wir müssen es oft aushalten, einfach<br />
nichts zu tun, ausser die Kraft der Natur walten zu<br />
lassen und durch unsere Anwesenheit den Eltern Sicherheit<br />
zu vermitteln», sagt Stephanie Fiechter.<br />
Hebammen bringen Kinder zur Welt und manchmal<br />
haben die Kinder die Welt bereits verlassen, wenn sie<br />
geboren werden. Gerade in Universitätsspitälern mit<br />
neonatologischen Abteilungen kommen Pathologien<br />
und Totgeburten immer wieder vor. «Bei einer Totgeburt<br />
sind die Schnittstellen von Leben und Tod extrem<br />
nahe beieinander», sagt Stephanie Fiechter, die<br />
vorher im Inselspital Bern arbeitete. Die Mütter seien<br />
in solchen Momenten unheimlich stolz, dass sie es<br />
geschafft haben. «Und sie sind gleichzeitig unendlich<br />
traurig, dass ihr Kind gestorben ist.» Für Aussenstehende<br />
mag es ungewöhnlich sein, aber auch dieser<br />
Moment könne ein sehr schöner Moment sein, so<br />
Fiechter.<br />
Und wo ist die Schnittstelle, an der ein Kind im Leben<br />
ankommt? «Für mich ist das ganz klar der Moment,<br />
wenn wir das Kind der Mutter geben, einen Schritt<br />
zurück treten und nach einer Weile die Nabelschnur<br />
durchtrennen. Jetzt wird der Kreislauf von Mutter<br />
und Kind durchbrochen. Jetzt kommt das Kind in der<br />
Welt an.» Kein Kind verhält sich übrigens gleich, so<br />
Fiechter. Es gibt die Wunderfitzigen, die kaum warten<br />
können, auf die Welt zu kommen und gleich am Leben<br />
teilnehmen wollen, und es gibt auch die Gemütlichen,<br />
vor allem Buben, die etwas länger brauchen.<br />
«Darum ist auch jede Geburt anders.» Aber es bleibt<br />
auch für die Hebamme jedes Mal ein kleines Wunder,<br />
wenn ein Kind geboren wird.<br />
Jede Geburt ein<br />
kleines Wunder:<br />
Stephanie Fiechter,<br />
Hebamme BSc<br />
am Kantonsspital<br />
Olten besucht<br />
eine Mutter auf der<br />
Bettenstation.<br />
15
FOKUS<br />
SCHNITTSTELLE AUS<br />
DEM LEBEN:<br />
JEDER STIRBT SEINEN<br />
EIGENEN TOD<br />
Als Spitalseelsorger hat Christian Grossen schon viele sterbende Menschen begleitet.<br />
Und er lernte, dass jeder seinen ganz eigenen Umgang damit finden muss.<br />
Was wissen Sie über das Sterben?<br />
Christian Grossen: Als ich Pfarrer in der Kirchgemeinde war,<br />
hielt ich jeweils Referate zum Thema Tod und Sterben, las enorm<br />
viel darüber und war ein gefragter Experte. Heute, nachdem<br />
ich seit 25 Jahren in der Spitalseelsorge arbeite und unzählige<br />
Menschen beim Sterben begleitet habe, würde ich niemals mehr<br />
wagen, mich als Wissender zum Thema Sterben aufzuspielen.<br />
Eigentlich bin ich so weit, dass ich sagen muss, ich weiss, dass<br />
ich nichts weiss.<br />
Fragen wir trotzdem. Verlässt die Seele einen Menschen?<br />
Ich kenne eine alte Frau, eine sehr intelligente alte Frau, deren<br />
Mann gestorben ist. Ihr Mann ist aber noch stark präsent in ihrer<br />
Wohnung, in Gegenständen, in ihrem Leben und ihrer Geschichte,<br />
sodass er eigentlich nicht weggegangen ist. Aber wenn sie<br />
einmal nicht mehr da sein wird, ist ihr verstorbener Mann auch<br />
nicht mehr da. Aber erst dann.<br />
Was bedeutet der Tod für Sie?<br />
Für mich ist es danach fertig. Ich weiss ja nicht, was nachher ist.<br />
Was soll ich mir da Gedanken machen. Das Leben hier gibt mir<br />
genug zu tun.<br />
Was ist schwierig am Sterben?<br />
Der Sterbeprozess. Wenn ich Menschen sehe, 65 Jahre alt, vor<br />
zwei, drei Monaten noch kerngesund und jetzt bereits am Sterben.<br />
Das geht zu schnell, da waren noch so viele Ziele im Leben<br />
vorhanden. Akzeptieren kann man so etwas kaum. Das erschüttert<br />
eine Familie und eine Beziehung aufs Heftigste.<br />
Kann man in einer solchen Situation mit dem Leben<br />
abschliessen?<br />
Ja. Denn der Tod ist in solchen Fällen das Ende eines leidvollen<br />
Prozesses.<br />
16<br />
Wann tritt der Tod ein? Wann ist der Schnitt?<br />
Vielleicht wenn die sterbende Person nicht mehr ansprechbar<br />
ist? Vielleicht dann, wenn sich wegen den Schmerzmitteln die<br />
Stirne entspannt? Die Welt interessiert den Sterbenden nicht<br />
mehr, Angehörige warten auf den letzten Atemzug. Ist dort der<br />
Schnitt? Ich kann es nicht sagen. Die Palliativ-Medizin hat diese<br />
Schnittstelle glücklicherweise entschärft – es muss nicht mehr<br />
so präzise definiert sein.<br />
Wie tröstet man die Menschen?<br />
Durch Nähe. Ich bin da und versuche ihre Gefühle in Worte zu<br />
fassen. Das schätzen viele. Denn manchmal weiss man in solchen<br />
Situation nicht mehr, wo man steht.<br />
Sind Sie selber traurig, wenn jemand stirbt?<br />
Was mich berührt, ist die Trauer der Menschen. Da laufen<br />
manchmal auch bei mir die Tränen. Aber meistens muss man<br />
auch sagen, Gott sei Dank konnte die Person sterben, denn das,<br />
was gekommen wäre, wäre nicht mehr gut gewesen. Es gibt<br />
darum auch einen grossen Unterschied zwischen lebensverlängernden<br />
Massnahmen und sterbeverlängernden Massnahmen.<br />
In Todesanzeigen liest man oft, er habe den Kampf verloren.<br />
Ja. Zuerst wird enorm gekämpft. Es gibt auch Menschen, die<br />
es bis zum Schluss nicht akzeptieren wollen, dass sie sterben.<br />
Das sind allerdings wenige. Und ich wäre der Letzte, der sagen<br />
würde, das geht doch nicht. Früher hat man das Sterben jeweils<br />
in diese Sterbephasen nach Kübler-Ross unterteilt, man absolvierte<br />
sozusagen ein Pflichtprogramm, welche Phasen man zu<br />
durchlaufen habe. Furchtbar. Es stirbt jeder seinen eigenen Tod.<br />
Punkt.<br />
Das Kaffeetrinken<br />
gehört als festes<br />
Ritual dazu: Seelsorger<br />
Christian<br />
Grossen trifft<br />
Angehörige und<br />
Patienten oft im<br />
Restaurant.<br />
17
WAS GEHT IHNEN<br />
DURCH DEN KOPF,<br />
WENN SIE ZUM SCHNITT<br />
ANSETZEN?<br />
SOH<br />
UMFRAGE<br />
!<br />
?<br />
«ICH BIN MIR STETS BEWUSST,<br />
DASS EIN SCHNITT NICHT MEHR<br />
RÜCKGÄNGIG GEMACHT WERDEN<br />
KANN UND DEN WEITEREN<br />
VERLAUF DER OPERATION MASS-<br />
GEBLICH MITBESTIMMT.»<br />
NICOLAS ARNOLD | BÜRGERSPITAL SOLOTHURN<br />
Meinen ersten Schnitt durfte<br />
ich als Unterassistent in den USA setzen. Ich kann<br />
mich noch genau daran erinnern, wie ich mich überwinden<br />
musste, die unverletzte Haut mit dem Skalpell<br />
zu schneiden. Schon damals half das Wissen,<br />
dass man nur dadurch weiter in der Tiefe etwas verbessern<br />
kann; in jenem Fall war es das Zusammenflicken<br />
eines Unterkieferknochens.<br />
Es gibt für mich viele Situationen,<br />
in denen ich zu einem Schnitt ansetze. Die Gedanken<br />
drehen sich dabei eigentlich immer um das<br />
Gleiche: Wie wähle ich die Schnittführung und was ist<br />
mein Endziel? Sei dies nun beim Baumschneiden,<br />
Operieren oder bei anderen Dingen.<br />
DR. MED. SACHA SCHMID | LEITENDER ARZT UROLOGIE<br />
KANTONSSPITAL OLTEN<br />
Was mir beim Setzen eines<br />
Schnittes durch den Kopf geht, ist sehr unterschiedlich<br />
und von der Situation abhängig, in der die Operation<br />
stattfindet. Ist es ein Routineeingriff, den man<br />
schon hundert Mal gemacht hat, dann kann der<br />
Schnitt einen von der Alltagshektik herunterholen.<br />
Ist es eine Notfalloperation, so ist man gespannt, was<br />
einen wohl erwarten wird. In jedem Fall aber gilt es,<br />
sich die beste Lokalisation des Schnittes zu überlegen<br />
und sich Gedanken über Länge und Anzahl der<br />
Schnitte zu machen und kosmetische Aspekte zu beachten.<br />
Ich überlege mir jeweils genau,<br />
wo und wie ich den Schnitt ansetze und was ich<br />
von diesem Schnitt erwarte. Ich spreche mich mit<br />
dem Kaderarzt ab, welcher den Eingriff assistiert.<br />
Dabei bin ich mir stets bewusst, dass ein Schnitt nicht<br />
mehr rückgängig gemacht werden kann und den<br />
weiteren Verlauf der Operation massgeblich mitbestimmt.<br />
NICOLAS ARNOLD | ASSISTENZARZT CHIRURGIE<br />
BÜRGERSPITAL SOLOTHURN<br />
DR. MED. URS PFEFFERKORN | LEITENDER ARZT BARIATRIE<br />
DR. MED. ESTELLE REINAUER-URECH | OBERÄRZTIN CHIRURGIE<br />
SPITAL DORNACH<br />
KANTONSSPITAL OLTEN<br />
Vor einer Operation sind meine<br />
Gedanken beim Problem der Patientin oder des<br />
Patienten, das gelöst werden muss. Dabei rekapituliere<br />
ich so rational wie möglich den Ablauf und die<br />
möglichen Probleme während der Operation. So<br />
wichtig empathisches Einfühlungsvermögen und damit<br />
auch Mitleid mit dem Patienten vor oder nach der<br />
Operation sind, während der Operation wäre es eine<br />
Ablenkungsgefahr.<br />
DR. MED. SAMUEL BRUNNER | LEITENDER ARZT ORTHOPÄDIE<br />
BÜRGERSPITAL SOLOTHURN<br />
In diesem Moment bin ich absolut<br />
auf das Gewebe fokussiert. Wenn das Operationsfeld<br />
sauber abgedeckt vor mir liegt und ich das<br />
Skalpell zur Hand nehme, hat kein anderer Gedanke<br />
Platz, ausser der vom nächsten Präparationsschritt.<br />
Diese unbedingte Konzentration auf den Moment ist<br />
übrigens genau das, was mir beim Operieren gefällt.<br />
Etwas anders verhält es sich in Notfallsituationen,<br />
etwa bei einem Notfall-Kaiserschnitt, wo natürlich<br />
die Sorge um das Kind dazukommt und der Zeitdruck<br />
ein Stressfaktor ist.<br />
DR. MED. DORIS HEIM | LEITENDE ÄRZTIN FRAUENKLINIK<br />
BÜRGERSPITAL SOLOTHURN<br />
Interessante Frage. Jedoch ist<br />
die Antwort ganz unspektakulär: nichts. Meine ungeteilte<br />
Aufmerksamkeit und Konzentration liegen bei<br />
der korrekten Skalpellführung, angefangen von der<br />
Skalpellhaltung, dem korrekten Ansatzpunkt sowie<br />
dem Dosieren des Drucks gefolgt von der Schnittführung<br />
und -länge. Dieses Konzentrationsmoment beginnt<br />
für mich beim Team-Time-Out. Privates kann<br />
ich gedanklich zumeist in der Garderobe aufbewahren<br />
und beim Verlassen derselben wiederaufnehmen.<br />
Das Operationsgebiet wird desinfiziert,<br />
abgedeckt. Alle Instrumente werden angeschlossen<br />
und getestet. Es herrscht noch etwas Unruhe<br />
und Lärm, bis jeder seinen richtigen Platz eingenommen<br />
hat. Das Team-Time-Out wird durchgeführt<br />
und letzte relevante Informationen werden abgeglichen<br />
und ausgetauscht. Es ist ruhig und die<br />
Wahrnehmung beginnt alle Umgebungsreize auszuschalten.<br />
Ich bin vollkommen auf die mir vorliegende<br />
Aufgabe fokussiert und setze das Skalpell an. Bereits<br />
während dem Durchtrennen des Subcutangewebes<br />
bin ich gedanklich schon beim nächsten Schritt.<br />
DR. MED. SWEN MAYR | OBERARZT CHIRURGIE | SPITAL DORNACH<br />
DR. MICHAEL KÖHLI | OBERARZT I. V. | CHIRURGISCHE KLINIK<br />
KANTONSSPITAL OLTEN<br />
18<br />
19
AKTUELL<br />
Eine neue Website entsteht. V.l.n.r.: Nik Moser und<br />
Michael Hählen, Agentur in flagranti, Oliver Schneider,<br />
Marketing und Kommunikation, Susanne Schibler,<br />
Spital Dornach, Nicole Stoll, Agentur in flagranti,<br />
Isabella Meyer, Psychiatrische Dienste.<br />
PC-TIPP<br />
MAILS VERSCHLÜSSELN<br />
In den <strong>Solothurner</strong> <strong>Spitäler</strong>n werden Mails automatisch verschlüsselt.<br />
Mit einem einfachen Kniff kann man auch sicherstellen,<br />
dass sie nur vom richtigen Empfänger gelesen werden<br />
können.<br />
Patientenakten oder -berichte werden seit Jahrzehnten mit der<br />
Post oder per Kurier zwischen Kliniken oder Ärzten versandt.<br />
Dass die Akte unverändert und ungelesen beim Empfänger ankam,<br />
dafür bürgten das Postgeheimnis und der Leumund der<br />
eingesetzten Kuriere. Mit elektronischer Kommunikation wie<br />
E-Mail greift das Postgeheimnis nicht mehr, ein versendetes<br />
E-Mail kann von der ganzen Welt mitgelesen werden.<br />
Im Jahr 1996 gründete deshalb die Verbindung der Schweizer<br />
Ärzte FMH die Firma HIN (Health Info Net AG). HIN bietet eine<br />
sichere Plattform für den datenschutzkonformen Austausch von<br />
elektronischen Informationen innerhalb des schweizerischen<br />
Gesundheitswesens. Die <strong>Solothurner</strong> <strong>Spitäler</strong> sind seit 2004 Mitglied<br />
bei HIN und verwalten diesen gesicherten Informationstransfer<br />
auch für die Stiftung Solodaris sowie die Orthoklinik<br />
Dornach.<br />
www.solothurnerspitaeler.ch RELOADED<br />
Die Sekretariate, Ärzte und weitere Stellen in den <strong>Solothurner</strong><br />
<strong>Spitäler</strong>n versenden täglich Berichte und weitere Patienten daten<br />
an zuweisende Ärzte, Versicherungen und andere Stellen. Der<br />
Versand dieser E-Mail geschieht automatisch geschützt über<br />
den HIN-Gateway der soH. Bei empfangenen Nachrichten zeigt<br />
einzig der Anhang «HIN secured», dass dieses E-Mail geschützt<br />
versendet wurde. Auf www.hin.ch können Sie aber überprüfen,<br />
wer die Nachrichten via HIN verschlüsselt.<br />
Die aktuelle Website der soH ist seit 2010 online –<br />
was im Netz eine halbe Ewigkeit ist. Zusammen mit<br />
der Agentur in flagranti wird nun eine neue Webseite<br />
erarbeitet.<br />
Der Auftrag an die zur Präsentation eingeladenen<br />
Agenturen war klar: Die <strong>Solothurner</strong> <strong>Spitäler</strong> möchten<br />
ihren aktuellen Webauftritt so überarbeiten, dass<br />
die Struktur stärker auf die Bedürfnisse der Zielgruppen<br />
ausgerichtet wird. Ausserdem soll die neue<br />
Webseite dem Bedürfnis der User nach mehr Bildund<br />
weniger Textinformationen entgegenkommen und<br />
die verschiedenen Social-Media-Kanäle der soH wie<br />
etwa Facebook stärker einbinden.<br />
Intern immer wieder diskutiert wird die Frage, was<br />
unsere definierten Zielgruppen suchen. Suchen sie<br />
nach dem Standort oder dem Angebot? Schlussendlich<br />
müssen sich die Nutzer der Website über das für<br />
sie relevante Angebot einfach und rasch informieren,<br />
Formulare ausfüllen und mit der soH in Dialog treten<br />
können. Ausserdem soll ein eHealth-Portal in die<br />
neue Website eingebaut werden mit einem gegebenenfalls<br />
passwortgeschützten Bereich für zuweisende<br />
Ärztinnen und Ärzte.<br />
Unter der Projektleitung von Oliver Schneider, Leiter<br />
Marketing und Kommunikation soH, wird nun von der<br />
ausgewählten Agentur in flagranti zusammen mit<br />
den Standortverantwortlichen der soH in zahlreichen<br />
Schritten eine Lösung erarbeitet. Dazu arbeitet die<br />
Agentur mit typisierten Charakteren wie etwa Tim<br />
und Sarah Babyglück, Othmar Onkel Ologie, Dr. med.<br />
Beat von Nebenan oder Opa Zerbrechlich. Das hilft,<br />
der Webseite eine Inhaltsstruktur geben zu können.<br />
Der Prozess zur Erarbeitung einer neuen Webseite<br />
befindet sich noch in der Startphase. In den ersten<br />
Schritten wird nun vor allem eine Inhaltsstrategie<br />
und Informationsarchitektur festgelegt. Erst dann<br />
kann mit der eigentlichen Entwicklung begonnen<br />
werden. Die neue Webseite der <strong>Solothurner</strong> <strong>Spitäler</strong><br />
wird voraussichtlich im Spätherbst <strong>2017</strong> online gehen.<br />
Wussten Sie, dass alle soH-Mitarbeiter geschützte E-Mails an<br />
beliebige Empfänger senden können? Sollten Sie sensible Informationen<br />
an Patienten oder Ärzte im Ausland versenden müssen<br />
oder vertrauliche Dokumente an externe Partner oder Lieferanten,<br />
so müssen Sie in der Betreffzeile «Vertraulich» schreiben.<br />
Danach wird das Mail automatisch über HIN geschützt versendet.<br />
Der Empfänger erhält eine Nachricht, dass er ein geschütztes<br />
Mail erhalten hat und kann es erst nach Identifikation mit<br />
seinem Mobiltelefon lesen.<br />
Weitere Informationen finden Sie im Intranet unter Informatik<br />
> Anleitungen und Dokumentationen > Sicherer Mailversand.<br />
STEFAN SOFFNER | AUSBILDNER FACHRICHTUNG INFORMATIK<br />
20<br />
21
NEUBAU BÜRGERSPITAL SOLOTHURN<br />
Wer im Bett liegt soll nicht<br />
mehr an Besuchern vorbeigefahren<br />
werden müssen: Im<br />
Neubau Bürgerspital Solothurn<br />
werden Patienten- und<br />
Besucherströme getrennt.<br />
EIN SPITAL IST EIN KOMPLEXES, technisches System<br />
aus zahlreichen Abläufen, Strukturen sowie<br />
Personen- und Materialströmen. Viele Bereiche sind<br />
darin involviert, wie etwa das Lager, die Wäscherei,<br />
die Küche mit dem Essenstransport, das Labor, die<br />
Zentralsterilisation, die Entsorgung, die Reinigung<br />
usw. Stocken diese Ströme, verlangsamen sich die<br />
Prozesse und der Aufwand steigt. Im jetzigen Bürgerspital<br />
mangelt es beispielsweise an Puffer- oder sogenannten<br />
Bahnhofsflächen, wo Material zwischengelagert<br />
werden kann, bevor es etwa in die Materialräume<br />
auf den Stationen gebracht werden kann, sowie<br />
ausreichend Liftanlagen (vertikale Transportmittel).<br />
IM UNTERGESCHOSS IST DIE SITUATION SO, dass<br />
sich auf den schmalen Gängen grosse Transportwagen<br />
kreuzen, es gibt zahlreiche Knotenpunkte, bei<br />
denen sie sich hin und wieder gegenseitig behindern<br />
und es zu Wartezeiten kommen kann. Eine Studie zur<br />
Untersuchung der Warenflüsse kam zum Schluss,<br />
dass im Durchschnitt pro Knoten alle zwei bis drei<br />
Minuten eine Bewegung stattfindet, in Spitzenzeiten<br />
nahezu jede Minute. Werden ausserdem Patienten in<br />
ihren Betten in eine andere Abteilung transportiert,<br />
müssen sie zusammen mit Besucherinnen und Besuchern<br />
vor dem Lift warten. Das führt zu unangenehmen<br />
Situationen für die Patienten, die sich, im<br />
Bett liegend, in ihrer Intimsphäre gestört fühlen.<br />
LOGISTIK IM NEUBAU:<br />
GETRENNTE WEGE GEHEN<br />
Um ein Akutspital zu betreiben, müssen jeden Tag rund 30 Kubikmeter Waren umgesetzt werden.<br />
Damit dies reibungslos funktioniert, sind Besucher- und Logistikwege im neuen Bürgerspital getrennt.<br />
IM NEUBAU DES BÜRGERSPITALS SOLOTHURN werden<br />
diese Engpässe eliminiert, und die Logistikwege<br />
und diejenigen für Patienten und Besucherinnen und<br />
Besucher werden getrennt geführt. Neu stehen auch<br />
deutlich mehr Liftanlagen zur Verfügung. Müssen<br />
Patienten also von der Station in die Radiologie, steht<br />
ihnen zukünftig ein separater Weg zur Verfügung,<br />
sie müssen nicht mehr durch öffentliche Lift- oder<br />
Besucherbereiche geschoben werden. Besuchende<br />
wiederum gelangen auf anderen Wegen auf die Abteilungen<br />
als Waren, das Personal und der liegende<br />
Patient. Ausserdem können gewisse Auf züge nur für<br />
die Logistik reserviert werden, damit die Stationen<br />
und Bereiche rasch mit Material versorgt werden<br />
können.<br />
OPTIMAL GEPLANT ist die Krankenhauslogistik<br />
dann, wenn sie effizient<br />
ihre Funktion erfüllt und für die Mitarbeitenden<br />
unbemerkt bleibt.<br />
23
AKTUELL<br />
VEGANE ERNÄHRUNG IM SPITAL<br />
REANIMATION:<br />
ENTSCHEIDUNGSGRUNDLAGEN<br />
I N K U R Z F O R M<br />
80 bis 90 Prozent aller Patientinnen und Patienten<br />
Es ist eine seit Langem bekannte Tatsache, dass die meisten Patientinnen<br />
und Patienten keine schriftliche Patientenverfügung<br />
haben und Angehörige oft nicht genau wissen, was der Patientenwille<br />
ist. «Sprechen wir von gesunden 30- oder 40-jährigen<br />
Patienten, so ist die Ausgangslage für eine Reanimation (REA)<br />
bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand natürlich klar. Ausser der<br />
Patient hätte explizit etwas anderes festgehalten. Das Problem<br />
stellt sich aber oft bei betagten, polymorbiden Pa tienten, die<br />
nicht mehr ansprechbar sind und bei denen unklar ist, wie<br />
sie zu allfälligen Wiederbelebungsmassnahmen stehen», bringt<br />
Dr. med. Reto Paganoni, Chefarzt der Intensivstation im Kantonsspital<br />
Olten, das Dilemma auf den Punkt. Denn bei einem<br />
Herz-Kreislauf-Stillstand fehle schlicht die Zeit, um den Patientenwillen<br />
in Erfahrung zu bringen.<br />
24<br />
Ein Flyer hilft, ein strukturiertes<br />
Gespräch mit dem Patienten zu<br />
führen, um seinen Reanimations -<br />
status zu erfahren.<br />
haben keine Patientenverfügung. Was also tun bei einem<br />
Herz-Kreislauf-Stillstand?<br />
Innerhalb des Ethik-Rats der soH, den Paganoni bis anfangs Jahr<br />
präsidierte, war man sich deshalb einig, dass man vor allem auch<br />
für jüngere Ärztinnen und Ärzte eine Entscheidungshilfe schaffen<br />
wollte, um im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstandes den<br />
Wunsch des Patienten in Bezug auf Wiederbelebungsmassnahmen<br />
in Erfahrung bringen zu können. «Wir kamen zum Schluss,<br />
dass wir in einem kurz gehaltenen A6-Flyer eine logische und<br />
strukturierte Vorgehensweise für Ärztinnen und Ärzte schaffen<br />
können», so Paganoni. An oberster Stelle steht immer das<br />
Selbstbestimmungsrecht der Patienten. Wenn der Patient seinen<br />
Willen noch nicht geäussert hat, so soll der Flyer helfen, ein<br />
gut vorbereitetes und strukturiertes Gespräch führen zu können,<br />
um herauszufinden, was der Patient will. Keine Hilfe bietet der<br />
Flyer natürlich im konkreten Fall eines Herz-Kreislauf-Stillstandes,<br />
wenn rasches Handeln oder eben Nicht-Handeln angezeigt<br />
ist – denn der REA-Status muss vorher abgeklärt worden sein.<br />
Möchte sich eine Patientin oder ein Patient vegan<br />
ernähren, also nur pflanzliche Produkte zu sich nehmen,<br />
so ist dies möglich. Je nach Krankheitsbild ist<br />
es sinnvoll, wenn sie oder er von der Ernährungsberatung<br />
begleitet wird. Als offizielle Kostform wird<br />
die vegane Ernährung jedoch nicht angeboten, da in<br />
der soH grundsätzlich die Ansicht des Bundesamtes<br />
für Gesundheit geteilt wird, dass bei Krankheit,<br />
Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstum und Alter eine<br />
vegane Ernährung zu Mangelernährung führen kann.<br />
Cornelia Albrecht, Leiterin der Ernährungsberatung,<br />
MACHT ES SPASS,<br />
MIT BLAULICHT<br />
ÜBER DIE KREUZUNG<br />
ZU DONNERN?<br />
«Einen besonderen Adrenalinkick im Beruf als Rettungssanitäter<br />
hatte ich, als ich das erste Mal mit<br />
Sondersignal, also mit Priorität 1, losfahren durfte.<br />
Ich wusste, jetzt muss ich Verkehrsregeln brechen.<br />
Besser gesagt, von der Verkehrsordnung abweichen,<br />
wie es korrekt heisst. Es ist eine grosse Verantwortung,<br />
die man hat. Mittlerweile habe ich mich daran<br />
gewöhnt. Ein P1-Einsatz ist jedoch immer mit einem<br />
etwas höheren Puls verbunden, denn man weiss<br />
nie, in welcher Verfassung man den Patienten antrifft.<br />
Um gut und vor allem sicher fahren zu können,<br />
braucht man regelmässige Praxis. Die Fahrzeuge<br />
sind gross mit einem hohen Schwerpunkt und wiegen<br />
5,5 Tonnen. Deshalb wechseln wir auch jedes<br />
Mal ab, wer fährt und wer den Einsatz leitet. Ob wir<br />
einen Einsatz mit Sondersignal fahren oder nicht,<br />
entscheidet jeweils der Disponent in der Alarmzentrale.<br />
Zeit gewinnen wir nicht in erster Linie durch<br />
die erhöhte Geschwindigkeit, sondern dadurch, dass<br />
wir überall durchfahren können. Wir fahren nicht<br />
mehr als 20 Prozent über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit.<br />
Werden wir dabei geblitzt, müssen<br />
wir zu Handen der Staatsanwaltschaft jedes Mal ein<br />
Protokoll ausfüllen. Die Autofahrer reagieren gröss-<br />
sagt: «Kranke Menschen haben grundsätzlich weniger<br />
Appetit. Dies kann bei Veganern somit sehr rasch<br />
zu einem Eiweissmangel führen.» Damit vegane Patienten<br />
genügend Eiweisse aufnehmen, müsse man<br />
auch schwer verdauliche Lebensmittel wie etwa Hülsenfrüchte<br />
einplanen, was gerade bei Patienten mit<br />
einer Magen-Darm-Erkrankung problematisch sein<br />
kann. Darum wird in der Ernährungsberatung in solchen<br />
Fällen auf Dialog gesetzt und oft akzeptieren<br />
vegane Patienten denn auch die vegetarische Ernährung<br />
während der Genesungszeit.<br />
GUTE? FRAGE<br />
tenteils gut, wenn wir mit Sondersignal kommen, und<br />
machen Platz. Auf Hauptstrassen erleben wir es oft,<br />
dass sie ausgerechnet bei der Fussgängerinsel halten,<br />
wo wir mit unseren Fahrzeugen kaum passieren<br />
können. Unsere Freunde sind die Lastwagenfahrer,<br />
das sind Profis, die sofort<br />
richtig reagieren und uns<br />
auch schon mal den Kreisel<br />
zumachen, damit wir<br />
ohne Verzögerung durchfahren<br />
können. Aber zurück<br />
zur Frage, ob es<br />
Spass macht, mit Blaulicht<br />
zu fahren: Aber natürlich!<br />
Solange man sich<br />
der hohen Verantwortung<br />
bewusst ist.»<br />
Damian Aegerter,<br />
diplomierter Rettungssanitäter<br />
HF<br />
25
RECHT UND GESUNDHEIT<br />
DATENSCHUTZ IM SPITAL<br />
Das Gesetz schreibt vor, dass Daten der<br />
Patienten und Patientinnen geheim zu<br />
halten sind. Das führt im Alltag und in<br />
der interdisziplinären Arbeit immer wieder<br />
zu Fragen. Ein neues Dokument des<br />
Rechtsdienstes der <strong>Solothurner</strong> <strong>Spitäler</strong><br />
hilft, Antworten zu finden.<br />
Jede Mitarbeiterin, jeder Mitarbeiter eines<br />
Spitals weiss: Gesundheitsdaten sind<br />
ein wertvolles Gut und Verschwiegenheit<br />
ist höchste Pflicht. Dennoch kommt es im<br />
medizinischen Alltag immer wieder zu Situationen,<br />
bei denen man sich fragt, was<br />
man darf oder nicht darf.<br />
Die Leiterin des Rechtsdienstes, Christine<br />
Kessi, hat nun die häufigsten Fragen<br />
an den Rechtsdienst in einem bewusst<br />
kurz und klar gehaltenen Dokument zusammengefasst:<br />
«FAQs – häufig gestellte<br />
Fragen zum Berufsgeheimnis und Datenschutz»,<br />
zu finden auf dem Intranet unter<br />
Unternehmen > Rechtsdienst > Gesetze,<br />
Verordnungen und Interne Regelungen<br />
KLEINER TEST –<br />
WIE FIT SIND SIE<br />
IN FRAGEN ZUM<br />
D AT E N S C H U T Z<br />
UND ZUM BERUFS-<br />
GEHEIMNIS?<br />
1 Bei welchen Patientendossiers bin ich<br />
zugriffsberechtigt bzw. darf ich Einsicht<br />
nehmen?<br />
a Bei allen Dossiers, die mich interessieren.<br />
b Bei allen Dossiers, bei denen ich direkt oder als<br />
vorgesetzte Person an der Behandlung beteiligt<br />
bin.<br />
c Als medizinische Fachperson bin ich generell<br />
zugriffsberechtigt auf alle Patientendossiers.<br />
2 Darf ich Einsicht in mein eigenes<br />
Patientendossier nehmen?<br />
a Ja.<br />
3 Ein Patient wünscht Einsicht in sein<br />
Patientendossier und Kopien davon.<br />
Darf ich Kopien herausgeben?<br />
a Nein.<br />
b Der Patient entbindet mit seinem Wunsch alle<br />
Mitarbeitenden von der Schweigepflicht.<br />
c Nur der Arzt oder das dafür zuständige administrative<br />
Personal darf Akten herausgeben.<br />
4 Der Patient wünscht eine Auskunft über<br />
seine Behandlung per E-Mail. Darf ich<br />
als Arzt per E-Mail Auskunft geben?<br />
a Ja.<br />
b Nein, niemals per E-Mail.<br />
c Wenn ich die E-Mail-Adresse klar identifiziert<br />
habe und den Patienten darauf aufmerksam<br />
mache, dass der Versand unverschlüsselt erfolgt,<br />
ist ein Versand von Dokumenten als PDF-Dateien<br />
zulässig.<br />
5 Eine Patientin schickt mir via Facebook<br />
eine Freundschaftsanfrage. Darf ich die<br />
annehmen?<br />
a Ja, aber nur wenn es auch eine private Freundin<br />
ist.<br />
6 Die nächsten Angehörigen wünschen<br />
vor Ort eine Auskunft über den Zustand<br />
des Patienten. Darf ich diese Auskunft<br />
geben?<br />
a Ja, alle Mitarbeitenden, die den Patienten<br />
gesehen haben, dürfen darüber berichten, wie<br />
es ihm geht.<br />
b Ja, falls ich als Arzt oder pflegende Person<br />
des Behandlungsteams zur Auskunft bei diesem<br />
Patienten berechtigt bin (ausser der Patient<br />
wünscht, dass keine Auskunft gegeben wird).<br />
c Nein, zuerst muss eine schriftliche Einwilligung<br />
des Patienten vorliegen.<br />
7 Der Arbeitgeber des Patienten<br />
möchte wissen, warum der Patient<br />
im Spital liegt und wie es ihm geht.<br />
Darf ich Auskunft geben?<br />
a Ja, aber nur über die Prognose, wie lange der<br />
Patient arbeitsunfähig bleiben wird.<br />
b Nein. Dazu muss zuerst eine schriftliche oder<br />
mündliche Einwilligung des Patienten vorliegen.<br />
c Ja, aber nur wenn der Arbeitgeber mir bestätigt,<br />
dass er die ausdrückliche Einwilligung des<br />
Patienten habe.<br />
b Nein.<br />
c Nur falls ich die ausdrückliche Einwilligung<br />
der behandelnden Ärztin habe.<br />
b Ja, auf jeden Fall, schliesslich ist man auch<br />
Privatmensch. Schön, wenn man gemeinsam<br />
über das Spitalerlebnis berichten kann.<br />
c Nein.<br />
Lösungen<br />
Frage 7: Antwort b ist richtig.<br />
Frage 6: Antwort b ist richtig.<br />
Frage 5: Antwort a ist richtig.<br />
Frage 4: Antwort c ist richtig.<br />
Frage 1: Antwort b ist richtig.<br />
Frage 3: Antwort c ist richtig.<br />
Frage 2: Antwort c ist richtig.<br />
26 27
PFLEGEWISSENSCHAFT<br />
PATIENTENEINBEZUG –<br />
GEHORT WERDEN<br />
Autonomie und Mitbestimmung sind grundlegende Werte – insbesondere wenn es um<br />
Entscheidungen im Zusammenhang mit der Gesundheit geht. Deshalb wird Partizipation<br />
der Patienten als Weg und Ziel bezeichnet. Eine Betrachtung des Themas bei<br />
psychisch kranken Menschen.<br />
Der Eintritt in eine psychiatrische Klinik geschieht häufig in<br />
einer Krisensituation und nicht immer freiwillig. Untersuchungen<br />
zeigen deutlich, dass die Betroffenen in dieser Situation<br />
vielen belastenden Faktoren ausgesetzt sind. Dazu gehören die<br />
Krankheitssymptome oder die aktuelle Krise, die Tatsache eines<br />
unfreiwilligen Eintritts und Gefühle, die mit dem Eintritt in die<br />
Klinik verbunden sind. Die in den Studien befragten Patienten<br />
nannten häufig Scham, Selbststigmatisierung, Hilflosigkeit, Wut<br />
oder Angst als sehr belastende Emotionen. Als weitere Belastung<br />
kommen Umgebungsfaktoren der Station oder das Erleben<br />
von Zwang dazu. Ebenso deutlich beschreiben die befragten<br />
Patienten aber, was ihnen in dieser Situation hilft: ausreichend<br />
Informationen und Zeit zum Nachdenken. Weitere wichtige Faktoren<br />
sind gehört zu werden, sich als Person respektiert und einbezogen<br />
zu fühlen, das Gefühl der Selbstwirksamkeit und den<br />
Einbezug von Erfahrungen. Die Untersuchungen zeigen auch,<br />
dass der Patienteneinbezug wesentlich zum längerfristigen Behandlungserfolg<br />
beiträgt.<br />
Der Patienteneinbezug ist ein zentraler Teil der psychiatrischen<br />
Pflege in den <strong>Solothurner</strong> <strong>Spitäler</strong>n. Die Pflegefachpersonen<br />
schaffen günstige Bedingungen im Rahmen des Bezugspflegesystems<br />
und des Pflegeprozesses. Zudem arbeiten sie mit spezifischem<br />
Fachwissen und Fertigkeiten, um Patienten zu befähigen,<br />
Bedürfnisse zu formulieren sowie Wünsche, Ideen, Erfahrungen<br />
und Vorstellungen bei der Planung und Umsetzung<br />
der Aktivitäten einzubringen. Der Patienteneinbezug muss der<br />
Normalfall sein. Sollte dies nicht möglich sein, so müssen die<br />
pflegerischen Massnahmen auf das Ziel ausgerichtet sein, dass<br />
sich der Patient beteiligen kann.<br />
28<br />
Einer der Leitgedanken in der psychiatrischen Pflegepraxis ist<br />
die Ausrichtung an einer recoveryorientierten Grundhaltung.<br />
Dabei steht der Patienteneinbezug im Mittelpunkt. Das erste<br />
und wichtigste Ziel ist es, den individuellen Recoveryprozess zu<br />
unterstützen und gemeinsam herauszufinden, wie die Patienten<br />
mit ihrer psychischen Erkrankung leben und wieder aktiv und<br />
selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.<br />
Die Massnahmen der Fachpersonen konzentrieren sich darauf,<br />
Schritte in Richtung der Ziele der Patienten zu identifizieren,<br />
auszuarbeiten und zu unterstützen. Dabei werden Stärken und<br />
bestehende unterstützende Beziehungen betont und nicht die<br />
Defizite. Die Energie ist auf die Ziele der betroffenen Person gerichtet.<br />
Die Pflegefachperson bietet als Coach ihre Fähigkeiten<br />
als Ressourcen an. Auf mehreren Stationen der psychiatrischen<br />
Dienste arbeiten zudem Peers, die das Erfahrungswissen ihrer<br />
eigenen Recoverywege für die Patienten nutzbar machen. Dadurch<br />
werden Patienten ermutigt, sich mit ihren Erfahrungen<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Ein wichtiger Wert auf dem Weg zu Recovery ist, dass die Patienten<br />
für ihr eigenes Leben verantwortlich sind oder es wieder<br />
sein werden. Die Pflegefachpersonen müssen darauf achten, die<br />
Verantwortung nur so lange zu übernehmen, wie es nötig ist. Sie<br />
sollten vermeiden, für den Patienten zu entscheiden, ob ein Ziel<br />
realistisch ist, oder sogar die nötigen Schritte in die Richtung<br />
DIE PFLEGEFACH-<br />
PERSONEN MÜSSEN<br />
DARAUF ACHTEN,<br />
DIE VERANTWORTUNG<br />
NUR SO LANGE ZU<br />
ÜBERNEHMEN, WIE<br />
ES NÖTIG IST.<br />
THERESE HIRSBRUNNER MSCN<br />
des Ziels zu definieren. Damit Patienten selber entscheiden können,<br />
führen Pflegefachpersonen zum Beispiel ein Assessment<br />
zur Betonung von Stärken durch, um den Patienten zu befähigen,<br />
seine Stärken, Werte, Ziele, sozialen Ressourcen usw. in<br />
den Fokus zu rücken. Hilfreiche Verhaltensweisen der Pflegefachpersonen<br />
für den Patienteneinbezug sind vorurteilsfreies<br />
Zuhören, Unsicherheit akzeptieren und echtes Interesse am<br />
Wohlbefinden ausdrücken. Wenn der Einbezug der Patienten in<br />
diesem Sinn gelingt, dann bestärkt dies ihre Hoffnung und Zuversicht,<br />
ihr Leben mit ihrer psychischen Erkrankung zu meistern<br />
und gibt ihnen auch die Energie, sich auf den Weg zu diesem<br />
Ziel zu machen.<br />
THERESE HIRSBRUNNER MSCN | PFLEGEEXPERTIN PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Gerade in der Psychiatrie ist es<br />
enorm wichtig, den Patientinnen und<br />
Patienten wieder die Verantwortung<br />
für ihr Leben zu geben. Pflegeexpertin<br />
Therese Hirsbrunner im Gespräch.
AKTUELL<br />
SOMATIK: SEHR HOHE PATIENTENZUFRIEDENHEIT<br />
Die Auswertung der Patientenflyer, die bei einem Eintritt jedem Patienten ausgehändigt werden, zeigt auch im 2016, dass die allermeisten<br />
Patientinnen und Patienten ihren Aufenthalt an einem somatischen Standort als gut bis sehr gut bewerteten.<br />
BÜRGERSPITAL<br />
SOLOTHURN<br />
KANTONSSPITAL<br />
OLTEN<br />
SPITAL<br />
DORNACH<br />
QUALITÄTS-<br />
VERBESSERUNG<br />
IM HERZKATHETER-<br />
LABOR 2.0<br />
FAC H<br />
CHINESISCH<br />
HÄTTEN SIE’S GEWUSST?<br />
HÄUFIGE PSYCHISCHE<br />
KRANKHEITSBILDER<br />
Angststörungen<br />
Gruppe psychischer Störungen, bei der Angstsymptome kata strophisierende<br />
Fehlinterpretationen, Vermeidungsverhalten, subjektives<br />
Leiden oder Beeinträchtigung des Berufs-, Alltags- oder<br />
Familienlebens auslösen. Beispiele: Phobien, Panikstörungen<br />
oder posttraumatische Belastungsstörungen (psychische Störung<br />
nach einem belastenden Ereignis).<br />
Alkoholstörungen<br />
Körperliche, psychische und/oder soziale Schädigung durch das<br />
Sehr gut 1250 78%<br />
Gut 290 18%<br />
Genügend 16 1%<br />
Sehr gut 1411 82%<br />
Gut 236 14%<br />
Genügend 22 1%<br />
Sehr gut 720 91%<br />
Gut 56 7%<br />
Genügend 10 1%<br />
Suchtmittel. Die Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit setzt einen<br />
chronischen übermässigen Gebrauch voraus.<br />
Unipolare Depression<br />
Affektive Störung, die insbesondere durch gedrückte Stimmung,<br />
Ungenügend 7 < 1%<br />
Schlecht 3 < 1%<br />
Ungenügend 5 < 1%<br />
Schlecht 6 < 1%<br />
Ungenügend 6 < 1%<br />
Schlecht 0<br />
Interessensverlust, Antriebslosigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit<br />
gekennzeichnet ist. Im Gegensatz zu bipolaren Störungen<br />
kommen keine manischen Episoden vor.<br />
Sehr schlecht 3 < 1%<br />
Keine Angabe 35 2%<br />
Total 1604<br />
ESSEN IN EINEM ZUG<br />
Sehr schlecht 7 < 1%<br />
Keine Angabe 39 2%<br />
Total 1726<br />
Ab Ende April bis anfangs Juli rollt das Bistro Soleure wieder auf den RBS-Schienen:<br />
Während der Zugfahrt zwischen Solothurn und Bern wird an speziell eingebauten<br />
Tischen vom Partyservice des Bürgerspitals Solothurn ein Viergangmenü serviert.<br />
Damit sich niemand beeilen muss, bleiben die Gäste selbstverständlich auch auf dem<br />
Rückweg sitzen. Das Team des Partyservice garantiert stilvollen Service, zum Preis<br />
von 79 Franken ist nebst Getränken und vier Gängen auch das Bahnbillet inbegriffen.<br />
Bistro Soleure, vom 26. April bis 5. Juli an ausgewählten Wochen tagen unterwegs.<br />
Mehr Informationen unter www.rbs.ch, Reservationen an reiseservice.bern@rbs.ch<br />
Sehr schlecht 0<br />
Keine Angabe 0<br />
Total 792<br />
% gerundet<br />
Dr. med. Gerrit Hellige, Leitender Arzt Kardiologie soH, referiert vor<br />
Fachpublikum zu Techniken der Stentimplantationen.<br />
Nach dem Erfolg des ersten kardiologischen Fortbildungstags<br />
organisierte Martin Krebs, Leiter Technisches Assistenzpersonal<br />
Kardiologie im Bürgerspital Solothurn, den zweiten Fortbildungstag.<br />
Dieser stiess wiederum schweizweit auf grosses<br />
Inter esse und rund 90 Fachpersonen besuchten am Samstag,<br />
28. Januar <strong>2017</strong> den Fortbildungstag. Behandelt wurden die Themen:<br />
• Techniken der Stentimplantationen<br />
• Chronischer Koronarverschluss (CTO)<br />
• Fälle im EP-Labor<br />
• Medikamentenmanagement<br />
• Hämodynamik<br />
Aufgrund der zahlreichen positiven Rückmeldungen ist schon<br />
jetzt sicher, dass ein dritter Fortbildungstag organisiert werden<br />
wird.<br />
Zwangsstörung<br />
Psychische Störung, die durch wiederkehrende Zwangsgedanken,<br />
Zwangsimpulse und Zwangshandlungen gekennzeichnet ist.<br />
Somatoforme Störungen<br />
Gruppe von psychischen Störungen, in deren Mittelpunkt körperliche<br />
Symptome stehen, für die sich jedoch keine organischen<br />
Ursachen finden lassen (psychosomatisch).<br />
Bipolare Störung<br />
Affektive Störung mit wiederholten Episoden, in denen wechselweise<br />
depressive oder manische (= unkontrolliert antriebsgesteigert)<br />
Symptome vorkommen.<br />
Psychotische Störung (Schizophrenie)<br />
Komplexe psychische Störung mit gestörtem Selbst- und Realitätsbezug,<br />
die gekennzeichnet ist durch Denk-, Wahrnehmungs- und<br />
motorische Störungen, ausserdem durch abnorme Erlebnisse und<br />
Erfahrungen eines gesteigerten subjektiven Bedeutungsbewusstseins.<br />
Burn-out-Syndrom<br />
Begriff aus der Arbeitspsychologie, keine Erkrankung gemäss<br />
Diagnoserichtlinien. Bei starker Symptomatik steht meist die medizinische<br />
Diagnose einer Depression oder Angststörung dahinter.<br />
Weitere Informationen: www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org<br />
30<br />
31
PERSONAL<br />
ARBEIT UND FAMILIE<br />
IM EINKLANG<br />
In <strong>Spitäler</strong>n gibt es einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Teilzeit arbeitenden.<br />
Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, stellt für Eltern zwar eine grosse,<br />
aber machbare Herausforderung dar. Die soH unterstützt ihre Mitarbeitenden dabei.<br />
Die <strong>Solothurner</strong> <strong>Spitäler</strong> bieten zahlreiche<br />
Angebote, damit Familie und<br />
Beruf vereint werden können.<br />
Im Bild: soH-Mitarbeitende mit ihren<br />
Kindern (frühmorgens um halb acht).<br />
UNTERSTÜTZUNG FÜR MÜTTER:<br />
MUTTERSCHAFTSURLAUB<br />
Der Bund sieht für Mütter ab dem Tag<br />
der Niederkunft 14 Wochen Urlaub, mit<br />
einer Lohnfortzahlung zu 80% des durchschnittlichen<br />
vor der Niederkunft bezogenen<br />
Lohnes (max. CHF 196.– pro Tag) vor.<br />
In der soH profitieren die Mitarbeiterinnen<br />
ab dem 3. Dienstjahr oder in unbefristeten<br />
Anstellungsverhältnissen von 16 Wochen<br />
Mutterschaftsurlaub und erhalten während<br />
dieser Zeit 100% Lohn ausbezahlt.<br />
Für Väter oder für Mütter im Anschluss an<br />
den bezahlten Mutterschaftsurlaub, bietet<br />
die soH die Möglichkeit, unbezahlten<br />
Urlaub zu beziehen, falls keine betrieblichen<br />
Gründe dagegen sprechen.<br />
TEILZEITSTELLEN<br />
Über die Hälfte unserer Mitarbeitenden<br />
arbeitet teilzeit. Teilzeitarbeit ermöglicht<br />
Eltern, dass sie sich nicht zwischen der<br />
Betreuung ihrer Kinder oder dem Beruf<br />
entscheiden müssen, sondern beides<br />
kombinieren können.<br />
BETREUUNG DER KINDER:<br />
SPITALINTERNE KINDERKRIPPEN<br />
Im Bürgerspital Solothurn wie auch im<br />
Kantonsspital Olten gibt es eine spitalinterne<br />
Kinderkrippe. Die Mitarbeitenden<br />
profitieren von langen Öffnungszeiten und<br />
sparen zudem den zusätzlichen Anfahrtsweg<br />
zu einer externen Betreuungsstätte.<br />
BEITRAG AN DIE FAMILIEN-<br />
ERGÄNZENDE KINDERBETREUUNG<br />
Haben Sie Kinder im Alter bis zu 10 Jahren<br />
und werden diese fremdbetreut? In die -<br />
sem Fall und falls zudem beide Eltern teile<br />
berufstätig sind oder der oder die Mit -<br />
arbeitende alleinerziehend ist, leistet die<br />
soH einen Beitrag an die familienergänzende<br />
Kinderbetreuung. Ob Grosseltern,<br />
Au-pair oder Hausangestellte: Die Betreuungsform<br />
ist frei wählbar. Der monatliche<br />
Beitrag beträgt maximal CHF 300.– pro<br />
Kind und richtet sich nach dem beitragsberechtigten<br />
Arbeitspensum.<br />
BETREUUNG KRANKER KINDER<br />
Falls ein Kind erkrankt oder verunfallt<br />
und keine Betreuung organisiert werden<br />
kann, haben die Mitarbeitenden der soH<br />
Anspruch auf maximal drei Tage Urlaub<br />
pro Fall, zwei davon werden bezahlt.<br />
FAMILIENZULAGEN<br />
Im Januar <strong>2017</strong> haben die Mitarbeitenden<br />
der soH für 1198 Kinder und Jugendliche<br />
Familienzulagen bezogen. Die Familienzulage<br />
besteht bundesweit und soll die<br />
Kosten, die den Eltern durch den Unterhalt<br />
ihrer Kinder entstehen, teilweise<br />
ausgleichen. Sie setzt sich zusammen<br />
aus der Kinder- und der Ausbildungszulage.<br />
Im Kanton Solothurn beträgt die<br />
monatliche Kinderzulage, welche bis zum<br />
16. Altersjahr ausbezahlt wird, CHF 200.–.<br />
Anschliessend kommt die Ausbildungszulage,<br />
welche CHF 250.– pro Monat beträgt,<br />
zum Zug. Sie wird bis zum Abschluss der<br />
Ausbildung, längstens jedoch bis zum<br />
vollendeten 25. Altersjahr ausbezahlt.<br />
EINKAUFSMÖGLICHKEITEN<br />
IM ZENTRALLAGER<br />
Im Zentrallager an den Standorten Solothurn,<br />
Olten und Dornach können Windeln<br />
und andere Artikel zu vergünstigten Konditionen<br />
bezogen werden.<br />
Weitere und detaillierte Informationen<br />
und Merkblätter zu den unterschiedlichen<br />
Angeboten finden Sie im Intranet<br />
unter der Rubrik «Personaldienste» unter<br />
«Personalbetreuung». Auch gibt Ihnen<br />
die Direktion Personaldienste gerne weitere<br />
Auskünfte.<br />
LINDA HUPFER | ASSISTENTIN DIREKTOR<br />
PERSONALDIENSTE<br />
32<br />
33
PERSONAL<br />
KONKURRENZ<br />
BELE BT<br />
350 KINDER<br />
IN 14 TAGEN<br />
GL<br />
NEWS<br />
INFORMATIONEN<br />
AUS DER GESCHÄFTS-<br />
LEITUNG DER SOLO-<br />
THURNER SPITÄLER<br />
INTERNA<br />
NOV BIS JAN <strong>2017</strong><br />
HERZLICH WILLKOMMEN IM BÜRGERSPITAL SOLOTHURN<br />
Auderset Stephanie<br />
Barben Catherine<br />
Baumgartner-Büttler Nicole<br />
Beutler Samuel<br />
Fachfrau Gesundheit EFZ<br />
Ärztin<br />
Arztsekretärin<br />
Mitarbeiter Technischer Dienst<br />
Braha Fisnik<br />
Mitarbeiter Zentrale Operationsleitstelle<br />
Brugger Mehtap<br />
Ärztin<br />
Die Bettenstation des Kitete Regional Referral Hospital<br />
in Tabora, Tansania.<br />
Ein interdisziplinäres Team am Universitätsspital<br />
Basel (USB) leistete im März 2016 im Rahmen eines<br />
zweiwöchigen Einsatzes in Tansania Entwicklungshilfe.<br />
In Tabora, einer abgelegenen Stadt im Nordwesten,<br />
leistete ein Team des USB, bestehend aus<br />
der Hebammenexpertin Martina Gisin, der Hebamme<br />
Danielle Barth, Prof. Irene Hösli, Chefärztin Geburtshilfe,<br />
Dr. med. André Kind, stv. Chefarzt Gynäkologie<br />
und dem Medizintechniker Manfred Stephan, einen<br />
Einsatz im Kitete Regional Referral Hospital.<br />
Das Team stand während zweier Wochen bei 25 Geburten<br />
täglich im Dauer einsatz. Schwerpunkt der<br />
Lehre waren geburtshilfliche Notfälle wie etwa die<br />
nachgeburtliche Blutung, die eine der häufigsten Todesursachen<br />
junger Mütter in Afrika darstellt.<br />
Das Ziel ist es nun, das Tabora-Projekt während 10<br />
bis 15 Jahren langfristig auszubauen, mit jeweils zwei<br />
zweiwöchigen Einsätzen pro Jahr. Der Gewinn für das<br />
Spital in Tabora liegt auf der Hand – der Gewinn für<br />
das Universitätsspital ebenfalls. Durch den Einsatz<br />
wachsen nicht nur der Teamgeist und die Motivation,<br />
es tut hiesigen medizinischen Fachpersonen immer<br />
wieder gut, mit wenig vorhandenen Mitteln improvisieren<br />
zu müssen. Das fördert die Innovationsfähigkeit,<br />
eröffnet neue Horizonte und dient der persönlichen<br />
Entwicklung.<br />
Weitere Informationen unter www.swiss-surgicalteam.org<br />
oder beim Projektleiter Dr. med. André Kind<br />
(andre.kind@usb.ch).<br />
+++++++<br />
Die Geschäftsleitung bewilligte die Stelle eines stellvertretenden<br />
Spitaldirektors am Bürgerspital Solothurn. Sie hat am Kantonsspital<br />
Olten den Wunsch von Direktor Franz Schwaller zur<br />
Kenntnis genommen, dass das Kantonsspital Olten neu in einer<br />
Co-Leitung von Franz Schwaller und Roger Maier, bisher stellvertrender<br />
Direktor, gemeinsam geleitet wird.<br />
+++++++<br />
Die Geschäftsleitung genehmigte die interne Regelung «KISIM<br />
Datenerfassung und Dokumentation». Bis Ende <strong>2017</strong> wird KISIM<br />
als neues, zentrales Klinikinformationssystem flächendeckend an<br />
allen Akutstandorten eingeführt sein. Die Psychiatrischen Dienste<br />
werden 2018 folgen. Um die Patientensicherheit zu gewährleisten<br />
und einen erfolgreichen Betrieb des KISIM zu ermöglichen, ist<br />
es notwendig, dass Ärzte und Pflegende die Daten vollumfänglich<br />
digital erfassen und die digitalen Dokumentationsabläufe eingehalten<br />
werden. Die interne Regelung soll dies sicherstellen.<br />
+++++++<br />
Sie genehmigte einen Planungskredit für eine Machbarkeitsstudie<br />
zur Sanierung und Modernisierung der Operationsabteilung<br />
am Kantonsspital Olten. Die Machbarkeitsstudie wird bis<br />
Mitte Mai <strong>2017</strong> erstellt.<br />
+++++++<br />
Die soH hat 2016 in allen Quartalen ein deutlich positives Ergebnis<br />
erzielt. In der Akutsomatik wurden stationär und ambulant<br />
mehr Patientinnen und Patienten als budgetiert behandelt,<br />
dasselbe in der Psychiatrie. Die Geschäftsleitung dankt allen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass diese Leistungszahlen<br />
erreicht werden konnten.<br />
+++++++<br />
Die Geschäftsleitung beschloss, dass die gemeinsame Führung<br />
der Ernährungsberatungsteams am Bürgerspital Solothurn<br />
und im Kantonsspital Olten aufgehoben wird. Weitergeführt wird<br />
selbstverständlich die fachliche Zusammenarbeit und Koordination.<br />
Die Ernährungsberatungsteams in den beiden <strong>Spitäler</strong>n<br />
werden im gleichen Zug aufgestockt.<br />
Camarda Giancarlo<br />
Chasampi Diaz Miryan<br />
Dao Trong Mai Lan<br />
Engelhardt Bianca-Maria<br />
Fattinger Karin<br />
Finsterwald Michael<br />
Frey Lea<br />
Gerstner Robin<br />
Gisler Luzia<br />
Grabik Michael<br />
Günkel Sebastian<br />
Hänni Olivia<br />
Hari Luc<br />
Hert Thomas<br />
Hofer Brigitte<br />
Hürlimann David<br />
Jeyamugan Jeyanthini<br />
Jordi Regula<br />
Kovacevic Mladen<br />
Kummer-Gasser Anita<br />
Kunz Ivka<br />
Lemmen Lothar<br />
Lemp San<br />
Mark Corinne<br />
Mazenauer Fabia<br />
Meister Ariane<br />
Müller Daniel<br />
Näf Alain<br />
Roth Nina<br />
Ruch Christa<br />
Rupp Adrienne<br />
Sartori Rohn Emanuela<br />
Schild Deborah<br />
Schnyder Ingeborg<br />
Schraml Lara<br />
Stalder Andreas<br />
Steiner-Müller Urs<br />
Sundermann Lena<br />
Tellenbach Adriane<br />
Tschiemer Monika<br />
Tüngler Tobias<br />
Teamleiter KG-Archiv<br />
Hausärztin ANOS<br />
Oberärztin i.V. Orthopädie<br />
Ärztin<br />
Chefärztin Medizin<br />
Arzt<br />
Medizinische Praxisassistentin<br />
Dipl. Physiotherapeut FH<br />
Ärztin<br />
Arzt<br />
Leitender Arzt I Orthopädie / Handchirurgie<br />
Ärztin<br />
Arzt<br />
Oberarzt Medizin<br />
Dipl. Hebamme FH<br />
Arzt<br />
Mitarbeiterin Unterhaltsreinigung<br />
Dipl. Expertin Intensivpflege NDS HF<br />
Mitarbeiter ZSVA<br />
Arztsekretärin<br />
Mitarbeiterin Küche<br />
Dipl. Pflegefachmann HF<br />
Fachfrau Neurophysiologische Diagnostik<br />
Stationsleiterin<br />
Dipl. Pflegefachfrau HF<br />
Ärztin<br />
Arzt<br />
Dipl. Pflegefachmann HF<br />
Ärztin<br />
Diätköchin<br />
Ärztin<br />
Arztsekretärin<br />
Ärztin<br />
Oberärztin Medizin / Endokrinologie<br />
Ärztin<br />
Arzt<br />
Mitarbeiter Technischer Dienst<br />
Ärztin<br />
Leiterin Pflege OPS<br />
Fachfrau Gesundheit EFZ<br />
Arzt<br />
Turtschi Christian<br />
Witschi André<br />
BÜRGERSPITAL SOLOTHURN<br />
Dr. med. Sebastian Günkel hat Anfang<br />
Jahr die Leitung der Handchirurgie am<br />
Bürgerspital Solothurn übernommen.<br />
Der vorherige Leiter, Dr. med. Lukas Fatzer<br />
geht einer privatärztlichen Tätigkeit<br />
nach. Sebastian Günkel ist Facharzt für<br />
Orthopädie und Traumatologie des Bewegungsapparates<br />
und arbeitete zuletzt<br />
als Oberarzt Handchirurgie am Universitätsspital<br />
in Zürich. Zuvor war er mehr als<br />
zwei Jahre an der University of Calgary in<br />
der Provinz Alberta in Kanada tätig, wo er<br />
seine Weiterbildung in der Handchirurgie<br />
vertiefte. Mit der Verpflichtung von Sebastian<br />
Günkel wird es nicht nur gelingen, die<br />
Handchirurgie am Bürgerspital Solothurn<br />
auf hohem Niveau weiterzuführen, sondern<br />
sie auch durch die Zusammenarbeit<br />
mit der Universität in Zürich weiterzuentwickeln.<br />
N E U E R<br />
LEITENDER<br />
ARZT HAND-<br />
CHIRURGIE<br />
Arzt<br />
Oberarzt Chirurgie<br />
Wölfli Mirjam Dipl. Pflegefachfrau HF /<br />
Berufsbildnerin HF/FH<br />
Yildirim Kübra<br />
Mitarbeiterin Zentrale Operationsleitstelle<br />
34<br />
35
PERSONAL<br />
HERZLICH WILLKOMMEN IM KANTONSSPITAL OLTEN<br />
Andjic Vesna<br />
Bangerter Marlies<br />
Bauer Claudia<br />
Bednar Rudolf<br />
Brun Anja<br />
Bruno-Motowidlo Jowita<br />
Dinort Julia<br />
Disler Muriel<br />
Enders Franz<br />
Felser Rahel<br />
Font Juste Carlos<br />
Forte Christiane<br />
Funk Anna<br />
PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Dipl. Pflegefachfrau HF<br />
Sekretärin Chefarzt<br />
Spitalfachärztin<br />
Leitender Arzt II Medizin / Angiologie<br />
Dipl. Physiotherapeutin FH<br />
Oberärztin Anästhesie<br />
Ärztin<br />
Ärztin<br />
Dipl. Pflegefachmann HF / Wundexperte<br />
Ärztin<br />
Dipl. Experte Anästhesiepflege NDS HF<br />
Per 1. März <strong>2017</strong> übernahm Patrik Stadelmann<br />
die Arbeit als Stv. Standortleiter<br />
Technik und als neuer Sicherheitsbeauftragter.<br />
Patrik Stadelmann begann seine<br />
berufliche Laufbahn mit der Ausbildung<br />
zum Schreiner EFZ. Anschliessend hat er<br />
die Weiterbildung als Hauswart mit eidgenössischem<br />
Fachausweis und diverse<br />
Fortbildungen im Führungs-, Instandhaltungs-<br />
und Sicherheitsbereich absolviert.<br />
Zuletzt arbeitete er als Leiter Hausdienst<br />
bei Senevita AG. Patrik Stadelmann wird<br />
als Stv. Standortleiter Technik für den<br />
Fachbereich Bau und den Fachbereich Sicherheit<br />
zuständig sein.<br />
N E U E R<br />
SICHERHEITS-<br />
BEAUFTRAGTER<br />
Oberärztin Anästhesie<br />
Ärztin<br />
Garcia Ariane<br />
Gretener Fabienne<br />
Huber Jauch Brigitte<br />
Hügi Florian<br />
Husi Sebastian<br />
Jaun-Frutiger Katrin<br />
Karras Kerstin<br />
Dipl. Pflegefachfrau HF<br />
Ärztin<br />
Dipl. Ergotherapeutin FH<br />
Gärtner Technischer Dienst<br />
Arzt<br />
Oberärztin Neurologie<br />
Fachfrau Neurophysiologische Diagnostik,<br />
Arztsekretärin<br />
Köhli Michael Oberarzt i. V.<br />
Kömeda Miriam<br />
Marbet-Morach Annette<br />
Meier Jasmin<br />
Mohammed Muhemin<br />
Papic Aleksandra<br />
Procacci Nadine<br />
Renggli-Willi Sandra<br />
Rickenbacher-Frey Sarah<br />
Rihs Nadine Rahel<br />
Russo Giuseppina<br />
Slezak Agnieszka<br />
Stober Reinhold<br />
von Holzen Jeannette<br />
Weber Mirjam<br />
Zimmermann-Hostettler Lea<br />
Ärztin<br />
Dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF<br />
HERZLICH WILLKOMMEN IM SPITAL DORNACH<br />
Ahmadi Zonouz Puja<br />
Birreck Louisa<br />
Bund Carole<br />
Dietler Corinne<br />
Fuhrer Marianne<br />
Ghielmetti Michele<br />
Grieder-Renggli Daniela<br />
Hacialioglu Ali<br />
Hirth Dominic<br />
Hof Stephanie<br />
Kaya Zinnet<br />
Kruse Natalie<br />
Lepaja Mirie<br />
Rothen Charlotte<br />
Schmidt Sebastian<br />
Schütz Cosima<br />
Widmer Nadine<br />
Zaugg Esther<br />
HERZLICH WILLKOMMEN IN DEN<br />
PSYCHIATRISCHEN DIENSTEN<br />
Achermann Philipp<br />
Amschwand Michael<br />
Balaj Fatime<br />
Fischer Nicole<br />
Harper Sarah<br />
Heise Valeria<br />
Limoni Ridvan<br />
Meteleanu Reasilvia Elena<br />
Arztsekretärin<br />
Arzt<br />
Dipl. Pflegefachfrau HF<br />
Dipl. Pflegefachfrau HF<br />
Ärztin<br />
Ärztin<br />
Dipl. Fachfrau Operationstechnik HF,<br />
Medizintechnikerin<br />
Oberärztin Frauenklinik<br />
Oberärztin Neurologie<br />
Consultant<br />
Ärztin<br />
Oberärztin Medizin / Palliativmedizin<br />
Ärztin<br />
Arzt<br />
Ärztin<br />
Arztsekretärin<br />
Fachfrau Gesundheit EFZ<br />
Dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF<br />
Arzt<br />
Mitarbeiterin Physiotherapie<br />
Arzt<br />
Dipl. Physiotherapeut HF<br />
Ärztin<br />
Mitarbeiterin Haus- und Reinigungsdienst<br />
Ärztin<br />
Diätköchin<br />
Dipl. Physiotherapeutin<br />
Leiter Pflegedienst<br />
Dipl. Pflegefachfrau HF<br />
Dipl. Fachfrau Operationstechnik HF<br />
Mitarbeiterin Administration<br />
Arzt<br />
Dipl. Pflegefachmann HF<br />
Ärztin<br />
Dipl. Pflegefachfrau HF<br />
Dipl. Sozialpädagogin HF<br />
Ärztin<br />
Arzt<br />
Ärztin<br />
Peracchia Irena<br />
Riner Rafael<br />
Riwar Aline<br />
Scheidegger Sina<br />
Vögtlin Justine<br />
Volgger Anton<br />
Willen Judith<br />
Dipl. Pflegefachfrau HF<br />
Fachmann Gesundheit EFZ<br />
Stv. Standortleiterin Hauswirtschaft<br />
Fachfrau Gesundheit EFZ<br />
Köchin in Ausbildung<br />
Arzt<br />
Dipl. Pflegefachfrau HF<br />
HERZLICH WILLKOMMEN IN DER ÄRZTLICHEN DIREKTION<br />
Allemann Samuel<br />
Beer Sophie<br />
Eckert Susanne<br />
Spitalapotheker KSO<br />
Dipl. Fachfrau MTR HF BSS<br />
Dipl. Biomedizinische Analytikerin HF BSS<br />
Flückiger-Flück Michaela Dipl. Biomedizinische Analytikerin HF /<br />
Fachleitung BSS<br />
Frei Stefan<br />
Hagenbuch Manuela<br />
Heilbrunner Jörg<br />
Overkempe Kristel<br />
Pfister Kevin<br />
Reber André<br />
Schenk Nathalie<br />
Töpfer Markus<br />
van Arnhem Roos<br />
Vujkovic Mario<br />
Wagner Alisha-Lara<br />
Dipl. Experte Anästhesiepflege<br />
und Dipl. Rettungssanitäter HF KSO<br />
Dipl. Biomedizinische Analytikerin HF DO<br />
Leitender Arzt II Radiologie BSS<br />
Dipl. Fachfrau MTR HF KSO<br />
Dipl. Rettungssanitäter HF KSO<br />
Dipl. Rettungssanitäter HF BSS<br />
Dipl. Fachfrau MTR HF BSS<br />
Dipl. Rettungssanitäter HF BSS<br />
Dipl. Fachfrau MTR HF KSO<br />
Dipl. Biomedizinischer Analytiker HF BSS<br />
Dipl. Biomedizinische Analytikerin HF KSO<br />
HERZLICH WILLKOMMEN IN DER DIREKTION PERSONALDIENST<br />
Bosshard Corinne<br />
Hupfer Linda<br />
Knabenhans-Alluisetti Pamela<br />
Sachbearbeiterin Personaldienste<br />
Assistentin Direktor Personaldienste<br />
Sachbearbeiterin Personaldienste<br />
HERZLICH WILLKOMMEN IN DER DIREKTION FINANZEN<br />
Plattner Daniela<br />
Wenger Diana<br />
Sachbearbeiterin Patientenaufnahme<br />
mit Notfalldienst<br />
Sachbearbeiterin Kompetenzzentrum<br />
Verrechnung<br />
HERZLICHE GRATULATION ZUM DIENSTJUBILÄUM<br />
BÜRGERSPITAL SOLOTHURN<br />
Frljic-Dundas Nancy Dipl. Physiotherapeutin HF 35<br />
Pacitto Silvana Pflegefachfrau DN I 30<br />
Jeker-Neuenschwander Ursula Dipl. Expertin Notfallpflege NDS HF 25<br />
Schnetzer Anton Leitender Arzt / Stv. Chefarzt Chirurgie 25<br />
Borer Heinz Leitender Arzt I Medizin / Pneumologie 20<br />
Hufschmid Renate Arztsekretärin 20<br />
Blaser Thomas<br />
Dipl. Rettungssanitäter HF / Disponent<br />
Alarmzentrale 15<br />
D’Antoni-Mereu Miriam Arztsekretärin 15<br />
Egli Peter Leitender Arzt I HNO 15<br />
Lang Schuler Stefanie Leitende Ärztin I Anästhesie 15<br />
Oezkan Hakan Mitarbeiter Wäscheversorgung 15<br />
Reinhart Franziska Leiterin Pneumologische Diagnostik 15<br />
Stampfli-Sägesser Monika Medizinische Praxisassistentin 15<br />
Teschner Andrea Dipl. Hebamme FH / Berufsbildn. HF/FH 15<br />
Wiget-Kummli Sibylle Dipl. Pflegefachfrau HF 15<br />
KANTONSSPITAL OLTEN<br />
SOLOTHURNER SPITÄLER<br />
Sandra Hegglin, MLaw, ist seit 1. Februar<br />
<strong>2017</strong> als Juristin im Rechtsdienst der<br />
soH tätig. Sie hat ein 90-Prozent-Pen sum<br />
und arbeitet einen Tag pro Woche in Olten,<br />
die restlichen Tage in Solothurn. Sandra<br />
Hegglin absolvierte das Studium der<br />
Rechtswissenschaften auf dem zweiten<br />
Bildungsweg und erlangte das Anwaltspatent<br />
des Kantons Luzern im Jahr 2016.<br />
Nach Gerichts- und Anwaltspraktika in<br />
einer renommierten Anwaltskanzlei arbeitete<br />
sie als Juristin im Rechtsdienst<br />
der Hochschule Luzern. Sandra Hegglin<br />
ist auch Fachfrau im Finanz- und Rechnungswesen<br />
mit eidg. Fachausweis und<br />
war während mehreren Jahren als Controllerin<br />
bei der Hochschule Luzern sowie<br />
in den Finanzabteilungen der Suva und in<br />
einem international ausgerichteten Industriebetrieb<br />
tätig.<br />
NEUE JURISTIN<br />
I M R E C H T S -<br />
D I E N S T<br />
Horath Martha Dipl. Pflegefachfrau HF Operationspflege 40<br />
Schneider-Moll Beatrice Dipl. Expertin Intensivpflege NDS HF 40<br />
Bommersheim Cécile Dipl. Pflegefachfrau HF 30<br />
Lehmann-Nussbaumer Rita Dipl. Hebamme HF 30<br />
Aygün Nebahat Mitarbeiterin Unterhaltsreinigung 25<br />
Hug-Belka Jacqueline Dipl. Pflegefachfrau HF 25<br />
Purtschert-Wittmer Claudine Kinderpflegerin FA 25<br />
Sarvary Tibor Krankenpfleger FA SRK 25<br />
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PERSONAL<br />
PORTRAIT<br />
GESUNDHEITSPRAXIS HERRENMATT DÄNIKEN<br />
Seit Januar <strong>2017</strong> erweitert Dr. med. Firouzeh<br />
Buitrago Tellez, Fachärztin für Gynäkologie<br />
und Geburtshilfe, das Angebot<br />
der Gruppenpraxis Herrenmatt in Däniken.<br />
Das Angebot umfasst Untersuchungen<br />
und ambulante Behandlungen in der<br />
Gynäkologie und Geburtshilfe. Das Angebot<br />
umfasst Vorsorgeuntersuchungen<br />
(Krebsabstrich, Brustuntersuchung), Familienplanung,<br />
Beratung zur Schwangerschaftsverhütung,<br />
Zyklusstörungen, Menstruationsbeschwerden,<br />
Ungewollte Kinderlosigkeit,<br />
Unterbauchschmerzen und<br />
Infektionen, Brustschmerzen und -probleme,<br />
unwillkürlicher Harnverlust und<br />
Beckenbodenschwäche, Abklärungen und<br />
Nachsorge von gut- und bösartigen Tumorerkrankungen<br />
sowie die Geburtshilfe.<br />
NEUE FACH-<br />
ÄRZTIN FÜR<br />
GYNÄKOLOGIE<br />
UND GEBURTS-<br />
H I L F E<br />
Schwaller Franz Direktor Kantonsspital Olten 25<br />
Blumenstein Lydia Dipl. Expertin Intensivpflege NDS HF 20<br />
Brunner Lilian Dipl. Fachfrau Operationstechnik HF 20<br />
Frey-Duff Daniela Fachfrau Gesundheit EFZ 20<br />
Gisi Monica Pflegeassistentin 20<br />
Hirt-Marti Sandra Dipl. Pflegefachfrau HF 20<br />
Martinovic-Radovanovic Pelka Fachfrau Gesundheit EFZ 20<br />
Moor-Trevisan Daniela Sekretärin Leitender Arzt 20<br />
Schlossmacher-Sülzle Barbara Dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF 20<br />
Stammbach Jeannette Pflegeassistentin 20<br />
Vögeli Kurt Fachgruppenleiter Technische Dienste 20<br />
Hyla Behar Gebäudereiniger EFZ 15<br />
Langersek-Berger Ursula Mitarbeiterin KG-Archiv 15<br />
Senn Therese Dipl. Pflegefachfrau HF /<br />
Diabetesberaterin mbA 15<br />
Spangehl Petra Leitende Ärztin I Urologie 15<br />
Wyss-Nidegger Christina Pflegeassistentin 15<br />
SPITAL DORNACH<br />
Babicic Dragica Mitarbeiterin Pflege 40<br />
Yildirim Mehmet Mitarbeiter Küche 35<br />
Giordano Maria-Rosa Mitarbeiterin Pflege 25<br />
Steiner-Forler Anne Dipl. Pflegefachfrau HF 15<br />
PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Okullo Joseph Ogello Leiter Restaurant 15<br />
DIREKTION PFLEGE<br />
Witmer-Stebler Astrid Dipl. Pflegefachfrau HF 35<br />
Langenegger Lotti Dipl. Pflegefachfrau HF /<br />
Berufsbildnerin EFZ / EBA 20<br />
INFORMATIK<br />
Lüthi Philipp PC-Supporter 15<br />
PENSIONIERUNGEN –<br />
ALLES GUTE FÜR IHREN WEITEREN LEBENSWEG<br />
BÜRGERSPITAL SOLOTHURN<br />
Berger-Affolter Rosa Mitarbeiterin Pflege 31.12.16<br />
Khan Susanna Arztsekretärin 31.12.16<br />
Schori-Wirth Katharina Trainerin für Kinaesthetics und<br />
basale Stimulation 31.12.16<br />
KANTONSSPITAL OLTEN<br />
Jeger Urs Betriebselektriker Techn. Dienst 31.12.16<br />
Küttel Zimmerli Gertrud Dipl. Pflegefachfrau HF<br />
Anästhesiepflege 31.12.16<br />
PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Büchler Anni Dipl. Pflegefachfrau HF 31.12.16<br />
Frey-Michel Ruth Psychologin 31.12.16<br />
Geiser Bruno Sanitärinstallateur Techn. Dienst 31.12.16<br />
Ursula Jeker arbeitet seit 25 Jahren im Bürgerspital<br />
Solothurn und seit 17 Jahren auf der Interdisziplinären<br />
Notfallstation. Sie liebt die Arbeit im Team<br />
und das Schnelle und Unerwartete. Belastend aber<br />
sei die hohe Auslastung.<br />
Wenn sich Ursula Jeker den Patienten vorstellt, sagt<br />
sie jeweils: «Guten Tag, mein Name ist Ursula Jeker,<br />
Krankenschwester.» Der Grund liegt nicht etwa<br />
darin, dass sie, als diplomierte Expertin Notfallpflege,<br />
sich selbst herabsetzen möchte, sondern darin,<br />
dass sie auf gar keinen Fall «Fräulein» gerufen<br />
werden will. «Patienten können sich Nachnamen oft<br />
schlecht merken, darum ist es mir lieber, dass sie<br />
mich Schwester oder Schwester Ursula rufen als nur<br />
Fräulein», sagt Ursula Jeker verschmitzt. Sie weiss,<br />
dass es gerade jüngere Arbeitskolleginnen manchmal<br />
irritieren kann, wenn sich jemand gerne als<br />
Schwester bezeichnet.<br />
Ursula Jeker schloss ihre Ausbildung als Krankenschwester<br />
AKP 1990 ab und arbeitete mit einem kurzen<br />
Unterbruch immer im Bürgerspital Solothurn –<br />
speziell gerne auf dem Notfall. «Der Teamzusammenhalt<br />
ist enorm stark, wir ziehen alle am selben<br />
Strick», so Ursula Jeker, die zwei Töchter im Teenageralter<br />
hat. Ausserdem sei sie jemand, die gerne<br />
anpacke und schnelle Entscheidungen treffe. «Jeder<br />
Fall ist anders und man muss sich im Moment, gerade<br />
auch bei der Triage, enorm fokussieren können»,<br />
so Jeker. Belastend hingegen sei, vor allem<br />
seit einigen Monaten, die konstante Überbelegung<br />
und Personalknappheit. «Wenn wir nicht hin und<br />
wieder Arbeitsphasen haben, in denen wir uns Zeit<br />
für die Patienten nehmen können, kann die Arbeit<br />
unbefriedigend werden.»<br />
Ein willkommene Abwechslung sind für sie die Einsätze<br />
im Gipszimmer. Sie mag die Arbeit mit den<br />
Händen, und dass man die Patienten nacheinander<br />
behandeln kann. Ganz anders als auf der Notfallstation:<br />
«Wer im Notfall nicht parallel arbeiten kann,<br />
ist verloren.» Dass es Patienten gibt, die sich über<br />
lange Wartezeiten beschweren, kann sie verstehen –<br />
nicht immer hat man die Möglichkeit, den Patienten<br />
über alle Zwischenschritte aufzuklären, «da auch wir<br />
den ganzen Tag von A nach B rennen». Andererseits<br />
werde auf hohem Niveau gejammert. Denn am Ende<br />
seien die Behandlungszeiten auf Notfallstationen in<br />
der Schweiz sehr kurz. «Aber Geduld ist auch keine<br />
Stärke von mir», lacht sie.<br />
IN DER RUBRIK «DAS JUBILÄUMS PORTRAIT»<br />
WERDEN MITARBEITENDE PORTRAITIERT, DIE<br />
EIN ARBEITS JUBILÄUM AB 25 JAHRE FEIERN.<br />
25 JAHRE<br />
URSULA JEKER<br />
EXPERTIN NOTFALLPFLEGE<br />
NDS HF<br />
BÜRGERSPITAL SOLOTHURN<br />
FINANZEN<br />
Schneider Myrta Sachbearb. Patientenaufnahme 31.12.16<br />
DAS LOS ENTSCHEIDET, WELCHE MITARBEI-<br />
TERIN ODER WELCHER MITARBEITER JEWEILS<br />
PORTRAITIERT WIRD.<br />
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Bürgerspital<br />
Solothurn<br />
Schöngrünstrasse 42 | 4500 Solothurn<br />
T 032 627 31 21 | F 032 627 30 79<br />
info.bss@spital.so.ch<br />
Kantonsspital<br />
Olten<br />
Baslerstrasse 150 | 4600 Olten<br />
T 062 311 41 11 | F 062 311 54 69<br />
info.kso@spital.so.ch<br />
Spital<br />
Dornach<br />
Spitalweg 11 | 4143 Dornach<br />
T 061 704 44 44 | F 061 704 45 97<br />
info.do@spital.so.ch<br />
Psychiatrische<br />
Dienste<br />
Weissensteinstrasse 102 | 4503 Solothurn<br />
T 032 627 11 11 | F 032 627 11 00<br />
info.pd@spital.so.ch<br />
www.solothurnerspitaeler.ch |<br />
solothurnerspitaeler