Fair Wohnen Sept.2012 - Mietervereinigung Österreichs
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FAIR WOHNEN DRAUSSEN<br />
Achtung in der Ein- und Ausflugschneise: Unbeladen<br />
sind Bienen etwa 70 km/h schnell, wenn sie<br />
mit Blütenpollen, die sie an den Hinterbeinen<br />
transportieren, „beladen“ sind, haben sie ein Tempo<br />
von etwa 20 km/h drauf. Im Stock wird es dann<br />
eng, hier tummeln sich im Sommer, wenn das Volk<br />
am stärksten ist, etwa 60.000 Arbeitsbienen sowie<br />
2.000 bis 3.000 Drohnen (männliche Bienen) –<br />
44 FAIR WOHNEN 3/12<br />
und natürlich eine Königin. Sollten Sie<br />
sich fragen, wie Bienen eigentlich kommunizieren:<br />
durchs Tanzen! Mit dem<br />
Schwänzeltanz etwa übermitteln die zurückkehrenden<br />
Bienen ihren Stockgenossen die Richtung<br />
und Entfernung zu einem saftigen Futterplatz,<br />
aber auch weitere Merkmale, wie die Qualität des<br />
Pollens und den Duft am entsprechenden Ort.<br />
Von Frachtgut an den<br />
Hinterbeinen und getanzter<br />
Kommunikation<br />
Genutzt werden dabei der Stand der Sonne und<br />
ein ausgeklügeltes System der Umdrehungen, die<br />
die Biene während des Tanzens macht. Übrigens:<br />
Pro Sekunde (!) kommt eine Biene auf rund 440<br />
Flügelschläge …<br />
Oh,<br />
Honey<br />
FOTOS:<br />
GUNDA DITTRICH<br />
PROTOKOLL:<br />
NICOLE SPILKER<br />
Hut drauf!<br />
Selbst Redakteurin Nicole<br />
Spilker verschwand<br />
trotz Respektabstand<br />
lieber unter Schutzkleidung.<br />
Dabei ist das Gift<br />
von Bienen erst bei mehreren<br />
hundert Stichen lebensgefährlich.<br />
Bei Allergikern<br />
dagegen kann<br />
bereits ein einziger Stich<br />
zu lebensbedrohlichen<br />
Reaktionen führen.<br />
Als Präsident der MVÖ kümmert er sich um die<br />
Belange von 70.000 Mitgliedern. Privat ist Georg<br />
Niedermühlbichler zudem Herr über mehrere Bienenstöcke.<br />
Die FAIR WOHNEN-Redaktion nahm der Hobby-Imker<br />
nun zur Honigernte mit.<br />
Gemeinsame Bienen-Leidenschaft:<br />
MVÖ-Präsident Georg<br />
Niedermühlbichler (Bild rechts)<br />
und Imker-Freund Markus<br />
Reithofer<br />
Ein Schleudertraum<br />
Nachdem die Imker die Platten mit dem<br />
Honig aus dem Bienenstock entfernt<br />
haben, wird das Wachs abgeschabt. In<br />
einer Schleuder wird der Honig aus den<br />
Waben quasi hinauskatapultiert und via<br />
Sieb von letzten Rück ständen gereinigt<br />
(siehe Bild Mitte). In der Imkerei beschleunigt<br />
der Imker den Vorgang des<br />
Wabenbaus übrigens durch die Gabe<br />
von vorgefertigten Wachsplatten mit<br />
Arbeiterinnenzellen- oder<br />
Drohnenzellen-Prägungen, in<br />
die die Biene dann ihre<br />
Waben baut.<br />
Feinfühliger Raub<br />
statt stinkiger Rauch<br />
Ein Missverständnis besteht in der Annahme,<br />
der Imker würde die Bienen mit Rauch beruhigen.<br />
Tatsächlich wird durch den Rauch nur die<br />
Stechbereitschaft der Bienen gesenkt. Bei feinfühligen<br />
„Dieben“ wie MVÖ-Präsident Georg<br />
Niedermühlbichler (Bild links) und Markus Reithofer<br />
(Bild rechts) und ihrem recht friedfertigen<br />
Volk kann aber darauf verzichtet werden. Wenn<br />
ein Bienenvolk übrigens sehr aggressiv ist, liegt<br />
das an seiner hysterischen Königin – die vom<br />
Imker ausgewechselt werden kann.<br />
Wiener Gold<br />
Um ein Kilogramm Honig zu erzeugen,<br />
müsste eine einzige Biene zwei bis fünf<br />
Millionen Blüten aufsuchen, ca. drei Mal<br />
um die Erde fliegen und 100 Mal länger<br />
leben. Tatsächlich erzeugt jede Biene<br />
etwa zehn Gramm Honig und legt eine<br />
Flugstrecke von 400 km zurück. Der<br />
Honig unten im Bild heißt übrigens<br />
„Wiener Gold“.<br />
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