Cross-Border - Mieterverein Bochum
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VERMIETER<br />
Kündigungsschutz<br />
für<br />
Mieter in<br />
Werne<br />
Beim Verkauf von rund 250 ehemals städtischen<br />
Wohnungen in diesem Jahr hat die VBW<br />
mit der Häusser-Bau-GmbH Vereinbarungen<br />
über den Schutz der Mieter getroffen, die die<br />
Mieter zunächst gar nicht kannten. Jetzt gibt<br />
es Verhandlungen zwischen Häusser-Bau,<br />
VBW, Mieterrat und <strong>Mieterverein</strong>.<br />
Trotz aller Kritik an dem Verkaufs<br />
paket in diesem Jahr: Die VBW hat<br />
ihre Mieter keineswegs völlig im Regen<br />
stehen lassen. Wer sich auf die Sozialklausel<br />
des BGB berufen kann, soll -<br />
auch bei Weiterverkäufen - Schutz vor<br />
Eigenbedarfs- und Verwertungskündigungen<br />
bekommen (wir berichteten).<br />
Das ist in der Regel bei hohem Alter,<br />
langer Wohndauer, Krankheit oder<br />
Behinderung der Fall.<br />
Dazu ist eine Ergänzung im Mietvertrag<br />
nötig, damit die Mieter ihre Rech-<br />
<strong>Mieterverein</strong> und VBW<br />
verhandeln über Mieterschutz<br />
6<br />
Zwischen dem <strong>Mieterverein</strong> und der<br />
halbstättischen VBW gibt es Verhandlungen<br />
über einen erweiterten<br />
Mieterschutz bei Verkäufen. Das ist das<br />
Will keine „Heuschrecke“ sein:<br />
Die VBW in der Wirmerstraße<br />
te auch schwarz auf weiß haben. In einem<br />
ersten Schritt hat der Mieterrat der<br />
Siedlung „Im Streeb/Krachtstraße“ in<br />
<strong>Bochum</strong> Werne mit Unterstützung des<br />
<strong>Mieterverein</strong>s eine Erhebung unter den<br />
Mietern durchgeführt. Auch erste Verhandlungen<br />
von Mieterrat und <strong>Mieterverein</strong><br />
mit der Käuferin, der Häusser-Bau<br />
GmbH, haben stattgefunden. Sie verliefen<br />
erfreulich konstruktiv.<br />
Ziel von Mieterrat und -verein: Mieter<br />
ab 65 und ab 30 Jahren Wohndauer<br />
oder mit mindestens 80 % Schwer-<br />
erste Ergebnis eines Gesprächs zwischen<br />
<strong>Mieterverein</strong> <strong>Bochum</strong> und VBW-Spitze<br />
am 30. November. Eine richtige „Sozialcharta,<br />
wie es sie bei der Viterra<br />
(inzwischen Deutsche Annington)<br />
oder bei der Gagfah in Essen<br />
gibt, will <strong>Bochum</strong>s größtest<br />
Wohnungsunternehmen<br />
allerdings nicht auflegen.<br />
Denn die VBW sieht sich<br />
nicht in einem Boot mit<br />
Münteferings „Heuschrecken“.<br />
Bei dem Paket, dass in diesem Jahr<br />
an Häusser-Bau verkauft wurde,<br />
handelte es sich um Wohnungen,<br />
die sich nicht in die bestehenden<br />
Quartiere integrieren ließen. Geschäftsführer<br />
Dr. Krämer: „Wir<br />
sind keine Großverkäufer, sondern<br />
Bestandshalter. Das in diesem<br />
Jahr war unser erstes und ein-<br />
Sichtbare Zeichen der Verkaufsvorbereitungen:<br />
Neue Zäune in der Siedlung „Im Stree/Krachtstraße“<br />
behinderung sollen auf Dauer geschützt<br />
werden. Für Mieter in Prüfungsvorbereitungen<br />
oder mit kleinen Kindern<br />
ist ein befristeter Schutz im Gespräch.<br />
Da alles zusammen fast 80 % der<br />
Mieter in der Siedlung betrifft, hat<br />
Häusser-Seniorchef Werner Heckendorf<br />
eine siedlungsbezogene Lösung vorgeschlagen.<br />
Ein Umzug innerhalb der<br />
Siedlung soll zumutbar sein, damit einige<br />
Häuser vor einem Verkauf freigezogen<br />
werden können.<br />
ziges Paket. Eine Wiederholung ist nicht<br />
zu befürchten.“<br />
Allerdings will die VBW Verkäufe<br />
einzelner Objekte, die gar nicht in ihr<br />
„quartiersbezogenes Management“ passen,<br />
nicht völlig ausschließen. Dabei<br />
sollen die Mieter - wie auch bei dem<br />
Paketverkauf in diesem Jahr - durch vertragliche<br />
Vereinbarungen mit den Käufern<br />
geschützt werden. Darüber soll es<br />
weitere Gespräche mit dem <strong>Mieterverein</strong><br />
geben.<br />
Michael Wenzel, Geschäftsführer<br />
des <strong>Mieterverein</strong>, äußerte sich nach dem<br />
Gespräch vorsichtig zufrieden: „So, wie<br />
das dieses Jahr gelaufen ist, war unser<br />
„Grundvertrauen“ doch erheblich gestört.<br />
Jetzt sieht es so aus, dass die VBW<br />
unsere Sorgen - und die der Mieter -<br />
durchaus ernst nimmt. Es ist wichtig,<br />
dass wir im Gespräch bleiben.“