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Die neue Verbandszeug-Ausgabe rund um das Thema "Spiel"!

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Gegen den Wegwerf - Wahnsinn<br />

Reparieren statt Konsumieren<br />

Als Ende des Jahres mein Staubsauger kaputt ging, fiel mir direkt ein, mit ihm ein Repair-Café in<br />

Münster zu besuchen. So war ich dann Anfang Januar im Repair-Café des JIB in Münster. Einen<br />

Staubsauger kann man sogar gut auf dem Rad transportieren, er passte mit der IKEA-Tüte in meinen<br />

Fahrradkorb.<br />

Das Konzept dieser Repair-Cafés kannte ich bereits: Unter<br />

Anleitung kann man seine eigenen Sachen – möglichst<br />

– wieder reparieren. Nachdem ich etwas warten<br />

musste, kam ich dann dran und mein Staubsauger wurde<br />

auseinander geschraubt. Leider dauerte es etwas länger,<br />

bis die Ursache gefunden wurde. Denn irgendwann fiel<br />

einem anderen Ehrenamtler auf, dass leider der Sicherungsschalter<br />

– oder wie das heißt – eingeschaltet war.<br />

Die Lösung hätte so einfach sein können, denn wahrscheinlich<br />

war nur der Stecker locker gewesen und ein<br />

neues „Endstück“ kam dran. Damit ich selber auch was<br />

dazu beitrug, durfte/sollte ich dann diesen selber festschrauben.<br />

Am Ende habe ich quasi nur Material gezahlt<br />

und hätte sogar noch einen Kaffee haben können, denn<br />

es ist ja ein Café. Was man mitbringen muss ist allerdings<br />

Zeit, denn etwas Wartezeit und auch die Reparatur geht<br />

ja nicht auf die Schnelle. Also anders als mal eben was im<br />

Internet bestellen...<br />

Warum ich da war? Nicht, weil ich mir hätte keinen neuen<br />

Staubsauger leisten können, sondern weil ich gegen<br />

viel Müll bin und gegen die „geplante Obsoleszenz“ (den<br />

eingebauten, planmäßigen Verschleiß). Also konstruktives<br />

Reparieren. Schrauben, löten und nähen, vieles ist<br />

hier möglich. Werkzeuge und Materialien sowie kundige<br />

Ehrenamtler machen es möglich. Hier hat das Reparieren<br />

einen anderen Charakter als noch vor Generationen.<br />

Viele sehen darin einen Protest gegen die Überfluss- und<br />

Wegwerf-Gesellschaft.<br />

www.repaircafe-muenster.de<br />

(Konzept der Münsteraner Repair-Cafés und<br />

aktuelle Termine)<br />

https://repaircafe-org.en<br />

(weltweite Übersicht und Nachrichten zu Repair-Cafés)<br />

https://de.ifixit.com<br />

(das kostenlose Reparaturhandbuch<br />

für alles, geschrieben von allen)<br />

Greenpeace hat die Initiative „Münster Plastiktütenfrei“<br />

ins Leben gerufen. „Rund 40 Läden in Münster haben sich<br />

dieser Aktion bereits angeschlossen und verzichten seitdem<br />

komplett auf Plastiktüten“, so Lukas Reinhardt von<br />

Greenpeace. Die Interessengemeinschaft der Marktbeschicker<br />

hat in Kooperation mit Greenpeace eine Aktion<br />

umgesetzt, um Einweg-Tüten zur Verpackung von Obst<br />

und Gemüse, Fleisch, Käse und Backwaren zu reduzieren.<br />

Seit September sind dazu 15.000 umweltfreundliche und<br />

recycelte Markttaschen an die Kunden verteilt worden.<br />

Rewe macht dies nun sogar bundesweit.<br />

Quelle: http://awm.stadt-muenster.de/index/im-schulterschlussgegen-plastiktueten.html<br />

Mehrweg - coffee to go<br />

130 Einwegbecher für Limo, Bier, Kaffee oder Tee nutzt<br />

und entsorgt statistisch gesehen jeder Verbraucher<br />

in Deutschland pro Jahr (Quelle: Verbraucherzentrale<br />

NRW). 320.000 Kaffeebecher landen nach Angaben der<br />

Deutschen Umwelthilfe (DUH) bundesweit jede Stunde<br />

im Müll. 6.560.000.000 Pappbecher verbrauchen wir in<br />

Deutschland jährlich, nur um den begehrten Coffee-togo<br />

konsumieren zu können. Für die Herstellung der Wegwerfbecher<br />

müssen alleine eine halbe Million Bäume gefällt<br />

werden. (Quelle: utopia.de)<br />

Um dem entgegen zu wirken, bieten seit Anfang März 17<br />

Mitgliedsbetriebe der Bäckergilde Münster in rund 120<br />

Filialen den „Gildebecher“ zum Selbstkostenpreis von<br />

etwa sechs Euro an; das erste Getränk ist bereits gratis mit<br />

dabei. Kunden können den verschließbaren Becher dann<br />

immer wieder mit Kaffeespezialitäten befüllen lassen. Reinigen<br />

müssen sie das Gefäß allerdings selbst. Super. Und<br />

ansonsten hilft Vordenken... Wenn ich vorher weiß, dass<br />

ich unterwegs sein werde und noch Kaffeebedarf habe,<br />

weil die Nacht mal wieder zu kurz war (also die Dauer des<br />

Schlafes), koche ich etwas mehr Kaffee und nehme ihn<br />

von zu Hause in meinem Becher mit. Das ist ja pfadfinderisch,<br />

seine eigene Tasse mitzunehmen, oder?

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