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ME2BE_02_2013_Campus

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„Nach dem Abi wollte ich eigentlich ins Ausland.<br />

Viele meiner Freunde haben vor einem oder zwei<br />

Jahren die Schule abgeschlossen und haben sich<br />

ein Jahr Lernpause gegönnt. Und keiner hat es<br />

bisher bereut. Manche sind ins Ausland gegangen<br />

und können nun fließend Englisch oder Spanisch,<br />

einige haben sich sozial engagiert und die<br />

anderen haben einfach nur die Welt erkundet.<br />

Aber jeder einzelne profitiert von den gemachten<br />

Erfahrungen.<br />

Da ich noch keine große Ahnung davon habe, was<br />

ich später machen möchte, will ich mich erst umschauen.<br />

Ich weiß nur eines mit Sicherheit: Ich<br />

will nicht gleich weiterlernen, da ich noch nicht<br />

herausgefunden habe, ob ein Studium oder doch<br />

eine Ausbildung besser zu mir passt. Ich habe<br />

viele Interessen sportlicher, musikalischer oder<br />

künstlerischer Natur, und vielleicht muss der<br />

richtige Job erst für mich erfunden werden.<br />

PLANLOS<br />

ABER NICHT<br />

ZIELLOS<br />

Lynn steht kurz vor der Beendigung ihres<br />

Abiturs. Die schriftlichen Prüfungen hat<br />

sie schon hinter sich, und die mündlichen<br />

sind auch bald erledigt. Wie viele in ihrem Alter<br />

hat sie noch keinen genauen Plan, was sie anschließend<br />

machen möchte. Diese Planlosigkeit<br />

könnte manchen Eltern schlaflose Nächte bereiten,<br />

aber viele Beinaheexschüler nehmen es getreu<br />

dem Motto: Der Weg ist das Ziel und wenn<br />

der Weg über einen kleinen Umweg führt, tja…<br />

…dann ergeht es ihnen wie unserer Beinahe-<br />

Abiturientin Lynn.<br />

Was sich aber auch in diesem Lebensabschnitt<br />

nicht vermeiden lässt, ist die Notwendigkeit Geld<br />

zu verdienen. Ich bin gerade mit meinem Freund<br />

zusammengezogen, und das hat ein beträchtliches<br />

Loch in meine eh schon nicht üppigen<br />

Schülerfinanzen gerissen. Aber auch hier gibt es<br />

vieles, was mir gefallen könnte. Leider kann ich<br />

es mir nicht leisten, wie meine Freunde, ein Jahr<br />

lang in der Weltgeschichte herumzureisen. Wäre<br />

es anders, säße ich schnell im Flieger Richtung<br />

Süden und würde im Rahmen eines Work and Travel<br />

vielleicht bald auf einer Farm in Australien<br />

Schafe scheren oder Rinder hüten. Aber das muss<br />

ich, wie gesagt, aus finanziellen Gründen leider<br />

verschieben.<br />

Ich habe vor, mich auf ein bezahltes Praktikum<br />

bei einer Filmproduktionsfirma zu bewerben. Ich<br />

hatte mich dort schon zur Schulzeit beworben,<br />

und sie waren von mir ganz angetan. Leider waren<br />

zu der Zeit nur Jahrespraktika frei, und ich<br />

wollte meine Schule nicht dafür aufgeben. Nun<br />

sieht es anders aus, und vielleicht ist ja nach dem<br />

Praktikum, sollte es damit klappen, sogar eine<br />

Ausbildung für mich drin? Wer weiß, wohin es<br />

mich letztendlich verschlägt.<br />

Wenn ich es mir wünschen könnte, wäre ich am<br />

liebsten eine Inselhüterin in der Karibik, und<br />

würde den ganzen Tag in der Sonne sitzen und<br />

auf meine Insel aufpassen. Hauptsache, es ist dabei<br />

schön warm.“<br />

Text Katharina Grzeca | Foto Sally Elena Milota<br />

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