INTERVIEW Alejandro Mesonero-Romanos ICH SEHE MIR DIE STADT OFT VON OBEN AN. DAS RÜCKT DIE DINGE IN DIE RICHTIGE PERSPEKTIVE 14 <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong>
DESIGN STADT MIT Pool mit Aussicht: die Dachterrasse des „Soho House“ STIL ROOFTOP-BARS, RESTAURANTS UND SCHÖNE INTERIEUR- LÄDEN: BARCELONA ÜBERZEUGT MIT DESIGN IN BESTFORM 1. LEBENSGEFÜHL Für Barcelona braucht es keine langsame Annäherung, keinen zweiten Blick <strong>–</strong> der Reiz dieser Metropole erschließt sich sofort. In den kleinen Gassen der Altstadt, auf den großen Boulevards mit Prachtbauten, in Restaurants, deren Chefs einmal bei Ferran Adrià gelernt haben, und natürlich: am Meer, unter Palmen. Spätestens da ist jedem klar, warum diese Stadt eines der bestbesuchten Ziele Europas ist: Barcelona hat alles. Ehrlich Kultur interessierte kommen hier genauso auf den Geschmack wie hemmungslose Hedonisten. Und spätestens ab Ende <strong>April</strong> kann man auch abends auf den Terrassen sitzen, ohne mit dem Heizpilz zu schummeln. Klassiker: Tapas müssen sein, wie hier im „Pla“,einem der besten Restaurants der Stadt Noch ein Vorteil: Die katalanische Metropole ist nicht besonders groß. Fast alles Sehenswerte im Zentrum kann man zu Fuß erreichen; oder mit dem Fahrrad, wenn man keinen Wert auf lückenlose Fahrradwege legt. Je weiter nach unten Richtung Strand es geht, desto lockerer, aber auch touristischer wird die Atmosphäre. Gute Restaurants gibt es hier trotzdem noch, es sind nur nicht unbedingt die, die am lautesten auf sich aufmerksam machen. Viele traditionelle Lokale kommen eher schmucklos daher. Die Einheimischen gehen am liebsten mittags essen und bestellen dann ein günstiges „Menú del día“ aus Vorspeise, Hauptgang, Nachtisch, Wein und Café, und das alles bitte möglichst oberhalb der Gran Via, der großen Straße. Für Barceloner fängt die eigentliche Stadt nämlich erst dort an. Trotzdem wird sie auch ihnen manchmal zu viel. Denn Barcelona ist alles <strong>–</strong> nur nicht leise. Wohin sie dann flüchten? Auf die Terrassen, in die Innenhöfen oder auf die Dächer der Stadt. Raffiniert: eingelegtes Gemüse als Tapas im „Dos Pebrots“ Wer kein eigenes hat, setzt sich auf eine der immer zahlreicher werdenden Rooftop-Bars der großen Hotels, die sind nämlich nicht nur für Gäste geöffnet. 2. AUSGEHEN, NACHTLEBEN An Tapas führt in Barcelona kein Weg vorbei, gute zu finden wird immer schwieriger. Zu den Klassikern gehören das Pla (c/ Bellafila 5), das Cal Pep (Plaça de les Olles 8) mit notorischer Schlange davor, oder Stände wie Pinotxo oder Universal in der berühmten Markthalle La Boqueria. Neu und moderner sind das Dos Pebrots (c/ del Dr. Dou 19) und die Quillo Bar (c/ Rec Comtal 2). Doch wer nur bei Calamares und Croquetas bleibt, verpasst die echte katalanische Küche. Das Gresca (c/ Provença 230) ist ein Favorit der Spitzenköche, das Boca Grande (Passatge de la Concepció 12), serviert vor allem Fisch und Paella. Im Martinez (Carretera de Miramar 38) auf dem Hausberg Montjuïc bekommt man obendrein einen der <strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> 15