FOCUS STYLE – April 2017
Der Name des Supplements FOCUS STYLE ist Programm: Unter anderen gingen wir mit SEAT Chefdesigner Alejandro Mesonero-Romanos gemeinsam im neuen SEAT Leon auf Entdeckungstour in Barcelona und trafen Jazz-Musiker Till Brönner zum Gespräch über Smokings und seine Stilvorbilder.
Der Name des Supplements FOCUS STYLE ist Programm: Unter anderen gingen wir mit SEAT Chefdesigner Alejandro Mesonero-Romanos gemeinsam im neuen SEAT Leon auf Entdeckungstour in Barcelona und trafen Jazz-Musiker Till Brönner zum Gespräch über Smokings und seine Stilvorbilder.
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Wir haben mehr freie Zeit als<br />
je zuvor und trotzdem<br />
das Gefühl, nur noch durchs<br />
Leben zu hetzen.<br />
Woran liegt das? Und wie finden<br />
wir die Stunden und Tage,<br />
die uns fehlen?<br />
Antworten einer Expertin<br />
<strong>FOCUS</strong> <strong>STYLE</strong> Frau Budras, sagen Sie schnell: Wie viel Zeit<br />
haben Sie für unser Interview?<br />
CORINNA BUDRAS So viel Zeit, wie Sie brauchen. Am besten<br />
wir geben unserem Gespräch seine natürliche Länge. Wann<br />
immer es geht, verzichte ich auf zeitliche Beschränkungen.<br />
Dann können wir uns ja entspannen. Sie und Ihr Mann Pascal<br />
Fischer haben sich für das Buch „Wer hat an der Uhr gedreht?“<br />
intensiv mit Zeit beschäftigt. Ist dieses Gefühl, ständig zu wenig<br />
davon zu haben, ein neues Phänomen?<br />
Tatsächlich gab die allgemeine Klage darüber in unserem<br />
Umfeld den Impuls für dieses Buch. Aber wir fanden schnell<br />
heraus, dass Zeitnot und die Endlichkeit des Lebens die<br />
Menschheit seit jeher umtreiben. Schon Seneca schreibt über<br />
viel beschäftigte Anwälte und Redner im antiken Rom, die<br />
durch den Tag hetzen und ihr Leben auf den Ruhestand<br />
verschieben. Später hat die Synchronisierung der Zeit nach der<br />
Einführung der Uhr am Ende des 19. Jahrhunderts die Menschen<br />
extrem verängstigt. Sie fühlten sich durch die auf einmal<br />
überall einheitliche Zeit tyrannisiert und bevormundet.<br />
Aber haben wir nicht tatsächlich weniger freie Zeit als unsere<br />
Vorfahren?<br />
Im Gegenteil: Wir haben so viel Zeit wie nie zuvor. Ein Kind,<br />
das jetzt bei uns geboren wird, hat eine durchschnittliche<br />
Leben serwartung von mehr als 90 Jahre. Die heutigen Rentner<br />
haben nach dem Berufsleben meist sehr viel Zeit, in der es<br />
ihnen sehr gut geht. Und auch die Arbeitszeiten sind heute<br />
verhältnismäßig kurz. Noch in den Fünfziger- und Sechzigerjahren<br />
arbeiteten unsere Großeltern jeden Samstag. Zugleich<br />
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