ME2BE_Hiergeblieben_Ost_2016
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NORD SPECIAL<br />
HIERGEBLIEBEN<br />
AUSBILDUNG UND STUDIUM IN SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
SCHULE UND DANN ...?<br />
GUTE CHANCEN FÜR DIE BEZIEHUNG „SCHULE-WIRTSCHAFT“<br />
www.me2be.de brandpublishers GmbH Heft 01 Frühjahr <strong>2016</strong> € 2,90<br />
RAUS AUS DER SCHULE –<br />
REIN IN DEINE KARRIERE<br />
ALINA BEGINNT EINE AUSBILDUNG BEI DER<br />
FÖRDE SPARKASSE<br />
VON DER KONSOLE ZUM<br />
TRAUMJOB<br />
NIKLAS‘ WEG IN DIE<br />
IT-BRANCHE<br />
„SO LANGE DU GUT BIST, IST<br />
ALLES TOLL!“<br />
PROFIFUSSBALLER ODER PROJEKTMANAGER –<br />
SCHWIERIGE BERUFSPLANUNG FÜR KEVIN SCHULZ<br />
FÖRDE SPARKASSE // FERRING GMBH // FH WESTKÜSTE // VR ITZEHOE // SASOL // COVESTRO // WKK // STADTWERKE KIEL // BIZSTEUER // AOK NORDWEST // RKISH //<br />
LANDESINNUNGSVERBAND DES FRISEURHANDWERKS UND DER KOSMETIKER SH
Meine Energie ist<br />
hier. Deine auch?<br />
Bewirb dich für eine Ausbildung bei den<br />
Stadtwerken Kiel. So wie Henning Kammann.<br />
Beim Kiten spielt Henning mit den Kräften der<br />
Natur. Während und nach seiner Ausbildung<br />
kann er mit dieser Energie sogar arbeiten.<br />
Alles zu unseren Ausbildungsberufen:<br />
• Elektroniker/-in für Betriebstechnik<br />
• Industriekaufmann/-frau<br />
• Industriemechaniker/-in<br />
Henning Kammann<br />
ehem. Auszubildender Industriemechaniker /<br />
heutiger Ausbildungsmeister / Kitesurfer<br />
Stadtwerke Kiel<br />
Deine Energie ist hier.<br />
www.stadtwerke-kiel.de
EDITORIAL<br />
Schulabschluss – und dann? Was soll nur aus mir werden?<br />
Eine gute Frage, die viele junge Menschen beschäftigt.<br />
Noch nie gab es so viele Möglichkeiten wie heute. Für diejenigen,<br />
die vor dem Abschluss noch keinen konkreten<br />
Berufswunsch haben, ist die Fülle an Angeboten Segen<br />
und Fluch zugleich. Ständig wird das Angebot um neue<br />
Berufe und (Aus-)Bildungsmöglichkeiten erweitert. Nicht<br />
leicht, hier das Richtige zu finden. Wie gut, dass es hierfür<br />
Experten und Expertinnen gibt, die einen fundiert und<br />
individuell auf den Arbeitsmarkt vorbereiten. Damit dies<br />
gelingt und Jugendliche in ihrer Berufsorientierung gut<br />
begleitet werden, ist die enge Zusammenarbeit von Schule<br />
und Wirtschaft entscheidend. Wie das richtig geht, zeigen<br />
wir in unserem Titelthema zur Berufsorientierung.<br />
Einen wahren Profi auf diesem Gebiet haben wir in Frau<br />
Gebel von der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule<br />
Schreventeich / Wik gefunden. Auf der schuleigenen Berufsorientierungsmesse<br />
(BOM) finden ihre Schülerinnen<br />
und Schüler nun seit 10 Jahren zu ihren Traumberufen. In<br />
welche Berufe es sie aktuell zieht, fragten wir die 9. Klassen.<br />
Was aus den ehemaligen Besuchern der BOM geworden<br />
ist, erzählen sie dir selbst.<br />
Nach dem Orientierungslauf durch die Welt der Zukunftsperspektiven<br />
stellen wir dir die spannende und vielseitige<br />
Ausbildung des/der Bankkaufmanns/-frau vor. Hier findet<br />
ihr nützliche Infos und lustige Fakten zu Themen rund<br />
ums Geld – und natürlich auch interessante Arbeitgeber.<br />
Außerdem im Heft: Ausbildung hautnah in unseren Azubi-Portraits,<br />
Hintergründe zur Kieler Woche, die euch garantiert<br />
zum Staunen bringen, Tipps für die richtige Bewerbung<br />
und tolle Ausbildungsstellen in eurer Region.<br />
Alle Berichte, Azubiportraits und Adressen findet ihr, wie<br />
immer, auch auf me2be.de.<br />
Viel Spaß beim Lesen!<br />
3
<strong>ME2BE</strong> Special<br />
Schule Wirtschaft<br />
08<br />
Schule und dann ...?<br />
Gute Chancen für die Beziehung „Schule-Wirtschaft“<br />
12<br />
Lehrerportrait Margrit Gebel<br />
Leidenschaftlich gern Lehrerin.<br />
18<br />
20<br />
Besuch mit Folgen<br />
Bei der BOM fand Jonathan seine Ausbildung zum<br />
Bankkaufmann<br />
Von der Konsole zum Traumjob<br />
Niklas‘ Weg in die IT-Branche<br />
14<br />
Companies<br />
Ich finde das alles hochspannend!<br />
Hannah über ihre bevorstehende Ausbildung zur<br />
Elektronikerin bei den Stadtwerken Kiel<br />
22<br />
Schülerfrage<br />
Schule meets Wirtschaft – In welchen Beruf zieht es dich?<br />
16<br />
Bei Ferring zählen die Menschen!<br />
Über die Berufsausbildung bei der Ferring GmbH<br />
26<br />
Wie es euch gefällt<br />
Nach der Schule kannst du viele verschiedene Wege<br />
einschlagen. Ein Überblick.<br />
36<br />
Raus aus der Schule – Rein in deine<br />
Karriere<br />
Alina beginnt eine Ausbildung bei der Förde Sparkasse<br />
38<br />
Berufsausbildung und Studium in vier<br />
Jahren<br />
Das Triale Modell für Steuern, Bank, Industrie: „Seit 20 Jahren<br />
ein Erfolgsmodell“, meint Prof. Dirk Braunhart von der FH<br />
Westküste<br />
40<br />
Wie die Großen<br />
Beim Azubi-Projekt der Volksbank Raiffeisenbank Itzehoe<br />
übernimmt der Nachwuchs das Kommando<br />
42<br />
Spaghetti vom SoFa<br />
Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten bei der<br />
AOK NordWest<br />
<strong>ME2BE</strong> Special Bank<br />
44<br />
Enes Dogan<br />
Die Erfolgsgeschichte des Hair & Make-up-Artist<br />
30<br />
Ran an die Moneten<br />
Mit einer Bankausbildung zum Finanzprofi<br />
33<br />
Geld in Tüten, Gold im Tresor<br />
Cooles Wissen rund um Bares, Banken und Co.
FACHABITUR<br />
ABITUR<br />
→ AUSBILDUNG, → AUSBILDUNG,<br />
FACHSTUDIUM<br />
STUDIUM<br />
Mal angenommen, du Abitur machen. Und<br />
findest Schule jetzt nun danach studieren. Oder<br />
nicht so vollkommen mit einem höheren Bildungsabschluss<br />
den<br />
doof. Und deine Noten<br />
sind so, dass du weiterführend<br />
zur Schule vielleicht noch besser<br />
Beruf erlernen, der dir<br />
gehen kannst. Dann, ja liegt als der, den du<br />
dann kannst du auch nicht bekommen hast.<br />
gleich mal schön dein<br />
Hier noch was vom<br />
Klugschatzi: Thomas<br />
Mann musste auch eine<br />
Ehrenrunde drehen und<br />
hatte seine Mittlere Reife<br />
erst im zweiten Anlauf<br />
– und ein paar Jahre<br />
später bekam er den<br />
Nobelpreis für Literatur.<br />
Solltest du aber die<br />
KLASSE<br />
Nase voll haben von<br />
WIEDERHOLEN<br />
Schule, kannst du dich<br />
BERUFS-<br />
mit einem Berufsvorbereitungsjahr<br />
oder einer<br />
VORBEREITUNGS-<br />
JAHR (BVJ)<br />
Berufsvorbereitenden<br />
BERUFSVORBEREI- Maßnahme auf dein<br />
TENDE BILDUNGS- ganz eigenes Berufsleben<br />
MASSNAHME (BVB) vorbereiten.<br />
Was geht, wenn gar<br />
nichts geht? Was<br />
machst du, wenn du<br />
keine Ausbildung<br />
anfängst? Kein großes<br />
Ding, manchmal<br />
läuft nicht alles nach<br />
Plan. Einen Ausbildungsplatz<br />
zu finden<br />
ist auch nicht leicht.<br />
Aber es gibt immer<br />
einen Plan B.<br />
Hier ein paar Ideen...<br />
FREIWILLIGES<br />
SOZIALES JAHR<br />
FREIWILLIGES<br />
ÖKOLOGISCHES JAHR<br />
SCHÜLERAUSTAUSCH<br />
AU PAIR<br />
WORK & TRAVEL<br />
SPRACHREISE<br />
FREIWILLIGENDIENST<br />
Sich kümmern, etwas anschieben, helfen. Immer<br />
mehr junge Menschen finden Engagement viel cooler<br />
als Nichtstun. Für dich eine gute Gelegenheit,<br />
etwas Gutes zu tun und nebenbei deine Soft Skills<br />
weiterzuentwickeln. Mach ein Freiwilliges Soziales<br />
oder Ökologisches Jahr oder einen anderen Freiwilligendienst.<br />
Ob an Schulen, bei Umweltverbänden,<br />
in Krankenhäusern oder in Altenheimen: Du bist<br />
sehr herzlich willkommen!<br />
Ein Auslandsaufenthalt<br />
ist so viel mehr als Urlaub.<br />
Wenn du länger im<br />
Ausland bist, bleibst du<br />
nicht nur am Hotelpool<br />
hängen, sondern fängst<br />
an, dich mit fremden<br />
Menschen und Kulturen<br />
zu beschäftigen. Du entdeckst<br />
viele Unterschiede<br />
und oft auch viele<br />
Ähnlichkeiten. Lernst<br />
neue Sprachen und<br />
Sichtweisen kennen,<br />
sammelst Erfahrungen<br />
und erweiterst deinen<br />
Horizont. Und dein Auslandsaufenthalt<br />
macht<br />
sich sehr gut in deinem<br />
Lebenslauf.<br />
Inhalt<br />
<strong>Hiergeblieben</strong><br />
57<br />
61<br />
Bands, Buden & Baggern<br />
Zur Kieler Woche gehören nicht nur Künstler und Fressmeilen<br />
„So lange du gut bist, ist alles toll!“<br />
Profifußballer oder Projektmanager – schwierige<br />
Berufsplanung für Kevin Schulz<br />
46<br />
AZUBI - PORTRAITS<br />
Sasol Germany GmbH<br />
Chemielaborantin, Chemikant<br />
65<br />
alle info's unter<br />
www.me2be.de<br />
Service<br />
Service<br />
Plan B<br />
|1|<br />
GeH WeiTer<br />
zUr ScHUle!<br />
|2|<br />
aBScHlUSS<br />
verGeiGT?<br />
Service<br />
plan B<br />
|3|<br />
macH WaS<br />
freiWilliG!<br />
|4|<br />
Werde mal<br />
aUSländer!<br />
48<br />
49<br />
50<br />
52<br />
54<br />
FH Westküste, Raiffeisenbank eG<br />
Heide und Sparkasse Hennstedt-<br />
Wesselburen<br />
Studiengang Betriebswirtschaftslehre im Trialen Modell<br />
VR Itzehoe<br />
Bankkaufleute<br />
WKK<br />
Gesundheits- und Krankenpfleger<br />
MTRAs<br />
COVESTRO<br />
Chemikanten<br />
BIZ Steuer Malente und Finanzamt<br />
<strong>Ost</strong>holstein<br />
Finanzwirtin<br />
66<br />
68<br />
Dein Anschreiben<br />
Dein Lebenslauf<br />
54<br />
RKiSH<br />
Notfallsanitäterin<br />
70<br />
Ab die Post<br />
72<br />
Das Vorstellungsgespräch<br />
03<br />
Editorial<br />
74<br />
Azubigehalt und Finanzspritzen<br />
07<br />
Niemanden verlieren<br />
Bildungsministerin Britta Ernst zur Dualen Ausbildung<br />
71<br />
Impressum
Zukunft Steuern<br />
Ausbildung zum Finanzwirt/<br />
zur Finanzwirtin<br />
Ausbildungsdauer: 2 Jahre<br />
Einstellungsvoraussetzungen:<br />
• Mittlerer Schulabschluss oder<br />
gleichwertig anerkannter Bildungsstand<br />
• EU-Staatsangehörigkeit<br />
Die Bewerbung geht an das zuständige<br />
Finanzamt für deinen Wohnort.<br />
www.schleswig-holstein.de/ausbildung<br />
Duales Studium zum Diplom-Finanzwirt/<br />
zur Diplom-Finanzwirtin<br />
Ausbildungsdauer: 3 Jahre<br />
Einstellungsvoraussetzungen:<br />
• Abitur oder Fachhochschulreife<br />
• EU-Staatsangehörigkeit<br />
Die Bewerbung geht an das zuständige<br />
Finanzamt für deinen Wohnort.<br />
www.fhvd.de
NIEMANDEN VERLIEREN<br />
Gute Chancen mit Dualer Ausbildung<br />
Viele Unternehmen stellen vor dem Hintergrund der demografischen<br />
Entwicklung – die Bevölkerungszahl geht<br />
zurück – fest, dass es nicht mehr so leicht ist, passende<br />
Auszubildende zu finden. Viele Betriebe suchen mittlerweile<br />
händeringend Nachwuchs, und das, obwohl die<br />
Karrierechancen in vielen Betrieben nie größer waren als<br />
heute.<br />
Auch wenn Betriebe und Auszubildende sich gefunden haben,<br />
kann es noch zu Problemen kommen: Eine falsche<br />
Berufswahl und die späte Erkenntnis, gesundheitliche<br />
Probleme oder fachliche Überforderung – oft droht durch<br />
derartige Entwicklungen das vorzeitige Ende der Ausbildung,<br />
der Abbruch. Aber die Wirtschaft und wir alle können es uns nicht leisten, auch nur einen<br />
jungen Menschen zu verlieren.<br />
Ich werbe für die duale Berufsausbildung, denn sie bildet das Grundgerüst unserer mittelständisch<br />
geprägten Wirtschaft in Schleswig-Holstein und bietet beste Chancen für ein selbstbestimmtes<br />
und erfolgreiches Berufsleben. Übrigens auch dann, wenn junge Menschen nach dem<br />
Erlernen eines Handwerks oder eines anderen Fachberufes schulisch weitermachen wollen: Sie<br />
haben alle Chancen.<br />
Britta Ernst, Ministerin für Schule und Berufsbildung<br />
FOTO & TEXT Ministerium für Schule und Berufsbildung<br />
7
SCHULE UND DANN ...?<br />
Gute Chancen für die Beziehung „Schule-Wirtschaft“<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar, Axel von Kortzfleisch<br />
Schule geschafft. Zeugnis in der Tasche.<br />
Jetzt geht‘s los! Aber wohin?<br />
Über 300.000 Schülerinnen und<br />
Schüler auf den allgemeinbildenden Schulen<br />
Schleswig-Holsteins machen sich früher<br />
oder später Gedanken über ihre berufliche<br />
Zukunft. Vor dem Schulzaun wartet<br />
„die Wirtschaft“ ... das sind zigtausende<br />
private und öffentliche Arbeitgeber, die<br />
händeringend um den Nachwuchs kämpfen.<br />
Irgendwann muss eine Entscheidung<br />
getroffen werden. Davor geht es um die<br />
Frage „Was willst du mal werden?“ Und<br />
die kommt für alle Schüler so sicher,<br />
wie die Tagesschau um acht. Doch woher<br />
sollen Schulabgänger eigentlich wissen,<br />
welche Ausbildung zu Ihnen passt? Wie<br />
funktioniert Berufsorientierung? Und auf<br />
welchem Weg finden Schule und Wirtschaft<br />
zueinander?<br />
In Sachen Liebe klappt es ganz gut. Schülerinnen<br />
und Schüler treffen sich jahrelang täglich<br />
in der Schule, flirten in den Pausen, treffen<br />
sich privat beim Training und kommunizieren<br />
in sozialen Netzwerken. Sie bauen über längere<br />
Zeiträume Beziehungen zueinander auf.<br />
Wer sich dort nicht verbindet, ist im Internet<br />
aktiv und chattet in Partnerbörsen. Während<br />
der Schulzeit durchlaufen Jugendliche einen<br />
langen, persönlichen Reifeprozess. Sie begeg-<br />
8
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
nen sich und sammeln Wissen und Erfahrungen.<br />
So muss es sein! Gute Vorbereitung auf‘s<br />
partnerschaftliche Leben.<br />
In Sachen Berufsorientierung ist die Sache<br />
viel komplizierter. Die Beziehung Schule<br />
- Wirtschaft wird völlig anders geknüpft.<br />
Schülerinnen und Schüler wachsen nicht<br />
Seite an Seite mit ihren zukünftigen Arbeitgebern<br />
auf. Diese dürfen das Schulgelände<br />
nicht selbständig betreten, um Werbung<br />
und Informationen für ihre Berufsangebote<br />
zu vermitteln. Schule dient nicht ausschließlich<br />
der Berufsvorbeitung und das<br />
ist auch gut so. Die Kehrseite der Medaille:<br />
Wer sich erst nach dem Schulabschluss um<br />
seine berufliche Zukunft kümmert, verliert<br />
viel Zeit und ist der Konkurrenz auf dem<br />
Ausbildungsmarkt hoffnungslos unterlegen.<br />
Und die Option, Papas oder Mamas Beruf<br />
zu ergreifen, weil man schon so viel davon<br />
gehört hat, führt auch nicht immer zum<br />
Glück. Daraus ergibt sich eine zwingende<br />
Notwendigkeit: Die Schule muss es richten<br />
und für Orientierung sorgen!<br />
Berufsorientierung ... so wirksam kann<br />
BOP sein<br />
Die Schülerzahlen gehen zurück, der Fachkräftebedarf<br />
der Wirtschaft steigt. Bis zum<br />
Jahr 2030 werden schätzungsweise rund<br />
100.000 Facharbeitskräfte in Schleswig-Holstein<br />
fehlen. Gleichzeitig verstärkt sich der<br />
Schülertrend, das weiterführende Schulangebot<br />
bis zum Abitur zu nutzen und möglichst<br />
zu studieren, statt mit dem Mittlerem<br />
Abschluss zunächst eine duale Ausbildung<br />
zu beginnen. Eine der Folgen: Es droht<br />
die Akademiker-Republik. Ein Graben entsteht.<br />
Mit erheblichen Auswirkungen für<br />
die Wirtschaft. Was können Schulen tun,<br />
damit Schülerinnen und Schüler passende<br />
Lebensentwürfe für sich entwickeln? Eine<br />
Mammutaufgabe für die Schulen.<br />
Der Lösungsansatz: Das Berufsorientierungsprogramm<br />
(BOP), durchgeführt von<br />
allgemeinbildenden Schulen. 2008 als Pilotprojekt<br />
vom Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung ins Leben gerufen, wurden<br />
bisher über 360 Millionen Euro an Fördergeldern<br />
für BOP-Projekte bewilligt. Ziel ist es,<br />
den Übergang von Schule und Beruf zu begleiten<br />
und Jugendliche frühzeitig und systematisch<br />
auf die Berufswelt vorzubereiten.<br />
9
Oben links: Margrit Gebel, oben rechts: Schulelternbeiratsvorsitzende Ricci Giese,<br />
rechts Mitte: <strong>ME2BE</strong>-Messe-Stand auf der BOM, rechts unten: Leon, links unten: neuer<br />
Patenvertrag wird auf der BOM unterzeichnet, links Stadträtin Treutel, rechts Frau Gebel<br />
Das BOP richtet sich an Schülerinnen und<br />
Schüler der Sekundarstufe I (Klassen 5-10).<br />
Im Zentrum stehen Schul- und Betriebspraktika,<br />
eine Potenzialanalyse, die im 2.<br />
Halbjahr der Klasse 7 stattfindet, und Werkstatttage<br />
in Klasse 8. Durch die individuelle<br />
Potenzialanalyse werden Neigungen und<br />
Kompetenzen von Schülern erkannt und<br />
vermittelt. Die Werkstatttage dienen dazu,<br />
zwei Wochen lang mindestens drei Berufsfelder<br />
kennenzulernen.<br />
An der Kieler Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule<br />
Schreventeich / Wik funktioniert<br />
Berufsorientierung so, wie sich das<br />
Schüler, Eltern, Lehrer, Arbeitgeber und Bildungsministerium<br />
vorstellen. Ein Vorzeigemodell<br />
für über 500 Schüler. Klassenlehrerin<br />
und BO-Koordinatorin Margrit Gebel leitet<br />
seit über zehn Jahren den „Berufsfahrplan<br />
zur Förderung von Berufsorientierung und<br />
Ausbildungsreife in Klassenstufe 5-10.“ Sie<br />
hat einen erfolgreichen Weg gefunden, heranwachsende<br />
Schüler für die eigenen Zukunftsmöglichkeiten<br />
zu begeistern. „Berufsorientierung<br />
ist keine Tagesveranstaltung,<br />
sondern wirkt nach einem langen Prozess“,<br />
sagt die erfahrene Deutsch- und Kunstlehre-<br />
10
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
rin. Im Detail sieht das dann so aus: Mit dem<br />
Methodentraining in den 5. und 6. Klassen<br />
fängt es an. Konzentration und Hausaufgaben,<br />
Soziales Lernen und Effektives Üben stehen<br />
auf dem Programm ... Schülerinnen und<br />
Schüler „lernen, zu lernen“. Die Ausbildung<br />
persönlicher und fachlicher Kompetenzen<br />
bleibt im Zentrum der schulischen Zielsetzung.<br />
In den 7. Klassen folgt eine individuelle<br />
Potentialanalyse – ein wichtiger Baustein<br />
für Schülerinnen und Schüler, die eigenen<br />
Neigungen und Fähigkeiten zu erkennen. Mit<br />
dem 7. Schuljahr beginnt auch die pflichtmäßige<br />
Teilnahme an der schuleigenen Berufsorientierungsmesse<br />
BOM. Mitgenommen<br />
werden auch die Eltern, denen das Berufsorientierungprogramm<br />
auf einem Elternabend<br />
vorgestellt wird. Für die 8., 9. und 10. Klassen<br />
geht es dann richtig los: Berufspraktikum,<br />
Berufsorientierungsmesse, Besuch im<br />
Berufsinformationszentrum, Bewerbungstraining<br />
der Stadtwerke Kiel, Teilnahme an<br />
der Berufsmesse der Förde Sparkasse sowie<br />
der Nordjob, Begleitung im Bewerbungsprozess.<br />
Ständige Einrichtung für alle Schüler:<br />
Wöchentliche, abwechselnde Beratung in der<br />
Schule durch Agentur für Arbeit, Handwerkskammer<br />
und Industrie- und Handelskammer.<br />
Win-Win-Win-Situation auf schulischen<br />
Berufsorientierungsmessen<br />
Das unbestrittene BOP-Highlight der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule<br />
Schreventeich<br />
/ Wik ist die schuleigene Berufsorientierungsmesse,<br />
kurz BOM. Über<br />
70 Aussteller aus allen Arbeitsbereichen<br />
präsentieren sich <strong>2016</strong> dann zur zehnten<br />
BOM. Banken und Sparkassen, Industrie<br />
und Handwerk, Handel und Gastronomie<br />
sowie die öffentlichen Arbeitgeber ... in<br />
der Sporthalle und in den Musikräumen<br />
der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule<br />
steppt der Bär. „Die Betriebe und Arbeitgeber<br />
sind begeistert von der zuverlässigen<br />
Organisation und den gut motivierten<br />
Schülern“, erklärt Frau Gebel. „Alle Schüler<br />
„auf der BOM<br />
steckt irgendwie<br />
Zug dahinter!“<br />
werden durch ihre Klassenlehrer vorbeitet.<br />
Alle müssen sich über mindestens fünf verschiedene<br />
Ausbildungsberufe informieren.<br />
Gleichzeitig erhält jeder Aussteller einen<br />
Schülerpaten aus der zehnten Klasse zur<br />
Seite gestellt, um die Moderation zwischen<br />
Schülern und Wirtschaft zu erleichtern.<br />
Ganz wichtig: Eltern und Angehörige sind<br />
nachdrücklich aufgefordert und verpflichtet,<br />
ihre Kinder auf die BOM zu begleiten.<br />
Berufsorientierung ist nicht nur Sache der<br />
Schüler. Eltern können sehr konstruktiv an<br />
der beruflichen Zukunft der Jugendlichen<br />
mitwirken, denn sie kennen ihre Kinder<br />
am besten. Wenn dabei doch festgestellt<br />
wird, dass zwischen Wunsch und Wirklichkeit<br />
noch eine erhebliche Notenlücke<br />
klafft, präsentieren sich auch Nachhilfeinstitute,<br />
um Lösungswege anzubieten.“<br />
Das Feedback von Wirtschaft, Politik und der<br />
Elternschaft ist hervorragend. „Die Eltern sind<br />
begeistert, was für tolle Firmen Frau Gebel<br />
Jahr für Jahr an Land zieht und wie gut die<br />
Schüler vorbereitet werden“, meint die langjährige<br />
Schulelternbeiratsvorsitzende Ricci<br />
Giese. Auch von den Ausstellern kommen<br />
durchweg positive Rückmeldungen. „Schon<br />
bei der Anfahrt zur BOM kommen uns Schüler<br />
entgegen, die uns die Parkplätze zuweisen<br />
und beim Ausladen mithelfen“, schwärmt der<br />
Chef eines regionalen Handwerksbetriebs.<br />
„Auf der BOM steckt irgendwie Zug dahinter!“<br />
Das drückt es gut aus. Alle kümmern sich.<br />
Auch die Schüler selbst, wie uns Leon (16)<br />
bestätigt: „Die BOM hat mir auf jeden Fall<br />
etwas gebracht. Es gibt ausschließlich Infos<br />
über Berufe und nichts anderes. Es war auch<br />
gut, dass meine Eltern mitkommen mussten.<br />
Vielleicht hätte ich mich sonst nur mit<br />
Kuchen vom Bäckerstand vollgestopft!“<br />
Es ist einerseits die Kombination pädagogischer<br />
und praktischer Konzepte, die Berufsorientierungsprogramme<br />
erfolgreich<br />
machen. Andererseits ist das Engagement<br />
vieler Personen entscheidend, um so ein<br />
Programm zum Leben zu erwecken. Das Ergebnis<br />
der gemeinsamen Arbeit am Thema<br />
Berufsorientierung? „Kann ich ganz einfach<br />
in Zahlen ausdrücken“, stellt Margrit Gebel<br />
fest. „Von meinen 25 Schülern der letzten<br />
zehnten Klasse haben 19 einen Ausbildungsplatz<br />
erhalten und 4 einen Platz auf<br />
einer weiterführenden Schule!“ Schule zufrieden.<br />
Wirtschaft zufrieden. Passt.<br />
11
lehrerportrait<br />
mArgrit gebel<br />
Jahrgang: 1951<br />
beruF: lehrerin<br />
schule: FrieDrich-JungegemeinschAFtsschule<br />
in Kiel<br />
hobby: AquA -<br />
rellmA lerei<br />
lieblingsWort:<br />
„t ol l“<br />
lieblingskünstler:<br />
michelA ngelo<br />
unD Augus t<br />
mAc K e<br />
Fächer:<br />
Deutsch unD<br />
Kunst<br />
Wichtigstes<br />
Werkzeug:<br />
KreiDe<br />
lieblingsort:<br />
Kieler FörDe unD<br />
portugiesische<br />
AtlA ntiKKüste<br />
12
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
leidenschaFtlich gern lehrerin.<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTO Sebastian Weimar<br />
Sie ist Lehrerin mit eingebauter Powerfunktion.<br />
Ihr Lieblingswort ist<br />
„Toll“. (Das passt auch zu ihr persönlich!)<br />
An der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule<br />
unterrichtet sie als Klassenlehrerin<br />
Deutsch und Kunst. Schüler,<br />
Eltern und Kollegen schätzen sie als offene,<br />
kompetente und durchsetzungsstarke<br />
Lehrkraft und unermüdliche Koordinatorin<br />
für Berufsorientierung. Das von ihr mit<br />
entwickelte Berufsorientierungsprogramm<br />
mit der schuleigenen Berufsorientierungsmesse<br />
BOM feiert <strong>2016</strong> sein zehnjähriges<br />
Jubiläum. Von den Stadtwerken bis zum<br />
Bestattungsinstitut um die Ecke - sie kennt<br />
jeden Arbeitgeber Kiels und jeder kennt<br />
sie. Ergebnis: Schülerinnen und Schüler der<br />
FJS sind so was von berufsorientiert, dass<br />
sie nach dem Schulabschluss selbst ein<br />
Jobcenter leiten könnten. 10 Fragen von<br />
<strong>ME2BE</strong> an Magrit Gebel:<br />
Wie war ihre eigene Schulzeit?<br />
Fürchterlich. Meine Noten waren nicht<br />
schlecht, außer Mathe. Aber von zuhause<br />
gab es viel Druck, vor allem wegen Mathe.<br />
Ich war auf der Ricarda-Huch-Schule in Kiel.<br />
Zu meiner Zeit eine reine Mädchenschule. In<br />
den Pausen bin ich oft über die Mauer gehüpft<br />
und rüber zur Uni geflitzt. Dabei habe<br />
ich auch meinen zukünftigen Ehemann<br />
kennengelernt.<br />
Was war ihr Traumberuf?<br />
Architektin, Grafik- oder Modedesignerin.<br />
Wie haben Sie Ihren Beruf gefunden?<br />
Durch Ausprobieren. Zuerst habe ich Kunst<br />
an der Muthesius-Schule studiert. Es gab<br />
aber kaum Berufsaussichten nach der<br />
Kunsthochschule. Außerdem war ich schon<br />
mit 23 Jahren verheiratet und wollte Geld<br />
verdienen. Deshalb wechselte ich an die<br />
Uni, begann Archäologie, Literatur- und<br />
Theaterwissenschaften zu studieren. Auch<br />
das überzeugte mich nicht. Schließlich<br />
wechselte ich zur Pädagogischen Hochschule<br />
und machte dort mein Lehrerexamen.<br />
Wer waren Ihre wichtigsten Ratgeber?<br />
Meine Eltern. Es gab Druck. Und auch mal<br />
Streit. Aber das gehört dazu. Das muss man<br />
aushalten. Heute weiß ich, dass mich sowohl<br />
Ratschläge als auch Auseinandersetzungen<br />
weitergebracht haben.<br />
„In den Pausen bin ich oft<br />
über die Mauer gehüpft!“<br />
Angenommen, Sie dürften ein neues Schulfach<br />
einführen. Wie würde es heißen?<br />
Berufsorientierung.<br />
Erinnern Sie sich an einen Schülerstreich?<br />
Ja. Das war in Nortorf. Ich war neu an der<br />
Schule und unterrichtete eine zehnte Klasse.<br />
Mitten im Unterricht wurde ich über die<br />
Lautsprecheranlage herausgerufen, „Frau Gebel,<br />
bitte kommen sie sofort ins Sekretariat.<br />
Ein dringender Anruf für Sie!“ An jenem<br />
Morgen waren meine Eltern nach Japan abgeflogen.<br />
Ich befürchtete Schlimmes. Völlig<br />
aufgeregt fegte ich nach unten und rief „Ist<br />
was passiert? Wer ist am Telefon?“ Der Schulleiter<br />
und die Sekretärin guckten mich völlig<br />
verdutzt an und antworteten: „Hier ist nix<br />
passiert. Es gibt auch keinen Anruf für Sie.“<br />
Als ich ihnen von der Durchsage erzählte,<br />
hatte der Rektor eine Ahnung und meinte:<br />
„Ok, schicken Sie mir mal den Ralf aus Ihrer<br />
10b runter.“ Was ich nicht wusste: Ralf war<br />
ein physikbegabter Schüler. Mit irgendeinem<br />
Induktionstrick hatte er die Lautsprecheranlage<br />
manipuliert und die Durchsage selbst<br />
im Unterricht durchgeführt. Großartig!<br />
Darüber konnte ich laut lachen. Solche Streiche<br />
schätze ich. Intelligent gemacht und<br />
niemand kommt zu schaden.<br />
Mit welchem Promi würden Sie sich gern<br />
mal treffen?<br />
Mit Udo Lindenberg in der Hotelbar im<br />
Hamburger Atlantic Hotel.<br />
Welche fünf Wörter passen zu Ihnen?<br />
Lebendig, kreativ, engagiert, zufrieden,<br />
ernsthaft an Jugendlichen interessiert.<br />
Wo entspannen Sie am liebsten?<br />
An der Kieler Förde oder bei einem Sonnenuntergang<br />
bei meiner Tochter an der portugiesischen<br />
Atlantikküste. Auf jeden Fall am Meer.<br />
Welche Tipps können Sie Schülerinnen<br />
und Schülern geben?<br />
Entwickelt Freude an dem, was ihr tut.<br />
Nehmt Herausforderungen an und betreibt<br />
die Dinge mit Leidenschaft.<br />
13
ICH FINDE<br />
DAS ALLES<br />
HOCHSPANNEND!<br />
Hannah über ihre bevorstehende Ausbildung<br />
zur Elektronikerin bei den Stadtwerken Kiel<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTO Sebastian Weimar<br />
14
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
„Ich heiße Hannah Wilms, bin 15 Jahre alt<br />
und besuche die 10a der Friedrich-Junge-<br />
Gemeinschaftsschule. Im Anschluss an den<br />
Mittleren Schulabschluss beginne ich eine<br />
Ausbildung zur Elektronikerin für Betriebstechnik<br />
bei den Stadtwerken<br />
Kiel. Den Ausbildungsvertrag<br />
habe ich<br />
bereits unterschrieben.<br />
Jetzt kann ich mich in<br />
Ruhe auf die Prüfungen<br />
vorbereiten.<br />
Früher wollte ich Ärztin oder Kindergärtnerin<br />
werden. Doch ich hatte auch Interesse<br />
an Technik und Elektronik. Von der<br />
Ausbildung zur Elektronikerin habe ich<br />
zum ersten Mal in der 8. Klasse gehört.<br />
Als Patenbetrieb meiner Schule sind die<br />
Stadtwerke Kiel jedes Jahr auf unserer Berufsorientierungsmesse<br />
BOM und stellen<br />
dort ihr Ausbildungsangebot vor. Außerdem<br />
bieten sie allen achten Klassen „Berufe<br />
zum Anfassen“ an. An mehreren<br />
Tagen lernen die Achtklässler in den<br />
Ausbildungswerkstätten der Stadtwerke<br />
hautnah die Berufe Elektroniker/-in und<br />
Industriemechaniker/-in kennen.<br />
Mich hatten diese Einblicke neugierig gemacht,<br />
sodass ich zwei freiwillige Praktika<br />
dort absolvierte. Beide Male habe ich mich<br />
sehr wohl gefühlt. Zum einen fand ich die<br />
Aufgaben bei den Stadtwerken interessant.<br />
Zum anderen fand ich das Arbeitsklima total<br />
angenehm. Und das, obwohl Mathe und<br />
Physik nicht zu meinen absoluten Lieblingsfächern<br />
zählen! Klare Ansage war allerdings:<br />
Ich müsse Mathe und Physik mindestens mit<br />
der Note 3 abschließen! Und das schaffe ich<br />
auch.“<br />
Die Stadtwerke Kiel beschäftigen über 1.000<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon zurzeit<br />
68 Auszubildende. Sie sind einer der größten<br />
Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe der<br />
Region. Ausbildungsmeister Jörg Homfeldt<br />
kennt seine zukünftige Auszubildende seit den<br />
„Schnuppertagen“ in der 8. Klasse. „Ich habe<br />
Hannah als Praktikantin kennengelernt“, erzählt<br />
der erfahrene Ausbilder. „Sie zeigte von<br />
Anfang an Interesse für die Ausbildung zur<br />
Elektronikerin, war neugierig und engagiert.<br />
Bei uns zählen nicht nur die besten Noten.<br />
Auch menschlich muss es passen. Und die Motivation<br />
muss stimmen. Das alles ist bei Hannah<br />
der Fall. Deshalb freuen wir uns, dass sie<br />
im September ihre Ausbildung beginnen wird.<br />
Übrigens haben wir jedes Jahr mindestens ein<br />
bis zwei Mädchen, die eine Ausbildung zur<br />
Elektronikerin machen. Und in der Regel absolvieren<br />
die Mädels ihre Ausbildung mit den<br />
besten Noten.“<br />
Hannah ist optimistisch.<br />
„Ich freue mich auf die<br />
Klare Ansage:<br />
Ausbildung bei den Stadtwerken“,<br />
sagt sie. „Und<br />
Mathe und Physik<br />
auch auf die anderen Azubis,<br />
die fachliche Heraus-<br />
mindestens mit<br />
Note 3 abschließen! forderung und natürlich<br />
darauf, bald mein eigenes<br />
Geld zu verdienen. Davon möchte ich meinen<br />
Führerschein finanzieren. Ein bisschen Sorge<br />
vor dem Stoff in der Berufsschule habe ich<br />
auch. Aber das werde ich schon packen. Vor<br />
der Elektrizität habe ich Respekt, aber keine<br />
Angst. Trotzdem müssen Elektroniker sehr<br />
sorgfältig und verantwortungsbewusst ihre<br />
Aufgaben erledigen. Ich glaube, das liegt<br />
mir. Vor allem finde ich das alles hochspannend!<br />
Mein Tipp an alle, die sich in der Berufsorientierung<br />
befinden: Probiert euch aus.<br />
Nutzt die Chance im Praktikum und beteiligt<br />
euch aktiv. Nur dann findet man heraus, ob<br />
die Ausbildung zu einem passt. Auch wenn<br />
manche Schulnoten noch nicht berauschend<br />
sind!“<br />
•<br />
A U S B<br />
•<br />
Bewirb dich jetzt für folgende Ausbildungen<br />
bei den Stadtwerken Kiel<br />
Elektroniker/-in für Betriebstechnik<br />
Industriekaufmann/-frau<br />
Industriemechaniker/-in<br />
Stadtwerke Kiel<br />
Jörg Homfeldt<br />
Uhlenkrog 32<br />
24113 Kiel<br />
Tel. 0431 / 5 94-2972<br />
E-Mail: joerg.homfeldt@stadtwerke-kiel.de<br />
www.stadtwerke-kiel.de<br />
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B E W<br />
15
BEI FERRING ZÄHLEN<br />
DIE MENSCHEN!<br />
Begehrte Berufsausbildung bei der Ferring GmbH<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTO Merle Jurzig<br />
FERRING zählen die Menschen! Und wir pflegen<br />
einen tollen Umgangston miteinander.<br />
In der FERRING GmbH produzieren rund 320<br />
Mitarbeiter/innen hochwertige Arzneimittel,<br />
die dann von den jeweiligen Vertriebsgesellschaften<br />
in über 60 Ländern vertrieben<br />
werden. Weltweit beschäftigt das Pharmaunternehmen<br />
mehr als 5.000 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter. Über den Schreibtisch von Ausbildungsleiterin<br />
Heike Meißner wandern die Bewerbungsunterlagen<br />
für die Ausbildungsberufe<br />
Chemielaborant/-in und Pharmakant/-in. ME-<br />
2BE hat nachgefragt, worauf es in der Ausbildung<br />
bei FERRING ankommt.<br />
Frau Meißner, wie sieht das Ausbildungsangebot<br />
bei FERRING aus?<br />
Wir bilden zurzeit sieben Auszubildende aus.<br />
Jedes Jahr suchen wir abwechselnd 2 bis 4<br />
Azubis für die Berufe Chemielaborant/-in<br />
und Pharmakant/-in. Schon jetzt startet die<br />
Bewerbungsphase für 2017, dann wieder für<br />
die Ausbildung zum/-r Chemielaborant/-in.<br />
Welche Schülerinnen und Schüler sollten<br />
sich angesprochen fühlen?<br />
Ansprechen möchten wir Schülerinnen und<br />
Schüler, die sich besonders für Naturwissenschaften<br />
interessieren. Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein<br />
gehören ebenfalls<br />
zum Anforderungsprofil, denn als Arzneimittelhersteller<br />
unterliegen wir strengsten<br />
Qualitätsrichtlinien.<br />
Wie erkennen Sie, ob Schüler sorgfältig<br />
arbeiten können?<br />
Dafür bekommt man ein Gespür. Jeder kann<br />
sich auch selbst testen und sich fragen: Wie<br />
sauber mache ich meine Hausaufgaben? Wie<br />
ordentlich sieht mein Zimmer aus? Meistens<br />
sind das schon gute Indikatoren für Sorgfalt.<br />
Wie würden Sie die Ausbildung zum/-r<br />
Chemielaborant/-in beschreiben?<br />
Als überaus abwechslungsreich. Unsere Auszubildenden<br />
durchlaufen viele Stationen.<br />
Ihnen werden vielfältige Aufgaben übertragen.<br />
Sowohl die praktische Ausbildung im<br />
Unternehmen als auch die theoretische Ausbildung<br />
in der Berufsschule ergänzen sich<br />
zu einem hochinteressanten Ganzen.<br />
Was ist das Besondere an FERRING?<br />
Die Ausbildungsqualität bei Ferring genießt<br />
einen exzellenten Ruf und wurde bereits<br />
mehrfach ausgezeichnet. Außerdem bieten<br />
wir gute Arbeitsbedingungen und hohe Sozialstandards.<br />
Von der firmeneigenen Kantine,<br />
über Gleitzeit, Jugend-Ausbildungsvertretern,<br />
Fahrtkostenzuschüssen bis hin zu dem<br />
Angebot eines eigenen Hotelzimmers bei<br />
mehrtägigen Berufsschulblöcken in Lübeck.<br />
Uns ist wichtig, dass sich alle Mitarbeiter<br />
wohl fühlen, auch die Azubis. Unser Leitsatz<br />
bei Ferring heißt: PEOPLE COME FIRST - bei<br />
Sie sind langjähriger Patenbetrieb der<br />
Friedrich-Junge-Schule in Kiel. Hat sich<br />
dieses Engagement bewährt?<br />
Auf jeden Fall. Die Kooperation mit der FJS ist<br />
fantastisch. Wir haben schon viele Praktikanten<br />
und tolle Azubis von der Friedrich-Junge-Schule<br />
bei uns aufgenommen. Auch die Berufsorientierungsmesse<br />
BOM ist klasse. Die Schüler<br />
sind gut vorbereitet und motiviert, sodass wir<br />
auf der Messe gute Gespräche mit ihnen führen<br />
können. Ganz nebenbei: Zum zehnjährigen Jubiläum<br />
der BOM in diesem Jahr passt, dass wir<br />
auch bei Ferring 10 Jahre Berufsausbildung feiern.<br />
Viele unserer Auszubildenden haben sich<br />
weiterentwickelt und arbeiten heute z.B. als<br />
Junior Manager oder Teamleiter bei FERRING.<br />
Ein gutes Zeichen für die Zufriedenheit unserer<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
•<br />
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2017: Chemielaborant/-in<br />
2018: Pharmakant/-in<br />
Ferring GmbH<br />
Heike Meißner<br />
Wittland 11<br />
24109 Kiel<br />
www.ferring.de<br />
Tel. +49 (0) 431 / 5852-472<br />
E-Mail: heike.meissner@ferring.com<br />
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16
Bildungszentrum<br />
www.bildungszentrum-wkk.de<br />
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Technischer Radiologieassistent.<br />
Kontakt: Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen | Westküstenklinikum Heide<br />
Esmarchstraße 50 | D-25746 Heide | Telefon 0481 / 785-2900 | info@wkk-hei.de
Förde Sparkasse beginnen möchte. Nach<br />
den Winterferien 2014 wurde ich von der<br />
Förde Sparkasse telefonisch zur sogenannten<br />
‚Business Class’ eingeladen. Das ist ein<br />
viertägiges Seminar zur aktiven Berufsvorbereitung<br />
und fand an zwei Wochenenden<br />
an der Sparkassen-Akademie Schleswig-<br />
Holstein in Kiel statt.<br />
EIN BESUCH MIT FOLGEN<br />
Bei der BOM fand Jonathan seinen Ausbildung zum Bankkaufmann<br />
Hallo, ich bin Jonathan. Wahrscheinlich<br />
kennen mich einige von euch aus der Schule.<br />
Ich bin 17 Jahre alt, gehe in die 10 c auf<br />
der Friedrich-Junge-Schule und mache <strong>2016</strong><br />
meinen Mittleren Schulabschluss.<br />
2013 war ich zum ersten Mal auf der BOM<br />
und habe mich – so wie ihr heute – bei<br />
vielen ausstellenden Firmen über Praktika<br />
und Ausbildungsmöglichkeiten informiert.<br />
Ein vorangegangenes Schulpraktikum bei<br />
der Polizei hatte mir nicht so gut gefallen.<br />
Ich wollte auf jeden Fall später einen<br />
abwechslungsreichen Beruf erlernen, in<br />
dem ich täglich mit Menschen zusammen<br />
arbeiten kann. Mein besonderes Interesse<br />
auf der BOM galt nun der Ausbildung zum<br />
Bankkaufmann.<br />
Am Stand der Förde Sparkasse habe ich<br />
mich erst einmal vorgestellt und mich allgemein<br />
über den Beruf informiert. Meine<br />
Fragen waren: „Was für Aufgaben haben<br />
TEXT & FOTOS Christian Dorbandt<br />
Bankkaufleute?“ „Wie verläuft die Ausbildung?“<br />
„Kann ich ein freiwilliges Praktikum<br />
machen?“ Eine freundliche Mitarbeiterin<br />
der Förde Sparkasse empfahl mir daraufhin,<br />
mich über das Online-Karriere-Portal auf der<br />
Firmen-Homepage für ein freiwilliges Praktikum<br />
zu bewerben. Genau das habe ich<br />
dann gemacht und kurze Zeit später erhielt<br />
ich eine Zusage für ein zweiwöchiges Praktikum<br />
in den Herbstferien 2014.<br />
Das Praktikum in der Filiale am Wilhelmsplatz<br />
hat mir richtig gut gefallen. Ich<br />
wurde dort gleich sehr herzlich aufgenommen.<br />
Meine Aufgabe bestand in der<br />
ersten Woche darin, im Servicebereich alle<br />
Abläufe aufmerksam zu beobachten und<br />
zu begleiten. In der zweiten Woche konnte<br />
ich auch schon selbständig Kunden ansprechen<br />
und Ihnen am Service-Terminal<br />
helfen. Am Ende des Praktikums stand für<br />
mich fest, dass ich nach der Schule eine<br />
Ausbildung zum Bankkaufmann bei der<br />
Insgesamt nahmen 16 Schülerinnen und<br />
Schüler teil, die gute Leistungen im Praktikum<br />
gezeigt hatten. Das war eine echt<br />
coole Veranstaltung mit jeweils einer Übernachtung.<br />
Auf dem ‚Business Class’-Seminar<br />
erhielten wir gute Tipps zu den Themen<br />
‚Richtige Bewerbung‘ und ‚Gesprächsführung‘<br />
und haben gelernt, wie man eine Präsentation<br />
erstellt und präsentiert.<br />
Durch den BOM-Besuch, das Praktikum und<br />
die Business-Class-Tage habe ich einen guten<br />
Einblick in die Arbeit von Bankkaufleuten<br />
gewinnen können. Im Frühjahr 2015<br />
habe ich mich auf einen Ausbildungsplatz<br />
beworben und eine Zusage erhalten. Super!<br />
Es ist echt beruhigend, jetzt schon zu wissen,<br />
dass ich nach der Schule, ab dem 01.<br />
August <strong>2016</strong>, einen Ausbildungsplatz habe.<br />
Wenn ihr Lust und Interesse an dem Beruf<br />
der Bankkauffrau oder des Bankkaufmannes<br />
habt, dann macht es doch genauso wie ich.<br />
Geht einfach mal zum Stand der Förde Sparkasse<br />
auf der BOM und informiert euch. Bei<br />
mir hat’s geklappt!<br />
Liebe Grüße ... Euer<br />
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Jonathan<br />
18
#DEINEAUSBILDUNGIMHANDWERK<br />
HANDWERKSAUSBILDUNG<br />
IN NORDFRIESLAND<br />
BERUFE, BETRIEBE, ADRESSEN<br />
WORLDSKILLS<br />
MAURER MARCO BEI DER WM<br />
BAW<br />
HILFESTELLUNG FÜR DIE AUSBILDUNG<br />
Berufsschule<br />
Lernen, was<br />
Sache ist<br />
Magazin für Ausbildung im nordfriesischen Handwerk<br />
Ausgabe 03 Frühjahr <strong>2016</strong>
VON DER KONSOLE ZUM TRAUMJOB<br />
Niklas‘ Weg in die IT-Branche<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar, Bo Mißfeldt<br />
Niklas Diener ist 28 Jahre alt,<br />
kommt aus Kiel und hat einen<br />
tollen Job. Er ist Softwareentwickler<br />
bei der Firma ThyssenKrupp Marine<br />
Systems GmbH. Mit 16 Jahren, kurz vor<br />
seinem Mittleren Schulabschluss, wusste<br />
er noch nicht einmal, dass es diesen Beruf<br />
gibt. Was für ihn damals zählte, waren<br />
Fußball, Handball und „Counter-Strike“.<br />
Berufswunsch? Keine Ahnung! Erst mit der<br />
Ausbildung zum Informatikkaufmann kam<br />
seine Karriere ins Rollen.<br />
Niklas, du arbeitest in der IT-Branche.<br />
Wie war dein Weg dorthin?<br />
Ehrlich gesagt, wusste ich lange überhaupt<br />
nicht, was ich beruflich machen wollte! Ich<br />
hab auf der Friedrich-Junge-Schule meinen<br />
Realschulabschluss gemacht, fühlte mich<br />
aber anschließend noch nicht berufsfähig.<br />
Also bin ich erst mal weiter zur Schule<br />
gegangen und habe meine Fachhochschulreife<br />
an der Kleemannschule gemacht.<br />
Während dieser Zeit konnte ich zwei Praktika<br />
bei der Firma Bartels-Langness absolvieren.<br />
Das war ganz cool. Dort habe ich<br />
zum ersten Mal vom Beruf des Informatikkaufmanns<br />
erfahren. Nach der Schule habe<br />
ich dann, wieder bei „BeLa“, genau diese<br />
Ausbildung absolviert. Zum Glück konnte<br />
ich sie auf 2,5 Jahre verkürzen, sodass ich<br />
im Anschluss direkt mein Studium „Informationstechnologie<br />
und Internet“ an der<br />
FH Kiel aufnehmen konnte. Parallel zum<br />
Studium habe ich schon bei ThyssenKrupp<br />
gejobbt. Als dort nach dem Studium eine<br />
Stelle als IT-Anwendungsbetreuer frei<br />
20
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Vom „Turnschuhsupport“ bis zur<br />
Anwendungsentwicklung ...<br />
in der Ausbildung kriegt man die<br />
Basics vermittelt.<br />
wurde, hab ich mich darauf beworben und<br />
die Stelle bekommen. Unglaublich, wie<br />
sich das alles gefügt hat!<br />
Was waren die Schlüsselmomente, die zu<br />
deiner Berufswahl führten?<br />
Als Jugendlicher saß ich am liebsten am<br />
Computer und habe Counter-Strike gespielt.<br />
Das war im Nachhinein ein wichtiger<br />
Hinweis auf meine Affinität zur IT.<br />
Die Betriebspraktika bei Bartels-Langness<br />
waren ausschlaggebend für die Entscheidung,<br />
eine Ausbildung zum Informatikkaufmann<br />
zu machen. Während der<br />
Ausbildung wiederum habe ich endgültig<br />
gecheckt, dass ich in der IT-Branche<br />
arbeiten möchte und mir dieser Beruf<br />
liegt. Von der dualen Ausbildung halte<br />
ich ganz viel. Das kann ich nur jedem<br />
empfehlen. Vom „Turnschuhsupport“<br />
bis zur Anwendungsentwicklung ... dort<br />
kriegt man die Basics vermittelt. Auch<br />
persönlich reift man als Azubi. Man<br />
macht Fehler und lernt daraus! Davon<br />
profitiert man später.<br />
Was sind deine Aufgaben als Softwareentwickler<br />
bei ThyssenKrupp?<br />
Zuerst habe ich im „IT-Betrieb“ angefangen,<br />
also dort, wo man Netzwerke und Server<br />
betreut oder User-Dokumentationen<br />
erstellt und im Helpdesk arbeitet. Mittlerweile<br />
bin ich als Anwendungsbetreuer im<br />
ständigen Austausch mit unseren Fachbereichen<br />
und programmiere Webanwendungen.<br />
Da es für unsere Spezialabteilungen<br />
keine Software von der Stange gibt, müssen<br />
wir sie selbst entwickeln. Dazu gehört<br />
die intensive Kommunikation mit den Abteilungen<br />
und die regelmäßige Optimierung<br />
der Anwendungen.<br />
Welche Skills brauchst du?<br />
Alles, was man braucht, hat man im Kopf!<br />
Ich muss kommunizieren und programmieren.<br />
Meine Mathekenntnisse brauche ich weniger<br />
aktiv, sondern eher grundsätzlich, um<br />
analytisch, logisch und strukturiert arbeiten<br />
zu können. Ich muss mir ein klares Muster<br />
schaffen, um an die Lösung zu gelangen. Wie<br />
bei einer Matheaufgabe. Natürlich ist auch<br />
Programmierfähigkeit gefragt. Mindestens<br />
genauso wichtig ist die Fähigkeit zu kommunizieren.<br />
Man muss ja erst mal verstehen,<br />
was man für andere programmieren soll.<br />
Welche Tipps hast du für Schüler, die sich<br />
für IT-Jobs interessieren?<br />
Man muss einfach Lust auf Computer, IT<br />
und Kommunikation haben. Und Durchhaltevermögen<br />
braucht man. Programmieren<br />
lernt man ja nicht an einem Tag. Es gibt<br />
viele Snippets und Youtube-Tutorials. Darüber<br />
kann man sich gut längshangeln. Wer<br />
die Materie richtig verstehen will, sollte ein<br />
entsprechendes Studium absolvieren. Auf<br />
jeden Fall nie den Spaß verlieren und Misserfolge<br />
nie überbewerten!<br />
Schaltest du den Computer auch mal aus?<br />
Logisch. Ich bin eine absolute Wasserratte.<br />
Windsurfen, Kiten und Wellenreiten sind<br />
meine Hobbies.<br />
niklas diener, 28 Jahre<br />
Wo sind deine Spots?<br />
Meine HomeSpots sind Lindhöft und Heidkate.<br />
Wenn mehr Zeit da ist, fahre ich<br />
nach Klitmøller. Aber irgendwann möchte<br />
ich noch mal nach Kalifornien oder Australien.<br />
In der Rückschau ... hättest du dir eine intensivere<br />
Berufsorientierung gewünscht?<br />
Ja, bestimmt hätte mir eine Berufsorientierungsmesse,<br />
wie die BOM, geholfen.<br />
Aber vielleicht sollte man auch mal über<br />
ein neues Schulfach nachdenken. Schon<br />
heute geht doch nichts mehr ohne IT. Ich<br />
finde, Schülerinnen und Schüler sollten<br />
spielerisch an das Thema Informatik geführt<br />
werden. Fast alle jungen Leute begeistern<br />
sich für Handytechnologie und<br />
Computerspiele. Es wäre doch total motivierend,<br />
wenn man schon im Unterricht<br />
kleine Codes programmiert und sieht, wie<br />
sich dadurch Figuren auf dem Bildschirm<br />
bewegen lassen. Mit wenig Vorkenntnissen<br />
lassen sich schon Apps programmieren.<br />
So könnte man Schüler besser auf die<br />
digitale Arbeitswelt vorbereiten.<br />
21
SCHÜLERFRAGE<br />
schule meets wirtschaftin<br />
welchen Beruf<br />
zieht es dich?<br />
An der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule Schreventeich<br />
/ Wik werden Schülerinnen und Schüler<br />
durch intensive Berufsorientierungsprogramme auf<br />
ihre Zukunft vorbereitet. Wir haben Schülerinnen<br />
und Schüler der 9. Klassen die Schülerfrage gestellt<br />
und spannende Antworten erhalten.<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
paul<br />
Beruflich möchte ich später etwas Kaufmännisches<br />
lernen, z.B. Bankkaufmann. Mit<br />
Menschen zu reden und zu arbeiten würde<br />
mir Spaß machen. Auf der BOM werde ich<br />
mich über solche Berufe informieren.
marie<br />
Ich zeichne gern und interessiere mich für<br />
den Beruf der Bauzeichnerin oder Ingenieurin.<br />
Deshalb schaue ich auf der BOM mal bei<br />
den Stadtwerken vorbei.<br />
johanna<br />
Ich möchte gern Maskenbildnerin werden.<br />
Dazu mache ich am besten erst mal eine Friseurausbildung.<br />
Ich werde auf der BOM auf jeden<br />
Fall den Stand von Friseur Coco besuchen.<br />
marvin<br />
Ich will Banker werden, also<br />
Bankkaufmann. Auf der letzten<br />
BOM habe ich mich, zusammen<br />
mit meinen Eltern, am Stand der<br />
Förde Sparkasse informiert. Der<br />
Beruf ist vielseitig und ich glaube,<br />
mir liegt es, mit Menschen zu<br />
kommunizieren.<br />
24
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
jan & emin<br />
Wir spielen beide bei KSV Holstein Kiel auf<br />
der linken Seite und möchten Fußballprofi<br />
werden. Das ist kreativ, macht Spaß und man<br />
verdient richtig viel Geld!<br />
Helena<br />
Meine Freundin und ich überlegen, wo wir das<br />
Schulpraktikum machen wollen. Ich würde es<br />
gern in einem Architektenbüro absolvieren,<br />
denn mein Traumberuf ist Architektin.<br />
25
Wie es euch gefällt<br />
Nach der Schule kannst du viele verschiedene Wege<br />
einschlagen. Ein Überblick.<br />
TEXT Katharina Grzeca | ILLUSTRATION Raphaëlle Martin | GRAFIKEN Shutterstock
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Wie soll es nach der Schule weitergehen?<br />
Diese Frage wird<br />
zum Ende der Schulzeit immer<br />
wichtiger. Dein Schulabschluss<br />
bietet dir eine Vielzahl an beruflichen<br />
Möglichkeiten. Machst du ein Studium<br />
oder entscheidest du dich für eine Berufsausbildung?<br />
Kombinierst du beides<br />
oder machst du etwas ganz anderes?<br />
Zur besseren Orientierung haben wir<br />
die gängigsten Möglichkeiten für dich<br />
zusammengefasst.<br />
BetrieBliche<br />
BerufsausBildung<br />
Die berufliche Ausbildung findet in Deutschland<br />
überwiegend im sogenannten dualen<br />
System statt. Das heißt, die praktische Ausbildung<br />
wird im Unternehmen vermittelt,<br />
während die theoretische Ausbildung in der<br />
Berufsschule erfolgt. Mittlerweile gibt es<br />
rund 350 verschiedene Ausbildungsberufe,<br />
die nahezu jedes Berufsfeld abdecken. Jede/-r<br />
Auszubildende schließt mit dem Ausbildungsbetrieb<br />
einen Ausbildungsvertrag<br />
ab. Der Vertrag regelt Beginn, Dauer, Art<br />
und Ziel der Ausbildung. Zudem legt er die<br />
Höhe der Ausbildungsvergütung, die Dauer<br />
der Probe- und Arbeitszeit fest, den Ausbildungsort<br />
und den Urlaubsanspruch. Das<br />
Bestehen der Abschlussprüfung markiert<br />
das Ende der Ausbildung. Die Abschlussprüfung<br />
– in Handswerksberufen die Gesellenprüfung<br />
– besteht aus einem theoretischen<br />
und einem praktischen Teil und wird von<br />
den Handwerks-, Industrie- und Handelskammern<br />
organisiert.<br />
schulische<br />
BerufsausBildung<br />
Bei dieser Form der beruflichen Erstausbildung<br />
werden die Ausbildungsinhalte an<br />
Berufs(fach)schulen oder am Berufscollege<br />
vermittelt. Diese rein schulische Ausbildung<br />
ist einer dualen Ausbildung gleichwertig,<br />
dauert zwischen einem und drei Jahren und<br />
findet in Vollzeit statt. Die theoretischen<br />
Inhalte werden durch Praktika ergänzt. Für<br />
viele Bildungsgänge sind der Realschulabschluss<br />
oder ein gleichwertiger Abschluss<br />
bzw. der Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen<br />
Berufsausbildung Voraussetzung.<br />
Einige Berufe können nur über eine<br />
schulische Berufsausbildung erlernt werden.<br />
Das sind zum Beispiel Pflege- und Gesundheitsberufe<br />
wie Altenpfleger/-in oder Physiotherapeut/-in,<br />
kaufmännische Assistentenberufe<br />
wie Fremdsprachenassistent/-in<br />
oder technische Assistentenberufe wie<br />
Pharmazeutisch-technischer Assistent/-in<br />
und soziale Berufe wie Erzieher/-in. In der<br />
Regel bekommen die Schüler und Schülerinnen<br />
keine Ausbildungsvergütung. Ausnahmen<br />
gibt es zum Beispiel beim Beruf des/<br />
der Gesundheits- und Krankenpfleger/-in.<br />
duales studium<br />
Das duale Studium ist eine Kombination aus<br />
Ausbildung im Betrieb und Studium an einer<br />
(Fach-)Hochschule beziehungsweise Berufsakademie.<br />
Duale Studiengänge können<br />
zwischen sechs und zehn Semestern dauern.<br />
In den meisten Fällen wird während des<br />
Studiums ein zusätzlicher Berufsabschluss<br />
in einem anerkannten Ausbildungsberuf<br />
erworben. Dafür wird während des Grundstudiums<br />
die entsprechende Prüfung bei der<br />
Handwerkskammer oder der Industrie- und<br />
Handelskammer abgelegt.<br />
Wie bei einer dualen Ausbildung erhält der/<br />
die Auszubildende während der gesamten<br />
Zeit eine Ausbildungsvergütung, die anfallenden<br />
Studiengebühren werden in der<br />
Regel vom Unternehmen übernommen. Die<br />
Höhe der Vergütung unterscheidet sich von<br />
Beruf zu Beruf und wird vom jeweiligen Unternehmen<br />
festgelegt. Die Voraussetzung für<br />
die Bewerbung für ein duales Studium ist<br />
meist die allgemeine oder die fachgebundene<br />
Hochschulreife. Manchmal ist auch die Fachhochschulreife<br />
ausreichend.<br />
27
studium an einer<br />
universität<br />
Seit 2010 wurden die Studienabschlüsse in<br />
Deutschland im Bachelor- und Master-System<br />
vereinheitlicht. Der Bachelorabschluss<br />
stellt nun den Regelabschluss dar.<br />
Das Studium vermittelt wissenschaftliche<br />
Grundlagen, Methodenkompetenz und berufsfeldbezogene<br />
Qualifikationen. Der Bachelor<br />
ist ein erster berufsqualifizierender<br />
Hochschulabschluss. Die Regelstudienzeit<br />
beträgt im Vollzeitstudium mindestens sechs<br />
und höchstens acht Semester.<br />
Der Masterabschluss stellt einen weiteren<br />
berufsqualifizierenden Abschluss dar. Masterstudiengänge<br />
dienen der fachlichen und<br />
wissenschaftlichen Spezialisierung oder Verbreiterung.<br />
Das Masterstudium ist auf mindestens<br />
zwei und höchstens vier Semester<br />
angelegt.<br />
Die Universitäten nehmen die Bewerbungen<br />
direkt entgegen. Ausnahmen bilden<br />
Bewerbungen für (Zahn-/Tier-)Medizin und<br />
Pharmazie. Diese Studiengänge werden von<br />
hochschulstart.de (früher ZVS) und nicht<br />
von den Universitäten selbst vergeben. Zugangsvoraussetzung<br />
ist im Normalfall die<br />
allgemeine oder die fachgebundene Hochschulreife.<br />
studium an einer<br />
fachhochschule<br />
Das Studium an der Fachhochschule bietet<br />
seinen Studierenden eine starke Praxisorientierung.<br />
Lehre und Forschung werden<br />
hier mit praxis- und anwendungsorientiertem<br />
Schwerpunkt betrieben. Im Rahmen<br />
des Studiums an der Fachhochschule werden<br />
häufig mehrwöchige Praktika, Projektphasen<br />
und oft auch Praktikumssemester absolviert.<br />
Viele Fachhochschulen pflegen sehr<br />
gute Kontakte zu Unternehmen und helfen<br />
ihren Studenten/-innen bei der Suche nach<br />
einem passenden Praktikumsplatz.<br />
Anfangs boten Fachhochschulen ausschließlich<br />
Studiengänge aus dem technischen Bereich<br />
an. Im Laufe der Zeit weiteten sie ihr<br />
Studienangebot immer weiter aus. Heute<br />
werden nahezu alle Studiengänge, die man<br />
an Universitäten findet, auch an Fachhochschulen<br />
angeboten. Zulassungsvoraussetzung<br />
für den Besuch einer Fachhochschule<br />
ist die Fachhochschulreife oder eine gleichwertige<br />
Qualifikation wie eine berufliche<br />
Hochschulzugangsberechtigung, zum Beispiel<br />
ein Meisterbrief.<br />
studium an einer<br />
musik- oder<br />
kunsthochschule<br />
Kunst- und Musikhochschulen sind den Universitäten<br />
gleichgestellte Hochschulen, die<br />
eine Ausbildung in den bildenden, gestalterischen<br />
und darstellenden Künsten sowie<br />
in musikalischen Fächern anbieten. Voraussetzung<br />
für die Aufnahme eines Studiums<br />
an einer Musik- oder Kunsthochschule ist<br />
neben der Hochschulberechtigung das Einreichen<br />
einer Mappe und/oder das Bestehen<br />
einer Eignungsprüfung.<br />
hochschulen für<br />
öffentliche verwaltung<br />
Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung<br />
des Bundes und der Länder bilden Anwärter<br />
für die Laufbahnen des gehobenen Dienstes<br />
in der öffentlichen Verwaltung aus. Das<br />
dreijährige Studium ist dual aufgebaut und<br />
findet im Wechsel an der Hochschule und<br />
in der Ausbildungsbehörde statt. Während<br />
des Studiums an einer Fachhochschule für<br />
öffentliche Verwaltung ist man bereits Beamter/-in<br />
auf Widerruf und erhält Anwärterbezüge.<br />
Die Voraussetzung ist ein Abitur<br />
oder die Fachhochschulreife.<br />
triales modell<br />
Beim Trialen Modell kooperieren Ausbildungsbetriebe,<br />
Berufsschulen und Hochschulen.<br />
Auf diese Weise erhalten Absolventen/-innen<br />
einen Berufsabschluss und<br />
einen Studienabschluss. Das Modell ist<br />
einmalig in Schleswig-Holstein. Innerhalb<br />
von vier Jahren schließt man seine Ausbildung<br />
bei einem Kreditinstitut, einem<br />
Steuerberatungsunternehmen oder einem<br />
Industriebetrieb ab und macht parallel einen<br />
Bachelor in Betriebswirtschaft an der<br />
Fachhochschule Westküste in Heide.<br />
sonderausBildungen<br />
Sonderausbildungen für Abiturienten/-innen<br />
oder Abiturientenausbildungen sind<br />
Ausbildungsgänge, die Merkmale einer normalen<br />
Berufsausbildung und eines dualen<br />
Studiums enthalten. Sie sind eng mit der<br />
Wirtschaft verknüpft, sehr praxisnah und<br />
bieten eine solide theoretische Ausbildung.<br />
Typische Berufe, die durch eine solche Sonderausbildung<br />
erlernt werden können, sind<br />
Journalist/-in, Informatiker/-in und Betriebs-<br />
oder Handelsassistent/-in.<br />
28
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
freiwilligendienste<br />
Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist ein soziales<br />
Bildungsjahr für junge Menschen. Es<br />
bietet den Teilnehmenden, die ihre Schulpflicht<br />
erfüllen, aber das 27. Lebensjahr<br />
noch nicht vollendet haben, die Chance, als<br />
Freiwillige etwas für sich und andere Menschen<br />
zu tun. Das FSJ dauert in der Regel<br />
12 Monate und beginnt am 1. August oder<br />
am 1. September eines Jahres. Die Mindestdauer<br />
beträgt 6 Monate, die Höchstdauer 18<br />
Monate.<br />
Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) ist<br />
dem Freiwilligen Sozialen Jahr sehr ähnlich.<br />
Im Gegensatz dazu leistet man den Freiwilligendienst<br />
nicht in einer sozialen Einrichtung,<br />
sondern in Naturschutzprojekten, bei<br />
Umweltschutzorganisationen, Forstämtern,<br />
Bildungs- und Forschungseinrichtungen<br />
oder Unternehmen und wirtschaftsnahen<br />
Einrichtungen aus dem Umweltbereich.<br />
Mit dem Wegfall des Wehrdienstes zum 1.<br />
Juli 2011 in Deutschland ist auch der Zivildienst<br />
ausgesetzt worden. An seine Stelle<br />
ist der Bundesfreiwilligendienst (BFD) getreten.<br />
Engagieren kann sich jeder, der die Vollzeitschulpflicht<br />
erfüllt hat. In der Regel dauert<br />
der Bundesfreiwilligendienst 12 Monate,<br />
mindestens jedoch 6 und höchstens 18 Monate.<br />
Einsatzstellen werden von verschiedenen<br />
sozialen Einrichtungen angeboten,<br />
aber auch im ökologischen, kulturellen und<br />
sportlichen Bereich oder im Katastrophenschutz.<br />
Wer volljährig ist und die Musterung beim<br />
Kreiswehrersatzamt erfolgreich besteht,<br />
kann als Freiwilliger zur Bundeswehr.<br />
Der freiwillige Wehrdienst (FDW) dauert<br />
6 bis 23 Monate, wobei die ersten 6<br />
Monate als Probezeit dienen. Eine weitere<br />
Verlängerung ist freiwillig. Freiwillig<br />
Wehrdienst-Leistende erhalten einen<br />
Wehrsold.<br />
Viele Freiwilligendienste können auch im<br />
Ausland abgeleistet werden. Einige Studiengänge<br />
rechnen die Zeit als Praktikum an.<br />
Weiterführende Informationen unter<br />
www.me2be.de.<br />
29
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
RAN AN DIE MONETEN<br />
Mit einer Bankausbildung zum Finanzprofi<br />
Was haben Asche, Blüten, Flöhe,<br />
Kies, Knete, Kohle, Moos, Piepen,<br />
Zaster oder Kröten miteinander<br />
zu tun? Na, ist der nun Groschen gefallen?<br />
Richtig, es geht – wie so oft – um das liebe<br />
Geld. Jeder will es, nicht jeder hat es.<br />
Es zu verdienen ist schwer, es zu behalten<br />
ist noch schwerer. Da ist es gut, wenn sich<br />
wahre Profis um unser sauer verdientes<br />
Geld kümmern: Die Bankkaufleute.<br />
Aber was macht der Bankkaufmann oder die<br />
Bankkauffrau den ganzen Tag? Schließlich<br />
liegen unsere Moneten auf dem Konto oder<br />
im Schließfach hinter dicken Stahlbetonmauern?<br />
Hier ein kleiner Überblick:<br />
Die Aufgaben bei der Bank<br />
Als erstes ist der Bankkaufmann für die Erfüllung<br />
der individuellen Wünsche seiner<br />
Kunden zuständig. Er betreut zum Beispiel<br />
die Kontoeröffnung, richtet Daueraufträge<br />
ein oder erstellt einen Finanzplan für den<br />
Kauf eines neuen Autos. Neben Einzelpersonen<br />
betreut er auch ganze Unternehmen,<br />
die ebenso auf ein breitgefächertes und individuell<br />
abgestimmtes Finanzangebot einer<br />
Bank angewiesen sind, wie du und ich.<br />
Bankkaufleute sind also die ersten Ansprechpartner<br />
bei Fragen und Anliegen rund<br />
ums Thema Geld. Sie informieren ihre Kunden<br />
über die verschiedenen Finanzprodukte,<br />
beraten bei der Auswahl des richtigen Angebots,<br />
setzen die vereinbarten Schritte durch<br />
und betreuen die Kunden im täglichen Geschäft.<br />
Was noch dazu gehört: Das Buchen von Geschäftsvorgängen,<br />
die Erstellung von Bilanzen,<br />
Gewinn- und Verlustrechnungen sowie<br />
die Ausführung von Bestands- und Erfolgskontrollen.<br />
Klingt nach viel Verantwortung,<br />
oder? Aber keine Angst. Die Ausbildung bereitet<br />
die angehenden Finanzprofis bestens<br />
auf die vielseitigen und spannenden Tätigkeiten<br />
in einer Bank vor.<br />
Die Ausbildung<br />
Die Ausbildung zum Baukaufmann oder<br />
zur Bankkauffrau ist staatlich anerkannt<br />
und dauert in der Regel drei Jahre. Wer<br />
Abitur hat und gute Leistungen vorweisen<br />
kann, darf die Ausbildung nach Absprache<br />
verkürzen. Das Abitur ist allerdings nicht<br />
zwingend notwendig, um eine der begehrten<br />
Ausbildungsstellen zu ergattern. Auch<br />
mit Fachabitur oder einem guten Mittleren<br />
Schulabschluss hat man beste Chancen.<br />
Wichtig ist eine vollständige und einwandfreie<br />
Bewerbung. Gute Noten in Mathe und<br />
Deutsch sehen die Personalverantwortlichen<br />
gerne, aber man kann auch mit außerschulischen<br />
Aktivitäten punkten.<br />
Wer die Hürde der schriftlichen Bewerbung<br />
meistert, wird im weiteren Bewerbungsprozess<br />
einen Einstellungstest und/oder ein<br />
Assessment-Center bestehen müssen. Hier<br />
werden Fragen zum Allgemeinwissen gestellt<br />
und die persönlichen Fähigkeiten ausgelotet.<br />
Da in diesem Beruf der häufige Kundenkontakt<br />
im Vordergrund steht, sollten Bewerber<br />
besonders offen und kommunikativ<br />
sein, immer freundlich bleiben und selbst<br />
in stressigen Situationen einen kühlen Kopf<br />
behalten können. Ein selbstsicheres Auftreten<br />
und ein sympathisches und ordentliches<br />
Erscheinungsbild runden das perfekte Bewerberprofil<br />
für diese Berufsgruppe ab.<br />
Der Bewerbungsprozess ist nicht leicht, aber<br />
auf keinen Fall unmöglich. Die Arbeitgeber<br />
möchten mit den Tests und Gesprächen lediglich<br />
herausfinden, ob ein Kandidat für<br />
den Beruf tatsächlich geeignet ist. Und das<br />
ist auch im Sinne der Bewerber.<br />
Azubigehalt und Verdienstmöglichkeiten<br />
bei der Bank<br />
Vergleicht man die Azubigehälter der verschiedenen<br />
Branchen, schneiden die kaufmännischen<br />
Berufe im Allgemeinen sehr gut<br />
ab. Da in den meisten Banken zusätzlich ein<br />
Tarifvertrag gilt, gehören die Bank-Azubis<br />
mit zu den am besten bezahlten Auszubildenden<br />
im Land. Zwischen 876 € und 888 €<br />
sind im ersten Lehrjahr drin. Im zweiten<br />
Jahr erhältst du ein Gehalt von 933 € bis<br />
948 € und im dritten Lehrjahr steigt die<br />
Vergütung auf 989 € bis 1007 €. Klingt gut,<br />
oder? Ein Bäckerlehrling bekommt hingegen<br />
etwa 600-700 € im letzten Jahr. Mit dem Ge-<br />
31
halt kann man sich schon während der Ausbildung<br />
viele schöne Dinge erlauben.<br />
Zusätzlich zum Azubigehalt bieten viele<br />
Banken ihrem Nachwuchs vermögenswirksame<br />
Leistungen und andere betriebliche Zusatzleistungen<br />
an.<br />
Nach der Ausbildung<br />
Der Beruf ist nicht nur wegen seiner Vielseitigkeit<br />
so begehrt, er bietet auch eine<br />
zukunftssichere Perspektive und einen sicheren<br />
Arbeitsplatz. Wer die Ausbildung<br />
erfolgreich abschließt, hat zudem sehr gute<br />
Chancen auf eine Übernahme. Die meisten<br />
Bankkaufleute bleiben so weiter in Kreditinstituten<br />
beschäftigt. Manche arbeiten allerdings<br />
auch bei Versicherungen, Unternehmensberatungen,<br />
Immobilienvermittlungen<br />
oder an der Börse.<br />
Ausgelernte Bankkaufleute erhalten, je<br />
nach Standort, ein Einstiegsgehalt von etwa<br />
2.100 € bis 2.400 €. Mit steigender Berufserfahrung<br />
und dem erreichen einer höheren<br />
Position, steigt auch in diesem Berufszweig<br />
32<br />
das Gehalt. Und Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
gibt es viele.<br />
Fort- und Weiterbildung<br />
Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann<br />
oder zur Bankkauffrau gibt es für dich verschieden<br />
Möglichkeiten, die Karriereleiter<br />
weiter aufzusteigen, auch innerhalb des<br />
Kreditinstituts:<br />
• Gruppenleiter<br />
• Abteilungsleiter<br />
• Zweigstellen- und Filialleiter<br />
• Staatlich geprüfter Betriebswirt<br />
• Ausbilder<br />
• Bankfachwirt<br />
Falls du eine Hochschulberechtigung besitzt,<br />
kannst du auch ein Studium im Bereich Finanzen<br />
beginnen:<br />
• Bachelor of Arts Banking & Finance<br />
• Bachelor of Arts Betriebswirtschaft mit<br />
Branchenfokus: Steuern<br />
• Bachelor of Arts Fachrichtung Banken<br />
und Versicherung<br />
• Bachelor of Arts Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung<br />
Wie du siehst, ist das Berufsbild des Bankkaufmanns<br />
und der Bankkauffrau so vielfältig<br />
wie interessant. Auf den folgenden Seiten<br />
erfährst du aus erster Hand, was alles zu<br />
diesem Beruf dazu gehört.<br />
TEXT Katharina Grzeca<br />
FOTOS Shutterstock<br />
GRAFIKEN Freepik
GELD IN TÜTEN, GOLD IM TRESOR<br />
Cooles Wissen rund um Bares, Banken und Co.<br />
HIERGEBLIEBEN SCHULE COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
DAS EIGENE GELD IN DER<br />
TASCHE<br />
Wenn es um das Taschengeld ihrer Kinder geht, lassen<br />
sich Eltern nicht lumpen: 26 Euro Taschengeld<br />
pro Monat bekommen die 6 bis 13-Jährigen. Selbst<br />
Vorschulkinder dürfen schon mit Barem rechnen.<br />
Zwei Drittel der Vier- bis Fünfjährigen bekommen<br />
im Durchschnitt fast 13 Euro ins Sparschweinchen.<br />
Volljährige haben sehr oft schon mehr als 50 Euro<br />
monatlich zur Verfügung. Obendrauf kommen dann<br />
noch Geldgeschenke zum Geburtstag oder zu Weihnachten<br />
von rund 170 Euro jährlich.<br />
COOL FÜR JUGENDLICHE – DAS EIGENE GIROKONTO<br />
Früh übt sich: Über zwei Millionen Jugendliche unter 16 Jahren haben ein eigenes Girokonto. Schon<br />
jüngere Schüler können so lernen, eigenverantwortlich mit ihrem Geld umzugehen und Bankgeschäfte<br />
selbständig zu tätigen. Dazu gehören das Abrufen von Kontoauszügen, das Abheben von Geld am Bankautomaten<br />
und Überweisungen. Normalerweise dürfen die Kids ihr Konto nicht überziehen. Ein toller<br />
Nebeneffekt: Wer das Geld auf dem Konto statt zu Hause in der Spardose hat, gibt es nicht so schnell<br />
für unüberlegte Spontankäufe aus.<br />
33
NOCH LANGE KEIN ALTES<br />
EISEN, DER HERR RAIFFEISEN<br />
Ein wahrer Pionier der genossenschaftlichen Bewegung war Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-<br />
1888). Als Bürgermeister und Sozialreformer setzte er sich für Bauern und Arbeiter auf dem Land<br />
ein. Die hatten es damals besonders schwer, an Kredite heranzukommen. Raiffeisen gründete im<br />
Jahr 1864 die erste Bank, in vielen Dörfern hat er weitere Darlehnskassen eingeführt. Seine Idee,<br />
sich genossenschaftlich zu organisieren, fruchtete: Heute haben die Volks- und Raiffeisenbanken<br />
über 30 Millionen Kunden sowie 18 Millionen Mitglieder und sind damit die stärkste Genossenschaft<br />
in Deutschland.<br />
ALS DER LOHN NOCH IN TÜTEN KAM<br />
Das waren noch Zeiten, als der Chef persönlich am Monatsende durch<br />
den Betrieb ging und jedem Mitarbeiter seine Lohntüte übergab: eine<br />
prall gefüllte Papiertüte mit Bargeld inklusive Abrechnungsnachweis,<br />
damit jeder den Geldbetrag kontrollieren konnte. Aber auch Mieten<br />
bezahlten die Leute bar – noch vor 50 bis 60 Jahren war dies gängige<br />
Praxis in Deutschland! Ab 1957 ließ sich der Siegeszug des Girokontos<br />
nicht mehr aufhalten. Ob Überweisung, Dauerauftrag oder<br />
Lastschrift – schnell, unkompliziert und pünktlich erreicht das Geld<br />
den Empfänger. Heute hat fast jeder Schleswig-Holsteiner ein eigenes<br />
Konto und überprüft die Ein- und Ausgänge auf dem Auszug oder<br />
ganz cool am Smartphone.<br />
34
SO EROBERTEN FRAUEN<br />
DEN BANKSCHALTER<br />
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Frauen hatten es früher nicht leicht, in einer<br />
Bank Fuß zu fassen. Der Beruf des Bankkaufmanns<br />
blieb bis zu den 1920er Jahren<br />
eine Domäne des männlichen Geschlechts.<br />
In Deutschland wurden 1878 im gesamten<br />
Bankgewerbe gerade mal vier weibliche Lehrlinge<br />
gezählt! Es herrschte die Meinung vor,<br />
dass Frauen sich auf Ehe und Familie konzentrieren<br />
sollten anstatt auf eine „rast- und<br />
freudlose Berufsarbeit“, wie es einst hieß.<br />
Das änderte sich zum Glück: 1956 arbeiteten<br />
von 100 Angestellten 45 Frauen im privaten<br />
Bankgewerbe. Heute stellen sie in den Banken<br />
und Sparkassen mehr als die Hälfte der<br />
Belegschaft.<br />
TEXTE Joachim Welding<br />
FOTOS Shutterstock<br />
GRAFIKEN Freepik<br />
SMARTPHONE: BEREIT ZUM<br />
IDENTIFIZIEREN!<br />
Normalerweise hat jeder seinen „Perso“ ja immer dabei. Doch<br />
das könnte vielleicht bald überflüssig sein. Denn jeder vierte<br />
Bundesbürger kann sich vorstellen, seinen Ausweis zu Hause zu<br />
lassen und sich unterwegs mit seinem Smartphone zu identifizieren.<br />
Das sind rund 17 Millionen Deutsche. „Viele Verbraucher<br />
werden zukünftig ohne Portemonnaie aus dem Haus gehen und<br />
sich per App oder speziellem Chip mit dem Smartphone sicher<br />
ausweisen – ob bei der Bank oder der Mietwagenfirma“, sagt<br />
der IT-Experte Pablo Mentzinis.<br />
35
RAUS AUS DER SCHULE – REIN IN DEINE KARRIERE<br />
Alina beginnt eine Ausbildung bei der Förde Sparkasse<br />
36
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Hallo liebe Schülerinnen und<br />
Schüler! Mein Name ist Alina<br />
Berger und ich bin 18 Jahre<br />
jung. Noch besuche ich das Gymnasium<br />
Elmschenhagen in Kiel, doch das wird<br />
sich im Laufe dieses Jahres ändern.<br />
Denn ab dem 01.08.<strong>2016</strong> werde ich eine<br />
Ausbildung bei der Förde Sparkasse anfangen<br />
und der Schulbank den Rücken<br />
kehren.<br />
Ach wie schnell die Zeit doch vergeht. Vor<br />
kurzem konnte ich mit meinen Augen gerade<br />
mal über den Rand meiner Schultüte<br />
schielen und jetzt mache ich mir schon Gedanken<br />
über die Zeit nach der Schule. Derzeit<br />
besuche ich die 13. Klasse und werde im<br />
Sommer die Schule mit dem Abitur verlassen.<br />
Wie soll es nun weitergehen? Ich habe<br />
mir schon vorher einige Gedanken dazu gemacht.<br />
Mir ist im Laufe der Schulzeit bewusst<br />
geworden, dass ich im Arbeitsleben<br />
gerne mit Menschen zu tun haben würde.<br />
Wichtig ist mir außerdem, dass ich in einem<br />
festen Team arbeite, in welchem man sich<br />
gegenseitig unterstützt. Da die Förde Sparkasse<br />
diese beiden Eigenschaften verbindet<br />
und ich als gebürtige Kielerin zudem gerne<br />
bei einem regionalen Arbeitgeber die Ausbildung<br />
absolvieren möchte, war die Wahl<br />
für die Förde Sparkasse schnell getroffen.<br />
Zumal meine Mutter ebenfalls dort arbeitet<br />
und sie mir schon mehrfach von ihren Erfahrungen<br />
berichtet hat, wurde ich dadurch<br />
in meinem Vorhaben, mich dort als Bankkauffrau<br />
zu bewerben, nur noch bekräftigt.<br />
Dementsprechend bewarb ich mich bei der<br />
Förde Sparkasse für einen Ausbildungsplatz<br />
zur Bankkauffrau. Bereits ein paar Tage<br />
später habe ich eine positive Rückmeldung<br />
bekommen. Als nächster Schritt kam dann<br />
der Online-Einstellungstest, bei welchem<br />
ich ein sehr gutes Gefühl hatte und der<br />
Eindruck sollte mich nicht täuschen: Ich<br />
bekam eine Einladung für das Bewerbungsgespräch,<br />
in dem ich mich persönlich präsentieren<br />
sollte. Auch wenn der Begriff<br />
„Assessment-Center“ zuerst wie eine große<br />
dunkle Wolke über mir baumelte (blutige<br />
Anfängerin!), machte es mir am Ende richtig<br />
Spaß, den Ausbildungsleiter von mir<br />
zu überzeugen und mittlerweile wollte ich<br />
diesen Ausbildungsplatz unbedingt haben.<br />
Das Gesamtpaket der Förde Sparkasse hat<br />
mich einfach überzeugt.<br />
Zuerst fokussiere ich mich voll und ganz<br />
auf die kommenden Abiturklausuren im April<br />
und Mai, aber dann gebe ich alles, um<br />
ein Teil des großen Teams zu werden. Meine<br />
kommenden Herausforderungen: das Abitur<br />
und der Ausbildungsstart. Ich freue mich<br />
auf meinen zukünftigen Arbeitgeber – die<br />
Förde Sparkasse!<br />
•<br />
A U S B<br />
•<br />
Förde Sparkasse<br />
Karsten Sönnichsen<br />
Telefon: 0431 592-1413<br />
Mail: karsten.soennichsen@foerdesparkasse.de<br />
Internet: www.foerde-sparkasse.de/karriere<br />
Facebook: www.facebook.de/foerdesparkasse<br />
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I N F O S<br />
D<br />
I R B<br />
•<br />
B E W<br />
TEXT Alina Berger<br />
FOTOS Merle Jurzig<br />
37
BerufsausBildung und<br />
studium in vier Jahren<br />
Das Triale Modell für Steuern, Banken und Industrie: „Seit 20 Jahren ein Erfolgsmodell“,<br />
meint Prof. Dirk Braunhart von der FH Westküste<br />
TEXT Joachim Welding | FOTOS Fachhochschule Westküste<br />
<strong>ME2BE</strong>: Das Triale Modell feiert 20-jährigen<br />
Geburtstag. Was ist das Besondere an<br />
dieser Form der Berufsausbildung?<br />
Prof. Braunhart: Kurz gesagt: Das Triale Modell<br />
vereint Theorie und Praxis, Ausbildung<br />
und Studium – und das in einer verkürzten<br />
Zeit. In Kooperation mit den Berufsschulen<br />
in Itzehoe und Heide bilden wir in nur vier<br />
Jahren junge Menschen zu Steuerfachangestellten<br />
(StbK), Industrie- oder Bankkaufleuten<br />
(IHK) sowie zum Bachelor of Arts<br />
Betriebswirtschaft aus.<br />
Welche Berufe können die “Azubi-Studierenden”<br />
in diesem Modell mit den Schwerpunkten<br />
Bank, Steuern und Industrie erlernen?<br />
Die Teilnehmer im Trialen Modell spezialisieren<br />
sich ab dem 3. Fachsemester und wählen<br />
zwei Schwerpunkte, wie Entrepreneurship<br />
& Finance, Personalmanagement, Marketing<br />
oder Steuern. Je nach individuellem Profil<br />
können sie im Anschluss an das Studium in<br />
der Finanzdienstleistungsbranche, dem Controlling,<br />
Marketing oder Personalwesen eines<br />
Unternehmens sowie als Steuerberater und<br />
Wirtschaftsprüfer (die letzten beiden Berufsbilder<br />
sind nach weiteren zwei Praxisjahren<br />
gesondert zu erwerben) tätig werden.<br />
Warum bieten so viele Firmen an der<br />
Westküste dieses Modell ihrem Berufsnachwuchs<br />
an?<br />
Um das Triale Modell zu absolvieren, kön-<br />
38
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
nen die Studenten sowohl für die Zeit der<br />
Berufsausbildung als auch während des<br />
Studiums an der Westküste bleiben. Der<br />
regionale Bezug besteht so weiterhin und<br />
stärkt den Zusammenhalt zwischen den<br />
Ausbildungsbetrieben und ihren „Trialern“.<br />
Wir haben jedoch auch mehrere Kooperationsunternehmen<br />
außerhalb Schleswig-Holsteins,<br />
die am Trialen Modell teilnehmen.<br />
Welche Vorteile bietet die Kombination<br />
von Berufsausbildung und Studium den<br />
Studierenden?<br />
Die Studierenden erwerben bei einer verkürzten<br />
Gesamtausbildungszeit zwei europaweit<br />
anerkannte Abschlüsse. Durch die kontinuierliche<br />
Verbindung von Theorie und Praxis<br />
kann das Gelernte zudem schnell angewandt<br />
werden. Im Ergebnis haben die Absolventen<br />
des Trialen Modells dadurch hervorragende<br />
Chancen auf dem Arbeitsmarkt.<br />
Welche Karrierechancen haben die Absolventen<br />
in den Bereichen Bankwesen und Steuern?<br />
Insbesondere im Bereich Steuern haben die<br />
Teilnehmer im Trialen Modell einen weiteren<br />
großen Vorteil: durch die Ausbildung<br />
können sie die Steuerberaterprüfung bereits<br />
nach weiteren zwei Praxisjahren (insgesamt<br />
also nach 6 Jahren) ablegen. Damit zählen<br />
die Trialer zu den jüngsten<br />
Steuerberatern in den teilnehmenden<br />
Bundesländern<br />
Schleswig-Holstein, Hamburg<br />
und Niedersachsen.<br />
Welches Fazit ziehen Sie<br />
nach 20 Jahren Erfahrung<br />
mit dem Trialen Modell?<br />
Bis heute haben insgesamt<br />
250 Betriebe ausgebildet.<br />
Im nächsten Jahr erwarten wir den 500.<br />
studentischen Teilnehmer. Wir sind daher<br />
sehr glücklich und stolz auf den Erfolg dieses<br />
Ausbildungsmodells und feiern diesen<br />
im Sommer bei unserer Jubiläumsveranstaltung<br />
am 17. Juni <strong>2016</strong> mit vielen interessanten<br />
Referenten. Es kann also so weiter<br />
gehen – auf die nächsten 20 Jahre!<br />
Prof. Dirk Braunhart ist seit 1999 Professor für<br />
„Entrepreneurship & Finance“ an der Fachhochschule<br />
Westküste in Heide.<br />
„Die Studierenden<br />
erwerben bei einer<br />
verkürzten Gesamtausbildungszeit<br />
zwei<br />
europaweit anerkannte<br />
Abschlüsse.“<br />
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Die Fachhochschule Westküste bietet<br />
folgende Bachelorstudiengänge an:<br />
- Betriebswirtschaft<br />
- Betriebswirtschaft (Triales Modell)<br />
- Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
- International Tourism Management<br />
- Management und Technik<br />
- Umweltgerechte Gebäudesystemtechnik<br />
- Wirtschaftspsychologie<br />
- Wirtschaft und Recht<br />
Fachhochschule Westküste<br />
Fritz-Thiedemann-Ring 20<br />
25746 Heide<br />
Studienberatung 0481 / 85 55 -141<br />
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39
WIE DIE GROSSEN<br />
Beim Azubi-Projekt der Volksbank Raiffeisenbank Itzehoe übernimmt der Nachwuchs das Kommando<br />
TEXT Katharina Grzeca | FOTOS Eric Genzken<br />
Kundenberatung, Kontoeröffnung<br />
oder Barauszahlung? Egal mit welchem<br />
Anliegen ein Kunde in der<br />
zweiten Aprilwoche die VR-Geschäftsstelle<br />
Tegelhörn betrat, bedient wurde er von<br />
einem Auszubildenden. Eine Woche lang<br />
waren sie es nämlich, die hier den Ton angaben.<br />
Die angehenden Bankkauffrauen<br />
und –männer verwandelten die Zweigstelle<br />
am <strong>Ost</strong>landplatz in eine Azubi-Filiale, ganz<br />
ohne ausgebildete Bankmitarbeiter.<br />
„Anfangs war ich total dagegen“, erzählt<br />
Terry Walker, der das Personal- und Ausbildungswesen<br />
betreut. „Vor zwei Jahren<br />
haben wir das Projekt ‚Azubi-Filiale’ zum<br />
ersten Mal verwirklicht und ich hatte große<br />
Bedenken, dass die ausnahmslose Abwesenheit<br />
von erfahrenen Bankmitarbeitern<br />
eine zu große Zumutung für unsere Kunden<br />
wäre“, erinnert sich der Ausbildungsbetreuer.<br />
Sein anfängliches Urteil musste Walker<br />
schnell revidieren: „Die Auszubildenden<br />
haben es richtig gut gemacht. Wir haben<br />
von allen Seiten positives Feedback erhalten<br />
und ich bin froh, mich geirrt zu haben.“<br />
Die guten Erfahrungen aus der ersten Runde<br />
geben den heutigen VR-Azubis die Möglichkeit,<br />
das Projekt zu wiederholen und sich<br />
als gleichberechtigte Bankmitarbeiter auf<br />
Zeit zu beweisen. „In dieser Woche können<br />
sie nicht nur zeigen, was sie bisher gelernt<br />
haben, sie sehen zudem, was sie künftig im<br />
Beruf erwartet und was tatsächlich für die<br />
Führung einer ganzen Filiale wichtig ist“,<br />
so Walker.<br />
Fast ein Jahr dauerten die Vorbereitungen<br />
für das neue Vorhaben. Der Auszubildende<br />
Thies Rathmann war vom ersten Tag dabei:<br />
„Wir mussten zunächst eine für das Projekt<br />
passende Filiale finden. Die dortigen Mitar-<br />
40
GUT ZU WISSEN<br />
beiter mussten natürlich damit einverstanden<br />
sein, uns ihren Arbeitsplatz für die Woche<br />
anzuvertrauen. Anschließend überlegten<br />
wir uns Werbemaßnahmen, mit denen wir<br />
auf die Azubi-Filiale aufmerksam machen<br />
konnten, druckten Flyer, Poster und Postkarten<br />
und besuchten Schulen, um die Schüler<br />
zu uns einzuladen.“ Und Thies, wie kam eure<br />
Aktion an? „Sehr gut. Es war eine sehr aufre-<br />
gende Zeit für uns alle. Gleich am ersten Tag<br />
betraute uns ein Kunde mit einem Nachlassfall.<br />
Kein alltägliches Anliegen. Gemeinsam<br />
konnten wir den Fall schnell zu aller Zufriedenheit<br />
bearbeiten.“ Viele Stammkunden<br />
kennen den 18-jährigen Azubi bereits sehr<br />
gut. Sechs Monate arbeitete der angehende<br />
Bankkaufmann im zweiten Jahr seiner Ausbildung<br />
in der Filiale am <strong>Ost</strong>landplatz.<br />
Den Auszubildenden, die sich aus den ersten<br />
und zweiten Ausbildungsjahren zusammensetzen,<br />
wird viel Verantwortung übertragen.<br />
Sie müssen Eigeninitiative ergreifen<br />
und bekommen Aufgaben übertragen, die<br />
nicht immer auf dem Lehrplan stehen. Sollte<br />
es doch dazu kommen, dass sie mal nicht<br />
weiter wissen, helfen ihnen die erfahrenen<br />
Mitarbeiter selbstverständlich aus. „Unsere<br />
Kunden wurden im Vorfeld schriftlich über<br />
die Aktion informiert,“ erfahren wir von<br />
Herrn Walker, „sollte daher ein Kundenanliegen<br />
über den Kompetenzen der Azubis<br />
liegen, sollen sie diesen freundlich darauf<br />
verweisen, später wiederzukommen, aber<br />
eigentlich haben sie alles im Griff.“<br />
Ann-Kathrin Reimers hat gute Chancen in<br />
der dritten Runde der Azubi-Filiale mitzuwirken.<br />
Noch besucht sie die Auguste Victoria-Schule<br />
in Itzehoe, ab August beginnt<br />
sie die Ausbildung zur Bankkauffrau bei der<br />
Volksbank. „Ich kenne die Bank durch mein<br />
Betriebspraktikum schon ein wenig. Hier<br />
herrscht ein freundlicher, ja fast schon familiärer<br />
Umgang. Daher freue ich mich auf<br />
den Ausbildungsbeginn und auf das Projekt<br />
Azubi-Filiale“, erzählt die Abiturientin.<br />
Weitere Einblicke in das spannende Berufsbild<br />
der Bankkaufleute geben dir Thies und<br />
Ann-Kathrin in den Azubi-Portaits auf der<br />
Seite 49.<br />
A U S B<br />
I L D U N G S<br />
I N F O S<br />
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B E W<br />
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I C H<br />
Deine Bewerbungsunterlagen sendest<br />
du an:<br />
Volksbank Raiffeisenbank eG<br />
Herr Terry Gene Walker<br />
Personalwesen / Ausbildung<br />
Breite Straße 7<br />
25524 Itzehoe<br />
Tel.: 04821 / 601-7039<br />
E-Mail: terry.walker@vbrb-itzehoe.de<br />
Weitere Informationen zur Ausbildung<br />
findest du auf:<br />
www.vbrb-itzehoe.de/karriere<br />
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41
Spaghetti vom SoFa<br />
Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten bei der AOK NordWest<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTO Sebastian Weimar<br />
„Mein Name ist Mike Stierle. Ich bin 23<br />
Jahre alt und habe vor Kurzem meine Ausbildung<br />
zum Sozialversicherungsfachangestellten<br />
bei der AOK NordWest in Rendsburg<br />
beendet. Mein Abitur habe ich auf dem<br />
Ernst-Barlach-Gymnasium in Kiel gemacht.<br />
Nach der Schule hatte ich von Schule und<br />
Theorie erst mal genug. Deshalb kam ein<br />
reines Hochschulstudium für mich nicht<br />
in Frage. Den Bereich Gesundheit fand ich<br />
schon immer interessant, wusste aber nicht<br />
genau, welcher Ausbildungsberuf zu mir<br />
passen könnte.<br />
Bei einem Bewerbertraining der AOK habe<br />
ich zum ersten Mal etwas vom Beruf des<br />
Sozialversicherungsfachangestellten gehört.<br />
„SoFa’s“ arbeiten hauptsächlich im Innendienst<br />
von gesetzlichen Krankenkassen und<br />
sind überwiegend mit der Kundenbetreuung<br />
beschäftigt. Durch den täglichen Kontakt zu<br />
Versicherten, Arbeitgebern und Ärzten ergibt<br />
sich eine abwechslungsreiche Bürotätigkeit.<br />
Teamwork, Kommunikation und der Kontakt<br />
zu Menschen stehen im Vordergrund. Gleichzeitig<br />
bleibt genug Raum für selbstständiges<br />
Arbeiten und persönliche Organisation. Und<br />
es gibt eine sehr gute Ausbildungsvergütung,<br />
eine hohe Übernahmechance und Arbeitsplatzsicherheit.<br />
Das alles hat mich schließlich<br />
überzeugt, die Ausbildung bei der AOK<br />
zu beginnen. Und diese Entscheidung war<br />
genau richtig!<br />
Besonders gut gefiel mir die Struktur der<br />
Ausbildung. Es gab einen festen Plan, der<br />
sowohl die praktischen als auch die theoretischen<br />
Inhalte klar definierte. Zum Beispiel<br />
lernten wir das fachkundige Beraten und<br />
Betreuen von Kunden. Auch die Beurteilung<br />
und Berechnung von Versicherungsverhältnissen<br />
und Leistungsansprüchen gehörte<br />
dazu. Dafür benötigt man ein großes Einfühlungsvermögen,<br />
denn wir sprechen in unserer<br />
täglichen Arbeit oft mit Menschen, die in<br />
schwierigen Lebenssituationen stecken.<br />
Die praktische Ausbildung fand auf der<br />
Geschäftsstelle in Rendsburg statt. Da ich<br />
nur ca. 15 km entfernt in Holtsee wohne,<br />
konnte ich das Büro mit meinem Auto gut<br />
erreichen. Der Berufsschulunterricht fand<br />
in mehreren Blöcken am AOK-eigenen Bildungszentrum<br />
in Wahlstedt statt. Während<br />
des theoretischen Unterrichts hatten wir<br />
auch die Möglichkeit, dort im eigenen Internat<br />
zu übernachten.<br />
Die Ausbildung war vielseitig und machte<br />
wirklich Spaß. Die Stimmung unter uns<br />
Azubis war eigentlich immer gut. Unglaublich,<br />
wie viele interessante Leute ich schon<br />
kennengelernt habe!<br />
Meinen Arbeitsplatz bei der AOK NordWest<br />
hatte ich übrigens schon vor dem Abschluss<br />
der Ausbildung sicher – für mich ging es direkt<br />
im Team der Pflege weiter. Ein späteres<br />
internes Studium ist auch noch eine Option.<br />
Meine Freizeit verbringe ich oft mit meinen<br />
Freunden bei einem gemeinsamen Essen.<br />
Ich esse für mein Leben gern. Für Spaghetti<br />
Bolognese und generell die italienische Küche<br />
lasse ich alles stehen und liegen. Auch<br />
beim Essen spielt das Thema Gesundheit<br />
eine wichtige Rolle. Mit dem richtigen Wissen<br />
über Ernährung kann man viel für seine<br />
Gesundheit tun und muss grundsätzlich auf<br />
nichts verzichten.“<br />
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A U S B<br />
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GUT ZU WISSEN<br />
I L D U N G S<br />
I C H<br />
I N F O S<br />
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I R B<br />
AOK NordWest<br />
Kopenhagener Str. 1<br />
44269 Dortmund<br />
Tel. 0231 41930<br />
Fax 0231 4193107<br />
Email: kontakt@nw.aok.de<br />
•<br />
B E W<br />
Die Allgemeine Ortskrankenkasse AOK Nord<br />
West bildet zur/-m Sozialversicherungsfachangestellten<br />
aus.<br />
42
STUDIUM UND AUSBILDUNG IN SCHLESWIG-HOLSTEIN UND HAMBURG<br />
AUSBILDUNG UND STUDIUM IN SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
STADTVERWALTUNG BRUNSBÜTTEL // SASOL // COVESTRO // YARA // WKK // DITHMARSCHER VOLKS- UND RAIFFEISENBANK<br />
// HAMANN & OTREMBA // BÄCKEREI HEUER // SPARKASSE WESTHOLSTEIN // BIZSTEUER // REMONDIS //<br />
SPARKASSE HENNSTEDT-WESSELBUREN // AGENTUR FÜR ARBEIT HEIDE // BÄCKEREI BALZER //<br />
RAFFINERIE HEIDE<br />
// KREIS DITHMARSCHEN // PETER FRAUEN // FACHHOCHSCHULE WESTKÜSTE // GEBR. SCHÜTT KG<br />
www.me2be.de brandpublishers Heft 02 Sommer 2015 € 2,90<br />
#WIRMACHEN<strong>ME2BE</strong><br />
www.me2be.de brandpublishers GmbH Heft 01 Frühjahr <strong>2016</strong> € 2,90<br />
BRUNSBÜTTEL SPECIAL<br />
HIERGEBLIEBEN<br />
SPECIAL<br />
CAMPUS<br />
WIR ZEIGEN, WAS DAHINTER STECKT<br />
EINE FRAGE DER GESUNDHEIT<br />
Wie das Zusammenspiel von Medizin und Technik<br />
unser Leben beeinflusst<br />
FINDE DEINE TRAUMAUSBILDUNG IN EINEM MINT-BERUF<br />
NEUGIERIG. MUTIG. BUNT.<br />
ICH FÜHLE MICH BESTÄTIGT<br />
STUDIS ... FORSCHEN DIESER MOMENT FÜR WAR ES MAGISCH!<br />
IST NUR FERNSEHEN<br />
GLOSSAR<br />
BERUFSAUSBILDUNG MIT ZUKUNFT BEI DER<br />
LINDA BULL ÜBER IHRE AUSBILDUNG BESSERE BEI VOM HÖRGERÄTE<br />
KINDERLABOR ZUM AUSBILDUNGSPLATZ<br />
Interview mit dem<br />
Auf einen Blick – Studiengänge<br />
COVESTRO DEUTSCHLAND AG<br />
DER SPARKASSE WESTHOLSTEIN Bundesweit erster Studiengang<br />
BEI SASOL GERMANY GMBH<br />
Moderator Dennis Wilms<br />
im medizinischen und<br />
Hörakustik an der FH Lübeck<br />
technischen Bereich<br />
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS
Die erfolgsgeschichte Des hair & Make-up-artist<br />
Um sich neben der Schule etwas<br />
Geld dazuzuverdienen, fing Enes<br />
als 15-jähriger einen Aushilfsjob<br />
bei einem Barbier an. Es sollte sich herausstellen,<br />
dass seine Entscheidung in dieser<br />
Branche auszuhelfen, weitreichende Folgen<br />
für ihn haben sollte. Denn eigentlich hatte<br />
Enes vor, wie seine beiden älteren Brüder<br />
auch, einen handwerklichen Beruf zu ergreifen.<br />
Recht schnell wurden aber aus den<br />
anfänglichen Aushilfsarbeiten, wie dem<br />
44<br />
Haare fegen oder Tee- und Kaffeekochen,<br />
für die er eingestellt wurde, anspruchsvolle<br />
Barbier- und Friseurtätigkeiten. Es folgte<br />
eine Ausbildung zum Friseur, ein Meisterbrief,<br />
zwei Anstellungen als Salonleiter,<br />
die Selbstständigkeit sowie unzählige<br />
Styling-Jobs für Fashion- und Filmproduktionen.<br />
Ach ja, Enes ist gerade einmal 22.<br />
Zum Interview trafen wir den jungen Stuttgarter<br />
vor dem Computerbildschirm zum<br />
Video-Anruf.<br />
<strong>ME2BE</strong>: Hallo Enes. Wie schön, dass wir<br />
uns sprechen. Bei deinem vollen Terminkalender<br />
ist das nicht so einfach. Wo bist du<br />
gerade?<br />
Enes: Ja die letzten 6 Monate waren verrückt.<br />
Ich bin drei Tage in der Woche bei<br />
den Salonkomplizen in Reutlingen als Friseurmeister<br />
tätig. Dort bin ich Stuhlmieter,<br />
habe mir sozusagen einen Stuhl im Salon<br />
angemietet. Den Rest der Woche bin ich
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
als Hair & Make-up-Artist unterwegs und<br />
style auswärts Models für die verschiedensten<br />
Anlässe. Ich kam gestern zum Beispiel<br />
aus Chemnitz zurück, bleibe drei Tage in<br />
Stuttgart und fliege anschließend zu einem<br />
Styling-Job nach Mailand. Und so oder so<br />
ähnlich sahen alle meine Wochen im letzten<br />
Halbjahr aus.<br />
Was passierte vor 6 Monaten, dass dein<br />
Leben so gehörig umgekrempelt hat?<br />
Da habe ich eine Fortbildung zum International<br />
Make-up Artist an einer Berliner Stylisten-Schule<br />
absolviert. Die Leiterin der Schule<br />
ist Miriam Jacks, eine fantastische Stylistin<br />
und eine wahre Größe im Geschäft. Sie lud<br />
mich ein bei dem Berlin Fashion Film Festival<br />
in ihrem Stylisten-Team mitzuarbeiten. Das<br />
war eine grandiose Erfahrung und öffnete mir<br />
unheimlich viele Türen. Zum Beispiel zu einer<br />
Buchung für die Berliner Fashion Week.<br />
Gibt es ein bestimmtes Erlebnis, das dir besonders<br />
lange in Erinnerung bleiben wird?<br />
Rückblickend betrachtet gab es so viele<br />
besondere Momente, dass mir die Auswahl<br />
wirklich schwer fällt. Woran ich mich aber<br />
gerne zurückerinnere, war meine Mitarbeit<br />
an einem Kinofilm. Zwei Regisseure aus L.A.<br />
haben mich auf der Fashion Week gesehen<br />
und meine Arbeit hat ihnen so gut gefallen,<br />
dass sie mich für ihren Film engagierten. Ich<br />
sollte für den gesamten Film das Haar- und<br />
Make-up-Konzept entwickeln und mit einem<br />
von mir ausgesuchten Team bei den Dreharbeiten<br />
umsetzten. Natürlich habe ich gleich<br />
zugesagt, obwohl mir anfangs etwas mulmig<br />
zumute war. Schließlich habe ich so etwas<br />
noch nie zuvor gemacht.<br />
Warst du mit dem Ergebnis zufrieden?<br />
Ja sehr. Die Arbeit hat sehr viel Spaß gemacht.<br />
Wer sich selbst überzeugen möchte:<br />
Mr. Rudolpho‘s Jubilee feiert im Juli Premiere.<br />
Wo nimmst du die Motivation für die viele<br />
Arbeit her?<br />
Ich bin ein echter Workaholic. Ohne kann ich<br />
einfach nicht. Das war schon während der Ausbildung<br />
so. Ich wollte immer alles auf einmal<br />
machen und mir wurde schnell langweilig. Deswegen<br />
war eine Festanstellung in einem Salon<br />
auch nichts für mich. Ich habe mir das Ziel gesetzt,<br />
mehr aus meinem Beruf rauszuholen. Für<br />
mich bedeutete es, neben dem Arbeiten im Salon<br />
immer auch viel unterwegs zu sein und auf<br />
Fotoshootings und Mode- und Beautyevents<br />
zu stylen. Daher habe ich fast jedes Angebot<br />
wahrgenommen, auch wenn es unbezahlt<br />
war. Auf diese Weise konnte ich gute Kontakte<br />
knüpfen und wurde viel weiterempfohlen.<br />
Die harte Arbeit zahlt sich nun aus. Das ist ja<br />
das schöne an dem Beruf. Wer viel investiert,<br />
kann es schnell zu etwas bringen. Außerdem<br />
finde ich es sehr motivierend, wie einfach man<br />
Menschen mit einer schönen Frisur oder einem<br />
raffinierten Make-up glücklich machen kann.<br />
Was sind deine neuesten Projekte?<br />
Ich werde mit einem Partner eine eigene Modelagentur<br />
eröffnen. Durch meine Arbeit in<br />
der Branche habe ich erkannt, an welcher<br />
Stelle echter Bedarf besteht. Wir finalisieren<br />
gerade unser Corporate Design und haben<br />
auch schon einen großen Auftrag an Land<br />
gezogen. Des Weiteren wurde ich zum Trainer<br />
für die Pflegeproduktfirma Davines auserkoren.<br />
Es sind fantastische Produkte, die<br />
ich auch im Salon verwende, und es ist eine<br />
große Ehre, die Produkte anderen Friseuren<br />
und Stylisten nahezubringen. Ich habe zudem<br />
ein Studium zum Betriebswirt begonnen.<br />
Enes, vielen Dank für das Gespräch.<br />
•<br />
A U S B<br />
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TEXT Katharina Grzeca<br />
FOTOS take25pictures GmbH<br />
Landesinnungsverband des<br />
Friseurhandwerks und der Kosmetiker SH<br />
Emil-Nolde-Straße 25<br />
25899 Niebüll<br />
Telefon: 04661 - 904 55 - 69<br />
45
Jasmin Eckert, 21<br />
kommt aus Brunsbüttel und hat ihr Abitur in Marne gemacht. Sie absolviert eine Ausbildung<br />
zur Chemielaborantin bei der Sasol Germany GmbH und ist im zweiten Lehrjahr.<br />
„Ich hatte Chemie in der Realschule und später das naturwissenschaftliche Profil, aber<br />
meine erste Begegnung mit der Chemie hatte ich im Kinderlabor. Ich erinnere mich noch<br />
genau an die Filzstift-Chromatografie. Da haben wir als Kinder gestaunt, wie sich das<br />
Schwarz in mehrere Farben auflöste! In einem Praktikum bei Sasol konnte ich mir später<br />
einen guten Überblick darüber verschaffen, welche Berufe es in diesem Bereich gibt und<br />
was mich genau interessiert.<br />
Wir beschäftigen uns in der Ausbildung zurzeit mit der maßanalytischen Methode zur<br />
Quantifizierung von Kupfer. So lässt sich genau bestimmen, wie hoch der Kupferanteil in<br />
einer Geldmünze ist. Besonders schön ist es, wenn ich als angehende Chemielaborantin<br />
nun selbst im Kinderlabor stehe und vor den staunenden Kindern die einzelnen Versuche<br />
betreue. Privat verbringe ich die meiste Zeit mit Reiten und meinem Pferd, aber auch<br />
Joggen und Inlineskaten stehen bei mir auf dem Programm.“<br />
Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt<br />
Melvin Tönsing, 18<br />
besucht die 13. Klasse auf dem Gymnasium Brunsbüttel und beginnt<br />
im August seine Ausbildung zum Chemikanten bei der Sasol<br />
Germany GmbH.<br />
alle azubiportraits<br />
auf www.me2be.de<br />
„Ich war zwar auch im Kinderlabor, habe aber in der neunten<br />
Klasse das Sport-Profil an meiner Schule gewählt. Das bereue ich<br />
jetzt ein bisschen! Damals träumte ich davon, Fußballmanager in<br />
einem Bundesligaverein zu werden. Irgendwann hab ich aber gemerkt,<br />
dass diese Karriere selten und unrealistisch ist. Seit einem<br />
Schulpraktikum als Chemikant bei Sasol hatte ich also keinen<br />
Kontakt mehr zur Chemie. Deshalb freue ich mich um so mehr<br />
auf die Ausbildung zum Chemikanten und alles, was da auf mich<br />
zukommt. Zweifel hab ich nicht. An das Praktikum kann ich mich<br />
ja noch gut erinnern. Jetzt kann ich alles noch mal von der Pike<br />
auf neu lernen. Vielleicht mache ich nach der Ausbildung noch<br />
den Meister oder studiere.<br />
In meiner Freizeit spiele ich Fußball beim Brunsbütteler SC, arbeite<br />
nebenbei bei McDonalds und verkaufe bei Heimspielen Fanartikel<br />
im HSV-Fanshop.“<br />
Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt<br />
47
Jan-Hendrik Franßen, 21<br />
aus Odderade, Studiengang Betriebswirtschaftslehre im Trialen<br />
Modell, 3. Semester Fachhochschule Westküste und Raiffeisenbank<br />
eG Heide.<br />
„Ich habe mich schon immer für Finanz- und Wirtschaftsthemen<br />
interessiert. Um einen Einblick zu bekommen, hatte ich bereits<br />
ein Praktikum bei der Bank gemacht. Die vielfältigen Aufgaben<br />
und den Kundenkontakt in diesem Bereich finde ich interessant.<br />
Der Ausbildungsteil ist dem einer Dualen Ausbildung in Betrieb<br />
und Berufsschule sehr ähnlich, man hat für alles nur weniger Zeit.<br />
Doch mit etwas Aufwand ist das zu schaffen.<br />
Die Betreuung der Professoren an der Fachhochschule in Heide<br />
ist sehr gut, da häufig im Klassenverband unterrichtet wird. Aber<br />
auch bei Problemen haben sie immer ein offenes Ohr für uns.<br />
Abends besteht die Möglichkeit an sportlichen Aktivitäten teilzunehmen,<br />
die von Studenten organisiert werden. Von Fußball über<br />
Handball bis Schwimmen ist für jeden etwas dabei. Wer eine gute<br />
Ausbildung mit anschließendem Studium machen möchte, für den<br />
ist das Triale Modell goldrichtig. Eine solide Grundlage bietet diese<br />
Ausbildung auf jeden Fall.“<br />
Foto Fachhochschule Westküste | Text Joachim Welding<br />
Katharina Timmermann, 23<br />
aus Neuenkirchen (Tiebensee), Studiengang Betriebswirtschaftslehre<br />
Triales Modell,6. Semester, Sparkasse Hennstedt-Wesselburen.<br />
„Nach einem Praktikum in der 11. Klasse ist der Funke bei mir übergesprungen.<br />
Da habe ich meine Bewerbung direkt zur Sparkasse<br />
geschickt. Natürlich hatte ich mich bereits vorher über das Triale<br />
Modell informiert und festgestellt, dass das genau das Richtige für<br />
mich ist. Nach der Schule in kurzer Zeit neben der Ausbildung auch<br />
einen Bachelorabschluss in vier Jahren zu machen, finde ich klasse.<br />
Ich finde die Bankausbildung in Zusammenhang mit dem Studium<br />
optimal.<br />
Dabei ist die Ausbildung, die zwei statt der üblichen drei Jahre dauert,<br />
sehr abwechslungsreich: Man lernt die verschiedensten Bereiche<br />
kennen, angefangen beim Kundenservice, der Kundenberatung<br />
bis hin zur Kreditberatung, Marketing, Immobilien und Rechnungswesen.<br />
In der Studienzeit an der Fachhochschule in Heide geht alles<br />
sehr familiär zu. Die Professoren kennen die Studenten gut, sodass<br />
man bei Gesprächsbedarf schnell Kontakt aufnehmen kann. Wer Interesse<br />
am Trialen Modell hat, sollte sich am besten schon ein bis<br />
zwei Jahre vorher bewerben.“<br />
Wer eine gute Ausbildung mit anschließendem Studium machen<br />
möchte, für den ist das Triale Modell goldrichtig. Eine solide Grundlage<br />
bietet diese Ausbildung auf jeden Fall.“<br />
Foto Fachhochschule Westküste | Text Joachim Welding<br />
48
Ann-Kathrin Reimers, 19<br />
kommt aus Itzehoe und fängt im August<br />
ihre Ausbildung zur Bankkauffrau bei der<br />
VR Itzehoe an. Derzeit besucht sie die<br />
Auguste Victoria-Schule in Itzehoe und<br />
macht dort das Abitur.<br />
„Ich arbeite gerne mit Zahlen. Einen Beruf, bei dem ich ausschließlich im Büro sitzen würde, wollte ich dennoch<br />
nicht. Bankkaufleute haben täglich mit Menschen zu tun. Das ist das besondere Extra, nachdem ich bei der<br />
Berufswahl gesucht habe. Deswegen wollte ich mir den Beruf genauer anschauen. Bei meinem zweiwöchigen<br />
Betriebspraktikum bei der VR Itzehoe wurde mir viel vom Tagesgeschäft gezeigt. Schnell durfte ich eigenständig<br />
kleinere Tätigkeiten ausführen und die Arbeit machte mir viel Freude. Vor dem Praktikum hatte ich die Befürchtung,<br />
die Mitarbeiter würden etwas steif und spießig sein. Aber das stimmt absolut nicht. Alle waren sehr<br />
nett und offen. Auch beim Bewerbungsgespräch fühlte ich mich sehr gut aufgehoben. Was mir besonders positiv<br />
auffiel: Der Notendurchschnitt ist nicht das ausschlaggebende Kriterium für eine Zusage. Wer den Beruf wirklich<br />
erlernen möchte, braucht keinen Einserschnitt im Abi. Ein freundliches und kommunikatives Wesen sollte man<br />
mitbringen, alles andere bekommt man in der Ausbildung beigebracht.“<br />
Foto Eric Genzken | Text Katharina Grzeca<br />
Thies Rathmann, 18<br />
kommt aus Wilster und ist im 2. Ausbildungsjahr zum Bankkaufmann<br />
bei der Volksbank Raiffeisenbank Itzehoe. Seinen<br />
Realschulabschluss hat er an der Gemeinschaftsschule Wilster<br />
gemacht.<br />
„Jedes Jahr organisieren die Auszubildenden im zweiten Lehrjahr<br />
unsere Informations-Messe ‚Blick in die Zukunft’. In der Hauptfiliale<br />
der VR Itzehoe erzählen sie interessierten Schülern alles über<br />
den Beruf des Bankkaufmanns und der Bankkauffrau und führen<br />
sie durch alle wichtigen Abteilungen. Als Schüler bewegte mich<br />
diese Messe dazu, mich bei der Bank zu bewerben. Heute bin ich<br />
selbst im zweiten Jahr und freue mich, andere für meinen Beruf<br />
zu begeistern. Am besten gefällt mir die Abwechslung. In jeder<br />
Filiale und Abteilung, die wir kennenlernen, gibt es Neues zu lernen.<br />
Auch ist jedes Kundenanliegen verschieden. Ich bin gerne<br />
unter Menschen und froh, dass dies einen großen Teil meiner Arbeit<br />
ausmacht. Nach der Ausbildung, die ich aufgrund meiner guten<br />
Noten verkürzen kann, möchte ich bei der VR Itzehoe bleiben<br />
und eine Weiterbildung zum Bankfachwirt machen.“<br />
Foto Eric Genzken | Text Katharina Grzeca<br />
49
Patrycja Majewska, 24<br />
aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 2. Ausbildungsjahr<br />
zur Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />
am WKK in Heide.<br />
„Ich habe schon eine abgeschlossene Ausbildung<br />
als Zahnarzthelferin. Doch mir fehlte die intensive<br />
Arbeit mit Menschen wie in der Gesundheits- und<br />
Krankenpflege. Das Westküstenklinikum ist ein<br />
guter Arbeitgeber. Die Vergütung ist besser als in<br />
vielen anderen Ausbildungen und es gibt sehr gute<br />
Perspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
Nach der Ausbildung und zwei Jahren Berufserfahrung<br />
kann ich zum Beispiel eine Fachweiterbildung<br />
in Anästhesie, Onkologie, zur OP- oder Palliativschwester<br />
machen. Auch die Arbeitszeiten gefallen<br />
mir jetzt besser. Mein Dienst verläuft nicht mehr<br />
von 8 bis 18 Uhr mit zwei vollen Stunden Pause,<br />
sondern in einem Stück, so dass ich noch Zeit am<br />
Nachmittag habe. Ich mag einfach den Beruf, den<br />
ich lerne und gehe jeden Morgen gern zur Arbeit.<br />
Im Schwesternwohnheim haben wir ein gutes Miteinander.<br />
Wir wohnen in Zwei-Zimmerwohnungen,<br />
fünf Minuten vom Bildungszentrum entfernt und<br />
zehn Minuten zur Innenstadt. In meiner Freizeit<br />
spiele ich Fußball beim FC Averlak.“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt<br />
Jaqueline Zacharias, 19<br />
aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 2. Ausbildungsjahr zur MTRA am<br />
WKK in Heide.<br />
„Ich wollte beruflich immer etwas Medizinisches machen. Erst dachte<br />
ich an Tiermedizin, habe dann über den MTRA-Beruf in der Zeitung<br />
gelesen und dachte … wieso nicht? Ist ja auch was Medizinisches.<br />
Beim Vorstellungsgespräch wurde mir zu einem dreiwöchigen Praktikum<br />
geraten, das mir richtig gut gefiel. Besonders spannend finde<br />
ich es, den Ursachen von Krankheiten auf die Spur zu kommen, denn<br />
wir sind oft die Ersten, die an einer Patientendiagnose beteiligt sind.<br />
Zum Examen hin waren meine Noten leider nicht ausreichend, sodass<br />
ich das letzte Jahr nun wiederholt habe. Das hat mir jetzt aber stofflich<br />
auch viel gebracht.<br />
Ich würde nach meiner Ausbildung gern im WKK im Bereich Radiologie<br />
arbeiten. Interessant ist auch die Arbeit in der Strahlentherapie.<br />
Dort werden die Patienten aufgrund ihrer Krebsbehandlung länger<br />
betreut, sodass man sie auch besser kennenlernt.<br />
In meiner Freizeit treffe ich mich am liebsten mit Freunden oder spiele<br />
Computerspiele.“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt<br />
50
Julia Skopek, 18<br />
aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 1. Ausbildungsjahr<br />
zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am<br />
WKK in Heide.<br />
„Nach einem FSJ im Pflegeheim habe ich mich für<br />
die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />
entschieden, weil das Medizinische noch stärker<br />
im Vordergrund steht.<br />
Ich bin total zufrieden mit der Ausbildung. Zu wissen,<br />
dass man den Menschen helfen kann, ist ein<br />
schönes Gefühl. Besonders schön ist, die Dankbarkeit<br />
zu spüren, die wir von den Patienten zurückbekommen.<br />
Einem Patienten ein Lächeln aufs<br />
Gesicht zu zaubern, ist erfüllend. Diese Erfahrung<br />
macht man auf jeder Station. Auch zu beobachten,<br />
wie Patienten gesunden und plötzlich wieder laufen<br />
können, erfreut mich. Manchmal braucht man aber<br />
auch eine dicke Haut, wenn man von Patienten wie<br />
eine Zimmerdame oder persönliche Angestellte behandelt<br />
wird.<br />
In meiner Freizeit tanze ich gern: Jazzdance, Ballett,<br />
Modern Dance und Hip-hop.“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt<br />
aus Bargenstedt, Allgemeine Hochschulreife, 2.<br />
Ausbildungsjahr zur MTRA am WKK in Heide.<br />
Kim Evers, 20<br />
„Ich wollte eigentlich Medizin studieren, doch leider<br />
war mein Notendurchschnitt nicht ausreichend.<br />
Deshalb habe ich eine Ausbildung zu einem Gesundheitsberuf<br />
gesucht, in der ich mit Menschen arbeiten<br />
kann.<br />
Ich freue mich schon auf das praktische Jahr, denn<br />
ich hätte ehrlicherweise nicht gedacht, dass die<br />
schulische Ausbildung so viel Physik enthält. Man<br />
muss eben nicht nur die Anatomie des Körpers kennen,<br />
sondern auch, wie ein Röntgenstrahl erzeugt<br />
wird und wie die technischen Geräte funktionieren.<br />
Die Theorie ist wirklich anspruchsvoll.<br />
Das Berufsbild ist vielfältig. Mir persönlich gefällt<br />
der Röntgenbereich auch. Gerade hatten wir ein interessantes,<br />
sechswöchiges Krankenpflege-Praktikum<br />
im Krankenhaus.<br />
In meiner Freizeit mache ich Kampfsport. Vollkontakt-Karate.<br />
Da kann ich ein bisschen den Dampf<br />
ablassen und auch mal die Schule vergessen.<br />
In Heide kann man abends vieles unternehmen:<br />
Darts und Billard spielen. Ins Kino Lichtblick gehen.<br />
Restaurants, Cocktail- und Karaoke-Bars im<br />
Kneipenviertel Schumacherort besuchen. In der<br />
Rosengasse zu House und Techno tanzen oder nach<br />
Pahlen fahren, um im Palazzo zu tanzen.“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt<br />
51
Monja Böge, 22<br />
aus St. Margarethen, Gemeinschaftsschule Burg, Mittlerer Schulabschluss,<br />
3. Ausbildungsjahr zur Chemikantin bei COVESTRO.<br />
„Ich habe 2008 ein Schulpraktikum bei Bayer MaterialScience<br />
gemacht und mich daraufhin hier beworben. Leider erhielt ich<br />
eine Absage und absolvierte daraufhin ein FSJ im Krankenhaus.<br />
Das war zwar interessant und lehrreich, doch mein Wunsch blieb<br />
unverändert: eine Ausbildung zur Chemikantin. Als ich vom<br />
Starthilfe-Programm bei COVESTRO hörte, habe ich mich darauf<br />
beworben und auch eine Zusage erhalten. Die Starthilfe dauert 1<br />
Jahr. In dieser Zeit lernt man die Metallarbeit intensiv kennen,<br />
arbeitet an Projekten und bereitet sich auf die Ausbildung vor.<br />
Als ich anschließend eine Zusage für einen Ausbildungsplatz zur<br />
Chemikantin bei COVESTRO erhielt, war mein Wunsch in Erfüllung<br />
gegangen. Nun ist es mein Ziel, die Ausbildung von dreieinhalb<br />
auf drei Jahre zu verkürzen. Dazu benötige ich überdurchschnittlich<br />
gute schulische und betriebliche Noten. Momentan sieht es<br />
gar nicht schlecht aus! Mein Weg dauert vielleicht etwas länger,<br />
aber mit meinem starken Willen schaffe ich das!“<br />
Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt<br />
Florian Behling, 19<br />
aus Burg, Gemeinschaftsschule Burg, Mittlerer Schulabschluss,<br />
3. Ausbildungsjahr zum Chemikanten bei COVESTRO.<br />
„Ich habe mich hauptsächlich im Internet auf den Webseiten der<br />
Chemiefirmen über die Ausbildung informiert und mich bei Bayer,<br />
Sasol, Yara und Total beworben. Ich habe mich auch darüber<br />
schlau gemacht, wie viel ich verdienen kann und wie die Unternehmen<br />
wirtschaftlich aufgestellt sind. Ich wollte sicherstellen,<br />
dass ich nach der Ausbildung eine Übernahmechance habe und<br />
die Firma eine gute Perspektive hat. Wenn ich ehrlich bin, wusste<br />
ich anfangs nicht genau, ob mir der Beruf des Chemikanten liegen<br />
würde. Mathe, Physik und Chemie hatten mir aber schon immer<br />
Spaß gemacht. Jetzt, im dritten Lehrjahr, bin ich mit meiner Wahl<br />
sehr zufrieden.<br />
Teamarbeit wird bei uns groß geschrieben! Wenn wir beispielsweise<br />
bei 50 Grad Celsius in unserer persönlichen Schutzausrüstung<br />
die Lanzen wechseln, dann ist es zu zweit wesentlich angenehmer.<br />
Allein müsste man doppelt so lange unter diesen Bedingungen<br />
arbeiten. Mein Highlight bisher? Ein Besuch auf unserem Schornstein.<br />
Der ist 132 m hoch und da oben schwankt es ganz schön!<br />
Auch in meiner Freizeit bin ich Teamplayer. Ich spiele Fußball bei<br />
der SG Geest 05, momentan im Mittelfeld.“<br />
Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt
Bennett Rohwedder, 20<br />
aus Brunsbüttel, Gemeinschaftsschule Brunsbüttel, Mittlerer Schulabschluss,<br />
3. Ausbildungsjahr zum Chemikanten bei COVESTRO.<br />
„Auch mein Vater ist Chemikant bei COVESTRO. Von ihm hatte ich<br />
viele Informationen aus erster Hand über den Beruf erhalten. Bei<br />
der Berufsvorbereitung im WiPo-Unterricht in der Schule wurde<br />
der Beruf ebenfalls vorgestellt. Eine spezielle Vorbildung hatte ich<br />
aber nicht, nur ein Interesse an den naturwissenschaftlichen Fächern<br />
war immer vorhanden. Nach der Ausbildung würde ich gern<br />
von COVESTRO übernommen werden, irgendwann meinen Meistertitel<br />
erwerben oder noch ein Studium absolvieren. In Flensburg<br />
könnte ich Verfahrenstechnik studieren und mich zum Diplomingenieur<br />
weiterbilden. Auch Anlagentechnik ist ein interessantes<br />
Studienfach. Einige absolvieren dies als Fernstudium. Was für<br />
die Ausbildung zum Chemikanten auf keinen Fall schaden kann,<br />
sind chemische Vorkenntnisse! Was ich in meiner Freizeit mache?<br />
Am liebsten spiele ich Fußball. Ich bin Mittelfeldspieler bei TuRa<br />
Meldorf.“<br />
Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt<br />
Jan Wiese, 18<br />
aus Buchholz, Gemeinschaftsschule Burg, Mittlerer Schulabschluss,<br />
3. Ausbildungsjahr zum Chemikanten bei COVESTRO.<br />
„Ich habe während der Schulzeit eine Potentialanalyse bei der<br />
Arbeitsagentur gemacht, um herauszufinden, welche Ausbildung<br />
zu mir passen könnte. Dort konnte ich angeben, wie mein Traumberuf<br />
aussieht, welche Themen mich interessieren und ob ich<br />
eher ein Typ für körperliche Arbeit oder Büroarbeit bin. Da ich<br />
gute Chemie-Noten in der Schule hatte und Chemie auch als WPU<br />
wählte, entschied ich mich für die Ausbildung zum Chemikanten.<br />
Und das war genau die richtige Wahl! Mir gefallen einfach<br />
die großen Dimensionen der Anlagen. Als Chemielaborant hätte<br />
ich mit den Anlagen selbst nichts zu tun gehabt. Teamarbeit ist<br />
wichtig in unserem Beruf, denn allein kann niemand eine Anlage<br />
hochfahren. Dazu sind viele Tätigkeiten gleichzeitig erforderlich,<br />
z.B. verschiedene Durchflüsse und Temperaturen in verschiedenen<br />
Destillationskolonnen regeln. Ein Highlight der Ausbildung war<br />
meine erste Nachtschicht! Nach der Ausbildung würde ich gern<br />
bei COVESTRO weiter arbeiten und irgendwann meinen Meister<br />
machen. Nach Feierabend treffe ich mich gern mit Freunden oder<br />
mache Sport, z.B. Kickboxen.“<br />
Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt<br />
53
Aileen Pluschkell, 24<br />
aus Grömitz, 3. Ausbildungsjahr zur Finanzwirtin,<br />
BIZ Steuer Malente und Finanzamt <strong>Ost</strong>holstein.<br />
„Eigentlich entwickelte sich mein Berufswunsch<br />
erst, als ich mich beim Finanzamt beworben habe,<br />
denn ich stand vorher noch in einem anderen Arbeitsverhältnis.<br />
Ich wollte gerne eine Bürotätigkeit<br />
und mit Gesetzen umgehen, aber auch ein sicherer<br />
Job und ein gutes Gehalt spielten eine Rolle. Dabei<br />
ist es am wichtigsten, dass die Arbeit Spaß macht<br />
und man sich gut mit den Kollegen versteht. In<br />
seinem Aufgabenbereich sollte man sich natürlich<br />
auch wohlfühlen.<br />
Die Hauptaufgabe in diesem Beruf ist eigentlich<br />
das Anwenden von Steuergesetzen. Dazu durchlaufen<br />
wir während der zweijährigen Ausbildung alle<br />
Dienststellen im Finanzamt. Der theoretische Teil<br />
findet jeweils in Blockeinheiten in Malente statt.<br />
Die Anforderungen sind teilweise sehr anspruchsvoll.<br />
Man muss immer am Ball bleiben, um den Anschluss<br />
nicht zu verlieren. Es kommt schon vor, dass<br />
man bis in die Abendstunden an den Hausaufgaben<br />
sitzt. Ich kann diese Ausbildung empfehlen, weil<br />
sie sehr viel Spaß macht. In der Schule lernt man<br />
viele nette Leute kennen. Die Arbeit im Finanzamt<br />
ist sehr abwechslungsreich und spannend, es wird<br />
nie langweilig. In meiner Freizeit gehe ich gern in<br />
Musicals, spiele Badminton und habe vor Kurzem<br />
mit dem Fußball angefangen.“<br />
Foto Michael Ruff | Text Joachim Welding<br />
Lena Söth, 23<br />
kommt aus Odderade und ist im 2. Ausbildungsjahr zur Notfallsanitäterin<br />
bei der RKiSH.<br />
„Nach dem Abitur habe ich zunächst eine Ausbildung zur Medienkauffrau<br />
Digital und Print gemacht. Der Beruf hat mir eigentlich<br />
gut gefallen, und mein Arbeitgeber war auch top, aber irgendetwas<br />
hat mir doch gefehlt. Ich wollte raus aus dem Büro und etwas<br />
Neues sehen. Das medizinische Interesse war eigentlich schon<br />
immer da. Nach einem Praktikum an einer Rettungswache der<br />
RKiSH, das mir richtig gut gefallen hat, habe ich mich um einen<br />
Ausbildungsplatz zur Notfallsanitäterin beworben. Mein Umfeld<br />
reagierte ganz verschieden auf mein Vorhaben. Einige fragten, ob<br />
ich mir die Entscheidung gut überlegt hätte und ob ich bereit<br />
wäre, immerzu im Schichtdienst zu arbeiten? Andere wiederum<br />
fanden es sehr gut und meinten gleich, dass der Beruf viel besser<br />
zu mir passen würde als ein Bürojob. Die Entscheidung habe ich<br />
mir reiflich überlegt und keine Sekunde bereut.<br />
Meine Arbeit gefällt mir sehr. Ich bin gerne mit Menschen zusammen<br />
und freue mich, wenn ich helfen kann. Jeder Tag ist neu<br />
und spannend, und wir haben noch viel zu lernen. Deswegen ist<br />
es wichtig, aufgeschlossen zu sein. Man muss mit den Patienten<br />
und den Teamkollegen kommunizieren können. Ein gewisses Maß<br />
an Selbstbewusstsein muss auch vorhanden sein. Man kann sich<br />
schließlich nicht in einer Notsituation schüchtern hinter dem<br />
RTW verstecken.“<br />
Foto Michael Ruff | Text Katharina Grzeca<br />
54
the world a brighter place<br />
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SCHULE<br />
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Bands,<br />
Buden &<br />
Baggern<br />
Zur Kieler Woche gehören nicht nur Künstler und Fressmeilen<br />
Riesenrad an der<br />
Kiellinie. Quelle<br />
Landeshauptstadt<br />
Kiel / Anita Nanninga.<br />
TEXT Kim Schöffler<br />
Schon mal auf der Kieler Woche gewesen? Na klar! Auf der Kiellinie abgefeiert und die<br />
Lieblingsband angeschaut? Na klar! Schon mal darüber nachgedacht, wie das alles<br />
auf die Beine gestellt wird? Mmmh – nicht so richtig! Genau deswegen sind wir hinter<br />
die Kulissen gehuscht und haben den ganzen logistischen Aufwand durchforstet. Wir<br />
haben spannende Zahlen zusammengetragen und herausgefunden, dass der gesammelte<br />
Müll etwa so viel wiegt wie 200 Mittelklassewagen: 280 Tonnen. Kaum vorstellbar, dass<br />
mehr als drei Millionen Besucher und alle Beteiligten im Schnitt sieben Kilogramm Müll<br />
produzieren.<br />
Die Yacht Anitra.©segel-bilder.de<br />
57
Ursprünglich geht es seit 1884 bei der Kieler<br />
Woche ums Segeln. Das ist zwar heute auch<br />
noch so, doch mittlerweile geht es auch um<br />
mehr. Bands, Buden und Baggern stehen auf<br />
dem Programm. Und damit die Feierlustigen<br />
ihren Spaß haben können, bedarf es eines:<br />
guter Organisation!<br />
Aach, könnte man jetzt denken. Die paar<br />
Buden und Bands zu koordinieren, ist<br />
schnell gemacht. Falsch! Die Stadt Kiel hat<br />
extra das Kieler-Woche-Büro eingerichtet.<br />
Dort sitzen sieben Beamte und Tarifbeschäftigte<br />
das ganze Jahr, Tag für Tag und kümmern<br />
sich um die Vorbereitung für das große<br />
Sommerfest. Nach der Kieler Woche ist also<br />
vor der Kieler Woche.<br />
Fools Garden auf der Rathaubühne. Quelle Landeshauptstadt Kiel / Bodo Quante.<br />
Hauptsächlich arbeiten Diplom-Verwaltungswirte<br />
in dem Büro. Über die FH in Altenholz<br />
kann man die Beamtenlaufbahn im gehobenen<br />
Dienst anstreben. Heute heißt das Bachelor<br />
of Arts. Plant man die Kieler Woche,<br />
stehen dann Verhandlungen mit den Bands,<br />
Koordination der Buden und Organisation<br />
der Polizei- und Rettungskräfte auf dem<br />
Programm. Vanessa Vitsilakis ist so eine. Sie<br />
arbeitet seit 2014 für die Kieler Woche und<br />
hat sie seitdem auch nicht mehr besucht.<br />
„Ich muss ansprechbar sein und bin dann<br />
meist in unserem Büro vor Ort. Von 8.30 bis<br />
©segel-bilder.de<br />
58
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Mitternacht oder später ist dann normal“,<br />
sagt sie.<br />
Hauptsächlich ist sie für den „Internationalen<br />
Markt“ zuständig und hat damit jede<br />
Menge zu tun, weil dazu auch die Bühne auf<br />
dem Rathausmarkt gehört. Um die Kieler<br />
Woche allerdings in ihrer Gänze zu organisieren,<br />
braucht es viele Partner, Eventmanager,<br />
Bühnentechniker, Schausteller,<br />
Zeltbauer und auch Statistiker, die das Fest<br />
im Nachhinein auswerten. „Jedes Jahr haben<br />
wir Lernpotenzial und auch wenn wir<br />
mit allen Beteiligten schon ein eingespieltes<br />
Team sind, gibt es immer wieder Punkte, wo<br />
es hakt“, sagt Vitsilakis.<br />
Mit dabei sind auch die sogenannten Stadtinspektorenanwärter.<br />
Das klingt zwar nach<br />
einem 60er-Jahre-Ordnungshüter, ist aber<br />
der Weg in den gehobenen Dienst bei der<br />
Stadt Kiel. Drei bis vier dieser Anwärter<br />
von der Fachhochschule Altenholz, eine Bildungsstätte<br />
des Landes Schleswig-Holstein,<br />
helfen jedes Jahr auf der Kieler Woche mit.<br />
Zurück zur Planung: Drei Monate, bevor die<br />
Kieler Woche losgeht,<br />
verdichtet sich der<br />
Zeitaufwand mehr und<br />
mehr. „Eine heiße Phase<br />
versuchen wir aber<br />
zu vermeiden, indem<br />
wir sehr rechtzeitig<br />
mit Ausschreibungen<br />
wie dem Plakatwettbewerb<br />
für das jährlich<br />
wechselnde Corporate<br />
Design anfangen“, erklärt<br />
Christian Riediger,<br />
Leiter des Kieler-Woche-Büros.<br />
„Das haben<br />
wir schon im August<br />
abgeschlossen, weil wir<br />
sonst viel zu lange brauchen,<br />
um Flyer, Plakate<br />
und die gesamten Souvenirs<br />
herzustellen“,<br />
sagt Riediger, der seit<br />
über zehn Jahren dabei<br />
ist und vorher für die<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
der Stadt zuständig war.<br />
Meist unentdeckt, und<br />
doch so viel wert sind<br />
die rund 150 Mitarbeiter<br />
des Abfallwirtschaftsbetriebes<br />
Kiel<br />
(ABK). Mit rund 70<br />
Fahrzeugen sorgen sie<br />
für die Beseitigung des<br />
Abfalls auf den Straßen,<br />
Wegen, Grünflächen und sonstigen Veranstaltungsflächen.<br />
Täglich sind sie fast 24<br />
Stunden unterwegs und stehen für Notfälle,<br />
darüber hinaus auch nachts, zur Verfügung.<br />
280 Tonnen Müll sind 2014 dabei zusammengekommen.<br />
Davon mehr als 10 Tonnen<br />
Papier und Pappe und 16 Tonnen Glas. Insgesamt<br />
hat der ABK 2015 zusätzlich 1.000<br />
Abfalltonnen zwischen<br />
120 Litern und 5 Kubikmetern<br />
aufgestellt.<br />
Viel erstaunlicher ist<br />
aber, dass der ABK jedes Jahr auch aus der<br />
Förde jede Menge Müll fischt. Das Sammelboot<br />
„Schiermoker“ schleppte fünf Tonnen<br />
an Land.<br />
Deutlich wird also: Die Kieler Woche zu organisieren,<br />
ist keine leichte Aufgabe. Vieles<br />
läuft von selbst, doch alles ist miteinander<br />
verzahnt. Verstellt sich ein Rädchen,<br />
hat das Folgen. Jede Menge Menschen müssen<br />
miteinander kommunizieren und es<br />
fließt unglaublich viel Geld. Eine große logistische<br />
Herausforderung also, die uns jedes<br />
Jahr aufs Neue viel Spaß bereitet.<br />
Jedes Jahr besuchen über drei Millionen<br />
Leute die Kieler Woche. Diese Zahl ist natürlich<br />
eine Hochrechnung, die mithilfe von<br />
Luftbildaufnahmen bestimmt wird.<br />
Zwischen 150 und 200 Sanitäter von Johanniter,<br />
Malteser, Arbeiter-Samariter-Bund<br />
und Rotes Kreuz sind auf der Kieler Woche<br />
im Schichtdienst unterwegs.<br />
Für das Kieler-Woche-Büro arbeiten neun<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zwei davon<br />
das ganze Jahr<br />
über, im Bereich<br />
Repräsentation und<br />
Empfänge. Weitere<br />
20 Menschen werden<br />
auf dem Fest<br />
für Auf- und Abbau<br />
gebraucht. Und weitere<br />
15 Leute, die in<br />
anderen Büros der<br />
Stadt ab und an für<br />
die Kieler Woche arbeiten.<br />
Und das ist<br />
nur die Stadt Kiel.<br />
Alle anderen Bühnen<br />
von NDR, Hörn<br />
usw. kommen mit<br />
ihren Mitarbeitern<br />
noch dazu.<br />
Jedes Jahr besuchen<br />
mehr als drei Millionen<br />
Leute die Kieler Woche.<br />
Das offizielle Plakat<br />
der Kieler Woche <strong>2016</strong>.<br />
Quelle Landeshauptstadt<br />
Kiel.<br />
59
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„So lange du gut biSt, iSt alleS toll!“<br />
Profifußballer oder Projektmanager - schwierige Berufsplanung für Kevin Schulz<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS DFB / Kevin Schulz<br />
Grüner Rasen. Frisch gekreidet. Die<br />
Anspannung vor dem Spiel. Wenn<br />
Kevin Schulz im Vier-Sterne-Trikot<br />
der Deutschen Studenten-Fußballnationalmannschaft<br />
auf den Platz läuft, ist er<br />
in seinem Element. Mit sechs Jahren begann<br />
er mit dem Fußballsport in der F-Jugend<br />
des Eckernförder MTV. Bei Holstein<br />
Kiel schaffte er später den Sprung in die<br />
dritte Liga. Dicht dran an einer Karriere<br />
als Fußballprofi. Zurzeit absolviert er ein<br />
BWL-Studium in Kiel. <strong>ME2BE</strong> hat ihn getroffen<br />
und zu seinen Erlebnissen und Zukunftsplänen<br />
befragt.<br />
<strong>ME2BE</strong>: Moin Kevin, du bist leidenschaftlicher<br />
Fußballer und warst gerade mit der<br />
Studenten-Fußballnationalmannschaft in<br />
Indien. Wie war‘s?<br />
Kevin: Unbeschreiblich. Das war der Mega-Hammer.<br />
Als Studenten-Nationalspieler<br />
sind wir Botschafter des Fußballs und begleiten<br />
den DFB bei Fußballprojekten rund<br />
um die Welt. Alle zwei Jahre machen wir<br />
eine Reise. 2013 ging es nach Brasilien. Und<br />
jetzt stand Indien auf dem Programm. In<br />
Frankfurt wurden wir vom DFB eingekleidet.<br />
Dann ging es mit dem Flieger nach Neu-Delhi,<br />
von dort weiter nach Kalkutta und Bangalore.<br />
Überall wurden wir wie Staatsgäste<br />
empfangen. Echt cool.<br />
Spielt ihr auch mal Fußball?<br />
Ja, klar. Das war gleichzeitig ein Highlight<br />
der Reise. Wir fuhren dazu nach Mizoram, in<br />
ein kleines Bergdorf, am Fuße des Himalayas.<br />
Das war schon eher zentralasiatisch als<br />
indisch, jedenfalls fern von europäischen<br />
Standards. Wir spielten vor 8.000 Zuschauern<br />
gegen die besten Spieler der gesamten<br />
Region. Das Stadion war aus Holz und brechend<br />
voll. Nach unseren deutschen Sicherheitsstandards<br />
hätte dort niemals ein Spiel<br />
61
stattfinden dürfen, aber diese Atmosphäre<br />
war einzigartig. Wir fühlten uns wie echte<br />
A-Nationalspieler. Das Match gewannen wir<br />
3:1. Anschließend verschenkten wir Trikots<br />
und Aufkleber. Die Leute waren völlig aus<br />
dem Häuschen.<br />
Was sind deine Stärken auf dem Platz?<br />
Spielintelligenz, Zweikampf, Passpiel. Ich<br />
bin ein Allrounder und habe außer im Tor<br />
schon auf allen Positionen gespielt. Strategen<br />
wie Schweini, Xavi oder Iniesta sind<br />
meine Vorbilder. Was sie machen, hat immer<br />
Hand und Fuß, auch wenn sie manchmal<br />
nicht im Mittelpunkt stehen.<br />
Mit 24 Jahren warst du bei Holstein Kiel<br />
kurz vor dem Sprung in den Profibereich.<br />
Wie siehts jetzt aus mit deiner Karriereplanung?<br />
Gute Frage. Ich bin jetzt 27 und habe mein<br />
BWL-Studium fast abgeschlossen. Der Profi-Zug<br />
in Deutschland ist abgefahren. Leider<br />
habe ich mir im dritten Jahr bei Holstein einen<br />
Archillessehnenriss zugezogen und kam<br />
danach nicht mehr zum Einsatz. Über verschiedene<br />
Stationen landete ich schließlich<br />
beim ETSV Weiche Flensburg in der Regionalliga.<br />
So ist das eben im Fußball. So lange du<br />
gut bist, ist alles toll! Aber von einer Sekunde<br />
auf die andere gerätst du in Vergessenheit.<br />
Es wäre ein Traum, jetzt noch für ein<br />
bis zwei Jahre im ausländischen Profifußball<br />
zu spielen. Ob das klappt, werden wir sehen.<br />
Zeitgleich mache ich aber auch ein Praktikum<br />
bei CITTI als Projektmanager.<br />
Hast du Angst vor der Zukunft?<br />
Angst nicht, aber man macht sich schon Gedanken.<br />
Einerseits liebst du den Fußball,<br />
kannst damit ganz gutes Geld verdienen und<br />
hast ein echt tolles Leben. Andererseits wirst<br />
du älter und älter und der Einstieg ins Berufsleben<br />
wird immer schwieriger. Ich frage mich<br />
dann: Bekomme ich später noch einen ordentlichen<br />
Job mit 30? Oder bin ich dann zu alt?<br />
Was ist dein Tipp für Schülerinnen und<br />
Schüler, die von einer Profisportkarriere<br />
träumen?<br />
Verfolgt euren Sport mit aller Leidenschaft<br />
und Konzentration und lasst euch von nichts<br />
abhalten! Gleichzeitig muss man locker bleiben,<br />
darf nicht verkrampfen oder zu verbissen<br />
sein. Das ist oft eine Gratwanderung. Auf<br />
jeden Fall sollte man einen Plan B aufstellen,<br />
für die Zeit nach der aktiven Karriere. Dann<br />
ist man Mitte 30 und hat noch über 30 Berufsjahre<br />
vor sich. Daran denken die wenigsten.<br />
Was wünschst du dir für die Zukunft?<br />
Gesund bleiben und die lebenslange Rente<br />
von Rubbelfix, um damit ständig um die<br />
Welt reisen zu können.<br />
Alles klar, Kevin. Viel Glück!<br />
62
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
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AZUBIPORTRAITS<br />
63
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www.me2be.de<br />
Service<br />
64
Service<br />
|1|<br />
GeH WeiTer<br />
zUr ScHUle!<br />
FACHABITUR<br />
→ AUSBILDUNG,<br />
FACHSTUDIUM<br />
ABITUR<br />
→ AUSBILDUNG,<br />
STUDIUM<br />
plan B<br />
Was geht, wenn gar<br />
nichts geht? Was<br />
machst du, wenn du<br />
keine Ausbildung<br />
anfängst? Kein großes<br />
Ding, manchmal<br />
läuft nicht alles nach<br />
Plan. Einen Ausbildungsplatz<br />
zu finden<br />
ist auch nicht leicht.<br />
Aber es gibt immer<br />
einen Plan B.<br />
Hier ein paar Ideen...<br />
|4|<br />
Werde mal<br />
aUSländer!<br />
SCHÜLERAUSTAUSCH<br />
AU PAIR<br />
WORK & TRAVEL<br />
SPRACHREISE<br />
Mal angenommen, du<br />
findest Schule jetzt nun<br />
nicht so vollkommen<br />
doof. Und deine Noten<br />
sind so, dass du weiterführend<br />
zur Schule<br />
gehen kannst. Dann, ja<br />
dann kannst du auch<br />
gleich mal schön dein<br />
|2|<br />
aBScHlUSS<br />
verGeiGT?<br />
KLASSE<br />
WIEDERHOLEN<br />
BERUFSVORBEREI-<br />
TENDE BILDUNGS-<br />
MASSNAHME (BVB)<br />
BERUFS-<br />
VORBEREITUNGS-<br />
JAHR (BVJ)<br />
Abitur machen. Und<br />
danach studieren. Oder<br />
mit einem höheren Bildungsabschluss<br />
den<br />
Beruf erlernen, der dir<br />
vielleicht noch besser<br />
liegt als der, den du<br />
nicht bekommen hast.<br />
Hier noch was vom<br />
Klugschatzi: Thomas<br />
Mann musste auch eine<br />
Ehrenrunde drehen und<br />
hatte seine Mittlere Reife<br />
erst im zweiten Anlauf<br />
– und ein paar Jahre<br />
später bekam er den<br />
Nobelpreis für Literatur.<br />
Solltest du aber die<br />
Nase voll haben von<br />
Schule, kannst du dich<br />
mit einem Berufsvorbereitungsjahr<br />
oder einer<br />
Berufsvorbereitenden<br />
Maßnahme auf dein<br />
ganz eigenes Berufsleben<br />
vorbereiten.<br />
|3|<br />
macH WaS<br />
freiWilliG!<br />
FREIWILLIGES<br />
SOZIALES JAHR<br />
FREIWILLIGES<br />
ÖKOLOGISCHES JAHR<br />
FREIWILLIGENDIENST<br />
Sich kümmern, etwas anschieben, helfen. Immer<br />
mehr junge Menschen finden Engagement viel cooler<br />
als Nichtstun. Für dich eine gute Gelegenheit,<br />
etwas Gutes zu tun und nebenbei deine Soft Skills<br />
weiterzuentwickeln. Mach ein Freiwilliges Soziales<br />
oder Ökologisches Jahr oder einen anderen Freiwilligendienst.<br />
Ob an Schulen, bei Umweltverbänden,<br />
in Krankenhäusern oder in Altenheimen: Du bist<br />
sehr herzlich willkommen!<br />
Ein Auslandsaufenthalt<br />
ist so viel mehr als Urlaub.<br />
Wenn du länger im<br />
Ausland bist, bleibst du<br />
nicht nur am Hotelpool<br />
hängen, sondern fängst<br />
an, dich mit fremden<br />
Menschen und Kulturen<br />
zu beschäftigen. Du entdeckst<br />
viele Unterschiede<br />
und oft auch viele<br />
Ähnlichkeiten. Lernst<br />
neue Sprachen und<br />
Sichtweisen kennen,<br />
sammelst Erfahrungen<br />
und erweiterst deinen<br />
Horizont. Und dein Auslandsaufenthalt<br />
macht<br />
sich sehr gut in deinem<br />
Lebenslauf.<br />
65
Service<br />
dein<br />
anScHreiBen<br />
|1|<br />
|3|<br />
der Briefkopf<br />
Du beginnst links oben<br />
mit dem Absender, also<br />
mit deinem vollständigen<br />
Namen und deiner<br />
Adresse.<br />
Darunter folgt der Adressat,<br />
also Name und<br />
Anschrift des Unternehmens.<br />
Hier unbedingt<br />
checken, dass alles korrekt<br />
geschrieben und<br />
die Firmierung vollständig<br />
ist (z.B. GmbH oder<br />
GbR). Ist ein zuständiger<br />
Mitarbeiter bekannt –<br />
oft ist dieser in der Stellenanzeige<br />
oder auf der<br />
Website des Unternehmens<br />
angegeben – muss<br />
auch dieser vermerkt<br />
werden.<br />
Eine Zeile unter dem<br />
Adressaten notierst du<br />
rechtsbündig den Ort<br />
und das Datum des Anschreibens.<br />
Wenige Zeilen darunter<br />
folgt linksbündig und<br />
gefettet deine Betreffzeile.<br />
die einleiTUnG<br />
Hier erklärst du kurz, wie du auf<br />
das Stellenangebot aufmerksam geworden<br />
bist und warum du dich entschieden<br />
hast, dich auf diese Stelle<br />
zu bewerben.<br />
die erklärUnG<br />
Hat im Vorwege ein Telefonat stattgefunden,<br />
weil du dich nach einem Ansprechpartner<br />
erkundigen oder herausfinden<br />
wolltest, ob die angebotene<br />
Stelle bereits vergeben ist, so solltest<br />
du unbedingt einleitend darauf aufmerksam<br />
machen: z.B.: Vielen Dank<br />
für das nette Telefonat am Montag<br />
Vormittag. Wie bereits besprochen,<br />
bin ich über Ihre Internetseite auf<br />
Ihr Ausbildungsangebot aufmerksam<br />
geworden.<br />
|4|<br />
Warum gerade hier?<br />
Hier nimmst du Stellung dazu, warum genau dieses Stellenangebot UND<br />
dieses Unternehmen für dich so reizvoll sind.<br />
Warum gerade ich?<br />
Keine falsche Bescheidenheit! Denn nun gilt es zu erläutern, warum ausgerechnet<br />
du der geeignete Azubi in spe bist! Also: Wer bist du, was<br />
machst du – und was macht dich aus?<br />
|2||5|<br />
die BeGrüSSUnG<br />
Ist ein konkreter Ansprechpartner bekannt, wird<br />
dieser auch direkt angesprochen. Solltest du selbst<br />
auf telefonische Nachfrage keinen Ansprechpartner<br />
herausfinden, lautet deine Begrüßung:<br />
Sehr geehrte Damen und Herren<br />
die veraBScHiedUnG<br />
Nun aber mal Butter bei die Fische! Denn schließlich<br />
möchtest du zu einem Vorstellungsgespräch<br />
eingeladen werden. Also weise noch vor deinem<br />
Abschiedsgruß darauf hin. Aber bitte ohne Konjunktiv<br />
– und ohne Abkürzungen!<br />
Eine Zeile darunter folgt nochmals dein Name und<br />
deine handschriftliche Signatur (die du bei einer<br />
Online-Bewerbung einscannst oder ggf. in kursiver<br />
Schreibschrift hinzufügst).<br />
66
Max Mustermann<br />
Musterstraße 99<br />
12345 Musterstadt<br />
Muster GmbH<br />
Frau Schuster<br />
Musterstraße 66<br />
54321 Musterstadt<br />
Musterstadt, den TT.MM.JJJJ<br />
Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger<br />
Sehr geehrte Frau Schuster,<br />
auf Ihrer Internetseite habe ich das Ausbildungsangebot zur Gesundheitsund<br />
Kinderkrankenpflege entdeckt, oder: in Ihrer Stellenanzeige in <strong>ME2BE</strong><br />
HIERGEBLIEBEN habe ich gelesen, dass zum 1. April dieses Jahres die Ausbildung<br />
für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege beginnt. Da mich das<br />
Gesundheitswesen generell und der Umgang mit Kindern im Speziellen sehr<br />
ansprechen, bewerbe ich mich hiermit um einen Ausbildungsplatz in Ihrem<br />
Hause.<br />
Der Bereich Gesundheits- und Kinderkrankenpflege ist für mich besonders<br />
interessant, da der persönliche Umgang mit Menschen und insbesondere<br />
mit Kindern für mich von großer Bedeutung ist. Zudem habe ich in meiner<br />
Freizeit bereits verschiedene Kurse als Rettungsschwimmer absolviert. Das<br />
Städtische Krankenhaus XY vereint verschiedenste Fachbereiche unter einem<br />
Dach. Daher sehe ich gerade hier sehr gute Möglichkeiten, während der Ausbildung<br />
viele Facetten des Gesundheitswesens in Theorie und Praxis erlernen<br />
zu können.<br />
Ich besuche das Heinrich-Heine-Gymnasium in Kiel und befinde mich in den<br />
Abiturvorbereitungen für Juni diesen Jahres. Die naturwissenschaftlichen<br />
Fächer – vor allem Biologie – liegen mir besonders am Herzen. In den letzten<br />
Herbstferien habe ich ein zweiwöchiges Praktikum in einem Heikendorfer<br />
Sanitätshaus absolviert. Hier hat mich die individuelle und empathische Kundenberatung<br />
durch das Fachpersonal stark beeindruckt. So würde neben den<br />
medizinischen Aspekten auch der direkte Umgang mit Patienten für mich<br />
eine übergeordnete Rolle spielen.<br />
Gerne stelle ich mich Ihnen in einem persönlichen Vorstellungsgespräch vor.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Max Musternann<br />
1<br />
2<br />
5<br />
3<br />
4<br />
|!|<br />
leTzTer<br />
cHeck<br />
• Alle<br />
formellen<br />
Punkte sind<br />
eingehalten<br />
• Alle<br />
inhaltlichen<br />
Punkte sind<br />
abgearbeitet<br />
• Rechtschreibung<br />
und Grammatik<br />
sind<br />
einwandfrei<br />
• Wiederholungen,<br />
Konjunktiv<br />
und Abkürzungen<br />
habe ich<br />
vermieden<br />
• Das<br />
Anschreiben<br />
ist ansprechend<br />
formatiert<br />
• Ich habe<br />
unterschrieben<br />
67
|1|<br />
kopf<br />
Du beginnst oben mit der<br />
zentrierten Überschrift<br />
Lebenslauf. Linksbündig<br />
darunter folgen deine<br />
Kontaktdaten mit Name,<br />
Familienstand (z.B. ledig),<br />
Anschrift, Telefonnummer(n)<br />
und E-Mail-<br />
Adresse. Dem neuen<br />
Gleichbehandlungsgesetz<br />
zufolge müssen<br />
keine Angaben zu<br />
Alter, Familienstand,<br />
Kindern und Religion<br />
gemacht werden. Auch<br />
ein Bewerbungsfoto<br />
darf, rechtlich gesehen,<br />
nicht vom Arbeitgeber<br />
gefordert werden. Ein<br />
solches empfiehlt sich<br />
allerdings.<br />
|2|<br />
BeWerBUnGSfoTo<br />
Falls du freiwillig<br />
ein Foto in deine Bewerbung<br />
integrieren<br />
möchtest, dann denk<br />
an Folgendes: Urlaubsschnappschuss?<br />
Fotoautomat?<br />
Ein No Go!<br />
Hier empfiehlt es sich<br />
unbedingt, professionelle<br />
Bewerbungsfotos<br />
von einem Fotografen<br />
erstellen zu lassen.<br />
Der kann dir auch die<br />
entsprechenden Tipps<br />
geben, wie du dich auf<br />
dem Bild präsentierst:<br />
Freundlich, aber ohne<br />
im Kreis zu Grinsen.<br />
Aufgeweckt, aber nicht<br />
überdreht. Seriös und<br />
Service<br />
dein<br />
leBenSlaUf<br />
|3|<br />
BildUnGSWeG<br />
Wann hast du wo die Schulbank gedrückt? Der Lebenslauf<br />
wird nicht in ganzen Sätzen ausformuliert,<br />
sondern tabellarisch aufgebaut – und zwar<br />
rückwärts in der Zeitfolge.<br />
kompetent, aber nicht<br />
eingebildet. Wähle ordentliche,<br />
nicht zu bunte<br />
aber auch nicht zu<br />
farblose Kleidung. Jetzt<br />
noch ein Frisuren- und<br />
bei den Damen ein Make-up-Check<br />
(weniger<br />
ist manchmal mehr) –<br />
und dann bitte lächeln!<br />
Das Bild fügst du entweder<br />
oben rechts auf<br />
dem Lebenslauf oder<br />
mittig auf das Titelblatt<br />
deiner Bewerbungsunterlagen<br />
hinzu, entweder<br />
mit Klebe oder mit<br />
Hilfe deines Computerprogramms.<br />
prakTiScHe erfaHrUnGen<br />
Solltest du bereits Erfahrungen in der Arbeitswelt<br />
gesammelt haben - prima! Falls<br />
nicht – auch kein Problem. Denn hier zählen<br />
auch andere außerschulische Aktivitäten,<br />
die in irgendeiner Weise berufsvorbe-<br />
|4|<br />
reitend verpackt werden können.<br />
|5|<br />
kennTniSSe Und<br />
BeSondere fäHiGkeiTen<br />
Muttersprache, Verhandlungssicher,<br />
Fließend, Sehr gute Kenntnisse, Gute<br />
Kenntnisse, Grundkenntnisse. So lauten<br />
die Einstufungen für Fremdsprachenkenntnisse.<br />
„Muttersprache“ ist<br />
dann relevant, solltest du dich auf<br />
eine Stelle in einem ausländischen<br />
Unternehmen bewerben.<br />
Längst nicht mehr wegzudenken ist<br />
der Umgang mit Computern.<br />
Von Vorteil ist jegliche Fähigkeit, die<br />
speziell für das Unternehmen, bei<br />
dem du dich bewirbst, relevant ist.<br />
|6|<br />
HoBBieS Und<br />
inTereSSen<br />
Was dich bewegt und<br />
was dich begeistert,<br />
fügt dem Ganzen eine<br />
persönliche Facette hinzu.<br />
Und das ist nicht zu<br />
unterschätzen! Mach<br />
dich interessant. Aber<br />
Achtung: Auch hier<br />
ist weniger oft mehr!<br />
Je nach angestrebtem<br />
Berufsweg ist z. B. Interesse<br />
für Medien (ins<br />
Kino gehen) oder für<br />
fremde Kulturen (mehrere<br />
Reisen in spanischsprachige<br />
Länder) eine<br />
gute Möglichkeit, etwas<br />
über sich zu verraten.<br />
Grundsätzlich positiv<br />
wirkt das Thema Sport,<br />
denn es zeugt von<br />
Teamfähigkeit und Lebensfreude,<br />
Ehrgeiz und<br />
Ausdauer.<br />
68
Name:<br />
Max Mustermann<br />
Familienstand: ledig<br />
LEBENSLAUF<br />
1 2<br />
Anschrift: Musterstraße 99<br />
12345 Musterstadt<br />
Telefon: 1234 - 567890<br />
E-Mail:<br />
Max@Mustermann.de<br />
• •<br />
)<br />
|!|<br />
Bildungsweg:<br />
2005-2013: Heinrich-Heine-Gymnasium in Kiel-Heikendorf<br />
2001-2005: Grundschule in Kiel-Friedrichsort<br />
3<br />
leTzTer<br />
cHeck<br />
• Alle<br />
formellen<br />
Punkte sind<br />
eingehalten<br />
Praktische Erfahrungen:<br />
2010-2013: AG Hausaufgabenhilfe für Schüler der Unter- und Mittelstufe<br />
2012: zweiwöchiges Praktikum im Sanitätshaus Doose in Heikendorf<br />
2010-2011: Teilnahme an mehreren Kursen bei der DLRG<br />
Kenntnisse und besondere Fähigkeiten:<br />
Englisch:<br />
Spanisch:<br />
Latein:<br />
EDV-Kenntnisse:<br />
Fließend<br />
Gute Kenntnisse<br />
Grundkenntnisse<br />
Word, Excel, Photoshop, CMS<br />
Sonstige Kenntnisse: Erste Hilfe-Schein, Erste Hilfe-Schein für Babys und Kleinkinder,<br />
Rettungsschwimmer-Abzeichen der DLRG<br />
Führerschein: Klasse 3<br />
Hobbies:<br />
Interessen:<br />
Musterstadt, den TT.MM.JJJJ<br />
Handball, Schwimmen, Kochen, Reisen<br />
Sport im Allgemeinen, südamerikanische Kultur<br />
6<br />
4<br />
5<br />
• Alle<br />
inhaltlichen<br />
Punkte sind<br />
abgearbeitet<br />
• Rechtschreibung<br />
und Grammatik<br />
sind<br />
einwandfrei<br />
• Wiederholungen,<br />
Konjunktiv<br />
und Abkürzungen<br />
habe ich<br />
vermieden<br />
• Das<br />
Anschreiben<br />
ist ansprechend<br />
formatiert<br />
• Ich habe<br />
unterschrieben<br />
69
Service<br />
|1|<br />
Er so: „An einer schön<br />
Briefmarke<br />
oder<br />
doppelklick?<br />
gestalteten Bewerbungsmappe<br />
erkennt<br />
man, wie viel Mühe sich<br />
der Jobanwärter gibt<br />
und wie wichtig ihm<br />
eine erfolgreiche Bewerbung<br />
ist. Außerdem gerät<br />
eine Mappe mit Bild<br />
und Unterlagen nicht so<br />
schnell aus dem Blickfeld<br />
des Empfängers.“<br />
Sie so: „Eine Online-Bewerbung<br />
ist aus ökonomischer<br />
und ökologischer<br />
Sicht besser<br />
und somit zeitgemäß.<br />
Unternehmen werden<br />
dadurch nicht mehr mit<br />
platzraubenden Mappen<br />
oder Rücksendekosten<br />
belastet.“<br />
Wer hat denn nun<br />
Recht? Die Antwort:<br />
beide! Aber keine Panik.<br />
Du machst nichts<br />
falsch, wenn du dich<br />
an folgende Faustregeln<br />
hältst: A) Wenn<br />
eine Stellenanzeige<br />
oder die Internetseite<br />
des Unternehmens<br />
die gewünschte Form<br />
der Bewerbung angibt,<br />
dann halte dich daran.<br />
B) Wenn es sich um eine<br />
Online-Bewerbung handelt,<br />
freu dich darüber,<br />
dass du Papier, Druckkosten<br />
und Porto sparst,<br />
aber geize keinesfalls<br />
bei Inhalt, Gestaltung<br />
und Einhaltung der korrekten<br />
Form.<br />
aB die<br />
poST<br />
|2|<br />
Bei der Auswahl der passenden Bewerbungsmappe<br />
deine BeWerBUnG aUf dem<br />
HerkÖmmlicHen poSTWeG<br />
bist du im Fachhandel richtig beraten. Ein einfacher<br />
Schnellhefter macht hier keinen guten Eindruck.<br />
Wähle etwas, das zu dir und vor allem zum Unternehmen<br />
passt und das gut zu handhaben ist. Lässt<br />
sich gut darin blättern, lassen sich die Dokumente<br />
leicht herausnehmen und wieder einheften? Passt<br />
die Mappe gut in standardisierte Umschläge und<br />
Büroablagen? So wie bei den einen Branchen eine<br />
schlichtere Form gefragt ist, so punktet man bei<br />
anderen Branchen mit Individualität. Wer sich beispielsweise<br />
bei einer Werbeagentur auf eine Ausbildungsstelle<br />
als Grafiker bewirbt, sollte ein bisschen<br />
Fantasie ins Spiel bringen, z.B. auf dem Deckblatt.<br />
Und nicht vergessen deine Zeugnisse (Schule, Praktika,<br />
Fortbildungen etc.) mit einzuheften!<br />
|3|<br />
Wenn ein Unternehmen diese Form der Bewerbung<br />
deine BeWerBUnG per<br />
online-formUlar<br />
vorgesehen hat, stellt es das entsprechende Formular<br />
auf der Firmenwebsite bereit. Nachdem du dich<br />
auf der Seite registriert hast, füllst du das Formular<br />
Schritt für Schritt aus. Halte also alle wichtigen Daten<br />
z. B. aus deinem Lebenslauf parat. Auch hier ist<br />
sehr wichtig, dass du Tippfehler vermeidest. Um sicher<br />
zu gehen, kannst du die Texte zunächst in ein<br />
Word-Dokument mit automatischer Rechtschreibkorrektur<br />
tippen und dann in das Online-Formular<br />
kopieren. Und so oder so sollte vorher jemand<br />
anderes noch einmal drübergucken, bevor du auf<br />
Senden klickst – sicher ist sicher.<br />
70
IMPRESSUM<br />
<strong>ME2BE</strong> HIERGEBLIEBEN SPECIAL<br />
erscheint im Verlag<br />
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Feldscheide 2, 24814 Sehestedt<br />
Telefon 04357 - 99 600 82<br />
Fax 03212 - 138 95 67<br />
Geschäftsführerin Marie Clasen<br />
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Büro Hamburg Tegetthoffstr. 7, 20259 Hamburg<br />
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|4|<br />
Inhaltlich sind Bewerbungen per Post und per<br />
deine BeWerBUnG per e-mail<br />
E-Mail identisch. Nur formell gibt es kleine Unterschiede.<br />
Die Unterschrift auf deinem Anschreiben<br />
scannst du ein oder du wählst eine passende Schriftart<br />
im Schreibschriftstil und setzt sie kursiv.<br />
Dein Foto verschickst du als einzelnen Anhang oder<br />
du setzt das Bild in das Dokument „Lebenslauf“. Damit<br />
Text- und Bildinhalte beim Öffnen nicht falsch<br />
dargestellt werden, wandelst du Word-Dokumente<br />
in das Format PDF. Das Limit für alle Anhänge (Anschreiben,<br />
Foto, Lebenslauf und Zeugnisse) liegt<br />
bei 3 MB – damit die Firmen-Mailbox nicht platzt.<br />
In die E-Mail selbst schreibst du dein Anliegen in<br />
knappen aber höflichen Worten, z. B. ...........<br />
Büroleitung Ronja Mutzeck<br />
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Vervielfältigung auf Datenträgern jeglicher Art – auch auszugsweise<br />
– nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des<br />
Verlages. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte, Fotos und Videos, und übernimmt keinerlei<br />
Haftung für die Richtigkeit der jeweiligen Anbieter. Anzeigenpreise<br />
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71
Schon beim Thema<br />
„Anschreiben“<br />
haben wir<br />
festgehalten,<br />
dass es für den ersten<br />
Eindruck keine zweite<br />
Chance gibt. Da ist es<br />
wirklich nicht besonders<br />
fair, dass man<br />
sich dieser Situation<br />
ein zweites Mal aussetzen<br />
muss. Wenn nämlich<br />
der erste (schriftliche)<br />
Eindruck positiv<br />
ausgefallen ist und<br />
man die erhoffte<br />
Einladung zum Vorstellungsgespräch<br />
erhält,<br />
dann geht es ein<br />
weiteres Mal um die<br />
Wurst. Und die hat bekanntlich<br />
zwei Enden:<br />
Ich mache auch live<br />
und in Farbe einen guten<br />
Eindruck und habe<br />
beste Chancen auf<br />
den Ausbildungsplatz.<br />
Oder mein Auftreten<br />
entspricht nicht den<br />
Erwartungen und ich<br />
muss mich nach weiteren<br />
Stellenangeboten<br />
umsehen. Ist man<br />
schlecht vorbereitet,<br />
braucht man mehr<br />
Glück als Verstand. Ist<br />
man zu nervös, hilft<br />
auch das bestgemeinte<br />
„einfach locker<br />
bleiben“ leider nicht.<br />
Denk immer daran: Da<br />
mussten und müssen<br />
Millionen andere auch<br />
durch – selbst derjenige,<br />
dem du nun Rede<br />
und Antwort stehen<br />
musst! Also, warum<br />
solltest ausgerechnet<br />
du das nicht packen?!<br />
|2|<br />
Wenn das so einfach<br />
wäre... Den gängigen<br />
Dresscode, wie z. B. Anzug<br />
und Krawatte in einer<br />
Bank, muss man zwar<br />
unbedingt einhalten,<br />
dennoch sollte man ein<br />
Outfit wählen, das nicht<br />
nur sauber und ordentlich<br />
aussieht, sondern<br />
in dem man sich auch<br />
weitgehend wohlfühlt.<br />
Schnösel, Hippies, graue<br />
Mäuse? Entscheide dich<br />
lieber für etwas Seriöses<br />
mit individueller Note.<br />
Eine ordentliche Frisur<br />
Service<br />
daS vor<br />
STellUnGS-<br />
GeSpräcH<br />
|1| |3|<br />
dreSS To SUcceSS<br />
heißt nicht, dass du zwei<br />
Pfund Pomade verwenden<br />
oder der Hochsteckfrisur<br />
einer Braut Konkurrenz<br />
machen sollst.<br />
Ein gepflegtes Auftreten<br />
heißt nicht, dass du in<br />
einer Wolke aus Chanel<br />
No. 5 verschwindest.<br />
Vielleicht auch besser<br />
am Vorabend beim<br />
Griechen auf Zaziki verzichten<br />
oder nicht direkt<br />
vor dem Vorstellungsgespräch<br />
mit bloßen Händen<br />
den Garten umgraben.<br />
„5 minUTen vor der zeiT<br />
iST die recHTe pünkTlicHkeiT“<br />
Klingt doof, ist aber so. Zu spät kommen geht<br />
nicht! Ob du schuld bist oder nicht. Kalkuliere alle<br />
Eventualitäten mit ein. Druck dir einen Routenplaner<br />
aus, falls das Navi schlapp macht. Nimm dir Taxigeld<br />
mit, falls der Busfahrer sich verfährt. Plane<br />
zur Sicherheit eine Viertelstunde mehr ein und geh<br />
noch weitere 10 Minuten eher los! Und lade dein<br />
Handy auf, damit du wenigstens im Unternehmen<br />
Bescheid geben kannst, sollte dich eine höhere<br />
Macht doch davon abhalten, pünktlich zu erscheinen.<br />
Aber das passiert ja eigentlich nur in Filmen...<br />
nie inS kalTe WaSSer SprinGen<br />
Das gibt höchstwahrscheinlich einen Bauchklatscher.<br />
Denn du solltest dich auf jeden Fall gründlich schlau<br />
machen über das Unternehmen, in dem du dich vorstellst.<br />
Dieser Schritt sollte bestenfalls unternommen<br />
werden, bevor du deine Bewerbung formulierst!<br />
macH vorHer STreSSTeSTS<br />
|4|<br />
Es gibt Fragen, die in Vorstellungsgesprächen immer<br />
wieder auftauchen. Diese kannst du mit Eltern<br />
oder Freunden ruhig ein paar Mal durchgehen.<br />
Wenn es soweit ist, musst du dann nicht erst lange<br />
grübeln oder vorschnell etwas antworten, was dir<br />
selbst im Nachhinein gar nicht schmeckt.<br />
72
|8|<br />
„Wo lieGen iHre STärken?“<br />
Die positiven Eigenschaften, auf die es hier ankommt,<br />
sollten gerade für das Berufsbild von Vorteil<br />
sein. Bewirbst du dich in einem Krankenhaus, dann<br />
erwähne, dass du gut auf andere Menschen eingehen<br />
kannst. Bewirbst du dich für einen kaufmännischen<br />
Beruf, erwähne, dass du gut organisiert zu Werke<br />
gehst und dass es dir z. B. Freude macht, dich in Computerprogramme<br />
einzuarbeiten.<br />
„WaS Sind iHre ScHWäcHen?“<br />
Achtung, jetzt wird’s knifflig. Denn an dieser Stelle<br />
kommt es darauf an, eigentliche Stärken als Schwächen<br />
darzustellen. Zum Beispiel: Hilfsbereitschaft.<br />
Diese verpackst du geschickt als Schwäche, indem<br />
|9|<br />
du zugibst, nicht nein sagen zu können. Oder: Ehrgeiz.<br />
Es macht dich nicht unsympathisch, wenn du<br />
sagst, dass du Perfektionist bist, den Drang hast,<br />
Dinge zu Ende zu bringen und dabei hin und wieder<br />
mit deiner Ungeduld zu kämpfen hast.<br />
|5| |7|<br />
„erzäHlen Sie mal ein<br />
BiSScHen üBer SicH!“<br />
Klar kannst und sollst du<br />
hier an Punkte anknüpfen,<br />
die in deinem Lebenslauf<br />
vermerkt sind.<br />
Aber es geht ganz bestimmt<br />
nicht darum, zu<br />
wiederholen, was dein<br />
Gegenüber ohnehin gelesen<br />
hat, bevor du deine<br />
Einladung bekommen<br />
hast. Beginne am besten<br />
damit, was deine Ziele<br />
und Interessen sind, wie<br />
du darauf gekommen<br />
bist, diesen beruflichen<br />
Weg anzusteuern und<br />
was für tolle Chancen<br />
gerade dieses Unternehmen<br />
für dich bietet.<br />
Der Ruf als gutes Ausbildungsunternehmen,<br />
der informative und ansprechende<br />
Internetauftritt<br />
etc. – diese Aspekte<br />
kannst du gerne lobend<br />
erwähnen. Nach den<br />
ersten Minuten kannst<br />
du vielleicht auch schon<br />
besser einschätzen, ob<br />
dein Gesprächspartner<br />
den förmlichen oder<br />
den eher lockeren Ton<br />
anschneidet und bevorzugt.<br />
„aUS iHrem leBenSlaUf GeHT<br />
nicHTS üBer BerUfSprakTika<br />
Hervor. WarUm nicHT?“<br />
Sollte es sich während der Schulzeit für dich nicht<br />
ergeben haben, praktische Erfahrungen zu sammeln,<br />
ist ein ehrliches Wort mit Sicherheit besser<br />
als irgendwelche Ausreden. Es ist in Ordnung, wenn<br />
man sich als junger Mensch nicht sofort sicher ist,<br />
was man später machen möchte. Es ist auch in Ordnung,<br />
wenn man sich als Schüler in der Freizeit viel<br />
mit Sport beschäftigt hat, anstatt beispielsweise in<br />
den Ferien zu jobben. Dafür braucht man sich nicht<br />
zu schämen: Man sollte es nur in entsprechende<br />
Worte verpacken. Ursprünglich habe ich meine berufliche<br />
Zukunft irgendwo in der Musik gesehen, bis<br />
ich dann gemerkt habe, dass mich das Medizinische<br />
doch noch mehr reizt. Oder: Ich bin seit meinem<br />
zehnten Lebensjahr Leistungsschwimmer und habe<br />
einen Großteil meiner Freizeit im Wasser verbracht.<br />
Die Wettkämpfe waren mir immer sehr wichtig.<br />
„GiBT eS<br />
nocH fraGen<br />
iHrerSeiTS?“<br />
Mit dieser Frage enden<br />
viele Vorstellungsgespräche.<br />
Und<br />
die Antwort sollte<br />
immer „Ja“ lauten.<br />
Du kannst dich danach<br />
erkundigen, mit<br />
welchem Aufgabenfeld<br />
deine Ausbildung<br />
beginnt. Wie viele<br />
Kollegen dir in den<br />
einzelnen Abteilungen<br />
zur Seite stehen.<br />
Nicht aber, wann du<br />
das erste Mal Urlaub<br />
einreichen darfst oder<br />
nach wie vielen Tagen<br />
bereits eine Krankmeldung<br />
vorliegen muss...<br />
|6|<br />
„Sie Sind miT<br />
UnSerem<br />
UnTerneHmen<br />
verTraUT?“<br />
Nun kommt es darauf an, zu zeigen, dass man sich<br />
gründlich vorbereitet hat. Du solltest in Worte fassen<br />
können, was das Unternehmen auszeichnet und<br />
von der Konkurrenz unterscheidet. Von Vorteil ist,<br />
wenn du über die Karrierechancen, die sich hier bieten,<br />
im Bilde bist. Es kann nicht schaden, wenn du<br />
sogar über die Ausbildung hinaus berufliche Ziele<br />
feststeckst – wie z. B. ein Studium anzuknüpfen!<br />
|10|<br />
73
Service<br />
|1|<br />
azUBiGeHalT<br />
Und finanz-<br />
SpriTzen<br />
am ende deS GeldeS iST<br />
immer nocH So viel monaT üBriG...<br />
Endlich eigene Kohle verdienen. Yes! Plötzlich aber<br />
auch eigene Rechnungen bezahlen müssen. Upps...<br />
Vielen wird erst in diesem Moment bewusst, welchen<br />
Komfort man eigentlich im „Hotel Mama“<br />
genossen hat, wenn man von zu Hause auszieht.<br />
Dennoch ist es schön, eigenständig zu sein, seine<br />
eigene Bude zu haben und selbst verdientes Gehalt<br />
zu bekommen, auch wenn man erst einmal lernen<br />
muss, damit hauszuhalten.<br />
dein aUSBildUnGSGeHalT:<br />
BrUTTo iST nicHT neTTo<br />
Schon mal im Großmarkt<br />
groß ausgezeichnet und<br />
eingekauft und darunter – in kleinerer<br />
dich an der Kasse gewundert,<br />
Schrift – liest du das,<br />
wie sehr du was du am Ende bezah-<br />
dich verrechnet hast? len musst: den Bruttopreis.<br />
Dann bist du entweder<br />
Auch bei deinem<br />
tatsächlich kein Mathegenie<br />
oder du bist enttäuscht sein, wenn<br />
Gehalt darfst du nicht<br />
|2|<br />
auf die Nettopreise hereingefallen.<br />
In manauszug<br />
weniger findest,<br />
du auf deinem Kontochen<br />
Großmärkten ist als dein Bruttogehalt<br />
nämlich der Nettopreis dir „versprochen“ hat.<br />
|3|<br />
BrUTTo iST dein GeSamT-<br />
GeHalT ... neTTo iST dein GeHalT<br />
aBzüGlicH STeUern Und SozialverSicHerUnGSBeiTräGe<br />
Verstehe es nicht so,<br />
dass dir jemand etwas<br />
wegnimmt. Sieh es eher<br />
so, dass dir dein Arbeitgeber<br />
netterweise noch<br />
etwas draufpackt, das<br />
eben deine anfallenden<br />
Steuern und Sozialabgaben<br />
mit abdeckt. Und<br />
diese Abgaben sind außerdem<br />
dein doppelter<br />
Boden.<br />
Solltest du dich später<br />
einmal arbeitssuchend<br />
melden müssen, kannst<br />
du aufgrund dieser Abgaben<br />
Arbeitslosengeld<br />
beziehen. Weil eben alle<br />
in einen Topf einzahlen<br />
und denen helfen,<br />
die finanzielle Probleme<br />
haben. Außerdem<br />
investierst du dadurch<br />
in deine gesetzliche<br />
Altersvorsorge. Für die<br />
allermeisten von uns ist<br />
es von Vorteil, dass diese<br />
Sozialabgaben automatisch<br />
abgezogen werden.<br />
Denn es erfordert<br />
sehr viel Disziplin, von<br />
sich aus die notwendigen<br />
Beträge für später<br />
beiseite zu legen!<br />
Und da es dennoch<br />
weiterhin schwer fällt,<br />
das Ganze positiv zu<br />
betrachten, bietet sich<br />
folgende Eselsbrücke<br />
an, um Brutto von<br />
Netto zu unterscheiden.<br />
„Netto“ klingt ein<br />
bisschen wie „Nichts“.<br />
Und das ist, was nach<br />
allen Abzügen übrig<br />
bleibt. Zugegeben, ein<br />
wenig überspitzt ausgedrückt...<br />
74
|4|<br />
|5|<br />
finanzSpriTzen<br />
Der Staat investiert in die Zukunft, indem er in dich<br />
investiert. Das gilt für künftige Studenten ebenso<br />
wie für Anwärter auf einen Ausbildungsplatz. Die<br />
verschiedenen Fördergelder sind an Bedingungen<br />
geknüpft. Jedoch wird niemand, der auf Unterstützung<br />
angewiesen ist, auf der Strecke bleiben.<br />
BaB:<br />
die BerUfSBildUnGSBeiHilfe<br />
Die BAB ist für die gesamte Dauer deiner ersten<br />
Ausbildung vorgesehen. Voraussetzung dafür ist<br />
ein abgeschlossener Vertrag für einen Ausbildungsplatz<br />
in einem anerkannten Ausbildungsberuf.<br />
Solltest du während deiner Ausbildung noch bei<br />
deinen Eltern wohnen, steht dir dieses Fördergeld<br />
allerdings nicht zu. Wie viel finanzielle Unterstützung<br />
dir letztendlich zugesprochen wird, muss zunächst<br />
eingehend geprüft werden.<br />
Das bedeutet eine ganze Menge Papierkram – beispielsweise<br />
durch Einkommensnachweise deiner<br />
Eltern, Nachweise deines Azubigehalts, der anstehenden<br />
Fahrt- und Lebenshaltungskosten etc. Die<br />
gute Nachricht: Die BAB muss nicht zurückgezahlt<br />
werden.<br />
|6|<br />
Bundesausbildungsförderungsgesetz setzt fest, wer<br />
BafÖG: BUndeSaUSBildUnGSfÖrderUnGSGeSeTz<br />
Wer das zehn Mal ganz schnell hintereinander sagen<br />
kann, ohne einen Knoten in die Zunge zu bekommen,<br />
der kriegt das Geld? So einfach ist das leider nicht...<br />
Die Abkürzung ist ein wenig irreführend. Denn das<br />
Anspruch auf finanzielle Hilfe während einer schulischen<br />
Ausbildung oder eines Studiums hat (denn in<br />
beiden Fällen gibt es erstens kein Gehalt und zweitens<br />
fallen fast immer Studiengebühren an).<br />
Wenn wir BAföG sagen, meinen wir aber meistens<br />
nicht dieses Gesetz, sondern das Geld. Bei diesem<br />
Geld handelt es sich um ein gezieltes Darlehen für<br />
deinen Weg ins Berufsleben. Du beziehst also monatliche<br />
finanzielle Unterstützung vom Staat und<br />
musst den Betrag, sobald deine Ausbildung abgeschlossen<br />
ist und du berufstätig bist, wieder abstottern<br />
– zumindest einen gewissen Teil davon.<br />
BAföG ist unter Studenten sehr gefragt. Für eine betriebliche<br />
Ausbildung ist kein BAföG vorgesehen – und für duale<br />
Studiengänge nur teilweise. Auch hier wird zunächst<br />
eingehend geprüft, ob dir bei deinem familiären Hintergrund<br />
überhaupt eine staatliche Unterstützung zusteht.<br />
Die gute Nachricht: BAföG kannst du auch beziehen,<br />
wenn du noch nicht von zu Hause ausgezogen bist.<br />
Deutschland gilt als familienfreundliches<br />
Land und als Spitzenreiter, wenn<br />
es um die Höhe des Kindergeldes geht.<br />
Der aktuelle Satz für das erste und<br />
zweite Kind beträgt 184 Euro monatlich<br />
(Stand 2014). Bedenkt man, was<br />
im Alltag für Kosten anfallen – Miete,<br />
Strom, Heizung, Kleidung, Schulmaterial,<br />
medizinische Versorgung, Taschengeld,<br />
Freizeit und Hobbies und,<br />
und, und – wirkt diese Summe plötzlich<br />
gar nicht mehr so groß.<br />
Vom ersten Lebensmonat bis zur<br />
Volljährigkeit ist jedem das Kindergeld<br />
sicher. Befindet man sich<br />
|7|<br />
darüber hinaus noch in der Ausbildung<br />
für einen Beruf, kann die<br />
Kindergeldzahlung sogar bis zum<br />
25. Lebensjahr fortgezahlt werden.<br />
kinderGeld: BonUS für den nacHWUcHS<br />
Damit ist allerdings nicht nur eine<br />
klassische Ausbildung gemeint, sondern<br />
z. B. auch ein Studium.<br />
Hauptsache, der Ausbildungsweg hat<br />
einen bestimmten Beruf als Ziel. Das<br />
schließt somit auch betriebliche oder<br />
andere weiterführende Ausbildungen<br />
mit ein. Grundsätzlich aber endet die<br />
Kindergeldzahlung, wenn das Ergebnis<br />
der Abschlussprüfung deiner Ausbildung<br />
schwarz auf weiß vorliegt.<br />
75
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