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ME2BE_Hiergeblieben_Ost_2016

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NORD SPECIAL<br />

HIERGEBLIEBEN<br />

AUSBILDUNG UND STUDIUM IN SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

SCHULE UND DANN ...?<br />

GUTE CHANCEN FÜR DIE BEZIEHUNG „SCHULE-WIRTSCHAFT“<br />

www.me2be.de brandpublishers GmbH Heft 01 Frühjahr <strong>2016</strong> € 2,90<br />

RAUS AUS DER SCHULE –<br />

REIN IN DEINE KARRIERE<br />

ALINA BEGINNT EINE AUSBILDUNG BEI DER<br />

FÖRDE SPARKASSE<br />

VON DER KONSOLE ZUM<br />

TRAUMJOB<br />

NIKLAS‘ WEG IN DIE<br />

IT-BRANCHE<br />

„SO LANGE DU GUT BIST, IST<br />

ALLES TOLL!“<br />

PROFIFUSSBALLER ODER PROJEKTMANAGER –<br />

SCHWIERIGE BERUFSPLANUNG FÜR KEVIN SCHULZ<br />

FÖRDE SPARKASSE // FERRING GMBH // FH WESTKÜSTE // VR ITZEHOE // SASOL // COVESTRO // WKK // STADTWERKE KIEL // BIZSTEUER // AOK NORDWEST // RKISH //<br />

LANDESINNUNGSVERBAND DES FRISEURHANDWERKS UND DER KOSMETIKER SH


Meine Energie ist<br />

hier. Deine auch?<br />

Bewirb dich für eine Ausbildung bei den<br />

Stadtwerken Kiel. So wie Henning Kammann.<br />

Beim Kiten spielt Henning mit den Kräften der<br />

Natur. Während und nach seiner Ausbildung<br />

kann er mit dieser Energie sogar arbeiten.<br />

Alles zu unseren Ausbildungsberufen:<br />

• Elektroniker/-in für Betriebstechnik<br />

• Industriekaufmann/-frau<br />

• Industriemechaniker/-in<br />

Henning Kammann<br />

ehem. Auszubildender Industriemechaniker /<br />

heutiger Ausbildungsmeister / Kitesurfer<br />

Stadtwerke Kiel<br />

Deine Energie ist hier.<br />

www.stadtwerke-kiel.de


EDITORIAL<br />

Schulabschluss – und dann? Was soll nur aus mir werden?<br />

Eine gute Frage, die viele junge Menschen beschäftigt.<br />

Noch nie gab es so viele Möglichkeiten wie heute. Für diejenigen,<br />

die vor dem Abschluss noch keinen konkreten<br />

Berufswunsch haben, ist die Fülle an Angeboten Segen<br />

und Fluch zugleich. Ständig wird das Angebot um neue<br />

Berufe und (Aus-)Bildungsmöglichkeiten erweitert. Nicht<br />

leicht, hier das Richtige zu finden. Wie gut, dass es hierfür<br />

Experten und Expertinnen gibt, die einen fundiert und<br />

individuell auf den Arbeitsmarkt vorbereiten. Damit dies<br />

gelingt und Jugendliche in ihrer Berufsorientierung gut<br />

begleitet werden, ist die enge Zusammenarbeit von Schule<br />

und Wirtschaft entscheidend. Wie das richtig geht, zeigen<br />

wir in unserem Titelthema zur Berufsorientierung.<br />

Einen wahren Profi auf diesem Gebiet haben wir in Frau<br />

Gebel von der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule<br />

Schreventeich / Wik gefunden. Auf der schuleigenen Berufsorientierungsmesse<br />

(BOM) finden ihre Schülerinnen<br />

und Schüler nun seit 10 Jahren zu ihren Traumberufen. In<br />

welche Berufe es sie aktuell zieht, fragten wir die 9. Klassen.<br />

Was aus den ehemaligen Besuchern der BOM geworden<br />

ist, erzählen sie dir selbst.<br />

Nach dem Orientierungslauf durch die Welt der Zukunftsperspektiven<br />

stellen wir dir die spannende und vielseitige<br />

Ausbildung des/der Bankkaufmanns/-frau vor. Hier findet<br />

ihr nützliche Infos und lustige Fakten zu Themen rund<br />

ums Geld – und natürlich auch interessante Arbeitgeber.<br />

Außerdem im Heft: Ausbildung hautnah in unseren Azubi-Portraits,<br />

Hintergründe zur Kieler Woche, die euch garantiert<br />

zum Staunen bringen, Tipps für die richtige Bewerbung<br />

und tolle Ausbildungsstellen in eurer Region.<br />

Alle Berichte, Azubiportraits und Adressen findet ihr, wie<br />

immer, auch auf me2be.de.<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

3


<strong>ME2BE</strong> Special<br />

Schule Wirtschaft<br />

08<br />

Schule und dann ...?<br />

Gute Chancen für die Beziehung „Schule-Wirtschaft“<br />

12<br />

Lehrerportrait Margrit Gebel<br />

Leidenschaftlich gern Lehrerin.<br />

18<br />

20<br />

Besuch mit Folgen<br />

Bei der BOM fand Jonathan seine Ausbildung zum<br />

Bankkaufmann<br />

Von der Konsole zum Traumjob<br />

Niklas‘ Weg in die IT-Branche<br />

14<br />

Companies<br />

Ich finde das alles hochspannend!<br />

Hannah über ihre bevorstehende Ausbildung zur<br />

Elektronikerin bei den Stadtwerken Kiel<br />

22<br />

Schülerfrage<br />

Schule meets Wirtschaft – In welchen Beruf zieht es dich?<br />

16<br />

Bei Ferring zählen die Menschen!<br />

Über die Berufsausbildung bei der Ferring GmbH<br />

26<br />

Wie es euch gefällt<br />

Nach der Schule kannst du viele verschiedene Wege<br />

einschlagen. Ein Überblick.<br />

36<br />

Raus aus der Schule – Rein in deine<br />

Karriere<br />

Alina beginnt eine Ausbildung bei der Förde Sparkasse<br />

38<br />

Berufsausbildung und Studium in vier<br />

Jahren<br />

Das Triale Modell für Steuern, Bank, Industrie: „Seit 20 Jahren<br />

ein Erfolgsmodell“, meint Prof. Dirk Braunhart von der FH<br />

Westküste<br />

40<br />

Wie die Großen<br />

Beim Azubi-Projekt der Volksbank Raiffeisenbank Itzehoe<br />

übernimmt der Nachwuchs das Kommando<br />

42<br />

Spaghetti vom SoFa<br />

Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten bei der<br />

AOK NordWest<br />

<strong>ME2BE</strong> Special Bank<br />

44<br />

Enes Dogan<br />

Die Erfolgsgeschichte des Hair & Make-up-Artist<br />

30<br />

Ran an die Moneten<br />

Mit einer Bankausbildung zum Finanzprofi<br />

33<br />

Geld in Tüten, Gold im Tresor<br />

Cooles Wissen rund um Bares, Banken und Co.


FACHABITUR<br />

ABITUR<br />

→ AUSBILDUNG, → AUSBILDUNG,<br />

FACHSTUDIUM<br />

STUDIUM<br />

Mal angenommen, du Abitur machen. Und<br />

findest Schule jetzt nun danach studieren. Oder<br />

nicht so vollkommen mit einem höheren Bildungsabschluss<br />

den<br />

doof. Und deine Noten<br />

sind so, dass du weiterführend<br />

zur Schule vielleicht noch besser<br />

Beruf erlernen, der dir<br />

gehen kannst. Dann, ja liegt als der, den du<br />

dann kannst du auch nicht bekommen hast.<br />

gleich mal schön dein<br />

Hier noch was vom<br />

Klugschatzi: Thomas<br />

Mann musste auch eine<br />

Ehrenrunde drehen und<br />

hatte seine Mittlere Reife<br />

erst im zweiten Anlauf<br />

– und ein paar Jahre<br />

später bekam er den<br />

Nobelpreis für Literatur.<br />

Solltest du aber die<br />

KLASSE<br />

Nase voll haben von<br />

WIEDERHOLEN<br />

Schule, kannst du dich<br />

BERUFS-<br />

mit einem Berufsvorbereitungsjahr<br />

oder einer<br />

VORBEREITUNGS-<br />

JAHR (BVJ)<br />

Berufsvorbereitenden<br />

BERUFSVORBEREI- Maßnahme auf dein<br />

TENDE BILDUNGS- ganz eigenes Berufsleben<br />

MASSNAHME (BVB) vorbereiten.<br />

Was geht, wenn gar<br />

nichts geht? Was<br />

machst du, wenn du<br />

keine Ausbildung<br />

anfängst? Kein großes<br />

Ding, manchmal<br />

läuft nicht alles nach<br />

Plan. Einen Ausbildungsplatz<br />

zu finden<br />

ist auch nicht leicht.<br />

Aber es gibt immer<br />

einen Plan B.<br />

Hier ein paar Ideen...<br />

FREIWILLIGES<br />

SOZIALES JAHR<br />

FREIWILLIGES<br />

ÖKOLOGISCHES JAHR<br />

SCHÜLERAUSTAUSCH<br />

AU PAIR<br />

WORK & TRAVEL<br />

SPRACHREISE<br />

FREIWILLIGENDIENST<br />

Sich kümmern, etwas anschieben, helfen. Immer<br />

mehr junge Menschen finden Engagement viel cooler<br />

als Nichtstun. Für dich eine gute Gelegenheit,<br />

etwas Gutes zu tun und nebenbei deine Soft Skills<br />

weiterzuentwickeln. Mach ein Freiwilliges Soziales<br />

oder Ökologisches Jahr oder einen anderen Freiwilligendienst.<br />

Ob an Schulen, bei Umweltverbänden,<br />

in Krankenhäusern oder in Altenheimen: Du bist<br />

sehr herzlich willkommen!<br />

Ein Auslandsaufenthalt<br />

ist so viel mehr als Urlaub.<br />

Wenn du länger im<br />

Ausland bist, bleibst du<br />

nicht nur am Hotelpool<br />

hängen, sondern fängst<br />

an, dich mit fremden<br />

Menschen und Kulturen<br />

zu beschäftigen. Du entdeckst<br />

viele Unterschiede<br />

und oft auch viele<br />

Ähnlichkeiten. Lernst<br />

neue Sprachen und<br />

Sichtweisen kennen,<br />

sammelst Erfahrungen<br />

und erweiterst deinen<br />

Horizont. Und dein Auslandsaufenthalt<br />

macht<br />

sich sehr gut in deinem<br />

Lebenslauf.<br />

Inhalt<br />

<strong>Hiergeblieben</strong><br />

57<br />

61<br />

Bands, Buden & Baggern<br />

Zur Kieler Woche gehören nicht nur Künstler und Fressmeilen<br />

„So lange du gut bist, ist alles toll!“<br />

Profifußballer oder Projektmanager – schwierige<br />

Berufsplanung für Kevin Schulz<br />

46<br />

AZUBI - PORTRAITS<br />

Sasol Germany GmbH<br />

Chemielaborantin, Chemikant<br />

65<br />

alle info's unter<br />

www.me2be.de<br />

Service<br />

Service<br />

Plan B<br />

|1|<br />

GeH WeiTer<br />

zUr ScHUle!<br />

|2|<br />

aBScHlUSS<br />

verGeiGT?<br />

Service<br />

plan B<br />

|3|<br />

macH WaS<br />

freiWilliG!<br />

|4|<br />

Werde mal<br />

aUSländer!<br />

48<br />

49<br />

50<br />

52<br />

54<br />

FH Westküste, Raiffeisenbank eG<br />

Heide und Sparkasse Hennstedt-<br />

Wesselburen<br />

Studiengang Betriebswirtschaftslehre im Trialen Modell<br />

VR Itzehoe<br />

Bankkaufleute<br />

WKK<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger<br />

MTRAs<br />

COVESTRO<br />

Chemikanten<br />

BIZ Steuer Malente und Finanzamt<br />

<strong>Ost</strong>holstein<br />

Finanzwirtin<br />

66<br />

68<br />

Dein Anschreiben<br />

Dein Lebenslauf<br />

54<br />

RKiSH<br />

Notfallsanitäterin<br />

70<br />

Ab die Post<br />

72<br />

Das Vorstellungsgespräch<br />

03<br />

Editorial<br />

74<br />

Azubigehalt und Finanzspritzen<br />

07<br />

Niemanden verlieren<br />

Bildungsministerin Britta Ernst zur Dualen Ausbildung<br />

71<br />

Impressum


Zukunft Steuern<br />

Ausbildung zum Finanzwirt/<br />

zur Finanzwirtin<br />

Ausbildungsdauer: 2 Jahre<br />

Einstellungsvoraussetzungen:<br />

• Mittlerer Schulabschluss oder<br />

gleichwertig anerkannter Bildungsstand<br />

• EU-Staatsangehörigkeit<br />

Die Bewerbung geht an das zuständige<br />

Finanzamt für deinen Wohnort.<br />

www.schleswig-holstein.de/ausbildung<br />

Duales Studium zum Diplom-Finanzwirt/<br />

zur Diplom-Finanzwirtin<br />

Ausbildungsdauer: 3 Jahre<br />

Einstellungsvoraussetzungen:<br />

• Abitur oder Fachhochschulreife<br />

• EU-Staatsangehörigkeit<br />

Die Bewerbung geht an das zuständige<br />

Finanzamt für deinen Wohnort.<br />

www.fhvd.de


NIEMANDEN VERLIEREN<br />

Gute Chancen mit Dualer Ausbildung<br />

Viele Unternehmen stellen vor dem Hintergrund der demografischen<br />

Entwicklung – die Bevölkerungszahl geht<br />

zurück – fest, dass es nicht mehr so leicht ist, passende<br />

Auszubildende zu finden. Viele Betriebe suchen mittlerweile<br />

händeringend Nachwuchs, und das, obwohl die<br />

Karrierechancen in vielen Betrieben nie größer waren als<br />

heute.<br />

Auch wenn Betriebe und Auszubildende sich gefunden haben,<br />

kann es noch zu Problemen kommen: Eine falsche<br />

Berufswahl und die späte Erkenntnis, gesundheitliche<br />

Probleme oder fachliche Überforderung – oft droht durch<br />

derartige Entwicklungen das vorzeitige Ende der Ausbildung,<br />

der Abbruch. Aber die Wirtschaft und wir alle können es uns nicht leisten, auch nur einen<br />

jungen Menschen zu verlieren.<br />

Ich werbe für die duale Berufsausbildung, denn sie bildet das Grundgerüst unserer mittelständisch<br />

geprägten Wirtschaft in Schleswig-Holstein und bietet beste Chancen für ein selbstbestimmtes<br />

und erfolgreiches Berufsleben. Übrigens auch dann, wenn junge Menschen nach dem<br />

Erlernen eines Handwerks oder eines anderen Fachberufes schulisch weitermachen wollen: Sie<br />

haben alle Chancen.<br />

Britta Ernst, Ministerin für Schule und Berufsbildung<br />

FOTO & TEXT Ministerium für Schule und Berufsbildung<br />

7


SCHULE UND DANN ...?<br />

Gute Chancen für die Beziehung „Schule-Wirtschaft“<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar, Axel von Kortzfleisch<br />

Schule geschafft. Zeugnis in der Tasche.<br />

Jetzt geht‘s los! Aber wohin?<br />

Über 300.000 Schülerinnen und<br />

Schüler auf den allgemeinbildenden Schulen<br />

Schleswig-Holsteins machen sich früher<br />

oder später Gedanken über ihre berufliche<br />

Zukunft. Vor dem Schulzaun wartet<br />

„die Wirtschaft“ ... das sind zigtausende<br />

private und öffentliche Arbeitgeber, die<br />

händeringend um den Nachwuchs kämpfen.<br />

Irgendwann muss eine Entscheidung<br />

getroffen werden. Davor geht es um die<br />

Frage „Was willst du mal werden?“ Und<br />

die kommt für alle Schüler so sicher,<br />

wie die Tagesschau um acht. Doch woher<br />

sollen Schulabgänger eigentlich wissen,<br />

welche Ausbildung zu Ihnen passt? Wie<br />

funktioniert Berufsorientierung? Und auf<br />

welchem Weg finden Schule und Wirtschaft<br />

zueinander?<br />

In Sachen Liebe klappt es ganz gut. Schülerinnen<br />

und Schüler treffen sich jahrelang täglich<br />

in der Schule, flirten in den Pausen, treffen<br />

sich privat beim Training und kommunizieren<br />

in sozialen Netzwerken. Sie bauen über längere<br />

Zeiträume Beziehungen zueinander auf.<br />

Wer sich dort nicht verbindet, ist im Internet<br />

aktiv und chattet in Partnerbörsen. Während<br />

der Schulzeit durchlaufen Jugendliche einen<br />

langen, persönlichen Reifeprozess. Sie begeg-<br />

8


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

nen sich und sammeln Wissen und Erfahrungen.<br />

So muss es sein! Gute Vorbereitung auf‘s<br />

partnerschaftliche Leben.<br />

In Sachen Berufsorientierung ist die Sache<br />

viel komplizierter. Die Beziehung Schule<br />

- Wirtschaft wird völlig anders geknüpft.<br />

Schülerinnen und Schüler wachsen nicht<br />

Seite an Seite mit ihren zukünftigen Arbeitgebern<br />

auf. Diese dürfen das Schulgelände<br />

nicht selbständig betreten, um Werbung<br />

und Informationen für ihre Berufsangebote<br />

zu vermitteln. Schule dient nicht ausschließlich<br />

der Berufsvorbeitung und das<br />

ist auch gut so. Die Kehrseite der Medaille:<br />

Wer sich erst nach dem Schulabschluss um<br />

seine berufliche Zukunft kümmert, verliert<br />

viel Zeit und ist der Konkurrenz auf dem<br />

Ausbildungsmarkt hoffnungslos unterlegen.<br />

Und die Option, Papas oder Mamas Beruf<br />

zu ergreifen, weil man schon so viel davon<br />

gehört hat, führt auch nicht immer zum<br />

Glück. Daraus ergibt sich eine zwingende<br />

Notwendigkeit: Die Schule muss es richten<br />

und für Orientierung sorgen!<br />

Berufsorientierung ... so wirksam kann<br />

BOP sein<br />

Die Schülerzahlen gehen zurück, der Fachkräftebedarf<br />

der Wirtschaft steigt. Bis zum<br />

Jahr 2030 werden schätzungsweise rund<br />

100.000 Facharbeitskräfte in Schleswig-Holstein<br />

fehlen. Gleichzeitig verstärkt sich der<br />

Schülertrend, das weiterführende Schulangebot<br />

bis zum Abitur zu nutzen und möglichst<br />

zu studieren, statt mit dem Mittlerem<br />

Abschluss zunächst eine duale Ausbildung<br />

zu beginnen. Eine der Folgen: Es droht<br />

die Akademiker-Republik. Ein Graben entsteht.<br />

Mit erheblichen Auswirkungen für<br />

die Wirtschaft. Was können Schulen tun,<br />

damit Schülerinnen und Schüler passende<br />

Lebensentwürfe für sich entwickeln? Eine<br />

Mammutaufgabe für die Schulen.<br />

Der Lösungsansatz: Das Berufsorientierungsprogramm<br />

(BOP), durchgeführt von<br />

allgemeinbildenden Schulen. 2008 als Pilotprojekt<br />

vom Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung ins Leben gerufen, wurden<br />

bisher über 360 Millionen Euro an Fördergeldern<br />

für BOP-Projekte bewilligt. Ziel ist es,<br />

den Übergang von Schule und Beruf zu begleiten<br />

und Jugendliche frühzeitig und systematisch<br />

auf die Berufswelt vorzubereiten.<br />

9


Oben links: Margrit Gebel, oben rechts: Schulelternbeiratsvorsitzende Ricci Giese,<br />

rechts Mitte: <strong>ME2BE</strong>-Messe-Stand auf der BOM, rechts unten: Leon, links unten: neuer<br />

Patenvertrag wird auf der BOM unterzeichnet, links Stadträtin Treutel, rechts Frau Gebel<br />

Das BOP richtet sich an Schülerinnen und<br />

Schüler der Sekundarstufe I (Klassen 5-10).<br />

Im Zentrum stehen Schul- und Betriebspraktika,<br />

eine Potenzialanalyse, die im 2.<br />

Halbjahr der Klasse 7 stattfindet, und Werkstatttage<br />

in Klasse 8. Durch die individuelle<br />

Potenzialanalyse werden Neigungen und<br />

Kompetenzen von Schülern erkannt und<br />

vermittelt. Die Werkstatttage dienen dazu,<br />

zwei Wochen lang mindestens drei Berufsfelder<br />

kennenzulernen.<br />

An der Kieler Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule<br />

Schreventeich / Wik funktioniert<br />

Berufsorientierung so, wie sich das<br />

Schüler, Eltern, Lehrer, Arbeitgeber und Bildungsministerium<br />

vorstellen. Ein Vorzeigemodell<br />

für über 500 Schüler. Klassenlehrerin<br />

und BO-Koordinatorin Margrit Gebel leitet<br />

seit über zehn Jahren den „Berufsfahrplan<br />

zur Förderung von Berufsorientierung und<br />

Ausbildungsreife in Klassenstufe 5-10.“ Sie<br />

hat einen erfolgreichen Weg gefunden, heranwachsende<br />

Schüler für die eigenen Zukunftsmöglichkeiten<br />

zu begeistern. „Berufsorientierung<br />

ist keine Tagesveranstaltung,<br />

sondern wirkt nach einem langen Prozess“,<br />

sagt die erfahrene Deutsch- und Kunstlehre-<br />

10


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

rin. Im Detail sieht das dann so aus: Mit dem<br />

Methodentraining in den 5. und 6. Klassen<br />

fängt es an. Konzentration und Hausaufgaben,<br />

Soziales Lernen und Effektives Üben stehen<br />

auf dem Programm ... Schülerinnen und<br />

Schüler „lernen, zu lernen“. Die Ausbildung<br />

persönlicher und fachlicher Kompetenzen<br />

bleibt im Zentrum der schulischen Zielsetzung.<br />

In den 7. Klassen folgt eine individuelle<br />

Potentialanalyse – ein wichtiger Baustein<br />

für Schülerinnen und Schüler, die eigenen<br />

Neigungen und Fähigkeiten zu erkennen. Mit<br />

dem 7. Schuljahr beginnt auch die pflichtmäßige<br />

Teilnahme an der schuleigenen Berufsorientierungsmesse<br />

BOM. Mitgenommen<br />

werden auch die Eltern, denen das Berufsorientierungprogramm<br />

auf einem Elternabend<br />

vorgestellt wird. Für die 8., 9. und 10. Klassen<br />

geht es dann richtig los: Berufspraktikum,<br />

Berufsorientierungsmesse, Besuch im<br />

Berufsinformationszentrum, Bewerbungstraining<br />

der Stadtwerke Kiel, Teilnahme an<br />

der Berufsmesse der Förde Sparkasse sowie<br />

der Nordjob, Begleitung im Bewerbungsprozess.<br />

Ständige Einrichtung für alle Schüler:<br />

Wöchentliche, abwechselnde Beratung in der<br />

Schule durch Agentur für Arbeit, Handwerkskammer<br />

und Industrie- und Handelskammer.<br />

Win-Win-Win-Situation auf schulischen<br />

Berufsorientierungsmessen<br />

Das unbestrittene BOP-Highlight der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule<br />

Schreventeich<br />

/ Wik ist die schuleigene Berufsorientierungsmesse,<br />

kurz BOM. Über<br />

70 Aussteller aus allen Arbeitsbereichen<br />

präsentieren sich <strong>2016</strong> dann zur zehnten<br />

BOM. Banken und Sparkassen, Industrie<br />

und Handwerk, Handel und Gastronomie<br />

sowie die öffentlichen Arbeitgeber ... in<br />

der Sporthalle und in den Musikräumen<br />

der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule<br />

steppt der Bär. „Die Betriebe und Arbeitgeber<br />

sind begeistert von der zuverlässigen<br />

Organisation und den gut motivierten<br />

Schülern“, erklärt Frau Gebel. „Alle Schüler<br />

„auf der BOM<br />

steckt irgendwie<br />

Zug dahinter!“<br />

werden durch ihre Klassenlehrer vorbeitet.<br />

Alle müssen sich über mindestens fünf verschiedene<br />

Ausbildungsberufe informieren.<br />

Gleichzeitig erhält jeder Aussteller einen<br />

Schülerpaten aus der zehnten Klasse zur<br />

Seite gestellt, um die Moderation zwischen<br />

Schülern und Wirtschaft zu erleichtern.<br />

Ganz wichtig: Eltern und Angehörige sind<br />

nachdrücklich aufgefordert und verpflichtet,<br />

ihre Kinder auf die BOM zu begleiten.<br />

Berufsorientierung ist nicht nur Sache der<br />

Schüler. Eltern können sehr konstruktiv an<br />

der beruflichen Zukunft der Jugendlichen<br />

mitwirken, denn sie kennen ihre Kinder<br />

am besten. Wenn dabei doch festgestellt<br />

wird, dass zwischen Wunsch und Wirklichkeit<br />

noch eine erhebliche Notenlücke<br />

klafft, präsentieren sich auch Nachhilfeinstitute,<br />

um Lösungswege anzubieten.“<br />

Das Feedback von Wirtschaft, Politik und der<br />

Elternschaft ist hervorragend. „Die Eltern sind<br />

begeistert, was für tolle Firmen Frau Gebel<br />

Jahr für Jahr an Land zieht und wie gut die<br />

Schüler vorbereitet werden“, meint die langjährige<br />

Schulelternbeiratsvorsitzende Ricci<br />

Giese. Auch von den Ausstellern kommen<br />

durchweg positive Rückmeldungen. „Schon<br />

bei der Anfahrt zur BOM kommen uns Schüler<br />

entgegen, die uns die Parkplätze zuweisen<br />

und beim Ausladen mithelfen“, schwärmt der<br />

Chef eines regionalen Handwerksbetriebs.<br />

„Auf der BOM steckt irgendwie Zug dahinter!“<br />

Das drückt es gut aus. Alle kümmern sich.<br />

Auch die Schüler selbst, wie uns Leon (16)<br />

bestätigt: „Die BOM hat mir auf jeden Fall<br />

etwas gebracht. Es gibt ausschließlich Infos<br />

über Berufe und nichts anderes. Es war auch<br />

gut, dass meine Eltern mitkommen mussten.<br />

Vielleicht hätte ich mich sonst nur mit<br />

Kuchen vom Bäckerstand vollgestopft!“<br />

Es ist einerseits die Kombination pädagogischer<br />

und praktischer Konzepte, die Berufsorientierungsprogramme<br />

erfolgreich<br />

machen. Andererseits ist das Engagement<br />

vieler Personen entscheidend, um so ein<br />

Programm zum Leben zu erwecken. Das Ergebnis<br />

der gemeinsamen Arbeit am Thema<br />

Berufsorientierung? „Kann ich ganz einfach<br />

in Zahlen ausdrücken“, stellt Margrit Gebel<br />

fest. „Von meinen 25 Schülern der letzten<br />

zehnten Klasse haben 19 einen Ausbildungsplatz<br />

erhalten und 4 einen Platz auf<br />

einer weiterführenden Schule!“ Schule zufrieden.<br />

Wirtschaft zufrieden. Passt.<br />

11


lehrerportrait<br />

mArgrit gebel<br />

Jahrgang: 1951<br />

beruF: lehrerin<br />

schule: FrieDrich-JungegemeinschAFtsschule<br />

in Kiel<br />

hobby: AquA -<br />

rellmA lerei<br />

lieblingsWort:<br />

„t ol l“<br />

lieblingskünstler:<br />

michelA ngelo<br />

unD Augus t<br />

mAc K e<br />

Fächer:<br />

Deutsch unD<br />

Kunst<br />

Wichtigstes<br />

Werkzeug:<br />

KreiDe<br />

lieblingsort:<br />

Kieler FörDe unD<br />

portugiesische<br />

AtlA ntiKKüste<br />

12


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

leidenschaFtlich gern lehrerin.<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTO Sebastian Weimar<br />

Sie ist Lehrerin mit eingebauter Powerfunktion.<br />

Ihr Lieblingswort ist<br />

„Toll“. (Das passt auch zu ihr persönlich!)<br />

An der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule<br />

unterrichtet sie als Klassenlehrerin<br />

Deutsch und Kunst. Schüler,<br />

Eltern und Kollegen schätzen sie als offene,<br />

kompetente und durchsetzungsstarke<br />

Lehrkraft und unermüdliche Koordinatorin<br />

für Berufsorientierung. Das von ihr mit<br />

entwickelte Berufsorientierungsprogramm<br />

mit der schuleigenen Berufsorientierungsmesse<br />

BOM feiert <strong>2016</strong> sein zehnjähriges<br />

Jubiläum. Von den Stadtwerken bis zum<br />

Bestattungsinstitut um die Ecke - sie kennt<br />

jeden Arbeitgeber Kiels und jeder kennt<br />

sie. Ergebnis: Schülerinnen und Schüler der<br />

FJS sind so was von berufsorientiert, dass<br />

sie nach dem Schulabschluss selbst ein<br />

Jobcenter leiten könnten. 10 Fragen von<br />

<strong>ME2BE</strong> an Magrit Gebel:<br />

Wie war ihre eigene Schulzeit?<br />

Fürchterlich. Meine Noten waren nicht<br />

schlecht, außer Mathe. Aber von zuhause<br />

gab es viel Druck, vor allem wegen Mathe.<br />

Ich war auf der Ricarda-Huch-Schule in Kiel.<br />

Zu meiner Zeit eine reine Mädchenschule. In<br />

den Pausen bin ich oft über die Mauer gehüpft<br />

und rüber zur Uni geflitzt. Dabei habe<br />

ich auch meinen zukünftigen Ehemann<br />

kennengelernt.<br />

Was war ihr Traumberuf?<br />

Architektin, Grafik- oder Modedesignerin.<br />

Wie haben Sie Ihren Beruf gefunden?<br />

Durch Ausprobieren. Zuerst habe ich Kunst<br />

an der Muthesius-Schule studiert. Es gab<br />

aber kaum Berufsaussichten nach der<br />

Kunsthochschule. Außerdem war ich schon<br />

mit 23 Jahren verheiratet und wollte Geld<br />

verdienen. Deshalb wechselte ich an die<br />

Uni, begann Archäologie, Literatur- und<br />

Theaterwissenschaften zu studieren. Auch<br />

das überzeugte mich nicht. Schließlich<br />

wechselte ich zur Pädagogischen Hochschule<br />

und machte dort mein Lehrerexamen.<br />

Wer waren Ihre wichtigsten Ratgeber?<br />

Meine Eltern. Es gab Druck. Und auch mal<br />

Streit. Aber das gehört dazu. Das muss man<br />

aushalten. Heute weiß ich, dass mich sowohl<br />

Ratschläge als auch Auseinandersetzungen<br />

weitergebracht haben.<br />

„In den Pausen bin ich oft<br />

über die Mauer gehüpft!“<br />

Angenommen, Sie dürften ein neues Schulfach<br />

einführen. Wie würde es heißen?<br />

Berufsorientierung.<br />

Erinnern Sie sich an einen Schülerstreich?<br />

Ja. Das war in Nortorf. Ich war neu an der<br />

Schule und unterrichtete eine zehnte Klasse.<br />

Mitten im Unterricht wurde ich über die<br />

Lautsprecheranlage herausgerufen, „Frau Gebel,<br />

bitte kommen sie sofort ins Sekretariat.<br />

Ein dringender Anruf für Sie!“ An jenem<br />

Morgen waren meine Eltern nach Japan abgeflogen.<br />

Ich befürchtete Schlimmes. Völlig<br />

aufgeregt fegte ich nach unten und rief „Ist<br />

was passiert? Wer ist am Telefon?“ Der Schulleiter<br />

und die Sekretärin guckten mich völlig<br />

verdutzt an und antworteten: „Hier ist nix<br />

passiert. Es gibt auch keinen Anruf für Sie.“<br />

Als ich ihnen von der Durchsage erzählte,<br />

hatte der Rektor eine Ahnung und meinte:<br />

„Ok, schicken Sie mir mal den Ralf aus Ihrer<br />

10b runter.“ Was ich nicht wusste: Ralf war<br />

ein physikbegabter Schüler. Mit irgendeinem<br />

Induktionstrick hatte er die Lautsprecheranlage<br />

manipuliert und die Durchsage selbst<br />

im Unterricht durchgeführt. Großartig!<br />

Darüber konnte ich laut lachen. Solche Streiche<br />

schätze ich. Intelligent gemacht und<br />

niemand kommt zu schaden.<br />

Mit welchem Promi würden Sie sich gern<br />

mal treffen?<br />

Mit Udo Lindenberg in der Hotelbar im<br />

Hamburger Atlantic Hotel.<br />

Welche fünf Wörter passen zu Ihnen?<br />

Lebendig, kreativ, engagiert, zufrieden,<br />

ernsthaft an Jugendlichen interessiert.<br />

Wo entspannen Sie am liebsten?<br />

An der Kieler Förde oder bei einem Sonnenuntergang<br />

bei meiner Tochter an der portugiesischen<br />

Atlantikküste. Auf jeden Fall am Meer.<br />

Welche Tipps können Sie Schülerinnen<br />

und Schülern geben?<br />

Entwickelt Freude an dem, was ihr tut.<br />

Nehmt Herausforderungen an und betreibt<br />

die Dinge mit Leidenschaft.<br />

13


ICH FINDE<br />

DAS ALLES<br />

HOCHSPANNEND!<br />

Hannah über ihre bevorstehende Ausbildung<br />

zur Elektronikerin bei den Stadtwerken Kiel<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTO Sebastian Weimar<br />

14


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

„Ich heiße Hannah Wilms, bin 15 Jahre alt<br />

und besuche die 10a der Friedrich-Junge-<br />

Gemeinschaftsschule. Im Anschluss an den<br />

Mittleren Schulabschluss beginne ich eine<br />

Ausbildung zur Elektronikerin für Betriebstechnik<br />

bei den Stadtwerken<br />

Kiel. Den Ausbildungsvertrag<br />

habe ich<br />

bereits unterschrieben.<br />

Jetzt kann ich mich in<br />

Ruhe auf die Prüfungen<br />

vorbereiten.<br />

Früher wollte ich Ärztin oder Kindergärtnerin<br />

werden. Doch ich hatte auch Interesse<br />

an Technik und Elektronik. Von der<br />

Ausbildung zur Elektronikerin habe ich<br />

zum ersten Mal in der 8. Klasse gehört.<br />

Als Patenbetrieb meiner Schule sind die<br />

Stadtwerke Kiel jedes Jahr auf unserer Berufsorientierungsmesse<br />

BOM und stellen<br />

dort ihr Ausbildungsangebot vor. Außerdem<br />

bieten sie allen achten Klassen „Berufe<br />

zum Anfassen“ an. An mehreren<br />

Tagen lernen die Achtklässler in den<br />

Ausbildungswerkstätten der Stadtwerke<br />

hautnah die Berufe Elektroniker/-in und<br />

Industriemechaniker/-in kennen.<br />

Mich hatten diese Einblicke neugierig gemacht,<br />

sodass ich zwei freiwillige Praktika<br />

dort absolvierte. Beide Male habe ich mich<br />

sehr wohl gefühlt. Zum einen fand ich die<br />

Aufgaben bei den Stadtwerken interessant.<br />

Zum anderen fand ich das Arbeitsklima total<br />

angenehm. Und das, obwohl Mathe und<br />

Physik nicht zu meinen absoluten Lieblingsfächern<br />

zählen! Klare Ansage war allerdings:<br />

Ich müsse Mathe und Physik mindestens mit<br />

der Note 3 abschließen! Und das schaffe ich<br />

auch.“<br />

Die Stadtwerke Kiel beschäftigen über 1.000<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon zurzeit<br />

68 Auszubildende. Sie sind einer der größten<br />

Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe der<br />

Region. Ausbildungsmeister Jörg Homfeldt<br />

kennt seine zukünftige Auszubildende seit den<br />

„Schnuppertagen“ in der 8. Klasse. „Ich habe<br />

Hannah als Praktikantin kennengelernt“, erzählt<br />

der erfahrene Ausbilder. „Sie zeigte von<br />

Anfang an Interesse für die Ausbildung zur<br />

Elektronikerin, war neugierig und engagiert.<br />

Bei uns zählen nicht nur die besten Noten.<br />

Auch menschlich muss es passen. Und die Motivation<br />

muss stimmen. Das alles ist bei Hannah<br />

der Fall. Deshalb freuen wir uns, dass sie<br />

im September ihre Ausbildung beginnen wird.<br />

Übrigens haben wir jedes Jahr mindestens ein<br />

bis zwei Mädchen, die eine Ausbildung zur<br />

Elektronikerin machen. Und in der Regel absolvieren<br />

die Mädels ihre Ausbildung mit den<br />

besten Noten.“<br />

Hannah ist optimistisch.<br />

„Ich freue mich auf die<br />

Klare Ansage:<br />

Ausbildung bei den Stadtwerken“,<br />

sagt sie. „Und<br />

Mathe und Physik<br />

auch auf die anderen Azubis,<br />

die fachliche Heraus-<br />

mindestens mit<br />

Note 3 abschließen! forderung und natürlich<br />

darauf, bald mein eigenes<br />

Geld zu verdienen. Davon möchte ich meinen<br />

Führerschein finanzieren. Ein bisschen Sorge<br />

vor dem Stoff in der Berufsschule habe ich<br />

auch. Aber das werde ich schon packen. Vor<br />

der Elektrizität habe ich Respekt, aber keine<br />

Angst. Trotzdem müssen Elektroniker sehr<br />

sorgfältig und verantwortungsbewusst ihre<br />

Aufgaben erledigen. Ich glaube, das liegt<br />

mir. Vor allem finde ich das alles hochspannend!<br />

Mein Tipp an alle, die sich in der Berufsorientierung<br />

befinden: Probiert euch aus.<br />

Nutzt die Chance im Praktikum und beteiligt<br />

euch aktiv. Nur dann findet man heraus, ob<br />

die Ausbildung zu einem passt. Auch wenn<br />

manche Schulnoten noch nicht berauschend<br />

sind!“<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

Bewirb dich jetzt für folgende Ausbildungen<br />

bei den Stadtwerken Kiel<br />

Elektroniker/-in für Betriebstechnik<br />

Industriekaufmann/-frau<br />

Industriemechaniker/-in<br />

Stadtwerke Kiel<br />

Jörg Homfeldt<br />

Uhlenkrog 32<br />

24113 Kiel<br />

Tel. 0431 / 5 94-2972<br />

E-Mail: joerg.homfeldt@stadtwerke-kiel.de<br />

www.stadtwerke-kiel.de<br />

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GUT ZU WISSEN<br />

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I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

15


BEI FERRING ZÄHLEN<br />

DIE MENSCHEN!<br />

Begehrte Berufsausbildung bei der Ferring GmbH<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTO Merle Jurzig<br />

FERRING zählen die Menschen! Und wir pflegen<br />

einen tollen Umgangston miteinander.<br />

In der FERRING GmbH produzieren rund 320<br />

Mitarbeiter/innen hochwertige Arzneimittel,<br />

die dann von den jeweiligen Vertriebsgesellschaften<br />

in über 60 Ländern vertrieben<br />

werden. Weltweit beschäftigt das Pharmaunternehmen<br />

mehr als 5.000 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter. Über den Schreibtisch von Ausbildungsleiterin<br />

Heike Meißner wandern die Bewerbungsunterlagen<br />

für die Ausbildungsberufe<br />

Chemielaborant/-in und Pharmakant/-in. ME-<br />

2BE hat nachgefragt, worauf es in der Ausbildung<br />

bei FERRING ankommt.<br />

Frau Meißner, wie sieht das Ausbildungsangebot<br />

bei FERRING aus?<br />

Wir bilden zurzeit sieben Auszubildende aus.<br />

Jedes Jahr suchen wir abwechselnd 2 bis 4<br />

Azubis für die Berufe Chemielaborant/-in<br />

und Pharmakant/-in. Schon jetzt startet die<br />

Bewerbungsphase für 2017, dann wieder für<br />

die Ausbildung zum/-r Chemielaborant/-in.<br />

Welche Schülerinnen und Schüler sollten<br />

sich angesprochen fühlen?<br />

Ansprechen möchten wir Schülerinnen und<br />

Schüler, die sich besonders für Naturwissenschaften<br />

interessieren. Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein<br />

gehören ebenfalls<br />

zum Anforderungsprofil, denn als Arzneimittelhersteller<br />

unterliegen wir strengsten<br />

Qualitätsrichtlinien.<br />

Wie erkennen Sie, ob Schüler sorgfältig<br />

arbeiten können?<br />

Dafür bekommt man ein Gespür. Jeder kann<br />

sich auch selbst testen und sich fragen: Wie<br />

sauber mache ich meine Hausaufgaben? Wie<br />

ordentlich sieht mein Zimmer aus? Meistens<br />

sind das schon gute Indikatoren für Sorgfalt.<br />

Wie würden Sie die Ausbildung zum/-r<br />

Chemielaborant/-in beschreiben?<br />

Als überaus abwechslungsreich. Unsere Auszubildenden<br />

durchlaufen viele Stationen.<br />

Ihnen werden vielfältige Aufgaben übertragen.<br />

Sowohl die praktische Ausbildung im<br />

Unternehmen als auch die theoretische Ausbildung<br />

in der Berufsschule ergänzen sich<br />

zu einem hochinteressanten Ganzen.<br />

Was ist das Besondere an FERRING?<br />

Die Ausbildungsqualität bei Ferring genießt<br />

einen exzellenten Ruf und wurde bereits<br />

mehrfach ausgezeichnet. Außerdem bieten<br />

wir gute Arbeitsbedingungen und hohe Sozialstandards.<br />

Von der firmeneigenen Kantine,<br />

über Gleitzeit, Jugend-Ausbildungsvertretern,<br />

Fahrtkostenzuschüssen bis hin zu dem<br />

Angebot eines eigenen Hotelzimmers bei<br />

mehrtägigen Berufsschulblöcken in Lübeck.<br />

Uns ist wichtig, dass sich alle Mitarbeiter<br />

wohl fühlen, auch die Azubis. Unser Leitsatz<br />

bei Ferring heißt: PEOPLE COME FIRST - bei<br />

Sie sind langjähriger Patenbetrieb der<br />

Friedrich-Junge-Schule in Kiel. Hat sich<br />

dieses Engagement bewährt?<br />

Auf jeden Fall. Die Kooperation mit der FJS ist<br />

fantastisch. Wir haben schon viele Praktikanten<br />

und tolle Azubis von der Friedrich-Junge-Schule<br />

bei uns aufgenommen. Auch die Berufsorientierungsmesse<br />

BOM ist klasse. Die Schüler<br />

sind gut vorbereitet und motiviert, sodass wir<br />

auf der Messe gute Gespräche mit ihnen führen<br />

können. Ganz nebenbei: Zum zehnjährigen Jubiläum<br />

der BOM in diesem Jahr passt, dass wir<br />

auch bei Ferring 10 Jahre Berufsausbildung feiern.<br />

Viele unserer Auszubildenden haben sich<br />

weiterentwickelt und arbeiten heute z.B. als<br />

Junior Manager oder Teamleiter bei FERRING.<br />

Ein gutes Zeichen für die Zufriedenheit unserer<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

Bewirb dich jetzt für eine Ausbildung<br />

2017: Chemielaborant/-in<br />

2018: Pharmakant/-in<br />

Ferring GmbH<br />

Heike Meißner<br />

Wittland 11<br />

24109 Kiel<br />

www.ferring.de<br />

Tel. +49 (0) 431 / 5852-472<br />

E-Mail: heike.meissner@ferring.com<br />

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•<br />

B E W<br />

16


Bildungszentrum<br />

www.bildungszentrum-wkk.de<br />

LIKE<br />

Mach mehr. Werde Medizinisch-<br />

Technischer Radiologieassistent.<br />

Kontakt: Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen | Westküstenklinikum Heide<br />

Esmarchstraße 50 | D-25746 Heide | Telefon 0481 / 785-2900 | info@wkk-hei.de


Förde Sparkasse beginnen möchte. Nach<br />

den Winterferien 2014 wurde ich von der<br />

Förde Sparkasse telefonisch zur sogenannten<br />

‚Business Class’ eingeladen. Das ist ein<br />

viertägiges Seminar zur aktiven Berufsvorbereitung<br />

und fand an zwei Wochenenden<br />

an der Sparkassen-Akademie Schleswig-<br />

Holstein in Kiel statt.<br />

EIN BESUCH MIT FOLGEN<br />

Bei der BOM fand Jonathan seinen Ausbildung zum Bankkaufmann<br />

Hallo, ich bin Jonathan. Wahrscheinlich<br />

kennen mich einige von euch aus der Schule.<br />

Ich bin 17 Jahre alt, gehe in die 10 c auf<br />

der Friedrich-Junge-Schule und mache <strong>2016</strong><br />

meinen Mittleren Schulabschluss.<br />

2013 war ich zum ersten Mal auf der BOM<br />

und habe mich – so wie ihr heute – bei<br />

vielen ausstellenden Firmen über Praktika<br />

und Ausbildungsmöglichkeiten informiert.<br />

Ein vorangegangenes Schulpraktikum bei<br />

der Polizei hatte mir nicht so gut gefallen.<br />

Ich wollte auf jeden Fall später einen<br />

abwechslungsreichen Beruf erlernen, in<br />

dem ich täglich mit Menschen zusammen<br />

arbeiten kann. Mein besonderes Interesse<br />

auf der BOM galt nun der Ausbildung zum<br />

Bankkaufmann.<br />

Am Stand der Förde Sparkasse habe ich<br />

mich erst einmal vorgestellt und mich allgemein<br />

über den Beruf informiert. Meine<br />

Fragen waren: „Was für Aufgaben haben<br />

TEXT & FOTOS Christian Dorbandt<br />

Bankkaufleute?“ „Wie verläuft die Ausbildung?“<br />

„Kann ich ein freiwilliges Praktikum<br />

machen?“ Eine freundliche Mitarbeiterin<br />

der Förde Sparkasse empfahl mir daraufhin,<br />

mich über das Online-Karriere-Portal auf der<br />

Firmen-Homepage für ein freiwilliges Praktikum<br />

zu bewerben. Genau das habe ich<br />

dann gemacht und kurze Zeit später erhielt<br />

ich eine Zusage für ein zweiwöchiges Praktikum<br />

in den Herbstferien 2014.<br />

Das Praktikum in der Filiale am Wilhelmsplatz<br />

hat mir richtig gut gefallen. Ich<br />

wurde dort gleich sehr herzlich aufgenommen.<br />

Meine Aufgabe bestand in der<br />

ersten Woche darin, im Servicebereich alle<br />

Abläufe aufmerksam zu beobachten und<br />

zu begleiten. In der zweiten Woche konnte<br />

ich auch schon selbständig Kunden ansprechen<br />

und Ihnen am Service-Terminal<br />

helfen. Am Ende des Praktikums stand für<br />

mich fest, dass ich nach der Schule eine<br />

Ausbildung zum Bankkaufmann bei der<br />

Insgesamt nahmen 16 Schülerinnen und<br />

Schüler teil, die gute Leistungen im Praktikum<br />

gezeigt hatten. Das war eine echt<br />

coole Veranstaltung mit jeweils einer Übernachtung.<br />

Auf dem ‚Business Class’-Seminar<br />

erhielten wir gute Tipps zu den Themen<br />

‚Richtige Bewerbung‘ und ‚Gesprächsführung‘<br />

und haben gelernt, wie man eine Präsentation<br />

erstellt und präsentiert.<br />

Durch den BOM-Besuch, das Praktikum und<br />

die Business-Class-Tage habe ich einen guten<br />

Einblick in die Arbeit von Bankkaufleuten<br />

gewinnen können. Im Frühjahr 2015<br />

habe ich mich auf einen Ausbildungsplatz<br />

beworben und eine Zusage erhalten. Super!<br />

Es ist echt beruhigend, jetzt schon zu wissen,<br />

dass ich nach der Schule, ab dem 01.<br />

August <strong>2016</strong>, einen Ausbildungsplatz habe.<br />

Wenn ihr Lust und Interesse an dem Beruf<br />

der Bankkauffrau oder des Bankkaufmannes<br />

habt, dann macht es doch genauso wie ich.<br />

Geht einfach mal zum Stand der Förde Sparkasse<br />

auf der BOM und informiert euch. Bei<br />

mir hat’s geklappt!<br />

Liebe Grüße ... Euer<br />

Sponsored by<br />

Jonathan<br />

18


#DEINEAUSBILDUNGIMHANDWERK<br />

HANDWERKSAUSBILDUNG<br />

IN NORDFRIESLAND<br />

BERUFE, BETRIEBE, ADRESSEN<br />

WORLDSKILLS<br />

MAURER MARCO BEI DER WM<br />

BAW<br />

HILFESTELLUNG FÜR DIE AUSBILDUNG<br />

Berufsschule<br />

Lernen, was<br />

Sache ist<br />

Magazin für Ausbildung im nordfriesischen Handwerk<br />

Ausgabe 03 Frühjahr <strong>2016</strong>


VON DER KONSOLE ZUM TRAUMJOB<br />

Niklas‘ Weg in die IT-Branche<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar, Bo Mißfeldt<br />

Niklas Diener ist 28 Jahre alt,<br />

kommt aus Kiel und hat einen<br />

tollen Job. Er ist Softwareentwickler<br />

bei der Firma ThyssenKrupp Marine<br />

Systems GmbH. Mit 16 Jahren, kurz vor<br />

seinem Mittleren Schulabschluss, wusste<br />

er noch nicht einmal, dass es diesen Beruf<br />

gibt. Was für ihn damals zählte, waren<br />

Fußball, Handball und „Counter-Strike“.<br />

Berufswunsch? Keine Ahnung! Erst mit der<br />

Ausbildung zum Informatikkaufmann kam<br />

seine Karriere ins Rollen.<br />

Niklas, du arbeitest in der IT-Branche.<br />

Wie war dein Weg dorthin?<br />

Ehrlich gesagt, wusste ich lange überhaupt<br />

nicht, was ich beruflich machen wollte! Ich<br />

hab auf der Friedrich-Junge-Schule meinen<br />

Realschulabschluss gemacht, fühlte mich<br />

aber anschließend noch nicht berufsfähig.<br />

Also bin ich erst mal weiter zur Schule<br />

gegangen und habe meine Fachhochschulreife<br />

an der Kleemannschule gemacht.<br />

Während dieser Zeit konnte ich zwei Praktika<br />

bei der Firma Bartels-Langness absolvieren.<br />

Das war ganz cool. Dort habe ich<br />

zum ersten Mal vom Beruf des Informatikkaufmanns<br />

erfahren. Nach der Schule habe<br />

ich dann, wieder bei „BeLa“, genau diese<br />

Ausbildung absolviert. Zum Glück konnte<br />

ich sie auf 2,5 Jahre verkürzen, sodass ich<br />

im Anschluss direkt mein Studium „Informationstechnologie<br />

und Internet“ an der<br />

FH Kiel aufnehmen konnte. Parallel zum<br />

Studium habe ich schon bei ThyssenKrupp<br />

gejobbt. Als dort nach dem Studium eine<br />

Stelle als IT-Anwendungsbetreuer frei<br />

20


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Vom „Turnschuhsupport“ bis zur<br />

Anwendungsentwicklung ...<br />

in der Ausbildung kriegt man die<br />

Basics vermittelt.<br />

wurde, hab ich mich darauf beworben und<br />

die Stelle bekommen. Unglaublich, wie<br />

sich das alles gefügt hat!<br />

Was waren die Schlüsselmomente, die zu<br />

deiner Berufswahl führten?<br />

Als Jugendlicher saß ich am liebsten am<br />

Computer und habe Counter-Strike gespielt.<br />

Das war im Nachhinein ein wichtiger<br />

Hinweis auf meine Affinität zur IT.<br />

Die Betriebspraktika bei Bartels-Langness<br />

waren ausschlaggebend für die Entscheidung,<br />

eine Ausbildung zum Informatikkaufmann<br />

zu machen. Während der<br />

Ausbildung wiederum habe ich endgültig<br />

gecheckt, dass ich in der IT-Branche<br />

arbeiten möchte und mir dieser Beruf<br />

liegt. Von der dualen Ausbildung halte<br />

ich ganz viel. Das kann ich nur jedem<br />

empfehlen. Vom „Turnschuhsupport“<br />

bis zur Anwendungsentwicklung ... dort<br />

kriegt man die Basics vermittelt. Auch<br />

persönlich reift man als Azubi. Man<br />

macht Fehler und lernt daraus! Davon<br />

profitiert man später.<br />

Was sind deine Aufgaben als Softwareentwickler<br />

bei ThyssenKrupp?<br />

Zuerst habe ich im „IT-Betrieb“ angefangen,<br />

also dort, wo man Netzwerke und Server<br />

betreut oder User-Dokumentationen<br />

erstellt und im Helpdesk arbeitet. Mittlerweile<br />

bin ich als Anwendungsbetreuer im<br />

ständigen Austausch mit unseren Fachbereichen<br />

und programmiere Webanwendungen.<br />

Da es für unsere Spezialabteilungen<br />

keine Software von der Stange gibt, müssen<br />

wir sie selbst entwickeln. Dazu gehört<br />

die intensive Kommunikation mit den Abteilungen<br />

und die regelmäßige Optimierung<br />

der Anwendungen.<br />

Welche Skills brauchst du?<br />

Alles, was man braucht, hat man im Kopf!<br />

Ich muss kommunizieren und programmieren.<br />

Meine Mathekenntnisse brauche ich weniger<br />

aktiv, sondern eher grundsätzlich, um<br />

analytisch, logisch und strukturiert arbeiten<br />

zu können. Ich muss mir ein klares Muster<br />

schaffen, um an die Lösung zu gelangen. Wie<br />

bei einer Matheaufgabe. Natürlich ist auch<br />

Programmierfähigkeit gefragt. Mindestens<br />

genauso wichtig ist die Fähigkeit zu kommunizieren.<br />

Man muss ja erst mal verstehen,<br />

was man für andere programmieren soll.<br />

Welche Tipps hast du für Schüler, die sich<br />

für IT-Jobs interessieren?<br />

Man muss einfach Lust auf Computer, IT<br />

und Kommunikation haben. Und Durchhaltevermögen<br />

braucht man. Programmieren<br />

lernt man ja nicht an einem Tag. Es gibt<br />

viele Snippets und Youtube-Tutorials. Darüber<br />

kann man sich gut längshangeln. Wer<br />

die Materie richtig verstehen will, sollte ein<br />

entsprechendes Studium absolvieren. Auf<br />

jeden Fall nie den Spaß verlieren und Misserfolge<br />

nie überbewerten!<br />

Schaltest du den Computer auch mal aus?<br />

Logisch. Ich bin eine absolute Wasserratte.<br />

Windsurfen, Kiten und Wellenreiten sind<br />

meine Hobbies.<br />

niklas diener, 28 Jahre<br />

Wo sind deine Spots?<br />

Meine HomeSpots sind Lindhöft und Heidkate.<br />

Wenn mehr Zeit da ist, fahre ich<br />

nach Klitmøller. Aber irgendwann möchte<br />

ich noch mal nach Kalifornien oder Australien.<br />

In der Rückschau ... hättest du dir eine intensivere<br />

Berufsorientierung gewünscht?<br />

Ja, bestimmt hätte mir eine Berufsorientierungsmesse,<br />

wie die BOM, geholfen.<br />

Aber vielleicht sollte man auch mal über<br />

ein neues Schulfach nachdenken. Schon<br />

heute geht doch nichts mehr ohne IT. Ich<br />

finde, Schülerinnen und Schüler sollten<br />

spielerisch an das Thema Informatik geführt<br />

werden. Fast alle jungen Leute begeistern<br />

sich für Handytechnologie und<br />

Computerspiele. Es wäre doch total motivierend,<br />

wenn man schon im Unterricht<br />

kleine Codes programmiert und sieht, wie<br />

sich dadurch Figuren auf dem Bildschirm<br />

bewegen lassen. Mit wenig Vorkenntnissen<br />

lassen sich schon Apps programmieren.<br />

So könnte man Schüler besser auf die<br />

digitale Arbeitswelt vorbereiten.<br />

21


SCHÜLERFRAGE<br />

schule meets wirtschaftin<br />

welchen Beruf<br />

zieht es dich?<br />

An der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule Schreventeich<br />

/ Wik werden Schülerinnen und Schüler<br />

durch intensive Berufsorientierungsprogramme auf<br />

ihre Zukunft vorbereitet. Wir haben Schülerinnen<br />

und Schüler der 9. Klassen die Schülerfrage gestellt<br />

und spannende Antworten erhalten.<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

paul<br />

Beruflich möchte ich später etwas Kaufmännisches<br />

lernen, z.B. Bankkaufmann. Mit<br />

Menschen zu reden und zu arbeiten würde<br />

mir Spaß machen. Auf der BOM werde ich<br />

mich über solche Berufe informieren.


marie<br />

Ich zeichne gern und interessiere mich für<br />

den Beruf der Bauzeichnerin oder Ingenieurin.<br />

Deshalb schaue ich auf der BOM mal bei<br />

den Stadtwerken vorbei.<br />

johanna<br />

Ich möchte gern Maskenbildnerin werden.<br />

Dazu mache ich am besten erst mal eine Friseurausbildung.<br />

Ich werde auf der BOM auf jeden<br />

Fall den Stand von Friseur Coco besuchen.<br />

marvin<br />

Ich will Banker werden, also<br />

Bankkaufmann. Auf der letzten<br />

BOM habe ich mich, zusammen<br />

mit meinen Eltern, am Stand der<br />

Förde Sparkasse informiert. Der<br />

Beruf ist vielseitig und ich glaube,<br />

mir liegt es, mit Menschen zu<br />

kommunizieren.<br />

24


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

jan & emin<br />

Wir spielen beide bei KSV Holstein Kiel auf<br />

der linken Seite und möchten Fußballprofi<br />

werden. Das ist kreativ, macht Spaß und man<br />

verdient richtig viel Geld!<br />

Helena<br />

Meine Freundin und ich überlegen, wo wir das<br />

Schulpraktikum machen wollen. Ich würde es<br />

gern in einem Architektenbüro absolvieren,<br />

denn mein Traumberuf ist Architektin.<br />

25


Wie es euch gefällt<br />

Nach der Schule kannst du viele verschiedene Wege<br />

einschlagen. Ein Überblick.<br />

TEXT Katharina Grzeca | ILLUSTRATION Raphaëlle Martin | GRAFIKEN Shutterstock


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Wie soll es nach der Schule weitergehen?<br />

Diese Frage wird<br />

zum Ende der Schulzeit immer<br />

wichtiger. Dein Schulabschluss<br />

bietet dir eine Vielzahl an beruflichen<br />

Möglichkeiten. Machst du ein Studium<br />

oder entscheidest du dich für eine Berufsausbildung?<br />

Kombinierst du beides<br />

oder machst du etwas ganz anderes?<br />

Zur besseren Orientierung haben wir<br />

die gängigsten Möglichkeiten für dich<br />

zusammengefasst.<br />

BetrieBliche<br />

BerufsausBildung<br />

Die berufliche Ausbildung findet in Deutschland<br />

überwiegend im sogenannten dualen<br />

System statt. Das heißt, die praktische Ausbildung<br />

wird im Unternehmen vermittelt,<br />

während die theoretische Ausbildung in der<br />

Berufsschule erfolgt. Mittlerweile gibt es<br />

rund 350 verschiedene Ausbildungsberufe,<br />

die nahezu jedes Berufsfeld abdecken. Jede/-r<br />

Auszubildende schließt mit dem Ausbildungsbetrieb<br />

einen Ausbildungsvertrag<br />

ab. Der Vertrag regelt Beginn, Dauer, Art<br />

und Ziel der Ausbildung. Zudem legt er die<br />

Höhe der Ausbildungsvergütung, die Dauer<br />

der Probe- und Arbeitszeit fest, den Ausbildungsort<br />

und den Urlaubsanspruch. Das<br />

Bestehen der Abschlussprüfung markiert<br />

das Ende der Ausbildung. Die Abschlussprüfung<br />

– in Handswerksberufen die Gesellenprüfung<br />

– besteht aus einem theoretischen<br />

und einem praktischen Teil und wird von<br />

den Handwerks-, Industrie- und Handelskammern<br />

organisiert.<br />

schulische<br />

BerufsausBildung<br />

Bei dieser Form der beruflichen Erstausbildung<br />

werden die Ausbildungsinhalte an<br />

Berufs(fach)schulen oder am Berufscollege<br />

vermittelt. Diese rein schulische Ausbildung<br />

ist einer dualen Ausbildung gleichwertig,<br />

dauert zwischen einem und drei Jahren und<br />

findet in Vollzeit statt. Die theoretischen<br />

Inhalte werden durch Praktika ergänzt. Für<br />

viele Bildungsgänge sind der Realschulabschluss<br />

oder ein gleichwertiger Abschluss<br />

bzw. der Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen<br />

Berufsausbildung Voraussetzung.<br />

Einige Berufe können nur über eine<br />

schulische Berufsausbildung erlernt werden.<br />

Das sind zum Beispiel Pflege- und Gesundheitsberufe<br />

wie Altenpfleger/-in oder Physiotherapeut/-in,<br />

kaufmännische Assistentenberufe<br />

wie Fremdsprachenassistent/-in<br />

oder technische Assistentenberufe wie<br />

Pharmazeutisch-technischer Assistent/-in<br />

und soziale Berufe wie Erzieher/-in. In der<br />

Regel bekommen die Schüler und Schülerinnen<br />

keine Ausbildungsvergütung. Ausnahmen<br />

gibt es zum Beispiel beim Beruf des/<br />

der Gesundheits- und Krankenpfleger/-in.<br />

duales studium<br />

Das duale Studium ist eine Kombination aus<br />

Ausbildung im Betrieb und Studium an einer<br />

(Fach-)Hochschule beziehungsweise Berufsakademie.<br />

Duale Studiengänge können<br />

zwischen sechs und zehn Semestern dauern.<br />

In den meisten Fällen wird während des<br />

Studiums ein zusätzlicher Berufsabschluss<br />

in einem anerkannten Ausbildungsberuf<br />

erworben. Dafür wird während des Grundstudiums<br />

die entsprechende Prüfung bei der<br />

Handwerkskammer oder der Industrie- und<br />

Handelskammer abgelegt.<br />

Wie bei einer dualen Ausbildung erhält der/<br />

die Auszubildende während der gesamten<br />

Zeit eine Ausbildungsvergütung, die anfallenden<br />

Studiengebühren werden in der<br />

Regel vom Unternehmen übernommen. Die<br />

Höhe der Vergütung unterscheidet sich von<br />

Beruf zu Beruf und wird vom jeweiligen Unternehmen<br />

festgelegt. Die Voraussetzung für<br />

die Bewerbung für ein duales Studium ist<br />

meist die allgemeine oder die fachgebundene<br />

Hochschulreife. Manchmal ist auch die Fachhochschulreife<br />

ausreichend.<br />

27


studium an einer<br />

universität<br />

Seit 2010 wurden die Studienabschlüsse in<br />

Deutschland im Bachelor- und Master-System<br />

vereinheitlicht. Der Bachelorabschluss<br />

stellt nun den Regelabschluss dar.<br />

Das Studium vermittelt wissenschaftliche<br />

Grundlagen, Methodenkompetenz und berufsfeldbezogene<br />

Qualifikationen. Der Bachelor<br />

ist ein erster berufsqualifizierender<br />

Hochschulabschluss. Die Regelstudienzeit<br />

beträgt im Vollzeitstudium mindestens sechs<br />

und höchstens acht Semester.<br />

Der Masterabschluss stellt einen weiteren<br />

berufsqualifizierenden Abschluss dar. Masterstudiengänge<br />

dienen der fachlichen und<br />

wissenschaftlichen Spezialisierung oder Verbreiterung.<br />

Das Masterstudium ist auf mindestens<br />

zwei und höchstens vier Semester<br />

angelegt.<br />

Die Universitäten nehmen die Bewerbungen<br />

direkt entgegen. Ausnahmen bilden<br />

Bewerbungen für (Zahn-/Tier-)Medizin und<br />

Pharmazie. Diese Studiengänge werden von<br />

hochschulstart.de (früher ZVS) und nicht<br />

von den Universitäten selbst vergeben. Zugangsvoraussetzung<br />

ist im Normalfall die<br />

allgemeine oder die fachgebundene Hochschulreife.<br />

studium an einer<br />

fachhochschule<br />

Das Studium an der Fachhochschule bietet<br />

seinen Studierenden eine starke Praxisorientierung.<br />

Lehre und Forschung werden<br />

hier mit praxis- und anwendungsorientiertem<br />

Schwerpunkt betrieben. Im Rahmen<br />

des Studiums an der Fachhochschule werden<br />

häufig mehrwöchige Praktika, Projektphasen<br />

und oft auch Praktikumssemester absolviert.<br />

Viele Fachhochschulen pflegen sehr<br />

gute Kontakte zu Unternehmen und helfen<br />

ihren Studenten/-innen bei der Suche nach<br />

einem passenden Praktikumsplatz.<br />

Anfangs boten Fachhochschulen ausschließlich<br />

Studiengänge aus dem technischen Bereich<br />

an. Im Laufe der Zeit weiteten sie ihr<br />

Studienangebot immer weiter aus. Heute<br />

werden nahezu alle Studiengänge, die man<br />

an Universitäten findet, auch an Fachhochschulen<br />

angeboten. Zulassungsvoraussetzung<br />

für den Besuch einer Fachhochschule<br />

ist die Fachhochschulreife oder eine gleichwertige<br />

Qualifikation wie eine berufliche<br />

Hochschulzugangsberechtigung, zum Beispiel<br />

ein Meisterbrief.<br />

studium an einer<br />

musik- oder<br />

kunsthochschule<br />

Kunst- und Musikhochschulen sind den Universitäten<br />

gleichgestellte Hochschulen, die<br />

eine Ausbildung in den bildenden, gestalterischen<br />

und darstellenden Künsten sowie<br />

in musikalischen Fächern anbieten. Voraussetzung<br />

für die Aufnahme eines Studiums<br />

an einer Musik- oder Kunsthochschule ist<br />

neben der Hochschulberechtigung das Einreichen<br />

einer Mappe und/oder das Bestehen<br />

einer Eignungsprüfung.<br />

hochschulen für<br />

öffentliche verwaltung<br />

Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung<br />

des Bundes und der Länder bilden Anwärter<br />

für die Laufbahnen des gehobenen Dienstes<br />

in der öffentlichen Verwaltung aus. Das<br />

dreijährige Studium ist dual aufgebaut und<br />

findet im Wechsel an der Hochschule und<br />

in der Ausbildungsbehörde statt. Während<br />

des Studiums an einer Fachhochschule für<br />

öffentliche Verwaltung ist man bereits Beamter/-in<br />

auf Widerruf und erhält Anwärterbezüge.<br />

Die Voraussetzung ist ein Abitur<br />

oder die Fachhochschulreife.<br />

triales modell<br />

Beim Trialen Modell kooperieren Ausbildungsbetriebe,<br />

Berufsschulen und Hochschulen.<br />

Auf diese Weise erhalten Absolventen/-innen<br />

einen Berufsabschluss und<br />

einen Studienabschluss. Das Modell ist<br />

einmalig in Schleswig-Holstein. Innerhalb<br />

von vier Jahren schließt man seine Ausbildung<br />

bei einem Kreditinstitut, einem<br />

Steuerberatungsunternehmen oder einem<br />

Industriebetrieb ab und macht parallel einen<br />

Bachelor in Betriebswirtschaft an der<br />

Fachhochschule Westküste in Heide.<br />

sonderausBildungen<br />

Sonderausbildungen für Abiturienten/-innen<br />

oder Abiturientenausbildungen sind<br />

Ausbildungsgänge, die Merkmale einer normalen<br />

Berufsausbildung und eines dualen<br />

Studiums enthalten. Sie sind eng mit der<br />

Wirtschaft verknüpft, sehr praxisnah und<br />

bieten eine solide theoretische Ausbildung.<br />

Typische Berufe, die durch eine solche Sonderausbildung<br />

erlernt werden können, sind<br />

Journalist/-in, Informatiker/-in und Betriebs-<br />

oder Handelsassistent/-in.<br />

28


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

freiwilligendienste<br />

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist ein soziales<br />

Bildungsjahr für junge Menschen. Es<br />

bietet den Teilnehmenden, die ihre Schulpflicht<br />

erfüllen, aber das 27. Lebensjahr<br />

noch nicht vollendet haben, die Chance, als<br />

Freiwillige etwas für sich und andere Menschen<br />

zu tun. Das FSJ dauert in der Regel<br />

12 Monate und beginnt am 1. August oder<br />

am 1. September eines Jahres. Die Mindestdauer<br />

beträgt 6 Monate, die Höchstdauer 18<br />

Monate.<br />

Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) ist<br />

dem Freiwilligen Sozialen Jahr sehr ähnlich.<br />

Im Gegensatz dazu leistet man den Freiwilligendienst<br />

nicht in einer sozialen Einrichtung,<br />

sondern in Naturschutzprojekten, bei<br />

Umweltschutzorganisationen, Forstämtern,<br />

Bildungs- und Forschungseinrichtungen<br />

oder Unternehmen und wirtschaftsnahen<br />

Einrichtungen aus dem Umweltbereich.<br />

Mit dem Wegfall des Wehrdienstes zum 1.<br />

Juli 2011 in Deutschland ist auch der Zivildienst<br />

ausgesetzt worden. An seine Stelle<br />

ist der Bundesfreiwilligendienst (BFD) getreten.<br />

Engagieren kann sich jeder, der die Vollzeitschulpflicht<br />

erfüllt hat. In der Regel dauert<br />

der Bundesfreiwilligendienst 12 Monate,<br />

mindestens jedoch 6 und höchstens 18 Monate.<br />

Einsatzstellen werden von verschiedenen<br />

sozialen Einrichtungen angeboten,<br />

aber auch im ökologischen, kulturellen und<br />

sportlichen Bereich oder im Katastrophenschutz.<br />

Wer volljährig ist und die Musterung beim<br />

Kreiswehrersatzamt erfolgreich besteht,<br />

kann als Freiwilliger zur Bundeswehr.<br />

Der freiwillige Wehrdienst (FDW) dauert<br />

6 bis 23 Monate, wobei die ersten 6<br />

Monate als Probezeit dienen. Eine weitere<br />

Verlängerung ist freiwillig. Freiwillig<br />

Wehrdienst-Leistende erhalten einen<br />

Wehrsold.<br />

Viele Freiwilligendienste können auch im<br />

Ausland abgeleistet werden. Einige Studiengänge<br />

rechnen die Zeit als Praktikum an.<br />

Weiterführende Informationen unter<br />

www.me2be.de.<br />

29


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AZUBIPORTRAITS<br />

RAN AN DIE MONETEN<br />

Mit einer Bankausbildung zum Finanzprofi<br />

Was haben Asche, Blüten, Flöhe,<br />

Kies, Knete, Kohle, Moos, Piepen,<br />

Zaster oder Kröten miteinander<br />

zu tun? Na, ist der nun Groschen gefallen?<br />

Richtig, es geht – wie so oft – um das liebe<br />

Geld. Jeder will es, nicht jeder hat es.<br />

Es zu verdienen ist schwer, es zu behalten<br />

ist noch schwerer. Da ist es gut, wenn sich<br />

wahre Profis um unser sauer verdientes<br />

Geld kümmern: Die Bankkaufleute.<br />

Aber was macht der Bankkaufmann oder die<br />

Bankkauffrau den ganzen Tag? Schließlich<br />

liegen unsere Moneten auf dem Konto oder<br />

im Schließfach hinter dicken Stahlbetonmauern?<br />

Hier ein kleiner Überblick:<br />

Die Aufgaben bei der Bank<br />

Als erstes ist der Bankkaufmann für die Erfüllung<br />

der individuellen Wünsche seiner<br />

Kunden zuständig. Er betreut zum Beispiel<br />

die Kontoeröffnung, richtet Daueraufträge<br />

ein oder erstellt einen Finanzplan für den<br />

Kauf eines neuen Autos. Neben Einzelpersonen<br />

betreut er auch ganze Unternehmen,<br />

die ebenso auf ein breitgefächertes und individuell<br />

abgestimmtes Finanzangebot einer<br />

Bank angewiesen sind, wie du und ich.<br />

Bankkaufleute sind also die ersten Ansprechpartner<br />

bei Fragen und Anliegen rund<br />

ums Thema Geld. Sie informieren ihre Kunden<br />

über die verschiedenen Finanzprodukte,<br />

beraten bei der Auswahl des richtigen Angebots,<br />

setzen die vereinbarten Schritte durch<br />

und betreuen die Kunden im täglichen Geschäft.<br />

Was noch dazu gehört: Das Buchen von Geschäftsvorgängen,<br />

die Erstellung von Bilanzen,<br />

Gewinn- und Verlustrechnungen sowie<br />

die Ausführung von Bestands- und Erfolgskontrollen.<br />

Klingt nach viel Verantwortung,<br />

oder? Aber keine Angst. Die Ausbildung bereitet<br />

die angehenden Finanzprofis bestens<br />

auf die vielseitigen und spannenden Tätigkeiten<br />

in einer Bank vor.<br />

Die Ausbildung<br />

Die Ausbildung zum Baukaufmann oder<br />

zur Bankkauffrau ist staatlich anerkannt<br />

und dauert in der Regel drei Jahre. Wer<br />

Abitur hat und gute Leistungen vorweisen<br />

kann, darf die Ausbildung nach Absprache<br />

verkürzen. Das Abitur ist allerdings nicht<br />

zwingend notwendig, um eine der begehrten<br />

Ausbildungsstellen zu ergattern. Auch<br />

mit Fachabitur oder einem guten Mittleren<br />

Schulabschluss hat man beste Chancen.<br />

Wichtig ist eine vollständige und einwandfreie<br />

Bewerbung. Gute Noten in Mathe und<br />

Deutsch sehen die Personalverantwortlichen<br />

gerne, aber man kann auch mit außerschulischen<br />

Aktivitäten punkten.<br />

Wer die Hürde der schriftlichen Bewerbung<br />

meistert, wird im weiteren Bewerbungsprozess<br />

einen Einstellungstest und/oder ein<br />

Assessment-Center bestehen müssen. Hier<br />

werden Fragen zum Allgemeinwissen gestellt<br />

und die persönlichen Fähigkeiten ausgelotet.<br />

Da in diesem Beruf der häufige Kundenkontakt<br />

im Vordergrund steht, sollten Bewerber<br />

besonders offen und kommunikativ<br />

sein, immer freundlich bleiben und selbst<br />

in stressigen Situationen einen kühlen Kopf<br />

behalten können. Ein selbstsicheres Auftreten<br />

und ein sympathisches und ordentliches<br />

Erscheinungsbild runden das perfekte Bewerberprofil<br />

für diese Berufsgruppe ab.<br />

Der Bewerbungsprozess ist nicht leicht, aber<br />

auf keinen Fall unmöglich. Die Arbeitgeber<br />

möchten mit den Tests und Gesprächen lediglich<br />

herausfinden, ob ein Kandidat für<br />

den Beruf tatsächlich geeignet ist. Und das<br />

ist auch im Sinne der Bewerber.<br />

Azubigehalt und Verdienstmöglichkeiten<br />

bei der Bank<br />

Vergleicht man die Azubigehälter der verschiedenen<br />

Branchen, schneiden die kaufmännischen<br />

Berufe im Allgemeinen sehr gut<br />

ab. Da in den meisten Banken zusätzlich ein<br />

Tarifvertrag gilt, gehören die Bank-Azubis<br />

mit zu den am besten bezahlten Auszubildenden<br />

im Land. Zwischen 876 € und 888 €<br />

sind im ersten Lehrjahr drin. Im zweiten<br />

Jahr erhältst du ein Gehalt von 933 € bis<br />

948 € und im dritten Lehrjahr steigt die<br />

Vergütung auf 989 € bis 1007 €. Klingt gut,<br />

oder? Ein Bäckerlehrling bekommt hingegen<br />

etwa 600-700 € im letzten Jahr. Mit dem Ge-<br />

31


halt kann man sich schon während der Ausbildung<br />

viele schöne Dinge erlauben.<br />

Zusätzlich zum Azubigehalt bieten viele<br />

Banken ihrem Nachwuchs vermögenswirksame<br />

Leistungen und andere betriebliche Zusatzleistungen<br />

an.<br />

Nach der Ausbildung<br />

Der Beruf ist nicht nur wegen seiner Vielseitigkeit<br />

so begehrt, er bietet auch eine<br />

zukunftssichere Perspektive und einen sicheren<br />

Arbeitsplatz. Wer die Ausbildung<br />

erfolgreich abschließt, hat zudem sehr gute<br />

Chancen auf eine Übernahme. Die meisten<br />

Bankkaufleute bleiben so weiter in Kreditinstituten<br />

beschäftigt. Manche arbeiten allerdings<br />

auch bei Versicherungen, Unternehmensberatungen,<br />

Immobilienvermittlungen<br />

oder an der Börse.<br />

Ausgelernte Bankkaufleute erhalten, je<br />

nach Standort, ein Einstiegsgehalt von etwa<br />

2.100 € bis 2.400 €. Mit steigender Berufserfahrung<br />

und dem erreichen einer höheren<br />

Position, steigt auch in diesem Berufszweig<br />

32<br />

das Gehalt. Und Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

gibt es viele.<br />

Fort- und Weiterbildung<br />

Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann<br />

oder zur Bankkauffrau gibt es für dich verschieden<br />

Möglichkeiten, die Karriereleiter<br />

weiter aufzusteigen, auch innerhalb des<br />

Kreditinstituts:<br />

• Gruppenleiter<br />

• Abteilungsleiter<br />

• Zweigstellen- und Filialleiter<br />

• Staatlich geprüfter Betriebswirt<br />

• Ausbilder<br />

• Bankfachwirt<br />

Falls du eine Hochschulberechtigung besitzt,<br />

kannst du auch ein Studium im Bereich Finanzen<br />

beginnen:<br />

• Bachelor of Arts Banking & Finance<br />

• Bachelor of Arts Betriebswirtschaft mit<br />

Branchenfokus: Steuern<br />

• Bachelor of Arts Fachrichtung Banken<br />

und Versicherung<br />

• Bachelor of Arts Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung<br />

Wie du siehst, ist das Berufsbild des Bankkaufmanns<br />

und der Bankkauffrau so vielfältig<br />

wie interessant. Auf den folgenden Seiten<br />

erfährst du aus erster Hand, was alles zu<br />

diesem Beruf dazu gehört.<br />

TEXT Katharina Grzeca<br />

FOTOS Shutterstock<br />

GRAFIKEN Freepik


GELD IN TÜTEN, GOLD IM TRESOR<br />

Cooles Wissen rund um Bares, Banken und Co.<br />

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AZUBIPORTRAITS<br />

DAS EIGENE GELD IN DER<br />

TASCHE<br />

Wenn es um das Taschengeld ihrer Kinder geht, lassen<br />

sich Eltern nicht lumpen: 26 Euro Taschengeld<br />

pro Monat bekommen die 6 bis 13-Jährigen. Selbst<br />

Vorschulkinder dürfen schon mit Barem rechnen.<br />

Zwei Drittel der Vier- bis Fünfjährigen bekommen<br />

im Durchschnitt fast 13 Euro ins Sparschweinchen.<br />

Volljährige haben sehr oft schon mehr als 50 Euro<br />

monatlich zur Verfügung. Obendrauf kommen dann<br />

noch Geldgeschenke zum Geburtstag oder zu Weihnachten<br />

von rund 170 Euro jährlich.<br />

COOL FÜR JUGENDLICHE – DAS EIGENE GIROKONTO<br />

Früh übt sich: Über zwei Millionen Jugendliche unter 16 Jahren haben ein eigenes Girokonto. Schon<br />

jüngere Schüler können so lernen, eigenverantwortlich mit ihrem Geld umzugehen und Bankgeschäfte<br />

selbständig zu tätigen. Dazu gehören das Abrufen von Kontoauszügen, das Abheben von Geld am Bankautomaten<br />

und Überweisungen. Normalerweise dürfen die Kids ihr Konto nicht überziehen. Ein toller<br />

Nebeneffekt: Wer das Geld auf dem Konto statt zu Hause in der Spardose hat, gibt es nicht so schnell<br />

für unüberlegte Spontankäufe aus.<br />

33


NOCH LANGE KEIN ALTES<br />

EISEN, DER HERR RAIFFEISEN<br />

Ein wahrer Pionier der genossenschaftlichen Bewegung war Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-<br />

1888). Als Bürgermeister und Sozialreformer setzte er sich für Bauern und Arbeiter auf dem Land<br />

ein. Die hatten es damals besonders schwer, an Kredite heranzukommen. Raiffeisen gründete im<br />

Jahr 1864 die erste Bank, in vielen Dörfern hat er weitere Darlehnskassen eingeführt. Seine Idee,<br />

sich genossenschaftlich zu organisieren, fruchtete: Heute haben die Volks- und Raiffeisenbanken<br />

über 30 Millionen Kunden sowie 18 Millionen Mitglieder und sind damit die stärkste Genossenschaft<br />

in Deutschland.<br />

ALS DER LOHN NOCH IN TÜTEN KAM<br />

Das waren noch Zeiten, als der Chef persönlich am Monatsende durch<br />

den Betrieb ging und jedem Mitarbeiter seine Lohntüte übergab: eine<br />

prall gefüllte Papiertüte mit Bargeld inklusive Abrechnungsnachweis,<br />

damit jeder den Geldbetrag kontrollieren konnte. Aber auch Mieten<br />

bezahlten die Leute bar – noch vor 50 bis 60 Jahren war dies gängige<br />

Praxis in Deutschland! Ab 1957 ließ sich der Siegeszug des Girokontos<br />

nicht mehr aufhalten. Ob Überweisung, Dauerauftrag oder<br />

Lastschrift – schnell, unkompliziert und pünktlich erreicht das Geld<br />

den Empfänger. Heute hat fast jeder Schleswig-Holsteiner ein eigenes<br />

Konto und überprüft die Ein- und Ausgänge auf dem Auszug oder<br />

ganz cool am Smartphone.<br />

34


SO EROBERTEN FRAUEN<br />

DEN BANKSCHALTER<br />

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SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Frauen hatten es früher nicht leicht, in einer<br />

Bank Fuß zu fassen. Der Beruf des Bankkaufmanns<br />

blieb bis zu den 1920er Jahren<br />

eine Domäne des männlichen Geschlechts.<br />

In Deutschland wurden 1878 im gesamten<br />

Bankgewerbe gerade mal vier weibliche Lehrlinge<br />

gezählt! Es herrschte die Meinung vor,<br />

dass Frauen sich auf Ehe und Familie konzentrieren<br />

sollten anstatt auf eine „rast- und<br />

freudlose Berufsarbeit“, wie es einst hieß.<br />

Das änderte sich zum Glück: 1956 arbeiteten<br />

von 100 Angestellten 45 Frauen im privaten<br />

Bankgewerbe. Heute stellen sie in den Banken<br />

und Sparkassen mehr als die Hälfte der<br />

Belegschaft.<br />

TEXTE Joachim Welding<br />

FOTOS Shutterstock<br />

GRAFIKEN Freepik<br />

SMARTPHONE: BEREIT ZUM<br />

IDENTIFIZIEREN!<br />

Normalerweise hat jeder seinen „Perso“ ja immer dabei. Doch<br />

das könnte vielleicht bald überflüssig sein. Denn jeder vierte<br />

Bundesbürger kann sich vorstellen, seinen Ausweis zu Hause zu<br />

lassen und sich unterwegs mit seinem Smartphone zu identifizieren.<br />

Das sind rund 17 Millionen Deutsche. „Viele Verbraucher<br />

werden zukünftig ohne Portemonnaie aus dem Haus gehen und<br />

sich per App oder speziellem Chip mit dem Smartphone sicher<br />

ausweisen – ob bei der Bank oder der Mietwagenfirma“, sagt<br />

der IT-Experte Pablo Mentzinis.<br />

35


RAUS AUS DER SCHULE – REIN IN DEINE KARRIERE<br />

Alina beginnt eine Ausbildung bei der Förde Sparkasse<br />

36


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Hallo liebe Schülerinnen und<br />

Schüler! Mein Name ist Alina<br />

Berger und ich bin 18 Jahre<br />

jung. Noch besuche ich das Gymnasium<br />

Elmschenhagen in Kiel, doch das wird<br />

sich im Laufe dieses Jahres ändern.<br />

Denn ab dem 01.08.<strong>2016</strong> werde ich eine<br />

Ausbildung bei der Förde Sparkasse anfangen<br />

und der Schulbank den Rücken<br />

kehren.<br />

Ach wie schnell die Zeit doch vergeht. Vor<br />

kurzem konnte ich mit meinen Augen gerade<br />

mal über den Rand meiner Schultüte<br />

schielen und jetzt mache ich mir schon Gedanken<br />

über die Zeit nach der Schule. Derzeit<br />

besuche ich die 13. Klasse und werde im<br />

Sommer die Schule mit dem Abitur verlassen.<br />

Wie soll es nun weitergehen? Ich habe<br />

mir schon vorher einige Gedanken dazu gemacht.<br />

Mir ist im Laufe der Schulzeit bewusst<br />

geworden, dass ich im Arbeitsleben<br />

gerne mit Menschen zu tun haben würde.<br />

Wichtig ist mir außerdem, dass ich in einem<br />

festen Team arbeite, in welchem man sich<br />

gegenseitig unterstützt. Da die Förde Sparkasse<br />

diese beiden Eigenschaften verbindet<br />

und ich als gebürtige Kielerin zudem gerne<br />

bei einem regionalen Arbeitgeber die Ausbildung<br />

absolvieren möchte, war die Wahl<br />

für die Förde Sparkasse schnell getroffen.<br />

Zumal meine Mutter ebenfalls dort arbeitet<br />

und sie mir schon mehrfach von ihren Erfahrungen<br />

berichtet hat, wurde ich dadurch<br />

in meinem Vorhaben, mich dort als Bankkauffrau<br />

zu bewerben, nur noch bekräftigt.<br />

Dementsprechend bewarb ich mich bei der<br />

Förde Sparkasse für einen Ausbildungsplatz<br />

zur Bankkauffrau. Bereits ein paar Tage<br />

später habe ich eine positive Rückmeldung<br />

bekommen. Als nächster Schritt kam dann<br />

der Online-Einstellungstest, bei welchem<br />

ich ein sehr gutes Gefühl hatte und der<br />

Eindruck sollte mich nicht täuschen: Ich<br />

bekam eine Einladung für das Bewerbungsgespräch,<br />

in dem ich mich persönlich präsentieren<br />

sollte. Auch wenn der Begriff<br />

„Assessment-Center“ zuerst wie eine große<br />

dunkle Wolke über mir baumelte (blutige<br />

Anfängerin!), machte es mir am Ende richtig<br />

Spaß, den Ausbildungsleiter von mir<br />

zu überzeugen und mittlerweile wollte ich<br />

diesen Ausbildungsplatz unbedingt haben.<br />

Das Gesamtpaket der Förde Sparkasse hat<br />

mich einfach überzeugt.<br />

Zuerst fokussiere ich mich voll und ganz<br />

auf die kommenden Abiturklausuren im April<br />

und Mai, aber dann gebe ich alles, um<br />

ein Teil des großen Teams zu werden. Meine<br />

kommenden Herausforderungen: das Abitur<br />

und der Ausbildungsstart. Ich freue mich<br />

auf meinen zukünftigen Arbeitgeber – die<br />

Förde Sparkasse!<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

Förde Sparkasse<br />

Karsten Sönnichsen<br />

Telefon: 0431 592-1413<br />

Mail: karsten.soennichsen@foerdesparkasse.de<br />

Internet: www.foerde-sparkasse.de/karriere<br />

Facebook: www.facebook.de/foerdesparkasse<br />

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GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

TEXT Alina Berger<br />

FOTOS Merle Jurzig<br />

37


BerufsausBildung und<br />

studium in vier Jahren<br />

Das Triale Modell für Steuern, Banken und Industrie: „Seit 20 Jahren ein Erfolgsmodell“,<br />

meint Prof. Dirk Braunhart von der FH Westküste<br />

TEXT Joachim Welding | FOTOS Fachhochschule Westküste<br />

<strong>ME2BE</strong>: Das Triale Modell feiert 20-jährigen<br />

Geburtstag. Was ist das Besondere an<br />

dieser Form der Berufsausbildung?<br />

Prof. Braunhart: Kurz gesagt: Das Triale Modell<br />

vereint Theorie und Praxis, Ausbildung<br />

und Studium – und das in einer verkürzten<br />

Zeit. In Kooperation mit den Berufsschulen<br />

in Itzehoe und Heide bilden wir in nur vier<br />

Jahren junge Menschen zu Steuerfachangestellten<br />

(StbK), Industrie- oder Bankkaufleuten<br />

(IHK) sowie zum Bachelor of Arts<br />

Betriebswirtschaft aus.<br />

Welche Berufe können die “Azubi-Studierenden”<br />

in diesem Modell mit den Schwerpunkten<br />

Bank, Steuern und Industrie erlernen?<br />

Die Teilnehmer im Trialen Modell spezialisieren<br />

sich ab dem 3. Fachsemester und wählen<br />

zwei Schwerpunkte, wie Entrepreneurship<br />

& Finance, Personalmanagement, Marketing<br />

oder Steuern. Je nach individuellem Profil<br />

können sie im Anschluss an das Studium in<br />

der Finanzdienstleistungsbranche, dem Controlling,<br />

Marketing oder Personalwesen eines<br />

Unternehmens sowie als Steuerberater und<br />

Wirtschaftsprüfer (die letzten beiden Berufsbilder<br />

sind nach weiteren zwei Praxisjahren<br />

gesondert zu erwerben) tätig werden.<br />

Warum bieten so viele Firmen an der<br />

Westküste dieses Modell ihrem Berufsnachwuchs<br />

an?<br />

Um das Triale Modell zu absolvieren, kön-<br />

38


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

nen die Studenten sowohl für die Zeit der<br />

Berufsausbildung als auch während des<br />

Studiums an der Westküste bleiben. Der<br />

regionale Bezug besteht so weiterhin und<br />

stärkt den Zusammenhalt zwischen den<br />

Ausbildungsbetrieben und ihren „Trialern“.<br />

Wir haben jedoch auch mehrere Kooperationsunternehmen<br />

außerhalb Schleswig-Holsteins,<br />

die am Trialen Modell teilnehmen.<br />

Welche Vorteile bietet die Kombination<br />

von Berufsausbildung und Studium den<br />

Studierenden?<br />

Die Studierenden erwerben bei einer verkürzten<br />

Gesamtausbildungszeit zwei europaweit<br />

anerkannte Abschlüsse. Durch die kontinuierliche<br />

Verbindung von Theorie und Praxis<br />

kann das Gelernte zudem schnell angewandt<br />

werden. Im Ergebnis haben die Absolventen<br />

des Trialen Modells dadurch hervorragende<br />

Chancen auf dem Arbeitsmarkt.<br />

Welche Karrierechancen haben die Absolventen<br />

in den Bereichen Bankwesen und Steuern?<br />

Insbesondere im Bereich Steuern haben die<br />

Teilnehmer im Trialen Modell einen weiteren<br />

großen Vorteil: durch die Ausbildung<br />

können sie die Steuerberaterprüfung bereits<br />

nach weiteren zwei Praxisjahren (insgesamt<br />

also nach 6 Jahren) ablegen. Damit zählen<br />

die Trialer zu den jüngsten<br />

Steuerberatern in den teilnehmenden<br />

Bundesländern<br />

Schleswig-Holstein, Hamburg<br />

und Niedersachsen.<br />

Welches Fazit ziehen Sie<br />

nach 20 Jahren Erfahrung<br />

mit dem Trialen Modell?<br />

Bis heute haben insgesamt<br />

250 Betriebe ausgebildet.<br />

Im nächsten Jahr erwarten wir den 500.<br />

studentischen Teilnehmer. Wir sind daher<br />

sehr glücklich und stolz auf den Erfolg dieses<br />

Ausbildungsmodells und feiern diesen<br />

im Sommer bei unserer Jubiläumsveranstaltung<br />

am 17. Juni <strong>2016</strong> mit vielen interessanten<br />

Referenten. Es kann also so weiter<br />

gehen – auf die nächsten 20 Jahre!<br />

Prof. Dirk Braunhart ist seit 1999 Professor für<br />

„Entrepreneurship & Finance“ an der Fachhochschule<br />

Westküste in Heide.<br />

„Die Studierenden<br />

erwerben bei einer<br />

verkürzten Gesamtausbildungszeit<br />

zwei<br />

europaweit anerkannte<br />

Abschlüsse.“<br />

•<br />

A U S B<br />

GUT ZU WISSEN<br />

•<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

Die Fachhochschule Westküste bietet<br />

folgende Bachelorstudiengänge an:<br />

- Betriebswirtschaft<br />

- Betriebswirtschaft (Triales Modell)<br />

- Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

- International Tourism Management<br />

- Management und Technik<br />

- Umweltgerechte Gebäudesystemtechnik<br />

- Wirtschaftspsychologie<br />

- Wirtschaft und Recht<br />

Fachhochschule Westküste<br />

Fritz-Thiedemann-Ring 20<br />

25746 Heide<br />

Studienberatung 0481 / 85 55 -141<br />

oder -133<br />

www.fh-westkueste.de<br />

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39


WIE DIE GROSSEN<br />

Beim Azubi-Projekt der Volksbank Raiffeisenbank Itzehoe übernimmt der Nachwuchs das Kommando<br />

TEXT Katharina Grzeca | FOTOS Eric Genzken<br />

Kundenberatung, Kontoeröffnung<br />

oder Barauszahlung? Egal mit welchem<br />

Anliegen ein Kunde in der<br />

zweiten Aprilwoche die VR-Geschäftsstelle<br />

Tegelhörn betrat, bedient wurde er von<br />

einem Auszubildenden. Eine Woche lang<br />

waren sie es nämlich, die hier den Ton angaben.<br />

Die angehenden Bankkauffrauen<br />

und –männer verwandelten die Zweigstelle<br />

am <strong>Ost</strong>landplatz in eine Azubi-Filiale, ganz<br />

ohne ausgebildete Bankmitarbeiter.<br />

„Anfangs war ich total dagegen“, erzählt<br />

Terry Walker, der das Personal- und Ausbildungswesen<br />

betreut. „Vor zwei Jahren<br />

haben wir das Projekt ‚Azubi-Filiale’ zum<br />

ersten Mal verwirklicht und ich hatte große<br />

Bedenken, dass die ausnahmslose Abwesenheit<br />

von erfahrenen Bankmitarbeitern<br />

eine zu große Zumutung für unsere Kunden<br />

wäre“, erinnert sich der Ausbildungsbetreuer.<br />

Sein anfängliches Urteil musste Walker<br />

schnell revidieren: „Die Auszubildenden<br />

haben es richtig gut gemacht. Wir haben<br />

von allen Seiten positives Feedback erhalten<br />

und ich bin froh, mich geirrt zu haben.“<br />

Die guten Erfahrungen aus der ersten Runde<br />

geben den heutigen VR-Azubis die Möglichkeit,<br />

das Projekt zu wiederholen und sich<br />

als gleichberechtigte Bankmitarbeiter auf<br />

Zeit zu beweisen. „In dieser Woche können<br />

sie nicht nur zeigen, was sie bisher gelernt<br />

haben, sie sehen zudem, was sie künftig im<br />

Beruf erwartet und was tatsächlich für die<br />

Führung einer ganzen Filiale wichtig ist“,<br />

so Walker.<br />

Fast ein Jahr dauerten die Vorbereitungen<br />

für das neue Vorhaben. Der Auszubildende<br />

Thies Rathmann war vom ersten Tag dabei:<br />

„Wir mussten zunächst eine für das Projekt<br />

passende Filiale finden. Die dortigen Mitar-<br />

40


GUT ZU WISSEN<br />

beiter mussten natürlich damit einverstanden<br />

sein, uns ihren Arbeitsplatz für die Woche<br />

anzuvertrauen. Anschließend überlegten<br />

wir uns Werbemaßnahmen, mit denen wir<br />

auf die Azubi-Filiale aufmerksam machen<br />

konnten, druckten Flyer, Poster und Postkarten<br />

und besuchten Schulen, um die Schüler<br />

zu uns einzuladen.“ Und Thies, wie kam eure<br />

Aktion an? „Sehr gut. Es war eine sehr aufre-<br />

gende Zeit für uns alle. Gleich am ersten Tag<br />

betraute uns ein Kunde mit einem Nachlassfall.<br />

Kein alltägliches Anliegen. Gemeinsam<br />

konnten wir den Fall schnell zu aller Zufriedenheit<br />

bearbeiten.“ Viele Stammkunden<br />

kennen den 18-jährigen Azubi bereits sehr<br />

gut. Sechs Monate arbeitete der angehende<br />

Bankkaufmann im zweiten Jahr seiner Ausbildung<br />

in der Filiale am <strong>Ost</strong>landplatz.<br />

Den Auszubildenden, die sich aus den ersten<br />

und zweiten Ausbildungsjahren zusammensetzen,<br />

wird viel Verantwortung übertragen.<br />

Sie müssen Eigeninitiative ergreifen<br />

und bekommen Aufgaben übertragen, die<br />

nicht immer auf dem Lehrplan stehen. Sollte<br />

es doch dazu kommen, dass sie mal nicht<br />

weiter wissen, helfen ihnen die erfahrenen<br />

Mitarbeiter selbstverständlich aus. „Unsere<br />

Kunden wurden im Vorfeld schriftlich über<br />

die Aktion informiert,“ erfahren wir von<br />

Herrn Walker, „sollte daher ein Kundenanliegen<br />

über den Kompetenzen der Azubis<br />

liegen, sollen sie diesen freundlich darauf<br />

verweisen, später wiederzukommen, aber<br />

eigentlich haben sie alles im Griff.“<br />

Ann-Kathrin Reimers hat gute Chancen in<br />

der dritten Runde der Azubi-Filiale mitzuwirken.<br />

Noch besucht sie die Auguste Victoria-Schule<br />

in Itzehoe, ab August beginnt<br />

sie die Ausbildung zur Bankkauffrau bei der<br />

Volksbank. „Ich kenne die Bank durch mein<br />

Betriebspraktikum schon ein wenig. Hier<br />

herrscht ein freundlicher, ja fast schon familiärer<br />

Umgang. Daher freue ich mich auf<br />

den Ausbildungsbeginn und auf das Projekt<br />

Azubi-Filiale“, erzählt die Abiturientin.<br />

Weitere Einblicke in das spannende Berufsbild<br />

der Bankkaufleute geben dir Thies und<br />

Ann-Kathrin in den Azubi-Portaits auf der<br />

Seite 49.<br />

A U S B<br />

I L D U N G S<br />

I N F O S<br />

•<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

D<br />

•<br />

I C H<br />

Deine Bewerbungsunterlagen sendest<br />

du an:<br />

Volksbank Raiffeisenbank eG<br />

Herr Terry Gene Walker<br />

Personalwesen / Ausbildung<br />

Breite Straße 7<br />

25524 Itzehoe<br />

Tel.: 04821 / 601-7039<br />

E-Mail: terry.walker@vbrb-itzehoe.de<br />

Weitere Informationen zur Ausbildung<br />

findest du auf:<br />

www.vbrb-itzehoe.de/karriere<br />

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41


Spaghetti vom SoFa<br />

Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten bei der AOK NordWest<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTO Sebastian Weimar<br />

„Mein Name ist Mike Stierle. Ich bin 23<br />

Jahre alt und habe vor Kurzem meine Ausbildung<br />

zum Sozialversicherungsfachangestellten<br />

bei der AOK NordWest in Rendsburg<br />

beendet. Mein Abitur habe ich auf dem<br />

Ernst-Barlach-Gymnasium in Kiel gemacht.<br />

Nach der Schule hatte ich von Schule und<br />

Theorie erst mal genug. Deshalb kam ein<br />

reines Hochschulstudium für mich nicht<br />

in Frage. Den Bereich Gesundheit fand ich<br />

schon immer interessant, wusste aber nicht<br />

genau, welcher Ausbildungsberuf zu mir<br />

passen könnte.<br />

Bei einem Bewerbertraining der AOK habe<br />

ich zum ersten Mal etwas vom Beruf des<br />

Sozialversicherungsfachangestellten gehört.<br />

„SoFa’s“ arbeiten hauptsächlich im Innendienst<br />

von gesetzlichen Krankenkassen und<br />

sind überwiegend mit der Kundenbetreuung<br />

beschäftigt. Durch den täglichen Kontakt zu<br />

Versicherten, Arbeitgebern und Ärzten ergibt<br />

sich eine abwechslungsreiche Bürotätigkeit.<br />

Teamwork, Kommunikation und der Kontakt<br />

zu Menschen stehen im Vordergrund. Gleichzeitig<br />

bleibt genug Raum für selbstständiges<br />

Arbeiten und persönliche Organisation. Und<br />

es gibt eine sehr gute Ausbildungsvergütung,<br />

eine hohe Übernahmechance und Arbeitsplatzsicherheit.<br />

Das alles hat mich schließlich<br />

überzeugt, die Ausbildung bei der AOK<br />

zu beginnen. Und diese Entscheidung war<br />

genau richtig!<br />

Besonders gut gefiel mir die Struktur der<br />

Ausbildung. Es gab einen festen Plan, der<br />

sowohl die praktischen als auch die theoretischen<br />

Inhalte klar definierte. Zum Beispiel<br />

lernten wir das fachkundige Beraten und<br />

Betreuen von Kunden. Auch die Beurteilung<br />

und Berechnung von Versicherungsverhältnissen<br />

und Leistungsansprüchen gehörte<br />

dazu. Dafür benötigt man ein großes Einfühlungsvermögen,<br />

denn wir sprechen in unserer<br />

täglichen Arbeit oft mit Menschen, die in<br />

schwierigen Lebenssituationen stecken.<br />

Die praktische Ausbildung fand auf der<br />

Geschäftsstelle in Rendsburg statt. Da ich<br />

nur ca. 15 km entfernt in Holtsee wohne,<br />

konnte ich das Büro mit meinem Auto gut<br />

erreichen. Der Berufsschulunterricht fand<br />

in mehreren Blöcken am AOK-eigenen Bildungszentrum<br />

in Wahlstedt statt. Während<br />

des theoretischen Unterrichts hatten wir<br />

auch die Möglichkeit, dort im eigenen Internat<br />

zu übernachten.<br />

Die Ausbildung war vielseitig und machte<br />

wirklich Spaß. Die Stimmung unter uns<br />

Azubis war eigentlich immer gut. Unglaublich,<br />

wie viele interessante Leute ich schon<br />

kennengelernt habe!<br />

Meinen Arbeitsplatz bei der AOK NordWest<br />

hatte ich übrigens schon vor dem Abschluss<br />

der Ausbildung sicher – für mich ging es direkt<br />

im Team der Pflege weiter. Ein späteres<br />

internes Studium ist auch noch eine Option.<br />

Meine Freizeit verbringe ich oft mit meinen<br />

Freunden bei einem gemeinsamen Essen.<br />

Ich esse für mein Leben gern. Für Spaghetti<br />

Bolognese und generell die italienische Küche<br />

lasse ich alles stehen und liegen. Auch<br />

beim Essen spielt das Thema Gesundheit<br />

eine wichtige Rolle. Mit dem richtigen Wissen<br />

über Ernährung kann man viel für seine<br />

Gesundheit tun und muss grundsätzlich auf<br />

nichts verzichten.“<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

AOK NordWest<br />

Kopenhagener Str. 1<br />

44269 Dortmund<br />

Tel. 0231 41930<br />

Fax 0231 4193107<br />

Email: kontakt@nw.aok.de<br />

•<br />

B E W<br />

Die Allgemeine Ortskrankenkasse AOK Nord<br />

West bildet zur/-m Sozialversicherungsfachangestellten<br />

aus.<br />

42


STUDIUM UND AUSBILDUNG IN SCHLESWIG-HOLSTEIN UND HAMBURG<br />

AUSBILDUNG UND STUDIUM IN SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

STADTVERWALTUNG BRUNSBÜTTEL // SASOL // COVESTRO // YARA // WKK // DITHMARSCHER VOLKS- UND RAIFFEISENBANK<br />

// HAMANN & OTREMBA // BÄCKEREI HEUER // SPARKASSE WESTHOLSTEIN // BIZSTEUER // REMONDIS //<br />

SPARKASSE HENNSTEDT-WESSELBUREN // AGENTUR FÜR ARBEIT HEIDE // BÄCKEREI BALZER //<br />

RAFFINERIE HEIDE<br />

// KREIS DITHMARSCHEN // PETER FRAUEN // FACHHOCHSCHULE WESTKÜSTE // GEBR. SCHÜTT KG<br />

www.me2be.de brandpublishers Heft 02 Sommer 2015 € 2,90<br />

#WIRMACHEN<strong>ME2BE</strong><br />

www.me2be.de brandpublishers GmbH Heft 01 Frühjahr <strong>2016</strong> € 2,90<br />

BRUNSBÜTTEL SPECIAL<br />

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SPECIAL<br />

CAMPUS<br />

WIR ZEIGEN, WAS DAHINTER STECKT<br />

EINE FRAGE DER GESUNDHEIT<br />

Wie das Zusammenspiel von Medizin und Technik<br />

unser Leben beeinflusst<br />

FINDE DEINE TRAUMAUSBILDUNG IN EINEM MINT-BERUF<br />

NEUGIERIG. MUTIG. BUNT.<br />

ICH FÜHLE MICH BESTÄTIGT<br />

STUDIS ... FORSCHEN DIESER MOMENT FÜR WAR ES MAGISCH!<br />

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BERUFSAUSBILDUNG MIT ZUKUNFT BEI DER<br />

LINDA BULL ÜBER IHRE AUSBILDUNG BESSERE BEI VOM HÖRGERÄTE<br />

KINDERLABOR ZUM AUSBILDUNGSPLATZ<br />

Interview mit dem<br />

Auf einen Blick – Studiengänge<br />

COVESTRO DEUTSCHLAND AG<br />

DER SPARKASSE WESTHOLSTEIN Bundesweit erster Studiengang<br />

BEI SASOL GERMANY GMBH<br />

Moderator Dennis Wilms<br />

im medizinischen und<br />

Hörakustik an der FH Lübeck<br />

technischen Bereich<br />

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SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS


Die erfolgsgeschichte Des hair & Make-up-artist<br />

Um sich neben der Schule etwas<br />

Geld dazuzuverdienen, fing Enes<br />

als 15-jähriger einen Aushilfsjob<br />

bei einem Barbier an. Es sollte sich herausstellen,<br />

dass seine Entscheidung in dieser<br />

Branche auszuhelfen, weitreichende Folgen<br />

für ihn haben sollte. Denn eigentlich hatte<br />

Enes vor, wie seine beiden älteren Brüder<br />

auch, einen handwerklichen Beruf zu ergreifen.<br />

Recht schnell wurden aber aus den<br />

anfänglichen Aushilfsarbeiten, wie dem<br />

44<br />

Haare fegen oder Tee- und Kaffeekochen,<br />

für die er eingestellt wurde, anspruchsvolle<br />

Barbier- und Friseurtätigkeiten. Es folgte<br />

eine Ausbildung zum Friseur, ein Meisterbrief,<br />

zwei Anstellungen als Salonleiter,<br />

die Selbstständigkeit sowie unzählige<br />

Styling-Jobs für Fashion- und Filmproduktionen.<br />

Ach ja, Enes ist gerade einmal 22.<br />

Zum Interview trafen wir den jungen Stuttgarter<br />

vor dem Computerbildschirm zum<br />

Video-Anruf.<br />

<strong>ME2BE</strong>: Hallo Enes. Wie schön, dass wir<br />

uns sprechen. Bei deinem vollen Terminkalender<br />

ist das nicht so einfach. Wo bist du<br />

gerade?<br />

Enes: Ja die letzten 6 Monate waren verrückt.<br />

Ich bin drei Tage in der Woche bei<br />

den Salonkomplizen in Reutlingen als Friseurmeister<br />

tätig. Dort bin ich Stuhlmieter,<br />

habe mir sozusagen einen Stuhl im Salon<br />

angemietet. Den Rest der Woche bin ich


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

als Hair & Make-up-Artist unterwegs und<br />

style auswärts Models für die verschiedensten<br />

Anlässe. Ich kam gestern zum Beispiel<br />

aus Chemnitz zurück, bleibe drei Tage in<br />

Stuttgart und fliege anschließend zu einem<br />

Styling-Job nach Mailand. Und so oder so<br />

ähnlich sahen alle meine Wochen im letzten<br />

Halbjahr aus.<br />

Was passierte vor 6 Monaten, dass dein<br />

Leben so gehörig umgekrempelt hat?<br />

Da habe ich eine Fortbildung zum International<br />

Make-up Artist an einer Berliner Stylisten-Schule<br />

absolviert. Die Leiterin der Schule<br />

ist Miriam Jacks, eine fantastische Stylistin<br />

und eine wahre Größe im Geschäft. Sie lud<br />

mich ein bei dem Berlin Fashion Film Festival<br />

in ihrem Stylisten-Team mitzuarbeiten. Das<br />

war eine grandiose Erfahrung und öffnete mir<br />

unheimlich viele Türen. Zum Beispiel zu einer<br />

Buchung für die Berliner Fashion Week.<br />

Gibt es ein bestimmtes Erlebnis, das dir besonders<br />

lange in Erinnerung bleiben wird?<br />

Rückblickend betrachtet gab es so viele<br />

besondere Momente, dass mir die Auswahl<br />

wirklich schwer fällt. Woran ich mich aber<br />

gerne zurückerinnere, war meine Mitarbeit<br />

an einem Kinofilm. Zwei Regisseure aus L.A.<br />

haben mich auf der Fashion Week gesehen<br />

und meine Arbeit hat ihnen so gut gefallen,<br />

dass sie mich für ihren Film engagierten. Ich<br />

sollte für den gesamten Film das Haar- und<br />

Make-up-Konzept entwickeln und mit einem<br />

von mir ausgesuchten Team bei den Dreharbeiten<br />

umsetzten. Natürlich habe ich gleich<br />

zugesagt, obwohl mir anfangs etwas mulmig<br />

zumute war. Schließlich habe ich so etwas<br />

noch nie zuvor gemacht.<br />

Warst du mit dem Ergebnis zufrieden?<br />

Ja sehr. Die Arbeit hat sehr viel Spaß gemacht.<br />

Wer sich selbst überzeugen möchte:<br />

Mr. Rudolpho‘s Jubilee feiert im Juli Premiere.<br />

Wo nimmst du die Motivation für die viele<br />

Arbeit her?<br />

Ich bin ein echter Workaholic. Ohne kann ich<br />

einfach nicht. Das war schon während der Ausbildung<br />

so. Ich wollte immer alles auf einmal<br />

machen und mir wurde schnell langweilig. Deswegen<br />

war eine Festanstellung in einem Salon<br />

auch nichts für mich. Ich habe mir das Ziel gesetzt,<br />

mehr aus meinem Beruf rauszuholen. Für<br />

mich bedeutete es, neben dem Arbeiten im Salon<br />

immer auch viel unterwegs zu sein und auf<br />

Fotoshootings und Mode- und Beautyevents<br />

zu stylen. Daher habe ich fast jedes Angebot<br />

wahrgenommen, auch wenn es unbezahlt<br />

war. Auf diese Weise konnte ich gute Kontakte<br />

knüpfen und wurde viel weiterempfohlen.<br />

Die harte Arbeit zahlt sich nun aus. Das ist ja<br />

das schöne an dem Beruf. Wer viel investiert,<br />

kann es schnell zu etwas bringen. Außerdem<br />

finde ich es sehr motivierend, wie einfach man<br />

Menschen mit einer schönen Frisur oder einem<br />

raffinierten Make-up glücklich machen kann.<br />

Was sind deine neuesten Projekte?<br />

Ich werde mit einem Partner eine eigene Modelagentur<br />

eröffnen. Durch meine Arbeit in<br />

der Branche habe ich erkannt, an welcher<br />

Stelle echter Bedarf besteht. Wir finalisieren<br />

gerade unser Corporate Design und haben<br />

auch schon einen großen Auftrag an Land<br />

gezogen. Des Weiteren wurde ich zum Trainer<br />

für die Pflegeproduktfirma Davines auserkoren.<br />

Es sind fantastische Produkte, die<br />

ich auch im Salon verwende, und es ist eine<br />

große Ehre, die Produkte anderen Friseuren<br />

und Stylisten nahezubringen. Ich habe zudem<br />

ein Studium zum Betriebswirt begonnen.<br />

Enes, vielen Dank für das Gespräch.<br />

•<br />

A U S B<br />

•<br />

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GUT ZU WISSEN<br />

I L D U N G S<br />

I C H<br />

I N F O S<br />

D<br />

I R B<br />

•<br />

B E W<br />

TEXT Katharina Grzeca<br />

FOTOS take25pictures GmbH<br />

Landesinnungsverband des<br />

Friseurhandwerks und der Kosmetiker SH<br />

Emil-Nolde-Straße 25<br />

25899 Niebüll<br />

Telefon: 04661 - 904 55 - 69<br />

45


Jasmin Eckert, 21<br />

kommt aus Brunsbüttel und hat ihr Abitur in Marne gemacht. Sie absolviert eine Ausbildung<br />

zur Chemielaborantin bei der Sasol Germany GmbH und ist im zweiten Lehrjahr.<br />

„Ich hatte Chemie in der Realschule und später das naturwissenschaftliche Profil, aber<br />

meine erste Begegnung mit der Chemie hatte ich im Kinderlabor. Ich erinnere mich noch<br />

genau an die Filzstift-Chromatografie. Da haben wir als Kinder gestaunt, wie sich das<br />

Schwarz in mehrere Farben auflöste! In einem Praktikum bei Sasol konnte ich mir später<br />

einen guten Überblick darüber verschaffen, welche Berufe es in diesem Bereich gibt und<br />

was mich genau interessiert.<br />

Wir beschäftigen uns in der Ausbildung zurzeit mit der maßanalytischen Methode zur<br />

Quantifizierung von Kupfer. So lässt sich genau bestimmen, wie hoch der Kupferanteil in<br />

einer Geldmünze ist. Besonders schön ist es, wenn ich als angehende Chemielaborantin<br />

nun selbst im Kinderlabor stehe und vor den staunenden Kindern die einzelnen Versuche<br />

betreue. Privat verbringe ich die meiste Zeit mit Reiten und meinem Pferd, aber auch<br />

Joggen und Inlineskaten stehen bei mir auf dem Programm.“<br />

Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt<br />

Melvin Tönsing, 18<br />

besucht die 13. Klasse auf dem Gymnasium Brunsbüttel und beginnt<br />

im August seine Ausbildung zum Chemikanten bei der Sasol<br />

Germany GmbH.<br />

alle azubiportraits<br />

auf www.me2be.de<br />

„Ich war zwar auch im Kinderlabor, habe aber in der neunten<br />

Klasse das Sport-Profil an meiner Schule gewählt. Das bereue ich<br />

jetzt ein bisschen! Damals träumte ich davon, Fußballmanager in<br />

einem Bundesligaverein zu werden. Irgendwann hab ich aber gemerkt,<br />

dass diese Karriere selten und unrealistisch ist. Seit einem<br />

Schulpraktikum als Chemikant bei Sasol hatte ich also keinen<br />

Kontakt mehr zur Chemie. Deshalb freue ich mich um so mehr<br />

auf die Ausbildung zum Chemikanten und alles, was da auf mich<br />

zukommt. Zweifel hab ich nicht. An das Praktikum kann ich mich<br />

ja noch gut erinnern. Jetzt kann ich alles noch mal von der Pike<br />

auf neu lernen. Vielleicht mache ich nach der Ausbildung noch<br />

den Meister oder studiere.<br />

In meiner Freizeit spiele ich Fußball beim Brunsbütteler SC, arbeite<br />

nebenbei bei McDonalds und verkaufe bei Heimspielen Fanartikel<br />

im HSV-Fanshop.“<br />

Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt<br />

47


Jan-Hendrik Franßen, 21<br />

aus Odderade, Studiengang Betriebswirtschaftslehre im Trialen<br />

Modell, 3. Semester Fachhochschule Westküste und Raiffeisenbank<br />

eG Heide.<br />

„Ich habe mich schon immer für Finanz- und Wirtschaftsthemen<br />

interessiert. Um einen Einblick zu bekommen, hatte ich bereits<br />

ein Praktikum bei der Bank gemacht. Die vielfältigen Aufgaben<br />

und den Kundenkontakt in diesem Bereich finde ich interessant.<br />

Der Ausbildungsteil ist dem einer Dualen Ausbildung in Betrieb<br />

und Berufsschule sehr ähnlich, man hat für alles nur weniger Zeit.<br />

Doch mit etwas Aufwand ist das zu schaffen.<br />

Die Betreuung der Professoren an der Fachhochschule in Heide<br />

ist sehr gut, da häufig im Klassenverband unterrichtet wird. Aber<br />

auch bei Problemen haben sie immer ein offenes Ohr für uns.<br />

Abends besteht die Möglichkeit an sportlichen Aktivitäten teilzunehmen,<br />

die von Studenten organisiert werden. Von Fußball über<br />

Handball bis Schwimmen ist für jeden etwas dabei. Wer eine gute<br />

Ausbildung mit anschließendem Studium machen möchte, für den<br />

ist das Triale Modell goldrichtig. Eine solide Grundlage bietet diese<br />

Ausbildung auf jeden Fall.“<br />

Foto Fachhochschule Westküste | Text Joachim Welding<br />

Katharina Timmermann, 23<br />

aus Neuenkirchen (Tiebensee), Studiengang Betriebswirtschaftslehre<br />

Triales Modell,6. Semester, Sparkasse Hennstedt-Wesselburen.<br />

„Nach einem Praktikum in der 11. Klasse ist der Funke bei mir übergesprungen.<br />

Da habe ich meine Bewerbung direkt zur Sparkasse<br />

geschickt. Natürlich hatte ich mich bereits vorher über das Triale<br />

Modell informiert und festgestellt, dass das genau das Richtige für<br />

mich ist. Nach der Schule in kurzer Zeit neben der Ausbildung auch<br />

einen Bachelorabschluss in vier Jahren zu machen, finde ich klasse.<br />

Ich finde die Bankausbildung in Zusammenhang mit dem Studium<br />

optimal.<br />

Dabei ist die Ausbildung, die zwei statt der üblichen drei Jahre dauert,<br />

sehr abwechslungsreich: Man lernt die verschiedensten Bereiche<br />

kennen, angefangen beim Kundenservice, der Kundenberatung<br />

bis hin zur Kreditberatung, Marketing, Immobilien und Rechnungswesen.<br />

In der Studienzeit an der Fachhochschule in Heide geht alles<br />

sehr familiär zu. Die Professoren kennen die Studenten gut, sodass<br />

man bei Gesprächsbedarf schnell Kontakt aufnehmen kann. Wer Interesse<br />

am Trialen Modell hat, sollte sich am besten schon ein bis<br />

zwei Jahre vorher bewerben.“<br />

Wer eine gute Ausbildung mit anschließendem Studium machen<br />

möchte, für den ist das Triale Modell goldrichtig. Eine solide Grundlage<br />

bietet diese Ausbildung auf jeden Fall.“<br />

Foto Fachhochschule Westküste | Text Joachim Welding<br />

48


Ann-Kathrin Reimers, 19<br />

kommt aus Itzehoe und fängt im August<br />

ihre Ausbildung zur Bankkauffrau bei der<br />

VR Itzehoe an. Derzeit besucht sie die<br />

Auguste Victoria-Schule in Itzehoe und<br />

macht dort das Abitur.<br />

„Ich arbeite gerne mit Zahlen. Einen Beruf, bei dem ich ausschließlich im Büro sitzen würde, wollte ich dennoch<br />

nicht. Bankkaufleute haben täglich mit Menschen zu tun. Das ist das besondere Extra, nachdem ich bei der<br />

Berufswahl gesucht habe. Deswegen wollte ich mir den Beruf genauer anschauen. Bei meinem zweiwöchigen<br />

Betriebspraktikum bei der VR Itzehoe wurde mir viel vom Tagesgeschäft gezeigt. Schnell durfte ich eigenständig<br />

kleinere Tätigkeiten ausführen und die Arbeit machte mir viel Freude. Vor dem Praktikum hatte ich die Befürchtung,<br />

die Mitarbeiter würden etwas steif und spießig sein. Aber das stimmt absolut nicht. Alle waren sehr<br />

nett und offen. Auch beim Bewerbungsgespräch fühlte ich mich sehr gut aufgehoben. Was mir besonders positiv<br />

auffiel: Der Notendurchschnitt ist nicht das ausschlaggebende Kriterium für eine Zusage. Wer den Beruf wirklich<br />

erlernen möchte, braucht keinen Einserschnitt im Abi. Ein freundliches und kommunikatives Wesen sollte man<br />

mitbringen, alles andere bekommt man in der Ausbildung beigebracht.“<br />

Foto Eric Genzken | Text Katharina Grzeca<br />

Thies Rathmann, 18<br />

kommt aus Wilster und ist im 2. Ausbildungsjahr zum Bankkaufmann<br />

bei der Volksbank Raiffeisenbank Itzehoe. Seinen<br />

Realschulabschluss hat er an der Gemeinschaftsschule Wilster<br />

gemacht.<br />

„Jedes Jahr organisieren die Auszubildenden im zweiten Lehrjahr<br />

unsere Informations-Messe ‚Blick in die Zukunft’. In der Hauptfiliale<br />

der VR Itzehoe erzählen sie interessierten Schülern alles über<br />

den Beruf des Bankkaufmanns und der Bankkauffrau und führen<br />

sie durch alle wichtigen Abteilungen. Als Schüler bewegte mich<br />

diese Messe dazu, mich bei der Bank zu bewerben. Heute bin ich<br />

selbst im zweiten Jahr und freue mich, andere für meinen Beruf<br />

zu begeistern. Am besten gefällt mir die Abwechslung. In jeder<br />

Filiale und Abteilung, die wir kennenlernen, gibt es Neues zu lernen.<br />

Auch ist jedes Kundenanliegen verschieden. Ich bin gerne<br />

unter Menschen und froh, dass dies einen großen Teil meiner Arbeit<br />

ausmacht. Nach der Ausbildung, die ich aufgrund meiner guten<br />

Noten verkürzen kann, möchte ich bei der VR Itzehoe bleiben<br />

und eine Weiterbildung zum Bankfachwirt machen.“<br />

Foto Eric Genzken | Text Katharina Grzeca<br />

49


Patrycja Majewska, 24<br />

aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 2. Ausbildungsjahr<br />

zur Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

am WKK in Heide.<br />

„Ich habe schon eine abgeschlossene Ausbildung<br />

als Zahnarzthelferin. Doch mir fehlte die intensive<br />

Arbeit mit Menschen wie in der Gesundheits- und<br />

Krankenpflege. Das Westküstenklinikum ist ein<br />

guter Arbeitgeber. Die Vergütung ist besser als in<br />

vielen anderen Ausbildungen und es gibt sehr gute<br />

Perspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

Nach der Ausbildung und zwei Jahren Berufserfahrung<br />

kann ich zum Beispiel eine Fachweiterbildung<br />

in Anästhesie, Onkologie, zur OP- oder Palliativschwester<br />

machen. Auch die Arbeitszeiten gefallen<br />

mir jetzt besser. Mein Dienst verläuft nicht mehr<br />

von 8 bis 18 Uhr mit zwei vollen Stunden Pause,<br />

sondern in einem Stück, so dass ich noch Zeit am<br />

Nachmittag habe. Ich mag einfach den Beruf, den<br />

ich lerne und gehe jeden Morgen gern zur Arbeit.<br />

Im Schwesternwohnheim haben wir ein gutes Miteinander.<br />

Wir wohnen in Zwei-Zimmerwohnungen,<br />

fünf Minuten vom Bildungszentrum entfernt und<br />

zehn Minuten zur Innenstadt. In meiner Freizeit<br />

spiele ich Fußball beim FC Averlak.“<br />

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt<br />

Jaqueline Zacharias, 19<br />

aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 2. Ausbildungsjahr zur MTRA am<br />

WKK in Heide.<br />

„Ich wollte beruflich immer etwas Medizinisches machen. Erst dachte<br />

ich an Tiermedizin, habe dann über den MTRA-Beruf in der Zeitung<br />

gelesen und dachte … wieso nicht? Ist ja auch was Medizinisches.<br />

Beim Vorstellungsgespräch wurde mir zu einem dreiwöchigen Praktikum<br />

geraten, das mir richtig gut gefiel. Besonders spannend finde<br />

ich es, den Ursachen von Krankheiten auf die Spur zu kommen, denn<br />

wir sind oft die Ersten, die an einer Patientendiagnose beteiligt sind.<br />

Zum Examen hin waren meine Noten leider nicht ausreichend, sodass<br />

ich das letzte Jahr nun wiederholt habe. Das hat mir jetzt aber stofflich<br />

auch viel gebracht.<br />

Ich würde nach meiner Ausbildung gern im WKK im Bereich Radiologie<br />

arbeiten. Interessant ist auch die Arbeit in der Strahlentherapie.<br />

Dort werden die Patienten aufgrund ihrer Krebsbehandlung länger<br />

betreut, sodass man sie auch besser kennenlernt.<br />

In meiner Freizeit treffe ich mich am liebsten mit Freunden oder spiele<br />

Computerspiele.“<br />

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt<br />

50


Julia Skopek, 18<br />

aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 1. Ausbildungsjahr<br />

zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am<br />

WKK in Heide.<br />

„Nach einem FSJ im Pflegeheim habe ich mich für<br />

die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

entschieden, weil das Medizinische noch stärker<br />

im Vordergrund steht.<br />

Ich bin total zufrieden mit der Ausbildung. Zu wissen,<br />

dass man den Menschen helfen kann, ist ein<br />

schönes Gefühl. Besonders schön ist, die Dankbarkeit<br />

zu spüren, die wir von den Patienten zurückbekommen.<br />

Einem Patienten ein Lächeln aufs<br />

Gesicht zu zaubern, ist erfüllend. Diese Erfahrung<br />

macht man auf jeder Station. Auch zu beobachten,<br />

wie Patienten gesunden und plötzlich wieder laufen<br />

können, erfreut mich. Manchmal braucht man aber<br />

auch eine dicke Haut, wenn man von Patienten wie<br />

eine Zimmerdame oder persönliche Angestellte behandelt<br />

wird.<br />

In meiner Freizeit tanze ich gern: Jazzdance, Ballett,<br />

Modern Dance und Hip-hop.“<br />

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt<br />

aus Bargenstedt, Allgemeine Hochschulreife, 2.<br />

Ausbildungsjahr zur MTRA am WKK in Heide.<br />

Kim Evers, 20<br />

„Ich wollte eigentlich Medizin studieren, doch leider<br />

war mein Notendurchschnitt nicht ausreichend.<br />

Deshalb habe ich eine Ausbildung zu einem Gesundheitsberuf<br />

gesucht, in der ich mit Menschen arbeiten<br />

kann.<br />

Ich freue mich schon auf das praktische Jahr, denn<br />

ich hätte ehrlicherweise nicht gedacht, dass die<br />

schulische Ausbildung so viel Physik enthält. Man<br />

muss eben nicht nur die Anatomie des Körpers kennen,<br />

sondern auch, wie ein Röntgenstrahl erzeugt<br />

wird und wie die technischen Geräte funktionieren.<br />

Die Theorie ist wirklich anspruchsvoll.<br />

Das Berufsbild ist vielfältig. Mir persönlich gefällt<br />

der Röntgenbereich auch. Gerade hatten wir ein interessantes,<br />

sechswöchiges Krankenpflege-Praktikum<br />

im Krankenhaus.<br />

In meiner Freizeit mache ich Kampfsport. Vollkontakt-Karate.<br />

Da kann ich ein bisschen den Dampf<br />

ablassen und auch mal die Schule vergessen.<br />

In Heide kann man abends vieles unternehmen:<br />

Darts und Billard spielen. Ins Kino Lichtblick gehen.<br />

Restaurants, Cocktail- und Karaoke-Bars im<br />

Kneipenviertel Schumacherort besuchen. In der<br />

Rosengasse zu House und Techno tanzen oder nach<br />

Pahlen fahren, um im Palazzo zu tanzen.“<br />

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt<br />

51


Monja Böge, 22<br />

aus St. Margarethen, Gemeinschaftsschule Burg, Mittlerer Schulabschluss,<br />

3. Ausbildungsjahr zur Chemikantin bei COVESTRO.<br />

„Ich habe 2008 ein Schulpraktikum bei Bayer MaterialScience<br />

gemacht und mich daraufhin hier beworben. Leider erhielt ich<br />

eine Absage und absolvierte daraufhin ein FSJ im Krankenhaus.<br />

Das war zwar interessant und lehrreich, doch mein Wunsch blieb<br />

unverändert: eine Ausbildung zur Chemikantin. Als ich vom<br />

Starthilfe-Programm bei COVESTRO hörte, habe ich mich darauf<br />

beworben und auch eine Zusage erhalten. Die Starthilfe dauert 1<br />

Jahr. In dieser Zeit lernt man die Metallarbeit intensiv kennen,<br />

arbeitet an Projekten und bereitet sich auf die Ausbildung vor.<br />

Als ich anschließend eine Zusage für einen Ausbildungsplatz zur<br />

Chemikantin bei COVESTRO erhielt, war mein Wunsch in Erfüllung<br />

gegangen. Nun ist es mein Ziel, die Ausbildung von dreieinhalb<br />

auf drei Jahre zu verkürzen. Dazu benötige ich überdurchschnittlich<br />

gute schulische und betriebliche Noten. Momentan sieht es<br />

gar nicht schlecht aus! Mein Weg dauert vielleicht etwas länger,<br />

aber mit meinem starken Willen schaffe ich das!“<br />

Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt<br />

Florian Behling, 19<br />

aus Burg, Gemeinschaftsschule Burg, Mittlerer Schulabschluss,<br />

3. Ausbildungsjahr zum Chemikanten bei COVESTRO.<br />

„Ich habe mich hauptsächlich im Internet auf den Webseiten der<br />

Chemiefirmen über die Ausbildung informiert und mich bei Bayer,<br />

Sasol, Yara und Total beworben. Ich habe mich auch darüber<br />

schlau gemacht, wie viel ich verdienen kann und wie die Unternehmen<br />

wirtschaftlich aufgestellt sind. Ich wollte sicherstellen,<br />

dass ich nach der Ausbildung eine Übernahmechance habe und<br />

die Firma eine gute Perspektive hat. Wenn ich ehrlich bin, wusste<br />

ich anfangs nicht genau, ob mir der Beruf des Chemikanten liegen<br />

würde. Mathe, Physik und Chemie hatten mir aber schon immer<br />

Spaß gemacht. Jetzt, im dritten Lehrjahr, bin ich mit meiner Wahl<br />

sehr zufrieden.<br />

Teamarbeit wird bei uns groß geschrieben! Wenn wir beispielsweise<br />

bei 50 Grad Celsius in unserer persönlichen Schutzausrüstung<br />

die Lanzen wechseln, dann ist es zu zweit wesentlich angenehmer.<br />

Allein müsste man doppelt so lange unter diesen Bedingungen<br />

arbeiten. Mein Highlight bisher? Ein Besuch auf unserem Schornstein.<br />

Der ist 132 m hoch und da oben schwankt es ganz schön!<br />

Auch in meiner Freizeit bin ich Teamplayer. Ich spiele Fußball bei<br />

der SG Geest 05, momentan im Mittelfeld.“<br />

Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt


Bennett Rohwedder, 20<br />

aus Brunsbüttel, Gemeinschaftsschule Brunsbüttel, Mittlerer Schulabschluss,<br />

3. Ausbildungsjahr zum Chemikanten bei COVESTRO.<br />

„Auch mein Vater ist Chemikant bei COVESTRO. Von ihm hatte ich<br />

viele Informationen aus erster Hand über den Beruf erhalten. Bei<br />

der Berufsvorbereitung im WiPo-Unterricht in der Schule wurde<br />

der Beruf ebenfalls vorgestellt. Eine spezielle Vorbildung hatte ich<br />

aber nicht, nur ein Interesse an den naturwissenschaftlichen Fächern<br />

war immer vorhanden. Nach der Ausbildung würde ich gern<br />

von COVESTRO übernommen werden, irgendwann meinen Meistertitel<br />

erwerben oder noch ein Studium absolvieren. In Flensburg<br />

könnte ich Verfahrenstechnik studieren und mich zum Diplomingenieur<br />

weiterbilden. Auch Anlagentechnik ist ein interessantes<br />

Studienfach. Einige absolvieren dies als Fernstudium. Was für<br />

die Ausbildung zum Chemikanten auf keinen Fall schaden kann,<br />

sind chemische Vorkenntnisse! Was ich in meiner Freizeit mache?<br />

Am liebsten spiele ich Fußball. Ich bin Mittelfeldspieler bei TuRa<br />

Meldorf.“<br />

Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt<br />

Jan Wiese, 18<br />

aus Buchholz, Gemeinschaftsschule Burg, Mittlerer Schulabschluss,<br />

3. Ausbildungsjahr zum Chemikanten bei COVESTRO.<br />

„Ich habe während der Schulzeit eine Potentialanalyse bei der<br />

Arbeitsagentur gemacht, um herauszufinden, welche Ausbildung<br />

zu mir passen könnte. Dort konnte ich angeben, wie mein Traumberuf<br />

aussieht, welche Themen mich interessieren und ob ich<br />

eher ein Typ für körperliche Arbeit oder Büroarbeit bin. Da ich<br />

gute Chemie-Noten in der Schule hatte und Chemie auch als WPU<br />

wählte, entschied ich mich für die Ausbildung zum Chemikanten.<br />

Und das war genau die richtige Wahl! Mir gefallen einfach<br />

die großen Dimensionen der Anlagen. Als Chemielaborant hätte<br />

ich mit den Anlagen selbst nichts zu tun gehabt. Teamarbeit ist<br />

wichtig in unserem Beruf, denn allein kann niemand eine Anlage<br />

hochfahren. Dazu sind viele Tätigkeiten gleichzeitig erforderlich,<br />

z.B. verschiedene Durchflüsse und Temperaturen in verschiedenen<br />

Destillationskolonnen regeln. Ein Highlight der Ausbildung war<br />

meine erste Nachtschicht! Nach der Ausbildung würde ich gern<br />

bei COVESTRO weiter arbeiten und irgendwann meinen Meister<br />

machen. Nach Feierabend treffe ich mich gern mit Freunden oder<br />

mache Sport, z.B. Kickboxen.“<br />

Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt<br />

53


Aileen Pluschkell, 24<br />

aus Grömitz, 3. Ausbildungsjahr zur Finanzwirtin,<br />

BIZ Steuer Malente und Finanzamt <strong>Ost</strong>holstein.<br />

„Eigentlich entwickelte sich mein Berufswunsch<br />

erst, als ich mich beim Finanzamt beworben habe,<br />

denn ich stand vorher noch in einem anderen Arbeitsverhältnis.<br />

Ich wollte gerne eine Bürotätigkeit<br />

und mit Gesetzen umgehen, aber auch ein sicherer<br />

Job und ein gutes Gehalt spielten eine Rolle. Dabei<br />

ist es am wichtigsten, dass die Arbeit Spaß macht<br />

und man sich gut mit den Kollegen versteht. In<br />

seinem Aufgabenbereich sollte man sich natürlich<br />

auch wohlfühlen.<br />

Die Hauptaufgabe in diesem Beruf ist eigentlich<br />

das Anwenden von Steuergesetzen. Dazu durchlaufen<br />

wir während der zweijährigen Ausbildung alle<br />

Dienststellen im Finanzamt. Der theoretische Teil<br />

findet jeweils in Blockeinheiten in Malente statt.<br />

Die Anforderungen sind teilweise sehr anspruchsvoll.<br />

Man muss immer am Ball bleiben, um den Anschluss<br />

nicht zu verlieren. Es kommt schon vor, dass<br />

man bis in die Abendstunden an den Hausaufgaben<br />

sitzt. Ich kann diese Ausbildung empfehlen, weil<br />

sie sehr viel Spaß macht. In der Schule lernt man<br />

viele nette Leute kennen. Die Arbeit im Finanzamt<br />

ist sehr abwechslungsreich und spannend, es wird<br />

nie langweilig. In meiner Freizeit gehe ich gern in<br />

Musicals, spiele Badminton und habe vor Kurzem<br />

mit dem Fußball angefangen.“<br />

Foto Michael Ruff | Text Joachim Welding<br />

Lena Söth, 23<br />

kommt aus Odderade und ist im 2. Ausbildungsjahr zur Notfallsanitäterin<br />

bei der RKiSH.<br />

„Nach dem Abitur habe ich zunächst eine Ausbildung zur Medienkauffrau<br />

Digital und Print gemacht. Der Beruf hat mir eigentlich<br />

gut gefallen, und mein Arbeitgeber war auch top, aber irgendetwas<br />

hat mir doch gefehlt. Ich wollte raus aus dem Büro und etwas<br />

Neues sehen. Das medizinische Interesse war eigentlich schon<br />

immer da. Nach einem Praktikum an einer Rettungswache der<br />

RKiSH, das mir richtig gut gefallen hat, habe ich mich um einen<br />

Ausbildungsplatz zur Notfallsanitäterin beworben. Mein Umfeld<br />

reagierte ganz verschieden auf mein Vorhaben. Einige fragten, ob<br />

ich mir die Entscheidung gut überlegt hätte und ob ich bereit<br />

wäre, immerzu im Schichtdienst zu arbeiten? Andere wiederum<br />

fanden es sehr gut und meinten gleich, dass der Beruf viel besser<br />

zu mir passen würde als ein Bürojob. Die Entscheidung habe ich<br />

mir reiflich überlegt und keine Sekunde bereut.<br />

Meine Arbeit gefällt mir sehr. Ich bin gerne mit Menschen zusammen<br />

und freue mich, wenn ich helfen kann. Jeder Tag ist neu<br />

und spannend, und wir haben noch viel zu lernen. Deswegen ist<br />

es wichtig, aufgeschlossen zu sein. Man muss mit den Patienten<br />

und den Teamkollegen kommunizieren können. Ein gewisses Maß<br />

an Selbstbewusstsein muss auch vorhanden sein. Man kann sich<br />

schließlich nicht in einer Notsituation schüchtern hinter dem<br />

RTW verstecken.“<br />

Foto Michael Ruff | Text Katharina Grzeca<br />

54


the world a brighter place<br />

Wir sind Covestro. Wir sind neugierig. Wir sind mutig. Wir sind bunt.<br />

Wir sind Macher! Wir gehen an den Start, um mit innovativen Produkten neue Standards fü r<br />

chemische Werkstofflösungen zu setzen. Integrität ist unsere Währung. Innovation ist unsere<br />

Tradition. Wir sind ü berzeugt: Neugier ü berwindet Grenzen, Mut schafft neue Möglichkeiten.<br />

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individuellen Talenten und Deiner Persönlichkeit machst Du mit Covestro den Unterschied.<br />

Lass uns gemeinsam die Zukunft gestalten: WE MAKE the world a brighter place.<br />

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ob Du Dich für eine Ausbildung im naturwissenschaftlichen oder technischen Bereich entscheidest:<br />

Wir bereiten Dich bestens auf die Herausforderungen der heutigen Berufswelt vor. Denn eine qualitativ<br />

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Deutschland<br />

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Menschen ungeachtet von Rasse<br />

oder ethnischer Herkunft, Hautfarbe,<br />

Nationalität, Glauben, Weltanschauung,<br />

Geschlecht, Alter, Behinderung,<br />

Aussehen oder sexueller Identität. Wir<br />

bekennen uns zu dem Grundsatz, alle<br />

Bewerberinnen und Bewerber fair zu<br />

behandeln und Benachteiligungen zu<br />

vermeiden.<br />

Covestro, Ausbildung & Training<br />

Bewerbermanagement<br />

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Gebäude 3507<br />

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Telefon: +49 4852 816450<br />

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Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbH<br />

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Gehrstücken 3 | 25421 Pinneberg


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Bands,<br />

Buden &<br />

Baggern<br />

Zur Kieler Woche gehören nicht nur Künstler und Fressmeilen<br />

Riesenrad an der<br />

Kiellinie. Quelle<br />

Landeshauptstadt<br />

Kiel / Anita Nanninga.<br />

TEXT Kim Schöffler<br />

Schon mal auf der Kieler Woche gewesen? Na klar! Auf der Kiellinie abgefeiert und die<br />

Lieblingsband angeschaut? Na klar! Schon mal darüber nachgedacht, wie das alles<br />

auf die Beine gestellt wird? Mmmh – nicht so richtig! Genau deswegen sind wir hinter<br />

die Kulissen gehuscht und haben den ganzen logistischen Aufwand durchforstet. Wir<br />

haben spannende Zahlen zusammengetragen und herausgefunden, dass der gesammelte<br />

Müll etwa so viel wiegt wie 200 Mittelklassewagen: 280 Tonnen. Kaum vorstellbar, dass<br />

mehr als drei Millionen Besucher und alle Beteiligten im Schnitt sieben Kilogramm Müll<br />

produzieren.<br />

Die Yacht Anitra.©segel-bilder.de<br />

57


Ursprünglich geht es seit 1884 bei der Kieler<br />

Woche ums Segeln. Das ist zwar heute auch<br />

noch so, doch mittlerweile geht es auch um<br />

mehr. Bands, Buden und Baggern stehen auf<br />

dem Programm. Und damit die Feierlustigen<br />

ihren Spaß haben können, bedarf es eines:<br />

guter Organisation!<br />

Aach, könnte man jetzt denken. Die paar<br />

Buden und Bands zu koordinieren, ist<br />

schnell gemacht. Falsch! Die Stadt Kiel hat<br />

extra das Kieler-Woche-Büro eingerichtet.<br />

Dort sitzen sieben Beamte und Tarifbeschäftigte<br />

das ganze Jahr, Tag für Tag und kümmern<br />

sich um die Vorbereitung für das große<br />

Sommerfest. Nach der Kieler Woche ist also<br />

vor der Kieler Woche.<br />

Fools Garden auf der Rathaubühne. Quelle Landeshauptstadt Kiel / Bodo Quante.<br />

Hauptsächlich arbeiten Diplom-Verwaltungswirte<br />

in dem Büro. Über die FH in Altenholz<br />

kann man die Beamtenlaufbahn im gehobenen<br />

Dienst anstreben. Heute heißt das Bachelor<br />

of Arts. Plant man die Kieler Woche,<br />

stehen dann Verhandlungen mit den Bands,<br />

Koordination der Buden und Organisation<br />

der Polizei- und Rettungskräfte auf dem<br />

Programm. Vanessa Vitsilakis ist so eine. Sie<br />

arbeitet seit 2014 für die Kieler Woche und<br />

hat sie seitdem auch nicht mehr besucht.<br />

„Ich muss ansprechbar sein und bin dann<br />

meist in unserem Büro vor Ort. Von 8.30 bis<br />

©segel-bilder.de<br />

58


HIERGEBLIEBEN<br />

SCHULE<br />

COMPANIES<br />

AZUBIPORTRAITS<br />

Mitternacht oder später ist dann normal“,<br />

sagt sie.<br />

Hauptsächlich ist sie für den „Internationalen<br />

Markt“ zuständig und hat damit jede<br />

Menge zu tun, weil dazu auch die Bühne auf<br />

dem Rathausmarkt gehört. Um die Kieler<br />

Woche allerdings in ihrer Gänze zu organisieren,<br />

braucht es viele Partner, Eventmanager,<br />

Bühnentechniker, Schausteller,<br />

Zeltbauer und auch Statistiker, die das Fest<br />

im Nachhinein auswerten. „Jedes Jahr haben<br />

wir Lernpotenzial und auch wenn wir<br />

mit allen Beteiligten schon ein eingespieltes<br />

Team sind, gibt es immer wieder Punkte, wo<br />

es hakt“, sagt Vitsilakis.<br />

Mit dabei sind auch die sogenannten Stadtinspektorenanwärter.<br />

Das klingt zwar nach<br />

einem 60er-Jahre-Ordnungshüter, ist aber<br />

der Weg in den gehobenen Dienst bei der<br />

Stadt Kiel. Drei bis vier dieser Anwärter<br />

von der Fachhochschule Altenholz, eine Bildungsstätte<br />

des Landes Schleswig-Holstein,<br />

helfen jedes Jahr auf der Kieler Woche mit.<br />

Zurück zur Planung: Drei Monate, bevor die<br />

Kieler Woche losgeht,<br />

verdichtet sich der<br />

Zeitaufwand mehr und<br />

mehr. „Eine heiße Phase<br />

versuchen wir aber<br />

zu vermeiden, indem<br />

wir sehr rechtzeitig<br />

mit Ausschreibungen<br />

wie dem Plakatwettbewerb<br />

für das jährlich<br />

wechselnde Corporate<br />

Design anfangen“, erklärt<br />

Christian Riediger,<br />

Leiter des Kieler-Woche-Büros.<br />

„Das haben<br />

wir schon im August<br />

abgeschlossen, weil wir<br />

sonst viel zu lange brauchen,<br />

um Flyer, Plakate<br />

und die gesamten Souvenirs<br />

herzustellen“,<br />

sagt Riediger, der seit<br />

über zehn Jahren dabei<br />

ist und vorher für die<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

der Stadt zuständig war.<br />

Meist unentdeckt, und<br />

doch so viel wert sind<br />

die rund 150 Mitarbeiter<br />

des Abfallwirtschaftsbetriebes<br />

Kiel<br />

(ABK). Mit rund 70<br />

Fahrzeugen sorgen sie<br />

für die Beseitigung des<br />

Abfalls auf den Straßen,<br />

Wegen, Grünflächen und sonstigen Veranstaltungsflächen.<br />

Täglich sind sie fast 24<br />

Stunden unterwegs und stehen für Notfälle,<br />

darüber hinaus auch nachts, zur Verfügung.<br />

280 Tonnen Müll sind 2014 dabei zusammengekommen.<br />

Davon mehr als 10 Tonnen<br />

Papier und Pappe und 16 Tonnen Glas. Insgesamt<br />

hat der ABK 2015 zusätzlich 1.000<br />

Abfalltonnen zwischen<br />

120 Litern und 5 Kubikmetern<br />

aufgestellt.<br />

Viel erstaunlicher ist<br />

aber, dass der ABK jedes Jahr auch aus der<br />

Förde jede Menge Müll fischt. Das Sammelboot<br />

„Schiermoker“ schleppte fünf Tonnen<br />

an Land.<br />

Deutlich wird also: Die Kieler Woche zu organisieren,<br />

ist keine leichte Aufgabe. Vieles<br />

läuft von selbst, doch alles ist miteinander<br />

verzahnt. Verstellt sich ein Rädchen,<br />

hat das Folgen. Jede Menge Menschen müssen<br />

miteinander kommunizieren und es<br />

fließt unglaublich viel Geld. Eine große logistische<br />

Herausforderung also, die uns jedes<br />

Jahr aufs Neue viel Spaß bereitet.<br />

Jedes Jahr besuchen über drei Millionen<br />

Leute die Kieler Woche. Diese Zahl ist natürlich<br />

eine Hochrechnung, die mithilfe von<br />

Luftbildaufnahmen bestimmt wird.<br />

Zwischen 150 und 200 Sanitäter von Johanniter,<br />

Malteser, Arbeiter-Samariter-Bund<br />

und Rotes Kreuz sind auf der Kieler Woche<br />

im Schichtdienst unterwegs.<br />

Für das Kieler-Woche-Büro arbeiten neun<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zwei davon<br />

das ganze Jahr<br />

über, im Bereich<br />

Repräsentation und<br />

Empfänge. Weitere<br />

20 Menschen werden<br />

auf dem Fest<br />

für Auf- und Abbau<br />

gebraucht. Und weitere<br />

15 Leute, die in<br />

anderen Büros der<br />

Stadt ab und an für<br />

die Kieler Woche arbeiten.<br />

Und das ist<br />

nur die Stadt Kiel.<br />

Alle anderen Bühnen<br />

von NDR, Hörn<br />

usw. kommen mit<br />

ihren Mitarbeitern<br />

noch dazu.<br />

Jedes Jahr besuchen<br />

mehr als drei Millionen<br />

Leute die Kieler Woche.<br />

Das offizielle Plakat<br />

der Kieler Woche <strong>2016</strong>.<br />

Quelle Landeshauptstadt<br />

Kiel.<br />

59


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für eine Ausbildung mit persönlicher Erfolgsformel<br />

Du suchst eine Ausbildung, die Dir Spaß macht, abwechslungsreich ist und Dir für Deine Zukunft<br />

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und Kollegen ist unser Werk in Brunsbüttel der zweitgrößte Standort von Sasol in<br />

Deutschland. Jährlich bilden wir hier 10 bis 15 Azubis zu echten Expertinnen und Experten aus.<br />

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Fragen? Die beantwortet Dir Frau Eva Schunck gerne telefonisch: 04852 392 - 414.<br />

Sasol Germany GmbH<br />

Personalabteilung<br />

Fritz-Staiger-Str. 15, 25541 Brunsbüttel<br />

www.sasolgermany.de<br />

Zertifikat seit 2006


„So lange du gut biSt, iSt alleS toll!“<br />

Profifußballer oder Projektmanager - schwierige Berufsplanung für Kevin Schulz<br />

TEXT Christian Dorbandt | FOTOS DFB / Kevin Schulz<br />

Grüner Rasen. Frisch gekreidet. Die<br />

Anspannung vor dem Spiel. Wenn<br />

Kevin Schulz im Vier-Sterne-Trikot<br />

der Deutschen Studenten-Fußballnationalmannschaft<br />

auf den Platz läuft, ist er<br />

in seinem Element. Mit sechs Jahren begann<br />

er mit dem Fußballsport in der F-Jugend<br />

des Eckernförder MTV. Bei Holstein<br />

Kiel schaffte er später den Sprung in die<br />

dritte Liga. Dicht dran an einer Karriere<br />

als Fußballprofi. Zurzeit absolviert er ein<br />

BWL-Studium in Kiel. <strong>ME2BE</strong> hat ihn getroffen<br />

und zu seinen Erlebnissen und Zukunftsplänen<br />

befragt.<br />

<strong>ME2BE</strong>: Moin Kevin, du bist leidenschaftlicher<br />

Fußballer und warst gerade mit der<br />

Studenten-Fußballnationalmannschaft in<br />

Indien. Wie war‘s?<br />

Kevin: Unbeschreiblich. Das war der Mega-Hammer.<br />

Als Studenten-Nationalspieler<br />

sind wir Botschafter des Fußballs und begleiten<br />

den DFB bei Fußballprojekten rund<br />

um die Welt. Alle zwei Jahre machen wir<br />

eine Reise. 2013 ging es nach Brasilien. Und<br />

jetzt stand Indien auf dem Programm. In<br />

Frankfurt wurden wir vom DFB eingekleidet.<br />

Dann ging es mit dem Flieger nach Neu-Delhi,<br />

von dort weiter nach Kalkutta und Bangalore.<br />

Überall wurden wir wie Staatsgäste<br />

empfangen. Echt cool.<br />

Spielt ihr auch mal Fußball?<br />

Ja, klar. Das war gleichzeitig ein Highlight<br />

der Reise. Wir fuhren dazu nach Mizoram, in<br />

ein kleines Bergdorf, am Fuße des Himalayas.<br />

Das war schon eher zentralasiatisch als<br />

indisch, jedenfalls fern von europäischen<br />

Standards. Wir spielten vor 8.000 Zuschauern<br />

gegen die besten Spieler der gesamten<br />

Region. Das Stadion war aus Holz und brechend<br />

voll. Nach unseren deutschen Sicherheitsstandards<br />

hätte dort niemals ein Spiel<br />

61


stattfinden dürfen, aber diese Atmosphäre<br />

war einzigartig. Wir fühlten uns wie echte<br />

A-Nationalspieler. Das Match gewannen wir<br />

3:1. Anschließend verschenkten wir Trikots<br />

und Aufkleber. Die Leute waren völlig aus<br />

dem Häuschen.<br />

Was sind deine Stärken auf dem Platz?<br />

Spielintelligenz, Zweikampf, Passpiel. Ich<br />

bin ein Allrounder und habe außer im Tor<br />

schon auf allen Positionen gespielt. Strategen<br />

wie Schweini, Xavi oder Iniesta sind<br />

meine Vorbilder. Was sie machen, hat immer<br />

Hand und Fuß, auch wenn sie manchmal<br />

nicht im Mittelpunkt stehen.<br />

Mit 24 Jahren warst du bei Holstein Kiel<br />

kurz vor dem Sprung in den Profibereich.<br />

Wie siehts jetzt aus mit deiner Karriereplanung?<br />

Gute Frage. Ich bin jetzt 27 und habe mein<br />

BWL-Studium fast abgeschlossen. Der Profi-Zug<br />

in Deutschland ist abgefahren. Leider<br />

habe ich mir im dritten Jahr bei Holstein einen<br />

Archillessehnenriss zugezogen und kam<br />

danach nicht mehr zum Einsatz. Über verschiedene<br />

Stationen landete ich schließlich<br />

beim ETSV Weiche Flensburg in der Regionalliga.<br />

So ist das eben im Fußball. So lange du<br />

gut bist, ist alles toll! Aber von einer Sekunde<br />

auf die andere gerätst du in Vergessenheit.<br />

Es wäre ein Traum, jetzt noch für ein<br />

bis zwei Jahre im ausländischen Profifußball<br />

zu spielen. Ob das klappt, werden wir sehen.<br />

Zeitgleich mache ich aber auch ein Praktikum<br />

bei CITTI als Projektmanager.<br />

Hast du Angst vor der Zukunft?<br />

Angst nicht, aber man macht sich schon Gedanken.<br />

Einerseits liebst du den Fußball,<br />

kannst damit ganz gutes Geld verdienen und<br />

hast ein echt tolles Leben. Andererseits wirst<br />

du älter und älter und der Einstieg ins Berufsleben<br />

wird immer schwieriger. Ich frage mich<br />

dann: Bekomme ich später noch einen ordentlichen<br />

Job mit 30? Oder bin ich dann zu alt?<br />

Was ist dein Tipp für Schülerinnen und<br />

Schüler, die von einer Profisportkarriere<br />

träumen?<br />

Verfolgt euren Sport mit aller Leidenschaft<br />

und Konzentration und lasst euch von nichts<br />

abhalten! Gleichzeitig muss man locker bleiben,<br />

darf nicht verkrampfen oder zu verbissen<br />

sein. Das ist oft eine Gratwanderung. Auf<br />

jeden Fall sollte man einen Plan B aufstellen,<br />

für die Zeit nach der aktiven Karriere. Dann<br />

ist man Mitte 30 und hat noch über 30 Berufsjahre<br />

vor sich. Daran denken die wenigsten.<br />

Was wünschst du dir für die Zukunft?<br />

Gesund bleiben und die lebenslange Rente<br />

von Rubbelfix, um damit ständig um die<br />

Welt reisen zu können.<br />

Alles klar, Kevin. Viel Glück!<br />

62


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SCHULE<br />

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AZUBIPORTRAITS<br />

63


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Service<br />

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Service<br />

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GeH WeiTer<br />

zUr ScHUle!<br />

FACHABITUR<br />

→ AUSBILDUNG,<br />

FACHSTUDIUM<br />

ABITUR<br />

→ AUSBILDUNG,<br />

STUDIUM<br />

plan B<br />

Was geht, wenn gar<br />

nichts geht? Was<br />

machst du, wenn du<br />

keine Ausbildung<br />

anfängst? Kein großes<br />

Ding, manchmal<br />

läuft nicht alles nach<br />

Plan. Einen Ausbildungsplatz<br />

zu finden<br />

ist auch nicht leicht.<br />

Aber es gibt immer<br />

einen Plan B.<br />

Hier ein paar Ideen...<br />

|4|<br />

Werde mal<br />

aUSländer!<br />

SCHÜLERAUSTAUSCH<br />

AU PAIR<br />

WORK & TRAVEL<br />

SPRACHREISE<br />

Mal angenommen, du<br />

findest Schule jetzt nun<br />

nicht so vollkommen<br />

doof. Und deine Noten<br />

sind so, dass du weiterführend<br />

zur Schule<br />

gehen kannst. Dann, ja<br />

dann kannst du auch<br />

gleich mal schön dein<br />

|2|<br />

aBScHlUSS<br />

verGeiGT?<br />

KLASSE<br />

WIEDERHOLEN<br />

BERUFSVORBEREI-<br />

TENDE BILDUNGS-<br />

MASSNAHME (BVB)<br />

BERUFS-<br />

VORBEREITUNGS-<br />

JAHR (BVJ)<br />

Abitur machen. Und<br />

danach studieren. Oder<br />

mit einem höheren Bildungsabschluss<br />

den<br />

Beruf erlernen, der dir<br />

vielleicht noch besser<br />

liegt als der, den du<br />

nicht bekommen hast.<br />

Hier noch was vom<br />

Klugschatzi: Thomas<br />

Mann musste auch eine<br />

Ehrenrunde drehen und<br />

hatte seine Mittlere Reife<br />

erst im zweiten Anlauf<br />

– und ein paar Jahre<br />

später bekam er den<br />

Nobelpreis für Literatur.<br />

Solltest du aber die<br />

Nase voll haben von<br />

Schule, kannst du dich<br />

mit einem Berufsvorbereitungsjahr<br />

oder einer<br />

Berufsvorbereitenden<br />

Maßnahme auf dein<br />

ganz eigenes Berufsleben<br />

vorbereiten.<br />

|3|<br />

macH WaS<br />

freiWilliG!<br />

FREIWILLIGES<br />

SOZIALES JAHR<br />

FREIWILLIGES<br />

ÖKOLOGISCHES JAHR<br />

FREIWILLIGENDIENST<br />

Sich kümmern, etwas anschieben, helfen. Immer<br />

mehr junge Menschen finden Engagement viel cooler<br />

als Nichtstun. Für dich eine gute Gelegenheit,<br />

etwas Gutes zu tun und nebenbei deine Soft Skills<br />

weiterzuentwickeln. Mach ein Freiwilliges Soziales<br />

oder Ökologisches Jahr oder einen anderen Freiwilligendienst.<br />

Ob an Schulen, bei Umweltverbänden,<br />

in Krankenhäusern oder in Altenheimen: Du bist<br />

sehr herzlich willkommen!<br />

Ein Auslandsaufenthalt<br />

ist so viel mehr als Urlaub.<br />

Wenn du länger im<br />

Ausland bist, bleibst du<br />

nicht nur am Hotelpool<br />

hängen, sondern fängst<br />

an, dich mit fremden<br />

Menschen und Kulturen<br />

zu beschäftigen. Du entdeckst<br />

viele Unterschiede<br />

und oft auch viele<br />

Ähnlichkeiten. Lernst<br />

neue Sprachen und<br />

Sichtweisen kennen,<br />

sammelst Erfahrungen<br />

und erweiterst deinen<br />

Horizont. Und dein Auslandsaufenthalt<br />

macht<br />

sich sehr gut in deinem<br />

Lebenslauf.<br />

65


Service<br />

dein<br />

anScHreiBen<br />

|1|<br />

|3|<br />

der Briefkopf<br />

Du beginnst links oben<br />

mit dem Absender, also<br />

mit deinem vollständigen<br />

Namen und deiner<br />

Adresse.<br />

Darunter folgt der Adressat,<br />

also Name und<br />

Anschrift des Unternehmens.<br />

Hier unbedingt<br />

checken, dass alles korrekt<br />

geschrieben und<br />

die Firmierung vollständig<br />

ist (z.B. GmbH oder<br />

GbR). Ist ein zuständiger<br />

Mitarbeiter bekannt –<br />

oft ist dieser in der Stellenanzeige<br />

oder auf der<br />

Website des Unternehmens<br />

angegeben – muss<br />

auch dieser vermerkt<br />

werden.<br />

Eine Zeile unter dem<br />

Adressaten notierst du<br />

rechtsbündig den Ort<br />

und das Datum des Anschreibens.<br />

Wenige Zeilen darunter<br />

folgt linksbündig und<br />

gefettet deine Betreffzeile.<br />

die einleiTUnG<br />

Hier erklärst du kurz, wie du auf<br />

das Stellenangebot aufmerksam geworden<br />

bist und warum du dich entschieden<br />

hast, dich auf diese Stelle<br />

zu bewerben.<br />

die erklärUnG<br />

Hat im Vorwege ein Telefonat stattgefunden,<br />

weil du dich nach einem Ansprechpartner<br />

erkundigen oder herausfinden<br />

wolltest, ob die angebotene<br />

Stelle bereits vergeben ist, so solltest<br />

du unbedingt einleitend darauf aufmerksam<br />

machen: z.B.: Vielen Dank<br />

für das nette Telefonat am Montag<br />

Vormittag. Wie bereits besprochen,<br />

bin ich über Ihre Internetseite auf<br />

Ihr Ausbildungsangebot aufmerksam<br />

geworden.<br />

|4|<br />

Warum gerade hier?<br />

Hier nimmst du Stellung dazu, warum genau dieses Stellenangebot UND<br />

dieses Unternehmen für dich so reizvoll sind.<br />

Warum gerade ich?<br />

Keine falsche Bescheidenheit! Denn nun gilt es zu erläutern, warum ausgerechnet<br />

du der geeignete Azubi in spe bist! Also: Wer bist du, was<br />

machst du – und was macht dich aus?<br />

|2||5|<br />

die BeGrüSSUnG<br />

Ist ein konkreter Ansprechpartner bekannt, wird<br />

dieser auch direkt angesprochen. Solltest du selbst<br />

auf telefonische Nachfrage keinen Ansprechpartner<br />

herausfinden, lautet deine Begrüßung:<br />

Sehr geehrte Damen und Herren<br />

die veraBScHiedUnG<br />

Nun aber mal Butter bei die Fische! Denn schließlich<br />

möchtest du zu einem Vorstellungsgespräch<br />

eingeladen werden. Also weise noch vor deinem<br />

Abschiedsgruß darauf hin. Aber bitte ohne Konjunktiv<br />

– und ohne Abkürzungen!<br />

Eine Zeile darunter folgt nochmals dein Name und<br />

deine handschriftliche Signatur (die du bei einer<br />

Online-Bewerbung einscannst oder ggf. in kursiver<br />

Schreibschrift hinzufügst).<br />

66


Max Mustermann<br />

Musterstraße 99<br />

12345 Musterstadt<br />

Muster GmbH<br />

Frau Schuster<br />

Musterstraße 66<br />

54321 Musterstadt<br />

Musterstadt, den TT.MM.JJJJ<br />

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger<br />

Sehr geehrte Frau Schuster,<br />

auf Ihrer Internetseite habe ich das Ausbildungsangebot zur Gesundheitsund<br />

Kinderkrankenpflege entdeckt, oder: in Ihrer Stellenanzeige in <strong>ME2BE</strong><br />

HIERGEBLIEBEN habe ich gelesen, dass zum 1. April dieses Jahres die Ausbildung<br />

für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege beginnt. Da mich das<br />

Gesundheitswesen generell und der Umgang mit Kindern im Speziellen sehr<br />

ansprechen, bewerbe ich mich hiermit um einen Ausbildungsplatz in Ihrem<br />

Hause.<br />

Der Bereich Gesundheits- und Kinderkrankenpflege ist für mich besonders<br />

interessant, da der persönliche Umgang mit Menschen und insbesondere<br />

mit Kindern für mich von großer Bedeutung ist. Zudem habe ich in meiner<br />

Freizeit bereits verschiedene Kurse als Rettungsschwimmer absolviert. Das<br />

Städtische Krankenhaus XY vereint verschiedenste Fachbereiche unter einem<br />

Dach. Daher sehe ich gerade hier sehr gute Möglichkeiten, während der Ausbildung<br />

viele Facetten des Gesundheitswesens in Theorie und Praxis erlernen<br />

zu können.<br />

Ich besuche das Heinrich-Heine-Gymnasium in Kiel und befinde mich in den<br />

Abiturvorbereitungen für Juni diesen Jahres. Die naturwissenschaftlichen<br />

Fächer – vor allem Biologie – liegen mir besonders am Herzen. In den letzten<br />

Herbstferien habe ich ein zweiwöchiges Praktikum in einem Heikendorfer<br />

Sanitätshaus absolviert. Hier hat mich die individuelle und empathische Kundenberatung<br />

durch das Fachpersonal stark beeindruckt. So würde neben den<br />

medizinischen Aspekten auch der direkte Umgang mit Patienten für mich<br />

eine übergeordnete Rolle spielen.<br />

Gerne stelle ich mich Ihnen in einem persönlichen Vorstellungsgespräch vor.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Max Musternann<br />

1<br />

2<br />

5<br />

3<br />

4<br />

|!|<br />

leTzTer<br />

cHeck<br />

• Alle<br />

formellen<br />

Punkte sind<br />

eingehalten<br />

• Alle<br />

inhaltlichen<br />

Punkte sind<br />

abgearbeitet<br />

• Rechtschreibung<br />

und Grammatik<br />

sind<br />

einwandfrei<br />

• Wiederholungen,<br />

Konjunktiv<br />

und Abkürzungen<br />

habe ich<br />

vermieden<br />

• Das<br />

Anschreiben<br />

ist ansprechend<br />

formatiert<br />

• Ich habe<br />

unterschrieben<br />

67


|1|<br />

kopf<br />

Du beginnst oben mit der<br />

zentrierten Überschrift<br />

Lebenslauf. Linksbündig<br />

darunter folgen deine<br />

Kontaktdaten mit Name,<br />

Familienstand (z.B. ledig),<br />

Anschrift, Telefonnummer(n)<br />

und E-Mail-<br />

Adresse. Dem neuen<br />

Gleichbehandlungsgesetz<br />

zufolge müssen<br />

keine Angaben zu<br />

Alter, Familienstand,<br />

Kindern und Religion<br />

gemacht werden. Auch<br />

ein Bewerbungsfoto<br />

darf, rechtlich gesehen,<br />

nicht vom Arbeitgeber<br />

gefordert werden. Ein<br />

solches empfiehlt sich<br />

allerdings.<br />

|2|<br />

BeWerBUnGSfoTo<br />

Falls du freiwillig<br />

ein Foto in deine Bewerbung<br />

integrieren<br />

möchtest, dann denk<br />

an Folgendes: Urlaubsschnappschuss?<br />

Fotoautomat?<br />

Ein No Go!<br />

Hier empfiehlt es sich<br />

unbedingt, professionelle<br />

Bewerbungsfotos<br />

von einem Fotografen<br />

erstellen zu lassen.<br />

Der kann dir auch die<br />

entsprechenden Tipps<br />

geben, wie du dich auf<br />

dem Bild präsentierst:<br />

Freundlich, aber ohne<br />

im Kreis zu Grinsen.<br />

Aufgeweckt, aber nicht<br />

überdreht. Seriös und<br />

Service<br />

dein<br />

leBenSlaUf<br />

|3|<br />

BildUnGSWeG<br />

Wann hast du wo die Schulbank gedrückt? Der Lebenslauf<br />

wird nicht in ganzen Sätzen ausformuliert,<br />

sondern tabellarisch aufgebaut – und zwar<br />

rückwärts in der Zeitfolge.<br />

kompetent, aber nicht<br />

eingebildet. Wähle ordentliche,<br />

nicht zu bunte<br />

aber auch nicht zu<br />

farblose Kleidung. Jetzt<br />

noch ein Frisuren- und<br />

bei den Damen ein Make-up-Check<br />

(weniger<br />

ist manchmal mehr) –<br />

und dann bitte lächeln!<br />

Das Bild fügst du entweder<br />

oben rechts auf<br />

dem Lebenslauf oder<br />

mittig auf das Titelblatt<br />

deiner Bewerbungsunterlagen<br />

hinzu, entweder<br />

mit Klebe oder mit<br />

Hilfe deines Computerprogramms.<br />

prakTiScHe erfaHrUnGen<br />

Solltest du bereits Erfahrungen in der Arbeitswelt<br />

gesammelt haben - prima! Falls<br />

nicht – auch kein Problem. Denn hier zählen<br />

auch andere außerschulische Aktivitäten,<br />

die in irgendeiner Weise berufsvorbe-<br />

|4|<br />

reitend verpackt werden können.<br />

|5|<br />

kennTniSSe Und<br />

BeSondere fäHiGkeiTen<br />

Muttersprache, Verhandlungssicher,<br />

Fließend, Sehr gute Kenntnisse, Gute<br />

Kenntnisse, Grundkenntnisse. So lauten<br />

die Einstufungen für Fremdsprachenkenntnisse.<br />

„Muttersprache“ ist<br />

dann relevant, solltest du dich auf<br />

eine Stelle in einem ausländischen<br />

Unternehmen bewerben.<br />

Längst nicht mehr wegzudenken ist<br />

der Umgang mit Computern.<br />

Von Vorteil ist jegliche Fähigkeit, die<br />

speziell für das Unternehmen, bei<br />

dem du dich bewirbst, relevant ist.<br />

|6|<br />

HoBBieS Und<br />

inTereSSen<br />

Was dich bewegt und<br />

was dich begeistert,<br />

fügt dem Ganzen eine<br />

persönliche Facette hinzu.<br />

Und das ist nicht zu<br />

unterschätzen! Mach<br />

dich interessant. Aber<br />

Achtung: Auch hier<br />

ist weniger oft mehr!<br />

Je nach angestrebtem<br />

Berufsweg ist z. B. Interesse<br />

für Medien (ins<br />

Kino gehen) oder für<br />

fremde Kulturen (mehrere<br />

Reisen in spanischsprachige<br />

Länder) eine<br />

gute Möglichkeit, etwas<br />

über sich zu verraten.<br />

Grundsätzlich positiv<br />

wirkt das Thema Sport,<br />

denn es zeugt von<br />

Teamfähigkeit und Lebensfreude,<br />

Ehrgeiz und<br />

Ausdauer.<br />

68


Name:<br />

Max Mustermann<br />

Familienstand: ledig<br />

LEBENSLAUF<br />

1 2<br />

Anschrift: Musterstraße 99<br />

12345 Musterstadt<br />

Telefon: 1234 - 567890<br />

E-Mail:<br />

Max@Mustermann.de<br />

• •<br />

)<br />

|!|<br />

Bildungsweg:<br />

2005-2013: Heinrich-Heine-Gymnasium in Kiel-Heikendorf<br />

2001-2005: Grundschule in Kiel-Friedrichsort<br />

3<br />

leTzTer<br />

cHeck<br />

• Alle<br />

formellen<br />

Punkte sind<br />

eingehalten<br />

Praktische Erfahrungen:<br />

2010-2013: AG Hausaufgabenhilfe für Schüler der Unter- und Mittelstufe<br />

2012: zweiwöchiges Praktikum im Sanitätshaus Doose in Heikendorf<br />

2010-2011: Teilnahme an mehreren Kursen bei der DLRG<br />

Kenntnisse und besondere Fähigkeiten:<br />

Englisch:<br />

Spanisch:<br />

Latein:<br />

EDV-Kenntnisse:<br />

Fließend<br />

Gute Kenntnisse<br />

Grundkenntnisse<br />

Word, Excel, Photoshop, CMS<br />

Sonstige Kenntnisse: Erste Hilfe-Schein, Erste Hilfe-Schein für Babys und Kleinkinder,<br />

Rettungsschwimmer-Abzeichen der DLRG<br />

Führerschein: Klasse 3<br />

Hobbies:<br />

Interessen:<br />

Musterstadt, den TT.MM.JJJJ<br />

Handball, Schwimmen, Kochen, Reisen<br />

Sport im Allgemeinen, südamerikanische Kultur<br />

6<br />

4<br />

5<br />

• Alle<br />

inhaltlichen<br />

Punkte sind<br />

abgearbeitet<br />

• Rechtschreibung<br />

und Grammatik<br />

sind<br />

einwandfrei<br />

• Wiederholungen,<br />

Konjunktiv<br />

und Abkürzungen<br />

habe ich<br />

vermieden<br />

• Das<br />

Anschreiben<br />

ist ansprechend<br />

formatiert<br />

• Ich habe<br />

unterschrieben<br />

69


Service<br />

|1|<br />

Er so: „An einer schön<br />

Briefmarke<br />

oder<br />

doppelklick?<br />

gestalteten Bewerbungsmappe<br />

erkennt<br />

man, wie viel Mühe sich<br />

der Jobanwärter gibt<br />

und wie wichtig ihm<br />

eine erfolgreiche Bewerbung<br />

ist. Außerdem gerät<br />

eine Mappe mit Bild<br />

und Unterlagen nicht so<br />

schnell aus dem Blickfeld<br />

des Empfängers.“<br />

Sie so: „Eine Online-Bewerbung<br />

ist aus ökonomischer<br />

und ökologischer<br />

Sicht besser<br />

und somit zeitgemäß.<br />

Unternehmen werden<br />

dadurch nicht mehr mit<br />

platzraubenden Mappen<br />

oder Rücksendekosten<br />

belastet.“<br />

Wer hat denn nun<br />

Recht? Die Antwort:<br />

beide! Aber keine Panik.<br />

Du machst nichts<br />

falsch, wenn du dich<br />

an folgende Faustregeln<br />

hältst: A) Wenn<br />

eine Stellenanzeige<br />

oder die Internetseite<br />

des Unternehmens<br />

die gewünschte Form<br />

der Bewerbung angibt,<br />

dann halte dich daran.<br />

B) Wenn es sich um eine<br />

Online-Bewerbung handelt,<br />

freu dich darüber,<br />

dass du Papier, Druckkosten<br />

und Porto sparst,<br />

aber geize keinesfalls<br />

bei Inhalt, Gestaltung<br />

und Einhaltung der korrekten<br />

Form.<br />

aB die<br />

poST<br />

|2|<br />

Bei der Auswahl der passenden Bewerbungsmappe<br />

deine BeWerBUnG aUf dem<br />

HerkÖmmlicHen poSTWeG<br />

bist du im Fachhandel richtig beraten. Ein einfacher<br />

Schnellhefter macht hier keinen guten Eindruck.<br />

Wähle etwas, das zu dir und vor allem zum Unternehmen<br />

passt und das gut zu handhaben ist. Lässt<br />

sich gut darin blättern, lassen sich die Dokumente<br />

leicht herausnehmen und wieder einheften? Passt<br />

die Mappe gut in standardisierte Umschläge und<br />

Büroablagen? So wie bei den einen Branchen eine<br />

schlichtere Form gefragt ist, so punktet man bei<br />

anderen Branchen mit Individualität. Wer sich beispielsweise<br />

bei einer Werbeagentur auf eine Ausbildungsstelle<br />

als Grafiker bewirbt, sollte ein bisschen<br />

Fantasie ins Spiel bringen, z.B. auf dem Deckblatt.<br />

Und nicht vergessen deine Zeugnisse (Schule, Praktika,<br />

Fortbildungen etc.) mit einzuheften!<br />

|3|<br />

Wenn ein Unternehmen diese Form der Bewerbung<br />

deine BeWerBUnG per<br />

online-formUlar<br />

vorgesehen hat, stellt es das entsprechende Formular<br />

auf der Firmenwebsite bereit. Nachdem du dich<br />

auf der Seite registriert hast, füllst du das Formular<br />

Schritt für Schritt aus. Halte also alle wichtigen Daten<br />

z. B. aus deinem Lebenslauf parat. Auch hier ist<br />

sehr wichtig, dass du Tippfehler vermeidest. Um sicher<br />

zu gehen, kannst du die Texte zunächst in ein<br />

Word-Dokument mit automatischer Rechtschreibkorrektur<br />

tippen und dann in das Online-Formular<br />

kopieren. Und so oder so sollte vorher jemand<br />

anderes noch einmal drübergucken, bevor du auf<br />

Senden klickst – sicher ist sicher.<br />

70


IMPRESSUM<br />

<strong>ME2BE</strong> HIERGEBLIEBEN SPECIAL<br />

erscheint im Verlag<br />

brandpublishers GmbH<br />

Feldscheide 2, 24814 Sehestedt<br />

Telefon 04357 - 99 600 82<br />

Fax 03212 - 138 95 67<br />

Geschäftsführerin Marie Clasen<br />

Büro Sehestedt Feldscheide 2, 24814 Sehestedt<br />

Telefon 04357 - 99 600 82<br />

Büro Hamburg Tegetthoffstr. 7, 20259 Hamburg<br />

Telefon 040 - 43 208 253<br />

redaktion@brandpublishers.de<br />

|4|<br />

Inhaltlich sind Bewerbungen per Post und per<br />

deine BeWerBUnG per e-mail<br />

E-Mail identisch. Nur formell gibt es kleine Unterschiede.<br />

Die Unterschrift auf deinem Anschreiben<br />

scannst du ein oder du wählst eine passende Schriftart<br />

im Schreibschriftstil und setzt sie kursiv.<br />

Dein Foto verschickst du als einzelnen Anhang oder<br />

du setzt das Bild in das Dokument „Lebenslauf“. Damit<br />

Text- und Bildinhalte beim Öffnen nicht falsch<br />

dargestellt werden, wandelst du Word-Dokumente<br />

in das Format PDF. Das Limit für alle Anhänge (Anschreiben,<br />

Foto, Lebenslauf und Zeugnisse) liegt<br />

bei 3 MB – damit die Firmen-Mailbox nicht platzt.<br />

In die E-Mail selbst schreibst du dein Anliegen in<br />

knappen aber höflichen Worten, z. B. ...........<br />

Büroleitung Ronja Mutzeck<br />

Telefon 04357 - 99 600 82<br />

ronja.mutzeck@brandpublishers.de<br />

Anzeigenleitung/Verlagsmanagement<br />

Axel von Kortzfleisch<br />

Telefon 04357 - 99 600 82<br />

anzeigen@brandpublishers.de<br />

Schul- und Messebetreuung Julia Witkup<br />

schule@brandpublishers.de<br />

Druck VDD AG<br />

09603 Großschirma<br />

<strong>ME2BE</strong> Bestellservice<br />

Preis je Heft 2,90 EURO zzgl. Versandkosten<br />

Ronja Mutzeck, Telefon 04357 - 99 600 82<br />

ronja.mutzeck@brandpublishers.de<br />

© <strong>2016</strong> für alle Beiträge brandpublishers GmbH<br />

<strong>ME2BE</strong> HIERGEBLIEBEN SPECIAL wird kostenlos an<br />

Schulen verteilt.<br />

Nachdruck, Aufnahme in Onlinediensten und Internet und<br />

Vervielfältigung auf Datenträgern jeglicher Art – auch auszugsweise<br />

– nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des<br />

Verlages. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Fotos und Videos, und übernimmt keinerlei<br />

Haftung für die Richtigkeit der jeweiligen Anbieter. Anzeigenpreise<br />

auf Anfrage.<br />

Herausgeberin Marie Clasen<br />

Chefredaktion (V.i.S.d.P.) Katharina Grzeca<br />

katharina.grzeca@brandpublishers.de<br />

Chefin vom Dienst Katharina Grzeca<br />

Textredaktion Christian Dorbandt, Joachim Welding,<br />

Alina Berger, Katharina Grzeca, Kim Schöffler, Ministerium<br />

für Schule und Berufsbildung<br />

redaktion@brandpublishers.de<br />

Online-und Social Media Merle Jurzig<br />

merle.jurzig@brandpublishers.de<br />

Grafik Cindy Stender, Merle Jurzig, Katharina Grzeca<br />

grafik@brandpublishers.de<br />

Foto/ Illustration Sebastian Weimar, Eric Genzken,<br />

Christian Dorbandt, Joachim Welding, Merle Jurzig,<br />

Shutterstock, Freepik, Ministerium für Schule und<br />

Berufsbildung, Michael Ruff, FH Westküste, WKK, Bo<br />

Mißfeldt, Landeshauptstadt Kiel, Anita Nanninga,<br />

segel-bilder.de, Bodo Quante, DFB / Kevin Schulz,Raphaëlle<br />

Martin, take25pictures GmbH, Axel von Kortzfleisch<br />

Titelbild Shutterstock<br />

www.brandpublishers.de<br />

www.me2be.de<br />

www.facebook.com/me2bemag<br />

71


Schon beim Thema<br />

„Anschreiben“<br />

haben wir<br />

festgehalten,<br />

dass es für den ersten<br />

Eindruck keine zweite<br />

Chance gibt. Da ist es<br />

wirklich nicht besonders<br />

fair, dass man<br />

sich dieser Situation<br />

ein zweites Mal aussetzen<br />

muss. Wenn nämlich<br />

der erste (schriftliche)<br />

Eindruck positiv<br />

ausgefallen ist und<br />

man die erhoffte<br />

Einladung zum Vorstellungsgespräch<br />

erhält,<br />

dann geht es ein<br />

weiteres Mal um die<br />

Wurst. Und die hat bekanntlich<br />

zwei Enden:<br />

Ich mache auch live<br />

und in Farbe einen guten<br />

Eindruck und habe<br />

beste Chancen auf<br />

den Ausbildungsplatz.<br />

Oder mein Auftreten<br />

entspricht nicht den<br />

Erwartungen und ich<br />

muss mich nach weiteren<br />

Stellenangeboten<br />

umsehen. Ist man<br />

schlecht vorbereitet,<br />

braucht man mehr<br />

Glück als Verstand. Ist<br />

man zu nervös, hilft<br />

auch das bestgemeinte<br />

„einfach locker<br />

bleiben“ leider nicht.<br />

Denk immer daran: Da<br />

mussten und müssen<br />

Millionen andere auch<br />

durch – selbst derjenige,<br />

dem du nun Rede<br />

und Antwort stehen<br />

musst! Also, warum<br />

solltest ausgerechnet<br />

du das nicht packen?!<br />

|2|<br />

Wenn das so einfach<br />

wäre... Den gängigen<br />

Dresscode, wie z. B. Anzug<br />

und Krawatte in einer<br />

Bank, muss man zwar<br />

unbedingt einhalten,<br />

dennoch sollte man ein<br />

Outfit wählen, das nicht<br />

nur sauber und ordentlich<br />

aussieht, sondern<br />

in dem man sich auch<br />

weitgehend wohlfühlt.<br />

Schnösel, Hippies, graue<br />

Mäuse? Entscheide dich<br />

lieber für etwas Seriöses<br />

mit individueller Note.<br />

Eine ordentliche Frisur<br />

Service<br />

daS vor<br />

STellUnGS-<br />

GeSpräcH<br />

|1| |3|<br />

dreSS To SUcceSS<br />

heißt nicht, dass du zwei<br />

Pfund Pomade verwenden<br />

oder der Hochsteckfrisur<br />

einer Braut Konkurrenz<br />

machen sollst.<br />

Ein gepflegtes Auftreten<br />

heißt nicht, dass du in<br />

einer Wolke aus Chanel<br />

No. 5 verschwindest.<br />

Vielleicht auch besser<br />

am Vorabend beim<br />

Griechen auf Zaziki verzichten<br />

oder nicht direkt<br />

vor dem Vorstellungsgespräch<br />

mit bloßen Händen<br />

den Garten umgraben.<br />

„5 minUTen vor der zeiT<br />

iST die recHTe pünkTlicHkeiT“<br />

Klingt doof, ist aber so. Zu spät kommen geht<br />

nicht! Ob du schuld bist oder nicht. Kalkuliere alle<br />

Eventualitäten mit ein. Druck dir einen Routenplaner<br />

aus, falls das Navi schlapp macht. Nimm dir Taxigeld<br />

mit, falls der Busfahrer sich verfährt. Plane<br />

zur Sicherheit eine Viertelstunde mehr ein und geh<br />

noch weitere 10 Minuten eher los! Und lade dein<br />

Handy auf, damit du wenigstens im Unternehmen<br />

Bescheid geben kannst, sollte dich eine höhere<br />

Macht doch davon abhalten, pünktlich zu erscheinen.<br />

Aber das passiert ja eigentlich nur in Filmen...<br />

nie inS kalTe WaSSer SprinGen<br />

Das gibt höchstwahrscheinlich einen Bauchklatscher.<br />

Denn du solltest dich auf jeden Fall gründlich schlau<br />

machen über das Unternehmen, in dem du dich vorstellst.<br />

Dieser Schritt sollte bestenfalls unternommen<br />

werden, bevor du deine Bewerbung formulierst!<br />

macH vorHer STreSSTeSTS<br />

|4|<br />

Es gibt Fragen, die in Vorstellungsgesprächen immer<br />

wieder auftauchen. Diese kannst du mit Eltern<br />

oder Freunden ruhig ein paar Mal durchgehen.<br />

Wenn es soweit ist, musst du dann nicht erst lange<br />

grübeln oder vorschnell etwas antworten, was dir<br />

selbst im Nachhinein gar nicht schmeckt.<br />

72


|8|<br />

„Wo lieGen iHre STärken?“<br />

Die positiven Eigenschaften, auf die es hier ankommt,<br />

sollten gerade für das Berufsbild von Vorteil<br />

sein. Bewirbst du dich in einem Krankenhaus, dann<br />

erwähne, dass du gut auf andere Menschen eingehen<br />

kannst. Bewirbst du dich für einen kaufmännischen<br />

Beruf, erwähne, dass du gut organisiert zu Werke<br />

gehst und dass es dir z. B. Freude macht, dich in Computerprogramme<br />

einzuarbeiten.<br />

„WaS Sind iHre ScHWäcHen?“<br />

Achtung, jetzt wird’s knifflig. Denn an dieser Stelle<br />

kommt es darauf an, eigentliche Stärken als Schwächen<br />

darzustellen. Zum Beispiel: Hilfsbereitschaft.<br />

Diese verpackst du geschickt als Schwäche, indem<br />

|9|<br />

du zugibst, nicht nein sagen zu können. Oder: Ehrgeiz.<br />

Es macht dich nicht unsympathisch, wenn du<br />

sagst, dass du Perfektionist bist, den Drang hast,<br />

Dinge zu Ende zu bringen und dabei hin und wieder<br />

mit deiner Ungeduld zu kämpfen hast.<br />

|5| |7|<br />

„erzäHlen Sie mal ein<br />

BiSScHen üBer SicH!“<br />

Klar kannst und sollst du<br />

hier an Punkte anknüpfen,<br />

die in deinem Lebenslauf<br />

vermerkt sind.<br />

Aber es geht ganz bestimmt<br />

nicht darum, zu<br />

wiederholen, was dein<br />

Gegenüber ohnehin gelesen<br />

hat, bevor du deine<br />

Einladung bekommen<br />

hast. Beginne am besten<br />

damit, was deine Ziele<br />

und Interessen sind, wie<br />

du darauf gekommen<br />

bist, diesen beruflichen<br />

Weg anzusteuern und<br />

was für tolle Chancen<br />

gerade dieses Unternehmen<br />

für dich bietet.<br />

Der Ruf als gutes Ausbildungsunternehmen,<br />

der informative und ansprechende<br />

Internetauftritt<br />

etc. – diese Aspekte<br />

kannst du gerne lobend<br />

erwähnen. Nach den<br />

ersten Minuten kannst<br />

du vielleicht auch schon<br />

besser einschätzen, ob<br />

dein Gesprächspartner<br />

den förmlichen oder<br />

den eher lockeren Ton<br />

anschneidet und bevorzugt.<br />

„aUS iHrem leBenSlaUf GeHT<br />

nicHTS üBer BerUfSprakTika<br />

Hervor. WarUm nicHT?“<br />

Sollte es sich während der Schulzeit für dich nicht<br />

ergeben haben, praktische Erfahrungen zu sammeln,<br />

ist ein ehrliches Wort mit Sicherheit besser<br />

als irgendwelche Ausreden. Es ist in Ordnung, wenn<br />

man sich als junger Mensch nicht sofort sicher ist,<br />

was man später machen möchte. Es ist auch in Ordnung,<br />

wenn man sich als Schüler in der Freizeit viel<br />

mit Sport beschäftigt hat, anstatt beispielsweise in<br />

den Ferien zu jobben. Dafür braucht man sich nicht<br />

zu schämen: Man sollte es nur in entsprechende<br />

Worte verpacken. Ursprünglich habe ich meine berufliche<br />

Zukunft irgendwo in der Musik gesehen, bis<br />

ich dann gemerkt habe, dass mich das Medizinische<br />

doch noch mehr reizt. Oder: Ich bin seit meinem<br />

zehnten Lebensjahr Leistungsschwimmer und habe<br />

einen Großteil meiner Freizeit im Wasser verbracht.<br />

Die Wettkämpfe waren mir immer sehr wichtig.<br />

„GiBT eS<br />

nocH fraGen<br />

iHrerSeiTS?“<br />

Mit dieser Frage enden<br />

viele Vorstellungsgespräche.<br />

Und<br />

die Antwort sollte<br />

immer „Ja“ lauten.<br />

Du kannst dich danach<br />

erkundigen, mit<br />

welchem Aufgabenfeld<br />

deine Ausbildung<br />

beginnt. Wie viele<br />

Kollegen dir in den<br />

einzelnen Abteilungen<br />

zur Seite stehen.<br />

Nicht aber, wann du<br />

das erste Mal Urlaub<br />

einreichen darfst oder<br />

nach wie vielen Tagen<br />

bereits eine Krankmeldung<br />

vorliegen muss...<br />

|6|<br />

„Sie Sind miT<br />

UnSerem<br />

UnTerneHmen<br />

verTraUT?“<br />

Nun kommt es darauf an, zu zeigen, dass man sich<br />

gründlich vorbereitet hat. Du solltest in Worte fassen<br />

können, was das Unternehmen auszeichnet und<br />

von der Konkurrenz unterscheidet. Von Vorteil ist,<br />

wenn du über die Karrierechancen, die sich hier bieten,<br />

im Bilde bist. Es kann nicht schaden, wenn du<br />

sogar über die Ausbildung hinaus berufliche Ziele<br />

feststeckst – wie z. B. ein Studium anzuknüpfen!<br />

|10|<br />

73


Service<br />

|1|<br />

azUBiGeHalT<br />

Und finanz-<br />

SpriTzen<br />

am ende deS GeldeS iST<br />

immer nocH So viel monaT üBriG...<br />

Endlich eigene Kohle verdienen. Yes! Plötzlich aber<br />

auch eigene Rechnungen bezahlen müssen. Upps...<br />

Vielen wird erst in diesem Moment bewusst, welchen<br />

Komfort man eigentlich im „Hotel Mama“<br />

genossen hat, wenn man von zu Hause auszieht.<br />

Dennoch ist es schön, eigenständig zu sein, seine<br />

eigene Bude zu haben und selbst verdientes Gehalt<br />

zu bekommen, auch wenn man erst einmal lernen<br />

muss, damit hauszuhalten.<br />

dein aUSBildUnGSGeHalT:<br />

BrUTTo iST nicHT neTTo<br />

Schon mal im Großmarkt<br />

groß ausgezeichnet und<br />

eingekauft und darunter – in kleinerer<br />

dich an der Kasse gewundert,<br />

Schrift – liest du das,<br />

wie sehr du was du am Ende bezah-<br />

dich verrechnet hast? len musst: den Bruttopreis.<br />

Dann bist du entweder<br />

Auch bei deinem<br />

tatsächlich kein Mathegenie<br />

oder du bist enttäuscht sein, wenn<br />

Gehalt darfst du nicht<br />

|2|<br />

auf die Nettopreise hereingefallen.<br />

In manauszug<br />

weniger findest,<br />

du auf deinem Kontochen<br />

Großmärkten ist als dein Bruttogehalt<br />

nämlich der Nettopreis dir „versprochen“ hat.<br />

|3|<br />

BrUTTo iST dein GeSamT-<br />

GeHalT ... neTTo iST dein GeHalT<br />

aBzüGlicH STeUern Und SozialverSicHerUnGSBeiTräGe<br />

Verstehe es nicht so,<br />

dass dir jemand etwas<br />

wegnimmt. Sieh es eher<br />

so, dass dir dein Arbeitgeber<br />

netterweise noch<br />

etwas draufpackt, das<br />

eben deine anfallenden<br />

Steuern und Sozialabgaben<br />

mit abdeckt. Und<br />

diese Abgaben sind außerdem<br />

dein doppelter<br />

Boden.<br />

Solltest du dich später<br />

einmal arbeitssuchend<br />

melden müssen, kannst<br />

du aufgrund dieser Abgaben<br />

Arbeitslosengeld<br />

beziehen. Weil eben alle<br />

in einen Topf einzahlen<br />

und denen helfen,<br />

die finanzielle Probleme<br />

haben. Außerdem<br />

investierst du dadurch<br />

in deine gesetzliche<br />

Altersvorsorge. Für die<br />

allermeisten von uns ist<br />

es von Vorteil, dass diese<br />

Sozialabgaben automatisch<br />

abgezogen werden.<br />

Denn es erfordert<br />

sehr viel Disziplin, von<br />

sich aus die notwendigen<br />

Beträge für später<br />

beiseite zu legen!<br />

Und da es dennoch<br />

weiterhin schwer fällt,<br />

das Ganze positiv zu<br />

betrachten, bietet sich<br />

folgende Eselsbrücke<br />

an, um Brutto von<br />

Netto zu unterscheiden.<br />

„Netto“ klingt ein<br />

bisschen wie „Nichts“.<br />

Und das ist, was nach<br />

allen Abzügen übrig<br />

bleibt. Zugegeben, ein<br />

wenig überspitzt ausgedrückt...<br />

74


|4|<br />

|5|<br />

finanzSpriTzen<br />

Der Staat investiert in die Zukunft, indem er in dich<br />

investiert. Das gilt für künftige Studenten ebenso<br />

wie für Anwärter auf einen Ausbildungsplatz. Die<br />

verschiedenen Fördergelder sind an Bedingungen<br />

geknüpft. Jedoch wird niemand, der auf Unterstützung<br />

angewiesen ist, auf der Strecke bleiben.<br />

BaB:<br />

die BerUfSBildUnGSBeiHilfe<br />

Die BAB ist für die gesamte Dauer deiner ersten<br />

Ausbildung vorgesehen. Voraussetzung dafür ist<br />

ein abgeschlossener Vertrag für einen Ausbildungsplatz<br />

in einem anerkannten Ausbildungsberuf.<br />

Solltest du während deiner Ausbildung noch bei<br />

deinen Eltern wohnen, steht dir dieses Fördergeld<br />

allerdings nicht zu. Wie viel finanzielle Unterstützung<br />

dir letztendlich zugesprochen wird, muss zunächst<br />

eingehend geprüft werden.<br />

Das bedeutet eine ganze Menge Papierkram – beispielsweise<br />

durch Einkommensnachweise deiner<br />

Eltern, Nachweise deines Azubigehalts, der anstehenden<br />

Fahrt- und Lebenshaltungskosten etc. Die<br />

gute Nachricht: Die BAB muss nicht zurückgezahlt<br />

werden.<br />

|6|<br />

Bundesausbildungsförderungsgesetz setzt fest, wer<br />

BafÖG: BUndeSaUSBildUnGSfÖrderUnGSGeSeTz<br />

Wer das zehn Mal ganz schnell hintereinander sagen<br />

kann, ohne einen Knoten in die Zunge zu bekommen,<br />

der kriegt das Geld? So einfach ist das leider nicht...<br />

Die Abkürzung ist ein wenig irreführend. Denn das<br />

Anspruch auf finanzielle Hilfe während einer schulischen<br />

Ausbildung oder eines Studiums hat (denn in<br />

beiden Fällen gibt es erstens kein Gehalt und zweitens<br />

fallen fast immer Studiengebühren an).<br />

Wenn wir BAföG sagen, meinen wir aber meistens<br />

nicht dieses Gesetz, sondern das Geld. Bei diesem<br />

Geld handelt es sich um ein gezieltes Darlehen für<br />

deinen Weg ins Berufsleben. Du beziehst also monatliche<br />

finanzielle Unterstützung vom Staat und<br />

musst den Betrag, sobald deine Ausbildung abgeschlossen<br />

ist und du berufstätig bist, wieder abstottern<br />

– zumindest einen gewissen Teil davon.<br />

BAföG ist unter Studenten sehr gefragt. Für eine betriebliche<br />

Ausbildung ist kein BAföG vorgesehen – und für duale<br />

Studiengänge nur teilweise. Auch hier wird zunächst<br />

eingehend geprüft, ob dir bei deinem familiären Hintergrund<br />

überhaupt eine staatliche Unterstützung zusteht.<br />

Die gute Nachricht: BAföG kannst du auch beziehen,<br />

wenn du noch nicht von zu Hause ausgezogen bist.<br />

Deutschland gilt als familienfreundliches<br />

Land und als Spitzenreiter, wenn<br />

es um die Höhe des Kindergeldes geht.<br />

Der aktuelle Satz für das erste und<br />

zweite Kind beträgt 184 Euro monatlich<br />

(Stand 2014). Bedenkt man, was<br />

im Alltag für Kosten anfallen – Miete,<br />

Strom, Heizung, Kleidung, Schulmaterial,<br />

medizinische Versorgung, Taschengeld,<br />

Freizeit und Hobbies und,<br />

und, und – wirkt diese Summe plötzlich<br />

gar nicht mehr so groß.<br />

Vom ersten Lebensmonat bis zur<br />

Volljährigkeit ist jedem das Kindergeld<br />

sicher. Befindet man sich<br />

|7|<br />

darüber hinaus noch in der Ausbildung<br />

für einen Beruf, kann die<br />

Kindergeldzahlung sogar bis zum<br />

25. Lebensjahr fortgezahlt werden.<br />

kinderGeld: BonUS für den nacHWUcHS<br />

Damit ist allerdings nicht nur eine<br />

klassische Ausbildung gemeint, sondern<br />

z. B. auch ein Studium.<br />

Hauptsache, der Ausbildungsweg hat<br />

einen bestimmten Beruf als Ziel. Das<br />

schließt somit auch betriebliche oder<br />

andere weiterführende Ausbildungen<br />

mit ein. Grundsätzlich aber endet die<br />

Kindergeldzahlung, wenn das Ergebnis<br />

der Abschlussprüfung deiner Ausbildung<br />

schwarz auf weiß vorliegt.<br />

75


Mein erstes Ausbildungsjahr<br />

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