Spielzeitheft 2017-18 / Theater Rudolstadt
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PREMIERE 07. 04. 20<strong>18</strong> <strong>Theater</strong> im Stadthaus<br />
PREMIERE 12. 05. 20<strong>18</strong> <strong>Theater</strong> im Stadthaus<br />
Ein Stoff für die Ewigkeit. Vor über 400 Jahren<br />
schuf Shakespeare mit »Romeo und Julia«<br />
jenen Mythos, der wie kein anderer zum Sinnbild<br />
einer großen tragischen Liebe zweier junger<br />
Menschen geworden ist.<br />
Romeo<br />
und Julia<br />
Iphigenie will dem Blutvergießen ein Ende<br />
machen. Als Priesterin lebt sie unfreiwillig<br />
und unerkannt auf Tauris, der heutigen Krim.<br />
Iphigenie<br />
auf Tauris<br />
Ballett von Sergej Prokofjew in vier Akten und einem Epilog<br />
Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe<br />
Zu den schönsten musikalischen Interpretationen gehört zweifellos das<br />
Ballett von Sergej Prokofjew. Es war das erste Bühnenwerk, das der Komponist<br />
nach seiner Rückkehr aus der Emigration in der Sowjetunion 1935<br />
schrieb. Auf die Bühne gebracht wird es vom jungen Nordhäuser Ballettensemble,<br />
dessen Tänzer kaum älter sind als Romeo und Julia. Die Liebe<br />
trifft sie wie ein Blitz während eines Maskenballs. Doch ihre Familien<br />
sind seit Urzeiten verfeindet, Gefühle wie Hass und Rache sitzen tiefer<br />
als Liebe, Freundschaft und Vergebung. Dennoch: Romeo und Julia<br />
wagen den Traum einer gemeinsamen Zukunft. Ausgerechnet in dem<br />
Moment, in dem sie sich aus diesem schicksalhaften Kreislauf befreien<br />
könnten, finden sie auf tragische Weise den Tod.<br />
Übrigens: Am Moskauer Bolschoi-<strong>Theater</strong> erkannte man die Qualität<br />
des späteren Ballett-Klassikers zunächst nicht. Neben politischen Anfeindungen<br />
beklagten sich Tänzer und Musiker über Sergej Prokofjews Musik.<br />
Die Szenen seien »nicht tanzbar« und »seltsam orchestriert«. Die geplante<br />
Uraufführung wurde auf Eis gelegt. Sie ging dann drei Jahre später, 1938,<br />
abseits der großen Ballettzentren im tschechischen Brno über die Bühne.<br />
Choreografie:<br />
Ivan Alboresi<br />
Bühne:<br />
Ronald Winter<br />
Kostüme:<br />
Anja Schulz-Hentrich<br />
Ballett TN LOS!<br />
Kooperation<br />
mit dem <strong>Theater</strong><br />
Nordhausen<br />
Die Sehnsucht nach ihrer Heimat Griechenland ist groß. Selbst Kind<br />
einer fluchbeladenen Familie und dem Opfertod nur knapp entkommen,<br />
hat Iphigenie den taurischen König Thoas dazu gebracht, den<br />
barba rischen Opferkult auszusetzen, bei dem jeder Fremde, der auf<br />
der Insel strandet, getötet wird. Dennoch, die Lage bleibt angespannt.<br />
Als sie den Heiratswunsch des Herrschers zurückweist, demonstriert<br />
der seine Macht und revidiert seinen früheren Erlass. Die Folge: Umgehend<br />
soll für die Göttin Diana das Blut zweier Neuankömmlinge fließen.<br />
Der eine ist ausgerechnet ihr leiblicher Bruder Orest, der andere<br />
dessen Freund Pylades. Apollon versprach dem für seinen Muttermord<br />
von den Erinnyen verfolgten Orest inneren Frieden, wenn er eine taurische<br />
Göttinnen-Statue raubt. Doch Iphigenie ist unfähig zu Lüge und<br />
Betrug. Sie offenbart Thoas den Anschlagsplan und bringt dadurch sich<br />
und die beiden Gefährten in Gefahr. Am Ende gelingt der jungen Frau<br />
das scheinbar Unmögliche: Von der Kraft ihrer Worte und tiefen Gefühle<br />
bewegt, lässt der König alle drei in ihre Heimat zurückkehren.<br />
1779 in einer Prosafassung uraufgeführt, acht Jahre später auf der<br />
Italien reise in Blankverse gefasst, steht »Iphigenie auf Tauris« am Beginn<br />
der Weimarer Klassik. Goethe bezeichnete sein Stück selbstkritisch als<br />
»verteufelt human«. Er wusste um die Abgründe, die hinter seinem versöhnlichen<br />
Schluss lauern. Trotzdem hielt er die idealistische Haltung<br />
seiner Heldin für unverzichtbar.<br />
Regie:<br />
Maya Fanke<br />
Bühne und Kostüme:<br />
Isabel Graf<br />
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