Heft Nr. 16 Juli 2007 - Deutscher Alpenverein Sektion Dresden
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häuser-Frühjahrswanderung.<br />
In einem großen Bogen durch Wiesen- und Waldlandschaften erreichten<br />
wir wieder Questenberg. Dort verabschiedeten wir uns von unserem sympathischen<br />
Wanderführer. Unsere Wandergruppe zog nun etwas steil<br />
bergauf wieder zur Queste. Wir ließen dort den wunderbaren Tag noch<br />
einmal Revue passieren und nutzten diesen Aufenthalt für eine Trinkpause.<br />
Auf dem gleichen Weg erreichten wir unseren Waldparkplatz mit den<br />
Autos wieder. In unserer Pension angekommen, stillten wir unseren Durst<br />
auf der Terrasse mit einem Glas Bier. Am Abend ließen wir uns in einer<br />
fröhlichen Runde ein gutes Abendessen servieren.<br />
Am Freitag, dem 27. April, stand die Barbarossahöhle auf dem Programm.<br />
Diesmal hatten wir das Vergnügen, mit einem hiesigen Wanderführer –<br />
Zeitschel – durch die Landschaft zu ziehen. Zunächst durchstreiften wir<br />
den mittelalterlichen Ort Kelbra. Am Ortsende beeindruckten uns wieder<br />
die zauberhaften Rapsfelder. Teilweise benutzte unser Wanderführer wegloses<br />
Gelände, um uns an einige Höhlen zu führen. Auf unserer Route gelangten<br />
wir zur Altendorfer Klippe – zum Mönchsberg – und später erreichten<br />
wir die Ortschaft Steinthaleben. Als wir uns diesem Ort näherten,<br />
entdeckten wir auf den Wiesen etliche Frühlings-Adonisröschen. Das sind<br />
Steppenpflanzen mit isoliertem Vorposten für Mitteleuropa. Am Thalleber<br />
Bach erkannten wir die Höhenzüge zur Ochsenburg und Pfannspring. Ein<br />
kurzes Stück benutzten wir die Hauptstraße, um dann weglos zur Rotleber<br />
Diebeshöhle zu gelangen. Hier erlebten wir eine einzigartige Hügellandschaft.<br />
Die Ochsenburg erinnert daran, dass man bei kriegerischen Auseinandersetzungen<br />
das Vieh darin verstecken konnte. Noch frühere Spuren<br />
menschlicher Besiedlungen befinden sich auf ihrem Plateau.<br />
Aus dem 13./14. Jahrhundert erinnert ein Wallsystem an eine steinzeitliche<br />
Höhensiedlung. Diese Hügellandschaft ist vorwiegend durch Gesteine,<br />
Gips und Kalk geprägt. Man trifft auf steile Hänge und Erdlöcher, die einst<br />
durch eingestürzte Höhlen entstanden sind. Infolge des warmen Klimas<br />
finden wir heute auf den Hügeln Pflanzen und Tiere, die sonst in der Steppe<br />
beheimatet sind (u. a. Frühlings-Adonisröschen, Violette Schwarzwurzel).<br />
Nach einem steilen Abstieg erreichten wir die Barbarossahöhle,<br />
wo wir eine Führung unternahmen.<br />
Die Barbarossahöhle mit ihren phantastischen Gipsgebilden und unterirdischen<br />
Seen ist die längste der Gipshöhlen, die im Zechstein des südlichen<br />
Kyffhäusergebirges durch Auslagerung entstanden sind. Diese sagenumwobene<br />
Barbarossahöhle fand unsere große Aufmerksamkeit. Hier erinnert<br />
man sich gerne an die Sage von Kaiser Barbarossa, der in der Höhle unter<br />
dem Berg immer noch auf Erlösung wartet.<br />
Nach diesem Erlebnis nahmen wir hier noch einen Imbiss ein und stillten<br />
unseren Durst. Am frühen Nachmittag traten wir den Rückweg an, der uns<br />
an der Ruine Falkenburg vorbei aufwärts in die Höhe führte. Wir begegneten<br />
hier Laub- und Kiefergehölzen und waren von den hohen Buchen und<br />
von einer durch Einbrüche im Karst geprägten Landschaft beeindruckt.<br />
Eine wunderbare Waldlandschaft zieht sich zunächst bis zum Gasthaus<br />
„Rathsfeld“ hin, wo wir eine Rast einlegten. Unser Wanderführer zielte nun<br />
in Richtung Ententeich – Kulpenberg hin und wir erreichten die „Schöne<br />
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