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PORTRAIT
Aber beim Springreiten blieb es
dann ja nicht…
Angela Keith: Nein. Mit meinem braven
Pony waren wir viel draußen. Es
hieß immer nur: „Angela halte dich am
Sattel fest.“ Dann wusste ich, dass es
gleich im Galopp über Felder, Wiesen
und durch Wälder gehen wird. Das hat
mir viel Spaß gemacht. – Fürs Shetlandpony
war ich dann irgendwann zu
groß. Ich habe den Angloaraber, den
meine Mutter früher turniermäßig
geritten war, übernommen. Mit neun
Jahren bin ich dann meine erste
E-Vielseitigkeit in Nassweiler auf
einem Turnier geritten. Das Gelände
war super schwer und ich hatte panische
Angst davor, aber hätte es damals
nie zugegeben. Ich bin losgeritten und
nach Sprung zwei oder drei, dachte
ich: So schlimm ist es gar nicht. – Es
hat alles gut geklappt, ich kam gut
durch. – Danach habe ich für mich
gesagt: Nur Dressur oder nur Springen
zu reiten ist mir zu langweilig, also
wenn dann will ich beides machen.
Was gefällt dir noch an der
Vielseitigkeit?
Angela Keith: Beim Vielseitigkeitsreiten
sind die Leute eine eingeschworene
Familie. Egal wo du hinkommst, kennt
man sich untereinander und hilft aus,
wenn irgendwo Not ist.
Und wie kam es zur Gebrüder–
Lütke–Westhues–Auszeichnung?
Nach meinem erweiterten Realschulabschluss
begann ich die Ausbildung
zum Pferdewirt und absolvierte währenddessen
bei Dieter Pankok und
Heike Körner im Jahr 2007 meine Prüfung
zum Trainer-C-Leistungssport. –
Mit meiner Ausbildung in der Tasche,
beschloss ich mich noch ein bisschen
weiterzubilden: Ich machte im vergangenen
Jahr meinen Trainer-B im Leistungssport
mit Schwerpunkt auf Vielseitigkeitsreiten
bei Heike Körner.
Dafür musste ich eine schriftliche
Lehrprobe über eine Trainingseinheit
mit einer Schülerin machen. Unter
Aufsicht habe ich unterrichtet. Die
schriftliche Lehrprobe musste man
zwei Wochen vor der praktischen Prüfung
abgeben. – Das war im November
vergangenen Jahres. – Meine Lehrprobe
war die Jahrgangsbeste und
wurde jetzt in Langenfeld an der Landes–Reit–
und Fahrschule für die vorzügliche
Leistung als Trainerin mit
dem Gebrüder-Lütke-Westhues-Preis
geehrt.
Was sind deine Pläne für die
Zukunft?
Angela Keith: Ich habe vergangenes
Jahr den Pensions– und Ausbildungsstall
von meiner Mutter übernommen
und möchte gerne die Schiene der
Berittpferde weiter ausbauen, so dass
ich noch mehr Pferde in den Beritt
nehmen kann, um sie auf Turnieren
vorstellen zu können. Und wenn es die
Zeit zulässt, will ich nächstes Jahr meinen
Trainer-A-Vielseitigkeit machen
und würde auch ganz gerne das Richteramt
übernehmen. Dafür muss ich
aber mindestens 26 Jahre alt sein.
Hast du eigentlich noch Zeit für ein
Hobby?
Angela Keith: Ich bin zwar Berufs -
reiter, aber meine Arbeit beschränkt
sich nicht auf das Reiten der Pferde,
sondern beinhaltet auch die Arbeit
drum herum. Ich kann nicht sagen: Ich
reite gemütlich ein paar Pferde und
lege mich danach auf die Terrasse und
lasse mich bräunen. Das ist nicht. –
Und dennoch: Wenn ich mal eine freie
Minute habe, puzzle ich ganz gerne.
Und vor allem: Das Puzzeln geht auch
noch abends um halb elf, wenn man
von draußen rein kommt. Denn das
Puzzle ist so nett und wartet. (lacht)
(kza)
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kein Weg ist zu weit
Goldene Schleife bei der
ersten Führzügelklasse
1989, RV Neunkirchen
City, im Hintergrund das
Pony, das sie damals
geritten ist
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