Gemeindeblatt 145
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MARKTGEMEINDE<br />
Steinsäule am Wegrand in Ziering<br />
Der verwitterte Stein mit nur mehr schwer lesbaren Inschriften<br />
Entstehungszeit dieses steinernen Wegweisers<br />
Nach einer eingemeißelten Jahreszahl zur Entstehungszeit<br />
sucht man an diesem Stein leider vergeblich.<br />
Dennoch wird dem Betrachter sofort<br />
klar, dass er aus einer Zeit stammen muss, in der<br />
man noch zu Fuß oder mit dem Pferdefuhrwerk<br />
unterwegs war, denn bei den heutigen Fahrgeschwindigkeiten<br />
wäre die verhältnismäßig kleine<br />
Schrift auch ohne die Verwitterungsspuren nicht<br />
zu lesen.<br />
Einen Rückschluss auf das Alter des Steins<br />
erlaubt auch die Verwendung des Ortsnamens<br />
„Griesbach“ statt „Untergriesbach“. Diese Umbenennung<br />
fand erst in bayerischer Zeit, also im 19.<br />
Jahrhundert, statt. Damals wurde unser Griesbach<br />
zur besseren Unterscheidung von Griesbach im<br />
Rottal von den königlich bayerischen Beamten in<br />
München ohne Rücksicht auf Topographie und<br />
Geographie in Untergriesbach umbenannt. Nur,<br />
weil unser Griesbach von München aus weiter<br />
donauabwärts lag, als Griesbach im Rottal.<br />
Die Verwendung der Kilometer als Längenmaß,<br />
anstatt der früheren Klafter (1 Klafter = 6 Fuß =<br />
1,75 Meter), deutet auf eine Entstehungszeit in der<br />
zweiten Hälfte des19. Jh. hin.<br />
Solche Steine, in der Fachsprache „Verkehrsmale“<br />
genannt, gehören seit den Meilensteinen der<br />
Römerstraßen zum festen Bestand unserer Flurdenkmäler.<br />
Kam man früher noch mit einigen<br />
wenigen dieser unauffälligen und aber langlebigen<br />
Hinweiszeichen an den Straßen aus, so säumt heute,<br />
in Zeiten des Massenverkehrs, ein recht kurzlebiger,<br />
blecherner Schilderwald unsere Straßen und<br />
Wege und ihre Zahl nimmt immer noch zu.<br />
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