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<strong>Bad</strong> <strong>Driburger</strong> <strong>Kurier</strong> Nr. <strong>318</strong> 31. Mai 2017 Seite 2<br />
Gespräch an der Theke<br />
Meine Güte Anton – Du siehst ja mal wieder so richtig zünftig aus.<br />
Kaum lässt der Frühsommer die Sonne mal ein bisschen stärker scheinen<br />
verzieht sich mein Anton in sein Gärtchen und fläzt sich im Ti-Schört<br />
auf dem Liegestuhl im Schatten mit Eisbeutel aufm Kopf und den Füßen<br />
im Wassereimer als wenn eine Hitzewelle übers Land ziehen würde. Dir<br />
fehlt wohl so richtig die Kälte und das uselige Wetter der letzten Monate?<br />
Was redest Du mal wieder fürn Quark Heinrich! Natürlich mag ichs<br />
auch wenn die Sonne strahlt – aber für mich als älteren Herrn kam die<br />
Hitze ein bisschen plötzlich, das geht mir aufn Kreislauf und das Gemüt.<br />
Und hier im Gärtchen ists schön schattig und ruhig. Kein Verkehrslärm<br />
und kein Kindergekreische – hier geht’s mir fast gut. Könnte nur einen<br />
ganzen Schlag kühler sein.<br />
Oh Mann, Anton – der Tag an dem Du mal nix zu meckern hast, der<br />
müsste noch erfunden werden. Das Wetter ist nun mal wie es ist – da<br />
kann man ja gottlob noch nichts dran drehen. Und das der Krach vonne<br />
Straßen immer doller wird – kein Wunder, je mehr Autos unterwegs<br />
sind – umso mehr Lärm gibt’s nun mal. Damit ist erst richtig Schluss,<br />
wenn alle elektrisch unterwegs sind. Und das wird noch dauern. Aber –<br />
dass Du was gegen spielende Kinder hast – also das finde ich ja schon<br />
ganz schön heftig.<br />
Was Heinrich? Ich gegen Kinder? Ich glaube wohl es knackt bei Dir<br />
im Gebälk da oben – natürlich bin ich überhaupt nicht gegen die lieben<br />
Kleinen eingestellt – ganz im Gegenteil. Ich finde, spielenden Kinder<br />
zuzusehen macht immer wieder Freude – nur manchmal könnten sie<br />
sich ein bisschen leiser freuen.<br />
Ach, Unsinn Anton – Kinder müssen auch mal so richtig toben und<br />
Lärm machen dürfen – denen wird sowieso schon viel zu viel verboten.<br />
Darum finde ich es auch so richtig klasse, dass jetzt bei der Umgestaltung<br />
von dem Platz oben rund um das Mühlrad am Katzohlbach nicht<br />
so eine stinklangweilige Rentneridylle geplant ist – sondern ein ganz<br />
lebendiger Freizeitplatz für die ganze Familie – vor allem aber für Kinder.<br />
Und ganz besonders gefällt mir, dass auch die Ideen und Wünsche<br />
der kleineren Mitbürger in <strong>Bad</strong> Driburg ernst genommen werden – und<br />
vielleicht auch verwirklicht.<br />
Dabei, lieber Heinrich, sind wir mal zur Abwechslung einer Meinung.<br />
Auch mir gefällt die Idee von dem neugeplanten Platz oben an der Mühlenpforte<br />
wirklich gut. Und ich finds auch prima, dass da heute schon ein<br />
großes Schild gespannt ist auf dem steht dass das Betreten des Rasens<br />
erwünscht ist. Ich denke, dass das Geld für den Neuaufbau von dem Platz<br />
mit vielen neuen Spielmöglichkeiten so richtig gut angelegt ist und bin<br />
mal echt gespannt was dabei am Ende rauskommt. Naja – und wenns<br />
mir mal zu laut werden sollte – dann kann ich mich ja immer noch in<br />
meinen Kleingarten verziehen.<br />
Kompliment Anton – das ist ja nun mal das richtige Wort.<br />
Darauf trinken wir einen. Oder auch zwei.<br />
Kuno<br />
Viele große und kleine <strong>Bad</strong>estädter informierten sich am „Tag der Städtebauförderung“ über die geplante Neugestaltung der Fläche am Mühlrad.<br />
Tag der Städtebauförderung: <strong>Bad</strong> Driburg beteiligt sich mit Informationen, Spiel und Spaß für die Jüngsten<br />
„Eine große Wasserrutsche mit Pool“<br />
Im kommenden Jahr soll mitten in<br />
der <strong>Bad</strong>estadt ein neuer Abenteuerund<br />
Wasserspielplatz entstehen. Das<br />
Besondere: Die jüngsten <strong>Bad</strong>estädter<br />
dürfen bei der Gestaltung der Fläche<br />
am Mühlrad mitreden. Bei der Planung<br />
stehen ihre Wünsche und Ideen<br />
im Mittelpunkt. Am landesweiten<br />
„Tag der Städtebauförderung“, an<br />
dem sich <strong>Bad</strong> Driburg unter anderem<br />
mit Baustellenführungen beteiligte,<br />
sammelte Dagmar Lehmann vom<br />
Planungsbüro „Stadtkinder“ die Vorschläge<br />
und Anregungen der kleinen<br />
Nachwuchsarchitekten.<br />
Während Baudezernent Martin<br />
Kölczer die Erwachsenen bei einem<br />
Spaziergang durch das „Aktive<br />
Stadtzentrum“ über laufende oder<br />
bereits abgeschlossene Projekte<br />
informierte, ließen die Jungen und<br />
Mädchen ihrer Fantasie freien Lauf.<br />
„Eine Eisenbahn, die auf Schienen<br />
durch einen Tunnel fährt“, wünscht<br />
sich zum Beispiel der fünfjährige<br />
Gabriel. Und eine Schaukel soll auf<br />
den neuen Spielplatz, für seine kleine<br />
Schwester Isabella. Denn die mache<br />
nichts lieber, als zu schaukeln. „Es ist<br />
schön, dass an dieser Stelle ein neuer<br />
Spielraum für die Kinder entstehen<br />
soll“, freut sich auch Mama Annika<br />
Ostmann, die mit ihrer Familie in<br />
der Nähe der Mühlenpforte wohnt.<br />
Auch Milow hat eine Idee für den<br />
geplanten Abenteuerspielplatz:<br />
„Eine große Wasserrutsche mit einem<br />
Pool am Ende“. Den Einwand eines<br />
Erwachsenen, was man denn dann<br />
Bei seinen farbenfrohen Werken ließ sich Gerd Eberhardt immer wieder auch von Landschaften und<br />
Architektur fremder Länder inspirieren.<br />
Ausstellung im Rathaus zeigt Werke des im vergangenen Jahr verstorbenen Mediziners<br />
Erinnerungen an den Künstler Gerd Eberhardt<br />
Eine Ausstellung im Rathaus der<br />
<strong>Bad</strong>estadt erinnert an den im vergangenen<br />
Jahr verstorbenen ehemaligen<br />
ärztlichen Leiter der Klinik Rosenberg<br />
und heimischen Künstler Prof.<br />
Dr. Gerd Eberhardt, der im April<br />
dieses Jahres 90 Jahre alt geworden<br />
wäre. Mit der Werkschau ehrt der<br />
Kulturverein ARTD Driburg das<br />
künstlerische Wirken seines langjährigen<br />
Mitgliedes.<br />
„Die gezeigten Arbeiten atmen den<br />
Geist des Künstlers. Sie zeigen die<br />
Charakteristika, die sein Schaffen<br />
ausmachten: Klare Farben und<br />
Konturen leiten unseren Blick, eine<br />
lichte und in sich stimmige Farbpalette<br />
entführt den Betrachter in<br />
eine Welt der Natur im Gleichfluss,<br />
der Harmonie von Zivilisation und<br />
Natur“, beschrieb Alexandra Sucrow<br />
bei ihrer Einführung in die Gedächtnisausstellung<br />
den Kern der Werke<br />
Gerd Eberhardts.<br />
Die Bilder stammen allesamt aus<br />
Privatbesitz und ermöglichen einen<br />
neuen Blick auf das künstlerische<br />
Schaffen des <strong>Bad</strong> <strong>Driburger</strong>s, der<br />
sich nicht nur von Landschaften und<br />
Architektur verschiedener Länder<br />
inspirieren ließ. Auch mythologische<br />
Themen und Ideen faszinierten den<br />
Künstler immer wieder. Bis zum 2.<br />
Juni ist die Ausstellung zu den Öffnungszeiten<br />
der Stadtverwaltung noch<br />
im Rathaus der <strong>Bad</strong>estadt zu sehen.<br />
im Winter macht, wenn die Wasserlandschaft<br />
bei Minustemperaturen<br />
zufriert, kontert der Sechsjährige mit<br />
kindlicher Logik: „Schlittschuhlaufen<br />
natürlich“.<br />
In die Neugestaltung des Platzes am<br />
Mühlrad sollen sich alle Kinder in der<br />
<strong>Bad</strong>estadt mit einbringen. Ende Juni<br />
wird es daher noch einmal eine Aktion<br />
für die sechs- bis zwölfjährigen<br />
Grundschüler geben, bei der deren<br />
Ideen und Vorschläge für die Fläche<br />
am Katzohlbach gesammelt werden.<br />
Interpretation eines<br />
aktuellen Themas in<br />
Dringenberg noch bis<br />
zum 30. August<br />
„Burgfrieden“<br />
Mein Haus ist (d)eine Burg – noch bis<br />
zum 30. August das Ausstellungsthema<br />
im Gewölbekeller der Burg Dringenberg<br />
lehnt an die Redewendung an,<br />
in welcher der Schutz der Privatsphäre<br />
und das Recht, diese zu verteidigen,<br />
ihren bildhaften Ausdruck findet. Der<br />
Untertitel „Über Frieden, Freiheit<br />
und das Dahinter“ erweitert das Ausstellungsthema<br />
und stellt den Bezug<br />
her zum Ausstellungsort der Burg<br />
Dringenberg mit ihrem imposanten<br />
Gewölbekeller. Der Bildhauer Arno<br />
Falk präsentiert übernatürlich dünne,<br />
weitreichend vereinfachte Figuren.<br />
Seine Skulpturen beeindrucken<br />
durch die kraftvollen, schlichten<br />
Formen. Damit stellt er zeichenhaft<br />
menschliche Charakteristika dar: die<br />
Freiheitssuche, den Behauptungswillen<br />
und die Suche nach der eigenen<br />
Identität. Für Rainer Fest ist die Treppe<br />
zentrales Motiv. Gebundenheit<br />
und Enge, andererseits Befreiung am<br />
Ziel der Stufen – Wiederholung der<br />
Schritte, Gleichmaß und Monotonie,<br />
schreitend oder stolpernd – ein breiter<br />
Assoziationsraum öffnet sich. Wübke<br />
Rohlfs Grigull malt höchst dynamische,<br />
malerisch verknappte Figuren,<br />
deren bildliche Existenz aus Haltung,<br />
Gebärde und Farbfluss gewonnen<br />
wird. Der spontane Farbauftrag und<br />
die gestischen Pinselstriche betonen<br />
die Leichtigkeit und die Bewegung.<br />
Es entsteht eine tiefgründige Mehrdeutigkeit.<br />
Rosita Sengpiehl bietet großformatige<br />
Malerei mit expressiver Gestik und<br />
archaischem Ausdruck. Ihr Thema ist<br />
das Leben selbst, seine Zustände, die<br />
Lebenslinien der Menschen und der<br />
beständige Wandel, entwickelt in einem<br />
vielschichtigen Malprozess. Das<br />
Ergebnis sind monochrome Arbeiten<br />
in Misch- und Drucktechnik.<br />
Die Malerin Christa Detering hat<br />
Figuren entwickelt, die nicht an anatomische<br />
Details gebunden sind. Die<br />
Abbildungen der Menschen entfalten<br />
sich zeichenhaft auf der Bildfläche.<br />
So entsteht eine Ausdrucksqualität,<br />
die verschiedene Bedeutungsebenen<br />
ermöglicht. Zum Nachdenken über<br />
Gefangenheit im Bild oder über<br />
Abgrenzung im Raum schaffen die<br />
dicken Mauern des Burggewölbes<br />
eine intensive Atmosphäre.<br />
Öffnungszeiten sind Mittwoch und<br />
Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonntag 10<br />
bis 12 und 14 bis 17.30 Uhr. Weitere<br />
Informationen: www.artdriburg.com<br />
und www.heimatverein-dringenberg.<br />
de.