Top100 Kufstein_2017
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Juni <strong>2017</strong> | Ausgabe <strong>Kufstein</strong>, Euro 2,–<br />
Österreichische Post AG/Postentgelt bar bezahlt<br />
RM03A035101, 6020 Innsbruck<br />
Jahrbuch der<br />
Wirtschaft<br />
Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
<strong>2017</strong><br />
Das Original.<br />
KUFSTEIN<br />
Interviews<br />
Wirtschaft und Politik am<br />
Wort: Chancen, Hürden,<br />
Potenziale<br />
Themen<br />
Wirtschafts- und<br />
Bildungsstandort, Innovation,<br />
Immobilien und Kultur<br />
Standort<br />
Innovative und traditionsbewusste<br />
Betriebe<br />
im Portrait
WELT<br />
WEIT<br />
ERFOLG<br />
Michael Neuner, VITAL Schuhe GmbH, Kitzbühel | Ulf Kattnig, Chillaz International<br />
GmbH, Schwaz | Michael Pfeifer, Pfeifer Holding GmbH, Imst - das Exportpaket der<br />
Kammer wirkt weit über die Grenzen Österreichs hinaus. Alle Infos unter WKO.at/tirol
top 100 kufstein | editorial<br />
Prosperierender Bezirk<br />
IMPRESSUM<br />
museumstraSSe 11<br />
A-6020 Innsbruck<br />
Österreich<br />
Telefon: 0512/34 21 70<br />
Fax: 0512/34 21 70-20<br />
ECHO Wirtschaft<br />
Ausgabe 02/<strong>2017</strong> | Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
Herausgeber und Medieninhaber:<br />
ECHO Zeitschriften- und Verlags-GmbH<br />
Redaktion: Marian Kröll, Marianna Kastlunger<br />
Layout/Bildbearbeitung: Daniela Steixner-<br />
Winkler<br />
Anzeigen: Manuela Gabl, Mag. Birgit Steinlechner<br />
E-Mail: anzeigen@echotirol.at<br />
Geschäftsführung: Mag. Birgit Steinlechner<br />
Redaktions-, Verwaltungs adresse:<br />
ECHO Zeitschriften- und Verlags-GmbH<br />
A-6020 Innsbruck, Museumstraße 11<br />
Tel.: 0512/34 21 70; Fax: DW -20<br />
Eine vorteilhafte geografische Lage,<br />
ein guter Branchenmix und<br />
ebenso innovative wie loyale<br />
Unternehmen haben den Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
zu dem gemacht, was er heute ist.<br />
Nämlich ein vitaler Wirtschaftsstandort,<br />
an dem aber auch dem kulturellen und<br />
gesellschaftlichen Leben gebührender<br />
Raum gegeben wird.<br />
Die <strong>Kufstein</strong>er Unternehmen sind gut<br />
aufgestellt und mit einer gehörigen Dosis<br />
Unternehmergeist ausgestattet. Man<br />
verschließt sich auch nicht aktuellen<br />
Entwickungen und will zur digitalen<br />
Modellregion in Tirol avancieren. Die<br />
Bezirkshauptstadt genießt mittlerweile<br />
auch als Bildungshochburg einen guten<br />
Ruf, der weit über die Bezirksgrenzen<br />
hinausreicht. Die wirtschaftliche Lage ist<br />
gut, könnte aber mit anderen politischen<br />
Rahmenbedingungen noch besser sein.<br />
Die exponierte Lage an einer Transitachse<br />
ist Fluch und Segen zugleich. Was<br />
sich im Bezirk – nicht nur – unternehmerisch<br />
tut und was sich zukünftig tun<br />
wird, erfahren Sie auf den nachfolgenden<br />
Seiten. Wir wünschen eine interessante<br />
Lektüre.<br />
Foto: Stadtmarketing <strong>Kufstein</strong><br />
Marschitz • Petzer • Bodner • telser<br />
rechtsanwälte<br />
GröSSten Wert<br />
leGen Wir auf:<br />
Verschwiegenheit<br />
Verlässlichkeit<br />
Vertrauen<br />
PromPte erledigung<br />
Dr. Herbert Marschitz – Dr. Peter Petzer<br />
Mag. Hannes Bodner – Dr. Clemens telser<br />
unterer stadtplatz 24, 6330 kufstein<br />
telefon: 05372 64553 | telefax: 05372 64553-18<br />
email: kanzlei@anwalt-kufstein.at
Inhalt<br />
06 Bildungshochburg<br />
Bürgermeister Martin Krumschnabel über die<br />
Bildungshochburg <strong>Kufstein</strong><br />
10 Zielsetzung Modellregion<br />
WK-Obmann Martin Hirner und Peter Wachter<br />
über neue Zielsetzungen im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
16 Netze & Fallstricke<br />
Interview mit AK-Chef Georg Ritzer<br />
22 E-Mobile gegen Betten<br />
Richard Hirschhuber mischt mit seinem Vertriebsmodell<br />
und Greenstorm Mobility den<br />
Markt für E-Bikes und Elektroautos auf.<br />
24 Coole Branche<br />
Der Ebbser Anlagenbauer 3CON bedient eine<br />
spannende und krisenfeste Nische.<br />
28 Aufgeladen<br />
Die Energiemetropole Wörgl will zum Vorreiter<br />
bei neuen Mobilitätskonzepten werden.<br />
30 Wärmepumpen-(N)ovum<br />
Ein Kirchbichler Unternehmen hat ein zukunftsträchtiges<br />
Wärmepumpensystem zur Marktreife<br />
gebracht.<br />
36 Markenwechsel<br />
VIKING-GF Peter Pretzsch über den Markenwechsel<br />
von VIKING zu STIHL.<br />
39 Need for Speed<br />
Das Kramsacher Unternehmen Aeoon punktet<br />
mit Innovation im digitalen Textildruck.<br />
42 Freier Geist und Körper<br />
Eine Jungunternehmerin macht ihre Leidenschaft<br />
zum Beruf.<br />
46 DIE TOP 100 UNTERNEHMEN<br />
57 DIE GESCHÄFTSFÜHRER DER<br />
TOP 100 IM BEZIRK KUFSTEIN<br />
60 DIE TOP ARBEITGEBER<br />
10 Digitale Modellregion<br />
Geht es nach der Wirtschaftskammer <strong>Kufstein</strong>, soll der<br />
Bezirk in Tirol in der Digitalisierung eine Vorreiterrolle<br />
einnehmen. Mit Projekten wie der Innovationsplattform<br />
<strong>Kufstein</strong> i.ku soll das bewerkstelligt werden. Was<br />
sich im Bezirk sonst noch tut, erläutern WK-Obmann<br />
Martin Hirner und GF Peter Wachter im Interview.<br />
36 Markenwechsel<br />
VIKING-GF Peter Pretzsch erläutert im Interview, was der Markenwechsel<br />
zu STIHL für den Unternehmensstandort Langkampfen<br />
bedeutet und wie er die Rahmenbedingungen in Österreich<br />
beurteilt.<br />
98 „Kapieren statt Kopieren“<br />
Unternehmer Simon Hermann Huber macht im Interview eine durchaus<br />
kritische Bestandsaufnahme des Tourismus im <strong>Kufstein</strong>erland.
64 Starke Europaregion<br />
Michael Misslinger, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen<br />
Bezirksbank <strong>Kufstein</strong>, im Interview.<br />
68 Wirtschaftsbremse Reformstau<br />
Steuerexperte Friedrich Obholzer im Gespräch über<br />
den stark schwindenden Spielraum der Politik.<br />
72 Eigenverantwortung<br />
Steuerberater Martin Thaler über die fragwürdige<br />
Wirkung von Fördermaßnahmen.<br />
74 Überkomplexes System<br />
Steuerberater Alexander Gessler im Interview über<br />
die Stimmung im Bezirk und das Steuersystem.<br />
76 Buchhaltung der Zukunft<br />
Steuerberater Markus Geisler sieht die Branche<br />
durch die Digitalisierung vor Veränderungen.<br />
78 Standort-Vermessung<br />
Die Anwälte der Kanzlei Marschitz, Petzer, Bodner<br />
über den Wunsch nach unternehmensfreundlicherer<br />
Politik.<br />
80 Fachliche Augenhöhe<br />
Rechtsanwalt Herbert Schöpf über Vorzüge des<br />
Bestbieterprinzips und die Raumordnung.<br />
84 Kontinuität ist Trumpf<br />
<strong>Kufstein</strong> und Wörgl im Direktvergleich im Gespräch<br />
mit Werbeprofi Walter Edinger.<br />
88 Die Nummer zwei<br />
Eine Momentaufnahme der Preissteigerung im<br />
Immobilienmarkt.<br />
98 „Kapieren statt Kopieren“<br />
Der Unternehmer Simon Hermann Huber verrät<br />
sein Rezept für zufriedene Tourismus-Mitarbeiter.<br />
104 Kultur im neuen Domizil<br />
Die <strong>Kufstein</strong>er Kulturszene zieht im Herbst ins<br />
neue Kultur Quartier.<br />
108 Genusswelt & Wild<br />
Josef Ager über Fleischspezialitäten und Vegetarismus.<br />
112 Gesunde Unternehmung<br />
Die Erfolgsgeschichte der Tiroler Gemüsekiste.<br />
Die Geschäftsführer<br />
Top 100<br />
Unternehmen im<br />
Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
Die Top<br />
100<br />
Unternehmen<br />
Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
Seite 46<br />
Seite 57
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
Bildungshochburg<br />
<strong>Kufstein</strong>. <strong>Kufstein</strong> macht auch als Bildungsstandort vom Kindergarten bis<br />
zur Hochschule eine gute Figur. Mit welchen Chancen und Herausforderungen<br />
das verbunden ist, erklärt Bürgermeister Martin Krumschnabel.<br />
ECHO: <strong>Kufstein</strong> hat als Bildungsstadt<br />
eine beachtliche Entwicklung<br />
durchlaufen. Können Sie diese kurz<br />
nachzeichnen?<br />
Martin Krumschnabel: <strong>Kufstein</strong><br />
war grundsätzlich immer schon als<br />
Bildungsstandort sehr gut aufgestellt.<br />
In den letzten 20 Jahren hat sich hier<br />
aber noch einmal etwas getan, indem<br />
neben den Regelschulen und Regelkindergärten<br />
auch noch weitere Einrichtungen<br />
eröffnet wurden. Insbesondere<br />
können wir in <strong>Kufstein</strong> jetzt<br />
darauf verweisen, dass wir von den<br />
Kinderkrippen, welche Kinder noch<br />
vor dem Kindergartenalter betreuen,<br />
bis zur Fachhochschule mit akademischem<br />
Abschluss die Bildung<br />
unserer Kinder in praktisch jedem<br />
Lebensalter positiv begleiten können.<br />
Unsere Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
erfüllen einerseits einen<br />
wichtigen Bildungsauftrag in einer<br />
ganz besonders wichtigen Zeit der<br />
kindlichen Entwicklung und leisten<br />
nebenbei noch einen wesentlichen<br />
Beitrag für die Berufschancen der<br />
Mütter. Viele von ihnen können einer<br />
Berufstätigkeit neben den Kindern<br />
nur nachgehen, weil sie wissen, dass<br />
ihre Kinder in dieser Zeit in <strong>Kufstein</strong><br />
bestens betreut werden.<br />
ECHO: Wie ist der derzeitige Stand<br />
am Schulzentrum Sparchen?<br />
Krumschnabel: Wir sind ständig<br />
darum bemüht, Schulstandorte und<br />
Kindergärten auszubauen. Als Nächstes<br />
kommt jetzt Sparchen an die<br />
Reihe. Wir beginnen hier mit dem<br />
Ausbau eines dreigruppigen Kindergartens<br />
und haben im Endeffekt in<br />
Sparchen dann neun Kindergartengruppen.<br />
Es ist uns wichtig, dass wir<br />
die pädagogisch sinnvolle und auch<br />
gesetzlich vorgesehene Maximalzahl<br />
von 20 Kindern pro Gruppe möglichst<br />
nicht überschreiten. Bereits im<br />
nächsten Jahr sollte auch schon der<br />
Ausbau des Schulzentrums an sich<br />
beginnen, indem die Volksschule<br />
vollständig saniert und ausgebaut<br />
wird. Die Pläne dafür liegen vor, wir<br />
feilen jetzt noch an Details dieses<br />
Projekts.<br />
ECHO: War die Umsiedlung der<br />
Polytechnischen Schule die richtige<br />
Entscheidung?<br />
Krumschnabel: Diese Umsiedlung<br />
war aus mehrfacher Hinsicht<br />
eine gute Entscheidung. Einerseits<br />
schon deshalb, da damit der Schulstandort<br />
Sparchen, der früher ja<br />
neben dem Polytechnikum auch<br />
noch die Berufsschule umfasst hat,<br />
jetzt ausschließlich der Volksschu-<br />
Fotos: Kröll<br />
6<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
le zur Verfügung steht und dieser<br />
Platz aufgrund der Vorgaben für<br />
eine moderne Schule dringend sowohl<br />
für den Schulunterricht als<br />
auch für die Nachmittagsbetreuung<br />
gebraucht wird. Abgesehen davon<br />
war es aus meiner Sicht auch gut, das<br />
Polytechnikum durch einen Neubau<br />
aufzuwerten, indem nicht nur in den<br />
Klassenräumen, sondern auch in den<br />
Werkräumen beste und modernste<br />
Bildungsmöglichkeiten bestehen.<br />
Auch der Lehrkörper, der ursprünglich<br />
gegen die Verlegung des Standorts<br />
aufgetreten ist, ist mittlerweile<br />
mit der neuen Schule sehr zufrieden.<br />
ECHO: Welchen Mehrwert bringt<br />
es einer Stadt in dieser Größenordnung,<br />
FH-Standort zu sein?<br />
Krumschnabel: Neben den Bildungsmöglichkeiten<br />
auch für die<br />
einheimische Bevölkerung direkt<br />
vor Ort hat eine Fachhochschule natürlich<br />
auch positive Auswirkungen<br />
auf den Wirtschaftsstandort <strong>Kufstein</strong>.<br />
Einerseits wird es für Firmen<br />
„Es ist auch eine wesentliche<br />
Aufgabe, der<br />
wir uns stellen wollen,<br />
den verfügbaren Wohnraum<br />
wieder günstiger<br />
anzubieten und neue<br />
Modelle anzudenken.“<br />
attraktiv, in einen Ort zu kommen, in<br />
dem es auch Absolventen gefragter<br />
Ausbildungslehrgänge gibt, andererseits<br />
bringen 2.000 Studenten<br />
und ein Lehrkörper mit hunderten<br />
Lektoren und Professoren natürlich<br />
Wirtschaftskraft in unsere Stadt. Im<br />
Wesentlichen ist die Schule für uns<br />
aber ein klares und deutliches Signal,<br />
dass wir auf Bildung setzen, wenn es<br />
um die Zukunft unserer Gesellschaft<br />
geht.<br />
ECHO: Gibt es neben den unbestreitbar<br />
positiven Effekten auch<br />
Schattenseiten, wie etwa einen größeren<br />
Druck auf den Wohnungsmarkt<br />
durch Studierende?<br />
Krumschnabel: Selbst die Auswirkungen<br />
auf den Wohnungsmarkt<br />
würde ich nicht nur negativ sehen,<br />
weil die zusätzliche Nachfrage ja<br />
zumindest für die Eigentümer von<br />
Wohnraum positiv ist und es darüber<br />
hinaus auch zusätzliche Bauten<br />
gegeben hat, die auf diese Nachfrage<br />
reagiert haben. Dass es im Markt<br />
der Kleinwohnungen jetzt für die<br />
Einheimischen schwieriger wird, ist<br />
GESSLER & CO<br />
WIRTSCHAFTSTREUHAND KG<br />
WIRTSCHAFTSPRÜFUNGS- UND<br />
STEUERBERATUNGSGESELLSCHAFT<br />
EIN STARKES TEAM<br />
FÜR SIE IM EINSATZ<br />
Amraser Straße 85, 6020 Innsbruck<br />
Tel. +43 512 338 80-0<br />
Hofgasse 8, 6330 <strong>Kufstein</strong><br />
Tel. +43 5372 632 03-0<br />
wt@gessler.at, www.gessler.at
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
aber durchaus nachvollziehbar. Es ist<br />
auch eine wesentliche Aufgabe der<br />
wir uns stellen wollen, den verfügbaren<br />
Wohnraum wieder günstiger<br />
anzubieten und hier neue Modelle<br />
anzudenken.<br />
ECHO: Wie sehen Sie die International<br />
School <strong>Kufstein</strong>?<br />
Krumschnabel: Ich halte es<br />
für sehr wichtig, dass wir unser<br />
Bildungs angebot auch auf diesem<br />
Sektor ausgeweitet haben. Es ist dies<br />
eine sehr interessante Ergänzung der<br />
Bildungslandschaft, die aufgrund der<br />
Unterstützungsmöglichkeiten beim<br />
Schulgeld auch für einheimische<br />
Bürger durchaus interessant sein<br />
kann.<br />
ECHO: Mit welchen sonstigen Herausforderungen<br />
ist der Schul- und<br />
FH-Standort <strong>Kufstein</strong> konfrontiert?<br />
Krumschnabel: Natürlich verursacht<br />
der Umstand, dass wir so viele<br />
Bildungseinrichtungen in <strong>Kufstein</strong><br />
haben, auch sehr hohe Kosten für<br />
das Budget. Wir zahlen ja nicht nur<br />
für unsere Schulen und Kindergärten,<br />
sondern wir unterstützen auch<br />
die Fachhochschule und die International<br />
School laufend. Daneben<br />
fördern wir aber auch private Einrichtungen,<br />
die das Bildungsangebot<br />
abrunden, sowohl Kinderkrippen<br />
als auch private Kindergärten<br />
sind davon umfasst. Ich stelle mich<br />
diesen Herausforderungen aber<br />
gern, weil ich ein großer Verfechter<br />
des Gedankens bin, dass wir die Zukunft<br />
unserer Stadt sowie überhaupt<br />
unserer gesamten Gesellschaft nur<br />
durch eine hervorragende Bildung<br />
gewährleisten können. Abgesehen<br />
von diesem Effekt gibt es natürlich<br />
eine wunderbare Belebung für unsere<br />
Stadt, wenn sich so viele junge<br />
Menschen in <strong>Kufstein</strong> aufhalten.<br />
ECHO: Wird der Stadt als Schulerhalterin<br />
finanziell zu viel zugemutet<br />
oder gibt es adäquate Unterstützung<br />
von Bund und Land? Wie sehen Sie<br />
vor diesem Hintergrund das im Dezember<br />
2016 beschlossene Bildungsinvestitionsgesetz?<br />
Krumschnabel: Es ist schon richtig,<br />
dass im Endeffekt viele Neuerungen<br />
eingeführt werden, die<br />
letztlich auf Kosten der Gemeinden<br />
gehen. Zwar gibt es immer wieder<br />
eine Anschubförderung von Bund<br />
und Land, nach einigen Jahren verbleibt<br />
aber die Institution als solche,<br />
wie z. B. eine Nachmittagsbetreuung,<br />
und es ist nicht gewiss, ob sich hier<br />
dann die übergeordneten Gebietskörperschaften<br />
weiterhin an der Finanzierung<br />
beteiligen. Solche Dinge<br />
müssen natürlich langfristig im Finanzausgleich<br />
dann auch einmal berücksichtigt<br />
werden. Generell stehe<br />
ich aber dazu, dass wir unseren Kindern<br />
und Jugendlichen die bestmögliche<br />
Ausbildung nach modernsten<br />
Gesichtspunkten ermöglichen. Insofern<br />
schätze ich auch die Intentionen<br />
des Bildungsinvestitionsgesetzes, da<br />
ich eine ganztägige Betreuungsform,<br />
sei es nun in verschränkter Form<br />
oder getrennt in Vormittags- und<br />
Nachmittagsbetreuung, für positiv<br />
halte und dies aus meiner Sicht die<br />
Bildungschancen einigermaßen für<br />
alle gleich macht.<br />
ECHO: Wie ist <strong>Kufstein</strong> hinsichtlich<br />
ganztägiger Betreuungsmöglichkeiten<br />
und -einrichtungen aufgestellt?<br />
Wie hoch ist die Betreuungsquote<br />
derzeit? Wo wollen Sie hin?<br />
Krumschnabel: Wir sind diejenigen,<br />
die schon mit einem Frühstück<br />
vor dem Unterricht für die Schüler<br />
beginnen und die ein sehr breites<br />
8<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
Nachmittagsprogramm ermöglichen.<br />
Auch in allen Kindergärten gibt es<br />
mittlerweile Nachmittagsgruppen.<br />
Ich habe keine bestimmte Vorstellung,<br />
wie die Betreuungsquote ausschauen<br />
soll. Es geht hier nämlich<br />
meines Erachtens darum, dass die<br />
Eltern im Rahmen einer möglichst<br />
großen Freiwilligkeit dieses Angebot<br />
wahrnehmen. Es soll keinen Zwang<br />
zur ganztägigen Betreuung geben,<br />
sehr wohl aber ein umfassendes Angebot<br />
für jeden. Derzeit nimmt ca.<br />
ein Drittel das Angebot an.<br />
ECHO: Halten Sie die Einrichtung<br />
von Bildungsdirektionen, für die<br />
erst recht wieder Bund und Land<br />
gemeinsam zuständig sind, für eine<br />
gelungene Lösung?<br />
Krumschnabel: Ich bin der Meinung,<br />
dass strukturelle Veränderungen<br />
allein überhaupt kein Garant<br />
dafür sind, dass das Bildungswesen<br />
besser wird. Es hängt von den handelnden<br />
Personen ab und ich bin<br />
ein Verfechter dessen, dass schlechte<br />
Pädagogen an unseren Schulen und<br />
Kindergärten keinen Platz haben<br />
sollen. Die guten gehören gefördert<br />
und auch ordentlich bezahlt. Wir<br />
sollen aber keine schlechten Pädagogen<br />
durch das System durchschleifen,<br />
nur damit sie in ihrem angestammten<br />
Beruf in Pension gehen können. Dieses<br />
Durchgriffsrecht auf die Personalpolitik<br />
von Schulen halte ich für<br />
wesentlich.<br />
ECHO: Wie sind Ihre bisherigen<br />
Erfahrungen mit der österreichischen<br />
Bildungsbürokratie?<br />
Krumschnabel: Unsere Schulprojekte<br />
wurden generell bislang vom<br />
Land Tirol sehr gut unterstützt. Was<br />
die Bildungsbürokratie betrifft, ist<br />
hier für mich noch nie ein konkretes<br />
Hindernis aufgetreten. Mit der Kindergartenabteilung<br />
des Landes arbeiten<br />
wir hervorragend zusammen und<br />
ich glaube, man sieht dort auch, wie<br />
viel uns an der guten Unterbringung<br />
unserer Kinder liegt, und wir werden<br />
deshalb auch bestens unterstützt.<br />
ECHO: Hielten Sie es für sinnvoll,<br />
die Ausgaben, Aufgaben und<br />
Finanzierungsverantwortung, für<br />
die derzeit alle drei Gebietskörperschaften<br />
zuständig sind, zusammenzuführen?<br />
Krumschnabel: Natürlich scheint<br />
es auf der Hand zu liegen, dass man<br />
die Dinge vereinfacht und zusammenführt,<br />
andererseits ruft dann<br />
wieder jeder nach Föderalismus und<br />
Eigenverantwortung. Schwierig wird<br />
es allerdings, wenn von übergeordneter<br />
Stelle neue Qualitätskriterien<br />
eingeführt werden, das Geld dafür<br />
aber nicht auf Dauer fließen sollte.<br />
Wenn man sich darauf verständigt,<br />
dass neue und durchaus positive<br />
Gesichtspunkte sowohl in den Neubau<br />
von Bildungseinrichtungen als<br />
auch in den laufenden Betrieb einfließen,<br />
dann muss klar sein, dass<br />
auch die Finanzierung einvernehmlich<br />
sichergestellt werden soll und<br />
nicht die Ausgaben einfach auf die<br />
Gemeinde übergewälzt werden können.<br />
Interview: Marian Kröll<br />
fb.com/fordschuler<br />
* *<br />
Neuwagenverkauf<br />
Ford Leasing<br />
Ford Versicherung<br />
Reparaturen aller Marken<br />
Gebrauchtwagen<br />
An- und Verkauf<br />
Speziell für Firmen<br />
Mieten statt Kaufen<br />
passende Ersatzfahrzeuge<br />
Unser starkes Team<br />
ist gerne für Sie da!<br />
Alle Informationen auf www.schuler.at<br />
Hermann Schuler KG | Am Bach 27 | 6334 Schwoich | +43 (0)5372 58119 | ford@schuler.at | www.schuler.at<br />
0617_Schuler.indd 1 30.05.17 12:57
top 100 kufstein | interview<br />
Zielsetzung Modellregion<br />
Wirtschaft. WK-Obmann Martin Hirner und Geschäftsführer Peter Wachter<br />
im Interview über das Zusammenspiel zwischen Wirtschaft und Verwaltung,<br />
den Tourismus und das Ziel, digitale Modellregion in Tirol zu werden.<br />
ECHO: Sie haben vor Kurzem<br />
WK-Funktionäre und Behördenvertreter<br />
zu einem gemeinsamen<br />
Gespräch gebeten. Welchen Zweck<br />
haben Sie damit verfolgt?<br />
Martin Hirner: Ich glaube, dass<br />
das ein Pilotprojekt in Tirol, wenn<br />
nicht gar in ganz Österreich ist.<br />
Peter Wachter: Es ging uns unter<br />
anderem darum, dass Wirtschaftstreibende<br />
aus dem Bezirk und Beamte<br />
der Bezirksbehörden einander<br />
kennenlernen.<br />
Hirner: Das Feedback von Unternehmern<br />
und Wirtschaftskammer-<br />
Funktionären war positiv. Auch unsere<br />
Funktionäre haben bekundet,<br />
konstruktiver mitzuarbeiten und<br />
weniger zu jammern. Es hat sich<br />
für beide Seiten herauskristallisiert,<br />
dass es absolut essenziell ist, praxistauglichere<br />
Gesetze zu formulieren.<br />
Dann tun sich auch die Beamten<br />
in den Bezirkshauptmannschaften<br />
in der Vollziehung leichter. Derzeit<br />
sind manche Dinge furchtbar<br />
kompliziert und bürokratisch. Die<br />
Beamten haben aber keinen Ermessensspielraum<br />
und müssen auf<br />
die Einhaltung der Vorschriften –<br />
ganz gleich ob sinnvoll oder nicht<br />
– bestehen. Generell haben die<br />
Gesprächspartner untereinander<br />
Verständnis für die jeweilige Situation<br />
aufgebracht. Der Gesetzgeber<br />
sollte mehr auf die Rückmeldung<br />
der vollziehenden Beamten und der<br />
betroffenen Unternehmer hören.<br />
Das würde Gesetze wesentlich praxisfreundlicher<br />
machen.<br />
ECHO: Gibt es konkrete Materien,<br />
wo man eingreifen könnte, um speziell<br />
bürokratisch oft überforderte<br />
Klein- und Mittelbetriebe, die das<br />
Rückgrat der Wirtschaft bilden, zu<br />
entlasten?<br />
Hirner: Genau das ist der Punkt.<br />
Große Unternehmen haben für<br />
die jeweiligen Fragestellungen, wie<br />
beispielsweise Betriebsanlagengenehmigungen,<br />
Profis beschäftigt.<br />
Ein kleiner Unternehmer kann sich<br />
das kaum leisten. Auch deshalb haben<br />
wir bei unserem Treffen mit<br />
den Beamten vereinbart, dass dem<br />
beratenden Element anfangs mehr<br />
Gewicht beigemessen wird als dem<br />
strafenden. Zuerst beraten und<br />
mahnen, dann strafen. Es ist uns in<br />
<strong>Kufstein</strong> gelungen, gemeinsam mit<br />
Fotos: Kröll<br />
10<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
„Sowohl Unternehmern<br />
als auch Beamten ist<br />
daran gelegen, funktionierende<br />
und praktikable<br />
Gesetze zu haben.“<br />
Martin Hirner,<br />
WK-Obmann<br />
dem Bezirkshauptmann Dr. Platzgummer<br />
ein derartiges Bewusstsein<br />
zu schaffen.<br />
Wachter: Im Herbst werden wir<br />
eine weitere Runde mit Unternehmern<br />
und Beamten starten, in<br />
der noch weiter in die Tiefe gegangen<br />
werden soll.<br />
Hirner: Anfangs war die Atmosphäre<br />
zwischen Unternehmern<br />
und Beamtenschaft merklich angespannt.<br />
Nach diesem Kennenlernen<br />
war eine Lockerheit zu spüren<br />
und beide Seiten waren dankbar für<br />
die Gelegenheit zum Gedankenaustausch.<br />
Es hat sich gezeigt, dass<br />
sowohl Unternehmern als auch<br />
Beamten daran gelegen ist, dass wir<br />
funktionierende Gesetze haben, die<br />
auch den notwendigen Spielraum<br />
zum Wirtschaften lassen.<br />
ECHO: Die Wirtschaftsdaten sind<br />
insgesamt recht gut. Hält die Stimmung<br />
mit diesem Aufschwung mit?<br />
Hirner: Momentan kann ich sagen,<br />
dass <strong>Kufstein</strong> boomt. Im Bezirk<br />
bekommt man kaum mehr einen<br />
Handwerker. Wir haben einen tollen<br />
Branchenmix im Bezirk und<br />
sind in allen Branchen gut aufgestellt.<br />
Wir sind froh, dass es uns gut<br />
geht, und haben keinen Grund zum<br />
Jammern. Im Tourismus hoffen wir<br />
auf eine gute Sommersaison. Da<br />
war der Winter eher etwas matter,<br />
was aber auch daran gelegen ist, wie<br />
Ostern gefallen ist. Die Buchungslage<br />
im Bezirk Kuf stein gibt für den<br />
Sommer jedenfalls Anlass zum Optimismus.<br />
ECHO: Der Fachkräfte- und Lehrlingsmangel<br />
ist ein wiederkehrendes<br />
Thema. Mittlerweile gibt es viele<br />
verschiedene Initiativen, um diesen<br />
zu mindern. Tragen diese bereits<br />
Früchte oder ist die Situation noch<br />
nicht besser geworden?<br />
Hirner: Wir haben einige Sparten,<br />
wo wir wirklich schwer Lehrlinge<br />
finden. Dazu zählt der Tourismus.<br />
Das hängt damit zusammen, dass<br />
der Tourismus noch von alters her<br />
ein schlechtes Image hat, sprich<br />
7-Tage-Woche, Arbeiten ohne Ende.<br />
Das wurde vielleicht früher so<br />
praktiziert. Heute hat man normale<br />
Arbeitszeiten, wird meist sehr gut<br />
untergebracht und kann dort arbeiten,<br />
wo andere Urlaub machen. Das<br />
sollten wir besser vermitteln. Im<br />
Fernsehen laufen unzählige Kochsendungen<br />
und im größten Tourismusland<br />
Österreichs gibt es keine<br />
Köche mehr. Vielleicht sollte man<br />
für den Koch eine andere Berufsbezeichnung<br />
kreieren. Ein Koch ist<br />
potenziell ein „Designer am Teller“,<br />
ein Künstler. Das muss noch stärker<br />
hervorgehoben werden. Die Bezeichnung<br />
Koch klingt aber meines<br />
Erachtens mehr nach Gulaschkanone<br />
als nach kulinarischer Kunst.<br />
Wir müssen es noch viel stärker und<br />
überzeugender vermitteln, dass der<br />
Tourismus eine tolle Branche mit<br />
guten Entfaltungsmöglichkeiten und<br />
fairen Bedingungen ist.<br />
ECHO: Sie geraten ja fast ins<br />
Schwärmen über die Vorzüge des<br />
Ihr autorisierter Händler und Servicebetrieb
top 100 kufstein | interview<br />
Kochberufs. Wie sieht es denn in<br />
der heimischen Gastronomie bei<br />
den verwendeten Produkten aus? Ist<br />
Regionalität ein Lippenbekenntnis<br />
oder landen tatsächlich nach Möglichkeit<br />
regionale Lebensmittel auf<br />
den Tellern der Gäste?<br />
Hirner: Ich schwärme, weil ich<br />
selbst – wie man erkennen kann<br />
– gerne gut esse. Wenn wir über<br />
Regionalität reden, müssen wir uns<br />
aber vor Augen führen, dass allein<br />
im letzten Jahr in Tirol 500 Bauern<br />
zugesperrt haben. Das muss für die<br />
Touristiker und Konsumenten gleichermaßen<br />
ein Alarmsignal sein.<br />
Wird bei uns keine Almwirtschaft<br />
mehr betrieben, bekommt der Tourismus<br />
ein massives Problem. Wir<br />
alle profitieren von den Leistungen<br />
der heimischen Landwirtschaft.<br />
Leider können wir uns bei den<br />
Milch- und Fleischpreisen nicht<br />
mit Großproduzenten messen. Die<br />
kleinstrukturierte Tiroler Landwirtschaft<br />
braucht etwas höhere Preise,<br />
damit sie überleben kann. Das müssen<br />
wir uns aber bewusst machen.<br />
<br />
➝<br />
ECHO: Selbst die Tirol Werbung<br />
hat sich in St. Moritz nicht mit<br />
Ruhm bekleckert und Produkte<br />
aus dem Ausland verkocht. Ein<br />
marketingtechnisches Fiasko, das<br />
jemandem hätte auffallen müssen.<br />
Um dieser Blamage etwas Positives<br />
abzugewinnen: Sehen Sie das in gewisser<br />
Weise als Weckruf ?<br />
Hirner: Ich glaube, dieser Weckruf<br />
war noch ein wenig zu sanft. Man<br />
muss ein ständiger Mahner sein<br />
und immer mitdenken, was passieren<br />
würde, wenn unsere Landwirtschaft<br />
nicht mehr funktioniert.<br />
Die Produkte, die wir in Tirol im<br />
Milch- und Käsebereich herstellen,<br />
sind qualitativ besser als anderswo<br />
in Europa, vielleicht mit Ausnahme<br />
der Schweiz und Teilen Frankreichs.<br />
Heimische Produkte sind meist<br />
nicht viel teurer als ausländische. Oft<br />
geht es nur um eine Nuance.<br />
ECHO: Ist der private Konsument<br />
bezüglich Regionalität schon weiter<br />
als der typische Gastronom?<br />
Wachter: Das kann man sowieso<br />
nicht pauschal so sagen, denn es<br />
„Das Unterland soll eine<br />
digitale Modellregion<br />
werden.“<br />
gibt mittlerweile sehr viele Gastronomen,<br />
die auf Regionalität setzen<br />
und sehr gut damit fahren. Das ist<br />
eine Frage der Konzeption und des<br />
Marketings.<br />
Hirner: Es gibt in Tirol zum Teil<br />
touristische Angebote, die so kalkuliert<br />
sind, dass sich regionale<br />
Produkte gar nicht mehr ausgehen.<br />
Wenn etwa drei Tage Vollpension<br />
um 140 Euro angeboten werden.<br />
Ich sehe aber, dass jene Wirte, die<br />
Regionalität überzeugend vorleben,<br />
auch in der Preisdurchsetzung in<br />
einer guten Position sind. Wir wollen<br />
außerdem in der Stadt <strong>Kufstein</strong><br />
gemeinsam mit dem Tourismusverband<br />
ein Regionalitätsprojekt<br />
starten und die Anbieter regionaler<br />
Lebensmittel mit den Touristikern<br />
zusammenbringen und ein Forum<br />
für den wechselseitigen Austausch<br />
schaffen.<br />
12<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
ECHO: Wechseln wir vom Regionalen<br />
zum Digitalen. In <strong>Kufstein</strong><br />
bewegt sich diesbezüglich, wie man<br />
hört, einiges, etwa bei der Innovationsplattform<br />
<strong>Kufstein</strong>, kurz i.ku<br />
genannt.<br />
Wachter: Wir haben uns in der<br />
Kammer gefragt, welche Themen<br />
wir in <strong>Kufstein</strong> strategisch vorantreiben<br />
wollen. Solche Themen waren<br />
Jungunternehmerförderung, Innovation<br />
und Digitalisierung. Vor etwa<br />
einem Jahr haben wir das Projekt<br />
i.ku gestartet und uns dafür Pprofessionelle<br />
Hilfe von Hermann Hauser<br />
aus Cambridge an Bord geholt. Mit<br />
Professor Shailendra Vyakarnam,<br />
Direktor des Bettany Centre for<br />
Entrepreneurship an der Cranfield<br />
University, haben wir erarbeitet, wie<br />
man im Tiroler Unterland ein Ökosystem<br />
schaffen könnte, das Innovationen<br />
und Jungunternehmen fördert<br />
und Digitalisierung vorantreibt.<br />
Resultat dieser konzeptionellen<br />
Arbeit ist die Innovationsplattform<br />
<strong>Kufstein</strong> i.ku, die wir vor einigen<br />
Wochen öffentlich präsentiert haben.<br />
Partner dabei sind die FH <strong>Kufstein</strong>,<br />
die Stadtwerke Wörgl und <strong>Kufstein</strong>,<br />
die Firma Kufgem, die Stadt<br />
<strong>Kufstein</strong>, der Tourismusverband<br />
Kuftsteinerland und die Standortagentur<br />
Tirol. In den Leitungspositionen<br />
sind WK-Funktionär Markus<br />
Gwiggner, Hochschullehrerin Karin<br />
Steiner und Viking-Firmengründer<br />
Heinz Lechner mit viel Engagement<br />
bei der Sache. Es gibt ein EU-gefördertes<br />
Dreijahresprogramm mit einer<br />
Menge guter Veranstaltungen.<br />
Dazu gehört das INNoCamp, wo<br />
ausgewählte Unternehmenspartner<br />
Studierende, Mitarbeiter und Alumni<br />
der FH <strong>Kufstein</strong> vor reale Herausforderungen<br />
stellen, die eine neuartige,<br />
kreative Herangehensweise<br />
erfordern. Unser Ziel ist es, i.ku strategisch<br />
im von der Landesregierung<br />
forcierten Lebensraum Tirol 4.0<br />
unterzubringen. Das Unterland soll<br />
eine digitale Modellregion werden.<br />
Wir wollen ein guter Boden für junge<br />
Unternehmen sein. Das soll sich<br />
auch in einem kommenden Bauvorhaben<br />
der FH <strong>Kufstein</strong>, einem Unternehmerzentrum,<br />
widerspiegeln.<br />
ECHO: Konsequente Digitalisierung<br />
entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
ist für Großunternehmen<br />
sowieso eine Pflichtübung.<br />
Wie kann man aber diesbezügliche<br />
Hemmungen bei KMUs abbauen?<br />
Wachter: Ganz niederschwellig.<br />
Wir propagieren die Digitalisierung<br />
als Chance, nicht als Entwicklung,<br />
vor der man sich fürchten müsste.<br />
Wichtig ist es, einen sanften Einstieg<br />
in das Thema Digitalisierung<br />
zu machen. Dann verlieren die Unternehmer<br />
nämlich ihre Scheu und<br />
können aktiv gestalten und auf neue,<br />
innovative Ideen kommen.<br />
Hirner: Ich kenne ein positives<br />
Beispiel. Vor eineinhalb Jahren<br />
habe ich mit einem Tischler über<br />
eine CNC-Fräse gesprochen. Dieser<br />
Tischler hat mir gesagt, dass er<br />
nicht im Traum daran denkt, eine<br />
solche anzuschaffen. Bei ihm werde<br />
noch gehobelt und geschnitten.<br />
Vor einem Monat hat dieser Tischler<br />
eine Fräse angeschafft, weil er<br />
selbst gemerkt hat, dass man sich<br />
zeitgemäßen Entwicklungen nicht<br />
verschließen darf, wenn man konkurrenzfähig<br />
bleiben will. Hätte die<br />
Gesellschaft sich dem Neuen verwehrt,<br />
wären wir immer noch näher<br />
an der Dampflokomotive als am<br />
Elektroauto.<br />
Wachter: Die Unterländer sind<br />
insgesamt sehr ideenreich und erfinderisch.<br />
SPAR wurde hier gegründet,<br />
in der Biochemie Kundl wurde<br />
das säurestabile Penicillin erfunden.<br />
Wir als Wirtschaftskammer wollen<br />
aufzeigen, welche Möglichkeiten die<br />
Digitalisierung prinzipiell bietet und<br />
den Anstoß für einen Prozess geben,<br />
in dem sich jeder Unternehmer<br />
überlegt, wie er diese Möglichkeiten<br />
am besten für sich nutzen kann.<br />
ECHO: Das Jahrhunderthochwasser<br />
ist mittlerweile über zehn Jahre<br />
her, der Hochwasserschutz ist noch<br />
immer nicht in trockenen Tüchern.<br />
Biegt man mittlerweile auf die Zielgerade<br />
ein?<br />
Hirner: Ich habe diesbezüglich ein<br />
gutes Gefühl, auch wenn in der letzten<br />
Zeit einige politisch unverständliche<br />
Aussagen getätigt wurden. Ich<br />
kann nicht ganz verstehen, dass man<br />
in Wörgl bei so einem Thema taktiert<br />
und sich – auch in finanzieller<br />
Hinsicht – nicht mehr einbringt,<br />
obwohl Wörgl diesen Hochwasserschutz<br />
am nötigsten hat, weil derart<br />
viele Betriebe und Privathäuser in<br />
der roten Zone stehen. Noch weniger<br />
Verständnis habe ich für die Situation<br />
in Radfeld, einer Gemeinde<br />
mit hohen Steuereinnahmen und<br />
guten Betrieben, wo man sich vehement<br />
gegen eine Lösung stellt. Wir<br />
müssen lernen, an einem Strick zu<br />
ziehen. Es steht natürlich außer Frage,<br />
dass die Landwirte, die Flächen<br />
für Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
bereitstellen, ordentlich entschädigt<br />
werden müssen. Ich würde mir in<br />
dieser Angelegenheit von allen Beteiligten<br />
mehr Zug zum Tor wünschen.<br />
<br />
<br />
Interview: Marian Kröll<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 13
DAS<br />
LEISTET<br />
DEINE<br />
DATEN && ZAHLEN 2016 ZU ZU<br />
DEN LEISTUNGEN && ERFOLGEN<br />
Sie Sie haben Rechte.<br />
Wir Wir helfen, dass Sie Sie auch<br />
zu zu Ihrem Recht kommen!<br />
tirol.arbeiterkammer.at<br />
GERECHTIGKEIT MUSS MUSS SEIN SEIN<br />
310.650 B<br />
gab gab es dieses dieses Jahr Jahr von von den den Experten fü<br />
Verordnungen<br />
Sonstiges<br />
172 172 186 186<br />
EU & EU &<br />
Internationales<br />
Internationales<br />
Bundesgesetzgesetze<br />
134 134 44<br />
Bundes-<br />
44<br />
61 61<br />
Landesgesetze<br />
Arbeit, Arbeit, Soziales Soziales<br />
& Insolvenz & Insolvenz<br />
Konsument- Konsument-<br />
Innenschutz Innenschutz<br />
Steuerrecht Steuerrecht<br />
Bildung Bildung<br />
597<br />
22.900 22.900<br />
26.550 26.550<br />
Begut-<br />
achtungen<br />
von von Verordnungen und und Gesetzen<br />
Bildungsförderungen<br />
2.625<br />
185.160 185.160 Berat<br />
76.040 76.040<br />
Ausbezahlt wurden: wurden: 1,607.295 € €<br />
39 Million<br />
... nach ... nach Pleiten Pleiten (Insolvenzrecht),<br />
bei bei Problemen am am Arbeitsplatz,<br />
in Pensions in fragen fragen (Sozialrecht),<br />
in Steuerfragen in und und für für<br />
KonsumentInnen herausgeholt.<br />
WORÜBER WORÜBER<br />
100.000 100.000<br />
2
Beratungen<br />
r für unsere unsere Mitglieder. Hier Hier die die wichtigsten Themen & Beratungsarten:<br />
& ratungen<br />
telefonisch telefonisch<br />
persönlich persönlich<br />
schriftlich, schriftlich,<br />
per E-Mail per E-Mail<br />
352.190<br />
MITGLIEDER vertreten wir wir Tag Tag für für Tag!<br />
90.070<br />
AK-BEITRAG<br />
sind sind vom vom Beitrag Beitrag<br />
befreit befreit<br />
25,6% 25,6%<br />
74,4% 74,4%<br />
226.400 226.400 Beratungen<br />
71.170 71.170<br />
13.080 13.080 WIE WIE<br />
100.000 100.000 200.000 200.000<br />
315 Mitarbeiter<br />
stehen stehen mit mit Rat Rat und und Tat Tat zur zur Seite. Seite.<br />
Das entspricht Das entspricht ca. ca.<br />
1120 1120 Mitgliedern Mitgliedern pro pro<br />
AK Mitarbeiter. AK Mitarbeiter.<br />
AK AK Tirol Beiträge<br />
2016 2016<br />
38.150.300 € €<br />
Diese Diese wurden eingesetzt für: für:<br />
Konsumentenschutz<br />
Rechtsschutschutz<br />
Rechtsschutz<br />
Ausbildung,<br />
Beihilfen Beihilfen<br />
262.120<br />
zahlen zahlen Mitgliedsbeitrag*<br />
19% 19%<br />
26% 26%<br />
en € für für die AK AK Mitglieder<br />
24,85 5,62 3,18<br />
* Der * Der durchschnittliche Mitgliedsbeitrag<br />
beträgt beträgt netto netto weniger weniger als 7 als Euro 7 Euro im Monat, im Monat,<br />
der der Höchstbeitrag netto netto 14,44 14,44 Euro Euro im Monat. im Monat.<br />
4,85 5,62 3,18<br />
3,55 3,55 1,82 1,82<br />
verfahren<br />
Sozialgerichtsverfahren<br />
Insolvenzrechrechschutz<br />
Steuern Steuern Konsumentenschutz<br />
Arbeitsrecht<br />
16% 16%<br />
14% 14%<br />
10% 10%<br />
9% 9%<br />
Information<br />
Unterstützung<br />
Vorsorge Vorsorge<br />
1% 1% 3% 3%<br />
Einhebung des des Leistungen<br />
AK Beitrages AK an die an die BAK BAK<br />
2% 2% Selbstverwaltung<br />
Quellen: Quellen: Arbeiterkammer Arbeiterkammer – Alle Angaben – Alle Angaben 2016 / 2016 Grafik: / Grafik: José Coll/B.A.C.K. José Coll/B.A.C.K. Grafik Grafik & Multimedia & Multimedia GmbH GmbH / Illus: / E. Illus: Boatman, E. Boatman, T. Teenck, T. Teenck, A. Shlain, A. Shlain, Johanna, Johanna, Parmelyn, Parmelyn, A. Narvekar A. Narvekar / all from / all The from Noun The Project Noun Project
top 100 kufstein | interview<br />
Netze & Fallstricke<br />
Arbeitnehmer. Was die Beschäftigten im Bezirk umtreibt und worauf Konsumenten<br />
im Internet und bei Mietwohnungen besonders Acht geben müssen,<br />
erläutert Georg Ritzer, Leiter der AK Bezirkskammer <strong>Kufstein</strong>.<br />
ECHO: Die Arbeitswelt wird zunehmend<br />
schnelllebiger. Wie wirkt sich<br />
diese Tatsache auf die Arbeitnehmer<br />
aus?<br />
Georg Ritzer: Gerade ältere Arbeitnehmer<br />
sind mit dem rasanten<br />
technischen Fortschritt auf Dauer<br />
überfordert. Vor allem die E-Mail-Flut<br />
am Arbeitsplatz und die permanente<br />
Erreichbarkeit setzen die Menschen<br />
unter Druck. Da müsste man ansetzen.<br />
Die Auswirkungen sieht man im<br />
starken Anstieg der durch psychische<br />
Erkrankungen begründeten Invaliditätspensionen.<br />
Fast 50 Prozent der<br />
Frauen beziehen laut Statistik wegen<br />
psychischer Erkrankungen eine Invaliditätspension.<br />
Das ist alarmierend.<br />
Es müsste dringend versucht werden,<br />
wieder eine gewisse Entschleunigung<br />
in die Arbeitswelt zu bringen. Das<br />
wird zukünftig noch eine gewaltige<br />
Herausforderung, weil ich nicht glaube,<br />
dass der Mensch mit der technologischen<br />
Entwicklungsgeschwindigkeit<br />
mithalten kann.<br />
ECHO: Vorsicht ist auch bei Geschäften<br />
im Internet angesagt.<br />
Ritzer: Kürzlich ist mir ein besonders<br />
empörender Fall untergekommen.<br />
Eine junge, schwarze Frau,<br />
die vor einigen Jahren geflüchtet ist<br />
und nun eine Lehre macht, hat in<br />
Starke Bezirkskammer: AK-Jurist Georg Ritzer kümmert sich mit seinem Team um<br />
die Anliegen der Beschäftigten im Bezirk.<br />
„Die Leute müssen darauf<br />
achten, im Internet<br />
nicht auf gewisse unlautere<br />
Geschäftspraktiken<br />
hereinzufallen.“<br />
<br />
Georg Ritzer,<br />
Leiter AK Bezirkskammer <strong>Kufstein</strong><br />
Innsbruck für sich und die Mutter<br />
eine Wohnung gesucht und ist einer<br />
Internet-Betrugsmasche auf den<br />
Leim gegangen. Allein wegen ihrer<br />
Hautfarbe tut sie sich schon schwerer,<br />
eine Wohnung zu finden. In ihrer<br />
Verzweiflung hat sie auf einem<br />
fragwürdigen Internetportal eine<br />
Kaution von 1.600 Euro für eine zu<br />
vermittelnde Wohnung überwiesen.<br />
Besagte Wohnung existiert nicht, das<br />
Geld ist unwiderbringlich verloren.<br />
Das ist eine echte Sauerei! Da wird<br />
gezielt die Notlage von Leuten ausgenutzt.<br />
Die junge Frau tut mir leid. Das<br />
Internetportal war optisch an Airbnb<br />
angelehnt. Airbnb warnt aber explizit<br />
davor, Geld auf ein Privatkonto zu<br />
überweisen. Die Leute müssen sehr<br />
darauf achten, im Internet nicht auf<br />
gewisse unlautere Geschäftspraktiken<br />
hereinzufallen. Ein weiteres Beispiel:<br />
Jemand hatte eine Reise gebucht und<br />
wollte diese vor Antritt stornieren.<br />
Das war nicht möglich, weil der Reiseveranstalter<br />
seinen Unternehmenssitz<br />
auf der Isle of Man hatte, einem<br />
Steuerparadies in der Irischen See,<br />
Fotos: Kröll, AK Tirol<br />
16<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
VIKING | PROMOTION<br />
VIKING – innovativ, familiär, international<br />
Die VIKING GmbH zählt nicht nur zu den umsatzstärksten Unternehmen im<br />
Bezirk <strong>Kufstein</strong>, sondern gilt auch als attraktiver Arbeitgeber in der Region.<br />
Der Grundstein für den Erfolg<br />
des Gartengeräte-Herstellers<br />
VIKING wurde 1981<br />
in <strong>Kufstein</strong> gelegt. Das erste Produkt<br />
war damals der Gartenhäcksler.<br />
Heute produziert VIKING in Langkampfen<br />
Rasenmäher, Robotermäher,<br />
Aufsitzmäher, Vertikutierer,<br />
Gartenhäcksler und Motorhacken.<br />
2016 wurde ein Umsatz von 266,9<br />
Millionen Euro erzielt. Seit 1992<br />
gehört das Unternehmen zur deutschen<br />
STIHL Gruppe. Für die Marke<br />
STIHL werden in Langkampfen auch<br />
zahlreiche Akku- und Elektrogeräte<br />
gefertigt. Innerhalb der STIHL Gruppe<br />
ist VIKING das Unternehmen mit<br />
Rasenkompetenz, setzt auf Premiumqualität<br />
sowie auf Beratung und<br />
Service der ca. 11.000 Fachhändler.<br />
Von der Produktqualität zeugen zahlreiche<br />
Auszeichnungen, die alljährlich<br />
von unabhängigen Testern und Fachjuries<br />
an das Unternehmen verliehen<br />
werden.<br />
KONSUMENT-TESTSIEGER<br />
In der Mai-Ausgabe der österreichischen<br />
Zeitschrift KONSUMENT<br />
wurden elf verschiedene Akku-Rasenmäher<br />
verschiedenster<br />
Marken getestet. Dabei<br />
konnte der Unterländer<br />
Rasenmäherspezialist<br />
mit<br />
dem Modell MA<br />
339 C den Testsieg<br />
einfahren.<br />
Für VIKING eine schöne Bestätigung<br />
– und besonders erfreulich, dass der<br />
Mäher auch in den Punkten „Gesundheit<br />
und Umwelt“ im wahrsten Sinne<br />
des Wortes gut abschneiden konnte.<br />
INNOVATIONEN <strong>2017</strong> -<br />
AUS FREUDE AM RASEN<br />
Ein Highlight der Saison sind die neuen<br />
Benzinrasenmäher der Serie 6!<br />
Mit großen Schnittbreiten (48 und 53<br />
cm) und leistungsstarken Motoren<br />
bringt die Serie 6 auch ausgedehnte<br />
Rasenfl ächen bis zu 2.500 Quadratmeter<br />
schnell und präzise in Form.<br />
Alle Modelle sind mit einem Mono-<br />
Komfortlenker ausgestattet, der für<br />
ein sehr komfortables Entleeren und<br />
Einhängen des Grasfangkorbs sorgt.<br />
Die sechs verschiedenen Modelle<br />
der Serie 6 gibt es in verschiedenen<br />
Antriebsarten, mit 1-Gang-, Variooder<br />
hydrostatischem Antrieb. Wichtige<br />
Funktionen wie Geschwindigkeit,<br />
Motordrehzahl und Messer-Brems-<br />
Kupplung bedient man souverän per<br />
Hebel direkt am Lenker.<br />
Eine der attraktiven<br />
VIKING-Innovationen<br />
<strong>2017</strong> – der Rasenmäher<br />
MB 655 YS aus der neuen<br />
VIKING Serie 6.<br />
Der Kernmarkt von VIKING ist<br />
Europa. In Langkampfen arbeiten insgesamt<br />
414 MitarbeiterInnen (2016)<br />
gemeinsam daran, neue und innovative<br />
Produkte zu entwickeln und<br />
erfolgreich auf den Markt zu bringen.<br />
Dafür braucht es nicht nur technisch<br />
versierte, sondern auch engagierte<br />
Mitarbeiter aus allen Bereichen.<br />
Weitere Informationen zu den<br />
Premiumprodukten von VIKING<br />
sowie den nächsten Fachhändler<br />
in Ihrer Nähe fi nden Sie hier:<br />
www.viking.at. Aktuelle Stellenangebote<br />
fi nden Sie auch hier:<br />
www.jobs.viking.at<br />
Weitere beliebte Neuheit <strong>2017</strong>: der nur<br />
14 Kilogramm schwere und wendige<br />
VIKING Akku-Rasenmäher MA 235 für<br />
kleinere Flächen.<br />
Foto: VIKING<br />
Bezahlte Anzeige
top 100 KUFstein| interview<br />
„In der AK Bezirkskammer<br />
gibt es Beratung<br />
und Service vor Ort.<br />
Denn rasche Hilfe ist<br />
die beste Hilfe.“<br />
Erwin Zangerl,<br />
AK Tirol<br />
See, das nicht zur EU gehört. Dort gilt<br />
die EU-Verbraucherrichtlinie nicht.<br />
ECHO: Was kann man als Verbraucher<br />
tun, um sich gegen solche unschönen<br />
Erlebnisse zu wappnen?<br />
Ritzer: Als Konsument sollte man<br />
sich immer über die Bewertungen<br />
eines Unternehmens informieren, bevor<br />
man irgendwelche Geschäfte abschließt.<br />
Informationen über die Seriosität<br />
diverser Anbieter findet man<br />
auch in Internetforen. Wenn es negative<br />
Erfahrungen von Konsumenten<br />
gibt, sollte man tunlichst die Finger<br />
davon lassen. Eine hundertprozentige<br />
Sicherheit gibt es aber nicht. Man<br />
sollte auch auf die Zahlungsmodalitäten<br />
achten. Einen gewissen Käuferschutz<br />
gibt es beispielsweise bei<br />
Paypal. Man sollte Internet-Angebote<br />
jedenfalls immer auf ihre Plausibilität<br />
hin prüfen. Wenn ein Angebot zu<br />
schön aussieht, um wahr zu sein, ist<br />
es das meistens auch.<br />
ECHO: In welchen Bereichen müssen<br />
Konsumenten sonst noch besonders<br />
aufpassen?<br />
Ritzer: Bei Gebrauchtwagenkäufen<br />
ist das Sprichwort „Augen auf, Kauf ist<br />
Kauf “ besonders in Erinnerung zu rufen.<br />
Bei einem Autokauf gibt es nämlich<br />
kein Rücktrittsrecht, außer im Zusammenhang<br />
mit einer Finanzierung.<br />
Von einem normalen Kauf kann ich<br />
weder beim privaten Verkäufer noch<br />
beim Autohändler zurücktreten. Jedenfalls<br />
empfiehlt es sich, immer einen<br />
Ankaufstest, etwa beim ÖAMTC, zu<br />
machen, um böse Überraschungen zu<br />
vermeiden.<br />
ECHO: Wechseln wir thematisch zu<br />
den Fragen, welche die Arbeitnehmer<br />
besonders beschäftigen. All-in-Verträge<br />
werden tendenziell immer häufiger.<br />
Was gilt es dabei zu beachten?<br />
Ritzer: Diese All-in-Klauseln sind eine<br />
Art Entgeltpauschalierung und werden<br />
tatsächlich immer häufiger. Der<br />
Arbeitgeber versucht, in diese Verträge<br />
möglichst viel hineinzupacken, und<br />
suggeriert, dass damit alle Leistungen<br />
des Arbeitnehmers abgegolten seien.<br />
Seit vergangenem Jahr gibt es die gesetzliche<br />
Regelung, dass jedenfalls das<br />
Grundgehalt auf dem Arbeitsvertrag<br />
auszuweisen ist. Der Arbeitgeber hat<br />
außerdem eine Vergleichsrechnung,<br />
die sogenannte Deckungsrechnung,<br />
zu machen. Einmal im Jahr muss erhoben<br />
werden, ob die laut Arbeitszeitaufzeichnung<br />
gemachten Überstunden<br />
überhaupt in der Überzahlung Platz<br />
haben. Wurden mehr Überstunden<br />
geleistet, müssen diese auch bei einem<br />
All-in-Vetrag ausbezahlt werden. Diese<br />
Vergleichsrechnungen werden von<br />
den Arbeitgebern leider häufig vergessen<br />
und die Arbeitnehmer wissen oft<br />
zu wenig Bescheid.<br />
ECHO: Sind solche All-in-Verträge<br />
für jedes Dienstverhältnis zulässig?<br />
Ritzer: Sie sind zulässig, wenn<br />
Grundgehalt und Überzahlung ausgewiesen<br />
werden und der Arbeitnehmer<br />
weiß, wie er dran ist. Außerdem<br />
muss die Deckungsrechnung durchgeführt<br />
werden.<br />
ECHO: Wie verhält es sich mit den<br />
Konkurrenzklauseln?<br />
Ritzer: Eine Konkurrenzklausel verbietet<br />
dem Arbeitnehmer, für eine<br />
gewisse Zeit nach Ausscheiden aus<br />
dem Betrieb die Tätigkeit, die er dort<br />
gemacht hat, auszuüben.<br />
ECHO: Das kommt doch in vielen<br />
Fällen einem Berufsverbot gleich?<br />
Ritzer: So ist es. Im Gesetz steht,<br />
dass eine Konkurrenzklausel im Verhältnis<br />
zum wirtschaftlichen Interesse<br />
des Unternehmens das Fortkommen<br />
des Arbeitnehmers nicht unbillig<br />
erschweren darf. Jetzt gibt es eine<br />
neue gesetzliche Bestimmung. Das<br />
Mindestbruttoentgelt, ab dem eine<br />
Konkurrenzklausel zulässig ist, wurde<br />
mit 3.320 Euro festgelegt. Diese<br />
Konkurrenzklausel ist vor allem im<br />
Transportgewerbe, bei den sogenannten<br />
Transport-Managern, üblich. Die<br />
Unternehmen argumentieren damit,<br />
dass ein Transport-Manager beim<br />
Unternehmenswechsel seine Kunden<br />
mitnähme.<br />
18<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
Mag. Dillersberger & Dr. Bronauer<br />
Rechtsanwaltsgemeinschaft<br />
… weil wir gemeinsam<br />
die richtigen Wege gehen.<br />
Raiffeisen. Meine Bank.
top 100 kufstein | interview<br />
ECHO: Wie lange ist eine derartige<br />
Klausel höchstens gültig?<br />
Ritzer: Eine Konkurrenzklausel gilt<br />
maximal ein Jahr. Als Pönale kann<br />
im Gegensatz zu früher – unter Anführungszeichen<br />
– „nur“ mehr das<br />
sechsfache Monatsentgelt gefordert<br />
werden. Das ist natürlich immer noch<br />
viel Geld. Am Arbeitsgericht kann<br />
der Richter jedoch immer die Pönale<br />
nach seinem Gutdünken mäßigen.<br />
Wir als Arbeiterkammer fordern seit<br />
Jahren die ersatzlose Abschaffung der<br />
Konkurrenzklausel. Das ist leider noch<br />
nicht gelungen.<br />
ECHO: In welchen Branchen ist es<br />
sonst noch üblich, eine Konkurrenzklausel<br />
einzubauen?<br />
Ritzer: Solche Klauseln sind auch im<br />
Vetrieb nicht unüblich und es scheint<br />
so zu sein, dass solche Klauseln vermehrt<br />
routinemäßig in Arbeitsverträge<br />
eingebaut werden. Oft ohne Rücksicht<br />
auf das erforderliche Mindestentgelt.<br />
Es gilt auch zu beachten, dass nicht nur<br />
bei der Kündigung durch den Arbeitnehmer,<br />
sondern auch bei der einvernehmlichen<br />
Auflösung die Konkurrenzklausel<br />
schlagend wird. Das wird<br />
von Arbeitnehmern häufig übersehen.<br />
ECHO: Wo sehen Sie im Mietrecht<br />
in der Praxis die häufigsten Probleme?<br />
Ritzer: Sehr oft geht es darum, dass<br />
die Mieter nach dem Ausziehen ihre<br />
Kautionen nicht zurückbekommen.<br />
Da wird seitens des Vermieters meist<br />
damit argumentiert, dass der Rückstellungszustand<br />
nicht entspreche. Dabei<br />
kommt immer wieder das Thema<br />
Ausmalen.<br />
ECHO: Dazu gibt es ja beim Auszug<br />
laut Gesetz keine Verpflichtung.<br />
Ritzer: Laut OGH-Rechtssprechung<br />
ist das eine Benachteiligung. Das<br />
heißt, eigentlich muss man nicht mehr<br />
ausmalen, außer, wenn die Wände in<br />
einer anderen Farbe als Weiß gemalt<br />
oder übergebührlich verschmutzt<br />
wurden. Ich frage mich, ob das den<br />
Vermietern bekannt ist. Der Mieter<br />
muss die Wohnung auch nicht ausmalen,<br />
wenn es im Mietvertrag so<br />
festgelegt ist. Ein weiteres Thema, mit<br />
dem Mieter zu uns kommen, ist die<br />
Betriebskostenakontierung. Oft wird<br />
eine relativ hohe Akontierung vereinbart,<br />
dann aber nicht abgerechnet. Da<br />
stellt sich dann die Frage, ob das Absicht<br />
ist. Eine Betriebskostenabrechnung<br />
ist gesetzlich verpflichtend.<br />
ECHO: Was kann der Mieter tun,<br />
wenn nach seiner Ansicht die Kaution<br />
vom Vermieter zu Unrecht einbehalten<br />
wird?<br />
Ritzer: Die Arbeiterkammer kann<br />
den Vermieter schriftlich zur Rückzahlung<br />
der Kaution auffordern und gegebenenfalls<br />
auch die Klage androhen.<br />
Falls die Kaution nicht zurückgezahlt<br />
wird, müssten wir sie notfalls einklagen.<br />
Interview: Marian Kröll<br />
Setzen sich für die Belange der Arbeitnehmer im Bezirk ein: Die AK Kammerräte Werner Salzburger (AK Vorstand), Thomas<br />
Keusch, Gerhard Margreiter, Hannes Urban, Barbara Nerad, Florian Tauber und Franz Ebster (v. li.)<br />
20<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
Tiroler<br />
Innovationsförderung<br />
Mit Innovationen heute<br />
den Marktvorsprung von<br />
morgen sichern.<br />
Das Land Tirol bietet ein breites Portfolio<br />
an Technologie- und Innovationsförderungen<br />
maßgeschneidert für Ihre Projekte.<br />
Die Standortagentur Tirol berät und begleitet<br />
Sie kostenlos bei der Einreichung<br />
und hilft bei der Suche nach passenden<br />
Partnern für kooperative Vorhaben.<br />
Informieren Sie sich jetzt:<br />
Initiativprojekte<br />
Technische Machbarkeiten bzw. wirtschaftliches<br />
Potenzial von Entwicklungen<br />
(Produkte, Verfahren, Dienstleistungen)<br />
prüfen.<br />
Förderung: bis 6.000 Euro bei 75<br />
Prozent der förderbaren Kosten.<br />
Projektlaufzeit: max. 9 Monate<br />
Einreichung: laufend<br />
Forschungs-, Entwicklungs- und<br />
Innovationsprojekte<br />
Entwicklung oder Verbesserung neuer<br />
Produkte, Verfahren und Dienstleistungen.<br />
Förderung: bis 140.000 Euro bei 40 Prozent<br />
der förderbaren Kosten (Kooperationen)<br />
oder bis 36.000 Euro bei 30 Prozent der<br />
förderbaren Kosten (einzelbetriebliche<br />
Maßnahmen).<br />
Projektlaufzeit: max. 2 Jahre<br />
Einreichung: laufend<br />
InnovationsassistentIn<br />
Beschäftigen neuer MitarbeiterInnen als<br />
sogenannte InnovationsassistentInnen zur<br />
professionellen Abwicklung spezifischer<br />
Innovationsprojekte.<br />
Förderung: bis zu 28.000 Euro als Zuschuss<br />
zu Personal- und Qualifizierungskosten.<br />
Projektlaufzeit: max. 2 Jahre<br />
Einreichung: zu regelmäßigen<br />
Ausschreibungen<br />
Zusatzdarlehen für FFG-Projekte:<br />
Das Basisprogramm der Österreichischen<br />
Forschungsförderungsgesellschaft<br />
(FFG) fördert Forschungsund<br />
Entwicklungsvorhaben von<br />
Unternehmen aller Branchen und<br />
Größen (www.ffg.at/programme/<br />
basisprogramm).<br />
Das Land Tirol unterstützt diese Förderung<br />
mit einem Zusatzdarlehen.<br />
Beratungen und Information<br />
Standortagentur Tirol<br />
Bereich Förderprogramme<br />
Ing.-Etzel-Straße 17<br />
6020 Innsbruck · Österreich<br />
+43.512.576262<br />
foerderungen@standort-tirol.at<br />
t<br />
w<br />
· www.standort-tirol.at/foerderungen<br />
· www.tirol.gv.at/arbeit-wirtschaft/<br />
· wirtschaftsfoerderung/innovationsfoerderung<br />
· Standortagentur Tirol<br />
Tiroler Innovationsförderung
top 100 kufstein| wirtschaft<br />
E-Mobile gegen Betten<br />
Wirtschaft. Das grüne Start-Up Greenstorm Mobility überlässt Hotels gegen<br />
Gutscheine E-Bikes und Elektroautos und verkauft gebrauchte E-Bikes günstig<br />
an den Endkunden. Das Geschäftsmodell findet auch im Ausland Anklang.<br />
Nichts auf der Welt ist so<br />
kraftvoll wie eine Idee,<br />
deren Zeit gekommen ist.<br />
Etwas in der Art dürfte Touristiker<br />
Richard Hirschhuber – er führt das<br />
Auracher Löchl in <strong>Kufstein</strong> – sich<br />
dabei gedacht haben, als er sich bei<br />
Ellmauer Start-Up Greenstorm Mobility<br />
engagiert hat. Begonnen hat<br />
die Geschichte des Unternehmens<br />
bereits 2009. Damals hat Wolfgang<br />
Spieler, der Stiefvater von Richard<br />
Hirschhubers nunmehrigem Co-Geschäftsführer<br />
Philipp Zimmermann,<br />
zehn herkömmliche Mountainbikes<br />
eigenhändig zu E-Bikes umgerüstet<br />
und an Hotels vermietet. E-Bikes waren<br />
zu dieser Zeit noch etwas höchst<br />
Exotisches. Heute wächst der Markt<br />
für Elektrofahrräder Jahr für Jahr rasant,<br />
bei Händlern gehen die Bikes<br />
weg wie warme Semmeln. Innovativ<br />
ist beim Konzept von Greenstorm<br />
Mobility aber nicht nur das Fortbewegungsmittel,<br />
sondern vor allem<br />
das Vertriebskonzept. Hoteliers können<br />
in auslastungsschwachen Zeiten<br />
Hotel-Gutscheine gegen E-Bikes eintauschen.<br />
Leere Betten auf der einen<br />
Seite, Elektro-Mobile auf der anderen,<br />
lautet die Gleichung. Diese Hotel-Gutscheine<br />
verkauft Greenstorm Mobility<br />
weiter. Bis zum Mai 2016 ist das Unternehmen<br />
konstant gewachsen und hat<br />
eine „Flottenstärke“ von beachtlichen<br />
400 E-Bikes erreicht. Zu diesem Zeitpunkt<br />
war Philipp Zimmermann mit<br />
dem Vorschlag an Hirschhuber herangetreten,<br />
ob sich dieser am Unternehmen<br />
beteiligen wolle. Gefragt, getan.<br />
Go big or go home<br />
Anfangs rechnete Hirschhuber damit,<br />
dass sich sein Engagement in einer finanziellen<br />
Beteiligung erschöpfen würde.<br />
Falsch gedacht. „Ich bin nun auch<br />
strategisch und operativ eingebunden“,<br />
erzählt der Touristiker.<br />
Das Ellmauer Unternehmen richtet<br />
sich zum einen an Business-Kunden<br />
aus der Hotellerie, denen man E-Bikes<br />
gegen Hotelgutscheine überlässt, zum<br />
anderen verkauft man aber auch einjährig<br />
gebrauchte Bikes an den Privatkunden<br />
weiter. Dieser profitiert von<br />
relativ neuwertigen Fahrrädern namhafter<br />
Hersteller zu einem besonders<br />
günstigen Preis. „Nachdem ich diesen<br />
Kreislauf verstanden habe, haben wir<br />
uns gemeinsam dazu entschlossen,<br />
Vollgas zu geben“, sagt Hirschhuber,<br />
dem geschäftlich das Motto „Go big or<br />
go home“ nicht fremd sein dürfte. Aus<br />
diesem Entschluss resultierte die Bestellung<br />
von sage und schreibe 3.000<br />
E-Bikes der Markenhersteller Haibike,<br />
Bergamont, Ghost und Corratec noch<br />
im Mai 2016. „So mancher hat uns im<br />
Zuge dieser Bestellung für verrückt<br />
gehalten“, lacht Hirschhuber. Um den<br />
Vertrieb anzukurbeln und das Modell<br />
den Hoteliers näherzubringen, wurden<br />
zudem eigens zwei Vertriebsmitarbeiter<br />
eingestellt. Die Mitarbeiterentwicklung<br />
spricht für sich. Während Greenstorm<br />
vor einem Jahr noch vier Mitarbeiter<br />
hatte, sind es mittlerweile 33. Dennoch<br />
ist das Unternehmen eine Garagen-<br />
bzw. Lagerhallenfirma geblieben.<br />
Foto: Fotolia, Greenstorm Mobility, Kröll<br />
22<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
„Wir sind ein grünes Unternehmen,<br />
das nachhaltig<br />
denkt.“<br />
Richard Hirschhuber,<br />
Geschäftsführer Greenstorm Mobility<br />
Richard Hirschhuber, Philipp Zimmermann<br />
und Wolfgang Spieler (v. li.) sind<br />
die Protagonisten hinter Greenstorm.<br />
Ein Modell, das einerseits die Kosten<br />
niedrig hält und zum Unternehmen<br />
passt, findet Hirschhuber: „Unsere<br />
Hauptniederlassungen werden immer<br />
Lagerhallen sein, weil die verhältnismäßig<br />
günstig anmietbar und mit<br />
Containern gut in einzelne Bereiche<br />
abtrennbar sind.“ Die Vertriebsoffensive<br />
hat erste Früchte getragen. Doch<br />
damit nicht genug. Um die Attraktivität<br />
weiter zu steigern, haben sich die<br />
Geschäftsführer zusätzlich zu E-Bikes<br />
zum Einstieg in die automobile Elektromobilität<br />
entschlossen. Und zwar<br />
mit einem Hersteller, der durch seine<br />
sportliche DNA die Herzen von Auto-Enthusiasten<br />
höher schlagen lässt:<br />
Tesla. „Wir sind ein grünes Unternehmen,<br />
das nachhaltig denkt“, formuliert<br />
Hirschhuber, für den die elektrischen<br />
Sportwagen von Tesla gewissermaßen<br />
als Türöffner hin zur gehobenen Hotellerie<br />
fungieren. Als „trojanisches Pferd“,<br />
meint der findige Unternehmer augenzwinkernd.<br />
Von den bestellten 3.000<br />
E-Bikes sind zwischenzeitlich mehr als<br />
2.000 permanent in Vermietung. Die<br />
an den Privatkunden verkauften Fahrräder<br />
sind in aller Regel nur eine Saison<br />
lang benützt worden und haben nicht<br />
mehr als zwischen 500 und 1.000 Kilometer<br />
auf dem Tacho. „Man kann sich<br />
das vorstellen wie bei einem Vorführwagen.<br />
Der Käufer bekommt quasi ein<br />
fast neues Fahrrad und spart sich viel<br />
Geld. Es gibt selbstverständlich zwei<br />
Jahre Garantie auf Batterie und Rahmen“,<br />
führt Hirschhuber aus.<br />
win-win-situation<br />
„Unser Gutschein-System bedeutet für<br />
alle Beteiligten eine Win-win-Situation“,<br />
ist Richard Hirschhuber überzeugt. In<br />
der auslastungsschwachen Zeit, etwa in<br />
der Nebensaison, stehen in Tirols Hotels<br />
viele Betten leer. Die Gutscheine,<br />
die Greenstorm im Tausch gegen E-<br />
Bikes erhält, verkauft Hirschhuber anonymisiert<br />
und stark rabattiert – konkret<br />
mit 50 Prozent Nachlass – über Internetplattformen<br />
wie beispielsweise eBay.<br />
Auf diese Weise hat sich Hirschhuber<br />
mittlerweile mehr als 50.000 Stammkunden<br />
aufgebaut, die er regelmäßig<br />
mit Informationen über Hotelangebote<br />
versorgt. Der anonymisierte Verkauf ist<br />
deshalb wichtig, um direkte Konkurrenz<br />
zu den Hotelangeboten zu vermeiden.<br />
Der potenzielle Gutschein-Käufer<br />
sieht vor dem Kauf nur Kategorie, Ausstattung<br />
und Lage des jeweiligen Hotels.<br />
Erst am Ende der Buchung erfährt der<br />
Kunde, welches Hotel gebucht wurde.<br />
„E-Bikes sind derzeit wie Computer.<br />
Jedes Jahr gibt es signifikante Neuerungen,<br />
weshalb die Vorjahresmodelle<br />
massiv an Wert einbüßen. Deshalb ist es<br />
nicht sonderlich intelligent, wenn Hotels<br />
einen eigenen Fuhrpark aufbauen“,<br />
argumentiert der Greenstorm-Chef,<br />
dem der Tiroler Markt mittlerweile zu<br />
klein geworden ist. Hirschhuber schielt<br />
auf andere Märkte und hat auch schon<br />
konkrete Pläne, die zum Teil bereits umgesetzt<br />
sind. „Für nächstes Jahr haben<br />
wir 10.000 E-Bikes bestellt.“ Eine Niederlassung<br />
hat Hirschhuber in Mallorca<br />
gegründet, wo er mit seinem Konzept<br />
reüssieren will. Eine weitere wird in Luzern<br />
eröffnet. Bozen, Regensburg oder<br />
München stehen auch noch am ambitionierten<br />
Expansionsprogramm von<br />
Greenstorm Mobility. Außerdem gibt<br />
es in Erl bereits eine Niederlassung.<br />
Für die Expansion gibt Hirschhuber<br />
den Leitspruch „Voller Spaß und<br />
volles Risiko“ aus. „Es ist in unserem<br />
Wachstumsplan auch vorgesehen, dass<br />
jeden Monat zwei Tesla dazukommen“,<br />
sagt der Touristiker und Unternehmer.<br />
Greenstorm Mobility verfügt mittlerweile<br />
über 40 der Premium-Elektroautos.<br />
„Der Hersteller hat uns informiert,<br />
dass wir ab dem 50. Auto einen Tesla<br />
gratis bekommen“, schmunzelt der<br />
Greenstorm-Geschäftsführer. Mut kann<br />
man nicht kaufen, heißt es.<br />
<br />
Marian Kröll<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 23
top 100 KUFSTEIN | wirtschaft<br />
Coole Branche<br />
Der Ebbser Anlagenbauer 3CON: Bedient mit seinen Maschinen für Verkleidungen<br />
der Autoinnenausstattung eine spannende Nische, die eine breite<br />
und krisenfeste Positionierung ermöglicht.<br />
im Headquarter in Ebbs. Hier durchlaufen<br />
sie verschiedene Stationen,<br />
um die richtigen Abläufe aufzusaugen.<br />
Erst nachdem die Ausbilder<br />
ihre Kompetenz für ausreichend beurteilen,<br />
kehren die frisch geschulten<br />
Mitarbeiter wieder in ihre Heimat<br />
zurück.<br />
Der Austausch funktioniert auch<br />
andersrum, sagt Stefan Heidenberger,<br />
3CON-Firmensprecher: „Wir<br />
entsenden auch unsere hiesigen Mitarbeiter<br />
nach Michigan oder China.<br />
Das ist eine tolle Sache für uns, weil<br />
sie mit ihrem Knowhow Wissen<br />
nach Amerika transferieren.“ Diese<br />
bilateralen Jobrotationen seien unabdingbar<br />
für die Etablierung der<br />
gewünschten Produktionsstandards.<br />
Am jüngsten internationalen Standort<br />
in China seien beispielsweise gerade<br />
zehn Mitabeiter vor Ort, sozusagen<br />
als Boten des 3CON Geistes.<br />
Junge und autotechnikaffine Leute schätzen einen Arbeitsgeber wie 3CON sehr, das<br />
Unternehmen findet relativ leicht Nachwuchsfachkräfte. Die Branche hat ein gutes<br />
Image.<br />
Im Eingangsbereich der Firma<br />
3CON in Ebbs wird an diesem<br />
sonnigen Frühlingstag der typische,<br />
internationale Flair des Anlagenbauers<br />
hörbar. Mehrere Mitarbeiter<br />
sind auf dem Weg zur Mittagspause<br />
und unterhalten sich auf Englisch,<br />
einige davon mit markantem<br />
US-amerikanischen Akzent. Eine<br />
ziemlich alltägliche Szene: Neue<br />
Mitarbeiter, die in Zukunft an den<br />
3CON Standorten in Wixom, Michigan,<br />
im chinesischen Chengdu<br />
im Sichuan oder im mexikanischen<br />
San Luis Potosí arbeiten werden,<br />
verpflichten sich vorerst zu einer<br />
mehrmonatigen Einarbeitungsphase<br />
Internationale<br />
Bildungsdefizite<br />
trotzen<br />
„Es ist schwierig, dass ein Werk in<br />
den USA genauso funktioniert wie<br />
das Mutterschiff, darum haben wir<br />
gute Erfahrungen mit diesem Austausch<br />
gemacht, erklärt Heidenberger.<br />
Ein Austausch, der aufgrund<br />
großer Unterschiede der internationalen<br />
Bildungssysteme wirklich<br />
notwendig ist: „Wir haben unser<br />
Anforderungsprofil nach unten revidieren<br />
müssen, weil potenzielle<br />
Mitarbeiter nicht unser Knowhow<br />
haben“, erklärt der Sprecher. Der<br />
hiesige Workflow sei nunmal anders<br />
als in den USA oder China. Dies<br />
liege nicht so sehr an einer anderen<br />
kultuellen Mentalität, sondern an<br />
der Ausbildung. „In Europa sind wir<br />
in dieser Hinsicht sehr gesegnet, ein<br />
amerikanischer Elektriker genießt<br />
nicht die klassische, umfassende<br />
Lehre, die es bei uns gibt,“ heißt es.<br />
Darum setze man bei 3CON<br />
vermehrt auf eigene Schulungskonzepte,<br />
um die erwünschte Struktur<br />
hineinzubringen. Damit sei die Internationalisierung<br />
in Sachen Manpower<br />
auf einem guten Weg, aber<br />
Fotos: 3CON<br />
24<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
SCHULER | PR<br />
nicht nur: Das Bundesland Michigan<br />
gilt als typische Autoregion, wo<br />
die wichtigsten Entscheidungsträger<br />
der Industrie ihre Headquarter haben<br />
- für die Firma ein gewichtiger<br />
Grund, sich ebefalls dort niederzulassen.<br />
Ihre Kunden sind so ziemlich<br />
alle Autohersteller und deren<br />
Zulieferer, von BMW bis hin zu<br />
Daimler, Opel oder Porsche, womit<br />
das Tiroler Unternehmen sehr breit<br />
aufgestellt ist.<br />
besondere anlagen<br />
3CON beliefert Firmen, die sich<br />
mit Autointerieur beschäftigen, und<br />
zwar mit fast allem, was im Auto mit<br />
Stoff überzogen ist. Dafür erhalten<br />
sie eine Vorlage vom Kunden und<br />
entwickeln jene Maschine, die die<br />
gewünschten Teile mit unterschiedlichen<br />
Dekoren überzieht und zusammennäht,<br />
veranschaulicht Heidenberger<br />
die Arbeitsprozesse in<br />
seiner hochspezialisierten Branche.<br />
Je exakter die 3CON Maschinen<br />
das Überzugsmaterial anbringen<br />
können, umso besser. Die Anlagen,<br />
die sie aktuell bauen, sind für Autos<br />
vorgesehen, die erst in ein bis zwei<br />
Jahren in Umlauf kommen werden.<br />
Die lange Vorlaufzeit ist notwendig,<br />
um die Anlagen ausgiebig zu testen.<br />
Damit besetzen die Ebbser eine relativ<br />
kleine Nische mit großem Innovationspotenzial,<br />
Heidenberger<br />
spricht sogar von Innovationsfreude:<br />
Man investiere sehr viel in die Innovationsschiene,<br />
was die Kunden wiederum<br />
sehr zu schätzen wissen. Die<br />
Marktanteile liegen zwischen 30 bis<br />
40 Prozent.<br />
Gegründet wurde die Firma 1998<br />
in Oberaudorf, „als die Uhren noch<br />
anders tickten und sich österreichische<br />
Automobilzulieferer mit<br />
der Etablierung sehr schwer taten“,<br />
erzählt Heidenberger. Damals war<br />
der deutsche Mitbewerb schon aus<br />
Imagegründen stärker. So gründete<br />
der Geschäftsführer Hannes Auer<br />
„In Europa sind wir in<br />
Sachen Berufsausbildung<br />
sehr gesegnet. Ein amerikanischer<br />
Elektriker genießt<br />
nicht die klassische,<br />
umfassende Lehre, die<br />
es bei uns gibt.“<br />
Stefan Heidenberger<br />
3CON, Public Relations<br />
sein Unternehmen kurzerhand im<br />
bayrischen Oberaudorf, wo heute<br />
nach wie vor die Abteilungen Konzeption<br />
und Vertrieb angesiedelt<br />
sind. In Ebbs steht das große Produktionswerk,<br />
das 2014 erweitert<br />
wurde und nun auch bald aus allen<br />
Nähten platzt. Die Zeichen stehen<br />
auf Expansion: Wenn sich die Umsätze<br />
weiterhin gut entwickeln, könne<br />
man wieder an einen Ausbau des<br />
bestehenden Produktionsgebäudes<br />
denken.<br />
Kein Fachkräftemangel<br />
Für die Firma 3CON gestaltet sich<br />
die Personalsuche im tiroler Unterland<br />
relativ unkompliziert. Die Automobilindustrie<br />
gilt vor allem für<br />
junge Leute als sehr attraktiv. „Hinzu<br />
Persönlich und<br />
individuell<br />
Autohaus Schuler in<br />
Schwoich<br />
Ob Familienauto, Sportfl itzer oder Firmenfahrzeug<br />
– Ford hat für jeden das<br />
passende Produkt parat. Wenn es um das<br />
Thema Auto geht, ist das SCHULER Team<br />
ihr kompetenter Ansprechpartner! Besonderen<br />
Wert legen wir auf eine schnelle<br />
und unkomplizierte Reparaturabwicklung.<br />
Ford-Neuwagenverkauf, An- und Verkauf<br />
von Gebrauchtwagen, Reparaturen aller<br />
Marken und auch Ford-Versicherungsund<br />
Leasingdienste gehören zu unseren<br />
Stärken. Speziell für Firmen bieten wir<br />
auch die attraktiven Ford-Lease-Lösungen<br />
an. Dadurch mieten Sie ihre Firmenfahrzeuge,<br />
statt sie zu kaufen – Service- und<br />
Reparaturkosten inklusive! Ein ideales<br />
Modell, um die fi xen monatlichen Ausgaben<br />
für Ihren Fuhrpark zu kalkulieren. Im<br />
Falle einer Reparatur bieten wir auch die<br />
passenden Ersatzfahrzeuge, während wir<br />
uns rasch um Ihre Firmenautos kümmern.<br />
So kommt es in Ihrem Fuhrpark nicht zu<br />
langen Stehzeiten und Ihre Fahrzeuge<br />
sind auch schnell wieder einsatzbereit.<br />
Mit der Ford-Lease-Lösung nehmen wir<br />
Ihnen das komplette Thema Auto ab. Ob<br />
Fahrzeugauswahl, Finanzierung, Technik-<br />
Service, Reifen, Versicherung und auch<br />
Unfallabwicklung – wir kümmern uns um<br />
diese zeitraubenden Angelegenheiten,<br />
damit Sie sich um die wirklich wichtigen<br />
Dinge kümmern können: Ihr Kerngeschäft<br />
– und Ihren Erfolg.<br />
Ein Anruf (05372-58119) oder ein E-Mail<br />
(ford@schuler.at) genügt – das Team von<br />
SCHULERauto steht für Sie bereit!<br />
Bezahlte Anzeige
top 100 kufstein | wirtschaft<br />
kommen noch ein junges, aufstrebendes<br />
Unternehmen, ein moderner<br />
Firmensitz und ein kollegiales<br />
Arbeitsklima - allesamt Pluspunkte,<br />
die sich auch herumsprechen“, schildert<br />
Heidenberger. So könne man<br />
dem Fachkräftemangel gezielt entgegenwirken.<br />
In den vergangenen Monaten<br />
wurde intensiv nach Mitarbeitern<br />
für die unterschiedlichsten Unternehmensbereiche<br />
gesucht und gefunden,<br />
darunter Projektleiter, SPSund<br />
Roboterprogrammierer, Elektromonteure<br />
und Koordinatoren,<br />
1998 gründete Hannes Auer seine Firma 3CON im bayrischen Oberaudorf, um bald<br />
darauf auch in Österreich tätig zu sein.<br />
„alles spezifische Berufe, die dementsprechend<br />
schwer zu besetzen sind,“<br />
heißt es. Roboterprogrammierer<br />
sind hierzulande in der Tat Mangelware,<br />
aber auch in diesem Bereich<br />
wissen sich die 3CON-Strategen<br />
selber zu helfen: „Talentierte Elektromonteure<br />
können im Rahmen<br />
interner Schulungen und externer<br />
Fortbildungen zum SPS Programmierer<br />
gemacht werden, das haben<br />
wir bereits bei vielen Mitarbeitern so<br />
umgesetzt“, sagt Heidenberger. Gesucht<br />
werden nur noch vereinzelte<br />
Mitarbeiter in der Fräserei, Montage<br />
und Elektromontage. Initiativbewerbungen<br />
von Interessenten mit<br />
abgeschlossenen Lehrausbildungen<br />
im elektrotechnischen Bereich werden<br />
bei 3CON aber nach wie vor<br />
gerne angenommen. Aktuell bildet<br />
das Unternehmen auch noch 15<br />
Lehrlinge in den Bereichen Mechatronik,<br />
Elektrotechnik und Metalltechnik<br />
aus. „Das sind nach wie vor<br />
typische Männerberufe, Mädels bewerben<br />
sich bei uns kaum,“ sagt der<br />
Unternehmenssprecher. Man würde<br />
allerdings gerne mehr Frauen in den<br />
obengenannten Berufen sehen, sofern<br />
die notwendige Begeisterung<br />
für die Thematik mitgebracht wird.<br />
Die Mitarbeiter in Ebbs stammen<br />
hauptsächlich aus Tirol oder den<br />
Nachbarsregionen.<br />
Potenzielle Gefahren wie die Finanzkrise,<br />
Abgasskandale oder die<br />
zunehmende Wichtigkeit von E-<br />
Mobilität haben den Anlagenbauer<br />
nicht in Schwierigkeiten gebracht.<br />
Man sei zum einen breit aufgestellt,<br />
zum anderen sollen auch die Trends<br />
in Richtung hochwertige Interieurs<br />
zeigen. Dazu meint Heidenberger<br />
noch abschließend: „Ob Diesel-,<br />
strombetrieben oder gar selbstfahrend<br />
- Autos wird es immer geben.<br />
Und mit ihnen auch die Innenausstattung.“<br />
Marianna Kastlunger<br />
26<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
LOGSYSTEMS | PROMOTION<br />
Präzise Systemverkehre<br />
Ein online bestelltes Paket wird höchstwahrscheinlich in einem LKW von<br />
Logsystems nach Tirol gebracht worden sein: Neben klassischer Logistik<br />
ist Systemverkehr eine der großen Stärken des <strong>Kufstein</strong>er Dienstleisters.<br />
Diese Zahlen sprechen für sich:<br />
Die Firma Logsystems wickelte<br />
2016 rund 16.000 Transporte ab, seit<br />
der Firmengründung im Jahr 2012<br />
haben die sechs Mitarbeiter am <strong>Kufstein</strong>er<br />
Standort den Transport von<br />
etwa 14 bis 15 Millionen Pakete per<br />
anno organisiert. Damit bedient Logsystems<br />
ein sehr spezielles Segment,<br />
in welchem Sendungen mit Komplett-LKWs<br />
von den Logistiklägern<br />
großer Onlineversandhäuser zu den<br />
jeweiligen Verteilungszentren transportiert<br />
werden. So sind die Logsystems-LKWs<br />
etwa in Polen, Tschechien,<br />
Norditalien, Deutschland und<br />
Österreich unterwegs. Das große Liniennetz,<br />
das die Firma bedient, führt<br />
aber auch nach Frankreich, Großbritannien<br />
oder Norwegen, auch per<br />
Flugzeug. Im Grunde überall dorthin,<br />
wo große Warenlager zu fi nden sind.<br />
Wahrscheinlich hat jeder Österreicher<br />
einmal ein Paket erhalten, das<br />
Logsystems transportiert hat. Denn<br />
sobald ein Paket im Lager versandfertig<br />
ist, übernimmt Logsystems. Nun<br />
werden die Pakete in einem präzise<br />
strukturierten Transportnetzwerk mit<br />
verschiedenen Destinationen verteilt,<br />
etwa vom polnischen Breslau nach<br />
Wien, Linz oder Hall in Tirol. Von<br />
dort an übernehmen die Verteilungsdienstleister.<br />
Die Sendungen auf den<br />
fi x vereinbarten Strecken sollen so<br />
rasch, effi zient und kundenorientiert<br />
wie möglich erfolgen. Darum läuft<br />
das Geschäft von Logsystems eigentlich<br />
rund um die Uhr. Am Tag wird die<br />
Abwicklung geplant, Abends werden<br />
die LKWs beladen und die Ware wird<br />
über Nacht verfrachtet.<br />
ZWISCHEN KUNDEN-<br />
WUNSCH UND EFFIZIENZ<br />
Die Kernkompetenz von Logsystems<br />
geht Hand in Hand mit der rasanten<br />
Entwicklung des Onlinehandels. Onlinekunden<br />
schätzen die Bequemlichkeit<br />
und die immer kürzer werdenden<br />
Lieferzeiten. Logsystems<br />
setzt sich dafür ein, dass alles klappt.<br />
Den enormen Spagat zwischen Kundenwunsch<br />
und effi zienter Machbarkeit<br />
schafft der Logistiker dank eines<br />
funktionierenden und nachhaltigen<br />
Partnernetzwerks und einwandfreier<br />
Technik. Und der Einsatz trägt Früchte:<br />
Rund 99,9 Prozent der Pakete<br />
werden pünktlich zugestellt.<br />
KONTAKT<br />
Logsystems GmbH<br />
Salurner Straße 38<br />
A-6330 <strong>Kufstein</strong><br />
Tel. +43 (0)5372 21919<br />
Fax +43 (0)5372 64342<br />
info@logsystems.at<br />
www.logsystems.at<br />
Bezahlte Anzeige
Aufgeladen<br />
Wörgl. Ihrem Selbstverständnis nach ist die Stadt Wörgl eine Energiemetropole.<br />
Hochenergetisch geht man an die Zukunftsthemen Elektromobilität und<br />
Energieautarkie heran, ohne dass das Zwischenmenschliche zu kurz kommt.<br />
Wörgl, die bevölkerungsmäßig<br />
mit rund<br />
13.300 Einwohnern zweitgrößte<br />
Stadt im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
und immerhin sechstgrößte<br />
Stadt in Tirol, begreift<br />
sich seit Beginn dieses<br />
Jahrzehnts mehr und mehr<br />
als Energiemetropole. Auf<br />
den ersten Blick erscheint<br />
dieser Anspruch mehr als<br />
ambitioniert, ja beinahe<br />
maßlos. Doch es geht dabei<br />
nicht allein um Energie als<br />
fundamentale physikalische<br />
Größe. Energie ist physikalisch<br />
als die Menge von Arbeit<br />
definiert, die ein System<br />
verrichten kann. Der Energiebegriff,<br />
den man sich in<br />
Wörgl auf die Fahnen heftet,<br />
transzendiert aber das Physikalische<br />
und geht weit über<br />
das konkrete Ziel hinaus, bis<br />
zum Jahr 2025 vollständig<br />
energieautonom zu sein. „In<br />
Wörgl geht es ganz wesentlich<br />
auch um eine soziale,<br />
kreative und menschliche<br />
Energie“, erklärt Brigitta<br />
Merkl vom Stadtmarketing<br />
Wörgl.<br />
Dass die Energiemetropole<br />
nicht das Produkt kollektiver<br />
Autosuggestion ist, zeigen<br />
konkrete Erfolge, unter<br />
anderem der Energy Globe<br />
Award for Sustainability, einer<br />
der weltweit renommiertesten<br />
Umweltpreise, mit<br />
dem die Stadtwerke Wörgl<br />
und die Tirol Milch für ihr<br />
innovatives Wärmerückge-<br />
Das Team des Stadtmarketing Wörgl (v. li.): Simone Riedl,<br />
Brigitta Merkl, Sarah Peherstorfer und Kadri Villem.<br />
Fotos: Mallaun, Haberl, Dabernig (3)<br />
28 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
winnungsprojekt Anfang<br />
Mai ausgezeichnet wurden.<br />
Mit der bisher ungenutzten<br />
Industrieabwärme aus der<br />
Molkerei können jährlich<br />
12.800 MWh an Energie<br />
ins Netz der Stadtwerke<br />
eingespeist werden. Damit<br />
können umgerechnet 640<br />
Wörgler Haushalte versorgt<br />
werden. Die Positionierung<br />
Wörgls als Energiemetropole<br />
darf und soll durchaus<br />
auch als Kampfansage gewertet<br />
werden. Wörgl, die<br />
jüngste Stadt des Landes,<br />
will auch zukünftig über<br />
sich hinauswachsen und<br />
scheinbare kompetitive<br />
Nachteile – wie etwa eine<br />
fehlende Altstadt – in Vorteile<br />
ummünzen. Während<br />
etwa <strong>Kufstein</strong> sein Image<br />
Das Wörgler<br />
Veranstaltungsjahr<br />
als Kulturhochburg und<br />
Festungsstadt poliert und<br />
in Kitzbühel die Hautevolee<br />
sich die Klinke in die Hand<br />
gibt, ist Wörgl diesbezüglich<br />
nicht vorgeprägt. Das kann<br />
auch eine Chance sein, sich<br />
möglichst breit aufzustellen<br />
und ausgetretene Pfade zu<br />
verlassen.<br />
Neue Mobilitätskonzepte<br />
Eine solche Gelegenheit, eine<br />
Vorreiterrolle einzunehmen,<br />
sieht Stadtmarketing-<br />
Geschäftsführerin Simone<br />
Riedl etwa im Bereich Mobilität:<br />
„Wir können und<br />
wollen Alternativen aufzeigen<br />
und vorangehen, etwa<br />
in der Elektromobilität.“<br />
Das Projekt flo – „Mia san<br />
08. 07. <strong>2017</strong> 35. Wörgler Stadtfest<br />
26. 08. <strong>2017</strong> Über die Gass‘n<br />
01. 09. <strong>2017</strong> Night Shopping<br />
09. 09. <strong>2017</strong> Cover Me Festival<br />
22. 09. <strong>2017</strong> Autofreier Tag<br />
ab 24. 11. <strong>2017</strong> Christkindlmarkt<br />
Jeden Samstag Wörgler Bauernmarkt<br />
eMobil“ der Stadtwerke<br />
soll CarSharing und Elektromobilität<br />
– auch via<br />
Scooter – in Wörgl etablieren<br />
und digital mittels App<br />
organisieren. Bestehende<br />
Erfolgsprojekte wie etwa<br />
die energy.card und Licht<br />
für Wörgl werden weiter<br />
vorangetrieben und ausgebaut.<br />
Selbiges gilt für etablierte<br />
Veranstaltungen.<br />
In der Stadt macht man<br />
sich den Status als vergleichsweise<br />
„unbeschriebenes<br />
Blatt“ nutze. Denn<br />
Wörgl passt in keine Schablone<br />
und kann all das sein,<br />
was man daraus macht. Der<br />
Wettkampf um die besten<br />
Ideen und Konzepte für die<br />
Zukunft geht – wie die politische<br />
Kontroverse um das<br />
Stadtfest gezeigt hat – nicht<br />
immer friktionsfrei über die<br />
Bühne. Das muss nicht unbedingt<br />
schlecht sein, denn<br />
bekanntermaßen wird auch<br />
durch Reibung Energie frei.<br />
<br />
Marian Kröll<br />
*Rückenwind für Kinder*<br />
Mit ihrem Erstlingswerk „Rückenwind für Kinder“<br />
erregt die <strong>Kufstein</strong>er Pädagogin und Landtagsabgeordnete<br />
Andrea Krumschnabel breites<br />
Interesse. Sie ist überzeugt, dass Eltern immer<br />
das Beste für ihr Kind wollen. „Die meisten Eltern<br />
übernehmen Erziehungsstile und Umgang<br />
mit den Kindern meistens von ihren Eltern.<br />
Wenn Eltern nützliche Informationen bekommen,<br />
können sie selbst entscheiden, wie sie<br />
ihre Kinder ins Leben begleiten. Ein guter Start<br />
von Anfang an ist für Familien ein Garant für<br />
selbstbewusste, glückliche und erfolgreiche<br />
Kinder.“<br />
In Buch erzählt sie von Fallbeispielen aus ihrer<br />
Beratungspraxis und die dazugehörenden Erklärungen,<br />
in Briefform verpackt, lesen sich spannend und informativ. Ehe man<br />
sich versieht, erhält man auch viele Erklärungen über sein eigenes Verhalten<br />
und die grundsätzlich richtige Haltung Kindern gegenüber. Als besondere Note<br />
enthält das Buch auch Forderungen gegenüber der Politik und allen Menschen,<br />
die mit Kindern zu tun haben. „Es wäre so leicht das Leben für Familien zu<br />
erleichtern, wir müssen es nur tun!“<br />
Das Buch ist ab sofort um € 19.90<br />
im <strong>Kufstein</strong>er Buchhandel sowie<br />
über Amazon erhältlich.
top 100 kufstein | wirtschaft<br />
Wärmepumpen-(N)ovum<br />
Wirtschaft. Den Erdwärme-Spezialisten MECO aus Kirchbichl baut Peter<br />
Krimbacher mit Gründung der Ovum GmbH immer mehr zum Hersteller<br />
innovativer Wärmepumpensysteme für Niedrig- und Passivenergiehäuser aus.<br />
Unkomplizierte und hocheffektive Geräte sollen den Markt erobern.<br />
In einem von außen betrachtet<br />
recht unscheinbaren Gebäude<br />
in Kirchbichl wird echte Pionierarbeit<br />
in Sachen intelligenter Erdwärmenutzung<br />
betrieben. Treibende Kraft<br />
hinter dieser Entwicklung ist Peter<br />
Krimbacher, der sich seit 1994 beruflich<br />
intensiv mit dem Thema befasst.<br />
Seit 2003 ist Krimbacher selbstständig<br />
und führt die MECO Erdwärme, die<br />
ursprünglich ein reiner Installationsbetrieb<br />
war. In der Konzeption und Installation<br />
von Erdwärmesystemen hat<br />
man am Unternehmenssitz in Kirchbichl<br />
zwischenzeitlich einen reichen<br />
Erfahrungsschatz gesammelt. Davon<br />
zeugen die rund 1.400 Anlagen, die<br />
man vor allem in Tirol installiert hat.<br />
„Unsere Stärke liegt vor allem darin,<br />
dass wir Gesamtlösungen anbieten.<br />
Wir kümmern uns um die Bohrung,<br />
die Genehmigung, bilden das Heizsystem<br />
richtig ab, damit es effizient<br />
funktioniert. Außerdem machen wir<br />
Service und Kundendienst“, führt<br />
Krimbacher aus, der mit seinem Unternehmen<br />
hauptsächlich bei Privatkunden,<br />
aber auch im gewerblichen<br />
Bereich aktiv ist.<br />
Unterschiedliche<br />
Technologien<br />
Wärmepumpen nützen gespeicherte<br />
Sonnenenergie, die aus dem Erdreich,<br />
dem Grundwasser oder der Luft gezogen<br />
werden kann und jederzeit verfügbar<br />
ist. Dabei gibt es unterschiedliche<br />
Technologien. Die Erdwärmenutzung<br />
mittels Erdkollektor sei an sich ein sehr<br />
gutes System, aufgrund der hohen<br />
Grundstückspreise in Tirol aber kaum<br />
wirtschaftlich, erklärt Krimbacher. „Eine<br />
Erdsonde geht dagegen praktisch<br />
immer und ist sehr unkompliziert“,<br />
weiß der Experte. Zudem sei das technische<br />
Prinzip sehr einfach und die<br />
Genehmigung – dabei hilft wiederum<br />
die Erfahrung aus hunderten Genehmigungsverfahren<br />
– reine Routine.<br />
Die Tiefe des benötigten Bohrlochs<br />
hängt von der Wohnfläche ab und beträgt<br />
zwischen 0,8 und einem Meter<br />
pro Quadratmeter. Ein gutes System<br />
mit hohem Wirkungsgrad ist die Erdwärmenutzung<br />
mit Grundwasser, das<br />
jedoch vor Ort verfügbar sein muss.<br />
Die Luftwärmenutzung mittels Luftwärmetauscher<br />
wird nicht selten als<br />
vermeintlich einfachste und günstigste<br />
Nutzungsmöglichkeit angepriesen,<br />
ist aber technisch aufwändiger und<br />
liegt beim Wirkungsgrad hinter den<br />
anderen Systemen. Nachteilig ist der<br />
Wärmetauscher mit Ventilator auch<br />
hinsichtlich der Geräuschentwicklung<br />
und des Platzbedarfs im Freien.<br />
Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus<br />
würden je nach gewähltem<br />
System Kosten zwischen 400 und 700<br />
Euro jährlich anfallen, rechnet Krimbacher<br />
vor. Die Anschaffungskosten für<br />
eine Luftwärmepumpe lägen zwischen<br />
10.000 und 15.000 Euro. Bei kleineren<br />
Häusern arbeitet Krimbacher häufig<br />
mit Tiefenbohrung, bei mittelgroßen<br />
mit Luftwärmepumpe oder Erdsonde<br />
Fotos: MECO<br />
30<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
AMS | PROMOTION<br />
Generation 50plus<br />
AMS Tirol unterstützt Ältere.<br />
Im Jahr 2020 wird bereits ein<br />
Drittel der Erwerbsbevölkerung<br />
zwischen 50 und 65 sein: Beschäftigte<br />
der Generation 50plus werden<br />
zwar seltener gekündigt, die Jobsuche<br />
Älterer dauert aber auch länger. Das<br />
AMS Tirol unterstützt u. a. durch Eingliederungsbeihilfen,<br />
Altersteilzeit und<br />
Qualifi zierungsförderung die Beschäftigung<br />
Älterer.<br />
Fotocredit: Fotolia<br />
Die Gesellschaft wird älter, die Bedeutung<br />
der Generation 50plus steigt.<br />
Auch am Arbeitsmarkt. In Tirol ist derzeit<br />
fast jede/r fünfte unselbstständig<br />
Beschäftigte älter als 50 Jahre. Neben<br />
der Altersstruktur ändert sich auch das<br />
Erwerbsverhalten: Es gibt mehr Ältere<br />
und diese gehen später in Pension.<br />
Ältere ArbeitnehmerInnen bilden ein<br />
wertvolles Wissensreservoir für ihre<br />
jüngeren KollegInnen und auch für ihre<br />
ArbeitgeberInnen. In den nächsten 20<br />
Jahren wird die Alterspyramide eine<br />
andere Form bekommen. Die alten<br />
ArbeitnehmerInnen werden immer<br />
mehr und weniger junge DienstnehmerInnen<br />
strömen auf den Arbeitsmarkt.<br />
„Das wertvolle Wissen der<br />
‚Älteren‘ gilt es zu nutzen und zu bewahren.<br />
Daher ist es besonders wichtig,<br />
die Beschäftigungsfähigkeit der Älteren<br />
zu halten und zu fördern“, erklärt<br />
Dr. Bernhard Pichler vom AMS Tirol.<br />
BESCHÄFTIGUNGS-<br />
INITIATIVE 50+<br />
„Mit der ‚Beschäftigungsinitiative 50+‘<br />
fördert das AMS Tirol die Integration<br />
Älterer in den Arbeitsmarkt. Mit der<br />
Eingliederungsbeihilfe bieten wir Betrieben,<br />
die auf das Know-how und<br />
die berufl iche Erfahrung Älterer setzen,<br />
fi nanzielle Unterstützung bei deren Einstellung“,<br />
wirbt Pichler für die Nutzung<br />
dieses Programms. Die Eingliederungsbeihilfe<br />
erfolgt in Form eines Zuschusses<br />
zu den Lohn- und Lohnnebenkosten.<br />
Für Frauen werden die Lohn- und<br />
Lohnnebenkosten für die ersten zwei<br />
Monate zur Gänze und zusätzlich maximal<br />
vier Monate mit 60 Prozent des<br />
Bruttolohns inkl. 50 Prozent der Lohnnebenkosten<br />
übernommen. Männer<br />
werden maximal vier Monate mit 50<br />
Prozent des Bruttolohns inkl. 50 Prozent<br />
Lohnnebenkosten gefördert. Die<br />
geförderten ArbeitnehmerInnen müssen<br />
älter als 50 Jahre und länger als<br />
sechs Monate beim AMS arbeitslos vorgemerkt<br />
sein. WiedereinsteigerInnen<br />
über 50 und Menschen über 50 mit<br />
gesundheitlichen Einschränkungen können<br />
sofort gefördert werden.<br />
Infos erteilen alle Geschäftsstellen<br />
des AMS Tirol. Besuchen Sie auch<br />
die Homepage www.ams.at/tirol<br />
oder kontaktieren Sie die AMS-ServiceLine<br />
unter 0512/58 19 99.<br />
Bezahlte Anzeige
top 100 kufstein | wirtschaft<br />
und für große Wohnflächen sei die<br />
Luftwärmepumpe oder die Erdwärmenutzung<br />
mit Grundwasser ideal.<br />
„Vor allem bei kleineren<br />
Häuseren hatten wir das<br />
Problem, dass uns die<br />
Kosten davongelaufen<br />
sind.“<br />
Peter Krimbacher,<br />
Geschäftsführer MECO Erdwärme<br />
GmbH, Ovum Heiztechnik GmbH<br />
echtes (n)ovum<br />
In der Unternehmensgeschichte markiert<br />
2014 ein Jahr des Umbruchs. Peter<br />
Krimbacher gründet am Standort<br />
in Kirchbichl die Ovum Heiztechnik<br />
GmbH und hebt die seit 2011 in der<br />
Entwicklung befindliche Kompaktwärmepumpe<br />
namens Ovum NHWP auf<br />
die nächste Evolutionsstufe. Ein Jahr<br />
später geht die richtungsweisende,<br />
für im Niedrig- bis Passivhausstandard<br />
ausgeführte Einfamilienhäuser<br />
konzipierte Eigenentwicklung – die<br />
Abkürzung steht für Niedrigenergie-<br />
HausWärmePumpe– in die Serienproduktion.<br />
Wie es dazu kam, erklärt<br />
Krimbacher: „Vor allem bei kleineren<br />
Häusern hatten wir das Problem, dass<br />
uns – wenn wir alles nach unseren hohen<br />
Standards gemacht haben – die<br />
Kosten davonzulaufen drohten. Mit<br />
der Ovum XR haben wir deshalb eine<br />
Kompaktwärmepumpe mit Frischwassersystem,<br />
Enthitzungstechnik und<br />
Full-PV-Integration für Heizung und<br />
Warmwasser auf den Markt gebracht,<br />
die alle Bedürfnisse abdeckt und sieben<br />
Effizienztechnologien in einem Gerät<br />
vereint.“ Entsprechend lässt sich mit<br />
einem einzigen, modular aufgebauten<br />
Gerät heizen, kühlen, Frischwarmwasser<br />
bereiten, lüften und der Überschuss<br />
aus der Photovoltaik-Anlage<br />
speichern. Besonders der Aspekt,<br />
dass mit dem Gerät sommers<br />
auch gekühlt werden kann, entwickelt<br />
sich immer mehr zum<br />
Kaufanreiz. Photovoltaik entfaltet<br />
ebenfalls immer größere<br />
Breitenwirkung und verbreitet<br />
sich. Da die Einspeistarife<br />
gesenkt wurden, empfiehlt es<br />
sich, die aus der Sonnenstrahlung gewonnene<br />
Energie zu speichern. Die<br />
NHWP verfügt überdies über ein<br />
Frischwassersystem, lagert folglich kein<br />
Warmwasser, sondern bereitet es in<br />
Sekundenschnelle mittels innovativer<br />
Heißgastechnik zu. Revolutionär ist<br />
nicht nur das Innenleben der NHWP,<br />
auch die patentierte Außenhülle hat<br />
es in sich. Standby-Verluste werden<br />
durch den dreilagigen und überaus<br />
wartungsfreundlichen Thermotresor<br />
u m bis zu 50<br />
Prozent verringert. Wärmepumpen<br />
haben unter anderem auch deshalb<br />
Hochkonjunktur, weil die Kaufentscheidungen<br />
der Häuslbauer zunehmend<br />
vom Nachhaltigkeitsgedanken<br />
geprägt werden und bei fossilen Brennstoffen<br />
Skepsis herrscht.<br />
Eine weitere große Stärke des<br />
Ovum-Systems ist dessen Abge-<br />
schlossen-<br />
32<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
GARANTIE:<br />
2 JAHRE RAHMEN<br />
2 JAHRE BATTERIE<br />
HAIBIKE<br />
FANTIC<br />
CORRATEC<br />
BOSCH<br />
YAMAHA<br />
GHOST<br />
NUR BEI GREENSTORM: JETZT NEUE E-BIKES RESERVIEREN UND IM AUGUST<br />
ABZGL. 20% RABATT & ABZGL. DER KILOMETERLAUFLEISTUNG KAUFEN!<br />
Der schnellste Weg zu gebrauchten<br />
E-BIKES!<br />
Sie sind auf der Suche nach dem besten und günstigsten<br />
E-Bike? Dann sind Sie bei uns richtig! Kommen<br />
Sie vorbei und lassen Sie sich direkt bei uns im Lager<br />
in Ellmau oder in Niederndorf hinsichtlich Ihres idealen<br />
Jahres-E-Bikes beraten. Wir freuen uns auf Sie!<br />
Ab August: 1.000 neue E-Bikes „ab Lager”…<br />
GREENSTORM MOBILITY GMBH · Europas größter Händler für gebrauchte E-Bikes!<br />
Auwinkl 10c · 6352 Ellmau · T: +43.5358.43582 · office@greenstorm.eu · www.greenstorm.eu<br />
Verkaufslager: Luzern - Niederndorf - Ellmau - Mallorca
top 100 kufstein | wirtschaft<br />
„Wir wollen unsere<br />
Ovum NHWP zukünftig<br />
in ganz Europa<br />
vertreiben.“<br />
Peter Krimbacher,<br />
Geschäftsführer MECO<br />
Erdwärme GmbH, Ovum<br />
Heiztechnik GmbH<br />
heit. Dadurch sind alle Komponenten<br />
perfekt aufeinander abgestimmt. „Die<br />
Installation unseres Systems ist sehr<br />
einfach, weil ich nur noch Vorlauf,<br />
Rücklauf und Erdreich anschließen<br />
muss, und das System läuft“, erklärt<br />
Krimbacher, der die Ovum NHWP<br />
bewusst so einfach wie möglich gestaltet<br />
hat, um Aufwand und Fehlerquellen<br />
zu minimieren.<br />
schritte zum<br />
industrieprodukt<br />
Mit der Entwicklung eines Prototypen<br />
der NHWP hat Krimbacher bereits<br />
2011 begonnen. Beim Land Tirol suchte<br />
der Unternehmer damals um die Förderung<br />
für einen Innovationsassistenten<br />
an, der die Entwicklung unterstützten<br />
würde. „Von diesem Zeitpunkt an war<br />
die Entwicklung eigentlich nicht mehr<br />
aufzuhalten“, blickt Krimbacher zurück.<br />
Die 2014 gegründete Ovum Heiztechnik<br />
GmbH soll dem bisher in Kleinserien<br />
gefertigten Produkt den Weg in<br />
die Industrieproduktion ebnen. „Dabei<br />
geht es um Qualitätssicherung und die<br />
Implementierung effektiver Abläufe,<br />
damit die Produktion skalierbar wird“,<br />
sagt Krimbacher. Die Komponenten<br />
werden nach den Spezifikationen von<br />
Ovum fremdgefertigt und derzeit noch<br />
vor Ort in Kirchbichl zusammengebaut.<br />
Für heuer plant man, rund 100 Stück der<br />
nunmehr dritten Generation der Ovum-<br />
NHWP auszuliefern. Damit ist die Kapazitätsgrenze<br />
am Standort in Kirchbichl<br />
erreicht. Für kommendes Jahr ist bereits<br />
die Verdreifachung des Absatzes geplant,<br />
mittelfristig sieht Krimbacher am Markt<br />
einen Jahresbedarf von etwa 500 Stück.<br />
Deshalb soll die Fertigung der Wärmepumpensysteme<br />
ausgelagert werden.<br />
MECO und die Schwesterfirma Ovum<br />
entwickelt sich so vom auf Wärmepumpen<br />
spezialisierten Installationsbetrieb<br />
immer mehr zum Hersteller. Letztlich<br />
will Krimbacher europaweit andere<br />
spezialisierte Installationsbetriebe mit<br />
den Ovum-Geräten versorgen. Diese<br />
Betriebe stünden vor der selben Herausforderung<br />
wie MECO, meint der Unternehmer.<br />
Das Feedback aus der Branche<br />
gebe jedenfalls Anlass zum Optimismus.<br />
Mit jeder neuen Generation der<br />
NHWP fließen maßgebliche Erkenntnisse<br />
aus dem Alltagsbetrieb in die<br />
Weiterentwicklung ein. Technisch ist<br />
das System schon sehr ausgereift, in der<br />
Steuerung gibt es aber noch einiges an<br />
Optimierungspotenzial. Softwareseitig<br />
gibt es entsprechenden Support und<br />
Upgrades für ältere Geräte, sodass diese<br />
immer von den neuesten Optimierungen<br />
profitieren können. Es entspricht<br />
der Ovum-Philosophie, das Bedienkonzept<br />
für den Endnutzer so einfach<br />
und intuitiv wie möglich zu machen.<br />
Entsprechend ist das Benutzerinterface<br />
aufgeräumt und selbsterklärend. Die<br />
komplexen Steuerungsprozesse laufen<br />
dabei, vom Nutzer unbemerkt, im Hintergrund<br />
ab.<br />
Bei MECO Erdwärme in Kirchbichl<br />
ist man jedenfalls vom eigenen Konzept<br />
und dessen technischer Umsetzung<br />
überzeugt. Die NHWP scheint das Potenzial<br />
zu haben, mittel- und langfristig<br />
im Wärmepumpenmarkt kräftig umzurühren.<br />
<br />
Marian Kröll<br />
34<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
Wir<br />
haben<br />
Bestand<br />
seit 1961<br />
in 3. Generation<br />
www.obholzer-wt.at
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
Markenwechsel<br />
Wirtschaft. VIKING Geschäftsführer Peter Pretzsch erläutert, warum das<br />
Unternehmen ab 2019 ausschließlich unter der Marke des Mutterkonzerns<br />
STIHL produziert und was das für den Standort Langkampfen bedeutet.<br />
ECHO: Ihr Unternehmen hat<br />
sich in den vergangenen Jahren sehr<br />
dynamisch entwickelt. Die Marke<br />
VIKING wird mit 2019 Geschichte<br />
sein, alle Produkte werden dann<br />
unter der Marke der Konzernmutter<br />
STIHL vertrieben. Was ist das Kalkül<br />
hinter diesem Markenwechsel?<br />
Peter Pretzsch: Dafür gibt es mehrere<br />
Gründe. Grundsätzlich ist es so,<br />
dass wir mit der Marke VIKING in<br />
den letzten Jahren eine sehr gute<br />
Entwicklung genommen haben. Wir<br />
haben das Produktprogramm aktualisiert<br />
und eine wettbewerbsfähige<br />
Marktposition erreicht. VIKING ist<br />
seit 1992 eine 100-Prozent-Tochter<br />
von STIHL und es gibt auch keine<br />
vertikale Markendifferenzierung.<br />
Die Werte beider Marken waren die<br />
gleichen, insofern bereitet die Zusammenführung<br />
keine Probleme.<br />
ECHO: Die Produktionsprozesse<br />
von VIKING und STIHL Produkten<br />
sind folglich die gleichen?<br />
Pretzsch: Die Produktionsprozesse<br />
sind sehr ähnlich, die Qualitätsanforderungen<br />
und Vertriebswege<br />
– ausschließlich über den<br />
servicegebenden Fachhandel – , die<br />
Premium-Strategie und hohe Kundenorientierung<br />
sind gleich. Die Voraussetzungen<br />
für eine erfolgreiche<br />
Zusammenführung sind in vielerlei<br />
Hinsicht gegeben. Die wesentlichen<br />
Gründe sind die folgenden: Die<br />
Marke STIHL ist die eines Weltmarktführers,<br />
die einen ganz anderen<br />
Bekanntheitsgrad hat als unsere Marke.<br />
Insofern versprechen wir uns von<br />
einem Vertrieb unserer Produkte unter<br />
der Marke STIHL einen Wachstumsschub.<br />
Das ist ein wesentlicher<br />
Grund. Ein zweiter ist, dass STIHL<br />
weltweit in über 160 Märkten aktiv<br />
ist, wir uns aber wesentlich auf den<br />
europäischen Markt konzentriert<br />
haben. Es ist sehr aufwändig, auch<br />
finanziell, eine Marke in einem Land<br />
neu zu etablieren. Da verschafft uns<br />
die Marke STIHL einen privilegierten<br />
Marktzugang, den wir mit der<br />
Marke VIKING nur schwer oder mit<br />
enormem finanziellem Aufwand erreichen<br />
könnten.<br />
ECHO: VIKING hat umsatzmäßig<br />
in den vergangenen fünf Jahren sehr<br />
stark zugelegt. Von welcher Wachstumsfantasie<br />
gehen Sie durch den<br />
Markenwechsel aus?<br />
Pretzsch: Von Fantasien würde<br />
ich nicht sprechen wollen. Wir versuchen,<br />
realistisch mit den Themen<br />
umzugehen. Hier kann man keine<br />
Prozentwerte nennen, wir gehen<br />
aber von weiterem Wachstum aus,<br />
das produkt- und marktabhängig<br />
sehr unterschiedlich ausfallen wird.<br />
Deshalb möchte ich keinen Prozentsatz<br />
nennen. In unserer Wachstumshistorie<br />
muss man auch noch einmal<br />
differenzieren. Wir sind heute schon<br />
am Standort sehr intensiv mit der<br />
Fertigung von STIHL Produkten im<br />
Akku- und Elektrobereich beschäftigt.<br />
Das ist auch der wesentliche<br />
Fotos: Kröll<br />
36<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
Treiber unseres Wachstums in den<br />
letzten drei Jahren gewesen, weil das<br />
Akku-Segment im Moment kräftig<br />
an Bedeutung gewinnt. Das ist einer<br />
der wichtigsten Gründe, warum unsere<br />
Umsätze so stark zugenommen<br />
haben. Es gibt natürlich auch Wachstum<br />
bei Produkten des vorhandenen<br />
VIKING Sortiments. Robotermäher<br />
haben sich beispielsweise sehr gut<br />
entwickelt. Das sind eher höherpreisige<br />
Produkte, die sich bei steigender<br />
Stückzahl stark im Umsatz<br />
bemerkbar machen. Wir erwarten<br />
mit dem Markenwechsel insgesamt<br />
ein signifikantes Wachstum. Ein solcher<br />
Wechsel ist aufwändig und man<br />
würde ihn nicht machen, verspräche<br />
man sich davon nicht in überschaubarer<br />
Zeit einen Payback.<br />
„STIHL Akkuprodukte<br />
waren schon bisher ein<br />
wesentlicher Treiber<br />
unseres Wachstums.“<br />
Peter Pretzsch,<br />
Geschäftsführer VIKING<br />
ECHO: Was bedeutet der Markenwechsel<br />
für den Unternehmensstandort<br />
Langkampfen?<br />
Pretzsch: Insgesamt wird sich<br />
durch den Markenwechsel am<br />
Standort eher eine Mehrbeschäftigung<br />
ergeben. Das war für uns die<br />
Grundlage, hier eine Arbeitsplatzgarantie<br />
auszusprechen. Wir sind hier<br />
am Standort das Kompetenzzentrum<br />
für bodengeführte Gartengeräte.<br />
Im Unterschied zu anderen Zusammenführungen<br />
in der Industrie,<br />
wenn Firmen fusioniert werden, die<br />
ein sehr ähnliches Produktportfolio<br />
haben oder bei denen es Überlappungen<br />
gibt, ist das bei uns kein Problem.<br />
Unsere Produktprogramme<br />
passen perfekt zusammen, es gibt<br />
keine einzige Überlappung und es<br />
wird kein einziges Produkt wegfallen.<br />
Wir werden auch alle Produkte<br />
im Programm behalten und tech-<br />
Bürolösung<br />
Lagercontainer<br />
Verkaufsraum<br />
Ihre Vorteile:<br />
• Flexible Raumlösungen<br />
• Attraktives Preis-<br />
Leistungsverhältnis<br />
• Beratung vor Ort<br />
• Kauf – Miete – Leasing<br />
Produktprogramm:<br />
• Bürocontainer<br />
• Sanitärcontainer<br />
• Lagercontainer<br />
• Seecontainer<br />
Kontaktieren Sie uns:<br />
AT-6330 <strong>Kufstein</strong>, Zellerstraße 1<br />
Telefon: +43 5372 609, E-Mail: ctx@containex.com<br />
www.containex.com
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
nisch unverändert weiterführen.<br />
Wir werden außerdem für alle VI-<br />
KING Ersatzteile mindestens zehn<br />
Jahre Garantie geben, alle Teile, die<br />
in irgendeiner Weise VIKING spezifisch<br />
sind, verfügbar halten, so dass<br />
sich für den Kunden keine Nachteile<br />
ergeben. Insgesamt gehen wir davon<br />
aus, dass wir in Langkampfen mittelfristig<br />
mehr Leute beschäftigen werden<br />
als bisher.<br />
ECHO: In welchen Märkten sehen<br />
Sie das größte Wachstumspotenzial?<br />
Pretzsch: Es wird gerade sehr<br />
gründlich analysiert, welche Märkte<br />
wir zusätzlich zu jenen, in denen wir<br />
bereits aktiv sind, dazunehmen wollen.<br />
Wir schauen uns das jedenfalls<br />
Markt für Markt genau an.<br />
ECHO: Was ist kapazitätsmäßig<br />
am Standort Langkampfen noch<br />
möglich?<br />
Pretzsch: Dadurch, dass unser<br />
Geschäft stark saisonal ist, haben<br />
wir über das Jahr gerechnet einen<br />
schwankenden Personalstand. In<br />
der stärksten Zeit beschäftigen<br />
wir weit über 600 Mitarbeiter. Die<br />
Möglichkeit zur Schaffung weiterer<br />
Arbeitsplätze ist jedenfalls gegeben.<br />
Darüber hinaus verfügen wir über<br />
eigene Grundstücke und haben<br />
noch ausreichend Potenzial.<br />
ECHO: Es scheint unrealistisch,<br />
dass Robotermäher den herkömmlichen<br />
Rasenmäher zur Gänze ersetzen.<br />
Wie sehen Sie die Wachstumsaussichten<br />
bei Robotermähern?<br />
Pretzsch: Robotermäher haben<br />
gewisse Limits, die unter anderem<br />
von der Topografie des Gartens und<br />
der Rauheit des Geländes abhängen.<br />
Sie eignen sich für einen echten<br />
Zierrasen und einen durchschnittlichen<br />
Rasen. Insofern passt nicht<br />
in jeden Garten ein Robotermäher.<br />
Das Segment wächst aber stark und<br />
wir gehen in der Branche weiterhin<br />
von einem kräftigen Wachstum aus.<br />
Eine Marktsättigung ist derzeit noch<br />
nicht absehbar. Deshalb investieren<br />
wir auch in die Entwicklung und<br />
bringen immer wieder neue Produkte<br />
auf den Markt.<br />
ECHO: Das Internet of Things,<br />
das Internet der Dinge, ist der kommende<br />
große Trend. Was tut sich bei<br />
VIKING diesbezüglich?<br />
Pretzsch: Da gibt es Potenziale für<br />
die Zukunft. Wir haben heute schon<br />
bei den Robotermähern die sogenannten<br />
C-Versionen im Markt. Das<br />
sind Geräte, die sich über eine App<br />
via Smartphone oder Tablet ansprechen<br />
lassen. Das ist der erste Schritt<br />
in diese Richtung. Es sind Anwendungen<br />
denkbar, ein solches Gerät<br />
in weitere Steuerungen einzubinden<br />
und weitere Kommunikation<br />
mit anderen Lebensbereichen möglich<br />
zu machen. Es wird sich zeigen,<br />
welche Themen für einen Anwender<br />
tatsächlich hilfreich, nützlich und<br />
sinnvoll sind. Nicht jede technisch<br />
denkbare Anwendung wird von den<br />
Kunden gebraucht oder gewünscht<br />
werden. Der Marktbedarf muss<br />
gründlich analysiert werden.<br />
ECHO: Kann man sich als Gartengerätehersteller<br />
dem Thema überhaupt<br />
verschließen?<br />
Pretzsch: Dem Thema kann man<br />
sich nicht verschließen und das wollen<br />
wir auch nicht. Es geht aber bei<br />
uns doch um relativ bodenständige<br />
Produkte. Gerade bei Robotermähern<br />
kann allerdings auf Kundenseite<br />
eine gewisse Technikaffinität und<br />
ein Interesse an diesen Dingen vorausgesetzt<br />
werden. Man muss aber<br />
auch genau schauen, wofür Kunden<br />
schlussendlich bereit sind, Geld auszugeben.<br />
Wir beobachten das.<br />
ECHO: Kommen wir noch kurz<br />
zu den politischen Rahmenbedingungen.<br />
Wie nehmen Sie diese<br />
in Österreich und in Tirol wahr?<br />
Vielleicht auch im Hinblick auf den<br />
Beschäftigungsbonus, der eine befristete<br />
Lohnnebenkostensenkung<br />
bedeutet hätte und von dem jetzt<br />
nicht sicher ist, ob er tatsächlich<br />
umgesetzt wird.<br />
Pretzsch: Der Beschäftigungsbonus<br />
ist ein überdenkenswerter Ansatz,<br />
der zu begrüßen ist. Die Rahmenbedingungen<br />
insgesamt sind in<br />
Tirol davon geprägt, dass wir Stabilität<br />
und Verlässlichkeit haben. Das<br />
spricht für den Standort. Die hohe<br />
Steuerlast, die hohen Lohnnebenkosten<br />
und die noch immer nicht signifikant<br />
beseitigte kalte Progression<br />
sind natürlich Themen, die einem<br />
Standort eher abträglich sind. Man<br />
muss schauen, wie sich die Dinge<br />
entwickeln und was die Politik daraus<br />
macht. Die vielen Standortvorteile<br />
überwiegen jedoch klar, sonst<br />
wären wir nicht hier und würden<br />
hier nicht erweitern. Was uns natürlich<br />
umtreibt, ist die Frage der Arbeitszeitflexibilisierung.<br />
Da hat sich<br />
in den letzten zwei Jahren etwas bewegt.<br />
Das ist gut. Es gibt sicherlich<br />
noch den einen oder anderen Punkt,<br />
den man weiter ausbauen könnte. Es<br />
wird auch erkannt, dass es durchaus<br />
zwischen den Sozialpartnern auch<br />
gemeinsame Interessen gibt. Um<br />
ein solches Interesse zu formulieren:<br />
Bei unserer stark saisonalen Beschäftigung<br />
wäre es gut, wenn man mit<br />
größeren Zeitkonten mit längeren<br />
Durchrechnungszeiträumen arbeiten<br />
könnte. Dadurch könnten wir<br />
mehr Menschen eine feste Anstellung<br />
bieten, weil es dann verkraftbar<br />
ist, wenn in der Sommersaison<br />
wenig zu tun ist. Heute geht das nur<br />
bedingt, und deshalb sind wir zum<br />
Teil auf Leasingkräfte angewiesen.<br />
Mehr Flexibilität wäre da durchaus<br />
wünschenswert und auch für die Arbeitnehmer<br />
nicht nachteilig.<br />
<br />
Interview: Marian Kröll<br />
38<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
need for speed<br />
Wirtschaft. Das Kramsacher Unternehmen Aeoon stellt die weltweit<br />
schnellsten digitalen Textildrucker her. Firmenchef Angelo Schiestl gewährt<br />
einen Einblick, wie Aeoon tickt und welche Ziele das Unternehmen verfolgt.<br />
Interesse und Neugierde sind<br />
die Zutaten, mit denen bei der<br />
in Kramsach ansässigen Aeoon<br />
Technologies, einem Hersteller für<br />
Textildrucker, nicht gespart wird. Das<br />
spiegelt auch der Lebenslauf von Firmengründer<br />
Angelo Schiestl wider,<br />
der sich nach seiner Schlosserlehre sein<br />
Handwerkszeug in Sachen Konstruktion<br />
und Druckertechnologie erworben<br />
hatte, bevor er 2011 alles auf eine Karte<br />
setzte und den Sprung in die Selbständigkeit<br />
wagte. „Ich hatte das Glück,<br />
dass wir in dem Betrieb, in dem ich<br />
gelernt habe, auch Maschinen gebaut<br />
haben. Beim Konstruieren hat sich<br />
niemand vorgedrängt, deshalb habe<br />
ich das gemacht“, erklärt Schiestl, dem<br />
eine ausgeprägte Hands-on-Mentalität<br />
nicht abzusprechen ist.<br />
Bei der Wahl des Firmennamens<br />
regierte der Pragmatismus, sei Aeoon<br />
doch eine mit dem Buchstaben A<br />
beginnende 5-stellige .com-Internetadresse<br />
gewesen. „Außerdem ist es ein<br />
guter, universeller Firmenname, der in<br />
keiner Sprache Probleme macht“, sagt<br />
Schiestl über die Beweggründe hinter<br />
dem Firmennamen Aeoon.<br />
Der Beginn der Firmengeschichte<br />
verlief einigermaßen schwierig, wie<br />
Schiestl ohne Umschweife zugibt:<br />
„Der erste Prototyp, den wir in Italien<br />
bauen ließen, war eine Katastrophe.“<br />
Schiestl sah ein, dass es eine Fehlentscheidung<br />
gewesen war, im Ausland<br />
fertigen zu lassen, korrigierte den Fehler<br />
2012 mit der Konstruktion einer<br />
völlig neuen Plattform, auf der aufsetzend<br />
2013 die ersten sechs Drucker<br />
an Endkunden ausgeliefert wurden.<br />
„Das haben wir nicht mit einem kommerziellen<br />
Hintergedanken gemacht,<br />
sondern mit der Absicht, möglichst<br />
viel daraus zu lernen, wenn der Drucker<br />
beim Kunden im Alltagsbetrieb<br />
steht“, sagt Schiestl. Auf diese Weise<br />
konnte der Konstrukteur noch einige<br />
Schwächen und Kinderkrankheiten<br />
ausmerzen, ehe die Geräte 2014 in<br />
Serienfertigung gingen. Seitdem verdoppelt<br />
Aeoon jährlich die ausgelieferten<br />
Stückzahlen, die aber nicht<br />
als alleiniger Indikator für den Geschäftsgang<br />
dienen können, zumal<br />
das Unternehmen Sondermaschinen<br />
herstellt, die naturgemäß auf die individuellen<br />
Anforderungen von Kunden<br />
hingetrimmte Einzelstücke sind. „Der<br />
Kunde spezifiziert, was er braucht,<br />
und wir liefern ihm genau das“, meint<br />
der Firmenchef. Das Unternehmen ist<br />
mittlerweile in 93 Ländern vertreten,<br />
untypischerweise liegen die Hauptzielmärkte<br />
in der EU.<br />
Mit den Druckmaschinen aus dem<br />
Hause Aeoon lassen sich aber nicht<br />
nur Textilien jeder erdenklichen Art<br />
in Rekordgeschwindigkeit bedrucken,<br />
Fotos: Aeoon, Kröll<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 39
top 100 kufstein | wirtschaft<br />
„Unsere Kernkompetenz<br />
liegt sicher im digitalen<br />
Textildruck, wir bauen<br />
aber unsere Fähigkeiten<br />
auch in anderen Bereichen<br />
aus.“<br />
Angelo Schiestl,<br />
Geschäftsführer Aeoon<br />
Technologies<br />
sondern sogar ganze Kuhhäute und<br />
andere Materialien wie Holzplatten,<br />
Kunststoffe oder Metalle. Letztere sind<br />
vor allem für Innenarchitekten interessant.<br />
Beliebige Motive können mit<br />
beliebiger Sichtbarkeit, nach Wunsch<br />
auch fast transluzent, auf die Platten<br />
gedruckt werden. Dadurch wird die<br />
Maserung des Holzes nicht übertönt<br />
und das Motiv bleibt unaufdringlich<br />
im Hintergrund.<br />
„Unsere Kernkompetenz liegt sicher<br />
im digitalen Textildruck, wir bauen<br />
aber unsere Fähigkeiten auch in anderen<br />
Bereichen aus“, erklärt Schiestl.<br />
Damit verbunden ist auch die Erweiterung<br />
des Firmensitzes in Kramsach.<br />
Momentan macht Aeoon rund 95<br />
Prozent des Umsatzes mit Maschinen<br />
für den Textildruck. Diesen Anteil und<br />
damit die Abhängigkeit vom Textilsektor<br />
will man auf 75 Prozent reduzieren.<br />
Betriebsklima<br />
Gestartet ist Aeoon 2011 als Drei-<br />
Mann-Betrieb, der bald um einen<br />
Techniker ergänzt wurde. Seitdem<br />
sind sukzessive Mitarbeiter zum Team<br />
dazugestoßen. Handverlesen, versteht<br />
sich. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen<br />
in Österreich 38 Mitarbeiter<br />
und verfügt über ein Netzwerk aus<br />
Servicetechnikern in vielen Ländern<br />
der Welt, die sich in den Hauptmärkten<br />
vor Ort um den Support kümmern.<br />
Bevor jemand Hand an die Aeoon-<br />
Maschinen legen darf, wird er drei Mal<br />
für drei Monate lang geschult. Danach<br />
kann der Techniker so ziemlich jedes<br />
Problem, das auftreten kann, reparieren<br />
und weiß auch über den Workflow<br />
Bescheid. Die Märkte Bangladesch,<br />
Indien, Pakistan und Ägypten werden<br />
von Aeoon Südeuropa, einer selbständigen<br />
Techniker-Base, aus betreut.<br />
Außerdem bereitet diese auch die internationalen<br />
Messeauftritte des Unternehmens<br />
vor – es sind etwa zehn pro<br />
Jahr – und bedruckt dafür rund 50.000<br />
Messe-Mustertextilien.<br />
Schiestl legt großen Wert auf ein<br />
angenehmes Betriebsklima. „Bei uns<br />
arbeiten lauter nette Leute. Wir achten<br />
irrsinig auf unser Betriebsklima. Wenn<br />
sich die Leute hier wohlfühlen und<br />
ihnen gefällt, was sie tun, hat man eine<br />
gute Chance, gute Ergebnisse zu erzielen“,<br />
sagt Schiestl, der keine One-Man-<br />
Show sein will. Deshalb gehören bei<br />
Aeoon selbstverwaltende Abteilungen<br />
zu den Grundfesten der Unternehmensorganisation.<br />
Ob er anwesend sei<br />
oder nicht, mache nur einen einzigen<br />
Unterschied, sagt Schiestl. Nämlich<br />
die Konstruktion neuer Maschinen.<br />
Der Tagesbetrieb kommt theoretisch<br />
auch ohne den Geschäftsführer aus.<br />
Der leidenschaftliche Motorradfahrer<br />
Schiestl hat für alle Eventualitäten Vorsorge<br />
getroffen, um den Fortbestand<br />
des Unternehmens zu sichern. Dazu<br />
hat er unter anderem eine Datenbank,<br />
bestehend aus 75 Modulen, angelegt.<br />
Das Besondere dabei: „Aus diesen 75<br />
Modulen lässt sich prinzipiell jede Digitalanwendung<br />
umsetzen, die einem<br />
in den Sinn kommt.“<br />
Der modulare Aufbau der Aeoon-<br />
Druckmaschinen sorgt dafür, dass<br />
vom Druckeregbnis her die kleinste<br />
Maschine aus der Compact-Serie qualitativ<br />
dasselbe Ergebnis erzielt wie die<br />
größten Maschinen aus der Titan-Serie.<br />
Schiestl bürgt mit seinen Maschinen<br />
nicht nur für einheitlich hohe Qualität,<br />
sondern setzt auch auf einheitliche<br />
Farbgebung und Formensprache. „Wir<br />
wollen nicht nur durch Qualität, sondern<br />
auch durch Farbe und Form in<br />
Erinnerung bleiben“, meint der Unternehmer.<br />
Mit dem Gedanken, selbst als Produzent<br />
in den Textilien-Digitaldruck<br />
einzusteigen, hat sich Angelo Schiestl<br />
40<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
nie ernsthaft getragen: „Das wollen wir<br />
nicht, wir wollen unsere Kunden nicht<br />
konkurrenzieren. Der Bedarf ist am<br />
Markt definitiv gegeben, aber das wäre<br />
unfair unseren Kunden gegenüber.“<br />
Speed und Qualität<br />
Mit Eindruck<br />
Erstaunlich ist nicht nur die hohe<br />
Druckqualität – Textilien werden mit<br />
bis zu 600 dpi bedruckt – sondern<br />
auch die Geschwindigkeit, mit der dies<br />
vonstattengeht. Doch bevor Textilien,<br />
wie klassischerweise T-Shirts, bedruckt<br />
werden können, müssen Sie mit einer<br />
eigenen Maschine aus der Aeoon-<br />
Ptb-Pretreatment-Serie vorbehandelt<br />
werden, damit die Tinten ideal vom<br />
Textil aufgenommen werden können<br />
und sich eine hohe Farbtreue und<br />
Haltbarkeit ergibt. Mit den Druckern<br />
von Aeoon lassen sich aber nicht nur<br />
T-Shirts, sondern mittels individueller<br />
Spannvorrichtungen auch Hoodys,<br />
Polos oder Ärmel unkompliziert bedrucken.<br />
Den Druck eines T-Shirts<br />
bewerkstelligen die Aeoon-Geräte<br />
in beeindruckenden vier Sekunden.<br />
Überhaupt muss sich das Unternehmen<br />
mit den Leistungsdaten seiner<br />
Maschinen nicht vor der Konkurrenz<br />
verstecken, wie Angelo Schiestl erklärt:<br />
„Wir haben die schnellste Digitaldruckmaschine<br />
für Stückgut mit<br />
der höchsten Auflösung und den geringsten<br />
Verbrauchsmaterialien- und<br />
Servicekosten für industrielle Anwendungen.“<br />
Ein durchschnittlicher<br />
Auftrag des Unternehmens liegt im<br />
Bereich von 250.000 bis 300.000 Euro,<br />
preislich liegen die Maschinen je nach<br />
Größe zwischen 140.000 und 450.000<br />
Euro. Der weltweite Markt für Geräte,<br />
wie sie in Kramsach produziert werden,<br />
sei insgesamt überschaubar, der<br />
Hauptkonkurrent kommt aus Israel.<br />
Es stimmt Schiestl optimistisch, dass<br />
seine treuesten und besten Kunden<br />
früher auf Maschinen des Wettbewerbs<br />
gesetzt haben: „Das freut mich<br />
und macht mich stolz.“<br />
Technisch wären mit den Aeoon-<br />
Druckern auch höhere Auflösungen<br />
von bis zu 2.400 dpi möglich. Das<br />
macht bei Textilien keinen Sinn, bei<br />
glatten Oberflächen jedoch sehr wohl.<br />
„Die Auflösung wird von der Beschaffenheit<br />
des Textilgewebes limitiert“,<br />
stellt Schiestl fest.<br />
„Wir haben die schnellste<br />
Digitaldruckmaschine für<br />
Stückgut mit der höchsten<br />
Auflösung und den<br />
geringsten Verbrauchsmaterialien-<br />
und Servicekosten.“<br />
Angelo Schiestl,<br />
Geschäftsführer Aeoon<br />
Guter Standort<br />
„Ich hätte die Möglichkeit gehabt, die<br />
Produktion nach Mexiko, Osteuropa<br />
oder Asien zu verlegen. Ich habe diese<br />
Möglichkeiten nicht wahrgenommen,<br />
weil ich glaube, dass Tirol ein guter<br />
Platz ist“, sagt Angelo Schiestl, wenn er<br />
auf die Qualität des Wirtschaftsstandorts<br />
Tirol angesprochen wird. Nachsatz:<br />
„Ich bin in Tirol aufgewachsen,<br />
meine Freunde leben hier, viele davon<br />
arbeiten im Betrieb. Für mich gibt es<br />
keinen Grund abzuwandern, solange<br />
Wirtschaften vernünftig machbar ist.“<br />
Wobei es nicht besonders einfach sei,<br />
in Österreich zu wirtschaften. Das habe<br />
aus seiner Sicht zum einen mit der<br />
Engstirnigkeit des politischen Spitzenpersonals,<br />
andererseits mit mangelnder<br />
Welterfahrenheit zu tun. Schiestl weiß,<br />
wie die Weltwirtschaft tickt, verbringt<br />
er doch einen guten Teil des Jahrs geschäftlich<br />
im Ausland. Aeoon investiert<br />
am Unternehmensstandort Kramsach<br />
kräftig und plant einen Zubau samt<br />
Schulungszentrum und Tintenlabor.<br />
Der vielzitierte Fachkräftemangel<br />
macht auch vor dem Kramsacher Unternehmen<br />
nicht Halt. Besonders bei<br />
Programmierern sei es unheimlich<br />
schwierig, am Arbeitsmarkt gute Leute<br />
zu finden, sagt Schiestl, der sich dennoch<br />
glücklich schätzt, einen „Weltklasse-Programmierer“<br />
mit großen menschlichen<br />
Qualitäten in seinen Reihen zu<br />
haben. Mit der Lehre hat Schiestl generell<br />
gute Erfahrungen gemacht. Wichtig<br />
sei es dabei, junge Menschen zu finden,<br />
die zum Unternehmen passen würden.<br />
„Wir achten darauf, wie die Leute zum<br />
bestehenden Team passen und wie sie<br />
sich einbringen. Die Noten sind nicht<br />
das Wichtigste“, sagt Schiestl.<br />
<br />
Marian Kröll<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 41
top 100 kufstein| LEBEN<br />
Freier Geist und Körper<br />
Jungunternehmer. Aus ihrer Leidenschaft, dem Sport, hat Jungunternehmerin<br />
Brigitta Merkl einen Beruf gemacht. Die Mittdreißigerin betreibt seit Ende<br />
April in Going nebenberuflich ein Studio für Poledance und Yoga.<br />
Nachdem der Entschluss<br />
erst einmal gefasst war, hat<br />
Brigitta Merkl nicht mehr<br />
lange gefackelt. Aus ihrer Leidenschaft<br />
Poledance, dem Tanz an der Stange,<br />
hat sie mit der Eröffnung ihres Studios<br />
„freigeist“ einen Beruf gemacht.<br />
Tagsüber geht die frischgebackene<br />
Jungunternehmerin ihrem Brotberuf<br />
im Stadtmarketing Wörgl nach. Für die<br />
Umsetzung ihrer Vision hat Merkl beträchtliche<br />
finanzielle Risiken in Kauf<br />
genommen.<br />
Training mit<br />
Eigengewicht<br />
Anders als in konventionellen Fitnesscentern<br />
liegt der Fokus in Merkls Studio,<br />
das – dem Wesen der Gründerin<br />
entsprechend – den Namen freigeist<br />
trägt, auf dem Training durch den eigenen<br />
Körper. Dies kann mit Yoga,<br />
Pilates, Poledance, Calisthenics oder<br />
TRX geschehen. „Wer sein eigenes<br />
Körpergewicht an der Stange halten<br />
muss, trainiert automatisch sehr viele<br />
Muskelpartien und erhöht dabei auch<br />
seine Beweglichkeit“, erklärt Merkl die<br />
Vorzüge des Poledancing. Calisthenics<br />
ist vor allem als Ausdrucksform des<br />
„Street Workout“ bekannt. Klassische<br />
Eigengewichtübungen wurden am<br />
Beginn dieses Jahrtausends mit Elementen<br />
aus anderen Sportarten kombiniert.<br />
Calisthenics kann deshalb unter<br />
fachkundiger Anleitung auch im Freien<br />
hervorragend praktiziert werden.<br />
Foto: Kröll, Merkl<br />
42<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK kufstein <strong>2017</strong>
„Es geht mir um einen<br />
subjektiven Fitnessbegriff,<br />
nicht um ein objektives<br />
Ideal.“<br />
Brigitta Merkl,<br />
Jungunternehmerin<br />
Herausforderungen<br />
Die erste unternehmerische Herausforderung<br />
zu Beginn sei es gewesen, dass<br />
„mich die Betriebs- und Mietkosten<br />
nicht von vornherein umbringen“, wie<br />
es Merkl formuliert. Um Mietkosten<br />
zu reduzieren, setzt Merkl auf einen<br />
Container-Anbau. Die zum stylishen<br />
Fitnessraum umgebauten Container<br />
hat die Jungunternehmerin gekauft. Es<br />
folgte eine Betriebsanlagengenehmigung<br />
und einiges an Bürokratie, die unter<br />
anderem durch diverse Förderansuchen<br />
verursacht wurde. Mit der Standortgemeinde<br />
ist Merkl derzeit noch<br />
bezüglich des Anbaus in Gesprächen.<br />
Der Poledance-Raum ist als nüchternes<br />
Loft mit Sichtbetondecke und<br />
Spiegelwänden ausgeführt, die Terrasse<br />
aus Holz soll zum Wohlfühlen einladen.<br />
Der Yoga-Raum ist in Holz und<br />
warmen Farben gehalten.<br />
Trainer für ihr Studio zu finden, erwies<br />
sich als nicht besonders schwierige<br />
Übung. Es gibt eine gute Szene in<br />
Tirol und auch im Raum Kitzbühel, wo<br />
Merkl aktiv ist. Drei Trainer beschäftigt<br />
die Jungunternehmerin fix, zehn weitere<br />
sind auf selbstständiger Basis für<br />
sie in unterschiedlichen Kursen oder<br />
Workshops und mit verschiedenen<br />
Schwerpunkten tätig. Der Großteil der<br />
Aktivitäten findet an den Nachmittagen<br />
und frühen Abenden sowie an Wochenenden<br />
statt. Merkl zielt aber mit<br />
einem Vormittagsangebot auch speziell<br />
auf Mütter ab. Was die Altersstruktur<br />
der Studiobesucher angeht, ist diese<br />
erstaunlich heterogen. Sportorientierte<br />
Menschen zwischen 17 und 60+ sind<br />
vertreten. Merkl geht es mit ihrem Studio<br />
auch darum, eine Community aus<br />
Gleichgesinnten aufzubauen, denen an<br />
einem subjektiven Fitnessbegriff gelegen<br />
ist und nicht an einem objektiven<br />
Ideal. „Bei uns stehen Motivation, Inspiration<br />
und Austausch im Vordergrund“,<br />
beschreibt Merkl ihren Zugang.<br />
Brigitta Merkl hat sich mit ihrem<br />
Studio in Going einen Traum erfüllt.<br />
Sie hat dabei Risiko genommen, weil<br />
sie von ihrer Idee überzeugt ist, obwohl<br />
es in der Phase, in der das Projekt<br />
konkret wurde, auch manchmal<br />
Zweifel gegeben hat. „Natürlich keimen<br />
manchmal auch Ängste auf, aber<br />
die muss man rasch beiseiteschieben<br />
und man darf sich nicht davon hemmen<br />
lassen“, meint Merkl, die zwar<br />
ihre Entscheidungen hinterfragt, aber<br />
sich nicht vom eingeschlagenen Weg<br />
abbringen lassen will. Einem Weg, der<br />
schon einmal recht erfolgversprechend<br />
begonnen hat.<br />
Marian Kröll<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK kufstein <strong>2017</strong> 43
Anlagenbau und Beratung für<br />
hoch regulierte Industriebereiche<br />
Das Beratungs- und Engineering-Unternehmen Chemgineering<br />
ist an den Standorten in Kundl und Kirchbichl erfolgreich.<br />
die qualifizierte Instandhaltung über den<br />
gesamten Lebenszyklus der Anlage. Von<br />
der Verfahrenstechnik über Automation<br />
bis hin zu Architektur, Sicherheitstechnik<br />
und Behördenengineering, also<br />
der Begleitung von Genehmigungsverfahren,<br />
kann Chemgineering alle Planungsschritte<br />
übernehmen. Sehr gute<br />
Kenntnisse sämtlicher regulatorischer<br />
Vorgaben sind da ein Muss. Sie sind die<br />
Voraussetzung dafür, dass eine Anlage<br />
auch der kritischen Inspektion durch die<br />
Behörden standhält und die hohe Qualität<br />
der Produkte dauerhaft und konstant<br />
gewährleistet werden kann.<br />
Bei der Herstellung von Arzneiund<br />
Lebensmitteln, Kosmetik<br />
und vielen anderen Erzeugnissen<br />
der sogenannten hoch regulierten<br />
Industrien müssen besonders strenge<br />
behördliche Anforderungen an Hygiene<br />
und Dokumentation erfüllt werden. Das<br />
ist wichtig, denn die strenge Regulierung<br />
führt zu sicheren Produkten und dient<br />
so dem Erhalt unserer Gesundheit.<br />
Schon bei der Planung der Arbeitsprozesse<br />
und dem Bau von Produktionsanlagen<br />
sind deshalb Fachwissen und viel<br />
Erfahrung gefragt. Das Beratungs- und<br />
Engineering-Unternehmen Chemgineering,<br />
mit Büros in Kundl und Kirchbichl,<br />
hat sich auf diesen Bereich spezialisiert.<br />
Konsequent und erfolgreich seit<br />
über 20 Jahren.<br />
internatonales<br />
unternehmen<br />
Als internationales Unternehmen, mit<br />
Hauptsitz in der Schweiz, betreut Chemgineering<br />
seine Kunden in vielen Teilen<br />
der Welt. An insgesamt zwölf Standorten<br />
in sechs Ländern arbeiten über<br />
300 Spezialistinnen und Spezialisten aus<br />
unterschiedlichen Fachgebieten. Von<br />
der Management-Beratung über Pharma<br />
Compliance bis hin zu IT deckt das<br />
Unternehmen alle beratungsrelevanten<br />
Bereiche in Unternehmen der hoch<br />
regulierten Industrie ab. Je nach Bedarf<br />
des Kunden plant das Engineering-Team<br />
einzelne Projektabschnitte oder als Generalplaner<br />
ganze Produktionsstandorte<br />
mit allen Fachgewerken und sorgt für<br />
eine erfolgreiche Inbetriebnahme sowie<br />
ausbildung<br />
Entsprechend vielfältig ist der Ausbildungshintergrund<br />
der Beschäftigten:<br />
Ingenieure, Verfahrenstechniker, Chemiker,<br />
Pharmazeuten, Biotechnologen,<br />
Medizintechniker und Informatiker. Wobei<br />
es auf das Fachwissen allein nicht ankommt.<br />
Die hoch regulierten Industrien<br />
mit Ihren umfangreichen Verordnungen,<br />
die immer wieder verändert und erweitert<br />
werden, setzen kontinuierliche<br />
Aus- und Weiterbildung und eigenverantwortliche<br />
Informationsbeschaffung<br />
voraus. Denn immer auf dem neuesten<br />
Stand zu sein, ist in diesem Bereich unerlässlich.<br />
Aber, so Christine Schaupp,<br />
Geschäftsführerin der Chemgineering<br />
in Österreich: „Das macht die Arbeit<br />
bei uns auch besonders spannend und<br />
abwechslungsreich. Jedes Projekt ist anders,<br />
jeder Kunde ist anders und es gibt
CHEMGINEERING | PROMOTION<br />
immer ganz individuelle Anforderungen,<br />
die wir innerhalb der behördlichen Vorgaben<br />
umsetzen müssen. Deshalb sind<br />
wir auch immer auf der Suche nach kreativen<br />
Menschen, die mit viel Engagement,<br />
Ausdauer und Fingerspitzengefühl<br />
die Projekte unserer Kunden zum Erfolg<br />
führen.“<br />
WaChstumsKurs<br />
Und Chemgineering befi ndet sich auf<br />
Wachstumskurs. Erst im vergangenen<br />
Jahr erwarb das Unternehmen die<br />
Mehrheit an der spanischen Engineering-Firma<br />
IPB und erschließt damit<br />
auch neue Märkte. <strong>2017</strong> steht jetzt ganz<br />
im Zeichen der Internationalisierung.<br />
Das familiäre Unternehmensklima soll<br />
darunter aber nicht leiden, da sind sich<br />
alle einig. Chemgineering ist inhabergeführt<br />
und somit eigenständig. Das macht<br />
sich in vielen Bereichen bemerkbar. Die<br />
Kommunikationswege sind kurz, das<br />
Miteinander ungezwungen. Wer sich<br />
engagiert, bekommt viel persönlichen<br />
Freiraum und die Möglichkeit, eigene<br />
Ideen umzusetzen. Dank klarer Verantwortungsbereiche<br />
und gut geschulter<br />
Christine Schaupp, Geschäftsführerin<br />
Österreich, und Markus Sauer, Standortleiter<br />
Kirchbichl<br />
Führungskräfte funktioniert das sehr gut.<br />
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
bringt die Expansion viele zusätzliche<br />
Perspektiven und umfangreiche<br />
Entwicklungsmöglichkeiten mit sich. Die<br />
Berater und Projektingenieure werden<br />
mit internen Schulungen auf ihre Aufgaben<br />
vorbereitet und können regelmäßig<br />
Angebote zur persönlichen und fachlichen<br />
Weiterentwicklung wahrnehmen.<br />
Der Austausch zwischen Standorten<br />
und Fachbereichen spielt eine zentrale<br />
Rolle und wird aktiv gefördert.<br />
„Schon während meiner ersten<br />
Wochen bei Chemgineering habe ich<br />
sehr viele Kolleginnen und Kollegen<br />
aus unterschiedlichen Standorten und<br />
Fachbereichen kennengelernt. ‚Come<br />
together‘ nennen wir diese Treffen, die<br />
jeder Mitarbeiter auf seinem Einarbeitungsplan<br />
hat. Mir hat es den Einstieg<br />
ungemein erleichtert, denn man kann<br />
sich sehr schnell ein Netzwerk innerhalb<br />
der Firma aufbauen und kennt für die<br />
meisten Fragen die richtigen Ansprechpartner“,<br />
sagt Lukas Nehrer, der seit<br />
„In einem wachsenden Unternehmen hat man beste<br />
Chancen, sich innerhalb der Firma weiterzuentwickeln. Ob<br />
Auslandseinsatz, Personalverantwortung oder die Spezialisierung<br />
auf bestimmte Fachgebiete, wer Engagement zeigt<br />
und mit guten Leistungen überzeugt, bekommt bei uns<br />
auch sehr schnell mehr Verantwortung.“<br />
Markus Sauer, Standortleiter in Kirchbichl.<br />
August als Projektingenieur am Standort<br />
Kirchbichl beschäftigt ist.<br />
Um den Wachstumskurs fortzusetzen,<br />
ist Chemgineering immer auf der<br />
Suche nach qualifi zierten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern. Informationen<br />
zu Einstiegsmöglichkeiten und Perspektiven<br />
sowie alle aktuellen Stellenangebote<br />
gibt es auf www.chemgineering.com.<br />
KONTAKT<br />
Europastraße 8<br />
6322 Kirchbichl / Tirol<br />
05332 701 7700<br />
info@chemgineering.com<br />
www.chemgineering.com<br />
Bezahlte Anzeige
Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
<strong>2017</strong> 2016 Firmenname<br />
1 1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
2<br />
3<br />
5<br />
8<br />
6<br />
7<br />
9<br />
10<br />
12<br />
11<br />
13<br />
14<br />
15<br />
NEU<br />
17<br />
18<br />
20<br />
26<br />
24<br />
Sandoz GmbH (4)<br />
Herstellung von pharmazeutischen und biotechnischen Produkten; Firmengruppe:<br />
Firmengruppe Sandoz: Umsatz 9,2 Mrd.<br />
MONTANWERKE BRIXLEGG AG (1)<br />
Gewinnung bzw. Erzeugung von metallurgischen und chemischen Produkten;<br />
Exportanteil: 78 %<br />
BODNER HANS ING. BAU-GMBH & Co KG (1)<br />
Sonstiger Hoch- und Tiefbau, Projetkentwicklung, Betonfertigteilproduktion, Beton-,<br />
Asphaltlieferant; Akquisition der Firmen: Holzbau Höck, Carl Rainer, Nägele<br />
Fertigteilwerk, Dobler Bau; Exportanteil: 25 %; konsolidierter Umsatz<br />
Unterberger Gruppe (1)<br />
Automobile, Beteiligungen, Immobilien; Firmengruppe: Fritz Unterberger –<br />
Wolfgang Denzel GmbH & Co KG, Innsbruck (EUR 36.820.000,00), Denzel &<br />
Unterberger GmbH & Co KG, Innsbruck (43.336.000,00)<br />
VIKING GmbH (1)<br />
Herstellung von motorbetriebenen Gartengeräten wie Rasenmäher, Robotermäher,<br />
Gartenhäcksler unter der Marke VIKING und handgeführte Akku- und<br />
Elektrogeräte für die Marke STIHL; Exportanteil: 98 %; STIHL Gruppe<br />
Riedel Glas Gruppe (1)<br />
Erzeugung von mundgeblasenen Trinkgläsern sowie Produktion von Decantern,<br />
Vasen, Tellern und Accessoires aus Glas; Exportanteil: 97 %; Gesamtkonzern mit<br />
den Marken Riedel, Nachtmann, Spiegelau<br />
Unterer Gruppe (1)<br />
Spedition, Gütertransport im Straßenverkehr, Energiehandel<br />
Transped Holding GmbH (1)<br />
Holding; Firmengruppe: Transped Europe GmbH, Transped Immofinanz GmbH,<br />
Sonder Transport Service GmbH<br />
Transped Europe GmbH (1)<br />
Güterbeförderung im Straßenverkehr<br />
Berger Logistik GmbH (1)<br />
Logistikdienstleistungen<br />
MWS Industrieholding (4)<br />
Produktion und Bearbeitung von hochwertigen Aluminium-Gussteilen; Firmengruppe:<br />
MWS Gruppe; konsolidierter Umsatz<br />
TTC Trade and Consulting GmbH Niederlassung Österreich (3)<br />
Großhandel mit IT-Komponenten und Zubehör<br />
Coveris Flexibles Austria GmbH (4)<br />
Herstellung von Kunststoffverpackung; Exportanteil: 82 %; Firmengruppe: Coveris<br />
Wegscheider Unternehmensgruppe (3)<br />
Groß- und Einzelhandel mit Baustoffen und Sanitär, Keramik, Holz sowie Bauelementen;<br />
Firmengruppe: konsolidierter Umsatz<br />
Hochstaffl Holding AG (1)<br />
Nutzfahrzeuge Handel, Finanzierung und Leasing, Immobilien, Land- und<br />
Forstwirtschaft; konsolidierter Umsatz; Exportanteil: 70 %; Firmengruppe:<br />
Hochstaffl Holding AG<br />
Morandell International GmbH (1)<br />
Großhandel mit Wein und Bier; Exportanteil: 3 %;<br />
konsolidierter Umsatz<br />
ACHLEITNER FRANZ Fahrzeugbau und Reifenzentrum GmbH (1)<br />
Fahrzeugbau, Reifenzentrum; kons. Umsatz; Export: FZB ca. 90 %, RH ca. 5% %<br />
Künig GmbH (1)<br />
Errichter und Betreiber von 9 VIVEA Gesundheitshotels sowie das Gesundheitsresorts<br />
„DAS SIEBEN“ in Bad Häring; Firmengruppe: Künig GmbH, VIVEA Gesundheitshotels/Gesundheitsresort<br />
DAS SIEBEN; konsolidierter Umsatz<br />
VERTEX GmbH (1)<br />
Erbringen von Dienstleistungen für den Verkehr; Exportanteil: 80 %<br />
Top Logistik GmbH (1)<br />
Logistikunternehmen<br />
Ort Umsatz 15 Umsatz 16 Ma 16 Ums./MA 16 Info<br />
Kundl<br />
1.697.800.000 1.697.800.000 3630 467.713<br />
Brixlegg<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Langkampfen<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Kundl<br />
Wörgl<br />
Wörgl<br />
Wörgl<br />
Schwoich<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Langkampfen<br />
Wörgl<br />
Wörgl<br />
Wörgl<br />
Wörgl<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Kirchbichl<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
609.019.234<br />
405.000.000<br />
259.000.000<br />
193.934.000<br />
240.000.000<br />
205.000.000<br />
208.650.000<br />
157.528.942<br />
150.719.000<br />
136.000.000<br />
132.000.000<br />
126.906.955<br />
125.000.000<br />
91.306.000<br />
89.000.000<br />
77.000.000<br />
66.700.000<br />
68.435.751<br />
559.183.775<br />
470.000.000<br />
286.500.000<br />
266.995.000<br />
240.000.000<br />
224.000.000<br />
220.560.000<br />
173.365.429<br />
151.483.000<br />
136.000.000<br />
132.000.000<br />
126.906.955<br />
125.000.000<br />
115.000.000<br />
97.944.000<br />
89.000.000<br />
83.100.000<br />
82.500.000<br />
80.164.000<br />
1.845.491<br />
gereiht nach Umsatz : Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren ; (4) Angaben lt. letztem Jahr: Die Ausgangsdaten des Kreditschutzverbandes<br />
bzw. des Rankings von 2016 wurden allen Unternehmen vorgelegt und von diesen überprüft. Sofern die Unternehmen Rückmeldung erstatteten, hat ECHO die von den Firmen angegeben Zahlen in das Ranking aufgenommen.<br />
Die Quelle der Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen bzw. der Fußnote zu entnehmen. Im Ranking scheinen nur Unternehmen auf, deren zentraler Firmensitz im Bezirk ist.<br />
303<br />
2550<br />
545<br />
414<br />
240<br />
495<br />
258<br />
165<br />
270<br />
800<br />
4<br />
330<br />
329<br />
170<br />
224<br />
250<br />
27<br />
62<br />
80<br />
RANG 1–20<br />
184.314<br />
525.688<br />
644.915<br />
1.000.000<br />
452.525<br />
854.884<br />
1.050.700<br />
561.048<br />
170.000<br />
33.000.000<br />
384.567<br />
379.939<br />
676.471<br />
437.250<br />
356.000<br />
3.077.778<br />
1.330.645<br />
1.002.050<br />
Seite 17
Ein Unternehmen<br />
der WALTER GROUP
Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
RANG 21–43<br />
<strong>2017</strong> 2016 Firmenname<br />
21 19<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25<br />
26<br />
27<br />
28<br />
29<br />
30<br />
31<br />
32<br />
33<br />
34<br />
35<br />
36<br />
37<br />
38<br />
39<br />
40<br />
41<br />
42<br />
43<br />
22<br />
16<br />
30<br />
23<br />
21<br />
27<br />
28<br />
29<br />
32<br />
NEU<br />
36<br />
33<br />
31<br />
34<br />
37<br />
25<br />
35<br />
40<br />
38<br />
39<br />
46<br />
47<br />
TIROLIA SPEDITION GMBH (1)<br />
Transportorganisationen<br />
Travel Partner Group (1)<br />
Reisebüros, Incoming; Firmengruppe: Travel Partner, Profitours, Travel Partner/D<br />
RISSBACHER WALTER GMBH (2)<br />
Mineralölhandel<br />
Fercam Austria GmbH (1)<br />
Spedition; Exportanteil: 90 %<br />
A.ö. Bezirkskrankenhaus <strong>Kufstein</strong> (2)<br />
Krankenhäuser<br />
Traktorenwerk Lindner GmbH (1)<br />
Traktoren und Transporter für die alpine Grünlandwirtschaft, die Kulturlandwirtschaft<br />
und den Kommunalbereich; Kalenderjahr 2016; Exportanteil: 50 %<br />
Pirlo GmbH & Co KG (4)<br />
Herstellung und Handel von Verpackungen; Österreichische Blechwarenfabrik<br />
Pirlo GmbH & Co KG, Pirlo Industrial GmbH & Co OG, Pirlo Tubes GmbH, Pirlo<br />
Poland Sp. z o.o.<br />
TOM TAILOR Gruppe (1)<br />
Handel mit Textilien; Firmengruppe: Tom Tailor GmbH, Tom Tailor Retail GmbH<br />
INNTALER LOGISTIK PARK GMBH (4)<br />
Tankstellenbetrieb, Mineralölhandel, Vermietung & Verpachtung, vollautomatische<br />
LKW-Kontrolle (Truck Checkpoint)<br />
Anita Dr. Helbig GmbH (2)<br />
Herstellung von Miederwaren und Bademoden und orthopädischen Vorrichtungen<br />
METRON HANDEL GMBH (2)<br />
Groß- und Einzelhandel mit medizinischen Bedarfsartikeln<br />
Aqipa GmbH (4)<br />
Lifestyle-Zubehörprodukte, Gruppe: Aquipa Holding GmbH/A, Aqipa GmbH/A;<br />
Aqipa GmbH/D, Aqipa AG/CH; Aqipa ImmobilienentwicklungsgmbH<br />
Freudenberg Sealing Technologies Austria Gmbh & Co KG (4)<br />
Entwicklung und Produktion von Spezialdichtungsprodukten<br />
Besi Austria GmbH (4)<br />
Maschinenbau, Entwicklung und Produktion von Präzisionsmaschinen<br />
Haya International Trading OG (2)<br />
Handel mit Lebensmitteln<br />
Wilhelm Gronbach GmbH & Co KG (1)<br />
Herstellung und Handel von mechanischen Komponenten, Sicht- und Dekorteilen,<br />
Systembaugruppen und Komplett-Geräten für die Hausgeräteindustrie und<br />
professionelle Küchenindustrie; Exportanteil: 70 %<br />
3con Anlagenbau GmbH (1)<br />
Sonderanlagenbau für Maschinen und Werkzeuge in der Automobilindustrie;<br />
Exportländer: Deutschland, USA, China, Südafrika, Tschechien, Polen, Rumänien;<br />
Exportanteil: 100 %; Firmengruppe: 3CON Anlagenbau GmbH (Ebbs), 3CON<br />
GmbH (Oberaudorf), 3CON Corporation (Wixom/USA)<br />
RIEDHART Handels-GmbH (1)<br />
Großhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln, Getränken und Nonfood<br />
Kathrein Mobilcom Austria GmbH (1)<br />
Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Antennensystemen, Filtern, PIM-<br />
Messfiltern, Weichen und Baugruppen für Produkte der Hochfrequenztechnik<br />
INTERCHIM AUSTRIA GMBH (2)<br />
Großhandel mit chemischen Erzeugnissen<br />
STARK INTERNATIONALE TRANSPORTE Gmbh (4)<br />
Güterbeförderung im int. Straßenverkehr; Exportanteil: 20 %<br />
Sonder Transport Service GmbH (1)<br />
Transportunternehmen<br />
Rieder Baugesellschaft mbH & Co KG (1)<br />
Hoch- und Tiefbau, Bauträger, Planung; kons. Umsatz; Exportanteil: 5 %<br />
Ort Umsatz 15 Umsatz 16 Ma 16 Ums./MA 16 Info<br />
Ebbs<br />
85.000.000 80.000.000 68 1.176.471 Seite<br />
62/116<br />
Ellmau<br />
72.515.729 77.573.533 126 615.663<br />
Brixlegg<br />
Kundl<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Kundl<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Wörgl<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Langkampfen<br />
Kundl<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Radfeld<br />
Kirchbichl<br />
Niederndorf<br />
Ebbs<br />
Wörgl<br />
Niederndorf<br />
Wörgl<br />
Radfeld<br />
Wörgl<br />
Schwoich<br />
96.000.000<br />
64.950.000<br />
68.536.000<br />
74.000.000<br />
66.000.000<br />
65.494.000<br />
65.300.000<br />
57.000.000<br />
60.000.000<br />
59.000.000<br />
58.700.000<br />
57.953.000<br />
53.400.000<br />
39.500.000<br />
41.635.241<br />
46.000.000<br />
37.057.000<br />
39.100.000<br />
38.500.000<br />
34.459.000<br />
30.000.000<br />
77.500.000<br />
77.498.000<br />
75.000.000<br />
72.000.000<br />
69.000.000<br />
67.809.000<br />
65.300.000<br />
65.028.332<br />
60.000.000<br />
59.000.000<br />
58.700.000<br />
57.953.000<br />
53.400.000<br />
48.500.000<br />
47.237.851<br />
47.000.000<br />
41.069.000<br />
39.100.000<br />
38.500.000<br />
37.432.000<br />
35.000.000<br />
15<br />
105<br />
1200<br />
220<br />
412<br />
433<br />
6<br />
200<br />
30<br />
102<br />
330<br />
244<br />
3<br />
138<br />
310<br />
150<br />
223<br />
12<br />
42<br />
65<br />
130<br />
5.166.667<br />
738.076<br />
62.500<br />
327.273<br />
167.475<br />
156.603<br />
10.883.333<br />
325.142<br />
2.000.000<br />
578.431<br />
177.879<br />
237.512<br />
17.800.000<br />
351.449<br />
152.380<br />
313.333<br />
184.166<br />
3.258.333<br />
916.667<br />
575.877<br />
269.231<br />
Seite 71<br />
Seite 53<br />
Seite<br />
107<br />
Seite 96<br />
gereiht nach Umsatz : Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren ; (4) Angaben lt. letztem Jahr: Die Ausgangsdaten des Kreditschutzverbandes<br />
bzw. des Rankings von 2016 wurden allen Unternehmen vorgelegt und von diesen überprüft. Sofern die Unternehmen Rückmeldung erstatteten, hat ECHO die von den Firmen angegeben Zahlen in das Ranking aufgenommen.<br />
Die Quelle der Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen bzw. der Fußnote zu entnehmen. Im Ranking scheinen nur Unternehmen auf, deren zentraler Firmensitz im Bezirk ist.
In jeder starken<br />
Verbindung steckt ein S.<br />
Durch die Bank stark.<br />
<strong>Kufstein</strong>, 19 x in der Region
Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
RANG 44–65<br />
<strong>2017</strong> 2016 Firmenname<br />
44<br />
45<br />
46<br />
47<br />
48<br />
49<br />
50<br />
51<br />
52<br />
53<br />
54<br />
55<br />
56<br />
57<br />
58<br />
59<br />
60<br />
48<br />
41<br />
43<br />
50<br />
42<br />
54<br />
57<br />
NEU<br />
56<br />
52<br />
45<br />
62<br />
61<br />
49<br />
60<br />
NEU<br />
55<br />
Berger Fahrzeugtechnik GmbH (1)<br />
Fahrzeugbau: Herstellung von Karosserien, Aufbauten und Anhängern; Einzelhandel<br />
mit Kraftwagenteilen, -zubehör; Konzern: Berger Beteiligungs-GmbH<br />
Zimmer Austria J. Zimmer Maschinenbau GmbH (1)<br />
Herstellung von digitalen Druckanlagen für die Textil- und Teppichveredelung<br />
Kleen-Tex Industries in Europa GmbH (1)<br />
Erzeugung von Logo- und Schmutzfangmatten; Exportanteil: 90 %; Daten<br />
bezogen auf Europa-Gruppe<br />
Finanz Invest Holding GmbH (1)<br />
Frachten-Brokerage, Finanzdienstleistungen, Immobilien, Beteiligungen<br />
Heavyteam-Spezialtransport GmbH (4)<br />
Güterbeförderung, Spezialtransporte und Spedition<br />
NUTZFAHRZEUGE LEASING AG (2)<br />
Leasing von PKW und LKW<br />
RECON Europe GmbH (1)<br />
Handel mit und Vermietung von modularen Raumlösungen; Exportanteil: 70 %;<br />
Umsatz Firmengruppe: REGROUP Holding GmbH (= Mutter), RECON Germany<br />
GmbH (= Tochter)<br />
Cargoways Logistik & Transport GmbH (1)<br />
Logistik und Transport<br />
Reisebüro Idealtours GmbH (1)<br />
Reiseveranstalter und Reisebüro mit Filialen in Nord- und Südtirol<br />
SPZ ZEMENTWERK EIBERG GMBH & CO KG (2)<br />
Zementprodukte<br />
Purzelbaum Handels-GmbH Zillertaler Trachtenwelt (1)<br />
Einzelhandel mit Textilien<br />
Kurz Fertigteilbau GmbH (1)<br />
Betonfertigteile; Exportanteil: 25 %; Firmengruppe: inkl. Tochterunternehmen<br />
SFW Salzburger Fertigteilwerk GmbH<br />
Hager Transportgesellschaft mbH (1)<br />
Transportunternehmen; Exportanteil: 90 %<br />
STADTWERKE KUFSTEIN GMBH (2)<br />
Vesorgung/Entsorgung, Strom, Wärme, Wasser, Abwasser, Kabel-TV, Internet,<br />
E-Installation, Abfallwirtschaft<br />
Firmengruppe Innotec Österreich (1)<br />
Groß- und Einzelhandel mit besonders hochwertigen, chemisch-technischen<br />
Produkten für gewerbliche Endverbraucher; Generalvertretung der Marke<br />
Innotec; Exportanteil: 1 %; Firmengruppe: Technikbedarf Hubert Obermayr e. U.,<br />
Innotec Automotive VertriebsgmbH, Innotec Industries VertriebsgmbH<br />
MOGUNTIA FOOD GmbH (2)<br />
Mahlen und Mischen von Gewürzen und Herstellung von technologischen<br />
Hilfsmitteln für das Fleischerhandwerk und die Fleischindustrie<br />
SPG Prints Austria GmbH (4)<br />
Herstellung von Lasergravursystemen für die Textil-, Teppich- sowie Verpackungsindustrie;<br />
Produktion von Galvano-Schablonen und Belieferung u. a. der<br />
Hygieneartikel- und Autozulieferindustrie; Exportanteil: 98 %<br />
Ort Umsatz 15 Umsatz 16 Ma 16 Ums./MA 16 Info<br />
Radfeld<br />
28.000.000 31.000.000 68 455.882<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
<strong>Kufstein</strong><br />
<strong>Kufstein</strong><br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Wörgl<br />
Ebbs<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Brixlegg<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Langkampfen<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Kirchbichl<br />
Kirchbichl<br />
Kirchbichl<br />
Langkampfen<br />
31.000.000<br />
30.000.000<br />
26.000.000<br />
30.000.000<br />
27.000.000<br />
22.843.000<br />
16.750.000<br />
25.000.000<br />
24.400.000<br />
28.600.000<br />
20.500.000<br />
22.000.000<br />
26.580.000<br />
22.369.369<br />
23.928.692<br />
23.000.000<br />
31.000.000<br />
30.815.050<br />
30.000.000<br />
30.000.000<br />
30.000.000<br />
28.149.000<br />
27.200.000<br />
26.300.000<br />
26.000.000<br />
25.624.000<br />
25.300.000<br />
25.000.000<br />
24.860.000<br />
24.022.468<br />
23.928.692<br />
23.000.000<br />
150<br />
390<br />
40<br />
49<br />
11<br />
36<br />
20<br />
55<br />
55<br />
124<br />
140<br />
20<br />
110<br />
96<br />
90<br />
110<br />
206.667<br />
79.013<br />
750.000<br />
612.245<br />
2.727.273<br />
781.917<br />
1.360.000<br />
478.182<br />
472.727<br />
206.645<br />
180.714<br />
1.250.000<br />
226.000<br />
250.234<br />
265.874<br />
209.091<br />
Seite 67<br />
61<br />
62<br />
63<br />
64<br />
65<br />
59<br />
NEU<br />
NEU<br />
71<br />
64<br />
Moguntia Werke Gewürzindustrie GmbH (2)<br />
Gewürzindustrie<br />
Geisler & Trimmel General Contractor GmbH (1)<br />
Generalunternehmen für Hochbau, insbesondere für Hotelbau<br />
Nothegger Systemlogistik GmbH (2)<br />
Transport- und Logistikdienstleistungen aller Art<br />
ALPEWA Metallproduktion GmbH (4)<br />
Herstellung und Vertrieb von Spenglerartikeln, inkl. Tochter in Deutschland 59<br />
MA; Exportanteil: 50 %; Alpewa inkl. Tochterunternehmen/D; kons. Umsatz<br />
Anthentic Logistik GmbH (1)<br />
Erbringung von Dienstleistungen für den Verkehr; Exportanteil: 98 %<br />
Kirchbichl<br />
Brixlegg<br />
Radfeld<br />
Kirchbichl<br />
Langkampfen<br />
22.500.000<br />
30.000.000<br />
22.500.000<br />
22.000.000<br />
20.000.000<br />
22.625.115<br />
22.500.000<br />
22.500.000<br />
22.000.000<br />
21.500.000<br />
2.513.902<br />
3.750.000<br />
gereiht nach Umsatz : Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren ; (4) Angaben lt. letztem Jahr: Die Ausgangsdaten des Kreditschutzverbandes<br />
bzw. des Rankings von 2016 wurden allen Unternehmen vorgelegt und von diesen überprüft. Sofern die Unternehmen Rückmeldung erstatteten, hat ECHO die von den Firmen angegeben Zahlen in das Ranking aufgenommen.<br />
Die Quelle der Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen bzw. der Fußnote zu entnehmen. Im Ranking scheinen nur Unternehmen auf, deren zentraler Firmensitz im Bezirk ist.<br />
9<br />
6<br />
115<br />
27<br />
21<br />
195.652<br />
814.815<br />
1.023.810
Diese und viele andere Kunden setzen auf unserer Know-how!<br />
erobert Kulturliebhaber<br />
Konzeption | Marketing | Mediendesign | Events | Webdesign | Social Media<br />
Wir kommunizieren Produkte, Dienstleistungen und<br />
Unternehmen. Entdecken Sie unser 360°-Sorglospaket<br />
in den Bereichen Werbung, Marketing und Events.<br />
Fullservice-Werbeagentur<br />
<strong>Kufstein</strong> | Tel. +43-5372-72007 | www.edinger.cc
Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
RANG 66–87<br />
<strong>2017</strong> 2016 Firmenname<br />
66 44<br />
67<br />
68<br />
69<br />
70<br />
71<br />
72<br />
73<br />
74<br />
75<br />
76<br />
77<br />
78<br />
79<br />
80<br />
81<br />
82<br />
83<br />
84<br />
85<br />
86<br />
87<br />
NEU<br />
65<br />
67<br />
70<br />
68<br />
63<br />
69<br />
80<br />
73<br />
84<br />
NEU<br />
NEU<br />
74<br />
99<br />
93<br />
77<br />
79<br />
78<br />
NEU<br />
87<br />
NEU<br />
PRIMAGAZ GMBH (2)<br />
Handel mit Flüssiggas in Flaschen und Tanks, Gasinstallationen, Handel mit und<br />
Installation von Wärmepumpen, Energy Cabins, Solaranlagen und Blockheizkraftwerken<br />
Alpha Transport & Logstik GmbH (1)<br />
Speditionsunternehmen<br />
Willi Betz Güterfernverkehr GmbH (2)<br />
Güterbeförderung im Straßenverkehr<br />
AGER GMBH (1)<br />
Produktion Fleisch, Speck- und Wildspezialitäten<br />
STRASSER AUTOHAUS GESMBH (2)<br />
Einzelhandel mit Kraftwagen und Reparaturwerstätte<br />
Inntaler Transporte GmbH (1)<br />
Güterbeförderung im Straßenverkehr, Betrieb der Tankstelle Inntank in Thiersee;<br />
MA ohne Lehrling<br />
Alpina Food & Dairy Products GmbH (1)<br />
Milchtechnologie in Form eines Industriebetriebs; Exportanteil: 50 %<br />
DIETRICH LUFT+ KLIMA GmbH (4)<br />
Planung, Herstellung und Montage von Lüftungs- und Klimaanlagen; Exportanteil:<br />
10 %<br />
GKI Sanitär-VertriebsgmbH<br />
Georg Kantor Bad u. Wellness e. U. (1)<br />
Herstellung und Vertrieb von Sanitärprodukten (Bade-, Dusch- und Whirlwannen,<br />
Sanitärkeramik); Exportanteil: 70 %; Firmengruppe: GKI<br />
Privatquelle Gruber GmbH & Co KG (1)<br />
Gewinnung und Abfüllung natürlicher Mineralwasser, Fruchtsaftgetränke sowie<br />
Limonaden<br />
Machines Highest Mechatronic GmbH (1)<br />
Herstellung von Siebdruckmaschinen; Exportanteil: 99,9 %; Firmengruppe: Arioli<br />
Group, Italy<br />
Reha Zentrum Münster Betriebs-GmbH (2)<br />
Reha-Zentrum<br />
Bergbahnen Ellmau Going GmbH & Co Hartkaiserbahn KG (1)<br />
Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />
GIESSWEIN WALKWAREN AG (2)<br />
Herstellung von gestrickten und gewalkten Stoffen für Bekleidung und Hausschuhe;<br />
Herstellung von Damen-, Herren-, Kinderoberbekleidung, Giesswein<br />
Home Collection<br />
Kufgem GmbH (1)<br />
IT-Dienstleistung (Hard- u. Software)<br />
Alpin Spedition GmbH (1)<br />
Spedition<br />
RIEDERS QUELLENBETRIEBE GMBH (1)<br />
Gewinnung und Abfüllung natürlicher Mineralwasser; Exportanteil: 30 %;<br />
Firmengruppe: Rieders Quellbetriebe<br />
TIRLOG Transport GmbH (1)<br />
Dienstleistungen im Verkehr; Exportanteil: 20 %<br />
Media Markt Wörgl TV-Hifi-Elektro GmbH (2)<br />
Einzelhandel mit elektronischen Geräten<br />
VS HOHLDIELEN WEST GMBH (2)<br />
Herstellung von Betonfertigteilen<br />
BERG- & SKILIFT HOCHSÖLL Gmbh & Co KG (2)<br />
Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />
Bernhard E. GmbH & Co KG (2)<br />
Einzelhandel mit KFZ<br />
Ort Umsatz 15 Umsatz 16 Ma 16 Ums./MA 16 Info<br />
Kirchbichl<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Kundl<br />
Söll<br />
Reith<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Wörgl<br />
Kirchbichl<br />
Ebbs<br />
Brixlegg<br />
Erl<br />
Münster<br />
Ellmau<br />
Brixlegg<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Kirchbichl<br />
Münster<br />
Kirchbichl<br />
Wörgl<br />
Radfeld<br />
Söll<br />
Langkampfen<br />
29.347.364<br />
gereiht nach Umsatz : Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren ; (4) Angaben lt. letztem Jahr: Die Ausgangsdaten des Kreditschutzverbandes<br />
bzw. des Rankings von 2016 wurden allen Unternehmen vorgelegt und von diesen überprüft. Sofern die Unternehmen Rückmeldung erstatteten, hat ECHO die von den Firmen angegeben Zahlen in das Ranking aufgenommen.<br />
Die Quelle der Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen bzw. der Fußnote zu entnehmen. Im Ranking scheinen nur Unternehmen auf, deren zentraler Firmensitz im Bezirk ist.<br />
-<br />
20.000.000<br />
19.800.000<br />
18.000.000<br />
18.011.839<br />
20.000.000<br />
18.000.000<br />
14.600.000<br />
17.100.000<br />
13.600.000<br />
17.000.000<br />
10.620.944<br />
17.000.000<br />
13.974.889<br />
15.902.000<br />
15.380.000<br />
14.730.000<br />
14.761.224<br />
11.700.000<br />
14.500.000<br />
10.900.000<br />
21.410.745<br />
20.634.884<br />
20.000.000<br />
19.800.000<br />
19.790.145<br />
19.735.510<br />
19.000.000<br />
18.000.000<br />
17.600.000<br />
17.500.000<br />
17.050.000<br />
17.000.000<br />
16.852.570<br />
16.842.000<br />
16.500.000<br />
15.902.000<br />
15.900.000<br />
15.845.212<br />
15.790.600<br />
14.800.000<br />
14.500.000<br />
14.000.000<br />
59<br />
k.A.<br />
20<br />
100<br />
74<br />
14<br />
11<br />
100<br />
29<br />
75<br />
64<br />
173<br />
150<br />
110<br />
93<br />
31<br />
31<br />
20<br />
28<br />
65<br />
98<br />
26<br />
362.894<br />
-<br />
1.000.000<br />
198.000<br />
267.434<br />
1.409.679<br />
1.727.273<br />
180.000<br />
606.897<br />
233.333<br />
266.406<br />
98.266<br />
112.350<br />
153.109<br />
177.419<br />
512.968<br />
512.903<br />
792.261<br />
563.950<br />
227.692<br />
147.959<br />
538.462<br />
Seite<br />
102
Wir suchen<br />
Querdenker,<br />
Einsteine,<br />
MacGyvers &<br />
Problemlöser.<br />
Du möchtest einen spannenden Job mit großen<br />
Entwicklungschancen in einem international<br />
tätigen Unternehmen? Und natürlich gutem<br />
Gehalt? Dann bewirb dich jetzt auf unsere<br />
ausgeschriebenen Stellen und werde Teil<br />
unseres erfolgreichen 3CON-Teams!<br />
Für Techniker<br />
von morgen!<br />
JETZT BEWERBEN<br />
Alle Infos unter www.3con.com/Karriere<br />
Sende uns deine Bewerbungsunterlagen (inkl.<br />
Lebenlauf, aktuellem Zeugnis und Bild) per Post<br />
oder E-Mail. Wir freuen uns auf deine Bewerbung!<br />
3CON Anlagenbau GmbH<br />
Kleinfeld 16 ∙ 6341 Ebbs<br />
bewerbung@3con.com<br />
Tel. +43/5373/421 11<br />
www.3con.com
Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
RANG 88–100<br />
<strong>2017</strong> 2016 Firmenname<br />
88 81 STOLL REISEN INT GMBH & CO KG (2)<br />
Reisebüros, Busbetrieb<br />
89 82 STADTWERKE WOERGL GMBH (4)<br />
Elektrizitätserzeugung, Stromverteilnetzbetrieb, Stromhandel, Wasserversorgung,<br />
Abwasserentsorgung, Abfallwirtschaft, Wärmecontracting, Stadtwärme<br />
Wörgl, IT (LWL, Serverhousing, Internet)<br />
90 86 Tyrol Crystal Handels-GmbH (2)<br />
Großhandel mit keramischen Erzeugnissen, Glaswaren und Reinigungsmitteln<br />
91 94 Hans Brunner GmbH (1)<br />
Einzelhandel mit Kraftwagen, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen<br />
92 88 Bergbahn Scheffau GmbH & Co KG (4)<br />
Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />
93 89 PROFIPAC VERPACKUNG GMBH (2)<br />
Produktion und Handel von flexibler Verpackung aus Kunststoff und Papier und<br />
technischen Produkten<br />
94 83 Transped Immofinanz GmbH (1)<br />
Immobilien, Finazierung, LKW-Tankstelle<br />
95 92 Fachhochschule <strong>Kufstein</strong> Tirol Bildungs-GmbH (4)<br />
Bildung; FH <strong>Kufstein</strong> Tirol Privatstiftung, Umsatz 2016: 13,4 Mio. Euro<br />
96 97 VIVEA Gesundheit Bad Häring GmbH (2)<br />
Kur-Hotellerie<br />
97 NEU Logsystems GmbH (1)<br />
Spedition; Exportanteil: 90 bis 95 %<br />
98 96 Bioenergie <strong>Kufstein</strong> GmbH (3)<br />
Energieversorger<br />
99 95 TRANSALPINA FRACHT GMBH (3)<br />
Spedition, sonstige Verkehrsvermittlung<br />
100 75 SPONTEX Logistics GmbH (1)<br />
Transportunternehmen<br />
Ort Umsatz 15 Umsatz 16 Ma 16 Ums./MA 16 Info<br />
Söll<br />
14.000.000 14.000.000 10 1.400.000<br />
Wörgl<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Kirchbichl<br />
Scheffau<br />
Kirchbichl<br />
Wörgl<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Bad Häring<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Langkampfen<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
13.755.000<br />
13.500.000<br />
12.305.547<br />
13.200.000<br />
13.000.000<br />
13.645.000<br />
12.700.000<br />
12.366.255<br />
11.412.561<br />
12.300.000<br />
12.300.000<br />
16.136.582<br />
13.755.000<br />
13.500.000<br />
13.280.000<br />
13.200.000<br />
13.200.000<br />
13.173.000<br />
12.700.000<br />
12.500.000<br />
12.360.055<br />
12.300.000<br />
12.300.000<br />
12.045.907<br />
52<br />
k.a.<br />
44<br />
140<br />
12<br />
6<br />
114<br />
160<br />
6<br />
k.A.<br />
k.A.<br />
12<br />
264.519<br />
-<br />
301.818<br />
-<br />
1.100.000<br />
2.195.500<br />
111.404<br />
78.125<br />
2.060.009<br />
-<br />
-<br />
1.003.826<br />
Seite 27<br />
6300 Wörgl – Tel. 05332/71600 office@hochstaffl-immobilien.com<br />
www.city-center.at<br />
Provisionsfreie vermietung: ‣ stadtzentrum Wörgl moderne, attraktive<br />
Büro- und Ordinationsräume<br />
‣ Bahnhofstraße<br />
geschäfts- und gastrofläche<br />
in 1a-lagen<br />
PKW Tiefgaragen Abstellplätze<br />
0415_Hochstaffl.indd 18 01.06.17 10:37
DIE RICHTIGE ADRESSE FÜR<br />
SEMINARE, WORKSHOPS UND TAGUNGEN IN KUFSTEIN<br />
• Wir bieten 73 Zimmer • 24h-Rezeption • Free Wifi •<br />
• 3 Seminarräume von 2 bis 120 Personen • 350 Tiefgaragenplätze mit eigenem Hotelzugang •<br />
• Gemütliche Hotelbar • Raucher-Lounge • Sauna- und Fitnessbereich •<br />
• Storno bis 18.00 Uhr des Anreisetages frei bei Direktbuchung • Zahlung per Rechnung möglich •<br />
www.hotel-stadt-kufstein.at<br />
HOTEL STADT KUFSTEIN | Arkadenplatz 1 | 6330 <strong>Kufstein</strong> | Tel. +43 (0)5372 / 69 44-0 | info@hotel-stadt-kufstein.at
DAS MASSIVHOLZHAUS | PROMOTION<br />
Fotos: DMH<br />
Massive Vorteile<br />
Individuelle Projekte mit dem Rohstoff der Zukunft auf<br />
massivem Niveau – ein Massivholzhaus zu bauen,<br />
bringt zahlreiche Vorteile.<br />
Keine Einschränkungen. Architektonisch bietet die Massivholzbauweise alle Möglichkeiten.<br />
Den Traum von den eigenen<br />
vier Wänden haben viele TirolerInnen.<br />
Neben den „klassischen“<br />
Baumethoden, wie Beton oder<br />
Ziegel, besticht besonders ein Baustoff<br />
aufgrund seiner zahlreichen Vorteile:<br />
Holz. Es ist nicht nur der älteste und wertvollste<br />
Rohstoff – sondern auch der Rohstoff<br />
der Zukunft. Durch technische Hilfe<br />
kann dieser Baustoff heute wieder in den<br />
Mittelpunkt gerückt werden. CLT-Massivholzelemente<br />
(Cross Laminated Timber)<br />
werden aus mindestens drei Lagen kreuzweise<br />
verklebter Einschichtplatten hergestellt.<br />
Diese mehrschichtigen Massivholzplatten<br />
bestehen aus mehreren Lagen<br />
und werden mit umweltfreundlichem<br />
Klebstoff vereint. Will man in Tirol sein<br />
Eigenheim mit Holz bauen, ist der erste<br />
Ansprechpartner „Das Massivholzhaus“.<br />
Unter dieser Dachmarke haben sich 170<br />
vertraglich gebundene Zimmer-Partnerbetriebe<br />
in Österreich, Deutschland und<br />
Italien zu dem inzwischen größten Zimmereikooperationsverband<br />
Mitteleuropas<br />
zusammengeschlossen. „Wir haben<br />
uns dem Thema Bauen mit Massivholz<br />
verschrieben und glauben an eine nachhaltige<br />
und ressourcenschonende Bauweise,<br />
sowohl im öffentlichen als auch im<br />
privaten Bereich“, erklärt Michael Egger,<br />
Geschäftsführer der in <strong>Kufstein</strong> ansässigen<br />
DMH Handels GmbH.<br />
Der Zukunftsbaustoff ist gefragt, denn<br />
die Vorteile liegen klar auf der Hand. Von<br />
dem natürlich nachhaltigen Stoff wächst in<br />
Österreich alle 40 Sekunden soviel nach,<br />
dass ein neues Holzhaus gebaut werden<br />
kann. Mit dem wachsenden gesellschaftlichen<br />
Bewusstsein für Ressourcenschonung<br />
und den gleichzeitigen technischen<br />
Entwicklungen ist es heute möglich, ein<br />
nachhaltiges Produkt auf höchsten Qualitäts-<br />
und Lebensstandards zu präsentieren.<br />
Die Produktion unterliegt strengen<br />
externen Kontrollen, die ein qualitativ<br />
hochwertiges Produkt garantieren. „Zudem<br />
werden unsere Partnerbetriebe in<br />
Theorie und Praxis entsprechend geschult,<br />
damit Bauherren sicher sein können,<br />
dass die Bauqualität – egal, wo gebaut<br />
wird – auf höchstem Niveau bleibt.“<br />
Gebaut wird ausschließlich nach<br />
Kundenwünschen. Im ersten Quartal<br />
dieses Jahres verzeichnete DMH eine<br />
Absatzsteigerung von 25 Prozent. „Jedes<br />
Bauvorhaben von ‚Das Massivholz‘ ist<br />
ein individuelles Projekt. Planunterlagen,<br />
CLT – DIE VORTEILE<br />
CLT (Cross Laminated Timber)<br />
bietet massive Vorteile:<br />
• Positive CO 2<br />
-Bilanz<br />
• Ökologische, nachhaltige Bauweise<br />
• Leichter als Beton oder Ziegel<br />
• Beste Dämmeigenschaften<br />
• Hervorragendes Brandschutzverhalten<br />
• Kurze Errichtungszeit, einfache<br />
Montage und hoher Vorfertigungsgrad<br />
• Beste Statikeigenschaften und<br />
trockene Bauweise<br />
• Erdbebensichere Bauweise<br />
• Bis zu zehn Prozent mehr Wohnfläche<br />
durch Einsatz von CLT<br />
• Behagliches und gesundes Raumklima<br />
• Aufgrund geringen Eigengewichts<br />
und hoher Festigkeit sowie<br />
einfacher Anschlussdetails prädestiniert<br />
für Aufstockungen und<br />
Anbauten<br />
die ursprünglich für einen Ziegelmassivbau<br />
erstellt wurden, werden durch die<br />
Experten optimiert und für die Massivholzbauweise<br />
adaptiert“, weiß Egger. Die<br />
Massivholzbauweise ist an kein Rastermaß<br />
gebunden, und so entstehen durch<br />
die großformatigen, formstabilen Platten<br />
auch individuelle, aufwändige Bauwerke<br />
leicht und schnell. Der Kunde selbst kann<br />
Pläne und Vorschläge einbringen und oft<br />
entstehen so einzigartige und kreative<br />
Projekte.<br />
KONTAKT<br />
DMH – Das Massivholzhaus<br />
Hans-Reisch-Straße 12, 6330 <strong>Kufstein</strong><br />
Telefon: +43 (0)5372 72138<br />
Mail: office@dasmassivholzhaus.com<br />
www.dasmassivholzhaus.com<br />
Bezahlte Anzeige
Die Geschäftsführer<br />
der <strong>Top100</strong> Unternehmen<br />
im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
1. Sandoz GmbH ard van der Meij, Franz Stumpf,<br />
A<br />
andrea Rothmaler, Konrad Schaefer<br />
2. MONTANWERKE BRIXLEGG AG Vorstand: Mag. Gabriele Punz-Praxmarer,<br />
Vorstand: Bernhard Franz Uldrian<br />
3. BODNER HANS ING. BAU-GMBH & Co KG Mag. Ing. Thomas Bodner, Ing. Helmut<br />
B<br />
bodner, KR Ing. Hans Bodner, KR Helmut 10<br />
B<br />
bodner<br />
Markus Ley und Bernhard Ebner<br />
Berger Logistik, Wörgl<br />
4. Unterberger Gruppe KR Fritz Unterberger, Gerald Unterberger,<br />
M<br />
mag. Dieter Unterberger, Fritz<br />
Unterberger Jun., Josef Gruber<br />
17. ACHLEITNER FRANZ Fahrzeugbau<br />
und Reifenzentrum GmbH<br />
5. VIKING GmbH dr. Peter Pretzsch<br />
04 90 05<br />
V. li. hinten: Josef Feichtner, Fritz Unterberger, Josef Gruber Peter Pretzsch<br />
vorn: Gerald Unterberger, Dieter Unterberger, Fritz Unterberger<br />
Jun. <br />
Viking GmbH, Langkampfen<br />
Unterberger Gruppe, <strong>Kufstein</strong><br />
6. Riedel Glas Gruppe maximilian Riedel, Ing. Georg Riedel<br />
7. Unterer Gruppe Josef Unterer<br />
8. Transped Holding GmbH Claudia Auer-Berger<br />
9. Transped Europe GmbH Reinhard Winkler, Hans-Peter Hager<br />
10. Berger Logistik GmbH bernhard Ebner, Markus Ley<br />
11. MWS Industrieholding Josef Stiegler, Detlef Buchmann<br />
12. TTC Trade and Consulting GmbH Bernd Mair, Viktor Nevedrov<br />
13. Coveris Flexibles Austria GmbH Philipe Langelier,<br />
Site Coordinator: Peter Gwiggner<br />
14. Wegscheider Unternehmensgruppe Alois Wegscheider, Nicole Wegscheider<br />
15. Hochstaffl Holding AG KR Johann Hochstaffl<br />
16. Morandell International GmbH Mag. Rudolf Morandell, KR Peter<br />
M<br />
morandell<br />
Franz Achleitner, Helmut Achleitner<br />
18. Künig GmbH mag. Engelbert Künig, Romana Künig<br />
19. VERTEX GmbH markus Rauscher, Matthias Wallmann<br />
20. Top Logistik GmbH Toni Huter, Andreas Lechner (Prok.)<br />
21. TIROLIA SPEDITION GMBH michael Lukasser<br />
22. Travel Partner Group michael Poot, Norbert Witting<br />
23. RISSBACHER WALTER GMBH Walter Rissbacher, Beate Rissbacher<br />
24. Fercam Austria GmbH Christian Jarnig, Hannes Baumgartner<br />
25. A.ö. Bezirkskrankenhaus <strong>Kufstein</strong> Dr. Wolfgang Schoner, Prim. Univ.-<br />
17 21<br />
Helmut Achleitner<br />
Michael Lukasser<br />
Achleitner Franz Fahrzeugbau Tirolia Spedition, Ebbs<br />
und Reifenzentrum, Wörgl<br />
16<br />
Rudolf Morandell und Peter Morandell<br />
Morandell International, Wörgl<br />
D<br />
doz. Dr. Carl Miller, DGKS Alexandra<br />
Lambauer, MBA<br />
26. Traktorenwerk Lindner GmbH KR Mag. Hermann Lindner<br />
27. Pirlo GmbH & Co KG Rainer Carqueville, Wolfgang Schauer<br />
28. TOM TAILOR Gruppe Christian Schreder,<br />
Thomas Dresesendörfer<br />
29. INNTALER LOGISTIK PARK GMBH Thomas Rinnerhofer<br />
30. Anita Dr. Helbig GmbH Georg Weber-Unger<br />
31. METRON HANDEL GMBH doris Mitterer<br />
22<br />
Michael Poot<br />
Travel Partner, Ellmau<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 57
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
32. Aqipa GmbH Ing. Christian Trapl<br />
33. Freudenberg Sealing<br />
Technologies Austria<br />
Wolfgang Schachermayr,<br />
anton Haidacher<br />
34. Besi Austria GmbH Gottfried Mühlegger<br />
35. Haya International Trading OG Raphael Leebmann<br />
36. Wilhelm Gronbach GmbH & Co KG Dipl. Ing. (FH) Alexander Weweck,<br />
D<br />
dipl.-Ing. Wilfried Gronbach<br />
43 45<br />
Anton Rieder<br />
Anton Naschberger<br />
Rieder Bau, Schwoich<br />
Zimmer Austria J. Zimmer Maschinenbau, <strong>Kufstein</strong><br />
24<br />
Christian Jarnig<br />
Fercam Austria, Kundl<br />
Alexander Weweck<br />
Wilhelm Gronbach, Niederdorf<br />
27<br />
Rainer Carqueville, Wolfgang Schauer<br />
Pirlo, <strong>Kufstein</strong><br />
37. 3con Anlagenbau GmbH Ing. Hannes Auer<br />
38. RIEDHART Handels GmbH mag. Armin Riedhart<br />
39. Kathrein Mobilcom Austria Ges.m.b.H Othmar Sappl<br />
40. INTERCHIM AUSTRIA GMBH KR Joseg Höger<br />
41. STARK INTERNATIONALE TRANSPORTE GMBH Ewald Stark<br />
42. Sonder Transport Service GmbH Markus Auer, Thomas Schnaiter<br />
43. Rieder Baugesellschaft mbH & Co KG Dipl.-Ing. Anton Rieder<br />
44. Berger Fahrzeugtechnik GmbH Bastian Litterscheid<br />
45. Zimmer Austria J. Zimmer<br />
Maschinenbau GmbH<br />
Ing. Anton Naschberger<br />
46. Kleen-Tex Industries in Europa GmbH Dr. Jürgen Teubenbacher<br />
47. Finanz Invest Holding GmbH Johann Kirchmair, Claus Huter<br />
48. Heavyteam-Spezialtransport GmbH Christian Werlberger<br />
49. NUTZFAHRZEUGE LEASING AG Vorstand: Michael Hochstaffl<br />
50. RECON Europe GmbH René Wurzer<br />
51. Cargoways Logistik & Transport GmbH Michael Duben, Stefan Fragner<br />
52. Reisebüro Idealtours GmbH Susanne Neuhauser, Christof Neuhauser<br />
53. SPZ ZEMENTWERK EIBERG GMBH & CO KG Dipl.-Kfm. Gerhard Godl, Dipl.-Ing.<br />
A<br />
36 37 38<br />
Hannes Auer<br />
3con Anlagenbau, Ebbs<br />
anton Bartinger, Dipl.-Ing. Mike<br />
Edelmann<br />
Armin Riedhart<br />
RIEDHART Handel, Wörgl<br />
54. Purzelbaum Handels-GmbH<br />
Zillertaler Trachtenwelt<br />
Thomas Dims<br />
55. Kurz Fertigteilbau GmbH Mag. Thomas Bodner<br />
56. Hager Transportgesellschaft mbH David Hager, Sebastian Hager<br />
57. STADTWERKE KUFSTEIN GMBH Ing. Markus Atzl, Wolfgang<br />
Gschwentner<br />
58. Firmengruppe Innotec Österreich Hubert Obermayr<br />
59. MOGUNTIA FOOD GmbH dr. Leebmann Raphael, Buchholz<br />
M<br />
marc, Luithlen Wolfgang, Mag.<br />
Tonauer Johannes<br />
60. SPG PRINTS AUSTRIA GMBH dI Arnoldus Bouwmeester<br />
61. MOGUNTIA WERKE GEWÜRZINDUSTRIE Robert Huber, Ralph Buchholz,<br />
GMBH<br />
mag. Johannes Tonauer<br />
62. Geisler & Trimmel General<br />
Contractor GmbH<br />
Erich Geisler<br />
47 50 51<br />
Johann Kirchmair René Wurzer<br />
Michael Duben, Stefan Fragner<br />
Finanzinvest Holding, <strong>Kufstein</strong> RECON Europe GmbH, Ebbs Cargoways Logistik & Transport, <strong>Kufstein</strong><br />
63. Nothegger Systemlogistik GmbH Thomas Scheiring<br />
64. ALPEWA Metallproduktion GmbH Johannes Gassner,<br />
Walter Niederfriniger<br />
65. Anthentic Logistik GmbH Markus Bellinger<br />
66. PRIMAGAZ GMBH Kerstin Büdel<br />
67. Alpha Transport & Logstik GmbH Greiderer Harald<br />
68. Willi Betz Güterfernverkehr GmbH Thomas Willi Betz,<br />
Hubert Spitzenstätter<br />
69. AGER GMBH Josef Ager<br />
70. STRASSER AUTOHAUS GMBH Wolfgang Wurm, Martin Ungericht<br />
71. Inntaler Transporte GmbH Markus Stegmayr<br />
72. Alpina Food & Dairy Products GmbH Sebastian Wimmer, MBA<br />
73. DIETRICH LUFT+ KLIMA GmbH Ing. Anton Wörgötter<br />
74. GKI Sanitär-VertriebsgmbH<br />
Georg Kantor Bad und Wellness e. U.<br />
Georg Kantor<br />
58<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
75. Privatquelle Gruber GmbH & Co KG Dipl.-Ing. Günther Gruber,<br />
M<br />
mag. Dr. Hermann Gruber<br />
76. Machines Highest Mechatronic GmbH Dr. Carmelo Zocco, Prok. Thomas<br />
Fröhlich<br />
77. Reha Zentrum Münster Betriebs-GmbH Dipl.-Ing. Berndt Martetschläger,<br />
M<br />
mag. Stefan Günther<br />
78 80<br />
Klaus Exenberger<br />
Christian Mayer<br />
Bergbahnen Ellmau Going, Kufgem, <strong>Kufstein</strong><br />
Hartkaiserbahn<br />
81<br />
Christian Schoner<br />
Alpin Spedition, Kirchbichl<br />
58 65 67<br />
Hubert Obermayr Markus Bellinger<br />
Innotec Österreich, Kirchbichl Anthentic Logistik, Langkampfen<br />
Harald Greiderer<br />
Alpha Transport & Logstik, <strong>Kufstein</strong><br />
78. Bergbahnen Ellmau Going GmbH & Co<br />
Hartkaiserbahn KG<br />
Klaus Exenberger<br />
79. GIESSWEIN WALKWAREN AG Vorstand: Ing. Johannes Giesswein<br />
80. Kufgem GmbH mag. (FH) Christian Mayer<br />
81. Alpin Spedition GmbH Christian Schoner<br />
82. RIEDERS QUELLENBETRIEBE GMBH Alois Rieder, Prok. Robert Schausberger<br />
83. TIRLOG Transport GmbH Robert Wohleb, Michael Wohleb<br />
84. Media Markt Wörgl GmbH Jäger Simon<br />
85. VS HOHLDIELEN WEST GMBH Mag. Ing. Hannes Kronthaler, Helmut<br />
O<br />
oberndorfer<br />
86. BERG- & SKILIFT HOCHSÖLL Gmbh & Co KG Walter Eisenmann<br />
87. Bernhard E. GmbH & Co KG Erwin Bernhard<br />
88. STOLL REISEN INT GMBH & CO KG Mag. Clemens Stoll<br />
89. STADTWERKE WOERGL GMBH Mag. Reinhard Jennewein<br />
90. Tyrol Crystal Handels-GmbH Ing. Georg Riedel<br />
91. Hans Brunner GmbH Hans-Peter Brunner<br />
92. Bergbahn Scheffau GmbH & Co KG Christine Haselsberger, KB Johann<br />
Haselsberger<br />
93. PROFIPAC VERPACKUNG GMBH Mayer Peter<br />
94. Transped Immofinanz GmbH Hans-Peter Hager, Reinhard Winkler<br />
95. FH <strong>Kufstein</strong> Tirol Bildungs-GmbH Thomas Madritsch<br />
96. VIVEA Gesundheit Bad Häring GmbH Mag. Engelbert Künig, Mag. Leopold<br />
Höfinger<br />
97. Logsystems GmbH Carsten Branscheid, Rainer Lanzinger<br />
98. Bioenergie <strong>Kufstein</strong> GmbH Ing. Markus Atzl, Ing. Hermann Unsinn<br />
99. TRANSALPINA FRACHT GMBH Günter Berger<br />
100. SPONTEX Logistics GmbH Christoph Gruber<br />
69 71 74<br />
Josef Ager<br />
Ager, Söll<br />
Markus Stegmayr<br />
Inntaler Transporte,<br />
<strong>Kufstein</strong><br />
Georg Kantor<br />
GKI Sanitär, Ebbs<br />
83 95<br />
Michael Wohleb<br />
Thomas Madritsch<br />
Tirlog, Kirchbichl<br />
FH <strong>Kufstein</strong><br />
97<br />
Carsten Branscheid<br />
Logsystems, <strong>Kufstein</strong>
Top-Arbeitgeber<br />
im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
Arbeitgeber. ECHO hat renommierte Unternehmen im Bezirk gefragt,<br />
warum gerade ihr Unternehmen den richtigen Arbeitsplatz bietet.<br />
LKW WALTER<br />
520 MitarbeiterInnen arbeiten am Standort in<br />
<strong>Kufstein</strong>. Seit der Gründung des Standorts <strong>Kufstein</strong><br />
im Jahr 1968 wächst LKW WALTER jedes<br />
Jahr kontinuierlich. Auch für die kommenden<br />
Jahre ist ein weiterer Ausbau des Mitarbeiterstands<br />
geplant. Mehr als 50 MitarbeiterInnen<br />
und PraktikantInnen nehmen jährlich am<br />
Ausbildungsprogramm „Train the Winner“ teil. Gute Erfahrungen hat LKW WALTER mit<br />
Absolventen der Berufsbildenden Höheren Schulen wie auch der FHs und Unis gemacht.<br />
Das Unternehmen sucht MitarbeiterInnen, die gern organisieren, wirtschaftliches interesse<br />
haben, Kommunikations- und Sprachtalent aufweisen und Teamgeist und Verantwortung<br />
in ihrem Berufsleben einbringen möchten.<br />
Warum LKW WALTER? Optimale Unterstützung beim Berufseinstig, eine interessante, abwechslungsreiche<br />
Tätitkeit in der internationalen Transport-Logistik, angenehmes Betriebsklima<br />
und kooperativer Führungsstil. Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, Aus- und<br />
Weiterbildung. Mehr Informationen auf Seite 82.<br />
jobs.lkw-walter.com<br />
3Con<br />
340 MitarbeiterInnen sind im Ebbser<br />
Anlagenbauunternehmen tätig. Das innovative<br />
Unternehmen wächst und baut<br />
den Mitarbeiterstand stetig aus.<br />
Das Unternehmen bildet derzeit 15<br />
Lehrlinge aus.<br />
Warum 3Con? Ein innovatives, topmodernes,<br />
dynamisches und erfolgreiches<br />
Unternehmen, das weltweit<br />
agiert, bietet jedem Mitarbeiter die<br />
Chance, Teil dieser Erfolgsgeschichte zu<br />
sein. Aufgrund der attraktiven Entlohnung,<br />
dem spannenden Aufgabengebiet<br />
in der Automobilbranche bietet das<br />
Unternehmen interessante Arbeitplätze<br />
mit Zukunft. www.3con.com<br />
Rieder Bau<br />
135 MitarbeiterInnen, Tendenz steigend.<br />
Das Unternehmen bildet derzeit zwölf<br />
Lehrlinge aus.<br />
Warum Rieder Bau? Das Unternehmen<br />
ist Pionier im Bereich des digitalen Handwerks<br />
und bietet spannende Aufgaben,<br />
gute Unterstützung und Ausbildung und<br />
ein tolles, motiviertes Team.<br />
<br />
www.riederbau.at<br />
Chemgineering<br />
Technology<br />
41 Mitarbeiter sind derzeit beschäftigt, an<br />
allen Standorten wird Personal aufgebaut.<br />
Fachkräfte am Arbeitsmarkt zu finden, ist<br />
allerdings schwierig.<br />
Warum Chemgineering Technology ?<br />
Das Unternehmen bietet Sicherheit und<br />
gute Aufstiegschancen und die Vorteile eines eigentümergeführten Unternehmens mit<br />
gesundem Wachstum. <br />
www.chemgineering.com<br />
VIKING<br />
414 MitarbeiterInnen und sieben<br />
Lehrlinge (ab 1. 9. <strong>2017</strong>: zehn Lehrlinge)<br />
werden derzeit beschäftigt.<br />
Das Unternehmen geht von einem<br />
weiteren konstanten Wachstum<br />
und Ausbau der Arbeitsplätze aus.<br />
Warum Viking? Das Unternehmen bietet verschiedene Arbeitszeitmodelle,<br />
interne und externe Weiterbildungsmöglichkeiten, ein familiäres Umfeld, einen<br />
sicheren Arbeitsplatz, attraktive Zusatzleistungen (z. B. Fahrkostenzuschuss,<br />
Mitarbeiterrabatte, Sport- und Gesundheitsangebote, Betriebskantine etc.).<br />
Spannende Tätigkeiten in einem erfolgreichen Unternehmen. jobs.viking.at<br />
Porsche <strong>Kufstein</strong><br />
50 MitarbeiterInnen und vier Lehrlinge werden<br />
derzeit beschäftigt. Nachdem es im Bezirk viele KFZ-<br />
Betriebe gibt, ist die Mitarbeitersuche nicht immer<br />
einfach, vor allem weil das Unternehmen stetig<br />
Personal aufbaut.<br />
Warum Porsche <strong>Kufstein</strong>? Das Unternehmen bietet<br />
qualifizierte Ausbildung, sehr gute Aufstiegsmöglichkeiten<br />
und einen sicheren Arbeitsplatz in einem<br />
bekannten Unternehmen. <br />
<br />
www.porschekufstein.at<br />
60<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
Die Montanwerke Brixlegg haben<br />
als einziger österreichischer Kupfererzeuger<br />
mit einem Exportanteil von über 80 % große<br />
Bedeutung für die heimische Wirtschaft.<br />
Raiffeisen<br />
Bezirksbank <strong>Kufstein</strong><br />
204 Mitarbeiter arbeiten im Bezirk <strong>Kufstein</strong> für die erfolgreiche Bank.<br />
Warum Raiffeisen <strong>Kufstein</strong>? Das Unternehmen freut sich über seinen guten Ruf und<br />
bietet MitarbeiterInnen Weiterbildung, gutes Betriebsklima, Sicherheit, Sozialleistungen<br />
und Flexibilität. Durch die Größe der Bank gibt es Aufstiegschancen und abwechslungsreiche<br />
Tätigkeiten. <br />
www.rbk.at<br />
eurogast Riedhart<br />
155 MitarbeiterInnen und sieben Lehrlinge werden<br />
derzeit beschäftigt.<br />
Warum Eurogast? Das Unternehmen bietet<br />
Sozialleistungen, einen sicheren Arbeitsplatz,<br />
positive Weiterentwicklung und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
www.riedhart.at<br />
Obholzer &<br />
Partner<br />
Steuerberatung<br />
Das <strong>Kufstein</strong>er Unternehmen ist seit 1960<br />
für lokale, nationale und internationale<br />
Kunden tätig.<br />
Derzeit sind 25 MitarbeiterInnen beschäftigt,<br />
Tendenz steigend.<br />
Friedrich Obholzer berichtet von den<br />
Schwierigkeiten, in einem gesättigten<br />
Markt gute MitarbeiterInnen zu finden.<br />
Warum OBHOLZER & PARTNER? Das<br />
Unternehmen sucht qualifizierte Mitarbeiter<br />
und bietet neben Sicherheit und<br />
finanzieller Erfolgskomponenten auch<br />
selbstständiges Arbeiten in einem motivierten<br />
Team. www.obholzer-wt.at<br />
Montanwerke Brixlegg<br />
290 Mitarbeiterinnen<br />
und<br />
sechs Lehrlinge<br />
sind derzeit im<br />
Unternehmen<br />
beschäftigt. Der<br />
Facharbeitermangel<br />
geht auch an<br />
MontanWErKE BrixlEgg aKtiEngEsEllschaft<br />
Das UntErnEhMEn<br />
den Montanwerken nicht spurlos vorbei und gestaltet die Mitarbeitersuche<br />
oftmals als Herausforderung.<br />
Warum Montanwerke Brixlegg? Der Traditionsbetrieb ist stolz auf<br />
sein gutes Betriebsklima und bietet Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />
interessante Aufgabenstellungen sowie Förderung und Ausbildung der<br />
Mitarbeiter. www.montanwerke-brixlegg.com/karriere<br />
Riedel Glas<br />
1200 MitarbeiterInnen arbeiten<br />
für RIEDEL Glas, elf Lehrlinge<br />
werden derzeit ausgebildet.<br />
Gerade im technischen Bereich<br />
ist es eine Herausforderung,<br />
geeignete MitarbeiterInnen zu<br />
finden.<br />
WARUM RIEDEL GLAS? Das<br />
Unternehmen bietet einen<br />
sicheren Arbeitplatz, Weiterbildung,<br />
interessante Tätigkeit und<br />
überdurchschnittliche Bezahlung.<br />
www.riedel.com<br />
Travel Partner<br />
125 Mitarbeiter arbeiten beim Incoming<br />
Profi in Ellmau.<br />
Drei Lehrlinge werden derzeit ausgebildet.<br />
Das Unternehmen wird in nächster<br />
Zeit neue MitarbeiterInnen einstellen<br />
und baut stetig aus.<br />
WARUM TRAVEL PARTNER? Ein<br />
international tätiges Unternehmen<br />
bietet viele Möglichkeiten.<br />
www.travel-partner.com<br />
WAS wünschen SICH<br />
ERFOLGREICHE<br />
UNTERNEHMEN VON<br />
DER POLITIK?<br />
!<br />
ECHO fragte Unternehmen aus dem<br />
Bezirk, was sie sich von der Politik<br />
erwarten und welche Maßnahmen besonders<br />
wichtig sind.<br />
• Steuern- und Abgabensenkung sowohl für<br />
Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer<br />
• Arbeitszeitflexibilisierung<br />
• Überregulierungen abschaffen<br />
• mehr Investitionen in das<br />
Ausbildungswesen<br />
• Förderung und Werbung für technische<br />
Berufe<br />
• Attraktivität der klassichen Lehre<br />
weiter steigern<br />
• Etablierung des Modells „Duales<br />
Studium“<br />
• Vorbereitung aktueller und künftiger Arbeitnehmergenerationen<br />
auf die Themen Digitalisierung<br />
und industrie 4.0<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 61
Bei Tirolia in Ebbs gehören Spaß und Freude in einem von Freundschaft und Dynamik geprägten Team zum Arbeitsalltag.<br />
Konzept einer Speedition<br />
Die Tirolia ist eine internationale Spedition mit Sitz in Ebbs, die Transportleistungen<br />
in ganz Europa abwickelt. Den Kunden stehen dabei Transportberater<br />
zur Seite, die in über zehn Sprachen ihre Projekte zügig und verlässlich<br />
abwickeln. Besonders für junge, motivierte Menschen hat das Unternehmen<br />
eine ganze Menge zu bieten.<br />
Was machen Transportmanager<br />
bei Tirolia konkret?<br />
Ganz einfach, sie sind für<br />
bestimmte Transportverbindungen in<br />
Europa verantwortlich, beispielsweise<br />
von Portugal nach Skandinavien. Dafür<br />
kaufen sie bei Frachtunternehmen<br />
Raum auf deren LKW ein und suchen<br />
in diesen Regionen Kunden, denen<br />
sie diese Transportmöglichkeiten weiterverkaufen.<br />
Anschließend betreuen<br />
Transportmanager auch den gesamten<br />
Transport – von der Abholung bis<br />
zur Zustellung. Was auf den ersten<br />
Blick recht banal klingt, ist einer der<br />
abwechslungsreichsten Berufe überhaupt.<br />
Man telefoniert jeden Tag mit<br />
ganz unterschiedlichen Menschen<br />
und steht ständig vor neuen Herausforderungen.<br />
Logisch: Ein Kunde, der<br />
Stahlträger verschickt, hat ganz andere<br />
Anforderungen als einer, der Dessous<br />
transportieren möchte. Langeweile ist<br />
in der Transport- und Logistikbranche<br />
ein Fremdwort.<br />
Berufseinstieg mit Biss<br />
Um im Beruf aufgehen zu können, sind<br />
einige Eigenschaften notwendig. Dazu<br />
gehört etwa kaufmännisches Geschick,<br />
denn ein Transportmanager verhandelt<br />
auf den von ihm betreuten Routen die<br />
Preise im Einkauf wie im Verkauf und<br />
schließt mit den Kunden Verträge ab.<br />
Kontaktfreude ist eine weitere Eigenschaft,<br />
die in diesem Beruf unerlässlich<br />
ist. Die Akquise neuer Kunden ist einer<br />
der wichtigsten Aspekte im Beruf.<br />
„Aber keine Angst, wir haben ein sehr<br />
klares System und wir trainieren die<br />
Verkaufsfähigkeiten laufend. Das hat<br />
nichts mit Keilen zu tun, sondern mit<br />
einem guten Gefühl für die Bedürfnisse<br />
unserer Kunden. Wer bei uns anfängt,<br />
lernt die Kunst des Verkaufens von<br />
Grund auf“, sagt Geschäftsführer Michael<br />
Lukasser.<br />
In einer Branche, wo länderübergreifend<br />
Waren von A nach B transportiert<br />
werden müssen, ist die Kenntnis<br />
mindestens einer Fremdsprache ein<br />
weiteres Kriterium. „In unserem Büro<br />
erklingt ein bunter Sprachenmix. Die<br />
eine Kollegin verhandelt gerade auf<br />
Italienisch, am Tisch daneben hört man<br />
Ungarisch, dort Französisch und hier<br />
Englisch. Aber keine Angst, es müssen<br />
keine hochtrabenden Gedichte<br />
in einer Fremdsprache interpretiert<br />
werden, sondern mit ganz normalen<br />
Leuten der Transportalltag organisiert.<br />
Wer Grundkenntnisse in einer Sprache<br />
hat und sich was traut, ist in der Regel<br />
Foto: Tirolia
TIROLIA SPEDITION | PROMOTION<br />
sehr gut unterwegs“, weiß Lukasser.<br />
Darüber hinaus sind Eigeninitiative und<br />
Neugier weitere Charaktereigenschaften,<br />
auf die einTransportmanager nicht<br />
verzichten kann. Biss, Kontaktfreude,<br />
kaufmännisches Geschick, Teamplay<br />
und Kenntnis einer zweiten Sprache –<br />
diese Eigenschaften muss man mitbringen,<br />
um bei Tirolia erfolgreich arbeiten<br />
zu können. Alle weiteren Fertigkeiten<br />
werden einem vor ort beigebracht. So<br />
können unsere Mitarbeiter ihre Kunden<br />
dabei unterstützen, Zeit zu sparen.<br />
Das entspricht unserem Konzept einer<br />
Speedition.<br />
LAngeWeiLe ALs<br />
fremDWOrt<br />
Im schönen Ebbs – auf halber Strecke<br />
zwischen Innsbruck und München –<br />
gelegen, lässt es sich bei der Tirolia, die<br />
auf ein hocheffi zientes Transportmanagement-System<br />
setzt, bestens arbeiten.<br />
Es gibt einerseits klare Regeln und<br />
Abläufe, andererseits wird in diesem<br />
Rahmen zu 100 Prozent selbstständig<br />
gearbeitet. „Wir sind so erfolgreich,<br />
weil bei uns wirklich alle perfekt zusammenspielen“,<br />
sagt der 33-jährige<br />
Geschäftsführer, der nur eines nicht<br />
mag: schlampige Bewerbungen.<br />
In den meisten Berufen heißt es für<br />
Neueinsteiger: Geduld haben und sich<br />
hocharbeiten. Erst einmal die simplen<br />
Aufgaben und ein bescheidenes Gehalt.<br />
Weiter kommt man erst mit den<br />
Jahren, mit einem netten Titel auf der<br />
Visitenkarte und ein klein wenig mehr<br />
Gehalt. Bei den Transportmanagern<br />
von Tirolia läuft das grundlegend anders:<br />
Alle, die im Unternehmen anfangen,<br />
lernen in den ersten zwei Monaten<br />
das Arbeitssystem kennen, das die<br />
Spedition in über 30 Jahren entwickelt<br />
hat. Neben diesem intensiven Basistraining<br />
arbeiten neue Mitarbeiter<br />
jeden Tag schon ein paar Stunden in<br />
der Praxis mit. Daraus resultiert eine<br />
erstaunlich rasche Entwicklung. Nach<br />
der Einschulung übernehmen die Mitarbeiter<br />
erste Verkehrslinien und managen<br />
diese selbstständig. Sie kaufen<br />
Transportvolumen ein, suchen dafür<br />
Kunden und organisieren dann den<br />
Berufsbilder, Perspektiven und Benefits<br />
Gesuchte Qualifikationen:<br />
kaufmännisches Know-how und/oder höhere kaufmännische Ausbildung, perfektes<br />
Deutsch und eine weitere europäische Sprache, Talent und Kenntnisse im Verkauf,<br />
Zielstrebigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen<br />
Gesuchte Mitarbeiter: Transportmanager, Verkaufsdisponent<br />
Benefits: Kantine mit Slow-Down-Lounge, Mitarbeiterküche, freies W-LAN, Getränke<br />
(Kaffee, Tee) zur freien Entnahme, Gesundheitsmaßnahmen (Yoga, Pilates, Nichtraucherbüro),<br />
Betriebsarzt, Fitnessangebote nach Absprache, Firmenwagen (funktionsabhängig),<br />
Barrierefreiheit, Paten- & Mentoren-Programm, Gratis-Parken, gute<br />
Anbindung an die Öffi s, Aus- und Weiterbildung (Training, Workshops, Seminare,<br />
In-House-Schulungen), Kinderbetreuung im Tirolia-Kids-Club, Mitarbeiter-Events,<br />
betriebliche Altersvorsorge, Mitarbeiterwohnungen, Mitarbeiterbeteiligung am Unternehmenserfolg<br />
Transport. Ein Coach und Kolleginnen<br />
und Kollegen stehen bei diesen Aufgaben<br />
hilfreich zur Seite und zeigen ihren<br />
neuen Kollegen, wie sie als Transportmanager<br />
immer besser werden können.<br />
Neue Mitarbeiter übernehmen im<br />
Unternehmen schnell Verantwortung.<br />
Wer sich bewährt, spürt das auch am<br />
eigenen Konto. Deshalb ist die Spedition<br />
für Berufseinsteiger, die sich rasch<br />
entfalten wollen, ein überaus attraktiver<br />
Arbeitgeber. In der Logistikbranche hat<br />
traditionell gute Karten, wer eine wirtschaftliche<br />
Ausbildung à la HAK, Tourismusschule<br />
oder HLW oder ein Wirtschafts-<br />
und Logistik-Studium absolviert<br />
hat. Wer einen völlig anderen Lebenslauf<br />
hinter sich hat, sollte sich aber keinesfalls<br />
entmutigen lassen. „Wer denkt,<br />
dass er das Zeug zum Transportmanager<br />
hat, nur zu! Den Mutigen gehört<br />
die Welt. Und bei uns zählt Leistung<br />
statt Schulnoten“, versichert Geschäftsführer<br />
Michael Lukasser.<br />
INFoRMATIoNEN<br />
www.tirolia.at<br />
Bezahlte Anzeige
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
Starke Europaregion<br />
Wirtschaft. Michael Misslinger, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Bezirksbank<br />
<strong>Kufstein</strong>, sieht die Region auf einem guten Weg und nimmt Stellung zu<br />
den wirtschaftlichen Entwicklungen und bankenspezifischen Themen.<br />
ECHO: Was zeichnet den Bezirk<br />
<strong>Kufstein</strong> wirtschaftlich aus?<br />
Michael Misslinger: Im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
gibt es eine vielfältige Gewerbestruktur,<br />
einen guten Branchenmix,<br />
der von gut strukturierten landwirtschaftlichen<br />
Betrieben, Tourismusbetrieben<br />
über klein- und mittelständische<br />
Unternehmen bis hin zu international<br />
agierenden Unternehmen<br />
reicht. Die Verkehrsanbindung in alle<br />
Himmelsrichtungen und eine sehr gut<br />
ausgebaute Infrastruktur unterstützen<br />
die Ansiedlung von neuen Betrieben.<br />
Daraus resultiert die in unserem Bezirk<br />
sehr positive Arbeitsplatzsituation<br />
und eine entsprechende Kaufkraft der<br />
Bevölkerung, die durch den stetigen<br />
Zuzug in die Ballungsräume <strong>Kufstein</strong><br />
und Wörgl – hier gibt es nach wie<br />
vor die höchsten Wachstumsraten<br />
in Österreich – kontinuierlich steigt.<br />
Und nicht zuletzt das große Angebot<br />
von Bildungseinrichtungen. Wörgl<br />
ist seit jeher eine Schulstadt und in<br />
<strong>Kufstein</strong> hat sich hier in den letzten<br />
Jahrzehnten mit der Gründung der<br />
Fachhochschule, der internationalen<br />
Schule und auch den Berufsschulen<br />
sehr viel getan. Das macht den Bezirk<br />
<strong>Kufstein</strong> insbesondere auch für junge<br />
Menschen attraktiv.<br />
ECHO: In welchen Bereichen sehen<br />
Sie noch Potenziale, die genutzt werden<br />
wollen?<br />
Misslinger: Potenzial sehe ich insbesondere<br />
im Bereich des anhaltenden<br />
Trends „sanfter Tourismus“. Wir leben<br />
und arbeiten in einer Region in der<br />
andere Menschen Urlaub machen<br />
und diese Region gilt es zu fördern –<br />
und vor allem zu erhalten und, wie der<br />
Name schon sagt, sanft zu entwickeln<br />
um sie für Generationen zu erhalten.<br />
Dem Megatrend Digitalisierung kann<br />
sich schon jetzt keine Region und keine<br />
Branche, kein Unternehmen entziehen.<br />
Konnektivität, Individualisierung<br />
und Mobilität gewinnen zunehmend<br />
an Bedeutung. Hier liegt sicher großes<br />
Wachstumspotenzial für die Zukunft.<br />
ECHO: Wo liegen die Herausforderungen<br />
im Bezirk?<br />
Misslinger: Großes Potenzial und<br />
Herausforderungen liegen wie gesagt<br />
in der Digitalisierung – hier insbesondere<br />
in der Versorgung mit Internet-<br />
Breitband-Infrastruktur. Hier stehen<br />
im Bezirk hervorragende Dienstleister<br />
zur Verfügung.<br />
Auch leistbares Wohnen ist ein Thema<br />
im gesamten Bezirk. In den Dörfern<br />
ebenso wie in den größeren Städten<br />
<strong>Kufstein</strong> und Wörgl. Vorhandenes<br />
Bauland steht zur Verbauung nur<br />
begrenzt zur Verfügung und weitere<br />
Widmungen sind oft schwierig durchzusetzen.<br />
Dabei stößt der Wohnbau an<br />
seine Grenzen. Was sich folglich sehr<br />
stark auf die Preise niederschlägt. Das<br />
Thema – besonders im Winter, zunehmend<br />
aber auch in den Sommer-<br />
Fotos: Raiffeisenbank <strong>Kufstein</strong><br />
64<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
monaten – ist der stetig ansteigende<br />
Verkehr und, bedingt durch die Autobahnmaut<br />
und Grenzkontrollen in<br />
Kiefersfelden, auch der Verkehrsfluss<br />
durch die Stadt <strong>Kufstein</strong> und dann in<br />
Folge in die Wintersportorte. Hier eine<br />
annähernd zufriedenstellende Lösung<br />
zu erarbeiten, ist wohl eine der größten<br />
Herausforderungen unseres Bezirks.<br />
ECHO: Inwiefern profitiert <strong>Kufstein</strong><br />
von der Grenznähe zum wirtschaftlich<br />
starken Bayern?<br />
Misslinger: <strong>Kufstein</strong> profitiert seit<br />
jeher von seiner herausragenden<br />
verkehrsgünstigen Lage in alle Richtungen,<br />
nicht nur von und nach Bayern.<br />
Die Inntalautobahn verbindet<br />
Italien, Innsbruck, <strong>Kufstein</strong>, Salzburg<br />
und München und ist eine der wichtigsten<br />
Tourismus-, Transit- und Güterstrecken<br />
Europas. Dasselbe gilt auch<br />
„Im Raum <strong>Kufstein</strong> sind<br />
die Voraussetzungen<br />
für eine prosperierende<br />
Zukunft vorhanden.“<br />
Michael Misslinger,<br />
Vorstandsvorsitzender Raiffeisen<br />
Bezirksbank <strong>Kufstein</strong><br />
für die Bahnverbindung, die durch die<br />
Errichtung des Brenner-Basistunnels<br />
mit den entsprechenden Zubringerstrecken<br />
für den Güterverkehr noch<br />
mehr an Bedeutung gewinnen wird.<br />
Der Bezirk und auch die Stadt <strong>Kufstein</strong><br />
sind so in alle Himmelsrichtungen<br />
bestens verbunden und schnell<br />
erreichbar. Der bayrische Gast – insbesondere<br />
der Münchner – ist ein sehr<br />
kaufkräftiger Gast. In der Stadt <strong>Kufstein</strong><br />
und im <strong>Kufstein</strong>er Umfeld schätzen<br />
junge Leute, die hier arbeiten und<br />
studieren, neben der Lebensqualität<br />
und dem hohen Freizeitwert besonders<br />
auch die urbanen Vorzüge durch<br />
die Nähe zu den Städten Innsbruck,<br />
Salzburg und München. Insgesamt<br />
sehe ich in der Gesamtregion Bayern-<br />
Tirol-Südtirol eine starke grenzüberschreitende<br />
Europaregion.<br />
ECHO: Geld ist derzeit billig wie nie<br />
zuvor. Macht sich das in der Investitionstätigkeit<br />
der heimischen Unternehmen<br />
bemerkbar?<br />
Misslinger: Grundsätzlich ist die Investitionstätigkeit<br />
seit bereits mehreren<br />
Jahren auf einem bemerkenswert<br />
hohen Niveau. Das anhaltend und historisch<br />
niedrige Zinsniveau trägt natürlich<br />
das ihre dazu bei. Spürbar sind<br />
die niedrigen Zinsen auf der anderen<br />
Seite auch in der Investitionstätigkeit<br />
Porsche <strong>Kufstein</strong> | promotion<br />
Vielen Dank für die Sterne!<br />
Das Autohaus Porsche <strong>Kufstein</strong> punktet österreichweit mit höchster Kundenzufriedenheit<br />
und bedankt sich für das große Vertrauen.<br />
Herbert Wallner ist Betriebsleiter von<br />
Porsche <strong>Kufstein</strong> und möchte sich bei<br />
allen Kunden für ihre Treue bedanken.<br />
Fünf von maximal fünf Sternen für Porsche<br />
<strong>Kufstein</strong> – so lautet das Fazit der<br />
Kunden auf dem Online-Bewertungsportal<br />
car.advisor.at. „Dass wir mit fünf<br />
Sternen zu Österreichs besten Autohäusern<br />
gehören, freut uns natürlich sehr“,<br />
sagt Betriebsleiter Herbert Wallner. In<br />
seinem Betrieb ist ein 50-köpfiges Mitarbeiterteam<br />
stets um Kundenzufriedenheit<br />
bemüht. Die angebotene Autopalette ist<br />
mit allen Modellen der Marken Skoda,<br />
VW und Audi sehr breit gefächert und<br />
richtet sich sowohl an Geschäftsleute als<br />
auch an private Autokäufer. Für jede Marke<br />
steht den Kunden entsprechend geschultes<br />
Fachpersonal zur Verfügung.<br />
Das Autohaus punktet aber auch mit<br />
seiner Werkstatt, mit umfassender Unfallinstandsetzung<br />
und zertifizierten Unfallspezialisten,<br />
die sich für die Kunden um<br />
zeitaufwändige Details kümmern. Oder<br />
mit maßgeschneiderten, hauseigenen<br />
Versicherungsmodellen der Porschebank<br />
für verschiedene Leistungen – alles aus<br />
einer Hand, damit die Kunden Zeit, Geld<br />
und Nerven sparen.<br />
Fünf Sterne bestätigen nun, dass die<br />
Autohausmitarbeiter den serviceorientierten<br />
Geist leben und Kundenzufriedenheit<br />
hier ein echtes Anliegen und keine<br />
leere Floskel ist. Fünf Sterne bedeuten<br />
aber auch Wertschätzung und Bestätigung<br />
für die Arbeit bei Porsche <strong>Kufstein</strong>, betont<br />
auch Betriebsleiter Herbert Wallner:<br />
„Und dafür möchten wir uns von Herzen<br />
bedanken, und genau so weitermachen!“<br />
www.porschekufstein.at<br />
Bezahlte Anzeige
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
der traditionellen Sparer. Es wird weniger<br />
gespart und mehr in Sachwerte<br />
wie z. B. Immobilien, Sanierungen u.<br />
a. investiert.<br />
ECHO: Als Regionalbank sind Sie<br />
nahe bei den Menschen. Wie optimistisch<br />
blicken die <strong>Kufstein</strong>erinnen und<br />
<strong>Kufstein</strong>er in die Zukunft?<br />
Misslinger: <strong>Kufstein</strong> wird seinem<br />
Ruf als „Perle Tirols“ mehr als gerecht.<br />
Dafür tragen wir aber alle miteinander<br />
die Verantwortung und jeder muss<br />
einen Beitrag – laufend! – leisten. Die<br />
Grundstimmung ist aus meiner Sicht<br />
sehr positiv. Es gibt eine hohe Lebensqualität<br />
und eine funktionierende<br />
Wirtschaft. Das sind gute Aussichten.<br />
ECHO: Wie nehmen Sie die Stimmung<br />
unter den Unternehmern wahr?<br />
Misslinger: Die Region entwickelt<br />
sich gut. Das positive Umfeld spiegelt<br />
sich auch in der Wirtschaft wider.<br />
Neue Unternehmen zieht es nach <strong>Kufstein</strong>,<br />
in die Stadt und auch sehr stark<br />
in ihr Umfeld. So sind für den ganzen<br />
Bezirk die Voraussetzungen für eine<br />
prosperierende Zukunft vorhanden.<br />
ECHO: Der Bankensektor in Österreich<br />
und natürlich auch in Tirol ist<br />
gerade in einer Phase der Konsolidierung.<br />
Regulatorische Vorschriften einerseits,<br />
historisch niedrige bzw. sogar<br />
negative Zinsen nagen an der Profitabilität<br />
der Banken. Wie ist Ihr Institut<br />
diesbezüglich aufgestellt?<br />
Misslinger: Regulatorik trifft natürlich<br />
auch die Raiffeisen Bezirksbank<br />
<strong>Kufstein</strong>. Unser USP, das Alleinstellungsmerkmal<br />
als genossenschaftlich<br />
ausgerichtete regionale Bank, ist die<br />
Nähe zu den Kunden. Wir kennen<br />
unsere Kunden und sind ein stabiler<br />
Partner, auch in Zeiten, in denen die<br />
Sonne nicht scheint. In Bezug auf<br />
die Regulatorik haben wir sehr viele<br />
„Hausaufgaben“ bereits erledigt und<br />
„Ein vorhandenes Vermögen lässt sich auch heute<br />
gewinnbringend anlegen, wenn man die richtige, auf<br />
den Kunden abgestimmte Strategie findet und die<br />
Veranlagung langfristig arbeiten lässt.“<br />
blicken deshalb optimistisch in die<br />
Zukunft.<br />
ECHO: Das Image der Banken war<br />
schon einmal besser, Groß- und Investmentbanken<br />
haben mit riskanten<br />
Abenteuern den Ruf einer ganzen<br />
Branche beschädigt. Differenzieren<br />
die heimischen Kunden genug oder<br />
kommen auch Regionalbanken in den<br />
„Genuss“ dieses negativen Images?<br />
Misslinger: Unsere Kunden wissen<br />
sehr genau, mit wem sie es zu tun<br />
haben. Wir können durch die Nähe<br />
zu unseren Kunden – hier meine ich<br />
nicht nur die räumliche Nähe, sondern<br />
auch die Tatsache, dass wir unsere<br />
Kunden kennen und umgekehrt<br />
– ganz anders agieren als Groß- und<br />
Investmentbanken. Hier können wir<br />
uns ganz klar abgrenzen. Als Raiffeisenbank<br />
sind wir in der Region für die<br />
Region da – das spüren und schätzen<br />
unsere Kunden. Dies hat seit Beginn<br />
der sogenannten Finanzkrise, vor<br />
nunmehr neun Jahren, zu einer regelrechten<br />
Renaissance der Regionalbanken<br />
geführt.<br />
ECHO: Sparen ist derzeit aufgrund<br />
der Zinssituation nicht rasend attraktiv.<br />
Mit welchen Finanzprodukten lässt<br />
sich derzeit ein solider Zinsertrag bei<br />
überschaubarem Risiko generieren?<br />
Misslinger: Auch wenn derzeit die<br />
Ertragssituation im Ansparbereich<br />
nicht mehr so attraktiv ist, wie das<br />
noch vor zehn oder 15 Jahren der<br />
Fall war, liegt der grundsätzliche Spargedanke<br />
ja darin, vorzusorgen bzw.<br />
Reserven für die Zukunft aufzubauen.<br />
Die Verzinsung ist dabei nur ein<br />
Michael Misslinger,<br />
Vorstandsvorsitzender Raiffeisen Bezirksbank <strong>Kufstein</strong><br />
positiver Nebeneffekt – aber nicht der<br />
ureigene Sinn des Sparens. Ein vorhandenes<br />
Vermögen lässt sich auch<br />
heute gewinnbringend anlegen, wenn<br />
man die richtige, auf den Kunden<br />
abgestimmte Strategie findet und die<br />
Veranlagung langfristig arbeiten lässt.<br />
Ein richtiger Mix aus verschiedenen<br />
Veranlagungsformen bietet langfristig<br />
Sicherheit.<br />
ECHO: Mit welcher Zinsentwicklung<br />
rechnen Sie mittelfristig?<br />
Misslinger: Hier eine Aussage zu<br />
treffen, ist sehr schwierig, da sich die<br />
Rahmenbedingungen sehr schnell<br />
ändern können. Die Prognosen für die<br />
nächsten Jahre zeigen eine weitgehend<br />
unveränderte Zinssituation, wenngleich<br />
die Zinsen „am langen Ende“<br />
nach oben zeigen. Es wird jedoch mittelfristig<br />
wohl zu keiner wesentlichen<br />
Zinserhöhung kommen.<br />
ECHO: Wie risikoavers oder -affin<br />
ist der durchschnittliche heimische<br />
Sparer?<br />
Misslinger: Der heimische Sparer<br />
veranlagt grundsätzlich konservativ.<br />
Das ist grundsätzlich sehr gut, denn<br />
wir können diese Gelder dann in<br />
Form von Krediten an unsere Kunden<br />
in der Region vergeben und somit unserem<br />
Genossenschaftsauftrag Rechnung<br />
tragen. Überschaubare Vermögensanteile<br />
werden von unseren Kunden,<br />
je nach Risikobereitschaft, auch in<br />
risikobehafteten Veranlagungen wie z.<br />
B. Fonds und auch Aktien veranlagt.<br />
Sicherheit steht bei den meisten Veranlagungen<br />
jedoch im Vordergrund.<br />
<br />
Interview: Marian Kröll<br />
66<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
RECON | PROMOTION<br />
Freundschaftlich. Fair. Familiär<br />
RECON ist ein innovatives Familienunternehmen, dem es wichtig ist,<br />
jedem einzelnen Teammitglied entsprechende Perspektiven zu bieten.<br />
Foto: RECON<br />
Gebäude aus Containermodulen<br />
waren in der Vergangenheit<br />
vielfach reine Zweckbauten,<br />
ohne jeglichen Anspruch an<br />
Bauqualität und äußeres Erscheinungsbild.<br />
Hier hat sich viel verändert. Es sind<br />
modulare Gebäude mit Stil. Dabei sind<br />
dem Exterior- und Interior-Design keine<br />
Grenzen gesetzt.<br />
RECON modular space solutions,<br />
mit Sitz in Ebbs, ist der Spezialist für<br />
modulares Wohnen und Arbeiten.<br />
Das Unternehmen bietet alles aus einer<br />
Hand – von der Planung bis zur<br />
Schlüsselübergabe. Gemeinsam mit<br />
den Auftraggebern werden optimale<br />
Lösungen für alle Bereiche erarbeitet:<br />
Fundamentierung, Raumaufteilung, Innenraumgestaltung,<br />
Möblierung, Statik,<br />
Haustechnik, Heizung, Strom, Wasser,<br />
Abwasser, Treppenzugänge, Fassadengestaltung,<br />
Überdachungen und vieles<br />
mehr. Große Gebäudekomplexe für<br />
Unternehmen, Schulen, Seniorenzentren<br />
etc. zählen dabei zu RECONs<br />
Fachgebieten.<br />
Als europaweiter Anbieter solch spezieller<br />
Lösungen und Dienstleistungen<br />
ist RECON ein attraktiver Arbeitgeber<br />
in der Region. Das Team, bestehend<br />
aus ausgebildeten Fachkräften der jeweiligen<br />
Bereiche und Gewerke, ist<br />
dynamisch und smart. Vom Ingenieur<br />
„ Ein wesentlicher Teil<br />
unseres Erfolgs beruht auf<br />
unseren verlässlichen und<br />
motivierten Mitarbeitern,<br />
welche unsere grundsätzlichen<br />
Vorstellungen teilen<br />
und als Team die täglichen<br />
Herausforderungen meistern.<br />
Trotz des stetigen Wachstums während der letzten<br />
Jahre legen wir großen Wert darauf, durch einen respektvollen<br />
und fairen Umgang miteinander unser gutes Betriebsklima<br />
zu erhalten.“<br />
GF René Wurzer<br />
über Vertriebsmitarbeiter bis zu Monteuren<br />
– jeder fi ndet seinen Platz im<br />
Projektmanagement und kann sich mit<br />
eigenständigem Arbeiten verwirklichen.<br />
Dabei wird großer Wert auf Verantwortungsbewusstsein<br />
gelegt. Alle Teammitglieder<br />
begegnen sich auf der gleichen<br />
Ebene und verfolgen mit Freude ein<br />
gemeinsames Ziel. Das klassische Chef-<br />
Mitarbeiter-Denken wird bewusst wenig<br />
gelebt.<br />
KONTAKT<br />
RECON Europe GmbH<br />
Wildbichler Straße 2<br />
6341 Ebbs/Tirol<br />
Tel. +43 5373 20 777 0<br />
Fax +43 5373 20 777 220<br />
office@recon.eu<br />
www.recon.eu<br />
Bezahlte Anzeige
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
Wirtschaftsbremse<br />
Reformstau<br />
Steuerberater. Friedrich Obholzer sieht den Handlungsspielraum der Politik<br />
durch Reformstau und Staatsverschuldung stark schwinden und stellt den Vergleich<br />
zu Nachbar Deutschland an, der Österreich weiter abzuhängen droht.<br />
ECHO: Vor einigen Jahren hat man<br />
aus Deutschland noch neidvoll auf<br />
den kleinen Nachbarn Österreich<br />
geblickt, der bei allen wesentlichen<br />
Kennzahlen vorangelegen war.<br />
Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet,<br />
in Standortrankings verliert<br />
Österreich kontinuierlich an Boden.<br />
Woran könnte das liegen?<br />
Friedrich Obholzer: Österreich<br />
war europaweit in einer anerkannt<br />
guten Position. Es wurde aber sträflich<br />
verabsäumt, angekündigte Reformvorhaben<br />
zügig umzusetzen und die<br />
Staatsverschuldung auf ein angemessenes<br />
Maß zu reduzieren. Mit dem<br />
EU-Beitritt ist eine weitere Verwaltungsebene<br />
geschaffen worden. Österreich<br />
hat jedoch keine Maßnahmen<br />
gesetzt, um seinen Verwaltungsapparat<br />
adäquat zu reduzieren. Dies spürt<br />
der Unternehmer und Bürger im täglichen<br />
Leben. In konjunkturell starken<br />
Jahren hat man es nicht geschafft, die<br />
Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen,<br />
die derzeit bei 85,5 Prozent<br />
des BIP liegt. Dies ist insbesondere<br />
– ohne Berücksichtigung der Bankenrettungen<br />
– auf eine ineffiziente<br />
Ausgabenpolitik zurückzuführen. Die<br />
Steuereinnahmen befinden sich im<br />
Gegensatz dazu auf einem Rekordhoch.<br />
Diese Entwicklungen werden<br />
schmerzliche Folgen nach sich ziehen.<br />
„Österreich hat es selbst<br />
in konjunkturell starken<br />
Jahren nicht geschafft, die<br />
Staatsverschuldung in den<br />
Griff zu bekommen.“<br />
ECHO: Dazu kommen derzeit noch<br />
die Zinseffekte, durch die sich der Finanzminister<br />
sehr viel Geld spart.<br />
Obholzer: Richtig. Durch die niedrigen<br />
Zinsen kann sich der Staat zu<br />
Lasten der Sparer (noch) billig finanzieren.<br />
ECHO: Wo kommt das deutsche<br />
Wachstum her?<br />
Obholzer: Das dortige Wachstum<br />
ist stark industriegetrieben. Dabei<br />
gibt es natürlich auch Risiken, vor<br />
allem in der Automobilbranche, wo<br />
sich die Lage relativ schnell drehen<br />
Fotos: Kröll<br />
68<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
kann. Unser Nachbar ist<br />
uns in wichtigen Bereichen<br />
voraus. In Österreich haben<br />
wir ein verhalteneres<br />
Wachstum und einen<br />
wesentlich schwächeren<br />
realen Einkommenszuwachs.<br />
Ich finde es bedrückend,<br />
dass die Reallöhne<br />
laut Statistik der EU-<br />
Kommission im Jahresdurchschnitt<br />
in Österreich<br />
kaum gewachsen sind. Der<br />
EU-Schnitt liegt bei 1,0<br />
Prozent, Deutschland bei<br />
1,8 und Österreich nur bei<br />
0,2 Prozent. Der deutsche<br />
Dienstnehmer hat – auch<br />
durch die niedrigeren Abgabenlasten<br />
– ein größeres<br />
Realeinkommen. Die in<br />
Österreich kaum spürbaren<br />
Reallohnzuwächse in Verbindung<br />
mit der Inflation<br />
schwächen die Kaufkraft<br />
der Haushalte und somit<br />
die Wirtschaft. Das sind<br />
alles Krisenzeichen, die die<br />
Nation belasten werden.<br />
Das Land Tirol und der<br />
Bezirk <strong>Kufstein</strong>, die eigentlich<br />
gut dastehen, werden<br />
das mitzutragen haben.<br />
Mut zu sofortigen und<br />
substanziellen Reformen<br />
ist angesagt.<br />
ECHO: Wo sehen Sie<br />
als Unternehmer den dringendsten<br />
Handlungsbedarf ?<br />
Obholzer: Aus Unternehmer-<br />
und Steuerberatersicht<br />
ist dringend<br />
eine Vereinfachung und<br />
Harmonisierung der Bemessungsgrundlagen<br />
für<br />
die Lohnabgaben und Sozialversicherungsbeiträge<br />
notwendig. Das derzeitige<br />
Arbeitsrecht ist unpraktikabel<br />
und schikanös. Das Fördersystem<br />
ist zudem viel zu<br />
komplex. Weiters sollte der<br />
Fokus auf die Beseitigung<br />
von Doppelgleisigkeiten<br />
in den Strukturen und auf<br />
den Bürokratieabbau gelegt<br />
werden.<br />
ECHO: Schlagwort Bürokratie:<br />
Die musterknabenhafte<br />
Übererfüllung von<br />
EU- und sonstigen internationalen<br />
Verpflichtungen<br />
– das sogenannte Gold-<br />
Plating – hat in Österreich<br />
eine ebenso lange wie teure<br />
Tradition.<br />
Obholzer: Hinter den<br />
EU-Vorschriften steht<br />
grundsätzlich der Gedanke<br />
der Harmonisierung<br />
im Binnenmarkt, was dem<br />
Unternehmer eigentlich zugutekommt,<br />
da dies einen<br />
einheitlichen Standard in<br />
der EU beinhaltet. Das Problem<br />
besteht in vielen nicht<br />
notwendigen Vorschriften<br />
und der in Österreich überbordenden<br />
Umsetzung von<br />
EU-Vorgaben. Als Musterbeispiel<br />
dafür könnte man<br />
die Allergenverordnung<br />
nennen. Diese wurde von<br />
Österreich weit über die EU-<br />
Vorgaben hinaus umgesetzt.<br />
Das ist kontraproduktiv und<br />
belastet die Wirtschaft. Aus<br />
österreichischer Sicht ist<br />
die Registrierkassenpflicht<br />
zu nennen. Diese hat nur<br />
zu Mehrkosten und einem<br />
erhöhten Organisationsaufwand<br />
für die Betriebe und<br />
den Staat geführt, jedoch<br />
ohne wesentliche Mehreinnahmen.<br />
DAS MASSIVHOLZHAUS I WIR SCHAFFEN ELEMENTARE WERTE<br />
MASSIV BAUEN<br />
MIT HOLZ!<br />
Überzeugende Argumente<br />
Perfekte Bauphysik – ideales Raumklima<br />
Kurze Bauzeiten – finanzielle Einsparungen<br />
Keine Baufeuchte – keine Trocknungszeiten<br />
Zukunftsorientiert Bauen<br />
Mehr Wohnraum bei gleichen Dämmwerten<br />
Gestaltungsfreiheit durch massiven Baustoff<br />
High-Tech vom Werkstoff bis zum fertigen Haus<br />
Besichtigen Sie Referenzobjekte in Ihrer Nähe!<br />
Auch Sie werden von diesem Raumklima<br />
begeistert sein!<br />
DMH Handels GmbH<br />
Hans Reisch-Str. 12, 6330 <strong>Kufstein</strong>, Tel.: +43 (0)5372 72138<br />
Fax: +43 (0)5372 72148, E-Mail: office@dasmassivholzhaus.com<br />
www.dasmassivholzhaus.com
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
„Früher hat man Gesetze gemacht,<br />
die verständlich und ausgereift<br />
waren und deshalb auch<br />
Bestand hatten.“<br />
ECHO: Sehen Sie generell ein<br />
Problem mit der Praktikabilität von<br />
Steuergesetzen?<br />
Obholzer: Früher hat man Gesetze<br />
unter Einbindung der Sozialpartner<br />
entwickelt, die verständlich<br />
und ausgereift waren<br />
und deshalb auch Bestand hatten.<br />
Heute macht die Politik Gesetze,<br />
die meist schwer verständlich sind<br />
und binnen kurzer Zeit mehrmals<br />
novelliert werden müssen. Die Gesetzgebung<br />
ist unstet und schnell<br />
geworden. Das wirkt hemmend auf<br />
die Wirtschaft. Es ist heutzutage<br />
fast unmöglich, den Überblick über<br />
aktuelle gesetzliche Regelungen zu<br />
behalten.<br />
ECHO: Die Gesetzgebung hat also<br />
qualitativ merklich abgebaut?<br />
Obholzer: Ja, das ist festzustellen.<br />
Aufgrund des Qualitätsverlusts entstehen<br />
Unsicherheiten auf Unternehmer-,<br />
Steuerberater- und Beamtenebene.<br />
Manche Gesetze haben im<br />
Grundsatz den richtigen Ansatz, sind<br />
jedoch in der Umsetzung belastend<br />
und viel zu kompliziert.<br />
ECHO: Wie vorhin angesprochen<br />
verliert Österreich gegenüber Nachbar<br />
Deutschland an Boden. Wie<br />
konkurrenzfähig ist der Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
verglichen mit dem angrenzenden<br />
bayrischen Raum?<br />
Obholzer: Bayern und Tirol halte<br />
ich für vergleichbar. Da wie dort sind<br />
die Menschen fleißig. Bayern hat den<br />
Vorteil einer geringeren Abgabenquote<br />
und beherbergt etliche namhafte<br />
Weltkonzerne. Im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
gibt es einen sehr guten Branchenmix<br />
und auch ein wenig Industrie. Die ist<br />
vor allem für das internationale, vernetzte<br />
Denken wichtig. Konjunkturell<br />
sind Bayern und Tirol wesentlich<br />
selbsttragender als die jeweiligen<br />
Gesamtstaaten. Tirols und <strong>Kufstein</strong>s<br />
Unternehmen sind in Bayern seit<br />
Langem wettbewerbsfähig.<br />
ECHO: In Österreich ist der Abstand<br />
zwischen den geringsten<br />
Erwerbseinkommen und dem<br />
Arbeitslosengeld nicht allzu groß.<br />
Despektierlich wird in diesem Zusammenhang<br />
oft von der „sozialen<br />
Hängematte“ gesprochen. Halten<br />
Sie das für zulässig?<br />
Obholzer: Wir haben sicher so etwas<br />
in der Art. Soziale Absicherung<br />
in Maßen ist wichtig und völlig in<br />
Ordnung. Es ist jedoch unzulässig,<br />
dass im Einzelfall Arbeit weniger<br />
bringt als die „soziale Hängematte“.<br />
Das gesamte Sozialsystem ist mittlerweile<br />
in Teilen „übersozial“.<br />
ECHO: Fachkräfte sind in vielen<br />
Bereichen sehr schwer oder gar nicht<br />
zu bekommen.<br />
Obholzer: Das liegt zum einen an<br />
der Demografie, aber auch an einer<br />
gewissen Hochschulmanie, die um<br />
sich gegriffen hat. Die gesellschaftliche<br />
Gleichstellung von Meister und<br />
Akademiker wäre ein Lösungsansatz.<br />
Laut einer aktuellen Umfrage aus<br />
Bayern sehen mehr als 80 Prozent<br />
der Unternehmer das größte Risiko<br />
für die Zukunft des Unternehmens<br />
in der mangelnden Verfügbarkeit<br />
qualifizierter Arbeitskräfte. Das erzeugt<br />
zum einen zusätzlichen Druck,<br />
weiter zu digitalisieren und zu automatisieren,<br />
führt aber letztlich auch<br />
dazu, dass die Wirtschaft nicht mehr<br />
in dem Ausmaß wachsen kann, wie<br />
es ihrem Potenzial entspräche. Das<br />
gefährdet das System als Ganzes.<br />
ECHO: Politische Sonntagsreden<br />
bemühen seit Jahren den Bürokratieabbau.<br />
Bemerken Sie davon etwas?<br />
Obholzer: Nicht im Mindesten.<br />
Jede angekündigte Vereinfachung<br />
mündetet in einer Verkomplizierung.<br />
Die Verantwortlichen sind<br />
aufgefordert, schnellstens die schon<br />
lange bekannten Baustellen anzugehen.<br />
Interview: Marian Kröll<br />
70<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
PIRLO | PROMOTION<br />
Pirlo – der Tiroler<br />
Verpackungsexperte<br />
Sie sind vermeintlich alltäglich und<br />
stehen oftmals in der Kritik – Verpackungen.<br />
Dabei sind durchdachte<br />
Verpackungen nicht wegzudenken. Sie<br />
sorgen nicht nur für eine ansprechende<br />
Präsentation von Produkten, auch schützen<br />
sie diese vor äußeren Einfl üssen und<br />
– gerade bei gefährlichen Füllgütern – die<br />
Umwelt vor dem Verpackungsinhalt.<br />
Der <strong>Kufstein</strong>er Verpackungsexperte Pirlo<br />
weiß genau um diese Vorteile und produziert<br />
seit nun schon 109 Jahren hochwertige<br />
Verpackungslösungen.<br />
„If anyone CAN – we CAN!“ – so lautet<br />
das Pirlo Firmenmotto. Seit der Unternehmensgründung<br />
im Jahr 1908 ist Pirlo<br />
zuverlässiger Partner der Verpackungsindustrie<br />
mit Hauptsitz in <strong>Kufstein</strong>. Neben<br />
der Produktion von Verpackungen<br />
aus Weißblech und Aluminium bietet<br />
Pirlo seit 2010 auch Laminattuben an.<br />
Mit einem einmaligen Fachwissen in der<br />
Entwicklung und Produktion von Verpackungen<br />
konnte sich die Pirlo Gruppe,<br />
die seit 1. Februar <strong>2017</strong> gemeinsam von<br />
Wolfgang Schauer und Rainer Carqueville<br />
geleitet wird, eine Vorreiterrolle am<br />
Markt erarbeiten.<br />
Das Pirlo Führungsduo:<br />
Rainer Carqueville und Wolfgang Schauer<br />
MIT INNOVATION<br />
ZUM ERFOLG<br />
Um dieser Rolle auch in Zukunft gerecht<br />
zu werden, setzt man vor allem<br />
auf zwei Aspekte: Innovation und bestens<br />
ausgebildete Fachkräfte.<br />
Erst kürzlich sorgte Pirlo mit der<br />
Neuanschaffung einer weltweit einzigartigen<br />
6-Farben-Druckmaschine<br />
international für Furore. Die Maschine,<br />
eine MetalStar 3, ist mit bisher<br />
einzigartigen Features ausgestattet.<br />
Derzeit ist sie weltweit die effi zienteste<br />
Offset-Druckmaschine im<br />
Bereich Blechdruck und ermöglicht<br />
eine deutliche Steigerung von Qualität<br />
und Effektivität<br />
STARKER STANDORT<br />
KUFSTEIN<br />
Die Investition in diese neue Maschine<br />
und die eigens für sie errichtete<br />
Infrastruktur ist mit einem Gesamtinvestitionsvolumen<br />
von rund 7 Mio. €<br />
die größte Einzelinvestition in der<br />
Firmengeschichte. Sie ist auch ein<br />
Lehrlinge sind die Fachkräfte von morgen<br />
– davon ist man bei Pirlo überzeugt<br />
und legt großen Wert auf die Lehrlingsausbildung.<br />
deutliches Bekenntnis zum Standort<br />
<strong>Kufstein</strong>, wo die Firma seit ihrer<br />
Gründung tief verwurzelt ist. Etwa<br />
300 der insgesamt rund 400 Mitarbeiter<br />
der Pirlo-Gruppe werden hier<br />
beschäftigt.<br />
Genau diese Mitarbeiter sind das<br />
wertvollste Kapital des Unternehmens.<br />
Denn damit Innovation wirklich<br />
zum Erfolg führt, braucht es<br />
Mitarbeiter, die bereit sind, Weiterentwicklungen<br />
mitzutragen, Herausforderungen<br />
anzunehmen und den<br />
Arbeitsalltag aktiv mitzugestalten. Hier<br />
liegt die Stärke der Pirlo Gruppe: Ein<br />
Team bestens ausgebildeter Facharbeiter<br />
und Facharbeiterinnen macht<br />
das Unternehmen zu dem, was es ist.<br />
GEBALLTES KNOW-HOW<br />
Aus diesem Grund setzt man bei Pirlo<br />
stark auf die Lehrlingsausbildung.<br />
2016 wurde dem Standort <strong>Kufstein</strong><br />
das Prädikat „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“<br />
des Landes Tirol verliehen.<br />
Lehrlinge von heute sind die Fachkräfte<br />
von morgen, betont Stefan<br />
Lindauer, der bei Pirlo für die Lehrlingsausbildung<br />
zuständig ist: „Unsere<br />
Mitarbeiter tragen mit ihrem Einsatz<br />
und ihrer Begeisterung maßgeblich<br />
zum Unternehmenserfolg bei.“ Bei<br />
Pirlo wird ein betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
ebenso angeboten<br />
wie ein jährliches Programm an gemeinsamen<br />
Aktivitäten, die zum Teil<br />
über die Pirlo Betriebssportgemeinschaft<br />
organisiert werden.<br />
Mehr Informationen zum Unternehmen<br />
und zu Karrieremöglichkeiten<br />
bei Pirlo fi nden Sie unter:<br />
www.pirlo.com.<br />
Bezahlte Anzeige
top 100 <strong>Kufstein</strong>| interview<br />
Eigenverantwortung<br />
Steuerberater. Martin Thaler von der Kanzlei Adelsberger und Thaler im<br />
Interview über die Stimmung im Bezirk, die fragwürdige Wirkung von Fördermaßnahmen<br />
und den Wunsch nach mehr Eigenverantwortung.<br />
ECHO: Wie nehmen Sie die aktuelle<br />
Stimmung unter den Wirtschaftstreibenden<br />
im Bezirk wahr?<br />
Martin Thaler: Die Stimmung ist<br />
derzeit relativ gut. Gewisse Branchen,<br />
etwa im Bau- und baunahen Gewerbe,<br />
haben eine sehr gute Auftragslage. Im<br />
Tourismus ist die Wintersaison nicht<br />
unerwartet hinter der Vorjahressaison<br />
zurückgeblieben. Das lag aber<br />
vor allem an den ungünstigen Terminen.<br />
Ein später Ostertermin ist für<br />
das Unterland immer problematisch.<br />
Für die Sommersaison gibt es sehr<br />
positive Erwartungen. Der Sommer<br />
entwickelt sich gut. Insgesamt ist in<br />
der Wirtschaft die Stimmung gut wie<br />
schon lange nicht mehr.<br />
ECHO: Aktuelle Wirtschaftsdaten<br />
bestätigen diese Stimmung. Der Arbeitsmarkt<br />
und die Konjunktur entwickeln<br />
sich besser als erwartet. Ist<br />
das wegen oder trotz der politischen<br />
Rahmenbedingungen so?<br />
Thaler: Ich denke eher trotz der<br />
politischen Rahmenbedingungen.<br />
Man muss aber schon positiv sehen,<br />
dass die im Vorjahr in Kraft getretene<br />
Steuerreform sich durchaus<br />
positiv auf die Konsumnachfrage<br />
ausgewirkt hat. Die Menschen haben<br />
merklich mehr in der Geldbörse<br />
und dieses Geld wird auch<br />
ausgegeben. Ansonsten sehe ich im<br />
politischen Bereich aber einen Reformstau.<br />
Man hat das Gefühl, dass<br />
wenig weitergeht, sei es im Bildungsbereich<br />
oder notwendigen Korrekturen<br />
im Sozialbereich. Es besteht<br />
Handlungsbedarf.<br />
ECHO: Sie haben die positive<br />
Wirkung der Steuerreform auf den<br />
privaten Konsum angesprochen. Im<br />
Grunde genommen war es ja eine Tarifreform.<br />
Ist es für Sie nachvollziehbar,<br />
dass man es nicht schafft, die kalte Progression<br />
zu beseitigen?<br />
Thaler: Nein, das ist nicht nachvollziehbar.<br />
Ich halte das für dringend<br />
notwendig. Die Tarifreform hat einiges<br />
bewirkt, wobei ja nur den Steuerzahlern<br />
das zurückgegeben wurde, was<br />
sich der Staat durch die kalte Progression<br />
geholt hat. Da einen Automatismus<br />
zu schaffen, der diesen Effekt laufend<br />
bereinigt, würde ich als zwingend notwendig<br />
erachten.<br />
ECHO: Die Steuerzahler nehmen<br />
die kalte Progression und den damit<br />
verbundenen Einkommensnachteil,<br />
so scheint es, relativ gelassen hin, obwohl<br />
es evident ist, dass dieses System<br />
nicht fair ist.<br />
Thaler: Ich weiß nicht, welche Breitenwirksamkeit<br />
das Thema entfaltet<br />
und inwiefern jedem Steuerzahler klar<br />
ist, worum es eigentlich geht. Häufig<br />
interessieren sich die Menschen nur<br />
dafür, was unterm Strich stehenbleibt.<br />
Es wird auch nicht zwischen Lohnsteuer-<br />
und Sozialversicherungsabgaben<br />
unterschieden, obwohl es sich dabei<br />
um vollkommen unterschiedliche<br />
Fotos: Kröll<br />
72<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
Dinge handelt. Ich glaube, dass sich<br />
die Politik ziert, einen Automatismus<br />
zu schaffen, weil sie sich dadurch die<br />
Möglichkeit nimmt, vor anstehenden<br />
Wahlen Geschenke zu verteilen.<br />
ECHO: Die Noch-Regierung streitet<br />
gerade über die Einführung des sogenannten<br />
Beschäftigungsbonus, bei<br />
dem Unternehmen für Neubeschäftigte<br />
befristet einen Teil der Lohnnebenkosten<br />
zurückbekommen sollen.<br />
Halten Sie das für eine gute Maßnahme<br />
oder wäre eine generelle Senkung<br />
der Lohnnebenkosten zielführender?<br />
Thaler: Aus meiner Sicht sind befristete<br />
Maßnahmen nicht zielführend.<br />
Mir fehlt derzeit die Vorstellung, wie<br />
das administriert werden soll und<br />
wie man nach drei Jahren evaluieren<br />
will, was dadurch tatsächlich an zusätzlicher<br />
Beschäftigung geschaffen<br />
wurde.<br />
ECHO: Der Beschäftigungsbonus<br />
soll – ähnlich wie die Investitionszuwachsprämie<br />
– über die aws (Austria<br />
Wirtschaftsservice GmbH) abgewickelt<br />
werden.<br />
Thaler: Diese Prämie wurde mit<br />
großem Trara angekündigt und im<br />
April war der Topf ausgeschöpft. Da<br />
fühlt man sich doch als Unternehmer<br />
eigentlich – salopp formuliert<br />
– gepflanzt. Generell sind Fördermaßnahmen<br />
konkret zu hinterfragen,<br />
weil man nicht genau weiß, was diese<br />
Maßnahmen bewirken. Beim Beschäftigungsbonus<br />
glaube ich nicht,<br />
dass zusätzliche Jobs kreiert werden,<br />
sondern es hauptsächlich Mitnahmeeffekte<br />
gibt. Deshalb halte ich eine<br />
generelle Erleichterung bei den Lohnnebenkosten<br />
für sehr viel wertvoller.<br />
Man bürdet dem Produktionsfaktor<br />
Arbeit einen Großteil der Steuerlast<br />
auf und wundert sich, warum Unternehmen<br />
dort am stärksten rationalisieren<br />
wollen. Wollte man nachhaltig<br />
mehr Beschäftigung schaffen, müsste<br />
der Faktor Arbeit steuerlich deutlich<br />
entlastet werden. Damit ist der Anreiz,<br />
beim Personal zu sparen, nicht mehr<br />
so groß.<br />
ECHO: Im Staatshaushalt gibt es<br />
kaum Spielraum für Steuersenkungen.<br />
Wenn man den Faktor Arbeit entlasten<br />
möchte, müsste man dann nicht<br />
im Umkehrschluss zur Gegenfinanzierung<br />
eine Wertschöpfungsabgabe<br />
– oft als Maschinensteuer bezeichnet<br />
– einführen?<br />
Thaler: Grundsätzlich halte ich den<br />
Ansatz für falsch, immer dann, wenn<br />
man von Steuerreformen redet, nur<br />
eine Steuer gegen eine andere Steuer<br />
austauschen zu wollen. Es sollte<br />
generell über die Rolle des Staates<br />
nachgedacht werden. Ich glaube, dass<br />
mittlerweile der Staat deutlich zu viele<br />
Aufgaben übernimmt und die Eigenverantwortung<br />
zu klein geschrieben<br />
wird. Der Staat mischt sich in zu viele<br />
Angelegenheiten ein. Dadurch wird eine<br />
Bürokratie erzeugt, die kaum noch<br />
bewältigbar ist und uns alle sehr viel<br />
Geld kostet. Die Strukturen müssten<br />
gestrafft werden. Es ist unglaublich,<br />
was in Österreich alles reguliert wird<br />
und welche Folgekosten das hat. Darüber<br />
müsste man einmal nachdenken.<br />
In einem schlankeren Staat könnte die<br />
Abgabenquote wesentlich niedriger<br />
sein und man müsste sich nicht nur<br />
mit Maßnahmen zur Gegenfinanzierung<br />
herumschlagen.<br />
„Grundsätzlich halte<br />
ich den Ansatz für<br />
falsch, immer dann,<br />
wenn man von Steuerreformen<br />
redet, nur<br />
eine Steuer gegen eine<br />
andere Steuer austauschen<br />
zu wollen.<br />
ECHO: Welche ist die letzte wirklich<br />
von Anfang an gelungene steuerliche<br />
Maßnahme, die reibungslos und ohne<br />
Nachbesserungen funktioniert hat, an<br />
die Sie sich erinnern können?<br />
Thaler: Das ist eine gute Frage.<br />
Grundsätzlich halte ich die im zweiten<br />
Halbjahr kommende Automatisierung<br />
des Lohnsteuerausgleichs für<br />
sehr sinnvoll. Im Prinzip ist den Arbeitnehmern<br />
dadurch in der Vergangenheit<br />
Geld entgangen. Bald funktioniert<br />
das automatisiert. Das ist auch<br />
eine bürokratische Entlastung.<br />
ECHO: Stichwort Automatisierung<br />
und Digitalisierung. Wie verändert<br />
sich dadurch Ihre Branche?<br />
Thaler: Die Digitalisierung hat großen<br />
Einfluss auf die Branche und wird<br />
entsprechend intensiv thematisiert. Die<br />
Belege werden heutzutage digitalisiert<br />
und über Belegerkennung automatisch<br />
mit Buchungsvorschlägen versehen.<br />
Diese Entwicklung wird sich noch<br />
beschleunigen, der Papierbeleg wird<br />
weiter zurückgehen. Die Leute werden<br />
ihre Belege digital bekommen und so<br />
an die Steuerberater weitergeben.<br />
ECHO: Das macht Datensicherheit<br />
zur Herausforderung.<br />
Thaler: Die Datensicherheit ist bereits<br />
jetzt eine große Herausforderung.<br />
Immer wieder hört man von<br />
Hackerangriffen. Deshalb ist das bei<br />
uns ein großes Thema, in das wir<br />
auch viel Geld investieren. Früher hat<br />
man Belege wegsperren und vor dem<br />
Zugriff Unberechtigter schützen müssen.<br />
Nichts anderes muss heute – nur<br />
eben in digitaler Form – auch gewährleistet<br />
sein. Interview: Marian Kröll<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong><br />
73
top 100 <strong>Kufstein</strong>| interview<br />
Überkomplexes System<br />
Steuerberater. Alexander Gessler im Interview über die Stimmung im Bezirk,<br />
Rechtsansprüche auf Förderungen und die zunehmende Komplexität des<br />
heimischen Steuersystems.<br />
ECHO: Wie nehmen Sie die Stimmung<br />
unter den Wirtschaftstreibenden<br />
im Bezirk <strong>Kufstein</strong> wahr?<br />
Wenn man sich umhört, entsteht der<br />
Eindruck, dass es eine gewisse Aufbruchsstimmung<br />
gibt.<br />
Alexander Gessler: Eine leicht<br />
positive Stimmung ist spürbar. Man<br />
kann aber nicht davon reden, dass es<br />
eine Aufbruchsstimmung ist. Dies wäre<br />
übertrieben.<br />
ECHO: Durch die aktuelle politische<br />
Situation – sprich die Implosion der<br />
großen Koalition und die Ausrufung<br />
von Neuwahlen im Oktober – ist einiges<br />
in Schwebe, das eigentlich schon<br />
beschlussfertig war. Dazu gehört der<br />
Beschäftigungsbonus. Was können<br />
Sie damit anfangen?<br />
Gessler: Der Beschäftigungsbonus<br />
ist eine Unterstützung, aber große<br />
Beschäftigungseffekte würde ich mir<br />
davon nicht erwarten. Von einem signifikanten<br />
Impuls kann man nicht<br />
sprechen.<br />
ECHO: Sofern er tatsächlich kommt,<br />
soll der Beschäftigungsbonus – so wie<br />
die Investitionszuwachs prämie – über<br />
das aws, die Förder- und Finanzierungsbank<br />
der Republik, abgewickelt<br />
werden. Halten Sie diese Vorgangsweise<br />
für gelungen?<br />
Gessler: Im Falle der Investitionszuwachsprämie<br />
waren die zur Verfügung<br />
gestellten Mittel rasch ausgeschöpft.<br />
Förderanträge vieler Unternehmer<br />
wurden gar nicht mehr angenommen.<br />
Nur die Schnellsten Internetnutzer kamen<br />
zum Zug und viele Unternehmer<br />
gingen leer aus.<br />
ECHO: Wäre es nicht gerechter, einen<br />
Rechtsanspruch auf diese Fördermittel<br />
zu gewähren?<br />
Gessler: Es sollte tatsächlich einen<br />
Rechtsanspruch für Unternehmen<br />
geben, welche die Förderkriterien erfüllen.<br />
Die Politik sollte interessantere<br />
Investitionsanreize setzen, wie damals<br />
den Investitionsfreibetrag oder die<br />
Sonderabschreibung, von denen alle<br />
investierenden Unternehmer einen<br />
steuerlichen Vorteil haben. Die Investitionszuwachsprämie<br />
ist auch nicht<br />
gerecht, weil jene Unternehmer, die<br />
bereits im Vorjahr investiert haben,<br />
keinen Vorteil davon haben. Unklar<br />
ist auch, warum man dazu übergegangen<br />
ist, alles über das aws abzuwickeln,<br />
zumal der verwaltungstechnisch einfachere<br />
Weg über die Finanzbehörde<br />
war. Dadurch wurde eine zusätzliche<br />
bürokratische Hürde geschaffen.<br />
„Es ist unklar, warum man dazu übergegangen ist, alles über das<br />
aws abzuwickeln, zumal der verwaltungstechnisch einfachere<br />
Weg über die Finanzbehörde war.“<br />
Fotos: Kröll<br />
74<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
ECHO: Man könnte beinahe vermuten,<br />
dass diese Förderarchitektur via<br />
aws bewusst so verkompliziert wurde,<br />
um sich etwas zu ersparen. Vor allem<br />
KMUs fehlen oft Übersicht und Ressourcen,<br />
um sich im Förderdickicht<br />
zurechtzufinden und ausgelobte Förderungen<br />
lukrieren zu können.<br />
Gessler: Dem würde ich zustimmen.<br />
Man könnte bösartig behaupten, dass<br />
ein Teil des Beschäftigungsbonus in<br />
der Verwaltung des aws verbraucht<br />
wird.<br />
ECHO: Es wurde vor allem im<br />
Vorjahr sehr viel über die Registrierkassenpflicht<br />
geredet. Es ist anzunehmen,<br />
dass es da mittlerweile keine<br />
offenen Fragen mehr gibt und Ruhe<br />
eingekehrt ist.<br />
Gessler: Im ersten Quartal dieses<br />
Jahres gab es noch einige Unklarheiten,<br />
da viele Registrierkassen-Anbieter<br />
softwareseitig noch nicht den<br />
Anforderungen der Finanz entsprochen<br />
haben. Der Großteil der Registrierkassen<br />
entspricht nun den gesetzlichen<br />
Anforderungen. Allerdings gab<br />
es aber auch schon die ersten Strafen<br />
in Höhe von 1.500 Euro für nicht ordnungsgemäß<br />
angemeldete Registrierkassen.<br />
ECHO: Das Steuerrecht ist über die<br />
vergangenen Jahre hinweg nicht gerade<br />
einfacher geworden, wie auch in<br />
Ihrer Branche vielfach bestätigt wird.<br />
Ein allzu einfaches Steuerrecht würde<br />
aber Ihre Geschäftsgrundlage arg<br />
in Mitleidenschaft ziehen und kann<br />
deshalb wohl auch nicht in Ihrem Interesse<br />
liegen?<br />
Gessler: Ein derart komplexes Steuersystem,<br />
wie wir es derzeit haben, ist<br />
jedenfalls auch nicht im Interesse der<br />
Steuerberater gelegen. Die permanenten<br />
gesetzlichen Änderungen und<br />
diese oft unterjährig sind nur mehr<br />
schwer administrierbar. Immer mehr<br />
Aufgaben werden vom Staat an die<br />
Wirtschaftstreuhänder ausgelagert,<br />
wie z. B. die in kürze in Kraft tretende<br />
Geldwäschebestimmung. Die dadurch<br />
entstehenden Mehraufwendungen<br />
können nicht an die Klienten<br />
übergewälzt werden.<br />
ECHO: Wo könnte man im Steuerrecht<br />
aus Ihrer Sicht konkret ansetzen,<br />
um eine wesentliche Vereinfachung zu<br />
erreichen?<br />
Gessler: Es gibt viele Regelungen im<br />
Steuer- und Abgabenrecht, die einen<br />
hohen Verwaltungsaufwand verursachen<br />
und durch die am Ende wenig<br />
Einnahmen beim Staat verbleiben.<br />
Darüber hinaus gibt es viele potenzielle<br />
Fallstricke und Fehlerquellen,<br />
die sehr leicht entsprechende Steuernachzahlungen<br />
auslösen.<br />
ECHO: Manche Dinge, die von Vater<br />
Staat eingefädelt werden, kommen<br />
relativ geräuschlos. Ab dem zweiten<br />
Halbjahr kommt die antragslose,<br />
sprich automatische Arbeitnehmerveranlagung.<br />
Das ist doch eine signifikante<br />
Verbesserung?<br />
Gessler: Für den Arbeitnehmer<br />
ist das sicherlich eine Verbesserung.<br />
Jene, die keine Arbeitnehmerveranlagung<br />
gemacht haben, bekommen<br />
künftig automatisch ihre Steuergutschrift,<br />
die ansonsten verfallen<br />
wäre. Gleichzeitig hat man aber bei<br />
den Sonderausgaben Änderungen<br />
gemacht, die zu mehr Verwaltungsaufwand<br />
führen. Bei Spenden sind<br />
Vereine gezwungen, die Daten des<br />
Spenders zu erheben und an das<br />
Finanzamt zu melden, damit der<br />
Fiskus die Spenden automatisch in<br />
die Sonderausgaben aufnehmen<br />
„Besserverdiener haben<br />
durch die Steuerprogression<br />
ohnehin eine höhere<br />
Steuerbelastung.“<br />
kann. Das ist für die Vereine eine<br />
Zusatzbürokratie, die einen erheblichen<br />
Mehraufwand verursacht.<br />
Kleinere Vereine haben sogar schon<br />
kundgetan, dass sie unter diesen Voraussetzungen<br />
auf die Spendenbegünstigung<br />
verzichten wollen. Der<br />
Steuerpflichtige hat den Mehraufwand,<br />
dass er kontrollieren muss, ob<br />
auch alle Spenden seitens der Finanz<br />
berücksichtigt wurden.<br />
ECHO: Jedenfalls gibt der Finanzminister<br />
durch die antragslose Arbeitnehmerveranlagung<br />
den Arbeitnehmern<br />
Geld zurück, das er sonst<br />
als bequemes „Körberlgeld“ einbehält.<br />
Ähnlich verhält es sich mit der<br />
kalten Progression. Warum schaffen<br />
wir es in Österreich nicht, dieses in<br />
die Milliarden gehende „Körberlgeld“<br />
durch eine Indexierung der Einkommensteuertarife<br />
den Steuerzahlern<br />
fair zurückzugeben?<br />
Gessler: Technisch gesehen wäre<br />
dies kein Problem, da spießt es sich an<br />
dem politischen Willen einer Regierungspartei.<br />
Die Valorisierung müsste<br />
für alle Einkommensgruppen gleichermaßen<br />
gelten und nicht nur für die<br />
niedrigeren Tarifstufen. Es ist nicht gerecht,<br />
über die kalte Progression weiter<br />
umzuverteilen. Besserverdiener haben<br />
durch die Steuerprogression ohnehin<br />
eine höhere Steuerbelastung. Nun sollen<br />
sie auch noch in den fragwürdigen<br />
Genuss kommen, ihren Steuertarif<br />
nicht indexiert zu bekommen. Diese<br />
Personengruppe wird dadurch doppelt<br />
belastet, während ein großer Teil<br />
der Arbeitnehmer von der kalten Progression<br />
aber gar nicht betroffen ist, da<br />
für diese keine Lohnsteuer anfällt. <br />
<br />
Interview: Marian Kröll<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong><br />
75
top 100 kufstein | interview<br />
Buchhaltung der Zukunft<br />
Steuerberater. Markus Geisler füllt das Schlagwort „Digimatisierung®“ in seiner<br />
Schwazer Kanzlei mit Leben und zeigt die Potenziale optimierter digitaler<br />
Prozesse in betrieblichen und steuerlichen Zusammenhängen auf.<br />
ECHO: Was verstehen Sie unter<br />
dem Begriff „Digimatisierung®“?<br />
Markus Geisler: Darunter verstehe<br />
ich die Digitalisierung von Papierbelegen<br />
verbunden mit der Automatisierung<br />
von Prozessabläufen. Es soll<br />
dadurch eine neue moderne Art der<br />
Buchhaltung mit Effizienz- und Qualitätssteigerung<br />
erreicht werden. Es<br />
handelt sich um die nächste Evolutionsstufe<br />
in der elektronischen Beleg-<br />
und Dokumentenverarbeitung:<br />
effizienter, digitaler, qualitätsgeprüft.<br />
ECHO: Das Schlagwort Digitalisierung<br />
wird in vielen Zusammenhängen<br />
abstrakt gebraucht. Wie sieht<br />
die Digitalisierung in Ihrer Branche<br />
konkret aus?<br />
Geisler: Bis vor wenigen Jahren war<br />
Papier aus dem Rechnungswesen<br />
nicht wegzudenken. Jetzt müssen<br />
Unternehmer auf Digitalisierung<br />
setzen, um überhaupt wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. Die digitale Revolution<br />
zwingt Unternehmen aus allen<br />
Bereichen und jeder Betriebsgröße<br />
geradezu, digitale Prozesse einzuführen.<br />
Markus Geisler ist geschäftsführender Gesellschafter der in der Schwazer Münchner<br />
Straße 22 sitzenden Geisler & Hirschberger Steuerberatungs GmbH. Der Steuerberater,<br />
Wirtschaftsjurist, Fachvortragende und Mediator beschäftigt sich beruflich<br />
seit Jahren sehr intensiv mit der Verbesserung digitaler Prozesse in betrieblichen und<br />
steuerlichen Zusammenhängen.<br />
ECHO: Ein Unternehmer muss in<br />
der Digitalisierung einen Nutzen sehen,<br />
sei es als Ressourcen- und Zeitersparnis.<br />
Wo liegen die konkreten<br />
Vorteile digitaler Prozesse gegenüber<br />
analogen?<br />
Geisler: Man hat ein digitales<br />
Beleg archiv, auf das man jederzeit<br />
zugreifen kann. Früher hat man die<br />
Belege dem Steuerberater in regelmäßigen<br />
Abständen vorbeigebracht<br />
oder postalisch zugeschickt. Durch<br />
die elektronische Übermittlung sind<br />
die Intervalle wesentlich kürzer geworden,<br />
was wiederum eine zeitnahe<br />
Auswertung ermöglicht. Außerdem<br />
entfällt der postalische Belegweg. Jeder<br />
Betrieb wird individuell nach den<br />
jeweiligen Erfordernissen behandelt.<br />
Ein kleines Unternehmen hat klarerweise<br />
andere Bedürfnisse als ein<br />
Großbetrieb. Auf Grundlage zeitnaher<br />
Auswertungen lässt sich auch ein<br />
automatisiertes Mahnwesen aufbauen.<br />
Die Auswertungen sind online<br />
jederzeit abrufbar.<br />
ECHO: Wie flexibel ist Ihr digitales<br />
System?<br />
Geisler: Unser System ist so ausgelegt,<br />
dass auch Klienten, die ihre<br />
Buchhaltung selbst erledigen, die<br />
Fotos: Kux<br />
76<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
Vorteile nützen können. Neben dem<br />
ganzen Bereich Rechnungswesen<br />
schaffen wir für die Betriebe eine digitale<br />
Ablagemöglichkeit für sämtliche<br />
Unternehmenskorrespondenzen. Ein<br />
Betrieb hat ja nicht nur Belege aus<br />
dem Rechnungswesen, sondern auch<br />
Lieferscheine, Verträge und andere<br />
Urkunden. Für solche Dokumente<br />
bieten wir als Kanzlei ein erprobtes<br />
und revisionssicheres System an.<br />
ECHO: Wie komplex ist die Umstellung<br />
auf digitale Prozesse für Unternehmen?<br />
Geisler: Es ist ganz wesentlich, eine<br />
Unternehmensanalyse zu machen.<br />
Dazu besuche ich mit einem Mitarbeiter<br />
den jeweiligen Betrieb, schaue<br />
mir die Betriebsstruktur und die derzeitigen<br />
Abläufe an, lerne die Mitarbeiter<br />
kennen, um in der Folge ein<br />
sinnvolles und maßgeschneidertes<br />
Konzept ausarbeiten zu können. Es<br />
kann tödlich sein, sich konzept- und<br />
planlos in die Digimatisierung zu<br />
stürzen.<br />
ECHO: Es gibt also kein Schema F<br />
für die Umstellung?<br />
Geisler: Nein, jede Branche, jeder<br />
Betrieb ist anders und hat andere<br />
Bedürfnisse, weshalb der Digitalisierungsprozess,<br />
der erfahrungsgemäß<br />
zwischen vier und sieben Monaten<br />
dauert, auf das jeweilige Unternehmen<br />
zugeschnitten sein muss. Es ist<br />
ganz wichtig, die Mitarbeiter entsprechend<br />
zu schulen, vorzubereiten und<br />
zu begleiten. Wir gehen behutsam<br />
und Schritt für Schritt vor.<br />
ECHO: Was kann im Bereich des<br />
Rechnungswesens automatisiert werden?<br />
Geisler: Wir beginnen einmal mit<br />
dem Bankimport, weil dieser die<br />
kleinste Umstellung ist. Derzeit bekommen<br />
noch viele Steuerberater<br />
„Die digitale Welt darf<br />
keine Belastung sein, sie<br />
muss einen Mehrwert<br />
darstellen.“<br />
Markus Geisler,<br />
Kanzlei Geisler & Hirschberger<br />
Kontoauszüge zugeschickt. Das ist<br />
veraltet. Einem Steuerberater kann<br />
eine Einsichtsberechtigung gewährt<br />
werden. Damit kann er die Bankdaten<br />
automatisiert in die Buchhaltungssoftware<br />
einspielen. Der nächste Schritt<br />
ist dann die papierlose Buchhaltung.<br />
Man schaut sich an, ob der Betrieb die<br />
Möglichkeit hat, Papierbelege digital<br />
zu verarbeiten, das heißt ein digitales<br />
Belegbild zu erzeugen. Dabei ist es<br />
wichtig, auf die richtigen technischen<br />
Hilfsmittel zu setzen. Von Flachbettscannern<br />
rate ich ab, weil das zu zeitintensiv<br />
ist. Den Scans werden keine<br />
Metadaten hinzugefügt, weil solche<br />
vom Rechenzentrum, wo die Belege<br />
gespeichert werden, mittels Texterkennung<br />
hinzugefügt werden. In einem<br />
weiteren Automatisierungsschritt<br />
greifen wir über eine Schnittstelle auf<br />
die in den Programmen der Unternehmen<br />
erzeugten Daten zu. Das erlaubt<br />
es uns beispielsweise, Ausgangsrechnungen<br />
digital abzugreifen.<br />
ECHO: Wie zuverlässig funktioniert<br />
OCR, die automatische Texterkennung<br />
auf den Belegbildern?<br />
Geisler: Das funktioniert bereits<br />
ausgezeichnet, wir haben eine Trefferquote<br />
von mehr als 90 Prozent.<br />
In den kommenden Jahren wird<br />
sich da aber noch viel tun. Das Programm<br />
entwickelt derzeit schon auf<br />
Grundlage der Belege Vorschläge<br />
für Buchungssätze. Zukünftig soll<br />
die Software in der Lage sein, belegübergreifend<br />
zu prüfen. Langt beispielsweise<br />
eine Eingangsrechnung<br />
im System ein, wird diese mit sämtlichen<br />
anderen Dokumenten desselben<br />
Typs abgeglichen. Wir wollen in<br />
Zukunft den gesamten Zahlungsverkehr<br />
über unsere Rechnungswesen-<br />
Dienstleistung abdecken können und<br />
diese dem Klienten mittels App bzw.<br />
über digitale Schnittstellen zur Verfügung<br />
stellen.<br />
ECHO: Wenn irgendwann alle Systeme<br />
miteinander korrespondieren,<br />
kommen wir dann zu einer Buchhaltung<br />
in Echtzeit?<br />
Geisler: Das ist denkbar. Nach meiner<br />
Ansicht wird sich der ganze Buchhalterberuf<br />
gänzlich ändern. Derzeit<br />
verbucht der Buchhalter digitale<br />
Belegbilder, was aber keinen wesentlichen<br />
Unterschied zum Papierbeleg<br />
darstellt. Die Software schlägt jetzt<br />
zwar Buchungssätze vor, der nächste<br />
Schritt heißt aber „machine learning“.<br />
Dabei geht es um selbstlernende Systeme.<br />
Dann wird es zunehmend darum<br />
gehen, zur Qualitätssicherung<br />
die maschinengenerierten Daten zu<br />
kontrollieren. Der Buchhalter wird<br />
zum Datenanalytiker. Das bedeutet<br />
wiederum, dass sich auch die Ausbildung<br />
ändern wird. Wir schulen<br />
intern unsere Mitarbeiter vor allem<br />
software-technisch sehr intensiv.<br />
ECHO: Inwiefern verändert die<br />
Digitalisierung das Wesen Ihrer<br />
Branche?<br />
Geisler: Die digitale Welt darf keine<br />
Belastung sein, sie muss einen Mehrwert<br />
darstellen. Die Buchhaltung ist<br />
nicht mehr standortabhängig, es ist<br />
egal, wie weit Klienten und Steuerberater<br />
räumlich voneinander getrennt<br />
sind. Gleichzeitig wird die persönliche<br />
Beratung insgesamt sogar noch<br />
intensiver. Der Steuerberater ist mehr<br />
in den Betrieben unterwegs und besser<br />
in wesentliche Unternehmensentscheidungen<br />
eingebunden.<br />
<br />
Interview: Marian Kröll<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 77
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
Standort-Vermessung<br />
Rechtsanwälte. Die Anwälte der Kanzlei Marschitz, Petzer, Bodner<br />
über den Standort Österreich und <strong>Kufstein</strong>, die EU, den Wunsch nach unternehmerfreundlicherer<br />
Politik und die Raumordnung.<br />
ECHO: Vor ungefähr zehn Jahren<br />
hat man aus Deutschland noch neidvoll<br />
auf Österreichs Wirtschaftsdaten<br />
geschielt. Mittlerweile hat Österreich<br />
in so gut wie allen relevanten Bereichen<br />
gegenüber dem Nachbarland<br />
signifikant an Boden verloren. Woran<br />
könnte das liegen?<br />
Herbert Marschitz: Ganz grundsätzlich<br />
möchte ich schon betonen,<br />
dass unseren zukunftsorientierten,<br />
risikofreudigen und innovativen Unternehmen<br />
wenig damit geholfen<br />
ist, wenn wir ihnen dauernd vorhalten,<br />
wie die Wirtschaft in Österreich<br />
schwächelt. Das stimmt so auch nicht.<br />
Sehen wir uns die Wirtschaftsdaten<br />
der beiden Länder – Österreich und<br />
Deutschland – im Vergleich an: Laut<br />
Erhebungen des Wirtschaftsforschungsinstituts<br />
WIFO und des Instituts<br />
für Höhere Studien (IHS) lag<br />
Deutschland im Jahr 2016 in puncto<br />
Wirtschaftswachstum mit 1,9 Prozent<br />
zwar noch vor Österreich mit 1,5 Prozent.<br />
Für das laufende Jahr stellt sich die<br />
Situation aber völlig anders dar: Wenn<br />
die Wirtschaftsforscher recht behalten,<br />
wird die österreichische Wirtschaft mit<br />
einem prognostizierten Wachstum von<br />
zwei Prozent die der Deutschen – diese<br />
soll bei 1,3 Prozent zu liegen kommen<br />
– <strong>2017</strong> deutlich überflügeln. Grund<br />
für den Aufschwung ist einerseits die<br />
steigende Binnennachfrage, einhergehend<br />
mit den steigenden Einkommen<br />
der Privathaushalte. Andererseits basiert<br />
die Konjunkturerholung auch auf<br />
den anziehenden Auslandsgeschäften.<br />
Trotz allem darf man die Politik nicht<br />
aus ihrer Pflicht entlassen. Österreich<br />
Die Rechtsanwälte Clemens Telser, Peter Petzer, Herbert Marschitz und Hannes<br />
Bodner (v. li.) befürchten Probleme durch Grenzkontrollen, wittern Unmut in der<br />
Unternehmerschaft und sehen den Nachbarn Deutschland ökonomisch davoneilen.<br />
gehört mit einem der höchsten Steuersätze<br />
zu den europäischen Spitzenreitern<br />
im negativen Sinn. Hier muss<br />
etwas geschehen, hier mahlen die politischen<br />
Mühlen eindeutig zu langsam!<br />
ECHO: Wie lässt sich die wirtschaftliche<br />
Struktur im Bezirk charakterisieren?<br />
Peter Petzer: Man muss differenzieren<br />
zwischen den gesamt-österreichischen<br />
Wirtschaftseckdaten – in die<br />
zwangsläufig auch wirtschaftsschwache<br />
Regionen mit einfließen – und<br />
wirtschaftlich stabilen, immer weiter<br />
aufstrebenden Gebieten. Der Bezirk<br />
<strong>Kufstein</strong> ist hier in einer sicherlich bevorzugten<br />
Situation. Seine Stärke ist<br />
der optimale Mix aus großen Leitbetrieben<br />
und zahlreichen kleinen und<br />
mittleren Unternehmen. Das gewährleistet<br />
wirtschaftliche Stabilität. Hand<br />
in Hand mit dem Tourismus als bedeutendem<br />
Wirtschaftsfaktor ist der Bezirk<br />
<strong>Kufstein</strong> überaus breit aufgestellt.<br />
<strong>Kufstein</strong> konnte und kann daher eine<br />
der niedrigsten Arbeitslosenquoten in<br />
Tirol vorweisen.<br />
ECHO: Ist die Stimmung unter den<br />
Wirtschaftstreibenden im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />
besser geworden?<br />
Hannes Bodner: Erlauben Sie mir<br />
eine Gegenfrage: Wer sagt, dass die<br />
Stimmung unter den Wirtschaftstreibenden<br />
im Bezirk <strong>Kufstein</strong> schlecht<br />
war oder ist? Diesen Eindruck habe<br />
ich wirklich nie gehabt. Sicher, wir<br />
stehen in einem ständigen Wettstreit<br />
mit anderen Regionen, gerade<br />
die niedrige Arbeitslosenquote – im<br />
Jahresschnitt 2016 waren es 5,8 Pro-<br />
Foto: Privat<br />
78 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
zent – zeigt aber, dass unsere Unternehmen<br />
hervorragend wirtschaften.<br />
Noch einmal: Der Mix aus großen,<br />
mittleren und kleinen Betrieben trägt<br />
zu einer gegenseitigen Befruchtung<br />
bei. Wenn die Auftragslage stimmt,<br />
ist auch die Stimmung gut. Auch<br />
die Nähe zu Bayern spielt dabei eine<br />
nicht unwesentliche Rolle. Vom dortigen<br />
aktuellen Investitionsschub profitieren<br />
zahlreiche Betriebe aus dem<br />
Bezirk <strong>Kufstein</strong>.<br />
ECHO: Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
ist (noch) eine der Grundfesten der<br />
Europäischen Union. Welche Rolle<br />
spielt diese für die Arbeitskräfte aus<br />
dem Bezirk, vor allem was das Ausund<br />
Einpendeln betrifft?<br />
Marschitz: Die Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
ist, wie Sie richtig sagen,<br />
eine wesentliche Errungenschaft.<br />
Und dass sie gerade im Grenzbezirk<br />
<strong>Kufstein</strong> eine große Rolle spielt, liegt<br />
auf der Hand. Insbesondere spiegelt<br />
sich das im touristischen Bereich<br />
wider, wo zahlreiche ausländische<br />
Arbeitskräfte Beschäftigung finden.<br />
Die Nähe zur Großstadt München<br />
und zu anderen Städten im oberbayrischen<br />
Raum ist im umgekehrten<br />
Sinn aber auch attraktiv für viele<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
aus dem Bezirk <strong>Kufstein</strong>, die<br />
dorthin auspendeln. Ich sehe hier<br />
eine Win-win-Situation für alle Beteiligten,<br />
die sich über mittlerweile<br />
gerade im Bezirk <strong>Kufstein</strong> über viele<br />
Jahre sehr bewährt hat.<br />
ECHO: Die Europäische Union<br />
ist in einer schweren Krise, die Europaskepsis<br />
nimmt vielerorts zu.<br />
Welche Bilanz ziehen Sie für den<br />
Raum <strong>Kufstein</strong> seit dem EU-Beitritt<br />
Österreichs 1995?<br />
Petzer:Vor mehr als zwei Jahrzehnten<br />
– am 1. Jänner 1995 – trat<br />
Österreich der Europäischen Union<br />
bei. Die österreichischen Exporte<br />
haben sich seither mehr als verdreifacht.<br />
Es ist eine Tatsache, dass<br />
gerade Grenzregionen, wie eben<br />
auch der Bezirk <strong>Kufstein</strong>, vom EU-<br />
Beitritt wirtschaftlich besonders<br />
profitierten. Der Wegfall der Grenzen<br />
hat zu einer unglaublichen Mobilität<br />
geführt. Nicht nur, was den<br />
freien Warenverkehr, sondern eben<br />
auch, was die Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
und die wirtschaftliche Flexibilität<br />
betrifft. Einen Aufschwung<br />
brachte der EU-Beitritt nicht nur<br />
für die Grenzstadt <strong>Kufstein</strong> selbst,<br />
auch die umliegenden Winter- und<br />
Sommertourismusgemeinden sicherten<br />
sich ein gutes Stück vom<br />
Kuchen. Dennoch stehen viele Österreicher<br />
– und damit zwangsläufig<br />
auch Tiroler – der EU skeptisch<br />
gegenüber. Ihnen möchte ich entgegenhalten,<br />
dass Europa noch nie<br />
so lange in Frieden gelebt hat, auch<br />
wirtschaftlich war der EU-Beitritt<br />
eine Erfolgsgeschichte, nicht zu vergessen<br />
verbesserte Verbraucher- und<br />
Arbeitnehmerrechte. Dennoch sind<br />
EU-Politiker gerade in Zeiten wie<br />
diesen und vor dem Hintergrund<br />
der Flüchtlingskrise aufgerufen, alles<br />
zu unternehmen, um der wachsenden<br />
Europaskepsis in fast allen EU-<br />
Staaten entgegenzuwirken.<br />
ECHO: In Österreich wiehert der<br />
Amtsschimmel bekanntermaßen<br />
besonders lautstark. Mit welchen<br />
Maßnahmen könnte die Politik Unternehmen<br />
bürokratisch entlasten,<br />
um das Wirtschaften zu vereinfachen?<br />
Bodner: Es ist die riesige Flut an<br />
Gesetzen und Verordnungen, die<br />
auf die Wirtschaftstreibenden oft<br />
wie ein Bremsklotz wirkt. Der riesige<br />
Verwaltungsaufwand zieht so<br />
manchem Unternehmer den letzten<br />
Nerv. Das muss sich ändern!<br />
Aber nicht nur Unternehmer, auch<br />
wir Anwälte plädieren seit Langem<br />
für einen durchgreifenden Bürokratieabbau.<br />
Gerade die Reform<br />
der Gewerbeordnung wäre ein<br />
dringendes Gebot der Zeit, um den<br />
Wirtschaftsstandort Österreich und<br />
somit auch Tirol zu stärken. Explizites<br />
Lob ergeht von meiner Seite<br />
hier an die Bezirkshauptmannschaft<br />
<strong>Kufstein</strong>, deren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sich stets bemühen,<br />
etwa Genehmigungsverfahren<br />
möglichst zügig abzuwickeln. Kurz<br />
noch zum Dauerthema Lohnnebenkosten:<br />
Wann endlich werden<br />
sie nachhaltig gesenkt? Man kann<br />
nur hoffen, dass in absehbarer Zeit<br />
eine unternehmerfreundlichere Politik<br />
Platz greift.<br />
ECHO: Die Preise für Grund und<br />
Boden steigen kontinuierlich, Wohnen<br />
wird immer teurer. Sind die<br />
Raumordnungsangelegenheiten bei<br />
den Gemeinderäten und Bürgermeistern<br />
in den richtigen Händen oder<br />
wäre womöglich eine überregionale<br />
Raumordnung besser?<br />
Bodner: Die Raumordnung lag<br />
immer im Entscheidungsbereich der<br />
Gemeinden und dort soll sie auch<br />
bleiben. Ganz einfach deshalb, weil<br />
eine Preiskorrektur für Grund und<br />
Boden aufgrund einer ausgelagerten<br />
bzw. überregionalen Raumordnung<br />
nicht zu erwarten ist. Ganz abgesehen<br />
davon gibt es schon jetzt eine<br />
Reihe von Möglichkeiten, anhand<br />
derer das Land als Korrektiv eingreifen<br />
kann. Für den Bürger selbst ist es<br />
sicher von Vorteil, wenn Raumordnungsangelegenheiten<br />
weiterhin in<br />
Gemeindehand liegen. Der kürzere<br />
Weg zum Amt, der persönliche Kontakt,<br />
das resultiert nicht selten auch in<br />
einem kürzeren Entscheidungsweg.<br />
Und außerdem: Gerade die Gemeinden<br />
im Bezirk <strong>Kufstein</strong> nutzen die<br />
rechtlichen Grundlagen im Tiroler<br />
Raumordnungsgesetz vorbildlich,<br />
um den Preis für Grund und Boden<br />
zu senken. Andere Bezirke könnten<br />
sich daran ein Beispiel nehmen.<br />
<br />
Interview: Marian Kröll<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong><br />
79
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
Fachliche Augenhöhe<br />
Rechtsanwalt. Herbert Schöpf ist Experte für Vergaberecht. Er führt aus,<br />
was das Bestbieterprinzip leisten kann und worauf es bei der Ausschreibung<br />
ankommt. Die Raumordnung sieht er in Gemeindehänden gut aufgehoben.<br />
ECHO: Sie sind einer der führenden<br />
Vergaberechtsexperten in Tirol.<br />
Ab welchen Schwellenwerten ist eine<br />
Ausschreibung notwendig, wann<br />
muss international ausgeschrieben<br />
werden?<br />
Herbert Schöpf: Bei der Berechnung<br />
von Schwellenwerten<br />
ist primär zwischen öffentlichen<br />
Ausschreibungen im sogenannten<br />
„klassischen Bereich“ und im „Sektorenbereich“<br />
– Beschaffung in den<br />
Bereichen Verkehr, Energie, Wasser<br />
und Post – zu unterscheiden. Die<br />
EU-Kommission hat im klassischen<br />
Bereich die Schwellenwerte für Bauaufträge<br />
und Baukonzessionsverträge<br />
mit 5.225.000 Euro und für<br />
Liefer- und Dienstleistungsaufträge<br />
mit 209.000 Euro festgelegt. Diese<br />
Schwellenwerte gelten bis Ende<br />
<strong>2017</strong> und sind Ausschreibungen,<br />
die über diesen Schwellenwerten<br />
liegen, europaweit bekannt zu machen.<br />
ECHO: Mit der Vergaberechtsnovelle<br />
wird das Bestbieterprinzip etabliert.<br />
Was kann dieses gegenüber<br />
dem Billigstbieterprinzip leisten?<br />
Schöpf: Beim Billigstbieterprinzip<br />
ist das einzige Zuschlagskriterium<br />
für die Wahl des Angebots<br />
der niedrigste Preis. Beim Bestbieterprinzip<br />
erhält das technisch und<br />
wirtschaftlich günstigste Angebot<br />
den Zuschlag. Vor allem bei öffentlichen<br />
Bauausschreiben treten<br />
bei Billigstbieterausschreibungen<br />
häufig Missstände wie Scheinfirmen,<br />
Lohn- und Sozialdumping,<br />
Kettenbeauftragungen und ein oft<br />
ruinöser Preiskampf auf. In den<br />
Gesetzesmaterialien werden als<br />
Zuschlagskriterien für das Bestbieterprinzip<br />
neben dem Preis exemplarisch<br />
aufgezählt: Qualität,<br />
technischer Wert, Ästhetik, Zweckmäßigkeit,<br />
Umwelteigenschaften,<br />
Betriebskosten, Rentabilität, Kundendienst<br />
und technische Hilfe,<br />
Lieferzeitpunkt und Lieferungsbzw.<br />
Ausführungsfrist. Bei Bestbieterausschreibungen<br />
können auch<br />
umwelt- und sozialpolitische Belange<br />
– sogenannte vergabefremde<br />
Zuschlagskriterien – berücksichtigt<br />
werden. Durch ökologische Zuschlagskriterien<br />
soll dem im Vergaberecht<br />
allgemein verankerten<br />
Grundsatz der Umweltgerechtheit<br />
der Leistung Rechnung getragen<br />
werden. Durch sozialpolitische Zuschlagskriterien<br />
soll insbesondere<br />
auf die Beschäftigung von Frauen,<br />
von Personen im Ausbildungsverhältnis,<br />
von Langzeitarbeitslosen,<br />
von Behinderten und älteren Arbeitnehmern<br />
Bedacht genommen<br />
werden.<br />
Fotos: Kröll<br />
80 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
ECHO: Wie kann man auf dem<br />
Weg des Bestbieterprinzips lokale<br />
Wertschöpfung forcieren?<br />
Schöpf: Durch die Festlegung entsprechender<br />
Qualitätskriterien, die<br />
durch „Lohn- und Sozialdumper“<br />
nicht erfüllt werden können oder<br />
durch Kriterien, die die Technologieführerschaft<br />
stärker gewichten,<br />
können Aufträge europarechtskonform,<br />
aber dennoch lokal verstärkt<br />
vergeben werden. Lokale Präferenzen<br />
können auch durch ökologische<br />
Kriterien, beispielsweise<br />
durch höhere Gewichtung kürzerer<br />
Transportstrecken, stärker berücksichtigt<br />
werden.<br />
ECHO: Kann man mit einer guten<br />
qualitativen Ausschreibung die<br />
meist massiven Baukostenüberschreitungen<br />
eindämmen, die bei<br />
öffentlichen Aufträgen an der Tagesordnung<br />
zu stehen scheinen?<br />
Schöpf: Unvorhersehbare Kostenüberschreitungen<br />
sollte es im<br />
Zuge einer Auftragsabwicklung<br />
überhaupt nicht geben. Allfällige<br />
Nachträge dürften sich auch nur in<br />
den vorab einkalkulierten Reserven<br />
bewegen. Bei Planungsleistungen<br />
gibt es ÖNORM-definierte Schätzungsgenauigkeiten.<br />
Wesentlich<br />
ist, dass der Auftraggeber seine<br />
Ausschreibung von Anfang an klar<br />
strukturiert und Angebote einer<br />
fachkundigen Plausibilitätsprüfung<br />
unterzieht. Abhängig vom<br />
Ausschreibungsgegenstand kann<br />
der Auftraggeber auch eine verbindliche<br />
Kostenobergrenze oder<br />
einen Pauschalfestpreis festlegen.<br />
Wesentlich ist, dass sich der Auftraggeber<br />
bereits bei der Vergabe<br />
auf fachlicher Augenhöhe der Bieter<br />
bewegt.<br />
ECHO: Besteht die Gefahr, dass<br />
„Beim Bestbieterprinzip<br />
erhält das technisch und<br />
wirtschaftlich günstigste<br />
Angebot den Zuschlag.“<br />
Herbert Schöpf,<br />
Rechtsanwalt<br />
Qualitätskriterien nur alibimäßig<br />
formuliert werden?<br />
Schöpf: Der Ermessensspielraum<br />
des Auftraggebers bei der Festlegung<br />
der Gewichtung ist nur insofern<br />
beschränkt, als die Zuschlagskriterien<br />
in Verbindung mit ihrer<br />
Gewichtung eine eindeutige und<br />
nachvollziehbare Ermittlung des<br />
wirtschaftlich günstigsten Angebots<br />
ermöglichen müssen. Beim Bestbieterprinzip<br />
müssen die Zuschlagskriterien<br />
im Verhältnis zueinander so<br />
gewichtet sein, dass die Besser- oder<br />
Schlechter-Erfüllung der einzelnen<br />
Kriterien einen realistischen Einfluss<br />
auf die Bestbieterermittlung<br />
haben kann. Die Rechtsprechung<br />
sieht z. B. bei einer Gewichtung<br />
des Preises mit 98 Prozent allein<br />
den Preis für die Ermittlung des<br />
Zuschlags ausschlaggebend, sodass<br />
dadurch das Bestbieterprinzip verletzt<br />
wird.<br />
ECHO: Ich würde gern einen Exkurs<br />
in die Raumordnung machen,<br />
eine umstrittene Materie. Ist die<br />
Raumordnungskompetenz bei Gemeinderäten<br />
und Bürgermeistern in<br />
den richtigen Händen?<br />
Schöpf: Raumordnungsrechtliche<br />
Belange wie z. B. die Flächenwidmung<br />
sind eine Kernkompetenz<br />
der Gemeinde. Die Gemeinde<br />
weiß selbst am besten, wie sich ihr<br />
Ort entwickeln soll. Wesentlich ist<br />
jedoch, dass die Entscheidungen<br />
der Gemeinde fachlich fundiert und<br />
sachlich nachvollziehbar sind.<br />
ECHO: Welche rechtlichen Konsequenzen<br />
kann es für Bürgermeister<br />
und Gemeinderäte geben, die<br />
diese Kompetenzen zu ihrem persönlichen<br />
Vorteil ausnutzen?<br />
Schöpf: Bürgermeister und Mitglieder<br />
eines Gemeinderats sind<br />
Beamte im strafrechtlichen Sinn.<br />
So kann z. B. der Beschluss eines<br />
Bebauungsplans den Missbrauch<br />
der Amtsgewalt erfüllen. Wenn jemand<br />
seine rechtlich eingeräumte<br />
Verfügungsmacht wissentlich missbraucht<br />
und dadurch ein Vermögensnachteil<br />
zugefügt wird bzw. der<br />
Täter sich einen Vermögensvorteil<br />
zuwendet, begeht er den Tatbestand<br />
der Untreue. So kann z. B. die<br />
Mitwirkung des Bürgermeisters an<br />
der Beschlussfassung des Kollegialorgans<br />
Gemeinderat über seinen<br />
eigenen Antrag rechtlich einen<br />
Befugnismissbrauch im Sinne des<br />
Strafgesetzbuchs darstellen.<br />
<br />
Interview: Marian Kröll<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong><br />
81
SUCHEN SIE EINE<br />
HERAUSFORDERUNG?<br />
STARTEN SIE IHRE KARRIERE IN EINEM DER ERFOLGREICHSTEN<br />
PRIVATKONZERNE ÖSTERREICHS – DER WALTER GROUP.<br />
Die WALTER GROUP ist mit<br />
mehr als 3.600 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern<br />
einer der erfolgreichsten Privatkonzerne<br />
Österreichs. Zu den wichtigsten<br />
Geschäftsaktivitäten der WALTER<br />
GROUP zählen die europaweite Abwicklung<br />
von LKW-Komplettladungen<br />
auf der Straße und im Kombinierten<br />
Verkehr durch LKW WALTER sowie<br />
der europaweite Handel und die Vermietung<br />
von Büro-, Lager- und Sanitärcontainern<br />
durch CONTAINEX.<br />
UNTERNEHMEN MIT<br />
ZUKUNFTSPERSPEKTIVE<br />
LKW WALTER bietet Ihnen eine erfolgsversprechende<br />
und langfristige<br />
Karriereperspektive. Zum Beispiel<br />
deshalb, weil wir uns seit der Gründung<br />
im Jahr 1924 die Freiheit nehmen,<br />
als hochspezialisierter Nischenplayer<br />
immer wieder neue Standards<br />
bei der Organisation von LKW-Komplettladungen<br />
zu setzen. Unter anderem<br />
sind es zwei Säulen, die unseren<br />
nachhaltigen Unternehmenserfolg<br />
tragen. Zum einen die absolute Konzentration<br />
auf das Kerngeschäft. Zum<br />
anderen unser Familiensinn, aus dem<br />
heraus wir soziale Verantwortung<br />
übernehmen.<br />
ACTION, DYNAMIK<br />
UND TEAMWORK<br />
Als Transport Manager vernetzen Sie<br />
täglich Kunden und Transportpartner in<br />
ganz Europa – alle Informationen laufen<br />
bei Ihnen als zentraler Dreh- und Angelpunkt<br />
in der Transportkette zusammen.<br />
Intensive Kommunikation prägt<br />
Ihren Arbeitsalltag. In kleinen Teams<br />
wird eigenverantwortlich gearbeitet,<br />
werden wirtschaftliche Ziele geplant<br />
und kaufmännische Verantwortung<br />
übernommen. Jährlich werden die erfolgreichsten<br />
Abteilungen im Rahmen<br />
des LKW-WALTER-Championats mit<br />
attraktiven Preisen prämiert. Alternativ<br />
stehen im Unternehmen auch interessante<br />
Aufgaben im Customer Service<br />
oder im Management Support zur Verfügung.<br />
Der Einsatz erfolgt nach Ihren<br />
individuellen Talenten und Fähigkeiten.<br />
ERFOLG BEGINNT MIT<br />
DER RICHTIGEN AUSBIL-<br />
DUNG<br />
„Train the Winner“ heißt unser intensives<br />
Trainingsprogramm, das Sie von<br />
Fotos: LKW WAlter
WALTER GROUP | PROMOTION<br />
Anfang an voll in das Tagesgeschäft einbindet.<br />
Im Training on the Job werden<br />
Sie von erfahrenen Trainerinnen und<br />
Trainern während der Ausbildungsphase<br />
begleitet.<br />
Darüber hinaus können Sie bei uns<br />
bestehende Sprachkenntnisse verbessern<br />
oder neue Sprachen lernen.<br />
Entsprechend Ihren Talenten und Fähigkeiten<br />
übernehmen Sie nach der<br />
Grundausbildung Ihren persönlichen<br />
Verantwortungsbereich.<br />
Die WALTER ACADEMY begleitet<br />
mit maßgeschneiderten Seminaren<br />
unsere Manager von morgen. Führungspositionen<br />
besetzen wir ausschließlich<br />
aus den eigenen Reihen.<br />
ARBEITEN IN DER<br />
WALTER GROUP<br />
Als Privatunternehmen im Familienbesitz<br />
sind uns ein gutes Betriebsklima,<br />
Teamgeist und ein kooperativer<br />
Führungsstil ein besonderes Anliegen.<br />
Im hauseigenen Pub können die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter den Arbeitsalltag<br />
in gemütlicher Atmosphäre<br />
ausklingen lassen. Zusätzliche Events<br />
wie die große Weihnachtsfeier, die<br />
beiden Sommerfeste und zahlreiche<br />
Sportveranstaltungen sorgen auch abseits<br />
des Arbeitsplatzes für Spaß und<br />
gute Stimmung.<br />
EINSATZ WIRD BELOHNT<br />
LKW WALTER bietet Ihnen die Sicherheit<br />
eines gesunden, fi nanzstarken<br />
Privatunternehmens. Neben einem<br />
überdurchschnittlich hohen Gehalt<br />
und einer Beteiligung am Unternehmenserfolg<br />
profi tieren Sie von zahlreichen<br />
Benefi ts: diverse Fitnessangebote,<br />
Sportturniere, ein regelmäßig<br />
stattfi ndendes Pub-Quiz, ein Betriebsarzt<br />
sowie Unterstützung für das Mittagessen.<br />
INFORMATIONEN<br />
WALTER GROUP<br />
am Standort <strong>Kufstein</strong><br />
A-6330 <strong>Kufstein</strong>, Zellerstraße 1<br />
jobs.walter-group.at<br />
Die WALTER GROUP beschäftigt<br />
am Standort <strong>Kufstein</strong> rund 500<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
aus mehr als 35 Nationen.<br />
LKW WALTER Internationale<br />
Transportorganisation AG<br />
www.lkw-walter.com<br />
Führende europäische Transportorganisation<br />
für Komplettladungen<br />
im LKW-Straßentransport und im<br />
Kombinierten Verkehr<br />
CONTAINEX<br />
Container-HandelsgmbH<br />
www.containex.com<br />
Führender europäischer Anbieter<br />
für Container und mobile Raumsysteme.<br />
Sechs eigene europäische<br />
Produktionswerke und mehr als<br />
150 Depots in 33 Ländern.<br />
Bezahlte Anzeige
top 100 kufstein | interview<br />
Kontinuität ist Trumpf<br />
Kreativwirtschaft. Walter Edinger erläutert im Interview die Entwicklung <strong>Kufstein</strong>s<br />
und stellt den Vergleich mit Wörgl an. Außerdem erzählt er über den<br />
Wandel, den die Kreativbranche durch Digitalisierung & Co vollzogen hat.<br />
ECHO: Sie sind seit vielen Jahren<br />
ein Fixpunkt in der <strong>Kufstein</strong>er Kreativbranche.<br />
Wie haben Sie in dieser<br />
Zeit die Entwicklung <strong>Kufstein</strong>s<br />
erlebt?<br />
Walter Edinger: Wir haben dadurch,<br />
dass wir das Inntalcenter in<br />
<strong>Kufstein</strong> betreuen und gut vernetzt<br />
sind, unser Ohr immer am Puls der<br />
Stadt. Außerdem betreuen wir seit<br />
Langem die 25 Klassikveranstaltungen<br />
in der Stadt. In der Stadt passiert<br />
sehr viel, auch weil potente Investoren<br />
schöne Projekte umsetzen.<br />
Man sieht eine beachtliche Entwicklung,<br />
wenn man mit offenen Augen<br />
durch die Stadt geht.<br />
ECHO: Gibt es einen konkreten<br />
Ausgangspunkt, an dem die dynamische<br />
Entwicklung der Stadt begonnen<br />
hat?<br />
Edinger: Da gibt es keinen konkreten<br />
Punkt, aber eine bedeutende<br />
Rolle haben sicher die größeren<br />
Bauprojekte und die Attraktivierung<br />
öffentlicher Plätze gespielt. Dafür<br />
hat auch die Stadt selbst viel Geld<br />
in die Hand genommen. Einen prägenden<br />
Impuls hat uns sicher auch<br />
die Fachhochschule gegeben. Da<br />
ist eine geistige Ebene dazugekommen,<br />
von der <strong>Kufstein</strong> profitiert.<br />
Das strahlt auch unheimlich viel<br />
Kraft aus. Andere Bezirksstädte sind<br />
am Wochenende wie ausgestorben,<br />
<strong>Kufstein</strong> bewegt sich auch am Wochenende<br />
durch die Vielzahl von<br />
Veranstaltungen. Da kommen nicht<br />
nur Touristen, sondern auch viele<br />
Einheimische gern in die Stadt. In<br />
Summe ist es ein großes Puzzle, bei<br />
dem immer mehr Teile zueinanderpassen.<br />
Das gibt der Bevölkerung<br />
auch einen gewissen Stolz auf ihre<br />
Stadt.<br />
ECHO: Was unterscheidet <strong>Kufstein</strong><br />
von Wörgl, der zweiten Stadt<br />
im Bezirk?<br />
Edinger: Zum einen ist <strong>Kufstein</strong><br />
einfach die Bezirkshauptstadt, wo<br />
die Behörden angesiedelt sind. Das<br />
ist der sachliche Aspekt. Wörgl hat<br />
im Gegensatz zu <strong>Kufstein</strong> mit der<br />
Festung kein Landmark, um das<br />
sich die Stadt gruppiert. <strong>Kufstein</strong><br />
hat einen anderen Charakter. Wörgl<br />
ist aber – das darf man nicht übersehen<br />
– sehr wohl auch gut aufgestellt<br />
und hat vor einigen Jahren<br />
den Handel, auch an der Peripherie,<br />
stark forciert. In Kuf stein ist die<br />
Stadt immer von innen nach außen<br />
gewachsen. Das ist ein gravierender<br />
Unterschied.<br />
Fotos: Kröll<br />
84<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
„ In dieser Szene kann<br />
man nur am Ball bleiben,<br />
wenn man ständig bereit<br />
ist, für alle neuen Dinge<br />
radikal offen zu sein.“<br />
Walter Edinger,<br />
GF Edinger Communication<br />
ECHO: Sie haben jetzt sehr viel<br />
gelobt. In welchen Bereichen hat die<br />
Stadt Probleme?<br />
Edinger: Negativ ist sicher die Verkehrssituation,<br />
die sich aufgrund der<br />
Autobahnmaut und Grenzkontrollen<br />
extrem zugespitzt hat. Momentan<br />
sind noch keine Lösungen in Aussicht.<br />
Positiv zu nennen ist die Attraktivierung<br />
des Bahnhofsareals, das früher<br />
wahrliche keine Schönheit war.<br />
ECHO: Mit Edinger communication<br />
führen Sie seit vielen Jahren<br />
eine Full-Service-Agentur. Wie hat<br />
sich das Agenturgeschäft verändert?<br />
Edinger: Generell hat sich unser<br />
Business dahingehend stark verändert,<br />
dass es extrem breit geworden<br />
ist. Man kann auch als Full-Service-<br />
Agentur allein nicht mehr alles abdecken,<br />
sondern nur einen Grundsockel<br />
bilden. Wir sind eine kleine<br />
Crew, und jeder kann bei uns sehr<br />
viel. In gewissen Bereichen greift<br />
man aber immer wieder auf externe<br />
Spezialisten zurück. Wir produzieren<br />
beispielsweise Videoprojekte,<br />
lagern aber die Kameraführung aus.<br />
ECHO: Wie kann man in dieser<br />
neuen Unübersichtlichkeit überhaupt<br />
den Überblick behalten?<br />
Edinger: In dieser Szene kann man<br />
nur am Ball bleiben, wenn man ständig<br />
bereit ist, für alle neuen Dinge radikal<br />
offen zu sein. Das bedeutet, dass<br />
Mario (li.) und Walter Edinger sind ein zugkräftiges Kreativteam.<br />
man nie richtig abschalten kann, weil<br />
man immer in der kritischen, analytischen<br />
Beobachterposition ist und<br />
sich nie einfach nur berieseln lässt.<br />
ECHO: Haben die Etats mit dieser<br />
Entwicklung Schritt gehalten?<br />
Edinger: Man muss heute derart viele<br />
Kommunikationskanäle bespielen und<br />
hat kaum mehr das Budget dafür. Tendenziell<br />
hat man sogar weniger Werbebudget<br />
für mehr Kanäle zur Verfügung.<br />
Die junge Generation bricht komplett<br />
weg, wenn man sie nicht über Facebook<br />
& Co anspricht. Da wird nicht<br />
mehr Zeitung gelesen.<br />
ECHO: Hat sich durch Facebook &<br />
Co bei Unternehmen eine Art „Gratismentalität“<br />
eingeschlichen?<br />
Edinger: Die professionelle Betreuung<br />
der Social-Media-Kanäle kostet<br />
Geld, zahlt sich aber aus. Dafür fehlt<br />
anfangs vielfach das Bewusstsein. Es<br />
reicht nicht, ein paar Mal im Monat<br />
etwas zu posten. Die Zielgruppen<br />
gehen heutzutage weiter auseinander.<br />
Deshalb muss sich ein Unternehmen<br />
noch genauer im Klaren sein, wen es<br />
wie und über welche Kanäle ansprechen<br />
will. Sonst läuft die Werbung<br />
ins Leere und die Streuverluste sind<br />
extrem.<br />
ECHO: Was ist aus Ihrer Sicht das<br />
wichtigste Kriterium in der Werbung?<br />
Edinger: Kontinuität ist einfach das<br />
Um und Auf. Der Glaube, werblich<br />
nichts tun zu müssen, ist der größte<br />
Fehler, den man begehen kann. Die<br />
meisten Unternehmen haben nicht<br />
die Kraft, von Mundpropaganda allein<br />
leben zu können.<br />
ECHO: Gibt es heute noch echte<br />
Internet-Abstinenzler?<br />
Edinger: Nein, das gibt es kaum<br />
mehr. Allerdings sind die Anforderungen<br />
stark unterschiedlich. Manche<br />
brauchen einen Webshop, anderen<br />
reicht eine simple Darstellung des Unternehmens.<br />
ECHO: Muss der heutige Werber<br />
technikaffiner sein als früher?<br />
Edinger: Wesentlich. In unserer<br />
Branche ist die Zäsur Digitalisierung<br />
längst vollzogen. Dadurch haben sich<br />
die Schlagzahl und Geschwindigkeit<br />
noch einmal stark erhöht. Das ist oft<br />
eine große Herausforderung.<br />
<br />
Interview: Marian Kröll<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 85
TOP100 KUFSTEIN | INTERVIEW<br />
Basic Instinct<br />
ICARUS creative. Markus Huber und Peter Mair über Handwerk, Design,<br />
Marke und die Lust, Unternehmen bei ihren Erfolgen zu begleiten.<br />
PETER MAIR, Inhaber ICARUS creative<br />
An einem sonnigen Nachmittag<br />
sitzen Markus<br />
Huber und Peter Mair<br />
im ICARUS-Studio. Die<br />
beiden Kreativen erzählen von den<br />
Erfolgen ihrer Kunden, die nach einer<br />
Überarbeitung ihres Außenauftritts<br />
wieder klarer, authentischer und erfolgreicher<br />
kommunizieren können.<br />
Sie berichten von Inspiration und<br />
dem Willen zur absoluten Qualität,<br />
beschwören, dass nur das die lichtdurchflutete<br />
Agentur verlässt, was<br />
absolut ihren Ansprüchen entspricht.<br />
Die beiden könnten unterschiedlicher<br />
nicht sein. Markus Huber, der selbstbewusste<br />
Kreative mit dem unverblümten,<br />
beinharten Urteil und auch<br />
messerscharfen Spruch, der wohl so<br />
manchen Kunden kurz sprachlos zurücklässt.<br />
Peter Mair, der feinsinnig<br />
Sensible, der die erstaunt Zurückgelassenen<br />
sanft wieder an Bord holt.<br />
Zwei neugierige, wachsame Weltenbürger<br />
mit dem Anspruch, dass gutes<br />
Design-Handwerk in Innsbruck und<br />
New York die gleiche Qualität haben<br />
muss. Ein kongeniales Team, das seit<br />
Jahren renommierte Kunden wie Red<br />
Bull oder die Bodner Gruppe betreut.<br />
Handwerk ist die Basis, auf der innovative<br />
Kreationen fußen.<br />
ECHO: Wann kommen Unternehmen<br />
zu I CARUS? Mit welchen Anliegen?<br />
Peter Mair: Oft kommen renommierte,<br />
erfolgreiche Unternehmen<br />
zu uns, wenn sie ein neues Produkt<br />
oder einen neuen Markt erobern<br />
wollen. Dann kommen sie zu uns<br />
und sagen: „Wir brauchen einen<br />
Imagefilm, ein Prospekt usw.“ Allerdings<br />
ist denen, weil sie erfolgreich<br />
und profitabel sind, oft nicht<br />
bewusst, dass ihre Marke, ihr Logo,<br />
ihr gesamter Außenauftritt nicht<br />
mehr stimmig sind und überarbeitet<br />
werden müssen.<br />
86 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFTSTEIN <strong>2017</strong>
Markus Huber: In solchen Fällen<br />
haben wir schon oft gesagt, dass wir<br />
den Film, das Prospekt oder sonst ein<br />
Produkt nur machen, wenn wir vorher<br />
einige grundsätzliche Fragen klären.<br />
Ansonsten hätte es keinen Sinn, wäre<br />
wirkungslose Kosmetik – und das<br />
machen wir nicht.<br />
ECHO: Warum sollte ich – wenn<br />
mein Unternehmen gut läuft, gute<br />
Umsätze und Gewinne erwirtschaftet<br />
– warum sollte ein solches<br />
Unternehmen, auch wenn die Marke<br />
und der Außenauftritt in die Jahre gekommen<br />
sind, etwas verändern, neu<br />
gestalten lassen?<br />
Peter Mair: Genau mit dieser Frage<br />
sehen wir uns oft konfrontiert. Viele<br />
Unternehmen erkennen den Bedarf<br />
nicht. Die Firma ist gut, das Produkt<br />
ist gut, dennoch ist die Marke so<br />
verstaubt, dass man sie nicht mehr<br />
aufladen kann.<br />
Markus Huber: Nach dem Prozess,<br />
den wir mit den Firmen gemeinsam<br />
durchmachen, spüren sie es<br />
dann. Spüren, dass die neue Marke<br />
nach innen und nach außen wirkt,<br />
eine ungleich größere Kraft entwickelt<br />
und ein erfolgreiches Unternehmen<br />
noch erfolgreicher macht.<br />
Peter Mair: Bei Firmenübergaben<br />
ergibt sich oft die Gelegenheit<br />
eines Refreshs, einer Überarbeitung<br />
des Außenauftritts und für viele<br />
Unternehmen ist das der perfekte<br />
Zeitpunkt. Oft kommt es auch zu<br />
Verunsicherungen, wenn ein neues<br />
Geschäftsfeld, neue Bereiche entstehen.<br />
Dann erkennen viele Firmen,<br />
dass sie ihren Außenauftritt hinterfragen<br />
müssen.<br />
Markus Huber: Eines kann man<br />
fast als Faustregel sagen: Wenn ein<br />
Unternehmen lange nichts verändert<br />
hat, kann die Strahlkraft<br />
nicht so groß sein, wie es möglich<br />
wäre. Und das ist immer schade,<br />
weil ein erfolgreiches Unternehmen<br />
noch besser sein könnte.<br />
ECHO: Wie läuft so ein Optimierungs-Prozess<br />
ab?<br />
Markus Huber: Wir versuchen<br />
herauszufinden, was das<br />
Unternehmen ausmacht, was<br />
authentisch an seinem Außenauftritt<br />
ist, was immer noch passt,<br />
was wir mitnehmen müssen, was<br />
sich verändert hat und was neu ist.<br />
Das ist ein intimer Prozess, der nur<br />
gelingt, wenn der Kunde uns sein<br />
Vertrauen schenkt und uns auch<br />
nicht in ein Korsett zwängen will.<br />
Nur mit dem nötigen Freiraum gibt<br />
es ein optimales Ergebnis und Neues<br />
kann entstehen.<br />
Peter Mair: Da kann es dann schon<br />
vorkommen, dass uns der Kunde<br />
dann vor Begeisterung umarmt.<br />
Solche Momente sind es, die uns<br />
beflügeln.<br />
„ Ein Logo ist keine Frage<br />
des Geschmacks,<br />
es gibt ein Richtig und<br />
ein Falsch. Typografi e,<br />
Statik und Proportion –<br />
das Handwerk macht<br />
den Unterschied.“<br />
Markus Huber<br />
Fotos: Roland Defrancesco · www.rolart-images.com<br />
MARKUS HUBER, Inhaber ICARUS creative<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFTSTEIN <strong>2017</strong><br />
87
top 100 <strong>Kufstein</strong> | Immobilien<br />
Die Nummer zwei<br />
Immobilienmarkt. In <strong>Kufstein</strong> sind die Wohnungspreise allein in den letzten<br />
zwei Jahren um 20 Prozent gestiegen. Für Experten eine Entwicklung, die sich<br />
in Zukunft weiterhin zuspitzen wird. Eine Momentaufnahme.<br />
Der Kauf einer Immobilie ist<br />
nach wie vor erstrebenswert,<br />
sowohl für konservativ<br />
veranlagende Investoren als<br />
auch für private Käufer, die sich im<br />
Eigentum ein Leben aufbauen wollen.<br />
Wohneigentum gehöre wohl<br />
auch traditionell zur westösterreichischen<br />
Mentalität, heißt es in der<br />
Branche, aber eben nur, solange es<br />
irgendwie finanziell tragbar bleibt.<br />
Laut einer Studie der FH <strong>Kufstein</strong>,<br />
die von Mag. Peter Berger betreut<br />
wurde, stiegen die Wohnungspreise<br />
für den Erstverkauf allein in den<br />
vergangenen zwei Jahren um 20<br />
Prozent. Eine noch höhere Steigerung<br />
sind laut mehreren Experten<br />
bei den Angebotspreisen zu finden,<br />
die um fast 25 Prozent höher als die<br />
effektiven Kaufpreise sind. (Lesen<br />
Sie mehr zum Thema auf Seite 92.)<br />
„Die Banken werden trotz niedrigem<br />
Zinsniveau immer vorsichtiger bei<br />
der Kreditvergabe und wollen sichergehen,<br />
dass eine langjährige<br />
und regelmäßige Rückzahlung der<br />
Kredite auch gewährleistet ist“, stellt<br />
Peter Berger fest. Der Immobilientreuhänder<br />
wundert sich manchmal<br />
über Käufer, die fürs Wohnen mehr<br />
als ein Drittel ihres Einkommens<br />
aufwenden. Angesichts der jüngsten<br />
Preisentwicklungen wird die Bezirkshauptstadt<br />
nur mehr sehr kaufkräftige<br />
Zielgruppen ansprechen. „<strong>Kufstein</strong><br />
entwickelt sich nach Innsbruck<br />
zur Nummer zwei in Tirol, weil die<br />
Stadt aufs richtige Pferd gesetzt hat,<br />
nämlich Bildung und Kultur“, fasst<br />
Peter Berger das Spezifikum <strong>Kufstein</strong>s<br />
zusammen.<br />
Die Nachfrage nach Wohnraum<br />
wird steigen, vor allem für Studentenwohnungen.<br />
„Für diese Gruppe<br />
entstehen gerade einige neue Projekte,<br />
die ein geeignetes Anlagemodell<br />
zur Vermietung an Studenten<br />
sind. Studenten in <strong>Kufstein</strong> haben<br />
ein monatliches Wohnbudget von<br />
ca. 300 bis 450 Euro“, heißt es. Die<br />
Vorzüge von Studentenmietwohnungen<br />
liegen auf der Hand: „Ihre<br />
Bildungszeit ist die Mietzeit. Nach<br />
dem Studium werden diese Mietverträge<br />
ohne Risiken oder größeren<br />
Aufwand aufgelöst, die leeren Wohnungen<br />
sind bald weitervermittelt,“<br />
so Berger. Das Thema Bildung wird<br />
in <strong>Kufstein</strong> in Zukunft ein wichtiges<br />
bleiben, aktuell wird über einen<br />
Ausbau der Fachhochschule nachgedacht.<br />
Weitere entscheidende<br />
Faktoren sind die Entwicklung des<br />
Fotos: Stadtmarketing <strong>Kufstein</strong>, Berger Consulting<br />
88<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
Das Team rund um Abteilungsleiter DI (FH) Stefan Esterhammer: v.l.n.r.: Doris Ager, Christine Aufinger, Gertraud Seidl, Sabine Stahl und Andrea Steiner<br />
Foto: Ascher<br />
Ihr starker Immobilien-Partner im Tiroler Unterland!<br />
Unsere Leistungen:<br />
• Ankauf, Verkauf, Vermietung oder Verpachtung von<br />
Grundstücken, Häusern, Wohnungen und Gewerbeimmobilien<br />
• Liegenschaftsbewertungen<br />
• Ankauf und Verkauf von Anlageobjekten<br />
• Unterstützung bei vertraglichen und steuerrechtlichen Fragen<br />
Schnell, einfach und unbürokratisch – alles aus einer Hand.<br />
Vereinbaren Sie jetzt Ihren Termin - wir sind gerne auch vor Ort für Sie da.<br />
Ihr Immobilienteam der Raiffeisen Bezirksbank <strong>Kufstein</strong><br />
www.rbk.at | info@rbk-immo.at | Tel.: +43 5372 200-50216<br />
Raiffeisenplatz 1, 6300 Wörgl und Oberer Stadtplatz 1a, 6330 <strong>Kufstein</strong><br />
Sie finden uns:<br />
3x in Wörgl, in <strong>Kufstein</strong>, Brixlegg, Bad Häring, Angath, Angerberg, Breitenbach, Ebbs, Ellmau, Kirchbichl, Kramsach, Niederndorf,<br />
Radfeld, Rattenberg, Schwoich und Walchsee. Wir kooperieren mit den Raiffeisenbanken in: Erl, Kundl, Langkampfen (Unterlangkampfen<br />
und Niederbreitenbach), Thiersee, Wildschönau (Niederau, Oberau, Auffach), Brandenberg, Reith i. A., Alpbach, Buch,<br />
Strass, Jenbach, Wiesing, Eben-Pertisau, Hart i. Z., Fügen, Fügenberg, Uderns, Ried i. Z., Kaltenbach, Zell a. Z., Gerlos, Aschau.<br />
Die richtige Adresse für Ihre Immobilienangelegenheiten: www.raiffeisen-immobilien.at
top 100 <strong>Kufstein</strong> | Immobilien<br />
Offene Besichtigungen<br />
Unkontrollierte Massenveranstaltung oder doch der Schlüssel zum schnelleren Immobilienverkauf?<br />
Der Immobilienprofi Mario Tribus erklärt, wie eine offene Besichtigung<br />
als erfolgreiches Vermarktungsinstrument eingesetzt werden kann.<br />
Echo: Was versteht man unter<br />
einer offenen Besichtigung?<br />
Mario Tribus: Damit bezeichnet<br />
man einen Besichtigungstermin<br />
für gleich mehrere Interessenten an<br />
einem fest vereinbarten Zeitpunkt.<br />
Diese Art der Verwertung stammt<br />
ursprünglich aus den USA und ist<br />
dort ein sehr wertvolles und erfolgreiches<br />
Vermarktungsinstrument.<br />
Bei uns gibt es zwar einige Immobilienbüros,<br />
die das anbieten, aber leider<br />
nur sehr halbherzig umsetzen. Die<br />
meisten Menschen haben bei dieser<br />
Art der Verwertung ein falsches Bild<br />
vor Augen: Unbekannte, unhöfliche<br />
Personen schlendern durch mein Eigenheim,<br />
parken die gesamte Nachbarschaft<br />
zu und hinterlassen einen<br />
Ort der Verwüstung. Aber dem ist<br />
nicht so, sofern strukturiert und professionell<br />
gearbeitet wird. Wir zum<br />
Beispiel haben verbindliche Besichtigungsregeln<br />
definiert, und jeder<br />
Interessent wird persönlich durch<br />
das Objekt begleitet. So entsteht eine<br />
lockere, gemütliche Atmosphäre.<br />
Echo: Welche Vorteile hat eine<br />
offene Besichtigung?<br />
Tribus: Dadurch, dass mehrere<br />
Kaufinteressenten zusammenkommen,<br />
entsteht eine gewisse Art der<br />
Verknappung, die sich durchaus<br />
positiv auf den Preis auswirken kann,<br />
weil sich ernsthafte Interessenten<br />
schneller entscheiden könnten und<br />
das Heim „um jeden Preis“ haben<br />
wollen. Zudem entfällt das lästige<br />
und andauernde Herrichten der<br />
Immobilien für die doch sehr zahlreichen<br />
Einzeltermine – so spart der<br />
Eigentümer Zeit.<br />
Echo: Kann jeder zu einer offenen<br />
Besichtigung kommen beziehungsweise<br />
muss man sich dafür<br />
anmelden?<br />
Tribus: Jeder, der sich für das Objekt<br />
interessiert, ist an diesem Tag<br />
willkommen. Die Besucher werden<br />
aber gebeten, sich vorab per E-Mail<br />
oder telefonisch anzumelden. Allerdings<br />
erfahren manche erst in letzter<br />
Sekunde davon und kommen spontan<br />
zur Besichtigung. Auch von diesen<br />
werden eingangs die Kontaktdaten<br />
aufgenommen.<br />
Echo: Welche Objekte eignen<br />
sich für eine offene Besichtigung?<br />
Tribus: Besonders geeignet sind<br />
Häuser und Wohnungen, die noch<br />
nicht aktiv am Immobilienmarkt<br />
angeboten werden, wobei eine offene<br />
Besichtigung bei allen Immobilienarten<br />
angewendet werden<br />
kann.<br />
Echo: Welche Regeln gilt es zu<br />
beachten?<br />
Tribus: Wir haben verbindliche<br />
Regeln erstellt, die jeder Besucher<br />
vorab ausgehändigt bekommt und<br />
einzuhalten hat. Unter anderem<br />
wird hier der Ablauf dargelegt und<br />
angeführt, was unter allen Umständen<br />
zu unterlassen ist, wie zum<br />
Beispiel, dass keine mitgebrachten<br />
Haustiere geduldet werden, Schränke<br />
und Kühlschrank ein Tabu sind<br />
etc.<br />
Echo: Was passiert nach der offenen<br />
Besichtigung?<br />
Tribus: Bei uns werden nach ungefähr<br />
drei Tagen alle Besucher telefonisch<br />
kontaktiert, um ein Feedback<br />
zu erhalten. In der Folge wird der<br />
Mario Tribus: Staatl. gepr. Immobilienmakler,<br />
Bauträger und Inh. von MATRI Immobilien<br />
Eigentümer über dieses informiert.<br />
Sollte sich dann bei jemandem das<br />
angenehme Gefühl eingestellt haben,<br />
in der richtigen Immobilie gewesen<br />
zu sein, werden wir den Verkauf einleiten<br />
und die gesamte Abwicklung<br />
koordinieren und begleiten.<br />
Echo:Sie bieten allen, die sich<br />
für eine Verwertung mittels einer<br />
offenen Besichtigung entscheiden,<br />
auch bestimmte Garantien an. Worum<br />
geht es dabei?<br />
Tribus: Um eine verbindliche,<br />
schriftliche Vereinbarung, in der<br />
wir bestätigen, dass wir innerhalb<br />
von acht Wochen einen passenden<br />
Käufer gefunden haben. Sollte das<br />
Objekt nach der vereinbarten Zeit<br />
nicht verkauft werden, wird das<br />
Objekt in unser offizielles Portfolio<br />
aufgenommen und weiterhin nach<br />
Kräften nach einem Käufer gesucht.<br />
Ist dann ein Käufer gefunden, ist die<br />
komplette Dienstleistung für die<br />
Verkäuferseite kostenlos.<br />
Foto: MATRI<br />
90<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
Kulturtourismus sowie die anhaltende<br />
Landflucht. „Vorhandene<br />
Grundflächen werden noch begehrter<br />
und umkämpfter sein“, schätzt der<br />
Immobilienexperte – eine Entwicklung<br />
nach dem klassischen Angebotund-Nachfrage-Schema<br />
eben.<br />
was tun wenn die<br />
stadt voll ist?<br />
Tirol verfügt aufgrund seiner geografischen<br />
Gegebenheiten nur<br />
über knapp 14 Prozent bebaubarer<br />
Grundfläche, darum wachsen die<br />
Ortschaften in der Inntalfurche langsam<br />
aber stetig zusammen, analysiert<br />
Berger. „Das Modell Einfamilienhaus<br />
ist ideell sehr begehrt, vor allem unter<br />
jüngeren Generationen, aber selten<br />
finanzierbar“, weiß der Experte.<br />
„Währenddessen tendieren ältere<br />
MATRI HausbewohnerInnen Immobilien zum Hausverkauf,<br />
um in eine kleinere, pflege-<br />
Inserat<br />
leichtere Stadtwohnung zu ziehen“,<br />
beschreibt er ein weiteres Phänomen.<br />
Ob es bei diesen beiden Zielgruppen<br />
trotz unterschiedlicher Interessen<br />
Gemeinsamkeiten gibt? Wären beispielsweise<br />
Co-Housing-Modelle<br />
anwendbar, die den Jungen genug<br />
Raum und Gartenflächen für die<br />
Familie und den Älteren gleichzeitig<br />
„Vorhandene Grundflächen<br />
werden noch begehrter<br />
und umkämpfter<br />
sein.“<br />
<br />
Mag. Peter Berger,<br />
Immobilientreuhänder und zertifizierter<br />
Sachverständiger<br />
Bez. <strong>Kufstein</strong> und Schwaz <strong>2017</strong><br />
Unterstützung bei der Hausarbeit<br />
und Echo Gesellschaft Top in einem 100 gemeinsam<br />
bewohnten Familienhaus bieten?<br />
Und würde diese neue Wohnform<br />
einen konkreten Lösungsansatz<br />
bieten, um dem knapper werdenden<br />
Wohnraum zumindest ein bisschen<br />
entgegenzuwirken? „Die Kultur solcher<br />
Mehrgenerationenhäuser wird<br />
hierzulande nicht so sehr gelebt. Hier<br />
geht die Tendenz in Richtung kleinere<br />
Wohnenheiten für Singles, Paare<br />
oder auch kleinere Familien“, weiß<br />
Berger. „Aber es könnte in Zukunft<br />
ein Thema werden“, fügt er noch<br />
hinzu. Es bleibe aber die Frage zu<br />
klären, ob die vorhandenen Wohnprodukte<br />
dafür geeignet wären. „Die<br />
Größe der Wohneinheiten hängt direkt<br />
mit Nachfrage und Leistbarkeit<br />
zusammen. Der Raum ist begrenzt,<br />
darum werden sie kleiner,“ heißt es.<br />
Und kleinere Wohnungen zwischen<br />
40 und 70 Quadratmetern sind nach<br />
wie vor die gesuchtesten Objekte,<br />
weil sie noch einigermaßen leistbar<br />
und für kleine Familien bewohnbar<br />
sind. Wenn dem nicht mehr so ist,<br />
bleibt nur noch das Ausweichen in<br />
günstigere, ländlichere Gegenden.<br />
Günstigeres Wohnen ist in kleineren<br />
Ortschaften wie Kundl, Ebbs<br />
oder Langkampfen möglich, die verkehrstechnisch<br />
gut mit urbanen Zentren<br />
verbunden sind. Hier lassen sich<br />
vermehrt Pendler nieder. Laut Berger<br />
soll es auch vereinzelte Abwanderungen<br />
in bayrische Nachbarsorte<br />
wie Oberaudorf oder Kiefersfelden<br />
geben, wo die Wohnungspreise mit<br />
MATRI Immobilien<br />
Ihr kompetenter Ansprechpartner<br />
im Immobiliengeschäft<br />
Wir vermitteln Immobilien erfolgreich<br />
Für unsere vorgemerkten Kunden suchen wir tirolweit laufend nach folgenden Kauf- und Mietobjekten:<br />
Wohnungen, Häuser und Grundstücke.<br />
Mario Tribus I staatl. gepr. Immobilienmakler & Bauträger<br />
6233 Kramsach I Amerling 133 I 1. Stock I 0664 525 22 94 I www.matri-immo.at
top 100 <strong>Kufstein</strong> | Immobilien<br />
Wohnungspreise im Vergleich<br />
Durchschnittspreise bilden die allgemeine Marktlage ab, im Spezifischen kann es allerdings<br />
signifikante Abweichungen geben, vor allem in Onlinebörsen. Der Immobilienexperte<br />
Stefan Esterhammer mahnt dabei zur Vorsicht.<br />
Echo: Wie können private Wohnungsverkäufer<br />
den richtigen Preis<br />
für ihre Immobilie ermitteln?<br />
Stefan Esterhammer: Für private<br />
Verkäufer ohne fachlichen<br />
Hintergrund ist eine realistische<br />
Preisfindung sehr schwierig. Ein<br />
nicht marktkonformer Preis birgt<br />
ein hohes, oft unterschätztes finanzielles<br />
Risiko für den Verkäufer.<br />
Daher ist es empfehlenswert, sich<br />
an einen Spezialisten zu wenden.<br />
Echo: Sind Internetportale geeignete<br />
Quellen, um detailliertere Preise<br />
zu ermitteln?<br />
Esterhammer: Das sind sie leider<br />
nicht immer. Internetportale zeigen<br />
nur Angebotspreise und nicht die<br />
tatsächlich erzielten Verkaufspreise.<br />
Diese liegen in der Regel deutlich darunter.<br />
Auf Immobilienplattformen<br />
findet man nicht selten Objekte,<br />
die aufgrund überteuerter Wunschpreise<br />
schon sehr lange am Markt<br />
sind. Als Anhaltspunkt eignen sich<br />
offizielle Quellen wie der jährlich erscheinende<br />
Immobilienpreisspiegel<br />
ganz gut. In diesem sind unter anderem<br />
sämtliche tatsächlich erzielten<br />
Durchschnittspreise nach Bezirk,<br />
Wohnlage, Wohnungsqualität und<br />
-größe aufgelistet.<br />
Echo: Wie können übertriebene<br />
Angebotspreise überhaupt entstehen?<br />
Esterhammer: Zum einen durch<br />
die Arbeit unseriöser Makler, die<br />
unreflektiert soviele Immobilien<br />
wie nur möglich in ihr Portfolio aufnehmen<br />
wollen, auch unabhängig<br />
vom Preis. Zum anderen findet man<br />
bei der Preisrecherche im Internet<br />
DI Stefan Esterhammer: Leitung Immobilienabteilung,<br />
Raiffeisen Bezirksbank <strong>Kufstein</strong><br />
Wunschpreise von Privatverkäufern,<br />
basierend auf „Bewertungen“, die<br />
sich auf das sprichwörtlich gefährliche<br />
Halbwissen stützen. Dadurch<br />
entstehen eine falsche Erwartungshaltung<br />
und auch ein verzerrtes Bild<br />
gestiegener Wohnpreise. Wer sich<br />
beispielsweise bei einer gebrauchten<br />
Wohnung am Preis von Neubauten<br />
orientiert, vergleicht Äpfel mit Birnen.<br />
Es gibt eine Überteuerung, das<br />
ist Fakt, aber nicht in der Höhe, wie<br />
es manche Inserate vermitteln möchten.<br />
Echo: Wie kann man dieser gekünstelten<br />
Preissteigerung entgegenwirken?<br />
Esterhammer: Mit einer objektiven<br />
Bewertung, die auf einer umfassenden<br />
Recherche basiert. Ein<br />
Immobilienpreis hängt von vielen<br />
Faktoren ab, wie beispielsweise<br />
Marksituation, Grundstückspreise in<br />
der jeweiligen Gegend, Zustand des<br />
gesamten Gebäudes, Ausstattung,<br />
Betriebskosten, Rücklagenstand, anstehende<br />
Renovierungsarbeiten usw.<br />
Bei einer Immobilienbesichtigung<br />
geben wir beispielsweise erst eine<br />
Schätzung ab, sobald wir auch alle<br />
relevanten Faktoren erhoben haben:<br />
Recherchen im Grundbuch, Vergleiche<br />
mit bereits verkauften Immobilien<br />
im selben Komplex oder Ähnliches.<br />
Und wenn die Wertvorstellung<br />
auf Verkäuferseite sich zu sehr<br />
von den objektiven Bewertungen<br />
unterscheiden, müssen wir als Experten<br />
relativieren und beraten. Unser<br />
Ziel im Sinne des Kunden ist es,<br />
schnellstmöglich den bestmöglichen<br />
Preis für die Immobilie zu erzielen.<br />
Wir stellen aber auch in unserem<br />
Joballtag fest, dass immer mehr Kunden<br />
dafür sensibilisiert sind und die<br />
Nachfrage nach professionellen Liegenschaftswertungen<br />
zunimmt. Das<br />
zeigt uns, dass sich Verkaufsinteressenten<br />
doch lieber vertrauensvoll an<br />
den Profi wenden.<br />
Echo: Kommt bei manchen Verkäufern<br />
auch ein ideeller Wert hinzu,<br />
der den Kaufpreis zusätzlich steigen<br />
lässt?<br />
Esterhammer: Das kommt oft vor<br />
und hat sehr emotionale Gründe. Eigentümer<br />
denken subjektiv und verkaufen<br />
mit ihrer Immobilie auch ein<br />
Stück Vergangenheit, während die<br />
Käufer aber an ihre eigene Zukunft<br />
denken. Auch dieser Vorgang sollte<br />
nüchtern betrachtet werden. Emotionale<br />
Werte sind nachvollziehbar<br />
und verständlich, haben aber in der<br />
Immobilienbewertung keinen Platz.<br />
Foto: ofp kommunikation GmbH
ADVOKATUR<br />
DR. HERBERT SCHÖPF LL.M.<br />
Rechtsanwalt-GmbH<br />
Europarechtsexperte<br />
Größe durch Spezialisierung<br />
Großzügige Räumlichkeiten im eigenen Stöcklgebäude im Innsbrucker<br />
Arkadenhof und in den Sprechstellen Kitzbühel und Zillertal stehen zur<br />
Verfügung, um Ihre rechtlichen Anliegen zu besprechen und zu bewältigen!<br />
Fachkanzlei für Immobilien- und Baurecht<br />
Projektentwicklung für Wohn- und Wirtschaftsbau<br />
Raum- und Liegenschaftswidmungen<br />
Grundverkehr<br />
Bauträger-, Baurechts- und Wohnungseigentumsverträge<br />
Kauf-, Schenkungs- und Übergabeverträge<br />
Architekten- und Bauwerksverträge<br />
Bauverhandlungen, Baumängel- und Werklohnprozesse<br />
Fachkanzlei für Öffentliches Vergaberecht<br />
Beratung von Auftraggebern und Auftragnehmern<br />
Planung, Organisation und Abwicklung des Vergabeverfahrens<br />
Vergebende Stelle im Vergabeverfahren<br />
Claim-Management<br />
Fachkanzlei für Europäisches Wirtschaftsrecht<br />
Firmengründungen und Umwandlungen<br />
Gewerbe- und Betriebsanlagenrecht<br />
Wettbewerbsrecht<br />
Luftfahrtrecht<br />
Kanzlei Arkadenhof Innsbruck Sprechstelle Kitzbühel Sprechstelle Zillertal<br />
Maria-Theresien-Straße 34 Wegscheidgasse 16 Haus Nr. 111a<br />
6020 Innsbruck 6370 Kitzbühel 6272 Ried im Zillertal<br />
Tel.: +43/(0)512/584424 Tel.: +43/(0)512/584424 Tel.: +43/(0)512/584424<br />
advokatur@dr-schoepf.at<br />
www.advokatur-schoepf.at
Kompetenz.<br />
Transparenz.<br />
Vertrauen.<br />
Ihr Bewertungsexperte<br />
für Immobilien:<br />
- Gewerbe- u. Hotelbewertungen<br />
- Sonderimmobilien<br />
- Immobilien-Marktberichte<br />
- Verkehrswertgutachten<br />
für Transaktionen<br />
- Bewertungen für<br />
Finanzierungszwecke<br />
- Bewertung für<br />
Bilanzierungszwecke<br />
- Portfoliobewertungen<br />
- Bewertungen bei Ehe und<br />
Verlassenschaftsverfahren<br />
Berger Consulting GmbH<br />
Mag. (FH) Peter Berger<br />
Baumgartnerstraße 1<br />
6330 <strong>Kufstein</strong><br />
+43 (0) 5372 61722<br />
pb@berger.co.at<br />
www.bergerconsulting.at<br />
jenen in den ländlichen Gebieten<br />
diesseits der Grenze vergleichbar<br />
sind. Die Ab- und Zuwanderung ist<br />
von und in beide Regionen eine ausgewogene.<br />
stadt vs. land<br />
Die durchschnittlichen Wohnungspreise<br />
laut Tiroler Immobilienspiegel<br />
schwanken im Bezirk <strong>Kufstein</strong> zwischen<br />
2.587 Euro/Quadratmeter<br />
für eine Neubauwohnung in normaler<br />
Wohnlage bis hin zu 3.950 Euro<br />
in sehr guter Lage. Günstiger sind<br />
gebrauchte Eigentumswohnungen<br />
mit knapp 1.136 Euro/Quadratmeter<br />
in mäßiger Wohnlage bis hin zu<br />
2.906 Euro/Quadratmeter in sehr<br />
guter Wohnlage. Die wohnbaugeförderten<br />
Objekte sind nach wie vor<br />
die begehrtesten und aufgrund zu<br />
hoher Nachfrage fast Mangelware.<br />
„Die Kombination aus wohnbaugeförderten<br />
und privat finanzierten<br />
Objekten hat sich aber als gute Mischung<br />
erwiesen“, weiß Stefan Esterhammer,<br />
Leiter des Immobilienbereichs<br />
der Raiffeisen Bezirksbank<br />
<strong>Kufstein</strong>. Die Kombination aus<br />
wohnbaugeförderten Einheiten und<br />
Wohnungen zu freien Marktpreisen<br />
rechnet sich dadurch auch für private<br />
Bauträger. „Die Wohnungen,<br />
die durch solche Mischprojekte auf<br />
den freien Markt gelangen, sind deshalb<br />
bis zu einem Drittel teurer als<br />
die wohnbaugeförderten Einheiten“,<br />
nennt Esterhammer ein Beispiel aus<br />
dem Raum Wörgl.<br />
Doch wie entwickeln sich die Preise<br />
innerhalb des Durchschnitts?<br />
Hierfür lohnt sich laut Esterhammer<br />
ein vergleichender Blick in die<br />
Listen sämtlicher abgeschlossenen<br />
Kaufverträge seit Anfang 2016 (laut<br />
www.immomapping.com am 29.<br />
5. <strong>2017</strong>): Die teuerste ersichtliche<br />
Neubauwohnung in <strong>Kufstein</strong> kostete<br />
3.842 Euro pro Quadratmeter, für<br />
die günstigste zahlten die Käufer fast<br />
2.800 Euro. Das günstigste Wohnobjekt<br />
auf dem Gebrauchtmarkt: 1.605<br />
Euro, das teuerste 3.703 Euro pro<br />
Quadratmeter. „Leider sind in vielen<br />
Kaufverträgen keine Flächenangaben<br />
angeführt. Darum ist es schwierig,<br />
das definitiv teuerste Objekt, das<br />
2016 verkauft wurde, zu ermitteln.<br />
Aber es ist anzunehmen, dass in <strong>Kufstein</strong><br />
weit höhere Spitzenpreise pro<br />
Quadratmeter erreicht wurden“, fügt<br />
Esterhammer hinzu.<br />
Ein Blick nach Wörgl zeichnet ein<br />
etwas anderes Bild: Hier schlug die<br />
teuerste verkaufte Neubauwohnung<br />
mit einem Quadratmeterpreis von<br />
4.458 Euro zu Buche, die günstigste<br />
mit 3.003 Euro. Von allen verkauften<br />
Gebrauchtwohnungen war ein<br />
Objekt mit 3.009 Euro das teuerste,<br />
ein anderes mit knapp 1.569 Euro<br />
das erschwinglichste. Esterhammer<br />
empfiehlt noch einen weiteren Blick<br />
in ländliche Gemeinden, die jene<br />
Wohnungskäufer ansprechen, die<br />
die hochpreisigen urbanen Zentren<br />
meiden wollen. In Kundl war<br />
beispielsweise im vergangenen Jahr<br />
die teuerste Neubauwohnung für<br />
3.587 Euro pro Quadratmeter zu<br />
haben, die günstigste für 2.785. Das<br />
teuerste gebrauchte Objekt ging für<br />
2.250 Euro pro Quadratmeter an<br />
den neuen Käufer, das günstigste für<br />
1.916. „Diese Preise können nur als<br />
grober Anhaltspunkt herangezogen<br />
werden, da wie bereits erwähnt leider<br />
bei vielen Kaufverträgen keine<br />
Quadratmeterpreise angeführt sind<br />
und diese somit aus der Statistik fallen.<br />
Eine weitere Unschärfe bildet<br />
die Tatsache, dass teilweise in den<br />
Kaufpreisen die Autoabstellplätze<br />
inkludiert sind. Bei anderen wiederum<br />
sind die Preise für Stellplätze<br />
gesondert ausgewiesen. Auch hier<br />
muss genau recherchiert werden,<br />
um aussagekräftige Vergleichspreise<br />
zu finden“, so Esterhammer abschließend.<br />
Marianna Kastlunger
Was macht den Erfolg eines Unternehmens aus? Vereinfacht gesagt: Werte.<br />
Immaterielle wie Erfahrung, Ehrgeiz, Mitarbeiterführung. Und materielle, die sich<br />
im Maschinenpark oder der Auftragslage ebenso widerspiegeln wie in einer kompetenten<br />
Steuerberatung. Als Wirtschaftstreuhänder sind die Werte Ihres Unternehmens<br />
unser oberstes Anliegen. Wir studieren, analysieren und optimieren sie – und<br />
machen Ihre Arbeit damit noch wertvoller. Mehr Informationen: www.erharter.at
RIEDERBAU-Total<br />
Der Experte für Gewerbe- und Industriebau<br />
Mit RIEDERBAU-Total macht das traditionsreiche Unternehmen mit Sitz in<br />
Schwoich bei <strong>Kufstein</strong> den gesamten Bauprozess zur Chefsache.<br />
Nicht immer müssen Architekturplanung<br />
und Statik,<br />
Gewerkvergabe und Bauausführung,<br />
Bauaufsicht und Facility Management<br />
auf verschiedene Firmen aufgeteilt<br />
werden — es geht auch anders!<br />
RIEDERBAU bietet in seiner Rolle als<br />
Totalunternehmer alle Leistungen aus<br />
einer Hand. Besonders vorteilhaft zeigt<br />
sich diese Vorgehensweise bei Gewerbe-<br />
und Industriebauten. Aber auch für<br />
private Bauvorhaben bietet RIEDER-<br />
BAU eine ideale Abwicklung, die auf<br />
einer jahrelangen Erfahrung beruht.<br />
Zu den wichtigsten Parametern bei der<br />
kompletten Abwicklung von komplexen<br />
und straff geplanten Bauvorhaben<br />
zählen die Aspekte Form, Funktionalität<br />
und Wirtschaftlichkeit. Das Ziel von<br />
niedrigen Bau- und Betriebskosten für<br />
die Bauherren wird in der gesamten<br />
Projektierung fokussiert. Von den Erdarbeiten,<br />
der Außenhülle bis hin zum<br />
Innenausbau inklusive der Gebäudetechnik<br />
— die Fixpreise beinhalten die<br />
Kosten für alle Gewerke. Besonders mit<br />
der integralen Planung kann das Unternehmen<br />
bei seinen Großprojekten immer<br />
die effizientesten Entscheidungen<br />
treffen, visualisieren und dokumentieren.<br />
In der langjährigen Rolle als verantwortungsvoller<br />
Generalunternehmer<br />
Schuler Sports in Schwoich<br />
bekommen die Kunden nicht nur langlebige<br />
und höchste Qualität, sondern<br />
auch eine berechenbare Verlässlichkeit<br />
und kundenorientierte Betreuung, welche<br />
nach der Fertigstellung fortgeführt<br />
wird.<br />
„Wir kümmern uns um alle anfallenden<br />
Arbeiten und übernehmen die volle<br />
Verantwortung für Ihr Bauvorhaben.<br />
Sie erhalten im Gegenzug hundertprozentige<br />
Sicherheit in Bezug auf Planung,<br />
Kosten und Termine.“ DI Anton Rieder<br />
Fotos: RIEDERBAU (3), Ch. Ascher (1), Visualisierung: P&B (1)
RIEDER BAU | PROMOTION<br />
SMARTE UND<br />
INNOVATIVE PLANUNG<br />
Als einer von wenigen Totalunternehmern<br />
in Österreich baut RIEDER-<br />
BAU-Total schon jetzt nach der neuen<br />
BIM-Norm (Building Information Modeling).<br />
Diese innovative Planungsmethode<br />
hat sich international bereits in<br />
vielen Ländern als Standard durchgesetzt<br />
und ersetzt die bisherigen zweidimensionalen<br />
Baupläne durch eine<br />
dreidimensionale Darstellung der Bauprojekte.<br />
Mit BIM werden auch in der<br />
Bauausführung sämtliche Schritte digital<br />
erfasst, kombiniert und vernetzt, sodass<br />
alle Beteiligten jederzeit Zugriff auf die<br />
aktuellen Daten haben. Dadurch können<br />
Gebäude effi zienter, transparenter<br />
und kostengünstiger geplant, berechnet,<br />
errichtet und bewirtschaftet werden.<br />
AUS VISION WIRD REALITÄT<br />
Der Innovationsgeist von RIEDERBAU<br />
kennt keine Grenzen. Mit den Virtualund<br />
Augmented-Reality-Brillen können<br />
die Kunden mittels Controller in Echtzeit<br />
durch ein visualisiertes Gebäude gehen<br />
Die BIM-Norm erweitert Baupläne um die dritte Dimension und verbessert damit<br />
deutlich die Vorstellungskraft der Bauherren.<br />
und voll und ganz in dieses eintauchen.<br />
Gewünschte Änderungen wie beispielsweise<br />
eine Wandverschiebung oder ein<br />
Fenstertausch können sofort in die Darstellung<br />
eingefügt werden. Zusätzlich<br />
werden mit dieser neuen Technik die<br />
Lichtstände kontrollierbar. Das heißt, der<br />
Sonnen- beziehungsweise Schattenverlauf<br />
während des Tages kann bereits im<br />
Vorfeld überprüft werden.<br />
FACILITY MANAGEMENT<br />
BIM fi ndet seit einiger Zeit auch verstärkt<br />
Einzug in den Bereich computerunterstützter<br />
Facility-Management-<br />
Anwendungen. Die Kunden erhalten<br />
bei Projektende eine umfassende Gebäudedokumentation<br />
inklusive 3D-<br />
Modell, welche sie für den effi zienten<br />
und nachhaltigen Betrieb der Anlage<br />
verwenden können. Das Planungsteam<br />
von RIEDERBAU erarbeitet<br />
einerseits die notwendigen Informationen,<br />
wie z. B. die Gebäudestruktur,<br />
die Elektro- oder die HKLS-Planung,<br />
und begleitet andererseits die Implementierung<br />
der Gebäudedaten in die<br />
Facility-Management-Software.<br />
Mehr Informationen fi nden Sie unter<br />
www.riederbau.at<br />
Planen. Bauen. Wohnen.<br />
Mithilfe einer Virtual-Reality-Brille kann man bereits während der Planungsphase<br />
durch Gebäude „spazieren“.<br />
Tel: +43 (0)5372 62688<br />
E-Mail: office@riederbau.at<br />
www.riederbau.at<br />
Bezahlte Anzeige
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
„Kapieren statt kopieren“<br />
Tourismus. Simon Hermann Huber, CEO Hotel Stadt <strong>Kufstein</strong> und Unternehmer,<br />
verrät sein Rezept für zufriedene Tourismus-Mitarbeiter und erklärt,<br />
warum sich seine Freude mit dem „<strong>Kufstein</strong>erland“ in engen Grenzen hält.<br />
ECHO: Sie sind ein umtriebiger<br />
Mann, der sich kein Blatt vor den<br />
Mund nimmt. Sie sind unter anderem<br />
Geschäftsführer der Leasing-Unterland-Gruppe<br />
und CEO des Hotel<br />
Stadt <strong>Kufstein</strong>. Welche Zielgruppe<br />
haben Sie mit Ihrem Hotel im Visier?<br />
Simon Hermann Huber: Unsere<br />
primäre Zielgruppe ist der Businessund<br />
Eventgast. Wir arbeiten stark<br />
daran, <strong>Kufstein</strong> zu einer Kongressdestination<br />
für Kleinkongresse bis zu<br />
500 Teilnehmern zu machen. Unsere<br />
Philosophie ist es, in unserem Hotel<br />
allen in <strong>Kufstein</strong> ein Zuhause zu bieten.<br />
Wesentlich dafür ist, dass zum<br />
einen die Hardware – sprich das Gebäude,<br />
die Zimmer und Einrichtung<br />
– entspricht, noch wesentlicher aber<br />
sind die Soft Facts, also die Mitarbeiter.<br />
Wir schulen unsere Mitarbeiter<br />
und bieten Ausbildungsprogramme<br />
an. Das merkt der Gast.<br />
ECHO: Das Mitarbeiterthema ist<br />
im Tourismus ein neuralgisches. Wie<br />
geht es Ihnen beim Recruiting?<br />
Huber: Wir haben kein Problem.<br />
Man muss mit Mitarbeitern eine klare<br />
Vereinbarung treffen, ihnen eine<br />
Perspektive bieten und Wort halten.<br />
Wir haben Traineeprogramme und<br />
geregelte Arbeitszeiten. Bei uns arbeiten<br />
nur gelernte Kräfte.<br />
„Man muss mit Mitarbeitern<br />
eine klare Vereinbarung<br />
treffen, ihnen eine<br />
Perspektive bieten und<br />
Wort halten.“<br />
ECHO: Ohne ausländisches Personal<br />
ist der Tourismus in Tirol gar<br />
nicht überlebensfähig, weil einheimisches<br />
Personal nicht leicht für den<br />
Tourismus zu begeistern ist.<br />
Huber: Bei uns sind zwar Arbeitskräfte<br />
mit Migrationshintergrund,<br />
aber keine ausländischen Kräfte beschäftigt.<br />
ECHO: Das ist nicht alltäglich.<br />
Huber: Das entspricht unserer<br />
Philosophie. Wir sind ein hervorragender<br />
Arbeitgeber. Das Um und Auf<br />
sind ordentliche Bezahlung, ordentliche<br />
Behandlung und klare Regeln.<br />
ECHO: Wenn das das Geheimrezept<br />
ist, dann läuft aber einiges falsch<br />
in der Branche?<br />
Huber: Wenn ich zu meinem Mitarbeiter<br />
mit Migrationshintergrund<br />
sage: „Kollege, du musst geben das<br />
...“, wie soll der dann Deutsch lernen?<br />
Man geht aber auch mit Einheimischen<br />
im Tourismus nicht gut um.<br />
Sie werden nicht wertgeschätzt. Der<br />
Mensch muss als Ganzes wertge-<br />
Fotos: Kux<br />
98<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
schätzt werden, die Erwartung, die<br />
man an den Mitarbeiter stellt, muss<br />
klar definiert sein. Wenn ich Sie jetzt<br />
einfach hinter die Bar stelle und Ihnen<br />
sage, da steht die Kaffeemaschine,<br />
und los geht‘s, dann kann nichts<br />
Gutes dabei herauskommen.<br />
ECHO: Da dürften Sie recht haben.<br />
Es wird oft geklagt, dass Einheimische<br />
kaum mehr im Tourismus<br />
arbeiten wollen, und zwar zum einen<br />
wegen der Entlohnung, zum anderen<br />
wegen der Arbeitszeiten.<br />
Huber: Bei uns gibt es keine Probleme<br />
mit den Arbeitszeiten. Jeder<br />
Mitarbeiter hat zwei Tage pro Woche<br />
frei und weiß das über den Dienstplan<br />
einen Monat im Voraus. Da fährt<br />
die Eisenbahn drüber. So bleibt für jeden<br />
die Freizeit und das Privatleben<br />
planbar. Jeder arbeitet täglich acht<br />
Stunden, es ist ein ganz normaler Job.<br />
ECHO: Wie schätzen Sie die Entwicklung<br />
des Tourismus in der Region<br />
<strong>Kufstein</strong> über die vergangenen<br />
Jahre ein?<br />
„Wir als Hotel Stadt<br />
<strong>Kufstein</strong> haben trotz<br />
des Tourismusverbands<br />
Gäste.“<br />
Huber: <strong>Kufstein</strong> ist an und für sich<br />
eine wunderschöne Destination. Es<br />
gibt eine Trennung im Ferienland,<br />
oder Erdbeerland, oder <strong>Kufstein</strong>erland,<br />
wie es jetzt heißt. Es gibt zwei<br />
verschiedene Tempi und Zielgruppen.<br />
Einmal die Stadt <strong>Kufstein</strong> einerseits,<br />
andererseits die Umlandgemeinden.<br />
Da bedürfte es unterschiedlicher<br />
Strategien. Da agiert man hin<br />
und wieder ganz unglücklich.<br />
ECHO: Findet das im TVB <strong>Kufstein</strong>erland<br />
aus Ihrer Sicht strategisch<br />
genügend Niederschlag, dass die<br />
Stadt und die Umlandgemeinden<br />
unterschiedliche Bedürfnisse haben?<br />
Huber: Wir als Hotel Stadt <strong>Kufstein</strong><br />
haben trotz des Tourismusverbands<br />
Gäste. Grundsätzlich gehen viele<br />
Entwicklungen in eine Richtung,<br />
die zwar visionär-intellektuell hervorragend<br />
dargestellt werden, in der<br />
Umsetzung gibt es aber Schwächen.<br />
Wir haben die hervorragenden Tiroler<br />
Festspiele in Erl in unserer Region.<br />
Alles andere, was man sonst im<br />
klassischen Bereich noch versucht,<br />
ist bloß ein billiger Abklatsch, mit<br />
dem man die Qualität der Festspiele<br />
nicht annähernd erreicht. Es gibt<br />
Highlights, die man nicht toppen<br />
kann. Da ist es nicht klug, parasitäres<br />
Marketing zu machen. Man muss die<br />
Dinge kapieren und nicht kopieren.<br />
Und bei uns wird leider viel kopiert,<br />
weil man es nicht kapiert hat.<br />
ECHO: Welche Konzepte meinen<br />
Sie konkret, wenn Sie von Umsetzungsschwächen<br />
reden?<br />
Huber: Damit meine ich das ganze<br />
intellektuelle Konstrukt <strong>Kufstein</strong>erland.<br />
Das lässt sich am Markt nur<br />
schwer umsetzen. Mein Wunsch<br />
wäre „Ferienregion <strong>Kufstein</strong>“ gewesen.<br />
Künstliche Konstruktionen wie<br />
<strong>Kufstein</strong>erland findet man, im Gegensatz<br />
zum Berchtesgadener Land,<br />
auf keiner Landkarte. Wenn ich jetzt<br />
Erdbeerland sage, oder wie auch immer<br />
wir heißen, wie soll man da einen<br />
Bezug herstellen? Die einzige Chance,<br />
die wir haben, ist groß aufzutreten.<br />
ADELSBERGER & THALER<br />
Steuerberatungsgesellschaft OG<br />
A-6322 Kirchbichl<br />
Oberndorferstraße 44<br />
www.adelsberger.co.at<br />
Tel. 05332/88203-0<br />
Fax 05332/88203-20<br />
kanzlei@adelsberger.co.at
top 100 KUFSTEIN | interview<br />
Die Budgets werden aber ringsum für<br />
kleine Kochtöpfe verbraten. Ich spreche<br />
aber niemandem das Bemühen<br />
ab. Wenn man bei uns jemanden<br />
fragt, wohin er in den Urlaub fährt,<br />
dann sagt er Griechenland, Spanien<br />
oder, noch größer, nach Amerika.<br />
Erst in zweiter Linie geht es um die<br />
genaue Destination. Man sollte die<br />
touristischen Mittel konzentrieren,<br />
um am Markt als eine große Marke<br />
aufzutreten.<br />
ECHO: Sie halten die Tourismuswerbung<br />
also für zu kleinteilig?<br />
Huber: Ja. Wir brauchen eine große<br />
Region, wo sich nicht mehr die Frage<br />
nach Sommer und Winter stellt,<br />
sondern wo alles angeboten werden<br />
kann. Wobei man sagen muss, dass es<br />
durch die Fusionierung von Tourismusverbänden<br />
durch das Tourismusgesetz<br />
insgesamt schon etwas besser<br />
geworden ist. Um schlagkräftig am<br />
globalen Markt auftreten zu können,<br />
sind wir als Region <strong>Kufstein</strong> aber<br />
immer noch zu klein. Da hat sogar<br />
Tirol ein gewisses Problem. Die Tourismusverbände<br />
neigen außerdem<br />
dazu, sich zu verzetteln. Da werden<br />
dann Incoming-Büros gegründet und<br />
man beteiligt sich an Gesellschaften.<br />
Der Tourismusverband hat nur eine<br />
Aufgabe, nämlich zu werben.<br />
ECHO: Glauben Sie, dass es in den<br />
Tourismusverbänden einen gewissen<br />
Rechtfertigungsdruck gibt, der dazu<br />
verleitet, auf mehreren Hochzeiten<br />
tanzen zu wollen?<br />
Huber: Die Tourismusverbände<br />
wollen dadurch ihre Daseinsberechtigung<br />
erhöhen. Das Problem im Tourismusverband<br />
beginnt aber schon<br />
bei der Besetzung der Aufsichtsräte.<br />
Da werden nicht etwa die Leute aus<br />
den touristischen Leitbetrieben geholt,<br />
sondern es geht darum, aus diesem<br />
und jenem Ort jemanden dabei<br />
zu haben. Es geht also nicht in erster<br />
Linie um die Qualität. Die Idee, in<br />
Form von Tourismusverbänden miteinander<br />
um Gäste zu werben und in<br />
einen gemeinsamen Topf einzuzahlen,<br />
ist für sich genommen gut. Die<br />
Umsetzung ist holprig. Das war sie<br />
aber schon immer.<br />
ECHO: Halten Sie das Wahlsystem<br />
mit seinen Stimmgruppen mit<br />
unterschiedlicher Gewichtung noch<br />
für zeitgemäß?<br />
Huber: Das Kurienwahlsystem<br />
ist natürlich negativ. Durch dieses<br />
System kann es passieren, dass es<br />
aufgrund der Einflussnahme Einzelner<br />
zu einer Namensänderung des<br />
Tourismusverbands kommen kann.<br />
Durch dieses Wahlsystem gelangen<br />
Leute in Entscheidungspositionen,<br />
die mit dem Tourismus eigentlich<br />
nichts zu tun haben. Es geschieht, was<br />
einige wenige wollen, und die Gastronomen<br />
können aufgrund ihres geringeren<br />
Stimmgewichts nichts dagegen<br />
tun. Das ist ein Problem. In Ischgl ist<br />
das Kurienwahlrecht natürlich kein<br />
Problem, weil es dort außer Touristikern<br />
kaum Unternehmen gibt. Eine<br />
Bank, wenn Sie ihren Hauptsitz im<br />
Gebiet eines Tourismusverbands hat,<br />
wird immer höchstes Stimmgewicht<br />
haben, obwohl Sie mit dem Tourismus<br />
direkt wenig zu tun hat. Bei uns<br />
sind zum Beispiel die Stadtwerke prominent<br />
vertreten.<br />
ECHO: Sie haben zuvor das Ziel<br />
angesprochen, <strong>Kufstein</strong> zur Kongressdestination<br />
zu machen. Wie<br />
nahe oder fern ist man diesem Ziel?<br />
Huber: Wir haben begonnen, mit<br />
unserem Nachbarhotel diese Entwicklung<br />
voranzutreiben. Auch im<br />
Tourismusverband gibt es eine Abteilung,<br />
die recht bemüht ist. Das<br />
ist aber auch recht holprig, weil naturgemäß<br />
Häuser aus den Umlandgemeinden<br />
auch am Kongresszug<br />
mitfahren wollen. Kongress ist ein<br />
Thema, bei dem man sich positionieren<br />
muss. Die Stadt <strong>Kufstein</strong> kann<br />
und macht das. Unsere Hauptträger<br />
für Nächtigungen sind hier in der<br />
Stadt nicht Feriengäste, sondern die<br />
umliegenden Unternehmen. Daraus<br />
generieren wir zwei Drittel der Nächtigungen.<br />
Interview: Marian Kröll<br />
100<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
GEISLER | PROMOTION<br />
Mehr als nur Buchhaltung<br />
DAS IST DIGIMATISIERUNG<br />
Die digitale automatisierte Finanzbuchhaltung<br />
ist die nächste Evolutionsstufe<br />
in der elektronischen<br />
Belegverarbeitung: effizienter, taler,<br />
digiqualitätsgeprüft.<br />
Schnell. Unsere Kanzlei arbeitet mit<br />
innovativer Software und kann so<br />
die Buchhaltung unserer Klienten<br />
schnell und effizient abwickeln. Auf<br />
Wunsch erhalten Sie tagesaktuelle<br />
Auswertungen.<br />
Einfach. Für Sie als Unternehmer<br />
fällt keine Mehrarbeit an.<br />
Sie profitieren alleine von einem<br />
Wechsel zu uns. Ihre Buchhaltung<br />
wird durch den Einsatz modernster<br />
Technologien effizient abgewickelt.<br />
24/7 verfügbar. Im elektronischen<br />
Belegarchiv mit umfangreichen<br />
Suchfunktionen und sicherem<br />
Datenaustausch, haben Sie jederzeit<br />
Zugriff auf Ihre Belege.<br />
UNSERE 4-FACH GARANTIE<br />
Unsere Expertengarantie:<br />
Ausschließlich top ausgebildete<br />
Mitarbeiter in den unterschiedlichen<br />
Fachbereichen.<br />
Unsere Exklusivitätsgarantie:<br />
Durch Einsatz modernster Software<br />
und unserer begleiteten Betreuung<br />
sind Sie Ihren Mitbewerbern<br />
immer einen Schritt voraus.<br />
Unsere Qualitätsgarantie:<br />
strengste Qualitätsstandards.<br />
Unsere Zufriedenheitsgarantie:<br />
Sind Sie mit unseren Leistungen<br />
in den ersten drei Monaten nicht<br />
zufrieden, werden sämtliche Honorare<br />
rückerstattet.<br />
KOSTENLOSE<br />
POTENZIALANALYSE<br />
• Vorbesprechung in unserer<br />
Kanzlei<br />
• Auswertung und Analyse der<br />
aktuellen Buchhaltung<br />
• Betriebsbesichtigung vor Ort<br />
• Besprechung der digitalen<br />
Prozesse:<br />
– der Automatisierungsmöglichkeiten<br />
– der digitalen<br />
Dokumentenablage<br />
– der papierlosen<br />
Archivierungslösungen<br />
Nutzen Sie die Gelegenheit und<br />
überzeugen Sie sich von den digitalen<br />
Prozessen beim kostenlosen<br />
Erstgespräch.<br />
StB Mag. Markus Geisler,<br />
MBA MSc.<br />
Standort: Münchner Straße 22, 6130 Schwaz,<br />
Telefon: +43 5242 210 50, E-Mail: office@kanzlei-geisler.at<br />
www. kanzlei-geisler.at<br />
Bezahlte Anzeige
Logistiker<br />
aus Leidenschaft<br />
In einem hochkompetititiven Marktumfeld hat sich die<br />
TirLog Transport GmbH als Spezialist für Sondertransporte einen Namen gemacht.<br />
Das Familienunternehmen feiert heuer seinen zehnten Geburtstag.<br />
Er sei kein großer Geschichtenerzähler,<br />
sagt Michael Wohleb<br />
über sich selber und schmunzelt<br />
– obwohl er sehr gerne mit Leuten ins<br />
Gespräch kommt. Für den jungen Geschäftsführer<br />
des Transportunternehmens<br />
TirLog in Kirchbichl zählen Fakten<br />
nämlich mehr als Geschichten. Der Job<br />
sei naturgemäß hart und nur was für<br />
starke Nerven, aber der gebürtige Ebbser<br />
hat alles in Griff: Er wirkt freundlich<br />
und unkompliziert, reagiert aber sofort<br />
falls Probleme auftauchen. Diese zu lösen<br />
gehöre eben zum Geschäft. Der<br />
gelernte Speditionskaufmann macht<br />
seinen Job sehr gern, er ist auch in<br />
den Fachgruppen der Spediteure und<br />
Frachtführer der Wirtschaftskammer<br />
tätig, sowie im <strong>Kufstein</strong>er Bezirksausschuss<br />
für Verkehr. Am meisten störe<br />
ihn die medial oftmals einseitige Darstellung<br />
seiner Branche: Moderne LKW<br />
seien rein technisch längst nicht mehr<br />
die klischeehaften Dreckmacher. Und<br />
Ein eingespieltes Team: Christian (links) ist Prokurist und leitet die Charterabteilung,<br />
Robert (Mitte) und Michael Wohleb führen das Familienunternehmen.<br />
wie wäre es um die kapillare Nahversorgung<br />
ohne LKW bestellt?<br />
Die Begeisterung für das Transportwesen<br />
wurde Michael Wohleb, der mit<br />
seinem Vater Robert das Unternehmen<br />
seit dessen Gründung 2007 führt, quasi<br />
in die Wiege gelegt. Robert Wohleb<br />
war 18 Jahre lang selbst im LKW unterwegs<br />
und weiß deshalb ganz genau,<br />
wonach der Markt verlangt. Er ist der<br />
Mann für die praktischen Angelegenheiten<br />
rund um die Spezialtransporte,<br />
2<br />
ECHO TOP 55 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ 2014
TIRLOG | PROMOTION<br />
während Michael sich ums allgemeine<br />
Management, ums Personal und um<br />
die Buchhaltung kümmert. Sein Bruder<br />
Christian kümmert sich um die<br />
Ladungsvermittlung, Mama Gerlinde ist<br />
für die angenehme und wohnliche Optik<br />
im Firmensitz zuständig. Darum gilt<br />
der persönliche Kontakt zum Kunden<br />
und das Eingehen auf dessen Bedürfnisse,<br />
wie man es nur in einem Familienbetrieb<br />
fi ndet, als eines der großen<br />
TirLog-Erfolgsgeheimnisse.<br />
KRANTRANSPORTE?<br />
KEIN PROBLEM<br />
Den Anfang machte man noch mit<br />
„einfacher“ Ladungsvermittlung. 2008<br />
wurden aber bereits die ersten eigenen<br />
LKW angekauft und die ersten Mitarbeiter<br />
eingestellt. „Wir haben in diesem<br />
Marktumfeld den riesigen Vorteil, dass<br />
wir auch Spezialtransporte machen“,<br />
benennt Michael Wohleb eine wesentliche<br />
Zutat im Erfolgsrezept von TirLog.<br />
So stellen weder drei Meter breite oder<br />
hohe Maschinen, Fahrzeuge oder Fluggeräte<br />
ein Problem dar. Man verfügt bei<br />
TirLog über das Know-how und die<br />
Erfahrung, um heik le Sondertransporte<br />
im In- und Ausland durchführen zu können.<br />
Das Unternehmen versteht sich –<br />
zusätzlich zum „normalen“ Transportgeschäft<br />
und der Ladungsvermittlung – auf<br />
die Abwicklung jener Spezialtransporte,<br />
die für die Konkurrenz zu lang, zu breit,<br />
kurzum zu schwierig sind. Der Joballtag<br />
ist deshalb immer abwechslungsreich<br />
und spannend.<br />
Seit dem Jahr 2014 sitzt das Unternehmen<br />
in Kirchbichl, wo es neben<br />
einer hauseigenen Waschstraße und<br />
einer Werkstatt auch einen Gabelstapler<br />
zum schnellen und unkomplizierten<br />
Umladen gibt. „Gutes Personal<br />
setzt sich mit der Firma im vorhinein<br />
auseinander und kommt von sich aus<br />
auf uns zu“, sagt Michael Wohleb, der<br />
derzeit 19 Angestellte beschäftigt. Die<br />
Suche nach guten Disponenten gestaltet<br />
sich mitunter schwierig, profunde<br />
Fremdsprachenkenntnisse – darunter<br />
Spanisch, Italienisch, Französisch, Englisch<br />
und slawische Sprachen – sind ein<br />
Muss. Wohleb beschäftigt deshalb auch<br />
bevorzugt Muttersprachler und schult<br />
bei Bedarf und Interesse auch Quereinsteiger<br />
selbst ein.<br />
JUBILÄEN GEHÖREN<br />
GEFEIERT<br />
Am 9. September <strong>2017</strong> wird das Familienunternehmen<br />
sein zehnjähriges<br />
Jubiläum feiern. Und zwar mit einem<br />
Festzelt am Firmengelände, Freigetränken,<br />
Essen und Livemusik. „Wir<br />
planen auch eine LKW-Ausstellung,<br />
eine Hüpfburg für die Kleinen und<br />
eine große Tombola für einen wohltätigen<br />
Zweck im Bezirk“, freut sich<br />
Michael Wohleb. Zehn Jahre gehören<br />
eben gefeiert, man wolle sich auch<br />
bei Mitarbeitern und Kunden für das<br />
wunderbare Zusammenspiel bedanken.<br />
Auf die Frage, was er sich von<br />
der Zukunft erwarte, bleibt der junge<br />
Familienvater bescheiden: „Keine besonderen<br />
Wünsche. Aber wenn es<br />
weiterhin so läuft wie bisher, bin ich<br />
sehr glücklich darüber.“<br />
FAKTEN<br />
TirLog Transport GmbH<br />
Gründungsjahr: 2007<br />
Geschäftsführer:<br />
Robert und Michael Wohleb<br />
Leistungen: Ladungsvermittlung<br />
und Spezialtransporte im In- und<br />
Ausland<br />
A-6322 Kirchbichl • Perlmooserstraße 17 • Tel. +43 / (0)5332 / 20899-0 Fax +43 / (0)5332 / 20899-99<br />
office@tirlog.at • www.tirlog.at<br />
Bezahlte Anzeige
top 100 KUFSTEIN | Kultur<br />
Kultur im neuen Domizil<br />
<strong>Kufstein</strong>. Kulturelles Schaffen hat in der Festungsstadt eine lange Tradition.<br />
Mit dem neuen Kultur Quartier erhält die lebendige Szene nun eine moderne<br />
und multifunktionale Heimat, die auch das Stadtbild neu prägt.<br />
Die Festung <strong>Kufstein</strong> ist als<br />
Landmark der Bezirkshauptstadt<br />
nicht nur ein charakterisierender<br />
Eyecatcher, sondern auch eine<br />
Inspiration für die Kulturszene im Tiroler<br />
Unterland: „Egal, in welche Richtung<br />
man sich dreht, in <strong>Kufstein</strong> sind Betrachter<br />
immer mit Kultur konfrontiert“, sagt<br />
Thomas Ebner. Dass diese Gegebenheit<br />
im Besonderen auch die hiesige Kunstszene<br />
prägt, weiß der Leiter des Stadtmarketings<br />
<strong>Kufstein</strong> aus Erfahrung.<br />
Kreative Leute hätten schon immer den<br />
Wunsch verspürt, Neues um die Festung<br />
herum zu formen – ein guter Nährboden<br />
für Traditionelles und Innovatives.<br />
Von der themenverwandten Bespielung<br />
der Festung in Form eines Ritterfests bis<br />
hin zum OperettenSommer und den<br />
Open-Air-Konzerten sind in <strong>Kufstein</strong><br />
auch moderne Ideen sicht- und erlebbar.<br />
„Man denke beispielsweise an die Innenstadt<br />
mit den neuen Begegnungszonen“,<br />
sagt Ebner. Besucher und Einheimische<br />
verweilen sehr gern in den kleinen Cafés<br />
auf den <strong>Kufstein</strong>er Plätzen, wo ein besonderes<br />
Flair direkt spürbar wird – ein<br />
bisschen italienische Piazza, aber mit typischem<br />
Festungscharme. Heute denke<br />
man auch gerne ums Eck. So öffnet sich<br />
der Geist auch hin zu coolen Initiativen<br />
wie Snowboard-Events in der Stadt, dem<br />
Standup-Paddeling-Angebot am Innufer<br />
oder dem hippen Street Food Market.<br />
Der studentische Einfluss ist nicht zu<br />
übersehen: „Studenten sind gleichzeitig<br />
Konsumenten von und Inputgeber für<br />
Fotos: Kröll, Wiesflecker Architekten<br />
104<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
neue Events“, fügt Carmen Kleinheinz<br />
vom Stadtmarketing noch hinzu. Mit<br />
dem Zweig für Kulturmanagement der<br />
Fachhochschule besteht nämlich schon<br />
seit Jahren eine erfolgreiche Kooperation,<br />
das Indie Sunset, das von Studenten<br />
organisiert wird und jährlich Anfang Juli<br />
stattfindet. In <strong>Kufstein</strong> sei man gegenüber<br />
ambitionierten Veranstaltern eben<br />
sehr offen. Hier wird ein konstruktiver<br />
Umgang gepflegt, mit durchdachten<br />
Sicherheitskonzepten und Behördernauflagen.<br />
Kommuniziert wird das breite<br />
Kulturangebot auch in einem eigenen<br />
Eventmagazin und Citylights-Kalender:<br />
„Eine gute Möglichkeit, um sich<br />
zu präsentieren, vor allem für kleinere<br />
oder noch unbekanntere Events, die<br />
sich ansonsten nur wenig Medienpräsenz<br />
leisten könnten“, sagt Kleinheinz.<br />
Gleichzeitig eine Win-win-Situation für<br />
die Kommunikation in der Kulturszene,<br />
die dadurch das gesamte Spektrum<br />
abbildet.<br />
Klassisches Theater in modernem Kleid: Blaue statt weinrote Sessel, dunkles Holz<br />
und LED-Elemente verleihen dem Theater im Kultur Quartier eine innovative Note.<br />
lebendige kulturszene<br />
sucht bleibe<br />
Getragen wird das Kulturleben in <strong>Kufstein</strong><br />
von sehr aktiven Vereinen, die zwar<br />
organisatorisch auf Amateurebene agieren,<br />
aber dennoch auf hohem Niveau tätig<br />
sind. Spontan müssen in diesem Zusammenhang<br />
das Stadttheater <strong>Kufstein</strong>,<br />
mit seiner mehr als hundertjährigen<br />
Tradition, oder der Verein Wunderlich<br />
mit seinem Kabarettprogramm genannt<br />
werden. Vor allem in diesen Szenen entstand<br />
der Wunsch, einen eigenen Raum<br />
zu bewohnen. „Es gibt sehr viele Säle in<br />
<strong>Kufstein</strong>, keine Frage“, so Ebner, „aber es<br />
gibt Bedarf nach mehr.“ Der Theaterverein<br />
inszeniert beispielsweise auch hochkarätige,<br />
eigenproduzierte Stücke, und<br />
nimmt an internationalen Bewerben<br />
teil, während auf der Kabarettbühne oft<br />
auch große Nahmen auftreten. „Es spielt<br />
sich vieles ab, sie sind sehr aktiv und<br />
brauchen nun einfach mehr Platz“, fasst<br />
Ebner zusammen. Deshalb wurden die<br />
Politik und Private aktiv und der Kauf<br />
des neuen Kulturveranstaltungszentrums<br />
Kultur Quartier vor zwei Jahren<br />
beschlossen. Der prominenteste<br />
Investor ist die Firma Bodner, der das<br />
nun verbaute Areal gehört. Entstanden<br />
ist ein moderner Gebäudekomplex<br />
direkt im Stadtzentrum (Investition:<br />
50 Millionen Euro, getragen von der<br />
Firma Bodner), wo auch ein Hotel,<br />
eine Bankfiliale und eine Tiefgarage<br />
Platz finden. Die Herzstücke bilden<br />
ein 500 Quadratmeter großer Saal<br />
und ein Theater: „Diese Räume hat die<br />
Stadt <strong>Kufstein</strong> im Rohbau erworben.<br />
Sie sollen nun für 6,7 Millionen Euro<br />
ausgebaut werden“, beschreibt Ebner.<br />
Den Zuschlag für den Innenausbau, inklusive<br />
Theatersaal mit 175 Sitzplätzen,<br />
G<br />
Tiroler Gemüsekiste<br />
REGIONALITÄT<br />
FRISCHE<br />
GESCHMACK<br />
GENUSS<br />
05337-64 563<br />
tiroler@gemuesekiste.at<br />
Tiroler Gemüsekiste<br />
Wittberg 24, 6233 Kramsach<br />
Tel. 05337-64563<br />
tiroler@gemuesekiste.at<br />
www.tiroler.gemuesekiste.at
Der Kultur-Quartier-Veranstaltungssaal ist multifunktional und bietet genug Platz für bis zu 470 Personen.<br />
erhielten die Innsbrucker Architekten<br />
Wiesflecker . Der leicht ansteigende<br />
Saal ist mit Rängen ausgestattet sowie<br />
mit großer Bühne und Hinterbühne,<br />
„um aus künstlerischer Sicht wirklich<br />
einiges bieten zu können“, sagt Ebner.<br />
Das zweite Herzstück ist ein weiterer,<br />
500 Quadratmeter großer, multifunktionaler<br />
Saal, der je nach Bestuhlung bis<br />
zu 470 Personen Platz bietet. „Dieser<br />
eignet sich für Kulturveranstaltungen,<br />
Lesungen oder Konzerte, aber auch für<br />
Kongresse“, heißt es.<br />
MULTIFUNKTIONALE<br />
INNENARCHITEKTUR<br />
Das neue Theater entspricht in seiner<br />
Form zwar einem klassischen Saal,<br />
ausgestattet wird dieser aber mit moderner<br />
Eleganz werden: Böden und<br />
Decken sind aus dunklem Holz, die<br />
Wände als Kettenhemd strukturiert,<br />
also wie helles Metallgeflecht mit eingearbeiteten<br />
Leuchtkörpern. Damit<br />
wollen die Raumdesigner an den klassischen<br />
Luster im Theater erinnern,<br />
diesen aber mit hochmoderner LED-<br />
Beleuchtung in der Wand darstellen.<br />
Ebenso spannend und markant sind<br />
die blauen Stühle: „Hier entschieden<br />
sich die Architekten für den Yves-<br />
Klein-Blauton, eine ganz spezielle<br />
Farbe, statt dem fast standardmäßigen<br />
Weinrot“, schildert Ebner. Diese Farbe<br />
taucht außerdem auch im Foyer,<br />
an der Bar sowie in den Drucksorten<br />
des Theatermarketings auf, sozusagen<br />
als markenstiftender blauer Faden.<br />
Auch das Foyer wird genutzt und mit<br />
Ausstellungen für bildende Künste<br />
belebt werden. Diese besetzten bislang<br />
nur eine verhältnismäßig kleine<br />
Nische und wurden hauptsächlich<br />
im kleinen, privaten Rahmen präsentiert.<br />
„Bildende Kunst ist uns aber ein<br />
wichtiges Anliegen, weil auch die hiesige<br />
Szene großes Potenzial hat, mit<br />
vielen talentierten Akteuren“, sagen<br />
Kleinheinz und Ebner. Nun sollen sie<br />
eine großzügige Ausstellungsfläche in<br />
einem Gebäudekomplex erhalten, der<br />
mit gut durchdachter Multifunktionalität<br />
punkten will. Durch die gesamtheitliche<br />
und barrierefreie Konzeption<br />
werden sich zudem praktische Synergien<br />
ergeben. Die Säle sind mit Hotel<br />
und Tiefgarage verbunden: „Das bedeutet<br />
beispielsweise, dass die Bühnendarsteller<br />
ebenerdig und direkt<br />
vom Parkplatz in die Garderobe gelangen“,<br />
erklärt Ebner. Der Komplex ist<br />
auch äußerlich offen konzipiert: „Dadurch<br />
sind neue Wege durch das Kultur<br />
Quartier und gleichzeitig durch<br />
die Stadt entstanden“, sagt Ebner.<br />
Auch der Vorplatz wird mit Events<br />
bespielbar sein. Insgesamt fügt sich<br />
das Kultur Quartier sehr harmonisch<br />
ins <strong>Kufstein</strong>er Stadtbild ein. Es wirkt<br />
modern und hochwertig, will aber<br />
keineswegs mit der vorhandenen historischen<br />
Bausubstanz konkurrieren.<br />
LOGISCHER SCHRITT<br />
Es sei schon ein gewisser Luxus, den<br />
sich die Stadt <strong>Kufstein</strong> mit dem neuen<br />
Kultur Quartier leistet, stellt Ebner fest.<br />
Aber: „Nachdem wir Kultur als wesentlichen<br />
Teil ins Markenbuch geschrieben<br />
haben, ist dies nun ein logischer Schritt“,<br />
fährt der Leiter fort. Die Kulturszene<br />
könne es kaum erwarten und soll schon<br />
viele Geschichten in petto haben, die<br />
auf der neuen Bühne aufgeführt werden<br />
sollen. Die erste Veranstaltung wird am<br />
7. September stattfinden, die offizielle<br />
Eröffnung folgt am 15. September. „Tatsächlich<br />
sind die ersten Monate schon<br />
jetzt sehr gut ausgebucht“, so Ebner.<br />
Insgesamt soll sich das Kulturangebot<br />
sowohl an die ortsansässige Bevölkerung<br />
als auch an Touristen richten. So<br />
generiert auch Kultur Wertschöpfung,<br />
speziell in Kombination mit dem Kongresssegment<br />
– für Ebner eine ideale<br />
Kombination, da Letzteres antizyklisch<br />
verläuft. Kongresse bringen unter der<br />
Woche und in den Zwischensaisonen<br />
Belebung.<br />
Die Stadt <strong>Kufstein</strong> setzt also weiterhin<br />
auf ihre kulturellen Stärken und ihren<br />
individuellen, selbstbewussten Charme<br />
und verfolgt eine Strategie, die mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit eine richtige ist.<br />
<br />
Marianna Kastlunger<br />
106<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
RIEDHART | PROMOTION<br />
Einkaufen vom Feinsten<br />
Vom kleinen Krämerladen zum Großhandel: Das Familienunternehmen<br />
Riedhart Handels GmbH in Wörgl ist der starke Partner für die<br />
Hotellerie und Gastronomie.<br />
Ein starkes Team: Katharina (links), Irene und Armin Riedhart bilden das Geschäftsführertrio des Familienunternehmens.<br />
Die beeindruckende Erfolgsgeschichte<br />
der Familie Riedhart<br />
fi ng im Jahr 1888 an. Damals<br />
eröffnete Thomas Riedhart sen. einen<br />
kleinen Krämerladen und betrieb damit<br />
bereits Großhandel. Das Durchhaltevermögen<br />
des Familienbetriebs wurde<br />
nach den harten Kriegsjahren endlich<br />
mit einem bescheidenen Aufschwung<br />
belohnt: Das Wachstum des Unternehmens<br />
ging Hand in Hand mit der Entwicklung<br />
im Bezirk – damals waren vor<br />
allem die erste Tankstelle in Wörgl und<br />
der Mineralölhandel die Zugpferde der<br />
Unternehmensentwicklung. Katharina<br />
und Hans Riedhart waren die Chefs zu<br />
dieser Zeit.<br />
Ein strategischer Wechsel erfolgte<br />
Im Jahr 1967, als Thomas Riedhart zusammen<br />
mit seiner Gattin Elfriede die<br />
Leitung des Unternehmens übernahm.<br />
Fortan konzentrierten sie sich ganz auf<br />
den Handel mit Lebensmitteln und eröffneten<br />
im Jahre 1968 in der Innsbrucker<br />
Straße einen C&C-Großmarkt.<br />
Somit stand der Spezialisierung als<br />
Dienstleister für Gastronomie und Hotellerie<br />
nichts mehr im Wege. Im Jahr<br />
1993 übernahmen Armin Riedhart und<br />
seine Frau Irene die Leitung des Unternehmens.<br />
ZUM GENUSS INSPIRIEREN<br />
Ende 2016 gelang ein weiterer Qualitätssprung:<br />
Der Riedhart Großmarkt<br />
wurde zu einer neu konzipierten<br />
Markthalle umgebaut. Dadurch wird<br />
zum einen der C&C-Bereich neu<br />
belebt, zum anderen positioniert sich<br />
Riedhart einmal mehr als leistungsfähiger<br />
Partner für die Hotellerie und<br />
Gastronomie. Als solcher will das Unternehmen<br />
für alle Gastronomen und<br />
leidenschaftliche Köche einzigartige<br />
Vorteile, aber auch tolle Anreize und<br />
Ideen bringen. Ein prominenter Teil<br />
des neuen Konzepts ist ein erweitertes<br />
Sortiment mit einer größeren Auswahl<br />
an Produkten in erstklassiger Qualität.<br />
Die richtigen Zutaten und die perfekte<br />
Beratung sind nämlich essenziell, um<br />
tolle Gerichte zaubern zu können:<br />
„Wir gehen hier einen riesen Schritt<br />
und wagen uns vom Mainstream weit<br />
über die Grenzen hinaus. Damit wollen<br />
wir unseren Gastronomen eine Inspiration<br />
bieten, Alternativen aufzeigen<br />
und gleichzeitig unseren Beitrag zum<br />
Genuss auf höchstem Niveau leisten“,<br />
erklärt Geschäftsführer Armin Riedhart.<br />
NEUE SCHWERPUNKTE<br />
GESETZT<br />
In Riedharts Markthalle wurden den<br />
Bereichen Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse<br />
gleich eigene Themenbereiche<br />
gewidmet, die jeweils von fachkundigen<br />
Experten und Meistern betreut werden.<br />
Hier sind täglich frische, regionale<br />
und besondere Spezialitäten zu fi nden,<br />
in jeweils eigenen Bedientheken. In der<br />
eigenen Vinothek können zudem die<br />
wechselnden Weinangebote verkostet<br />
werden. Insgesamt sind hier mehr als<br />
1.000 Sorten nationaler und internationaler<br />
Spitzenweine erhältlich. Selbst<br />
das Bier kommt nicht zu kurz mit mehr<br />
als 110 verfügbaren Biersorten und<br />
der größten Auswahl an Craft Beers<br />
im Tiroler Unterland. Das neue Non-<br />
Food-Kompetenzzentrum rundet das<br />
umfangreiche Angebot mit Geschirr,<br />
Besteck, Dekoration und Berufsbekleidung<br />
ab.<br />
Mehr Infos unter: www.riedhart.at<br />
Bezahlte Anzeige
top 100 KUFSTEIN | GENUSS<br />
Genusswelt & Wild<br />
Wirtschaft. Ager-Geschäftsführer Josef Ager betreibt in Itter und Rattenberg<br />
jeweils eine Genusswelt. Warum er das Konzept nicht ausbauen will und Ager<br />
verstärkt auf Wildfleisch-Spezialitäten setzt, erläutert er im Interview.<br />
ECHO: Welches Konzept steckt<br />
hinter der Genusswelt, die Sie in Itter<br />
und Rattenberg betreiben?<br />
Josef Ager: Wir hatten ein Grundstück<br />
direkt gegenüber von unserem<br />
Firmengebäude an der Bundesstraße<br />
in Itter, das wir genutzt haben. Dieser<br />
Standort hat sich angeboten. In der<br />
Genusswelt gibt es nicht nur Ager<br />
Produkte, also Speck- und Wildspezialitäten,<br />
sondern eine große Auswahl<br />
kulinarischer Köstlichkeiten, von Käse<br />
über Marmeladen und Honig bis<br />
hin zu Pralinen.<br />
ECHO: Wie sind Sie zum Standort<br />
Rattenberg gekommen?<br />
Ager: Vergangenes Jahr im November<br />
ist jemand auf mich zugekommen<br />
und hat mir gesagt, er habe in Rattenberg<br />
ein geeignetes Lokal für mich.<br />
Das habe ich mir angesehen und es<br />
hat mir gefallen, weil es sich um einen<br />
Stollen handelt, der 30 Meter in<br />
den Felsen getrieben wurde. Das hat<br />
mich gereizt und ich habe zugesagt.<br />
ECHO: Gibt es Pläne, das Konzept<br />
an weiteren Stellen auszurollen?<br />
Ager: Nein. Ich habe schon mehrere<br />
Angebote bezüglich neuer Standorte<br />
bekommen, will es aber bei diesen<br />
zwei belassen. Rattenberg hat mich<br />
gereizt, weil die Lokalität etwas Besonderes<br />
war und wir dort etwas<br />
Schönes geschaffen haben. Man<br />
sieht 95 Prozent des Felsens. In die-<br />
Fotos: Ager<br />
108<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
Die Genusswelt in Rattenberg ist eine Besonderheit, da es sich dabei um einen alten<br />
Stollen handelt, der 30 Meter in den Berg getrieben wurde.<br />
sem Ambiente können wir unsere<br />
heimischen Produkte vertreiben.<br />
Regional bedeutet nicht in erster<br />
Linie aus Tirol, sondern aus ganz<br />
Österreich und Südtirol. Für manche<br />
Menschen heißt „regional“ nur direkt<br />
vor der Haustür. Das ist für mich eine<br />
zu eingeschränkte Sichtweise.<br />
ECHO: Haben Sie die Genusswelt<br />
Rattenberg als Image-Geschichte geplant,<br />
bei der Sie Ihre Produkte in die<br />
Auslage stellen können?<br />
Ager: Rattenberg ist vor allem im<br />
Sommer sehr touristisch. Der Imageaspekt<br />
war aber nicht ausschlaggebend,<br />
weil ich diese Geschäfte unter<br />
der Bezeichnung Genusswelt führe<br />
und nicht unter dem Namen Ager.<br />
Die meisten Konsumenten wissen<br />
vermutlich gar nicht, dass hinter der<br />
Genusswelt Ager steht. Die Genusswelt<br />
ist eine eigene Firma mit einem<br />
beträchtlich über unsere Ager-Produkte<br />
hinausreichenden Sortiment.<br />
Ich halte mich im Hintergrund.<br />
ECHO: Wie ist das Geschäft in Rattenberg<br />
angelaufen?<br />
Ager: Ich bin nicht unzufrieden. Am<br />
Standort war zuerst ein Souvenirladen<br />
untergebracht, von denen es in<br />
Rattenberg viele gibt. Man ist dort<br />
eigentlich froh über die Genusswelt,<br />
weil wir vom Sortiment her eine Bereicherung<br />
für die Stadt sind.<br />
ECHO: Wie viele Menschen beschäftigen<br />
Sie in der Genusswelt?<br />
Ager: Wir haben in beiden Filialen<br />
acht Beschäftigte. In Rattenberg haben<br />
wir auch sonntags geöffnet, in<br />
Itter haben wir das im Winter eine<br />
Zeit lang probiert.<br />
ECHO: Reden wir über Ager. Es<br />
gibt derzeit einen starken Trend in<br />
Richtung Vegetarismus. Bekommt<br />
die fleischverarbeitende Industrie<br />
dadurch ein Imageproblem?<br />
Ager: Ich mache mir diesbezüglich<br />
keine Sorgen. Es gibt einen bestimmten<br />
Prozentsatz an Menschen, die ve-<br />
„Für manche Menschen heißt ‚regional‘ nur direkt vor<br />
der Haustür. Das ist für mich eine zu eingeschränkte<br />
Sichtweise.“<br />
<br />
<br />
Josef Ager,<br />
Geschäftsführer Ager<br />
IDEEN<br />
FANGEN<br />
GANZ<br />
KLEIN AN<br />
TAURUS<br />
Werbegrafik & Druckmanagement<br />
A-6330 <strong>Kufstein</strong> • Klammstraße 3b<br />
T e l e f o n + 4 3 ( 0 ) 5 3 7 2 6 1 5 7 3<br />
o f f i c e @ a g e n t u r - t a u r u s . c o m<br />
w w w . a g e n t u r - t a u r u s . c o m
Die Genusswelt Itter befindet sich vis-à-vis des Firmengeländes von Ager, direkt an der Loferer Bundesstraße in Itter.<br />
getarisch leben möchten. Auf den Absatz<br />
wirkt sich das nicht aus. Es wird<br />
aber vor allem medial sehr viel darüber<br />
gesprochen. Ich bin aber persönlich<br />
überzeugt davon, dass der Mensch das<br />
fleischliche Eiweiß braucht.<br />
ECHO: Welche Produkte aus Ihrem<br />
Sortiment sind zur Zeit besonders<br />
nachgefragt?<br />
Ager: Unser Speck geht sehr gut. In<br />
diesem Bereich sind wir aber nicht<br />
so groß. Die größeren Konkurrenten<br />
liefern sich in diesem Segment einen<br />
heftigen Preiskampf. Wir legen unser<br />
Augenmerk verstärkt auf die Produktion<br />
von Wildschinken. Von unseren<br />
Produkten her sind wir, das sage ich<br />
ganz unumwunden, in Europa in<br />
diesem Bereich führend. Wir führen<br />
einen internen Umbau durch, um in<br />
die Wursterei von Wildwürsten einzusteigen.<br />
Das macht zur Zeit eigentlich<br />
niemand professionell. Wir gewährleisten<br />
dadurch eine ganzjährige<br />
Verfügbarkeit von Wildwürsten, die<br />
wir auch in haushaltsüblichen Verpackungsgrößen<br />
verkaufen werden.<br />
„Wir sind vom Absatz her ziemlich stabil. Wenn ich<br />
wollte, könnte ich das Unternehmen aber ohne Weiteres<br />
auf die doppelte Größe ausbauen.“<br />
<br />
<br />
ECHO: Sie zielen damit also noch<br />
stärker auf den Endverbraucher?<br />
Ager: Ja, weil es sich um ein Produkt<br />
handelt, welches das ganze<br />
Jahr geht. Durch die kleineren Packungsgrößen<br />
ist es konsumentenfreundlich.<br />
Niemand kauft einen<br />
Kilo Landjäger.<br />
ECHO: Wie hat sich Ager absatzmäßig<br />
in den vergangenen Jahren<br />
entwickelt?<br />
Ager: Wir sind vom Absatz her<br />
ziemlich stabil. Wenn ich wollte,<br />
könnte ich das Unternehmen aber<br />
ohne Weiteres auf die doppelte<br />
Größe ausbauen. Dann gehen aber<br />
die Probleme schon los, vor allem<br />
beim Personal. In der derzeitigen<br />
Unternehmensgröße bleibt alles<br />
überschaubar. Beim Wild sind wir<br />
schon jetzt die Größten in Österreich.<br />
In den anderen Bereichen ist es<br />
ein beinharter Verdrängungswettbewerb.<br />
ECHO: Die Wirtschaft klagt fast<br />
durchwegs über einen Fachkräftemangel.<br />
Erleben Sie das auch so?<br />
Ager: Ja. Metzger gibt es fast keine<br />
mehr.<br />
ECHO: Warum gibt es einen Trend<br />
in Richtung Wildfleisch?<br />
Josef Ager,<br />
Geschäftsführer Ager<br />
Ager: Wildfleisch erfreut sich großer<br />
Beliebtheit, obwohl es nicht Bio sein<br />
kann. Man kann nämlich nicht kontrollieren,<br />
wie sich das Wild ernährt.<br />
Aber das Wild frisst erfahrungsgemäß<br />
nur das Beste. Wildfleisch ist auch aus<br />
ernährungsphysiologischer Sicht sehr<br />
vorteilhaft, weil es mit einem bis 1,5<br />
Prozent kaum Fett, aber viel tierisches<br />
Eiweiß enthält. Wildfleisch ist das natürlichste<br />
überhaupt. Es ist besser, einmal<br />
ein gutes Wildfleisch zu essen als<br />
dreimal ein billiges Schweinefleisch.<br />
ECHO: Der Handel ist auch zunehmend<br />
auf Nachhaltigkeit bedacht?<br />
Ager: Das ist durchaus beobachtbar,<br />
und zwar nicht nur in Österreich, sondern<br />
besonders in der Schweiz. Wir exportieren<br />
70 Prozent unserer Produkte<br />
in die Schweiz und nach Deutschland,<br />
aber auch zunehmend in die BENE-<br />
LUX-Staaten. Es zählt wieder, dass<br />
die Produkte möglichst aus der Nähe<br />
kommen. Fleisch aus Neuseeland oder<br />
Argentinien wird es in der Zukunft im<br />
Handel schwerer haben als derzeit.<br />
<br />
Interview: Marian Kröll<br />
110<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
Ein neues Zuhause<br />
für Kultur & Kongress.<br />
Willkommen im Kultur Quartier.<br />
• Saal für bis zu 500 Personen<br />
• Theater für 175 Personen<br />
• Moderne Technik<br />
• Einmalige Atmosphäre<br />
Eröffnung: September <strong>2017</strong><br />
www.kulturquartier.kufstein.at
top 100 KUFSTEIN | LEBEN<br />
Gesunde Unternehmung<br />
Lebensmittel. Mit der Tiroler Gemüsekiste hat Familie Lebesmühlbacher vor<br />
13 Jahren das Bedürfnis der Tiroler nach Frische, Umweltfreundlichkeit und<br />
Convenience erkannt. Die Erfolgsgeschichte zieht beständig weitere Kreise.<br />
Einer, der Regionalität nicht nur<br />
predigt, sondern auch vorlebt,<br />
ist Michael Lebesmühlbacher.<br />
Mit seiner Tiroler Gemüsekiste bringt<br />
Lebesmühlbacher seit Jahren die wertvollen<br />
Produkte der kleinstrukturierten<br />
Tiroler Landwirtschaft auf kürzestmöglichem<br />
Weg zum Konsumenten. Und<br />
zwar direkt vor dessen Haustür. Ohne<br />
weite Umwege. Größtmögliche Frische<br />
und Genuss bei kleinstmöglichem ökologischem<br />
Fußabdruck heißt das Geschäftsmodell,<br />
das Lebesmühlbacher,<br />
der das Unternehmen Tiroler Gemüsekiste<br />
mit Brigitte und den drei Töchtern<br />
Pia, Anna und Lisa führt, kontinuierlich<br />
mehr Tirolerinnen und Tirolern<br />
schmackhaft macht.<br />
Michael Lebesmühlbacher hat in seinem<br />
früheren Beruf als Vertreter einer<br />
Saatgutfirma am eigenen Leib erfahren<br />
dürfen, dass die Tiroler Landwirte hervorragende<br />
Produkte hervorzubringen<br />
vermögen. Nicht optimal sei dagegen<br />
die Vermarktung der Produkte verlaufen,<br />
was unter anderem an der hohen<br />
Konzentration am heimischen Lebesmittelsektor<br />
liegt, der zu einer absolut<br />
marktbeherrschenden Stellung einiger<br />
weniger Teilnehmer geführt hat. Ein<br />
kleiner landwirtschaftlicher Betrieb ist<br />
mit der Erzeugung der Lebensmittel<br />
oft schon ausgelastet, für die richtige<br />
und zielgruppengerechte Vermarktung<br />
bleibt kaum Zeit. Hier setzen Lebesmühlbachers<br />
mit der Tiroler Gemüsekiste<br />
an, um als Mittelsmann zwischen<br />
Seit 13 Jahren erfreut sich die Gemüsekiste großer Beliebtheit. Sie hält kontinuierlich<br />
in immer mehr Tiroler Haushalten Einzug und ist auch gebietsmäßig im Vormarsch,<br />
unter anderem im Außerfern.<br />
Produzent und Konsument dafür zu<br />
sorgen, dass frische Erzeugnisse der<br />
heimischen Landwirtschaft – vorwiegend<br />
Gemüse, aber immer öfter auch<br />
Obst und veredelte Produkte – binnen<br />
kürzester Zeit auf die Teller einer zunehmend<br />
ernährungs- und gesundheitsbewussten<br />
Bevölkerung finden. Davon<br />
zeugt auch, dass Lebesmühlbachers<br />
Aktionsradius größer wird. Im vergangenen<br />
Jahr hat er sich das Außerfern als<br />
neues Liefergebiet erschlossen. Ein Gebiet,<br />
für welches der umtriebige Michael<br />
Lebesmühlbacher mit ähnlichem Kundenpotenzial<br />
wie in Osttirol gerechnet<br />
hat. „Unser Markteintritt in Osttirol<br />
wurde von der Bevölkerung honoriert.<br />
Dort bedienen wir heute 600 Haushalte.<br />
Im Außerfern hat unser Angebot<br />
richtig eingeschlagen, wir sind von 0 auf<br />
250 Kunden hinaufgeschossen. Das ist<br />
ein Wahnsinn“, zeigt sich Lebesmühlbacher<br />
von den Außerfernern angetan.<br />
Jegliche expansive Tätigkeit stellt natürlich<br />
auch die Logistik der Gemüsekiste<br />
vor neue Herausforderungen, die in<br />
aller Regel mit Bravour gemeistert werden<br />
und samt und sonders darauf abzielen,<br />
nur so viele Kilometer an Transportweg<br />
zu verursachen, wie unbedingt<br />
notwendig. Pro Gemüsekiste ergibt sich<br />
durchschnittlich eine Belastung von nur<br />
Foto: Kröll, Tiroler Gemüsekiste<br />
112<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
„Es gibt eine gewisse<br />
Zahl an Gastronomen,<br />
die Regionalität wirklich<br />
leben wollen.“<br />
<br />
<br />
Michael<br />
Lebesmühlbacher,<br />
Tiroler Gemüsekiste<br />
1,8 Kilometern. Ein europäischer Spitzenwert,<br />
sagt Lebesmühlbacher.<br />
Vertrauenssache<br />
Die Tiroler Gemüsekiste ist aber nicht<br />
nur Familien-, sondern auch Vertrauenssache.<br />
Mit den Landwirten sind<br />
Lebesmühlbachers nicht etwa durch<br />
ein komplexes Vertragswerk mit Pönalen<br />
verbunden, sondern – in der<br />
heutigen Geschäftswelt fast nicht<br />
mehr vorstellbar – per Handschlag.<br />
Ein vertrauensvolles Verhältnis pflegt<br />
die Familie auch zu den Kunden. Die<br />
meisten von ihnen kennen sie persönlich.<br />
In einem neuen Gebiet liefert<br />
Michael Lebesmühlbacher anfangs<br />
selbst aus, um sich mit den jeweiligen<br />
Bedürfnissen der Verbraucher<br />
vertraut zu machen. Der Zugang zur<br />
Gemüsekiste ist niederschwellig, statt<br />
Verträgen im eigentlichen Sinn werden<br />
formlose Abos abgeschlossen. Bestellungen<br />
können entsprechend unbürokratisch<br />
ausgesetzt werden, sollte der<br />
Gemüsekisten-Abonnent einmal in<br />
Urlaub fahren oder auf Gemüse aus<br />
dem eigenen Garten zurückgreifen.<br />
Die persönliche Note, der persönliche<br />
Touch, ist bei der Tiroler Gemüsekiste<br />
kein Zufall, sondern ein Verkaufsargument<br />
wider die Entfremdung zwischen<br />
Hersteller und Verbraucher. Bestellen<br />
kann man aber natürlich auch online.<br />
Generell scheint Familie Lebesmühlbacher<br />
die richtige Mischung aus<br />
Hightech und Hightouch gefunden<br />
zu haben. Mit der Gemüsekiste haben<br />
Lebesmühlbachers hauptsächlich Privatkunden<br />
im Visier. In der Gastronomie,<br />
welche die „Regionalität“ schon<br />
beinahe notorisch im Munde führt,<br />
sieht Lebesmühlbacher aber ebenfalls<br />
Potenzial: „Ich bin fast wöchentlich mit<br />
Küchenchefs konfrontiert, die bei uns<br />
anfragen und sich für die Gemüsekiste<br />
interessieren. Es gibt einen gewissen<br />
Prozentsatz an Gastronomen, vor<br />
allem im gehobeneren Sektor, die Regionalität<br />
wirklich leben wollen.“ Eine<br />
Gemüsekiste für die Gastronomie ist<br />
derzeit allerdings noch Zukunftsmusik<br />
und existiert als Gedankenexperiment<br />
Lebesmühlbachers, zumal es einige<br />
ungünstige Faktoren gibt und ein sehr<br />
großer Teil der touristischen Nächtigungen<br />
mit der vegetationsarmen Zeit<br />
zusammenfällt, in der es kein frisches<br />
heimisches Gemüse gibt. Der Gemüsekisten-Pionier<br />
geht aber davon aus, dass<br />
der mögliche Markt fünf bis zehn Prozent<br />
der Tiroler Gastronomen umfasst.<br />
Spezielle methoden<br />
Ganzjährig frisches Gemüse aus Tirol<br />
ist ohne Indoor-Anbau aus nachvollziehbaren<br />
Gründen nicht machbar<br />
und steht deshalb auch in der Tiroler<br />
Gemüsekiste nicht zur Verfügung.<br />
„Langsam dringt das Bewusstsein dafür<br />
durch, dass das, was uns die Natur<br />
in den einzelnen Jahreszeiten zur Verfügung<br />
stellt, vom Körper am besten<br />
verwertet werden kann“, meint Lebesmühlbacher.<br />
Im Hinblick auf die Qualität der in<br />
der Gemüsekiste ausgelieferten landwirtschaftlichen<br />
Produkte gehen Lebesmühlbachers<br />
keine Kompromisse<br />
ein. Dementsprechend erfüllt jeder<br />
Bauer gewisse, genau definierte Produktionsbedingungen:<br />
„Wir arbeiten<br />
grundsätzlich mit Mikroorganismen,<br />
genauer gesagt mit Hefekulturen, die<br />
auf den Feldern ausgebracht werden<br />
und dafür sorgen, dass im Boden ein<br />
Gleichgewicht herrscht und Nähr-<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 113
top 100 KUFSTEIN | LEBEN<br />
Die Gemüsekiste ist von jeher eine Familienkiste (v. li.): Brigitte Lebesmühlbacher,<br />
die Töchter Pia und Anna und Michael Lebesmühlbacher. Tochter Lisa steigt nach<br />
Beendigung ihres Studiums ebenfalls in den reinen Familienbetrieb ein.<br />
stoffe bioverfügbar gemacht werden“,<br />
erklärt Lebesmühlbacher. Den technologischen<br />
Ansatz der Effektiven Mikroorganismen<br />
hat sich der Tüftler vom<br />
japanischen Gartenbau-Pionier Teruo<br />
Higa abgeschaut. Neben Mikroorganismen<br />
setzt man bei der Produktion auf<br />
Nützlinge wie die Florfliege, um den<br />
Schädlingen zu Leibe zu rücken. Bei<br />
gewissen Gemüsen behilft man sich<br />
mit Insektenschutznetzen, Herbizide<br />
und Insektizide sind unerwünscht.<br />
Wucherndes Unkraut verhindert man<br />
mit Folien aus Maisstärke, die für einen<br />
ausgeglichenen Wasserhaushalt sorgen<br />
und von den in den Boden eingebrachten<br />
Mikroorganismen rückstandsfrei<br />
zersetzt werden.<br />
Sortenvielfalt<br />
Die Tiroler Gemüsekiste beinhaltet<br />
bisweilen Sorten, die aus verschiedenen<br />
Gründen für lange Zeit vom Markt<br />
verschwunden waren. Beispiel gefällig?<br />
„Beim Mangold gibt es alte Sorten, die in<br />
den Farben Rot, Gold, Violett und Grün<br />
spielen. Wir nennen ihn den bunten<br />
Stielmangold“, sagt Lebesmühlbacher.<br />
Der Boom diverser Kochsendungen<br />
hat das Bewusstsein für vergessene Gemüsesorten<br />
wiedererweckt. Deshalb<br />
feiert auch die Pastinake in der Gemüsekiste<br />
ihr Comeback. Ein großer Vorteil<br />
gegenüber den hochstandardisierten<br />
Produkten im Handel ist der Umstand,<br />
dass es in der Gemüsekiste absolut<br />
keine Rolle spielt, ob beispielsweise<br />
Radieschen unterschiedlich groß sind.<br />
„Der Landwirt, der den Handel beliefert,<br />
muss Salat mit 16 gleich großen Köpfen<br />
in der Kiste liefern. Wenn der Salat nicht<br />
gewisse Maße hat, ist er für den Handel<br />
ungeeignet und nicht erntefähig. Bei uns<br />
spielt das keine Rolle. Sind die Salatköpfe<br />
einmal kleiner, gibt es eben einen zweiten<br />
dazu“, erklärt Lebesmühlbacher.<br />
Die Tiroler Gemüsekiste kann<br />
manchmal eine richtiggehende Wundertüte<br />
sein, wo der eine oder andere<br />
Überraschungseffekt nicht ausbleibt.<br />
So geschehen beim Sprossenkohl, der<br />
eines Tages im vergangenen Herbst seinen<br />
Weg in die Gemüsekiste gefunden<br />
hat. Und zwar nicht in der üblichen Darreichungsform<br />
als einzelne Sprossen.<br />
Nein, die Kohlsprossen waren noch am<br />
Stängel befestigt, wie sie am Feld gewachsen<br />
waren. Das hat einen einfachen<br />
Grund: Sprossenkohl ist ein teures, weil<br />
aufwändig zu erntendes Gemüse, das<br />
deshalb eigentlich nicht ins Preisgefüge<br />
der Gemüsekiste passt. „Dadurch, dass<br />
wir die Kohlsprossen mit dem Stängel<br />
ausgeliefert haben, ist das Produkt günstiger<br />
geworden. Mit dem Nebeneffekt,<br />
dass die Kunden ein komplett neues<br />
Erlebnis haben“, sagt Lebesmühlbacher<br />
und schmunzelt ob des pädagogischen<br />
Zusatznutzens der Gemüsekiste. Die<br />
Zusammensetzung der Gemüsekiste<br />
variiert je nach Erntezeit der mehr als 50<br />
verschiedenen Gemüse, für die Tirol ob<br />
des einzigartigen Mikroklimas im Inntal<br />
ein sehr guter Boden ist. „Das Inntal ist<br />
ein Alpental, das Gemüse ist aber früher<br />
reif als etwa im Burgenland, der Südsteiermark<br />
und sogar Bologna. Das liegt am<br />
Föhn, den steinigen Böden und Hanglagen“,<br />
weiß der Gemüsekenner. Jedenfalls<br />
fällt die Gemüserechnung, die aus der<br />
Addition von Wärme- und Lichtsumme<br />
besteht, für Tirol sehr günstig aus.<br />
Die Tiroler Gemüsekiste hat auch<br />
Geschwister. Je nach Saison gibt es<br />
Zusatzkisten mit Apfelsaft, Apfelessig,<br />
Frühkartoffeln, Kirschen, Erdbeeren,<br />
Äpfeln, Hauszwetschken, eine Beerennaschkiste<br />
und Kräuter. 14.000 Stück<br />
dieser Zusatzkisten hat Familie Lebesmühlbacher<br />
2016 an Frau und Mann<br />
gebracht.<br />
Die Tiroler Gemüsebauern sind, so<br />
beschreibt es Lebesmühlbacher, ein „innovatives<br />
Volk“. Dem steht auch Familie<br />
Lebesmühlbacher mit ihrer Tiroler Gemüsekiste<br />
um nichts nach.<br />
<br />
Marian Kröll<br />
Zahlen, Daten, Fakten<br />
Rechtsform: Tiroler Gemüsekiste<br />
OG, gegründet 2005<br />
Geschäftsführung:<br />
Michael Lebesmühlbacher<br />
Mitarbeiterinnen: 4<br />
Landwirte: 8<br />
Adresse: Tiroler Gemüsekiste OG,<br />
A-6233 Kramsach, Wittberg 24<br />
E-Mail: tiroler@gemuesekiste.at<br />
Web: www.gemuesekiste.at<br />
Foto: Kröll<br />
114<br />
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>
willkommen in der energiemetropole<br />
www.energiemetropole.at<br />
Wir leben Visionen.<br />
www.energiemetropole.at<br />
LICHT FÜR
MEHR MACHEN.<br />
MEHR HABEN.<br />
SEI FLORIAN.<br />
Sei<br />
Durchstarter und<br />
bewirb dich als<br />
tirolia.at/karriere