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Top100 Kufstein_2017

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Juni <strong>2017</strong> | Ausgabe <strong>Kufstein</strong>, Euro 2,–<br />

Österreichische Post AG/Postentgelt bar bezahlt<br />

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Jahrbuch der<br />

Wirtschaft<br />

Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

<strong>2017</strong><br />

Das Original.<br />

KUFSTEIN<br />

Interviews<br />

Wirtschaft und Politik am<br />

Wort: Chancen, Hürden,<br />

Potenziale<br />

Themen<br />

Wirtschafts- und<br />

Bildungsstandort, Innovation,<br />

Immobilien und Kultur<br />

Standort<br />

Innovative und traditionsbewusste<br />

Betriebe<br />

im Portrait


WELT<br />

WEIT<br />

ERFOLG<br />

Michael Neuner, VITAL Schuhe GmbH, Kitzbühel | Ulf Kattnig, Chillaz International<br />

GmbH, Schwaz | Michael Pfeifer, Pfeifer Holding GmbH, Imst - das Exportpaket der<br />

Kammer wirkt weit über die Grenzen Österreichs hinaus. Alle Infos unter WKO.at/tirol


top 100 kufstein | editorial<br />

Prosperierender Bezirk<br />

IMPRESSUM<br />

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A-6020 Innsbruck<br />

Österreich<br />

Telefon: 0512/34 21 70<br />

Fax: 0512/34 21 70-20<br />

ECHO Wirtschaft<br />

Ausgabe 02/<strong>2017</strong> | Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

Herausgeber und Medieninhaber:<br />

ECHO Zeitschriften- und Verlags-GmbH<br />

Redaktion: Marian Kröll, Marianna Kastlunger<br />

Layout/Bildbearbeitung: Daniela Steixner-<br />

Winkler<br />

Anzeigen: Manuela Gabl, Mag. Birgit Steinlechner<br />

E-Mail: anzeigen@echotirol.at<br />

Geschäftsführung: Mag. Birgit Steinlechner<br />

Redaktions-, Verwaltungs adresse:<br />

ECHO Zeitschriften- und Verlags-GmbH<br />

A-6020 Innsbruck, Museumstraße 11<br />

Tel.: 0512/34 21 70; Fax: DW -20<br />

Eine vorteilhafte geografische Lage,<br />

ein guter Branchenmix und<br />

ebenso innovative wie loyale<br />

Unternehmen haben den Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

zu dem gemacht, was er heute ist.<br />

Nämlich ein vitaler Wirtschaftsstandort,<br />

an dem aber auch dem kulturellen und<br />

gesellschaftlichen Leben gebührender<br />

Raum gegeben wird.<br />

Die <strong>Kufstein</strong>er Unternehmen sind gut<br />

aufgestellt und mit einer gehörigen Dosis<br />

Unternehmergeist ausgestattet. Man<br />

verschließt sich auch nicht aktuellen<br />

Entwickungen und will zur digitalen<br />

Modellregion in Tirol avancieren. Die<br />

Bezirkshauptstadt genießt mittlerweile<br />

auch als Bildungshochburg einen guten<br />

Ruf, der weit über die Bezirksgrenzen<br />

hinausreicht. Die wirtschaftliche Lage ist<br />

gut, könnte aber mit anderen politischen<br />

Rahmenbedingungen noch besser sein.<br />

Die exponierte Lage an einer Transitachse<br />

ist Fluch und Segen zugleich. Was<br />

sich im Bezirk – nicht nur – unternehmerisch<br />

tut und was sich zukünftig tun<br />

wird, erfahren Sie auf den nachfolgenden<br />

Seiten. Wir wünschen eine interessante<br />

Lektüre.<br />

Foto: Stadtmarketing <strong>Kufstein</strong><br />

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Inhalt<br />

06 Bildungshochburg<br />

Bürgermeister Martin Krumschnabel über die<br />

Bildungshochburg <strong>Kufstein</strong><br />

10 Zielsetzung Modellregion<br />

WK-Obmann Martin Hirner und Peter Wachter<br />

über neue Zielsetzungen im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

16 Netze & Fallstricke<br />

Interview mit AK-Chef Georg Ritzer<br />

22 E-Mobile gegen Betten<br />

Richard Hirschhuber mischt mit seinem Vertriebsmodell<br />

und Greenstorm Mobility den<br />

Markt für E-Bikes und Elektroautos auf.<br />

24 Coole Branche<br />

Der Ebbser Anlagenbauer 3CON bedient eine<br />

spannende und krisenfeste Nische.<br />

28 Aufgeladen<br />

Die Energiemetropole Wörgl will zum Vorreiter<br />

bei neuen Mobilitätskonzepten werden.<br />

30 Wärmepumpen-(N)ovum<br />

Ein Kirchbichler Unternehmen hat ein zukunftsträchtiges<br />

Wärmepumpensystem zur Marktreife<br />

gebracht.<br />

36 Markenwechsel<br />

VIKING-GF Peter Pretzsch über den Markenwechsel<br />

von VIKING zu STIHL.<br />

39 Need for Speed<br />

Das Kramsacher Unternehmen Aeoon punktet<br />

mit Innovation im digitalen Textildruck.<br />

42 Freier Geist und Körper<br />

Eine Jungunternehmerin macht ihre Leidenschaft<br />

zum Beruf.<br />

46 DIE TOP 100 UNTERNEHMEN<br />

57 DIE GESCHÄFTSFÜHRER DER<br />

TOP 100 IM BEZIRK KUFSTEIN<br />

60 DIE TOP ARBEITGEBER<br />

10 Digitale Modellregion<br />

Geht es nach der Wirtschaftskammer <strong>Kufstein</strong>, soll der<br />

Bezirk in Tirol in der Digitalisierung eine Vorreiterrolle<br />

einnehmen. Mit Projekten wie der Innovationsplattform<br />

<strong>Kufstein</strong> i.ku soll das bewerkstelligt werden. Was<br />

sich im Bezirk sonst noch tut, erläutern WK-Obmann<br />

Martin Hirner und GF Peter Wachter im Interview.<br />

36 Markenwechsel<br />

VIKING-GF Peter Pretzsch erläutert im Interview, was der Markenwechsel<br />

zu STIHL für den Unternehmensstandort Langkampfen<br />

bedeutet und wie er die Rahmenbedingungen in Österreich<br />

beurteilt.<br />

98 „Kapieren statt Kopieren“<br />

Unternehmer Simon Hermann Huber macht im Interview eine durchaus<br />

kritische Bestandsaufnahme des Tourismus im <strong>Kufstein</strong>erland.


64 Starke Europaregion<br />

Michael Misslinger, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen<br />

Bezirksbank <strong>Kufstein</strong>, im Interview.<br />

68 Wirtschaftsbremse Reformstau<br />

Steuerexperte Friedrich Obholzer im Gespräch über<br />

den stark schwindenden Spielraum der Politik.<br />

72 Eigenverantwortung<br />

Steuerberater Martin Thaler über die fragwürdige<br />

Wirkung von Fördermaßnahmen.<br />

74 Überkomplexes System<br />

Steuerberater Alexander Gessler im Interview über<br />

die Stimmung im Bezirk und das Steuersystem.<br />

76 Buchhaltung der Zukunft<br />

Steuerberater Markus Geisler sieht die Branche<br />

durch die Digitalisierung vor Veränderungen.<br />

78 Standort-Vermessung<br />

Die Anwälte der Kanzlei Marschitz, Petzer, Bodner<br />

über den Wunsch nach unternehmensfreundlicherer<br />

Politik.<br />

80 Fachliche Augenhöhe<br />

Rechtsanwalt Herbert Schöpf über Vorzüge des<br />

Bestbieterprinzips und die Raumordnung.<br />

84 Kontinuität ist Trumpf<br />

<strong>Kufstein</strong> und Wörgl im Direktvergleich im Gespräch<br />

mit Werbeprofi Walter Edinger.<br />

88 Die Nummer zwei<br />

Eine Momentaufnahme der Preissteigerung im<br />

Immobilienmarkt.<br />

98 „Kapieren statt Kopieren“<br />

Der Unternehmer Simon Hermann Huber verrät<br />

sein Rezept für zufriedene Tourismus-Mitarbeiter.<br />

104 Kultur im neuen Domizil<br />

Die <strong>Kufstein</strong>er Kulturszene zieht im Herbst ins<br />

neue Kultur Quartier.<br />

108 Genusswelt & Wild<br />

Josef Ager über Fleischspezialitäten und Vegetarismus.<br />

112 Gesunde Unternehmung<br />

Die Erfolgsgeschichte der Tiroler Gemüsekiste.<br />

Die Geschäftsführer<br />

Top 100<br />

Unternehmen im<br />

Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

Die Top<br />

100<br />

Unternehmen<br />

Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

Seite 46<br />

Seite 57


top 100 KUFSTEIN | interview<br />

Bildungshochburg<br />

<strong>Kufstein</strong>. <strong>Kufstein</strong> macht auch als Bildungsstandort vom Kindergarten bis<br />

zur Hochschule eine gute Figur. Mit welchen Chancen und Herausforderungen<br />

das verbunden ist, erklärt Bürgermeister Martin Krumschnabel.<br />

ECHO: <strong>Kufstein</strong> hat als Bildungsstadt<br />

eine beachtliche Entwicklung<br />

durchlaufen. Können Sie diese kurz<br />

nachzeichnen?<br />

Martin Krumschnabel: <strong>Kufstein</strong><br />

war grundsätzlich immer schon als<br />

Bildungsstandort sehr gut aufgestellt.<br />

In den letzten 20 Jahren hat sich hier<br />

aber noch einmal etwas getan, indem<br />

neben den Regelschulen und Regelkindergärten<br />

auch noch weitere Einrichtungen<br />

eröffnet wurden. Insbesondere<br />

können wir in <strong>Kufstein</strong> jetzt<br />

darauf verweisen, dass wir von den<br />

Kinderkrippen, welche Kinder noch<br />

vor dem Kindergartenalter betreuen,<br />

bis zur Fachhochschule mit akademischem<br />

Abschluss die Bildung<br />

unserer Kinder in praktisch jedem<br />

Lebensalter positiv begleiten können.<br />

Unsere Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

erfüllen einerseits einen<br />

wichtigen Bildungsauftrag in einer<br />

ganz besonders wichtigen Zeit der<br />

kindlichen Entwicklung und leisten<br />

nebenbei noch einen wesentlichen<br />

Beitrag für die Berufschancen der<br />

Mütter. Viele von ihnen können einer<br />

Berufstätigkeit neben den Kindern<br />

nur nachgehen, weil sie wissen, dass<br />

ihre Kinder in dieser Zeit in <strong>Kufstein</strong><br />

bestens betreut werden.<br />

ECHO: Wie ist der derzeitige Stand<br />

am Schulzentrum Sparchen?<br />

Krumschnabel: Wir sind ständig<br />

darum bemüht, Schulstandorte und<br />

Kindergärten auszubauen. Als Nächstes<br />

kommt jetzt Sparchen an die<br />

Reihe. Wir beginnen hier mit dem<br />

Ausbau eines dreigruppigen Kindergartens<br />

und haben im Endeffekt in<br />

Sparchen dann neun Kindergartengruppen.<br />

Es ist uns wichtig, dass wir<br />

die pädagogisch sinnvolle und auch<br />

gesetzlich vorgesehene Maximalzahl<br />

von 20 Kindern pro Gruppe möglichst<br />

nicht überschreiten. Bereits im<br />

nächsten Jahr sollte auch schon der<br />

Ausbau des Schulzentrums an sich<br />

beginnen, indem die Volksschule<br />

vollständig saniert und ausgebaut<br />

wird. Die Pläne dafür liegen vor, wir<br />

feilen jetzt noch an Details dieses<br />

Projekts.<br />

ECHO: War die Umsiedlung der<br />

Polytechnischen Schule die richtige<br />

Entscheidung?<br />

Krumschnabel: Diese Umsiedlung<br />

war aus mehrfacher Hinsicht<br />

eine gute Entscheidung. Einerseits<br />

schon deshalb, da damit der Schulstandort<br />

Sparchen, der früher ja<br />

neben dem Polytechnikum auch<br />

noch die Berufsschule umfasst hat,<br />

jetzt ausschließlich der Volksschu-<br />

Fotos: Kröll<br />

6<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


le zur Verfügung steht und dieser<br />

Platz aufgrund der Vorgaben für<br />

eine moderne Schule dringend sowohl<br />

für den Schulunterricht als<br />

auch für die Nachmittagsbetreuung<br />

gebraucht wird. Abgesehen davon<br />

war es aus meiner Sicht auch gut, das<br />

Polytechnikum durch einen Neubau<br />

aufzuwerten, indem nicht nur in den<br />

Klassenräumen, sondern auch in den<br />

Werkräumen beste und modernste<br />

Bildungsmöglichkeiten bestehen.<br />

Auch der Lehrkörper, der ursprünglich<br />

gegen die Verlegung des Standorts<br />

aufgetreten ist, ist mittlerweile<br />

mit der neuen Schule sehr zufrieden.<br />

ECHO: Welchen Mehrwert bringt<br />

es einer Stadt in dieser Größenordnung,<br />

FH-Standort zu sein?<br />

Krumschnabel: Neben den Bildungsmöglichkeiten<br />

auch für die<br />

einheimische Bevölkerung direkt<br />

vor Ort hat eine Fachhochschule natürlich<br />

auch positive Auswirkungen<br />

auf den Wirtschaftsstandort <strong>Kufstein</strong>.<br />

Einerseits wird es für Firmen<br />

„Es ist auch eine wesentliche<br />

Aufgabe, der<br />

wir uns stellen wollen,<br />

den verfügbaren Wohnraum<br />

wieder günstiger<br />

anzubieten und neue<br />

Modelle anzudenken.“<br />

attraktiv, in einen Ort zu kommen, in<br />

dem es auch Absolventen gefragter<br />

Ausbildungslehrgänge gibt, andererseits<br />

bringen 2.000 Studenten<br />

und ein Lehrkörper mit hunderten<br />

Lektoren und Professoren natürlich<br />

Wirtschaftskraft in unsere Stadt. Im<br />

Wesentlichen ist die Schule für uns<br />

aber ein klares und deutliches Signal,<br />

dass wir auf Bildung setzen, wenn es<br />

um die Zukunft unserer Gesellschaft<br />

geht.<br />

ECHO: Gibt es neben den unbestreitbar<br />

positiven Effekten auch<br />

Schattenseiten, wie etwa einen größeren<br />

Druck auf den Wohnungsmarkt<br />

durch Studierende?<br />

Krumschnabel: Selbst die Auswirkungen<br />

auf den Wohnungsmarkt<br />

würde ich nicht nur negativ sehen,<br />

weil die zusätzliche Nachfrage ja<br />

zumindest für die Eigentümer von<br />

Wohnraum positiv ist und es darüber<br />

hinaus auch zusätzliche Bauten<br />

gegeben hat, die auf diese Nachfrage<br />

reagiert haben. Dass es im Markt<br />

der Kleinwohnungen jetzt für die<br />

Einheimischen schwieriger wird, ist<br />

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top 100 KUFSTEIN | interview<br />

aber durchaus nachvollziehbar. Es ist<br />

auch eine wesentliche Aufgabe der<br />

wir uns stellen wollen, den verfügbaren<br />

Wohnraum wieder günstiger<br />

anzubieten und hier neue Modelle<br />

anzudenken.<br />

ECHO: Wie sehen Sie die International<br />

School <strong>Kufstein</strong>?<br />

Krumschnabel: Ich halte es<br />

für sehr wichtig, dass wir unser<br />

Bildungs angebot auch auf diesem<br />

Sektor ausgeweitet haben. Es ist dies<br />

eine sehr interessante Ergänzung der<br />

Bildungslandschaft, die aufgrund der<br />

Unterstützungsmöglichkeiten beim<br />

Schulgeld auch für einheimische<br />

Bürger durchaus interessant sein<br />

kann.<br />

ECHO: Mit welchen sonstigen Herausforderungen<br />

ist der Schul- und<br />

FH-Standort <strong>Kufstein</strong> konfrontiert?<br />

Krumschnabel: Natürlich verursacht<br />

der Umstand, dass wir so viele<br />

Bildungseinrichtungen in <strong>Kufstein</strong><br />

haben, auch sehr hohe Kosten für<br />

das Budget. Wir zahlen ja nicht nur<br />

für unsere Schulen und Kindergärten,<br />

sondern wir unterstützen auch<br />

die Fachhochschule und die International<br />

School laufend. Daneben<br />

fördern wir aber auch private Einrichtungen,<br />

die das Bildungsangebot<br />

abrunden, sowohl Kinderkrippen<br />

als auch private Kindergärten<br />

sind davon umfasst. Ich stelle mich<br />

diesen Herausforderungen aber<br />

gern, weil ich ein großer Verfechter<br />

des Gedankens bin, dass wir die Zukunft<br />

unserer Stadt sowie überhaupt<br />

unserer gesamten Gesellschaft nur<br />

durch eine hervorragende Bildung<br />

gewährleisten können. Abgesehen<br />

von diesem Effekt gibt es natürlich<br />

eine wunderbare Belebung für unsere<br />

Stadt, wenn sich so viele junge<br />

Menschen in <strong>Kufstein</strong> aufhalten.<br />

ECHO: Wird der Stadt als Schulerhalterin<br />

finanziell zu viel zugemutet<br />

oder gibt es adäquate Unterstützung<br />

von Bund und Land? Wie sehen Sie<br />

vor diesem Hintergrund das im Dezember<br />

2016 beschlossene Bildungsinvestitionsgesetz?<br />

Krumschnabel: Es ist schon richtig,<br />

dass im Endeffekt viele Neuerungen<br />

eingeführt werden, die<br />

letztlich auf Kosten der Gemeinden<br />

gehen. Zwar gibt es immer wieder<br />

eine Anschubförderung von Bund<br />

und Land, nach einigen Jahren verbleibt<br />

aber die Institution als solche,<br />

wie z. B. eine Nachmittagsbetreuung,<br />

und es ist nicht gewiss, ob sich hier<br />

dann die übergeordneten Gebietskörperschaften<br />

weiterhin an der Finanzierung<br />

beteiligen. Solche Dinge<br />

müssen natürlich langfristig im Finanzausgleich<br />

dann auch einmal berücksichtigt<br />

werden. Generell stehe<br />

ich aber dazu, dass wir unseren Kindern<br />

und Jugendlichen die bestmögliche<br />

Ausbildung nach modernsten<br />

Gesichtspunkten ermöglichen. Insofern<br />

schätze ich auch die Intentionen<br />

des Bildungsinvestitionsgesetzes, da<br />

ich eine ganztägige Betreuungsform,<br />

sei es nun in verschränkter Form<br />

oder getrennt in Vormittags- und<br />

Nachmittagsbetreuung, für positiv<br />

halte und dies aus meiner Sicht die<br />

Bildungschancen einigermaßen für<br />

alle gleich macht.<br />

ECHO: Wie ist <strong>Kufstein</strong> hinsichtlich<br />

ganztägiger Betreuungsmöglichkeiten<br />

und -einrichtungen aufgestellt?<br />

Wie hoch ist die Betreuungsquote<br />

derzeit? Wo wollen Sie hin?<br />

Krumschnabel: Wir sind diejenigen,<br />

die schon mit einem Frühstück<br />

vor dem Unterricht für die Schüler<br />

beginnen und die ein sehr breites<br />

8<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


Nachmittagsprogramm ermöglichen.<br />

Auch in allen Kindergärten gibt es<br />

mittlerweile Nachmittagsgruppen.<br />

Ich habe keine bestimmte Vorstellung,<br />

wie die Betreuungsquote ausschauen<br />

soll. Es geht hier nämlich<br />

meines Erachtens darum, dass die<br />

Eltern im Rahmen einer möglichst<br />

großen Freiwilligkeit dieses Angebot<br />

wahrnehmen. Es soll keinen Zwang<br />

zur ganztägigen Betreuung geben,<br />

sehr wohl aber ein umfassendes Angebot<br />

für jeden. Derzeit nimmt ca.<br />

ein Drittel das Angebot an.<br />

ECHO: Halten Sie die Einrichtung<br />

von Bildungsdirektionen, für die<br />

erst recht wieder Bund und Land<br />

gemeinsam zuständig sind, für eine<br />

gelungene Lösung?<br />

Krumschnabel: Ich bin der Meinung,<br />

dass strukturelle Veränderungen<br />

allein überhaupt kein Garant<br />

dafür sind, dass das Bildungswesen<br />

besser wird. Es hängt von den handelnden<br />

Personen ab und ich bin<br />

ein Verfechter dessen, dass schlechte<br />

Pädagogen an unseren Schulen und<br />

Kindergärten keinen Platz haben<br />

sollen. Die guten gehören gefördert<br />

und auch ordentlich bezahlt. Wir<br />

sollen aber keine schlechten Pädagogen<br />

durch das System durchschleifen,<br />

nur damit sie in ihrem angestammten<br />

Beruf in Pension gehen können. Dieses<br />

Durchgriffsrecht auf die Personalpolitik<br />

von Schulen halte ich für<br />

wesentlich.<br />

ECHO: Wie sind Ihre bisherigen<br />

Erfahrungen mit der österreichischen<br />

Bildungsbürokratie?<br />

Krumschnabel: Unsere Schulprojekte<br />

wurden generell bislang vom<br />

Land Tirol sehr gut unterstützt. Was<br />

die Bildungsbürokratie betrifft, ist<br />

hier für mich noch nie ein konkretes<br />

Hindernis aufgetreten. Mit der Kindergartenabteilung<br />

des Landes arbeiten<br />

wir hervorragend zusammen und<br />

ich glaube, man sieht dort auch, wie<br />

viel uns an der guten Unterbringung<br />

unserer Kinder liegt, und wir werden<br />

deshalb auch bestens unterstützt.<br />

ECHO: Hielten Sie es für sinnvoll,<br />

die Ausgaben, Aufgaben und<br />

Finanzierungsverantwortung, für<br />

die derzeit alle drei Gebietskörperschaften<br />

zuständig sind, zusammenzuführen?<br />

Krumschnabel: Natürlich scheint<br />

es auf der Hand zu liegen, dass man<br />

die Dinge vereinfacht und zusammenführt,<br />

andererseits ruft dann<br />

wieder jeder nach Föderalismus und<br />

Eigenverantwortung. Schwierig wird<br />

es allerdings, wenn von übergeordneter<br />

Stelle neue Qualitätskriterien<br />

eingeführt werden, das Geld dafür<br />

aber nicht auf Dauer fließen sollte.<br />

Wenn man sich darauf verständigt,<br />

dass neue und durchaus positive<br />

Gesichtspunkte sowohl in den Neubau<br />

von Bildungseinrichtungen als<br />

auch in den laufenden Betrieb einfließen,<br />

dann muss klar sein, dass<br />

auch die Finanzierung einvernehmlich<br />

sichergestellt werden soll und<br />

nicht die Ausgaben einfach auf die<br />

Gemeinde übergewälzt werden können.<br />

Interview: Marian Kröll<br />

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top 100 kufstein | interview<br />

Zielsetzung Modellregion<br />

Wirtschaft. WK-Obmann Martin Hirner und Geschäftsführer Peter Wachter<br />

im Interview über das Zusammenspiel zwischen Wirtschaft und Verwaltung,<br />

den Tourismus und das Ziel, digitale Modellregion in Tirol zu werden.<br />

ECHO: Sie haben vor Kurzem<br />

WK-Funktionäre und Behördenvertreter<br />

zu einem gemeinsamen<br />

Gespräch gebeten. Welchen Zweck<br />

haben Sie damit verfolgt?<br />

Martin Hirner: Ich glaube, dass<br />

das ein Pilotprojekt in Tirol, wenn<br />

nicht gar in ganz Österreich ist.<br />

Peter Wachter: Es ging uns unter<br />

anderem darum, dass Wirtschaftstreibende<br />

aus dem Bezirk und Beamte<br />

der Bezirksbehörden einander<br />

kennenlernen.<br />

Hirner: Das Feedback von Unternehmern<br />

und Wirtschaftskammer-<br />

Funktionären war positiv. Auch unsere<br />

Funktionäre haben bekundet,<br />

konstruktiver mitzuarbeiten und<br />

weniger zu jammern. Es hat sich<br />

für beide Seiten herauskristallisiert,<br />

dass es absolut essenziell ist, praxistauglichere<br />

Gesetze zu formulieren.<br />

Dann tun sich auch die Beamten<br />

in den Bezirkshauptmannschaften<br />

in der Vollziehung leichter. Derzeit<br />

sind manche Dinge furchtbar<br />

kompliziert und bürokratisch. Die<br />

Beamten haben aber keinen Ermessensspielraum<br />

und müssen auf<br />

die Einhaltung der Vorschriften –<br />

ganz gleich ob sinnvoll oder nicht<br />

– bestehen. Generell haben die<br />

Gesprächspartner untereinander<br />

Verständnis für die jeweilige Situation<br />

aufgebracht. Der Gesetzgeber<br />

sollte mehr auf die Rückmeldung<br />

der vollziehenden Beamten und der<br />

betroffenen Unternehmer hören.<br />

Das würde Gesetze wesentlich praxisfreundlicher<br />

machen.<br />

ECHO: Gibt es konkrete Materien,<br />

wo man eingreifen könnte, um speziell<br />

bürokratisch oft überforderte<br />

Klein- und Mittelbetriebe, die das<br />

Rückgrat der Wirtschaft bilden, zu<br />

entlasten?<br />

Hirner: Genau das ist der Punkt.<br />

Große Unternehmen haben für<br />

die jeweiligen Fragestellungen, wie<br />

beispielsweise Betriebsanlagengenehmigungen,<br />

Profis beschäftigt.<br />

Ein kleiner Unternehmer kann sich<br />

das kaum leisten. Auch deshalb haben<br />

wir bei unserem Treffen mit<br />

den Beamten vereinbart, dass dem<br />

beratenden Element anfangs mehr<br />

Gewicht beigemessen wird als dem<br />

strafenden. Zuerst beraten und<br />

mahnen, dann strafen. Es ist uns in<br />

<strong>Kufstein</strong> gelungen, gemeinsam mit<br />

Fotos: Kröll<br />

10<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


„Sowohl Unternehmern<br />

als auch Beamten ist<br />

daran gelegen, funktionierende<br />

und praktikable<br />

Gesetze zu haben.“<br />

Martin Hirner,<br />

WK-Obmann<br />

dem Bezirkshauptmann Dr. Platzgummer<br />

ein derartiges Bewusstsein<br />

zu schaffen.<br />

Wachter: Im Herbst werden wir<br />

eine weitere Runde mit Unternehmern<br />

und Beamten starten, in<br />

der noch weiter in die Tiefe gegangen<br />

werden soll.<br />

Hirner: Anfangs war die Atmosphäre<br />

zwischen Unternehmern<br />

und Beamtenschaft merklich angespannt.<br />

Nach diesem Kennenlernen<br />

war eine Lockerheit zu spüren<br />

und beide Seiten waren dankbar für<br />

die Gelegenheit zum Gedankenaustausch.<br />

Es hat sich gezeigt, dass<br />

sowohl Unternehmern als auch<br />

Beamten daran gelegen ist, dass wir<br />

funktionierende Gesetze haben, die<br />

auch den notwendigen Spielraum<br />

zum Wirtschaften lassen.<br />

ECHO: Die Wirtschaftsdaten sind<br />

insgesamt recht gut. Hält die Stimmung<br />

mit diesem Aufschwung mit?<br />

Hirner: Momentan kann ich sagen,<br />

dass <strong>Kufstein</strong> boomt. Im Bezirk<br />

bekommt man kaum mehr einen<br />

Handwerker. Wir haben einen tollen<br />

Branchenmix im Bezirk und<br />

sind in allen Branchen gut aufgestellt.<br />

Wir sind froh, dass es uns gut<br />

geht, und haben keinen Grund zum<br />

Jammern. Im Tourismus hoffen wir<br />

auf eine gute Sommersaison. Da<br />

war der Winter eher etwas matter,<br />

was aber auch daran gelegen ist, wie<br />

Ostern gefallen ist. Die Buchungslage<br />

im Bezirk Kuf stein gibt für den<br />

Sommer jedenfalls Anlass zum Optimismus.<br />

ECHO: Der Fachkräfte- und Lehrlingsmangel<br />

ist ein wiederkehrendes<br />

Thema. Mittlerweile gibt es viele<br />

verschiedene Initiativen, um diesen<br />

zu mindern. Tragen diese bereits<br />

Früchte oder ist die Situation noch<br />

nicht besser geworden?<br />

Hirner: Wir haben einige Sparten,<br />

wo wir wirklich schwer Lehrlinge<br />

finden. Dazu zählt der Tourismus.<br />

Das hängt damit zusammen, dass<br />

der Tourismus noch von alters her<br />

ein schlechtes Image hat, sprich<br />

7-Tage-Woche, Arbeiten ohne Ende.<br />

Das wurde vielleicht früher so<br />

praktiziert. Heute hat man normale<br />

Arbeitszeiten, wird meist sehr gut<br />

untergebracht und kann dort arbeiten,<br />

wo andere Urlaub machen. Das<br />

sollten wir besser vermitteln. Im<br />

Fernsehen laufen unzählige Kochsendungen<br />

und im größten Tourismusland<br />

Österreichs gibt es keine<br />

Köche mehr. Vielleicht sollte man<br />

für den Koch eine andere Berufsbezeichnung<br />

kreieren. Ein Koch ist<br />

potenziell ein „Designer am Teller“,<br />

ein Künstler. Das muss noch stärker<br />

hervorgehoben werden. Die Bezeichnung<br />

Koch klingt aber meines<br />

Erachtens mehr nach Gulaschkanone<br />

als nach kulinarischer Kunst.<br />

Wir müssen es noch viel stärker und<br />

überzeugender vermitteln, dass der<br />

Tourismus eine tolle Branche mit<br />

guten Entfaltungsmöglichkeiten und<br />

fairen Bedingungen ist.<br />

ECHO: Sie geraten ja fast ins<br />

Schwärmen über die Vorzüge des<br />

Ihr autorisierter Händler und Servicebetrieb


top 100 kufstein | interview<br />

Kochberufs. Wie sieht es denn in<br />

der heimischen Gastronomie bei<br />

den verwendeten Produkten aus? Ist<br />

Regionalität ein Lippenbekenntnis<br />

oder landen tatsächlich nach Möglichkeit<br />

regionale Lebensmittel auf<br />

den Tellern der Gäste?<br />

Hirner: Ich schwärme, weil ich<br />

selbst – wie man erkennen kann<br />

– gerne gut esse. Wenn wir über<br />

Regionalität reden, müssen wir uns<br />

aber vor Augen führen, dass allein<br />

im letzten Jahr in Tirol 500 Bauern<br />

zugesperrt haben. Das muss für die<br />

Touristiker und Konsumenten gleichermaßen<br />

ein Alarmsignal sein.<br />

Wird bei uns keine Almwirtschaft<br />

mehr betrieben, bekommt der Tourismus<br />

ein massives Problem. Wir<br />

alle profitieren von den Leistungen<br />

der heimischen Landwirtschaft.<br />

Leider können wir uns bei den<br />

Milch- und Fleischpreisen nicht<br />

mit Großproduzenten messen. Die<br />

kleinstrukturierte Tiroler Landwirtschaft<br />

braucht etwas höhere Preise,<br />

damit sie überleben kann. Das müssen<br />

wir uns aber bewusst machen.<br />

<br />

➝<br />

ECHO: Selbst die Tirol Werbung<br />

hat sich in St. Moritz nicht mit<br />

Ruhm bekleckert und Produkte<br />

aus dem Ausland verkocht. Ein<br />

marketingtechnisches Fiasko, das<br />

jemandem hätte auffallen müssen.<br />

Um dieser Blamage etwas Positives<br />

abzugewinnen: Sehen Sie das in gewisser<br />

Weise als Weckruf ?<br />

Hirner: Ich glaube, dieser Weckruf<br />

war noch ein wenig zu sanft. Man<br />

muss ein ständiger Mahner sein<br />

und immer mitdenken, was passieren<br />

würde, wenn unsere Landwirtschaft<br />

nicht mehr funktioniert.<br />

Die Produkte, die wir in Tirol im<br />

Milch- und Käsebereich herstellen,<br />

sind qualitativ besser als anderswo<br />

in Europa, vielleicht mit Ausnahme<br />

der Schweiz und Teilen Frankreichs.<br />

Heimische Produkte sind meist<br />

nicht viel teurer als ausländische. Oft<br />

geht es nur um eine Nuance.<br />

ECHO: Ist der private Konsument<br />

bezüglich Regionalität schon weiter<br />

als der typische Gastronom?<br />

Wachter: Das kann man sowieso<br />

nicht pauschal so sagen, denn es<br />

„Das Unterland soll eine<br />

digitale Modellregion<br />

werden.“<br />

gibt mittlerweile sehr viele Gastronomen,<br />

die auf Regionalität setzen<br />

und sehr gut damit fahren. Das ist<br />

eine Frage der Konzeption und des<br />

Marketings.<br />

Hirner: Es gibt in Tirol zum Teil<br />

touristische Angebote, die so kalkuliert<br />

sind, dass sich regionale<br />

Produkte gar nicht mehr ausgehen.<br />

Wenn etwa drei Tage Vollpension<br />

um 140 Euro angeboten werden.<br />

Ich sehe aber, dass jene Wirte, die<br />

Regionalität überzeugend vorleben,<br />

auch in der Preisdurchsetzung in<br />

einer guten Position sind. Wir wollen<br />

außerdem in der Stadt <strong>Kufstein</strong><br />

gemeinsam mit dem Tourismusverband<br />

ein Regionalitätsprojekt<br />

starten und die Anbieter regionaler<br />

Lebensmittel mit den Touristikern<br />

zusammenbringen und ein Forum<br />

für den wechselseitigen Austausch<br />

schaffen.<br />

12<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


ECHO: Wechseln wir vom Regionalen<br />

zum Digitalen. In <strong>Kufstein</strong><br />

bewegt sich diesbezüglich, wie man<br />

hört, einiges, etwa bei der Innovationsplattform<br />

<strong>Kufstein</strong>, kurz i.ku<br />

genannt.<br />

Wachter: Wir haben uns in der<br />

Kammer gefragt, welche Themen<br />

wir in <strong>Kufstein</strong> strategisch vorantreiben<br />

wollen. Solche Themen waren<br />

Jungunternehmerförderung, Innovation<br />

und Digitalisierung. Vor etwa<br />

einem Jahr haben wir das Projekt<br />

i.ku gestartet und uns dafür Pprofessionelle<br />

Hilfe von Hermann Hauser<br />

aus Cambridge an Bord geholt. Mit<br />

Professor Shailendra Vyakarnam,<br />

Direktor des Bettany Centre for<br />

Entrepreneurship an der Cranfield<br />

University, haben wir erarbeitet, wie<br />

man im Tiroler Unterland ein Ökosystem<br />

schaffen könnte, das Innovationen<br />

und Jungunternehmen fördert<br />

und Digitalisierung vorantreibt.<br />

Resultat dieser konzeptionellen<br />

Arbeit ist die Innovationsplattform<br />

<strong>Kufstein</strong> i.ku, die wir vor einigen<br />

Wochen öffentlich präsentiert haben.<br />

Partner dabei sind die FH <strong>Kufstein</strong>,<br />

die Stadtwerke Wörgl und <strong>Kufstein</strong>,<br />

die Firma Kufgem, die Stadt<br />

<strong>Kufstein</strong>, der Tourismusverband<br />

Kuftsteinerland und die Standortagentur<br />

Tirol. In den Leitungspositionen<br />

sind WK-Funktionär Markus<br />

Gwiggner, Hochschullehrerin Karin<br />

Steiner und Viking-Firmengründer<br />

Heinz Lechner mit viel Engagement<br />

bei der Sache. Es gibt ein EU-gefördertes<br />

Dreijahresprogramm mit einer<br />

Menge guter Veranstaltungen.<br />

Dazu gehört das INNoCamp, wo<br />

ausgewählte Unternehmenspartner<br />

Studierende, Mitarbeiter und Alumni<br />

der FH <strong>Kufstein</strong> vor reale Herausforderungen<br />

stellen, die eine neuartige,<br />

kreative Herangehensweise<br />

erfordern. Unser Ziel ist es, i.ku strategisch<br />

im von der Landesregierung<br />

forcierten Lebensraum Tirol 4.0<br />

unterzubringen. Das Unterland soll<br />

eine digitale Modellregion werden.<br />

Wir wollen ein guter Boden für junge<br />

Unternehmen sein. Das soll sich<br />

auch in einem kommenden Bauvorhaben<br />

der FH <strong>Kufstein</strong>, einem Unternehmerzentrum,<br />

widerspiegeln.<br />

ECHO: Konsequente Digitalisierung<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

ist für Großunternehmen<br />

sowieso eine Pflichtübung.<br />

Wie kann man aber diesbezügliche<br />

Hemmungen bei KMUs abbauen?<br />

Wachter: Ganz niederschwellig.<br />

Wir propagieren die Digitalisierung<br />

als Chance, nicht als Entwicklung,<br />

vor der man sich fürchten müsste.<br />

Wichtig ist es, einen sanften Einstieg<br />

in das Thema Digitalisierung<br />

zu machen. Dann verlieren die Unternehmer<br />

nämlich ihre Scheu und<br />

können aktiv gestalten und auf neue,<br />

innovative Ideen kommen.<br />

Hirner: Ich kenne ein positives<br />

Beispiel. Vor eineinhalb Jahren<br />

habe ich mit einem Tischler über<br />

eine CNC-Fräse gesprochen. Dieser<br />

Tischler hat mir gesagt, dass er<br />

nicht im Traum daran denkt, eine<br />

solche anzuschaffen. Bei ihm werde<br />

noch gehobelt und geschnitten.<br />

Vor einem Monat hat dieser Tischler<br />

eine Fräse angeschafft, weil er<br />

selbst gemerkt hat, dass man sich<br />

zeitgemäßen Entwicklungen nicht<br />

verschließen darf, wenn man konkurrenzfähig<br />

bleiben will. Hätte die<br />

Gesellschaft sich dem Neuen verwehrt,<br />

wären wir immer noch näher<br />

an der Dampflokomotive als am<br />

Elektroauto.<br />

Wachter: Die Unterländer sind<br />

insgesamt sehr ideenreich und erfinderisch.<br />

SPAR wurde hier gegründet,<br />

in der Biochemie Kundl wurde<br />

das säurestabile Penicillin erfunden.<br />

Wir als Wirtschaftskammer wollen<br />

aufzeigen, welche Möglichkeiten die<br />

Digitalisierung prinzipiell bietet und<br />

den Anstoß für einen Prozess geben,<br />

in dem sich jeder Unternehmer<br />

überlegt, wie er diese Möglichkeiten<br />

am besten für sich nutzen kann.<br />

ECHO: Das Jahrhunderthochwasser<br />

ist mittlerweile über zehn Jahre<br />

her, der Hochwasserschutz ist noch<br />

immer nicht in trockenen Tüchern.<br />

Biegt man mittlerweile auf die Zielgerade<br />

ein?<br />

Hirner: Ich habe diesbezüglich ein<br />

gutes Gefühl, auch wenn in der letzten<br />

Zeit einige politisch unverständliche<br />

Aussagen getätigt wurden. Ich<br />

kann nicht ganz verstehen, dass man<br />

in Wörgl bei so einem Thema taktiert<br />

und sich – auch in finanzieller<br />

Hinsicht – nicht mehr einbringt,<br />

obwohl Wörgl diesen Hochwasserschutz<br />

am nötigsten hat, weil derart<br />

viele Betriebe und Privathäuser in<br />

der roten Zone stehen. Noch weniger<br />

Verständnis habe ich für die Situation<br />

in Radfeld, einer Gemeinde<br />

mit hohen Steuereinnahmen und<br />

guten Betrieben, wo man sich vehement<br />

gegen eine Lösung stellt. Wir<br />

müssen lernen, an einem Strick zu<br />

ziehen. Es steht natürlich außer Frage,<br />

dass die Landwirte, die Flächen<br />

für Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

bereitstellen, ordentlich entschädigt<br />

werden müssen. Ich würde mir in<br />

dieser Angelegenheit von allen Beteiligten<br />

mehr Zug zum Tor wünschen.<br />

<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 13


DAS<br />

LEISTET<br />

DEINE<br />

DATEN && ZAHLEN 2016 ZU ZU<br />

DEN LEISTUNGEN && ERFOLGEN<br />

Sie Sie haben Rechte.<br />

Wir Wir helfen, dass Sie Sie auch<br />

zu zu Ihrem Recht kommen!<br />

tirol.arbeiterkammer.at<br />

GERECHTIGKEIT MUSS MUSS SEIN SEIN<br />

310.650 B<br />

gab gab es dieses dieses Jahr Jahr von von den den Experten fü<br />

Verordnungen<br />

Sonstiges<br />

172 172 186 186<br />

EU & EU &<br />

Internationales<br />

Internationales<br />

Bundesgesetzgesetze<br />

134 134 44<br />

Bundes-<br />

44<br />

61 61<br />

Landesgesetze<br />

Arbeit, Arbeit, Soziales Soziales<br />

& Insolvenz & Insolvenz<br />

Konsument- Konsument-<br />

Innenschutz Innenschutz<br />

Steuerrecht Steuerrecht<br />

Bildung Bildung<br />

597<br />

22.900 22.900<br />

26.550 26.550<br />

Begut-<br />

achtungen<br />

von von Verordnungen und und Gesetzen<br />

Bildungsförderungen<br />

2.625<br />

185.160 185.160 Berat<br />

76.040 76.040<br />

Ausbezahlt wurden: wurden: 1,607.295 € €<br />

39 Million<br />

... nach ... nach Pleiten Pleiten (Insolvenzrecht),<br />

bei bei Problemen am am Arbeitsplatz,<br />

in Pensions in fragen fragen (Sozialrecht),<br />

in Steuerfragen in und und für für<br />

KonsumentInnen herausgeholt.<br />

WORÜBER WORÜBER<br />

100.000 100.000<br />

2


Beratungen<br />

r für unsere unsere Mitglieder. Hier Hier die die wichtigsten Themen & Beratungsarten:<br />

& ratungen<br />

telefonisch telefonisch<br />

persönlich persönlich<br />

schriftlich, schriftlich,<br />

per E-Mail per E-Mail<br />

352.190<br />

MITGLIEDER vertreten wir wir Tag Tag für für Tag!<br />

90.070<br />

AK-BEITRAG<br />

sind sind vom vom Beitrag Beitrag<br />

befreit befreit<br />

25,6% 25,6%<br />

74,4% 74,4%<br />

226.400 226.400 Beratungen<br />

71.170 71.170<br />

13.080 13.080 WIE WIE<br />

100.000 100.000 200.000 200.000<br />

315 Mitarbeiter<br />

stehen stehen mit mit Rat Rat und und Tat Tat zur zur Seite. Seite.<br />

Das entspricht Das entspricht ca. ca.<br />

1120 1120 Mitgliedern Mitgliedern pro pro<br />

AK Mitarbeiter. AK Mitarbeiter.<br />

AK AK Tirol Beiträge<br />

2016 2016<br />

38.150.300 € €<br />

Diese Diese wurden eingesetzt für: für:<br />

Konsumentenschutz<br />

Rechtsschutschutz<br />

Rechtsschutz<br />

Ausbildung,<br />

Beihilfen Beihilfen<br />

262.120<br />

zahlen zahlen Mitgliedsbeitrag*<br />

19% 19%<br />

26% 26%<br />

en € für für die AK AK Mitglieder<br />

24,85 5,62 3,18<br />

* Der * Der durchschnittliche Mitgliedsbeitrag<br />

beträgt beträgt netto netto weniger weniger als 7 als Euro 7 Euro im Monat, im Monat,<br />

der der Höchstbeitrag netto netto 14,44 14,44 Euro Euro im Monat. im Monat.<br />

4,85 5,62 3,18<br />

3,55 3,55 1,82 1,82<br />

verfahren<br />

Sozialgerichtsverfahren<br />

Insolvenzrechrechschutz<br />

Steuern Steuern Konsumentenschutz<br />

Arbeitsrecht<br />

16% 16%<br />

14% 14%<br />

10% 10%<br />

9% 9%<br />

Information<br />

Unterstützung<br />

Vorsorge Vorsorge<br />

1% 1% 3% 3%<br />

Einhebung des des Leistungen<br />

AK Beitrages AK an die an die BAK BAK<br />

2% 2% Selbstverwaltung<br />

Quellen: Quellen: Arbeiterkammer Arbeiterkammer – Alle Angaben – Alle Angaben 2016 / 2016 Grafik: / Grafik: José Coll/B.A.C.K. José Coll/B.A.C.K. Grafik Grafik & Multimedia & Multimedia GmbH GmbH / Illus: / E. Illus: Boatman, E. Boatman, T. Teenck, T. Teenck, A. Shlain, A. Shlain, Johanna, Johanna, Parmelyn, Parmelyn, A. Narvekar A. Narvekar / all from / all The from Noun The Project Noun Project


top 100 kufstein | interview<br />

Netze & Fallstricke<br />

Arbeitnehmer. Was die Beschäftigten im Bezirk umtreibt und worauf Konsumenten<br />

im Internet und bei Mietwohnungen besonders Acht geben müssen,<br />

erläutert Georg Ritzer, Leiter der AK Bezirkskammer <strong>Kufstein</strong>.<br />

ECHO: Die Arbeitswelt wird zunehmend<br />

schnelllebiger. Wie wirkt sich<br />

diese Tatsache auf die Arbeitnehmer<br />

aus?<br />

Georg Ritzer: Gerade ältere Arbeitnehmer<br />

sind mit dem rasanten<br />

technischen Fortschritt auf Dauer<br />

überfordert. Vor allem die E-Mail-Flut<br />

am Arbeitsplatz und die permanente<br />

Erreichbarkeit setzen die Menschen<br />

unter Druck. Da müsste man ansetzen.<br />

Die Auswirkungen sieht man im<br />

starken Anstieg der durch psychische<br />

Erkrankungen begründeten Invaliditätspensionen.<br />

Fast 50 Prozent der<br />

Frauen beziehen laut Statistik wegen<br />

psychischer Erkrankungen eine Invaliditätspension.<br />

Das ist alarmierend.<br />

Es müsste dringend versucht werden,<br />

wieder eine gewisse Entschleunigung<br />

in die Arbeitswelt zu bringen. Das<br />

wird zukünftig noch eine gewaltige<br />

Herausforderung, weil ich nicht glaube,<br />

dass der Mensch mit der technologischen<br />

Entwicklungsgeschwindigkeit<br />

mithalten kann.<br />

ECHO: Vorsicht ist auch bei Geschäften<br />

im Internet angesagt.<br />

Ritzer: Kürzlich ist mir ein besonders<br />

empörender Fall untergekommen.<br />

Eine junge, schwarze Frau,<br />

die vor einigen Jahren geflüchtet ist<br />

und nun eine Lehre macht, hat in<br />

Starke Bezirkskammer: AK-Jurist Georg Ritzer kümmert sich mit seinem Team um<br />

die Anliegen der Beschäftigten im Bezirk.<br />

„Die Leute müssen darauf<br />

achten, im Internet<br />

nicht auf gewisse unlautere<br />

Geschäftspraktiken<br />

hereinzufallen.“<br />

<br />

Georg Ritzer,<br />

Leiter AK Bezirkskammer <strong>Kufstein</strong><br />

Innsbruck für sich und die Mutter<br />

eine Wohnung gesucht und ist einer<br />

Internet-Betrugsmasche auf den<br />

Leim gegangen. Allein wegen ihrer<br />

Hautfarbe tut sie sich schon schwerer,<br />

eine Wohnung zu finden. In ihrer<br />

Verzweiflung hat sie auf einem<br />

fragwürdigen Internetportal eine<br />

Kaution von 1.600 Euro für eine zu<br />

vermittelnde Wohnung überwiesen.<br />

Besagte Wohnung existiert nicht, das<br />

Geld ist unwiderbringlich verloren.<br />

Das ist eine echte Sauerei! Da wird<br />

gezielt die Notlage von Leuten ausgenutzt.<br />

Die junge Frau tut mir leid. Das<br />

Internetportal war optisch an Airbnb<br />

angelehnt. Airbnb warnt aber explizit<br />

davor, Geld auf ein Privatkonto zu<br />

überweisen. Die Leute müssen sehr<br />

darauf achten, im Internet nicht auf<br />

gewisse unlautere Geschäftspraktiken<br />

hereinzufallen. Ein weiteres Beispiel:<br />

Jemand hatte eine Reise gebucht und<br />

wollte diese vor Antritt stornieren.<br />

Das war nicht möglich, weil der Reiseveranstalter<br />

seinen Unternehmenssitz<br />

auf der Isle of Man hatte, einem<br />

Steuerparadies in der Irischen See,<br />

Fotos: Kröll, AK Tirol<br />

16<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


VIKING | PROMOTION<br />

VIKING – innovativ, familiär, international<br />

Die VIKING GmbH zählt nicht nur zu den umsatzstärksten Unternehmen im<br />

Bezirk <strong>Kufstein</strong>, sondern gilt auch als attraktiver Arbeitgeber in der Region.<br />

Der Grundstein für den Erfolg<br />

des Gartengeräte-Herstellers<br />

VIKING wurde 1981<br />

in <strong>Kufstein</strong> gelegt. Das erste Produkt<br />

war damals der Gartenhäcksler.<br />

Heute produziert VIKING in Langkampfen<br />

Rasenmäher, Robotermäher,<br />

Aufsitzmäher, Vertikutierer,<br />

Gartenhäcksler und Motorhacken.<br />

2016 wurde ein Umsatz von 266,9<br />

Millionen Euro erzielt. Seit 1992<br />

gehört das Unternehmen zur deutschen<br />

STIHL Gruppe. Für die Marke<br />

STIHL werden in Langkampfen auch<br />

zahlreiche Akku- und Elektrogeräte<br />

gefertigt. Innerhalb der STIHL Gruppe<br />

ist VIKING das Unternehmen mit<br />

Rasenkompetenz, setzt auf Premiumqualität<br />

sowie auf Beratung und<br />

Service der ca. 11.000 Fachhändler.<br />

Von der Produktqualität zeugen zahlreiche<br />

Auszeichnungen, die alljährlich<br />

von unabhängigen Testern und Fachjuries<br />

an das Unternehmen verliehen<br />

werden.<br />

KONSUMENT-TESTSIEGER<br />

In der Mai-Ausgabe der österreichischen<br />

Zeitschrift KONSUMENT<br />

wurden elf verschiedene Akku-Rasenmäher<br />

verschiedenster<br />

Marken getestet. Dabei<br />

konnte der Unterländer<br />

Rasenmäherspezialist<br />

mit<br />

dem Modell MA<br />

339 C den Testsieg<br />

einfahren.<br />

Für VIKING eine schöne Bestätigung<br />

– und besonders erfreulich, dass der<br />

Mäher auch in den Punkten „Gesundheit<br />

und Umwelt“ im wahrsten Sinne<br />

des Wortes gut abschneiden konnte.<br />

INNOVATIONEN <strong>2017</strong> -<br />

AUS FREUDE AM RASEN<br />

Ein Highlight der Saison sind die neuen<br />

Benzinrasenmäher der Serie 6!<br />

Mit großen Schnittbreiten (48 und 53<br />

cm) und leistungsstarken Motoren<br />

bringt die Serie 6 auch ausgedehnte<br />

Rasenfl ächen bis zu 2.500 Quadratmeter<br />

schnell und präzise in Form.<br />

Alle Modelle sind mit einem Mono-<br />

Komfortlenker ausgestattet, der für<br />

ein sehr komfortables Entleeren und<br />

Einhängen des Grasfangkorbs sorgt.<br />

Die sechs verschiedenen Modelle<br />

der Serie 6 gibt es in verschiedenen<br />

Antriebsarten, mit 1-Gang-, Variooder<br />

hydrostatischem Antrieb. Wichtige<br />

Funktionen wie Geschwindigkeit,<br />

Motordrehzahl und Messer-Brems-<br />

Kupplung bedient man souverän per<br />

Hebel direkt am Lenker.<br />

Eine der attraktiven<br />

VIKING-Innovationen<br />

<strong>2017</strong> – der Rasenmäher<br />

MB 655 YS aus der neuen<br />

VIKING Serie 6.<br />

Der Kernmarkt von VIKING ist<br />

Europa. In Langkampfen arbeiten insgesamt<br />

414 MitarbeiterInnen (2016)<br />

gemeinsam daran, neue und innovative<br />

Produkte zu entwickeln und<br />

erfolgreich auf den Markt zu bringen.<br />

Dafür braucht es nicht nur technisch<br />

versierte, sondern auch engagierte<br />

Mitarbeiter aus allen Bereichen.<br />

Weitere Informationen zu den<br />

Premiumprodukten von VIKING<br />

sowie den nächsten Fachhändler<br />

in Ihrer Nähe fi nden Sie hier:<br />

www.viking.at. Aktuelle Stellenangebote<br />

fi nden Sie auch hier:<br />

www.jobs.viking.at<br />

Weitere beliebte Neuheit <strong>2017</strong>: der nur<br />

14 Kilogramm schwere und wendige<br />

VIKING Akku-Rasenmäher MA 235 für<br />

kleinere Flächen.<br />

Foto: VIKING<br />

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top 100 KUFstein| interview<br />

„In der AK Bezirkskammer<br />

gibt es Beratung<br />

und Service vor Ort.<br />

Denn rasche Hilfe ist<br />

die beste Hilfe.“<br />

Erwin Zangerl,<br />

AK Tirol<br />

See, das nicht zur EU gehört. Dort gilt<br />

die EU-Verbraucherrichtlinie nicht.<br />

ECHO: Was kann man als Verbraucher<br />

tun, um sich gegen solche unschönen<br />

Erlebnisse zu wappnen?<br />

Ritzer: Als Konsument sollte man<br />

sich immer über die Bewertungen<br />

eines Unternehmens informieren, bevor<br />

man irgendwelche Geschäfte abschließt.<br />

Informationen über die Seriosität<br />

diverser Anbieter findet man<br />

auch in Internetforen. Wenn es negative<br />

Erfahrungen von Konsumenten<br />

gibt, sollte man tunlichst die Finger<br />

davon lassen. Eine hundertprozentige<br />

Sicherheit gibt es aber nicht. Man<br />

sollte auch auf die Zahlungsmodalitäten<br />

achten. Einen gewissen Käuferschutz<br />

gibt es beispielsweise bei<br />

Paypal. Man sollte Internet-Angebote<br />

jedenfalls immer auf ihre Plausibilität<br />

hin prüfen. Wenn ein Angebot zu<br />

schön aussieht, um wahr zu sein, ist<br />

es das meistens auch.<br />

ECHO: In welchen Bereichen müssen<br />

Konsumenten sonst noch besonders<br />

aufpassen?<br />

Ritzer: Bei Gebrauchtwagenkäufen<br />

ist das Sprichwort „Augen auf, Kauf ist<br />

Kauf “ besonders in Erinnerung zu rufen.<br />

Bei einem Autokauf gibt es nämlich<br />

kein Rücktrittsrecht, außer im Zusammenhang<br />

mit einer Finanzierung.<br />

Von einem normalen Kauf kann ich<br />

weder beim privaten Verkäufer noch<br />

beim Autohändler zurücktreten. Jedenfalls<br />

empfiehlt es sich, immer einen<br />

Ankaufstest, etwa beim ÖAMTC, zu<br />

machen, um böse Überraschungen zu<br />

vermeiden.<br />

ECHO: Wechseln wir thematisch zu<br />

den Fragen, welche die Arbeitnehmer<br />

besonders beschäftigen. All-in-Verträge<br />

werden tendenziell immer häufiger.<br />

Was gilt es dabei zu beachten?<br />

Ritzer: Diese All-in-Klauseln sind eine<br />

Art Entgeltpauschalierung und werden<br />

tatsächlich immer häufiger. Der<br />

Arbeitgeber versucht, in diese Verträge<br />

möglichst viel hineinzupacken, und<br />

suggeriert, dass damit alle Leistungen<br />

des Arbeitnehmers abgegolten seien.<br />

Seit vergangenem Jahr gibt es die gesetzliche<br />

Regelung, dass jedenfalls das<br />

Grundgehalt auf dem Arbeitsvertrag<br />

auszuweisen ist. Der Arbeitgeber hat<br />

außerdem eine Vergleichsrechnung,<br />

die sogenannte Deckungsrechnung,<br />

zu machen. Einmal im Jahr muss erhoben<br />

werden, ob die laut Arbeitszeitaufzeichnung<br />

gemachten Überstunden<br />

überhaupt in der Überzahlung Platz<br />

haben. Wurden mehr Überstunden<br />

geleistet, müssen diese auch bei einem<br />

All-in-Vetrag ausbezahlt werden. Diese<br />

Vergleichsrechnungen werden von<br />

den Arbeitgebern leider häufig vergessen<br />

und die Arbeitnehmer wissen oft<br />

zu wenig Bescheid.<br />

ECHO: Sind solche All-in-Verträge<br />

für jedes Dienstverhältnis zulässig?<br />

Ritzer: Sie sind zulässig, wenn<br />

Grundgehalt und Überzahlung ausgewiesen<br />

werden und der Arbeitnehmer<br />

weiß, wie er dran ist. Außerdem<br />

muss die Deckungsrechnung durchgeführt<br />

werden.<br />

ECHO: Wie verhält es sich mit den<br />

Konkurrenzklauseln?<br />

Ritzer: Eine Konkurrenzklausel verbietet<br />

dem Arbeitnehmer, für eine<br />

gewisse Zeit nach Ausscheiden aus<br />

dem Betrieb die Tätigkeit, die er dort<br />

gemacht hat, auszuüben.<br />

ECHO: Das kommt doch in vielen<br />

Fällen einem Berufsverbot gleich?<br />

Ritzer: So ist es. Im Gesetz steht,<br />

dass eine Konkurrenzklausel im Verhältnis<br />

zum wirtschaftlichen Interesse<br />

des Unternehmens das Fortkommen<br />

des Arbeitnehmers nicht unbillig<br />

erschweren darf. Jetzt gibt es eine<br />

neue gesetzliche Bestimmung. Das<br />

Mindestbruttoentgelt, ab dem eine<br />

Konkurrenzklausel zulässig ist, wurde<br />

mit 3.320 Euro festgelegt. Diese<br />

Konkurrenzklausel ist vor allem im<br />

Transportgewerbe, bei den sogenannten<br />

Transport-Managern, üblich. Die<br />

Unternehmen argumentieren damit,<br />

dass ein Transport-Manager beim<br />

Unternehmenswechsel seine Kunden<br />

mitnähme.<br />

18<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


Mag. Dillersberger & Dr. Bronauer<br />

Rechtsanwaltsgemeinschaft<br />

… weil wir gemeinsam<br />

die richtigen Wege gehen.<br />

Raiffeisen. Meine Bank.


top 100 kufstein | interview<br />

ECHO: Wie lange ist eine derartige<br />

Klausel höchstens gültig?<br />

Ritzer: Eine Konkurrenzklausel gilt<br />

maximal ein Jahr. Als Pönale kann<br />

im Gegensatz zu früher – unter Anführungszeichen<br />

– „nur“ mehr das<br />

sechsfache Monatsentgelt gefordert<br />

werden. Das ist natürlich immer noch<br />

viel Geld. Am Arbeitsgericht kann<br />

der Richter jedoch immer die Pönale<br />

nach seinem Gutdünken mäßigen.<br />

Wir als Arbeiterkammer fordern seit<br />

Jahren die ersatzlose Abschaffung der<br />

Konkurrenzklausel. Das ist leider noch<br />

nicht gelungen.<br />

ECHO: In welchen Branchen ist es<br />

sonst noch üblich, eine Konkurrenzklausel<br />

einzubauen?<br />

Ritzer: Solche Klauseln sind auch im<br />

Vetrieb nicht unüblich und es scheint<br />

so zu sein, dass solche Klauseln vermehrt<br />

routinemäßig in Arbeitsverträge<br />

eingebaut werden. Oft ohne Rücksicht<br />

auf das erforderliche Mindestentgelt.<br />

Es gilt auch zu beachten, dass nicht nur<br />

bei der Kündigung durch den Arbeitnehmer,<br />

sondern auch bei der einvernehmlichen<br />

Auflösung die Konkurrenzklausel<br />

schlagend wird. Das wird<br />

von Arbeitnehmern häufig übersehen.<br />

ECHO: Wo sehen Sie im Mietrecht<br />

in der Praxis die häufigsten Probleme?<br />

Ritzer: Sehr oft geht es darum, dass<br />

die Mieter nach dem Ausziehen ihre<br />

Kautionen nicht zurückbekommen.<br />

Da wird seitens des Vermieters meist<br />

damit argumentiert, dass der Rückstellungszustand<br />

nicht entspreche. Dabei<br />

kommt immer wieder das Thema<br />

Ausmalen.<br />

ECHO: Dazu gibt es ja beim Auszug<br />

laut Gesetz keine Verpflichtung.<br />

Ritzer: Laut OGH-Rechtssprechung<br />

ist das eine Benachteiligung. Das<br />

heißt, eigentlich muss man nicht mehr<br />

ausmalen, außer, wenn die Wände in<br />

einer anderen Farbe als Weiß gemalt<br />

oder übergebührlich verschmutzt<br />

wurden. Ich frage mich, ob das den<br />

Vermietern bekannt ist. Der Mieter<br />

muss die Wohnung auch nicht ausmalen,<br />

wenn es im Mietvertrag so<br />

festgelegt ist. Ein weiteres Thema, mit<br />

dem Mieter zu uns kommen, ist die<br />

Betriebskostenakontierung. Oft wird<br />

eine relativ hohe Akontierung vereinbart,<br />

dann aber nicht abgerechnet. Da<br />

stellt sich dann die Frage, ob das Absicht<br />

ist. Eine Betriebskostenabrechnung<br />

ist gesetzlich verpflichtend.<br />

ECHO: Was kann der Mieter tun,<br />

wenn nach seiner Ansicht die Kaution<br />

vom Vermieter zu Unrecht einbehalten<br />

wird?<br />

Ritzer: Die Arbeiterkammer kann<br />

den Vermieter schriftlich zur Rückzahlung<br />

der Kaution auffordern und gegebenenfalls<br />

auch die Klage androhen.<br />

Falls die Kaution nicht zurückgezahlt<br />

wird, müssten wir sie notfalls einklagen.<br />

Interview: Marian Kröll<br />

Setzen sich für die Belange der Arbeitnehmer im Bezirk ein: Die AK Kammerräte Werner Salzburger (AK Vorstand), Thomas<br />

Keusch, Gerhard Margreiter, Hannes Urban, Barbara Nerad, Florian Tauber und Franz Ebster (v. li.)<br />

20<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


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Tiroler Innovationsförderung


top 100 kufstein| wirtschaft<br />

E-Mobile gegen Betten<br />

Wirtschaft. Das grüne Start-Up Greenstorm Mobility überlässt Hotels gegen<br />

Gutscheine E-Bikes und Elektroautos und verkauft gebrauchte E-Bikes günstig<br />

an den Endkunden. Das Geschäftsmodell findet auch im Ausland Anklang.<br />

Nichts auf der Welt ist so<br />

kraftvoll wie eine Idee,<br />

deren Zeit gekommen ist.<br />

Etwas in der Art dürfte Touristiker<br />

Richard Hirschhuber – er führt das<br />

Auracher Löchl in <strong>Kufstein</strong> – sich<br />

dabei gedacht haben, als er sich bei<br />

Ellmauer Start-Up Greenstorm Mobility<br />

engagiert hat. Begonnen hat<br />

die Geschichte des Unternehmens<br />

bereits 2009. Damals hat Wolfgang<br />

Spieler, der Stiefvater von Richard<br />

Hirschhubers nunmehrigem Co-Geschäftsführer<br />

Philipp Zimmermann,<br />

zehn herkömmliche Mountainbikes<br />

eigenhändig zu E-Bikes umgerüstet<br />

und an Hotels vermietet. E-Bikes waren<br />

zu dieser Zeit noch etwas höchst<br />

Exotisches. Heute wächst der Markt<br />

für Elektrofahrräder Jahr für Jahr rasant,<br />

bei Händlern gehen die Bikes<br />

weg wie warme Semmeln. Innovativ<br />

ist beim Konzept von Greenstorm<br />

Mobility aber nicht nur das Fortbewegungsmittel,<br />

sondern vor allem<br />

das Vertriebskonzept. Hoteliers können<br />

in auslastungsschwachen Zeiten<br />

Hotel-Gutscheine gegen E-Bikes eintauschen.<br />

Leere Betten auf der einen<br />

Seite, Elektro-Mobile auf der anderen,<br />

lautet die Gleichung. Diese Hotel-Gutscheine<br />

verkauft Greenstorm Mobility<br />

weiter. Bis zum Mai 2016 ist das Unternehmen<br />

konstant gewachsen und hat<br />

eine „Flottenstärke“ von beachtlichen<br />

400 E-Bikes erreicht. Zu diesem Zeitpunkt<br />

war Philipp Zimmermann mit<br />

dem Vorschlag an Hirschhuber herangetreten,<br />

ob sich dieser am Unternehmen<br />

beteiligen wolle. Gefragt, getan.<br />

Go big or go home<br />

Anfangs rechnete Hirschhuber damit,<br />

dass sich sein Engagement in einer finanziellen<br />

Beteiligung erschöpfen würde.<br />

Falsch gedacht. „Ich bin nun auch<br />

strategisch und operativ eingebunden“,<br />

erzählt der Touristiker.<br />

Das Ellmauer Unternehmen richtet<br />

sich zum einen an Business-Kunden<br />

aus der Hotellerie, denen man E-Bikes<br />

gegen Hotelgutscheine überlässt, zum<br />

anderen verkauft man aber auch einjährig<br />

gebrauchte Bikes an den Privatkunden<br />

weiter. Dieser profitiert von<br />

relativ neuwertigen Fahrrädern namhafter<br />

Hersteller zu einem besonders<br />

günstigen Preis. „Nachdem ich diesen<br />

Kreislauf verstanden habe, haben wir<br />

uns gemeinsam dazu entschlossen,<br />

Vollgas zu geben“, sagt Hirschhuber,<br />

dem geschäftlich das Motto „Go big or<br />

go home“ nicht fremd sein dürfte. Aus<br />

diesem Entschluss resultierte die Bestellung<br />

von sage und schreibe 3.000<br />

E-Bikes der Markenhersteller Haibike,<br />

Bergamont, Ghost und Corratec noch<br />

im Mai 2016. „So mancher hat uns im<br />

Zuge dieser Bestellung für verrückt<br />

gehalten“, lacht Hirschhuber. Um den<br />

Vertrieb anzukurbeln und das Modell<br />

den Hoteliers näherzubringen, wurden<br />

zudem eigens zwei Vertriebsmitarbeiter<br />

eingestellt. Die Mitarbeiterentwicklung<br />

spricht für sich. Während Greenstorm<br />

vor einem Jahr noch vier Mitarbeiter<br />

hatte, sind es mittlerweile 33. Dennoch<br />

ist das Unternehmen eine Garagen-<br />

bzw. Lagerhallenfirma geblieben.<br />

Foto: Fotolia, Greenstorm Mobility, Kröll<br />

22<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


„Wir sind ein grünes Unternehmen,<br />

das nachhaltig<br />

denkt.“<br />

Richard Hirschhuber,<br />

Geschäftsführer Greenstorm Mobility<br />

Richard Hirschhuber, Philipp Zimmermann<br />

und Wolfgang Spieler (v. li.) sind<br />

die Protagonisten hinter Greenstorm.<br />

Ein Modell, das einerseits die Kosten<br />

niedrig hält und zum Unternehmen<br />

passt, findet Hirschhuber: „Unsere<br />

Hauptniederlassungen werden immer<br />

Lagerhallen sein, weil die verhältnismäßig<br />

günstig anmietbar und mit<br />

Containern gut in einzelne Bereiche<br />

abtrennbar sind.“ Die Vertriebsoffensive<br />

hat erste Früchte getragen. Doch<br />

damit nicht genug. Um die Attraktivität<br />

weiter zu steigern, haben sich die<br />

Geschäftsführer zusätzlich zu E-Bikes<br />

zum Einstieg in die automobile Elektromobilität<br />

entschlossen. Und zwar<br />

mit einem Hersteller, der durch seine<br />

sportliche DNA die Herzen von Auto-Enthusiasten<br />

höher schlagen lässt:<br />

Tesla. „Wir sind ein grünes Unternehmen,<br />

das nachhaltig denkt“, formuliert<br />

Hirschhuber, für den die elektrischen<br />

Sportwagen von Tesla gewissermaßen<br />

als Türöffner hin zur gehobenen Hotellerie<br />

fungieren. Als „trojanisches Pferd“,<br />

meint der findige Unternehmer augenzwinkernd.<br />

Von den bestellten 3.000<br />

E-Bikes sind zwischenzeitlich mehr als<br />

2.000 permanent in Vermietung. Die<br />

an den Privatkunden verkauften Fahrräder<br />

sind in aller Regel nur eine Saison<br />

lang benützt worden und haben nicht<br />

mehr als zwischen 500 und 1.000 Kilometer<br />

auf dem Tacho. „Man kann sich<br />

das vorstellen wie bei einem Vorführwagen.<br />

Der Käufer bekommt quasi ein<br />

fast neues Fahrrad und spart sich viel<br />

Geld. Es gibt selbstverständlich zwei<br />

Jahre Garantie auf Batterie und Rahmen“,<br />

führt Hirschhuber aus.<br />

win-win-situation<br />

„Unser Gutschein-System bedeutet für<br />

alle Beteiligten eine Win-win-Situation“,<br />

ist Richard Hirschhuber überzeugt. In<br />

der auslastungsschwachen Zeit, etwa in<br />

der Nebensaison, stehen in Tirols Hotels<br />

viele Betten leer. Die Gutscheine,<br />

die Greenstorm im Tausch gegen E-<br />

Bikes erhält, verkauft Hirschhuber anonymisiert<br />

und stark rabattiert – konkret<br />

mit 50 Prozent Nachlass – über Internetplattformen<br />

wie beispielsweise eBay.<br />

Auf diese Weise hat sich Hirschhuber<br />

mittlerweile mehr als 50.000 Stammkunden<br />

aufgebaut, die er regelmäßig<br />

mit Informationen über Hotelangebote<br />

versorgt. Der anonymisierte Verkauf ist<br />

deshalb wichtig, um direkte Konkurrenz<br />

zu den Hotelangeboten zu vermeiden.<br />

Der potenzielle Gutschein-Käufer<br />

sieht vor dem Kauf nur Kategorie, Ausstattung<br />

und Lage des jeweiligen Hotels.<br />

Erst am Ende der Buchung erfährt der<br />

Kunde, welches Hotel gebucht wurde.<br />

„E-Bikes sind derzeit wie Computer.<br />

Jedes Jahr gibt es signifikante Neuerungen,<br />

weshalb die Vorjahresmodelle<br />

massiv an Wert einbüßen. Deshalb ist es<br />

nicht sonderlich intelligent, wenn Hotels<br />

einen eigenen Fuhrpark aufbauen“,<br />

argumentiert der Greenstorm-Chef,<br />

dem der Tiroler Markt mittlerweile zu<br />

klein geworden ist. Hirschhuber schielt<br />

auf andere Märkte und hat auch schon<br />

konkrete Pläne, die zum Teil bereits umgesetzt<br />

sind. „Für nächstes Jahr haben<br />

wir 10.000 E-Bikes bestellt.“ Eine Niederlassung<br />

hat Hirschhuber in Mallorca<br />

gegründet, wo er mit seinem Konzept<br />

reüssieren will. Eine weitere wird in Luzern<br />

eröffnet. Bozen, Regensburg oder<br />

München stehen auch noch am ambitionierten<br />

Expansionsprogramm von<br />

Greenstorm Mobility. Außerdem gibt<br />

es in Erl bereits eine Niederlassung.<br />

Für die Expansion gibt Hirschhuber<br />

den Leitspruch „Voller Spaß und<br />

volles Risiko“ aus. „Es ist in unserem<br />

Wachstumsplan auch vorgesehen, dass<br />

jeden Monat zwei Tesla dazukommen“,<br />

sagt der Touristiker und Unternehmer.<br />

Greenstorm Mobility verfügt mittlerweile<br />

über 40 der Premium-Elektroautos.<br />

„Der Hersteller hat uns informiert,<br />

dass wir ab dem 50. Auto einen Tesla<br />

gratis bekommen“, schmunzelt der<br />

Greenstorm-Geschäftsführer. Mut kann<br />

man nicht kaufen, heißt es.<br />

<br />

Marian Kröll<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 23


top 100 KUFSTEIN | wirtschaft<br />

Coole Branche<br />

Der Ebbser Anlagenbauer 3CON: Bedient mit seinen Maschinen für Verkleidungen<br />

der Autoinnenausstattung eine spannende Nische, die eine breite<br />

und krisenfeste Positionierung ermöglicht.<br />

im Headquarter in Ebbs. Hier durchlaufen<br />

sie verschiedene Stationen,<br />

um die richtigen Abläufe aufzusaugen.<br />

Erst nachdem die Ausbilder<br />

ihre Kompetenz für ausreichend beurteilen,<br />

kehren die frisch geschulten<br />

Mitarbeiter wieder in ihre Heimat<br />

zurück.<br />

Der Austausch funktioniert auch<br />

andersrum, sagt Stefan Heidenberger,<br />

3CON-Firmensprecher: „Wir<br />

entsenden auch unsere hiesigen Mitarbeiter<br />

nach Michigan oder China.<br />

Das ist eine tolle Sache für uns, weil<br />

sie mit ihrem Knowhow Wissen<br />

nach Amerika transferieren.“ Diese<br />

bilateralen Jobrotationen seien unabdingbar<br />

für die Etablierung der<br />

gewünschten Produktionsstandards.<br />

Am jüngsten internationalen Standort<br />

in China seien beispielsweise gerade<br />

zehn Mitabeiter vor Ort, sozusagen<br />

als Boten des 3CON Geistes.<br />

Junge und autotechnikaffine Leute schätzen einen Arbeitsgeber wie 3CON sehr, das<br />

Unternehmen findet relativ leicht Nachwuchsfachkräfte. Die Branche hat ein gutes<br />

Image.<br />

Im Eingangsbereich der Firma<br />

3CON in Ebbs wird an diesem<br />

sonnigen Frühlingstag der typische,<br />

internationale Flair des Anlagenbauers<br />

hörbar. Mehrere Mitarbeiter<br />

sind auf dem Weg zur Mittagspause<br />

und unterhalten sich auf Englisch,<br />

einige davon mit markantem<br />

US-amerikanischen Akzent. Eine<br />

ziemlich alltägliche Szene: Neue<br />

Mitarbeiter, die in Zukunft an den<br />

3CON Standorten in Wixom, Michigan,<br />

im chinesischen Chengdu<br />

im Sichuan oder im mexikanischen<br />

San Luis Potosí arbeiten werden,<br />

verpflichten sich vorerst zu einer<br />

mehrmonatigen Einarbeitungsphase<br />

Internationale<br />

Bildungsdefizite<br />

trotzen<br />

„Es ist schwierig, dass ein Werk in<br />

den USA genauso funktioniert wie<br />

das Mutterschiff, darum haben wir<br />

gute Erfahrungen mit diesem Austausch<br />

gemacht, erklärt Heidenberger.<br />

Ein Austausch, der aufgrund<br />

großer Unterschiede der internationalen<br />

Bildungssysteme wirklich<br />

notwendig ist: „Wir haben unser<br />

Anforderungsprofil nach unten revidieren<br />

müssen, weil potenzielle<br />

Mitarbeiter nicht unser Knowhow<br />

haben“, erklärt der Sprecher. Der<br />

hiesige Workflow sei nunmal anders<br />

als in den USA oder China. Dies<br />

liege nicht so sehr an einer anderen<br />

kultuellen Mentalität, sondern an<br />

der Ausbildung. „In Europa sind wir<br />

in dieser Hinsicht sehr gesegnet, ein<br />

amerikanischer Elektriker genießt<br />

nicht die klassische, umfassende<br />

Lehre, die es bei uns gibt,“ heißt es.<br />

Darum setze man bei 3CON<br />

vermehrt auf eigene Schulungskonzepte,<br />

um die erwünschte Struktur<br />

hineinzubringen. Damit sei die Internationalisierung<br />

in Sachen Manpower<br />

auf einem guten Weg, aber<br />

Fotos: 3CON<br />

24<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


SCHULER | PR<br />

nicht nur: Das Bundesland Michigan<br />

gilt als typische Autoregion, wo<br />

die wichtigsten Entscheidungsträger<br />

der Industrie ihre Headquarter haben<br />

- für die Firma ein gewichtiger<br />

Grund, sich ebefalls dort niederzulassen.<br />

Ihre Kunden sind so ziemlich<br />

alle Autohersteller und deren<br />

Zulieferer, von BMW bis hin zu<br />

Daimler, Opel oder Porsche, womit<br />

das Tiroler Unternehmen sehr breit<br />

aufgestellt ist.<br />

besondere anlagen<br />

3CON beliefert Firmen, die sich<br />

mit Autointerieur beschäftigen, und<br />

zwar mit fast allem, was im Auto mit<br />

Stoff überzogen ist. Dafür erhalten<br />

sie eine Vorlage vom Kunden und<br />

entwickeln jene Maschine, die die<br />

gewünschten Teile mit unterschiedlichen<br />

Dekoren überzieht und zusammennäht,<br />

veranschaulicht Heidenberger<br />

die Arbeitsprozesse in<br />

seiner hochspezialisierten Branche.<br />

Je exakter die 3CON Maschinen<br />

das Überzugsmaterial anbringen<br />

können, umso besser. Die Anlagen,<br />

die sie aktuell bauen, sind für Autos<br />

vorgesehen, die erst in ein bis zwei<br />

Jahren in Umlauf kommen werden.<br />

Die lange Vorlaufzeit ist notwendig,<br />

um die Anlagen ausgiebig zu testen.<br />

Damit besetzen die Ebbser eine relativ<br />

kleine Nische mit großem Innovationspotenzial,<br />

Heidenberger<br />

spricht sogar von Innovationsfreude:<br />

Man investiere sehr viel in die Innovationsschiene,<br />

was die Kunden wiederum<br />

sehr zu schätzen wissen. Die<br />

Marktanteile liegen zwischen 30 bis<br />

40 Prozent.<br />

Gegründet wurde die Firma 1998<br />

in Oberaudorf, „als die Uhren noch<br />

anders tickten und sich österreichische<br />

Automobilzulieferer mit<br />

der Etablierung sehr schwer taten“,<br />

erzählt Heidenberger. Damals war<br />

der deutsche Mitbewerb schon aus<br />

Imagegründen stärker. So gründete<br />

der Geschäftsführer Hannes Auer<br />

„In Europa sind wir in<br />

Sachen Berufsausbildung<br />

sehr gesegnet. Ein amerikanischer<br />

Elektriker genießt<br />

nicht die klassische,<br />

umfassende Lehre, die<br />

es bei uns gibt.“<br />

Stefan Heidenberger<br />

3CON, Public Relations<br />

sein Unternehmen kurzerhand im<br />

bayrischen Oberaudorf, wo heute<br />

nach wie vor die Abteilungen Konzeption<br />

und Vertrieb angesiedelt<br />

sind. In Ebbs steht das große Produktionswerk,<br />

das 2014 erweitert<br />

wurde und nun auch bald aus allen<br />

Nähten platzt. Die Zeichen stehen<br />

auf Expansion: Wenn sich die Umsätze<br />

weiterhin gut entwickeln, könne<br />

man wieder an einen Ausbau des<br />

bestehenden Produktionsgebäudes<br />

denken.<br />

Kein Fachkräftemangel<br />

Für die Firma 3CON gestaltet sich<br />

die Personalsuche im tiroler Unterland<br />

relativ unkompliziert. Die Automobilindustrie<br />

gilt vor allem für<br />

junge Leute als sehr attraktiv. „Hinzu<br />

Persönlich und<br />

individuell<br />

Autohaus Schuler in<br />

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Ob Familienauto, Sportfl itzer oder Firmenfahrzeug<br />

– Ford hat für jeden das<br />

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top 100 kufstein | wirtschaft<br />

kommen noch ein junges, aufstrebendes<br />

Unternehmen, ein moderner<br />

Firmensitz und ein kollegiales<br />

Arbeitsklima - allesamt Pluspunkte,<br />

die sich auch herumsprechen“, schildert<br />

Heidenberger. So könne man<br />

dem Fachkräftemangel gezielt entgegenwirken.<br />

In den vergangenen Monaten<br />

wurde intensiv nach Mitarbeitern<br />

für die unterschiedlichsten Unternehmensbereiche<br />

gesucht und gefunden,<br />

darunter Projektleiter, SPSund<br />

Roboterprogrammierer, Elektromonteure<br />

und Koordinatoren,<br />

1998 gründete Hannes Auer seine Firma 3CON im bayrischen Oberaudorf, um bald<br />

darauf auch in Österreich tätig zu sein.<br />

„alles spezifische Berufe, die dementsprechend<br />

schwer zu besetzen sind,“<br />

heißt es. Roboterprogrammierer<br />

sind hierzulande in der Tat Mangelware,<br />

aber auch in diesem Bereich<br />

wissen sich die 3CON-Strategen<br />

selber zu helfen: „Talentierte Elektromonteure<br />

können im Rahmen<br />

interner Schulungen und externer<br />

Fortbildungen zum SPS Programmierer<br />

gemacht werden, das haben<br />

wir bereits bei vielen Mitarbeitern so<br />

umgesetzt“, sagt Heidenberger. Gesucht<br />

werden nur noch vereinzelte<br />

Mitarbeiter in der Fräserei, Montage<br />

und Elektromontage. Initiativbewerbungen<br />

von Interessenten mit<br />

abgeschlossenen Lehrausbildungen<br />

im elektrotechnischen Bereich werden<br />

bei 3CON aber nach wie vor<br />

gerne angenommen. Aktuell bildet<br />

das Unternehmen auch noch 15<br />

Lehrlinge in den Bereichen Mechatronik,<br />

Elektrotechnik und Metalltechnik<br />

aus. „Das sind nach wie vor<br />

typische Männerberufe, Mädels bewerben<br />

sich bei uns kaum,“ sagt der<br />

Unternehmenssprecher. Man würde<br />

allerdings gerne mehr Frauen in den<br />

obengenannten Berufen sehen, sofern<br />

die notwendige Begeisterung<br />

für die Thematik mitgebracht wird.<br />

Die Mitarbeiter in Ebbs stammen<br />

hauptsächlich aus Tirol oder den<br />

Nachbarsregionen.<br />

Potenzielle Gefahren wie die Finanzkrise,<br />

Abgasskandale oder die<br />

zunehmende Wichtigkeit von E-<br />

Mobilität haben den Anlagenbauer<br />

nicht in Schwierigkeiten gebracht.<br />

Man sei zum einen breit aufgestellt,<br />

zum anderen sollen auch die Trends<br />

in Richtung hochwertige Interieurs<br />

zeigen. Dazu meint Heidenberger<br />

noch abschließend: „Ob Diesel-,<br />

strombetrieben oder gar selbstfahrend<br />

- Autos wird es immer geben.<br />

Und mit ihnen auch die Innenausstattung.“<br />

Marianna Kastlunger<br />

26<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


LOGSYSTEMS | PROMOTION<br />

Präzise Systemverkehre<br />

Ein online bestelltes Paket wird höchstwahrscheinlich in einem LKW von<br />

Logsystems nach Tirol gebracht worden sein: Neben klassischer Logistik<br />

ist Systemverkehr eine der großen Stärken des <strong>Kufstein</strong>er Dienstleisters.<br />

Diese Zahlen sprechen für sich:<br />

Die Firma Logsystems wickelte<br />

2016 rund 16.000 Transporte ab, seit<br />

der Firmengründung im Jahr 2012<br />

haben die sechs Mitarbeiter am <strong>Kufstein</strong>er<br />

Standort den Transport von<br />

etwa 14 bis 15 Millionen Pakete per<br />

anno organisiert. Damit bedient Logsystems<br />

ein sehr spezielles Segment,<br />

in welchem Sendungen mit Komplett-LKWs<br />

von den Logistiklägern<br />

großer Onlineversandhäuser zu den<br />

jeweiligen Verteilungszentren transportiert<br />

werden. So sind die Logsystems-LKWs<br />

etwa in Polen, Tschechien,<br />

Norditalien, Deutschland und<br />

Österreich unterwegs. Das große Liniennetz,<br />

das die Firma bedient, führt<br />

aber auch nach Frankreich, Großbritannien<br />

oder Norwegen, auch per<br />

Flugzeug. Im Grunde überall dorthin,<br />

wo große Warenlager zu fi nden sind.<br />

Wahrscheinlich hat jeder Österreicher<br />

einmal ein Paket erhalten, das<br />

Logsystems transportiert hat. Denn<br />

sobald ein Paket im Lager versandfertig<br />

ist, übernimmt Logsystems. Nun<br />

werden die Pakete in einem präzise<br />

strukturierten Transportnetzwerk mit<br />

verschiedenen Destinationen verteilt,<br />

etwa vom polnischen Breslau nach<br />

Wien, Linz oder Hall in Tirol. Von<br />

dort an übernehmen die Verteilungsdienstleister.<br />

Die Sendungen auf den<br />

fi x vereinbarten Strecken sollen so<br />

rasch, effi zient und kundenorientiert<br />

wie möglich erfolgen. Darum läuft<br />

das Geschäft von Logsystems eigentlich<br />

rund um die Uhr. Am Tag wird die<br />

Abwicklung geplant, Abends werden<br />

die LKWs beladen und die Ware wird<br />

über Nacht verfrachtet.<br />

ZWISCHEN KUNDEN-<br />

WUNSCH UND EFFIZIENZ<br />

Die Kernkompetenz von Logsystems<br />

geht Hand in Hand mit der rasanten<br />

Entwicklung des Onlinehandels. Onlinekunden<br />

schätzen die Bequemlichkeit<br />

und die immer kürzer werdenden<br />

Lieferzeiten. Logsystems<br />

setzt sich dafür ein, dass alles klappt.<br />

Den enormen Spagat zwischen Kundenwunsch<br />

und effi zienter Machbarkeit<br />

schafft der Logistiker dank eines<br />

funktionierenden und nachhaltigen<br />

Partnernetzwerks und einwandfreier<br />

Technik. Und der Einsatz trägt Früchte:<br />

Rund 99,9 Prozent der Pakete<br />

werden pünktlich zugestellt.<br />

KONTAKT<br />

Logsystems GmbH<br />

Salurner Straße 38<br />

A-6330 <strong>Kufstein</strong><br />

Tel. +43 (0)5372 21919<br />

Fax +43 (0)5372 64342<br />

info@logsystems.at<br />

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Aufgeladen<br />

Wörgl. Ihrem Selbstverständnis nach ist die Stadt Wörgl eine Energiemetropole.<br />

Hochenergetisch geht man an die Zukunftsthemen Elektromobilität und<br />

Energieautarkie heran, ohne dass das Zwischenmenschliche zu kurz kommt.<br />

Wörgl, die bevölkerungsmäßig<br />

mit rund<br />

13.300 Einwohnern zweitgrößte<br />

Stadt im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

und immerhin sechstgrößte<br />

Stadt in Tirol, begreift<br />

sich seit Beginn dieses<br />

Jahrzehnts mehr und mehr<br />

als Energiemetropole. Auf<br />

den ersten Blick erscheint<br />

dieser Anspruch mehr als<br />

ambitioniert, ja beinahe<br />

maßlos. Doch es geht dabei<br />

nicht allein um Energie als<br />

fundamentale physikalische<br />

Größe. Energie ist physikalisch<br />

als die Menge von Arbeit<br />

definiert, die ein System<br />

verrichten kann. Der Energiebegriff,<br />

den man sich in<br />

Wörgl auf die Fahnen heftet,<br />

transzendiert aber das Physikalische<br />

und geht weit über<br />

das konkrete Ziel hinaus, bis<br />

zum Jahr 2025 vollständig<br />

energieautonom zu sein. „In<br />

Wörgl geht es ganz wesentlich<br />

auch um eine soziale,<br />

kreative und menschliche<br />

Energie“, erklärt Brigitta<br />

Merkl vom Stadtmarketing<br />

Wörgl.<br />

Dass die Energiemetropole<br />

nicht das Produkt kollektiver<br />

Autosuggestion ist, zeigen<br />

konkrete Erfolge, unter<br />

anderem der Energy Globe<br />

Award for Sustainability, einer<br />

der weltweit renommiertesten<br />

Umweltpreise, mit<br />

dem die Stadtwerke Wörgl<br />

und die Tirol Milch für ihr<br />

innovatives Wärmerückge-<br />

Das Team des Stadtmarketing Wörgl (v. li.): Simone Riedl,<br />

Brigitta Merkl, Sarah Peherstorfer und Kadri Villem.<br />

Fotos: Mallaun, Haberl, Dabernig (3)<br />

28 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


winnungsprojekt Anfang<br />

Mai ausgezeichnet wurden.<br />

Mit der bisher ungenutzten<br />

Industrieabwärme aus der<br />

Molkerei können jährlich<br />

12.800 MWh an Energie<br />

ins Netz der Stadtwerke<br />

eingespeist werden. Damit<br />

können umgerechnet 640<br />

Wörgler Haushalte versorgt<br />

werden. Die Positionierung<br />

Wörgls als Energiemetropole<br />

darf und soll durchaus<br />

auch als Kampfansage gewertet<br />

werden. Wörgl, die<br />

jüngste Stadt des Landes,<br />

will auch zukünftig über<br />

sich hinauswachsen und<br />

scheinbare kompetitive<br />

Nachteile – wie etwa eine<br />

fehlende Altstadt – in Vorteile<br />

ummünzen. Während<br />

etwa <strong>Kufstein</strong> sein Image<br />

Das Wörgler<br />

Veranstaltungsjahr<br />

als Kulturhochburg und<br />

Festungsstadt poliert und<br />

in Kitzbühel die Hautevolee<br />

sich die Klinke in die Hand<br />

gibt, ist Wörgl diesbezüglich<br />

nicht vorgeprägt. Das kann<br />

auch eine Chance sein, sich<br />

möglichst breit aufzustellen<br />

und ausgetretene Pfade zu<br />

verlassen.<br />

Neue Mobilitätskonzepte<br />

Eine solche Gelegenheit, eine<br />

Vorreiterrolle einzunehmen,<br />

sieht Stadtmarketing-<br />

Geschäftsführerin Simone<br />

Riedl etwa im Bereich Mobilität:<br />

„Wir können und<br />

wollen Alternativen aufzeigen<br />

und vorangehen, etwa<br />

in der Elektromobilität.“<br />

Das Projekt flo – „Mia san<br />

08. 07. <strong>2017</strong> 35. Wörgler Stadtfest<br />

26. 08. <strong>2017</strong> Über die Gass‘n<br />

01. 09. <strong>2017</strong> Night Shopping<br />

09. 09. <strong>2017</strong> Cover Me Festival<br />

22. 09. <strong>2017</strong> Autofreier Tag<br />

ab 24. 11. <strong>2017</strong> Christkindlmarkt<br />

Jeden Samstag Wörgler Bauernmarkt<br />

eMobil“ der Stadtwerke<br />

soll CarSharing und Elektromobilität<br />

– auch via<br />

Scooter – in Wörgl etablieren<br />

und digital mittels App<br />

organisieren. Bestehende<br />

Erfolgsprojekte wie etwa<br />

die energy.card und Licht<br />

für Wörgl werden weiter<br />

vorangetrieben und ausgebaut.<br />

Selbiges gilt für etablierte<br />

Veranstaltungen.<br />

In der Stadt macht man<br />

sich den Status als vergleichsweise<br />

„unbeschriebenes<br />

Blatt“ nutze. Denn<br />

Wörgl passt in keine Schablone<br />

und kann all das sein,<br />

was man daraus macht. Der<br />

Wettkampf um die besten<br />

Ideen und Konzepte für die<br />

Zukunft geht – wie die politische<br />

Kontroverse um das<br />

Stadtfest gezeigt hat – nicht<br />

immer friktionsfrei über die<br />

Bühne. Das muss nicht unbedingt<br />

schlecht sein, denn<br />

bekanntermaßen wird auch<br />

durch Reibung Energie frei.<br />

<br />

Marian Kröll<br />

*Rückenwind für Kinder*<br />

Mit ihrem Erstlingswerk „Rückenwind für Kinder“<br />

erregt die <strong>Kufstein</strong>er Pädagogin und Landtagsabgeordnete<br />

Andrea Krumschnabel breites<br />

Interesse. Sie ist überzeugt, dass Eltern immer<br />

das Beste für ihr Kind wollen. „Die meisten Eltern<br />

übernehmen Erziehungsstile und Umgang<br />

mit den Kindern meistens von ihren Eltern.<br />

Wenn Eltern nützliche Informationen bekommen,<br />

können sie selbst entscheiden, wie sie<br />

ihre Kinder ins Leben begleiten. Ein guter Start<br />

von Anfang an ist für Familien ein Garant für<br />

selbstbewusste, glückliche und erfolgreiche<br />

Kinder.“<br />

In Buch erzählt sie von Fallbeispielen aus ihrer<br />

Beratungspraxis und die dazugehörenden Erklärungen,<br />

in Briefform verpackt, lesen sich spannend und informativ. Ehe man<br />

sich versieht, erhält man auch viele Erklärungen über sein eigenes Verhalten<br />

und die grundsätzlich richtige Haltung Kindern gegenüber. Als besondere Note<br />

enthält das Buch auch Forderungen gegenüber der Politik und allen Menschen,<br />

die mit Kindern zu tun haben. „Es wäre so leicht das Leben für Familien zu<br />

erleichtern, wir müssen es nur tun!“<br />

Das Buch ist ab sofort um € 19.90<br />

im <strong>Kufstein</strong>er Buchhandel sowie<br />

über Amazon erhältlich.


top 100 kufstein | wirtschaft<br />

Wärmepumpen-(N)ovum<br />

Wirtschaft. Den Erdwärme-Spezialisten MECO aus Kirchbichl baut Peter<br />

Krimbacher mit Gründung der Ovum GmbH immer mehr zum Hersteller<br />

innovativer Wärmepumpensysteme für Niedrig- und Passivenergiehäuser aus.<br />

Unkomplizierte und hocheffektive Geräte sollen den Markt erobern.<br />

In einem von außen betrachtet<br />

recht unscheinbaren Gebäude<br />

in Kirchbichl wird echte Pionierarbeit<br />

in Sachen intelligenter Erdwärmenutzung<br />

betrieben. Treibende Kraft<br />

hinter dieser Entwicklung ist Peter<br />

Krimbacher, der sich seit 1994 beruflich<br />

intensiv mit dem Thema befasst.<br />

Seit 2003 ist Krimbacher selbstständig<br />

und führt die MECO Erdwärme, die<br />

ursprünglich ein reiner Installationsbetrieb<br />

war. In der Konzeption und Installation<br />

von Erdwärmesystemen hat<br />

man am Unternehmenssitz in Kirchbichl<br />

zwischenzeitlich einen reichen<br />

Erfahrungsschatz gesammelt. Davon<br />

zeugen die rund 1.400 Anlagen, die<br />

man vor allem in Tirol installiert hat.<br />

„Unsere Stärke liegt vor allem darin,<br />

dass wir Gesamtlösungen anbieten.<br />

Wir kümmern uns um die Bohrung,<br />

die Genehmigung, bilden das Heizsystem<br />

richtig ab, damit es effizient<br />

funktioniert. Außerdem machen wir<br />

Service und Kundendienst“, führt<br />

Krimbacher aus, der mit seinem Unternehmen<br />

hauptsächlich bei Privatkunden,<br />

aber auch im gewerblichen<br />

Bereich aktiv ist.<br />

Unterschiedliche<br />

Technologien<br />

Wärmepumpen nützen gespeicherte<br />

Sonnenenergie, die aus dem Erdreich,<br />

dem Grundwasser oder der Luft gezogen<br />

werden kann und jederzeit verfügbar<br />

ist. Dabei gibt es unterschiedliche<br />

Technologien. Die Erdwärmenutzung<br />

mittels Erdkollektor sei an sich ein sehr<br />

gutes System, aufgrund der hohen<br />

Grundstückspreise in Tirol aber kaum<br />

wirtschaftlich, erklärt Krimbacher. „Eine<br />

Erdsonde geht dagegen praktisch<br />

immer und ist sehr unkompliziert“,<br />

weiß der Experte. Zudem sei das technische<br />

Prinzip sehr einfach und die<br />

Genehmigung – dabei hilft wiederum<br />

die Erfahrung aus hunderten Genehmigungsverfahren<br />

– reine Routine.<br />

Die Tiefe des benötigten Bohrlochs<br />

hängt von der Wohnfläche ab und beträgt<br />

zwischen 0,8 und einem Meter<br />

pro Quadratmeter. Ein gutes System<br />

mit hohem Wirkungsgrad ist die Erdwärmenutzung<br />

mit Grundwasser, das<br />

jedoch vor Ort verfügbar sein muss.<br />

Die Luftwärmenutzung mittels Luftwärmetauscher<br />

wird nicht selten als<br />

vermeintlich einfachste und günstigste<br />

Nutzungsmöglichkeit angepriesen,<br />

ist aber technisch aufwändiger und<br />

liegt beim Wirkungsgrad hinter den<br />

anderen Systemen. Nachteilig ist der<br />

Wärmetauscher mit Ventilator auch<br />

hinsichtlich der Geräuschentwicklung<br />

und des Platzbedarfs im Freien.<br />

Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus<br />

würden je nach gewähltem<br />

System Kosten zwischen 400 und 700<br />

Euro jährlich anfallen, rechnet Krimbacher<br />

vor. Die Anschaffungskosten für<br />

eine Luftwärmepumpe lägen zwischen<br />

10.000 und 15.000 Euro. Bei kleineren<br />

Häusern arbeitet Krimbacher häufig<br />

mit Tiefenbohrung, bei mittelgroßen<br />

mit Luftwärmepumpe oder Erdsonde<br />

Fotos: MECO<br />

30<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


AMS | PROMOTION<br />

Generation 50plus<br />

AMS Tirol unterstützt Ältere.<br />

Im Jahr 2020 wird bereits ein<br />

Drittel der Erwerbsbevölkerung<br />

zwischen 50 und 65 sein: Beschäftigte<br />

der Generation 50plus werden<br />

zwar seltener gekündigt, die Jobsuche<br />

Älterer dauert aber auch länger. Das<br />

AMS Tirol unterstützt u. a. durch Eingliederungsbeihilfen,<br />

Altersteilzeit und<br />

Qualifi zierungsförderung die Beschäftigung<br />

Älterer.<br />

Fotocredit: Fotolia<br />

Die Gesellschaft wird älter, die Bedeutung<br />

der Generation 50plus steigt.<br />

Auch am Arbeitsmarkt. In Tirol ist derzeit<br />

fast jede/r fünfte unselbstständig<br />

Beschäftigte älter als 50 Jahre. Neben<br />

der Altersstruktur ändert sich auch das<br />

Erwerbsverhalten: Es gibt mehr Ältere<br />

und diese gehen später in Pension.<br />

Ältere ArbeitnehmerInnen bilden ein<br />

wertvolles Wissensreservoir für ihre<br />

jüngeren KollegInnen und auch für ihre<br />

ArbeitgeberInnen. In den nächsten 20<br />

Jahren wird die Alterspyramide eine<br />

andere Form bekommen. Die alten<br />

ArbeitnehmerInnen werden immer<br />

mehr und weniger junge DienstnehmerInnen<br />

strömen auf den Arbeitsmarkt.<br />

„Das wertvolle Wissen der<br />

‚Älteren‘ gilt es zu nutzen und zu bewahren.<br />

Daher ist es besonders wichtig,<br />

die Beschäftigungsfähigkeit der Älteren<br />

zu halten und zu fördern“, erklärt<br />

Dr. Bernhard Pichler vom AMS Tirol.<br />

BESCHÄFTIGUNGS-<br />

INITIATIVE 50+<br />

„Mit der ‚Beschäftigungsinitiative 50+‘<br />

fördert das AMS Tirol die Integration<br />

Älterer in den Arbeitsmarkt. Mit der<br />

Eingliederungsbeihilfe bieten wir Betrieben,<br />

die auf das Know-how und<br />

die berufl iche Erfahrung Älterer setzen,<br />

fi nanzielle Unterstützung bei deren Einstellung“,<br />

wirbt Pichler für die Nutzung<br />

dieses Programms. Die Eingliederungsbeihilfe<br />

erfolgt in Form eines Zuschusses<br />

zu den Lohn- und Lohnnebenkosten.<br />

Für Frauen werden die Lohn- und<br />

Lohnnebenkosten für die ersten zwei<br />

Monate zur Gänze und zusätzlich maximal<br />

vier Monate mit 60 Prozent des<br />

Bruttolohns inkl. 50 Prozent der Lohnnebenkosten<br />

übernommen. Männer<br />

werden maximal vier Monate mit 50<br />

Prozent des Bruttolohns inkl. 50 Prozent<br />

Lohnnebenkosten gefördert. Die<br />

geförderten ArbeitnehmerInnen müssen<br />

älter als 50 Jahre und länger als<br />

sechs Monate beim AMS arbeitslos vorgemerkt<br />

sein. WiedereinsteigerInnen<br />

über 50 und Menschen über 50 mit<br />

gesundheitlichen Einschränkungen können<br />

sofort gefördert werden.<br />

Infos erteilen alle Geschäftsstellen<br />

des AMS Tirol. Besuchen Sie auch<br />

die Homepage www.ams.at/tirol<br />

oder kontaktieren Sie die AMS-ServiceLine<br />

unter 0512/58 19 99.<br />

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top 100 kufstein | wirtschaft<br />

und für große Wohnflächen sei die<br />

Luftwärmepumpe oder die Erdwärmenutzung<br />

mit Grundwasser ideal.<br />

„Vor allem bei kleineren<br />

Häuseren hatten wir das<br />

Problem, dass uns die<br />

Kosten davongelaufen<br />

sind.“<br />

Peter Krimbacher,<br />

Geschäftsführer MECO Erdwärme<br />

GmbH, Ovum Heiztechnik GmbH<br />

echtes (n)ovum<br />

In der Unternehmensgeschichte markiert<br />

2014 ein Jahr des Umbruchs. Peter<br />

Krimbacher gründet am Standort<br />

in Kirchbichl die Ovum Heiztechnik<br />

GmbH und hebt die seit 2011 in der<br />

Entwicklung befindliche Kompaktwärmepumpe<br />

namens Ovum NHWP auf<br />

die nächste Evolutionsstufe. Ein Jahr<br />

später geht die richtungsweisende,<br />

für im Niedrig- bis Passivhausstandard<br />

ausgeführte Einfamilienhäuser<br />

konzipierte Eigenentwicklung – die<br />

Abkürzung steht für Niedrigenergie-<br />

HausWärmePumpe– in die Serienproduktion.<br />

Wie es dazu kam, erklärt<br />

Krimbacher: „Vor allem bei kleineren<br />

Häusern hatten wir das Problem, dass<br />

uns – wenn wir alles nach unseren hohen<br />

Standards gemacht haben – die<br />

Kosten davonzulaufen drohten. Mit<br />

der Ovum XR haben wir deshalb eine<br />

Kompaktwärmepumpe mit Frischwassersystem,<br />

Enthitzungstechnik und<br />

Full-PV-Integration für Heizung und<br />

Warmwasser auf den Markt gebracht,<br />

die alle Bedürfnisse abdeckt und sieben<br />

Effizienztechnologien in einem Gerät<br />

vereint.“ Entsprechend lässt sich mit<br />

einem einzigen, modular aufgebauten<br />

Gerät heizen, kühlen, Frischwarmwasser<br />

bereiten, lüften und der Überschuss<br />

aus der Photovoltaik-Anlage<br />

speichern. Besonders der Aspekt,<br />

dass mit dem Gerät sommers<br />

auch gekühlt werden kann, entwickelt<br />

sich immer mehr zum<br />

Kaufanreiz. Photovoltaik entfaltet<br />

ebenfalls immer größere<br />

Breitenwirkung und verbreitet<br />

sich. Da die Einspeistarife<br />

gesenkt wurden, empfiehlt es<br />

sich, die aus der Sonnenstrahlung gewonnene<br />

Energie zu speichern. Die<br />

NHWP verfügt überdies über ein<br />

Frischwassersystem, lagert folglich kein<br />

Warmwasser, sondern bereitet es in<br />

Sekundenschnelle mittels innovativer<br />

Heißgastechnik zu. Revolutionär ist<br />

nicht nur das Innenleben der NHWP,<br />

auch die patentierte Außenhülle hat<br />

es in sich. Standby-Verluste werden<br />

durch den dreilagigen und überaus<br />

wartungsfreundlichen Thermotresor<br />

u m bis zu 50<br />

Prozent verringert. Wärmepumpen<br />

haben unter anderem auch deshalb<br />

Hochkonjunktur, weil die Kaufentscheidungen<br />

der Häuslbauer zunehmend<br />

vom Nachhaltigkeitsgedanken<br />

geprägt werden und bei fossilen Brennstoffen<br />

Skepsis herrscht.<br />

Eine weitere große Stärke des<br />

Ovum-Systems ist dessen Abge-<br />

schlossen-<br />

32<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


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top 100 kufstein | wirtschaft<br />

„Wir wollen unsere<br />

Ovum NHWP zukünftig<br />

in ganz Europa<br />

vertreiben.“<br />

Peter Krimbacher,<br />

Geschäftsführer MECO<br />

Erdwärme GmbH, Ovum<br />

Heiztechnik GmbH<br />

heit. Dadurch sind alle Komponenten<br />

perfekt aufeinander abgestimmt. „Die<br />

Installation unseres Systems ist sehr<br />

einfach, weil ich nur noch Vorlauf,<br />

Rücklauf und Erdreich anschließen<br />

muss, und das System läuft“, erklärt<br />

Krimbacher, der die Ovum NHWP<br />

bewusst so einfach wie möglich gestaltet<br />

hat, um Aufwand und Fehlerquellen<br />

zu minimieren.<br />

schritte zum<br />

industrieprodukt<br />

Mit der Entwicklung eines Prototypen<br />

der NHWP hat Krimbacher bereits<br />

2011 begonnen. Beim Land Tirol suchte<br />

der Unternehmer damals um die Förderung<br />

für einen Innovationsassistenten<br />

an, der die Entwicklung unterstützten<br />

würde. „Von diesem Zeitpunkt an war<br />

die Entwicklung eigentlich nicht mehr<br />

aufzuhalten“, blickt Krimbacher zurück.<br />

Die 2014 gegründete Ovum Heiztechnik<br />

GmbH soll dem bisher in Kleinserien<br />

gefertigten Produkt den Weg in<br />

die Industrieproduktion ebnen. „Dabei<br />

geht es um Qualitätssicherung und die<br />

Implementierung effektiver Abläufe,<br />

damit die Produktion skalierbar wird“,<br />

sagt Krimbacher. Die Komponenten<br />

werden nach den Spezifikationen von<br />

Ovum fremdgefertigt und derzeit noch<br />

vor Ort in Kirchbichl zusammengebaut.<br />

Für heuer plant man, rund 100 Stück der<br />

nunmehr dritten Generation der Ovum-<br />

NHWP auszuliefern. Damit ist die Kapazitätsgrenze<br />

am Standort in Kirchbichl<br />

erreicht. Für kommendes Jahr ist bereits<br />

die Verdreifachung des Absatzes geplant,<br />

mittelfristig sieht Krimbacher am Markt<br />

einen Jahresbedarf von etwa 500 Stück.<br />

Deshalb soll die Fertigung der Wärmepumpensysteme<br />

ausgelagert werden.<br />

MECO und die Schwesterfirma Ovum<br />

entwickelt sich so vom auf Wärmepumpen<br />

spezialisierten Installationsbetrieb<br />

immer mehr zum Hersteller. Letztlich<br />

will Krimbacher europaweit andere<br />

spezialisierte Installationsbetriebe mit<br />

den Ovum-Geräten versorgen. Diese<br />

Betriebe stünden vor der selben Herausforderung<br />

wie MECO, meint der Unternehmer.<br />

Das Feedback aus der Branche<br />

gebe jedenfalls Anlass zum Optimismus.<br />

Mit jeder neuen Generation der<br />

NHWP fließen maßgebliche Erkenntnisse<br />

aus dem Alltagsbetrieb in die<br />

Weiterentwicklung ein. Technisch ist<br />

das System schon sehr ausgereift, in der<br />

Steuerung gibt es aber noch einiges an<br />

Optimierungspotenzial. Softwareseitig<br />

gibt es entsprechenden Support und<br />

Upgrades für ältere Geräte, sodass diese<br />

immer von den neuesten Optimierungen<br />

profitieren können. Es entspricht<br />

der Ovum-Philosophie, das Bedienkonzept<br />

für den Endnutzer so einfach<br />

und intuitiv wie möglich zu machen.<br />

Entsprechend ist das Benutzerinterface<br />

aufgeräumt und selbsterklärend. Die<br />

komplexen Steuerungsprozesse laufen<br />

dabei, vom Nutzer unbemerkt, im Hintergrund<br />

ab.<br />

Bei MECO Erdwärme in Kirchbichl<br />

ist man jedenfalls vom eigenen Konzept<br />

und dessen technischer Umsetzung<br />

überzeugt. Die NHWP scheint das Potenzial<br />

zu haben, mittel- und langfristig<br />

im Wärmepumpenmarkt kräftig umzurühren.<br />

<br />

Marian Kröll<br />

34<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


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top 100 KUFSTEIN | interview<br />

Markenwechsel<br />

Wirtschaft. VIKING Geschäftsführer Peter Pretzsch erläutert, warum das<br />

Unternehmen ab 2019 ausschließlich unter der Marke des Mutterkonzerns<br />

STIHL produziert und was das für den Standort Langkampfen bedeutet.<br />

ECHO: Ihr Unternehmen hat<br />

sich in den vergangenen Jahren sehr<br />

dynamisch entwickelt. Die Marke<br />

VIKING wird mit 2019 Geschichte<br />

sein, alle Produkte werden dann<br />

unter der Marke der Konzernmutter<br />

STIHL vertrieben. Was ist das Kalkül<br />

hinter diesem Markenwechsel?<br />

Peter Pretzsch: Dafür gibt es mehrere<br />

Gründe. Grundsätzlich ist es so,<br />

dass wir mit der Marke VIKING in<br />

den letzten Jahren eine sehr gute<br />

Entwicklung genommen haben. Wir<br />

haben das Produktprogramm aktualisiert<br />

und eine wettbewerbsfähige<br />

Marktposition erreicht. VIKING ist<br />

seit 1992 eine 100-Prozent-Tochter<br />

von STIHL und es gibt auch keine<br />

vertikale Markendifferenzierung.<br />

Die Werte beider Marken waren die<br />

gleichen, insofern bereitet die Zusammenführung<br />

keine Probleme.<br />

ECHO: Die Produktionsprozesse<br />

von VIKING und STIHL Produkten<br />

sind folglich die gleichen?<br />

Pretzsch: Die Produktionsprozesse<br />

sind sehr ähnlich, die Qualitätsanforderungen<br />

und Vertriebswege<br />

– ausschließlich über den<br />

servicegebenden Fachhandel – , die<br />

Premium-Strategie und hohe Kundenorientierung<br />

sind gleich. Die Voraussetzungen<br />

für eine erfolgreiche<br />

Zusammenführung sind in vielerlei<br />

Hinsicht gegeben. Die wesentlichen<br />

Gründe sind die folgenden: Die<br />

Marke STIHL ist die eines Weltmarktführers,<br />

die einen ganz anderen<br />

Bekanntheitsgrad hat als unsere Marke.<br />

Insofern versprechen wir uns von<br />

einem Vertrieb unserer Produkte unter<br />

der Marke STIHL einen Wachstumsschub.<br />

Das ist ein wesentlicher<br />

Grund. Ein zweiter ist, dass STIHL<br />

weltweit in über 160 Märkten aktiv<br />

ist, wir uns aber wesentlich auf den<br />

europäischen Markt konzentriert<br />

haben. Es ist sehr aufwändig, auch<br />

finanziell, eine Marke in einem Land<br />

neu zu etablieren. Da verschafft uns<br />

die Marke STIHL einen privilegierten<br />

Marktzugang, den wir mit der<br />

Marke VIKING nur schwer oder mit<br />

enormem finanziellem Aufwand erreichen<br />

könnten.<br />

ECHO: VIKING hat umsatzmäßig<br />

in den vergangenen fünf Jahren sehr<br />

stark zugelegt. Von welcher Wachstumsfantasie<br />

gehen Sie durch den<br />

Markenwechsel aus?<br />

Pretzsch: Von Fantasien würde<br />

ich nicht sprechen wollen. Wir versuchen,<br />

realistisch mit den Themen<br />

umzugehen. Hier kann man keine<br />

Prozentwerte nennen, wir gehen<br />

aber von weiterem Wachstum aus,<br />

das produkt- und marktabhängig<br />

sehr unterschiedlich ausfallen wird.<br />

Deshalb möchte ich keinen Prozentsatz<br />

nennen. In unserer Wachstumshistorie<br />

muss man auch noch einmal<br />

differenzieren. Wir sind heute schon<br />

am Standort sehr intensiv mit der<br />

Fertigung von STIHL Produkten im<br />

Akku- und Elektrobereich beschäftigt.<br />

Das ist auch der wesentliche<br />

Fotos: Kröll<br />

36<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


Treiber unseres Wachstums in den<br />

letzten drei Jahren gewesen, weil das<br />

Akku-Segment im Moment kräftig<br />

an Bedeutung gewinnt. Das ist einer<br />

der wichtigsten Gründe, warum unsere<br />

Umsätze so stark zugenommen<br />

haben. Es gibt natürlich auch Wachstum<br />

bei Produkten des vorhandenen<br />

VIKING Sortiments. Robotermäher<br />

haben sich beispielsweise sehr gut<br />

entwickelt. Das sind eher höherpreisige<br />

Produkte, die sich bei steigender<br />

Stückzahl stark im Umsatz<br />

bemerkbar machen. Wir erwarten<br />

mit dem Markenwechsel insgesamt<br />

ein signifikantes Wachstum. Ein solcher<br />

Wechsel ist aufwändig und man<br />

würde ihn nicht machen, verspräche<br />

man sich davon nicht in überschaubarer<br />

Zeit einen Payback.<br />

„STIHL Akkuprodukte<br />

waren schon bisher ein<br />

wesentlicher Treiber<br />

unseres Wachstums.“<br />

Peter Pretzsch,<br />

Geschäftsführer VIKING<br />

ECHO: Was bedeutet der Markenwechsel<br />

für den Unternehmensstandort<br />

Langkampfen?<br />

Pretzsch: Insgesamt wird sich<br />

durch den Markenwechsel am<br />

Standort eher eine Mehrbeschäftigung<br />

ergeben. Das war für uns die<br />

Grundlage, hier eine Arbeitsplatzgarantie<br />

auszusprechen. Wir sind hier<br />

am Standort das Kompetenzzentrum<br />

für bodengeführte Gartengeräte.<br />

Im Unterschied zu anderen Zusammenführungen<br />

in der Industrie,<br />

wenn Firmen fusioniert werden, die<br />

ein sehr ähnliches Produktportfolio<br />

haben oder bei denen es Überlappungen<br />

gibt, ist das bei uns kein Problem.<br />

Unsere Produktprogramme<br />

passen perfekt zusammen, es gibt<br />

keine einzige Überlappung und es<br />

wird kein einziges Produkt wegfallen.<br />

Wir werden auch alle Produkte<br />

im Programm behalten und tech-<br />

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top 100 KUFSTEIN | interview<br />

nisch unverändert weiterführen.<br />

Wir werden außerdem für alle VI-<br />

KING Ersatzteile mindestens zehn<br />

Jahre Garantie geben, alle Teile, die<br />

in irgendeiner Weise VIKING spezifisch<br />

sind, verfügbar halten, so dass<br />

sich für den Kunden keine Nachteile<br />

ergeben. Insgesamt gehen wir davon<br />

aus, dass wir in Langkampfen mittelfristig<br />

mehr Leute beschäftigen werden<br />

als bisher.<br />

ECHO: In welchen Märkten sehen<br />

Sie das größte Wachstumspotenzial?<br />

Pretzsch: Es wird gerade sehr<br />

gründlich analysiert, welche Märkte<br />

wir zusätzlich zu jenen, in denen wir<br />

bereits aktiv sind, dazunehmen wollen.<br />

Wir schauen uns das jedenfalls<br />

Markt für Markt genau an.<br />

ECHO: Was ist kapazitätsmäßig<br />

am Standort Langkampfen noch<br />

möglich?<br />

Pretzsch: Dadurch, dass unser<br />

Geschäft stark saisonal ist, haben<br />

wir über das Jahr gerechnet einen<br />

schwankenden Personalstand. In<br />

der stärksten Zeit beschäftigen<br />

wir weit über 600 Mitarbeiter. Die<br />

Möglichkeit zur Schaffung weiterer<br />

Arbeitsplätze ist jedenfalls gegeben.<br />

Darüber hinaus verfügen wir über<br />

eigene Grundstücke und haben<br />

noch ausreichend Potenzial.<br />

ECHO: Es scheint unrealistisch,<br />

dass Robotermäher den herkömmlichen<br />

Rasenmäher zur Gänze ersetzen.<br />

Wie sehen Sie die Wachstumsaussichten<br />

bei Robotermähern?<br />

Pretzsch: Robotermäher haben<br />

gewisse Limits, die unter anderem<br />

von der Topografie des Gartens und<br />

der Rauheit des Geländes abhängen.<br />

Sie eignen sich für einen echten<br />

Zierrasen und einen durchschnittlichen<br />

Rasen. Insofern passt nicht<br />

in jeden Garten ein Robotermäher.<br />

Das Segment wächst aber stark und<br />

wir gehen in der Branche weiterhin<br />

von einem kräftigen Wachstum aus.<br />

Eine Marktsättigung ist derzeit noch<br />

nicht absehbar. Deshalb investieren<br />

wir auch in die Entwicklung und<br />

bringen immer wieder neue Produkte<br />

auf den Markt.<br />

ECHO: Das Internet of Things,<br />

das Internet der Dinge, ist der kommende<br />

große Trend. Was tut sich bei<br />

VIKING diesbezüglich?<br />

Pretzsch: Da gibt es Potenziale für<br />

die Zukunft. Wir haben heute schon<br />

bei den Robotermähern die sogenannten<br />

C-Versionen im Markt. Das<br />

sind Geräte, die sich über eine App<br />

via Smartphone oder Tablet ansprechen<br />

lassen. Das ist der erste Schritt<br />

in diese Richtung. Es sind Anwendungen<br />

denkbar, ein solches Gerät<br />

in weitere Steuerungen einzubinden<br />

und weitere Kommunikation<br />

mit anderen Lebensbereichen möglich<br />

zu machen. Es wird sich zeigen,<br />

welche Themen für einen Anwender<br />

tatsächlich hilfreich, nützlich und<br />

sinnvoll sind. Nicht jede technisch<br />

denkbare Anwendung wird von den<br />

Kunden gebraucht oder gewünscht<br />

werden. Der Marktbedarf muss<br />

gründlich analysiert werden.<br />

ECHO: Kann man sich als Gartengerätehersteller<br />

dem Thema überhaupt<br />

verschließen?<br />

Pretzsch: Dem Thema kann man<br />

sich nicht verschließen und das wollen<br />

wir auch nicht. Es geht aber bei<br />

uns doch um relativ bodenständige<br />

Produkte. Gerade bei Robotermähern<br />

kann allerdings auf Kundenseite<br />

eine gewisse Technikaffinität und<br />

ein Interesse an diesen Dingen vorausgesetzt<br />

werden. Man muss aber<br />

auch genau schauen, wofür Kunden<br />

schlussendlich bereit sind, Geld auszugeben.<br />

Wir beobachten das.<br />

ECHO: Kommen wir noch kurz<br />

zu den politischen Rahmenbedingungen.<br />

Wie nehmen Sie diese<br />

in Österreich und in Tirol wahr?<br />

Vielleicht auch im Hinblick auf den<br />

Beschäftigungsbonus, der eine befristete<br />

Lohnnebenkostensenkung<br />

bedeutet hätte und von dem jetzt<br />

nicht sicher ist, ob er tatsächlich<br />

umgesetzt wird.<br />

Pretzsch: Der Beschäftigungsbonus<br />

ist ein überdenkenswerter Ansatz,<br />

der zu begrüßen ist. Die Rahmenbedingungen<br />

insgesamt sind in<br />

Tirol davon geprägt, dass wir Stabilität<br />

und Verlässlichkeit haben. Das<br />

spricht für den Standort. Die hohe<br />

Steuerlast, die hohen Lohnnebenkosten<br />

und die noch immer nicht signifikant<br />

beseitigte kalte Progression<br />

sind natürlich Themen, die einem<br />

Standort eher abträglich sind. Man<br />

muss schauen, wie sich die Dinge<br />

entwickeln und was die Politik daraus<br />

macht. Die vielen Standortvorteile<br />

überwiegen jedoch klar, sonst<br />

wären wir nicht hier und würden<br />

hier nicht erweitern. Was uns natürlich<br />

umtreibt, ist die Frage der Arbeitszeitflexibilisierung.<br />

Da hat sich<br />

in den letzten zwei Jahren etwas bewegt.<br />

Das ist gut. Es gibt sicherlich<br />

noch den einen oder anderen Punkt,<br />

den man weiter ausbauen könnte. Es<br />

wird auch erkannt, dass es durchaus<br />

zwischen den Sozialpartnern auch<br />

gemeinsame Interessen gibt. Um<br />

ein solches Interesse zu formulieren:<br />

Bei unserer stark saisonalen Beschäftigung<br />

wäre es gut, wenn man mit<br />

größeren Zeitkonten mit längeren<br />

Durchrechnungszeiträumen arbeiten<br />

könnte. Dadurch könnten wir<br />

mehr Menschen eine feste Anstellung<br />

bieten, weil es dann verkraftbar<br />

ist, wenn in der Sommersaison<br />

wenig zu tun ist. Heute geht das nur<br />

bedingt, und deshalb sind wir zum<br />

Teil auf Leasingkräfte angewiesen.<br />

Mehr Flexibilität wäre da durchaus<br />

wünschenswert und auch für die Arbeitnehmer<br />

nicht nachteilig.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

38<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


need for speed<br />

Wirtschaft. Das Kramsacher Unternehmen Aeoon stellt die weltweit<br />

schnellsten digitalen Textildrucker her. Firmenchef Angelo Schiestl gewährt<br />

einen Einblick, wie Aeoon tickt und welche Ziele das Unternehmen verfolgt.<br />

Interesse und Neugierde sind<br />

die Zutaten, mit denen bei der<br />

in Kramsach ansässigen Aeoon<br />

Technologies, einem Hersteller für<br />

Textildrucker, nicht gespart wird. Das<br />

spiegelt auch der Lebenslauf von Firmengründer<br />

Angelo Schiestl wider,<br />

der sich nach seiner Schlosserlehre sein<br />

Handwerkszeug in Sachen Konstruktion<br />

und Druckertechnologie erworben<br />

hatte, bevor er 2011 alles auf eine Karte<br />

setzte und den Sprung in die Selbständigkeit<br />

wagte. „Ich hatte das Glück,<br />

dass wir in dem Betrieb, in dem ich<br />

gelernt habe, auch Maschinen gebaut<br />

haben. Beim Konstruieren hat sich<br />

niemand vorgedrängt, deshalb habe<br />

ich das gemacht“, erklärt Schiestl, dem<br />

eine ausgeprägte Hands-on-Mentalität<br />

nicht abzusprechen ist.<br />

Bei der Wahl des Firmennamens<br />

regierte der Pragmatismus, sei Aeoon<br />

doch eine mit dem Buchstaben A<br />

beginnende 5-stellige .com-Internetadresse<br />

gewesen. „Außerdem ist es ein<br />

guter, universeller Firmenname, der in<br />

keiner Sprache Probleme macht“, sagt<br />

Schiestl über die Beweggründe hinter<br />

dem Firmennamen Aeoon.<br />

Der Beginn der Firmengeschichte<br />

verlief einigermaßen schwierig, wie<br />

Schiestl ohne Umschweife zugibt:<br />

„Der erste Prototyp, den wir in Italien<br />

bauen ließen, war eine Katastrophe.“<br />

Schiestl sah ein, dass es eine Fehlentscheidung<br />

gewesen war, im Ausland<br />

fertigen zu lassen, korrigierte den Fehler<br />

2012 mit der Konstruktion einer<br />

völlig neuen Plattform, auf der aufsetzend<br />

2013 die ersten sechs Drucker<br />

an Endkunden ausgeliefert wurden.<br />

„Das haben wir nicht mit einem kommerziellen<br />

Hintergedanken gemacht,<br />

sondern mit der Absicht, möglichst<br />

viel daraus zu lernen, wenn der Drucker<br />

beim Kunden im Alltagsbetrieb<br />

steht“, sagt Schiestl. Auf diese Weise<br />

konnte der Konstrukteur noch einige<br />

Schwächen und Kinderkrankheiten<br />

ausmerzen, ehe die Geräte 2014 in<br />

Serienfertigung gingen. Seitdem verdoppelt<br />

Aeoon jährlich die ausgelieferten<br />

Stückzahlen, die aber nicht<br />

als alleiniger Indikator für den Geschäftsgang<br />

dienen können, zumal<br />

das Unternehmen Sondermaschinen<br />

herstellt, die naturgemäß auf die individuellen<br />

Anforderungen von Kunden<br />

hingetrimmte Einzelstücke sind. „Der<br />

Kunde spezifiziert, was er braucht,<br />

und wir liefern ihm genau das“, meint<br />

der Firmenchef. Das Unternehmen ist<br />

mittlerweile in 93 Ländern vertreten,<br />

untypischerweise liegen die Hauptzielmärkte<br />

in der EU.<br />

Mit den Druckmaschinen aus dem<br />

Hause Aeoon lassen sich aber nicht<br />

nur Textilien jeder erdenklichen Art<br />

in Rekordgeschwindigkeit bedrucken,<br />

Fotos: Aeoon, Kröll<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 39


top 100 kufstein | wirtschaft<br />

„Unsere Kernkompetenz<br />

liegt sicher im digitalen<br />

Textildruck, wir bauen<br />

aber unsere Fähigkeiten<br />

auch in anderen Bereichen<br />

aus.“<br />

Angelo Schiestl,<br />

Geschäftsführer Aeoon<br />

Technologies<br />

sondern sogar ganze Kuhhäute und<br />

andere Materialien wie Holzplatten,<br />

Kunststoffe oder Metalle. Letztere sind<br />

vor allem für Innenarchitekten interessant.<br />

Beliebige Motive können mit<br />

beliebiger Sichtbarkeit, nach Wunsch<br />

auch fast transluzent, auf die Platten<br />

gedruckt werden. Dadurch wird die<br />

Maserung des Holzes nicht übertönt<br />

und das Motiv bleibt unaufdringlich<br />

im Hintergrund.<br />

„Unsere Kernkompetenz liegt sicher<br />

im digitalen Textildruck, wir bauen<br />

aber unsere Fähigkeiten auch in anderen<br />

Bereichen aus“, erklärt Schiestl.<br />

Damit verbunden ist auch die Erweiterung<br />

des Firmensitzes in Kramsach.<br />

Momentan macht Aeoon rund 95<br />

Prozent des Umsatzes mit Maschinen<br />

für den Textildruck. Diesen Anteil und<br />

damit die Abhängigkeit vom Textilsektor<br />

will man auf 75 Prozent reduzieren.<br />

Betriebsklima<br />

Gestartet ist Aeoon 2011 als Drei-<br />

Mann-Betrieb, der bald um einen<br />

Techniker ergänzt wurde. Seitdem<br />

sind sukzessive Mitarbeiter zum Team<br />

dazugestoßen. Handverlesen, versteht<br />

sich. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen<br />

in Österreich 38 Mitarbeiter<br />

und verfügt über ein Netzwerk aus<br />

Servicetechnikern in vielen Ländern<br />

der Welt, die sich in den Hauptmärkten<br />

vor Ort um den Support kümmern.<br />

Bevor jemand Hand an die Aeoon-<br />

Maschinen legen darf, wird er drei Mal<br />

für drei Monate lang geschult. Danach<br />

kann der Techniker so ziemlich jedes<br />

Problem, das auftreten kann, reparieren<br />

und weiß auch über den Workflow<br />

Bescheid. Die Märkte Bangladesch,<br />

Indien, Pakistan und Ägypten werden<br />

von Aeoon Südeuropa, einer selbständigen<br />

Techniker-Base, aus betreut.<br />

Außerdem bereitet diese auch die internationalen<br />

Messeauftritte des Unternehmens<br />

vor – es sind etwa zehn pro<br />

Jahr – und bedruckt dafür rund 50.000<br />

Messe-Mustertextilien.<br />

Schiestl legt großen Wert auf ein<br />

angenehmes Betriebsklima. „Bei uns<br />

arbeiten lauter nette Leute. Wir achten<br />

irrsinig auf unser Betriebsklima. Wenn<br />

sich die Leute hier wohlfühlen und<br />

ihnen gefällt, was sie tun, hat man eine<br />

gute Chance, gute Ergebnisse zu erzielen“,<br />

sagt Schiestl, der keine One-Man-<br />

Show sein will. Deshalb gehören bei<br />

Aeoon selbstverwaltende Abteilungen<br />

zu den Grundfesten der Unternehmensorganisation.<br />

Ob er anwesend sei<br />

oder nicht, mache nur einen einzigen<br />

Unterschied, sagt Schiestl. Nämlich<br />

die Konstruktion neuer Maschinen.<br />

Der Tagesbetrieb kommt theoretisch<br />

auch ohne den Geschäftsführer aus.<br />

Der leidenschaftliche Motorradfahrer<br />

Schiestl hat für alle Eventualitäten Vorsorge<br />

getroffen, um den Fortbestand<br />

des Unternehmens zu sichern. Dazu<br />

hat er unter anderem eine Datenbank,<br />

bestehend aus 75 Modulen, angelegt.<br />

Das Besondere dabei: „Aus diesen 75<br />

Modulen lässt sich prinzipiell jede Digitalanwendung<br />

umsetzen, die einem<br />

in den Sinn kommt.“<br />

Der modulare Aufbau der Aeoon-<br />

Druckmaschinen sorgt dafür, dass<br />

vom Druckeregbnis her die kleinste<br />

Maschine aus der Compact-Serie qualitativ<br />

dasselbe Ergebnis erzielt wie die<br />

größten Maschinen aus der Titan-Serie.<br />

Schiestl bürgt mit seinen Maschinen<br />

nicht nur für einheitlich hohe Qualität,<br />

sondern setzt auch auf einheitliche<br />

Farbgebung und Formensprache. „Wir<br />

wollen nicht nur durch Qualität, sondern<br />

auch durch Farbe und Form in<br />

Erinnerung bleiben“, meint der Unternehmer.<br />

Mit dem Gedanken, selbst als Produzent<br />

in den Textilien-Digitaldruck<br />

einzusteigen, hat sich Angelo Schiestl<br />

40<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


nie ernsthaft getragen: „Das wollen wir<br />

nicht, wir wollen unsere Kunden nicht<br />

konkurrenzieren. Der Bedarf ist am<br />

Markt definitiv gegeben, aber das wäre<br />

unfair unseren Kunden gegenüber.“<br />

Speed und Qualität<br />

Mit Eindruck<br />

Erstaunlich ist nicht nur die hohe<br />

Druckqualität – Textilien werden mit<br />

bis zu 600 dpi bedruckt – sondern<br />

auch die Geschwindigkeit, mit der dies<br />

vonstattengeht. Doch bevor Textilien,<br />

wie klassischerweise T-Shirts, bedruckt<br />

werden können, müssen Sie mit einer<br />

eigenen Maschine aus der Aeoon-<br />

Ptb-Pretreatment-Serie vorbehandelt<br />

werden, damit die Tinten ideal vom<br />

Textil aufgenommen werden können<br />

und sich eine hohe Farbtreue und<br />

Haltbarkeit ergibt. Mit den Druckern<br />

von Aeoon lassen sich aber nicht nur<br />

T-Shirts, sondern mittels individueller<br />

Spannvorrichtungen auch Hoodys,<br />

Polos oder Ärmel unkompliziert bedrucken.<br />

Den Druck eines T-Shirts<br />

bewerkstelligen die Aeoon-Geräte<br />

in beeindruckenden vier Sekunden.<br />

Überhaupt muss sich das Unternehmen<br />

mit den Leistungsdaten seiner<br />

Maschinen nicht vor der Konkurrenz<br />

verstecken, wie Angelo Schiestl erklärt:<br />

„Wir haben die schnellste Digitaldruckmaschine<br />

für Stückgut mit<br />

der höchsten Auflösung und den geringsten<br />

Verbrauchsmaterialien- und<br />

Servicekosten für industrielle Anwendungen.“<br />

Ein durchschnittlicher<br />

Auftrag des Unternehmens liegt im<br />

Bereich von 250.000 bis 300.000 Euro,<br />

preislich liegen die Maschinen je nach<br />

Größe zwischen 140.000 und 450.000<br />

Euro. Der weltweite Markt für Geräte,<br />

wie sie in Kramsach produziert werden,<br />

sei insgesamt überschaubar, der<br />

Hauptkonkurrent kommt aus Israel.<br />

Es stimmt Schiestl optimistisch, dass<br />

seine treuesten und besten Kunden<br />

früher auf Maschinen des Wettbewerbs<br />

gesetzt haben: „Das freut mich<br />

und macht mich stolz.“<br />

Technisch wären mit den Aeoon-<br />

Druckern auch höhere Auflösungen<br />

von bis zu 2.400 dpi möglich. Das<br />

macht bei Textilien keinen Sinn, bei<br />

glatten Oberflächen jedoch sehr wohl.<br />

„Die Auflösung wird von der Beschaffenheit<br />

des Textilgewebes limitiert“,<br />

stellt Schiestl fest.<br />

„Wir haben die schnellste<br />

Digitaldruckmaschine für<br />

Stückgut mit der höchsten<br />

Auflösung und den<br />

geringsten Verbrauchsmaterialien-<br />

und Servicekosten.“<br />

Angelo Schiestl,<br />

Geschäftsführer Aeoon<br />

Guter Standort<br />

„Ich hätte die Möglichkeit gehabt, die<br />

Produktion nach Mexiko, Osteuropa<br />

oder Asien zu verlegen. Ich habe diese<br />

Möglichkeiten nicht wahrgenommen,<br />

weil ich glaube, dass Tirol ein guter<br />

Platz ist“, sagt Angelo Schiestl, wenn er<br />

auf die Qualität des Wirtschaftsstandorts<br />

Tirol angesprochen wird. Nachsatz:<br />

„Ich bin in Tirol aufgewachsen,<br />

meine Freunde leben hier, viele davon<br />

arbeiten im Betrieb. Für mich gibt es<br />

keinen Grund abzuwandern, solange<br />

Wirtschaften vernünftig machbar ist.“<br />

Wobei es nicht besonders einfach sei,<br />

in Österreich zu wirtschaften. Das habe<br />

aus seiner Sicht zum einen mit der<br />

Engstirnigkeit des politischen Spitzenpersonals,<br />

andererseits mit mangelnder<br />

Welterfahrenheit zu tun. Schiestl weiß,<br />

wie die Weltwirtschaft tickt, verbringt<br />

er doch einen guten Teil des Jahrs geschäftlich<br />

im Ausland. Aeoon investiert<br />

am Unternehmensstandort Kramsach<br />

kräftig und plant einen Zubau samt<br />

Schulungszentrum und Tintenlabor.<br />

Der vielzitierte Fachkräftemangel<br />

macht auch vor dem Kramsacher Unternehmen<br />

nicht Halt. Besonders bei<br />

Programmierern sei es unheimlich<br />

schwierig, am Arbeitsmarkt gute Leute<br />

zu finden, sagt Schiestl, der sich dennoch<br />

glücklich schätzt, einen „Weltklasse-Programmierer“<br />

mit großen menschlichen<br />

Qualitäten in seinen Reihen zu<br />

haben. Mit der Lehre hat Schiestl generell<br />

gute Erfahrungen gemacht. Wichtig<br />

sei es dabei, junge Menschen zu finden,<br />

die zum Unternehmen passen würden.<br />

„Wir achten darauf, wie die Leute zum<br />

bestehenden Team passen und wie sie<br />

sich einbringen. Die Noten sind nicht<br />

das Wichtigste“, sagt Schiestl.<br />

<br />

Marian Kröll<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 41


top 100 kufstein| LEBEN<br />

Freier Geist und Körper<br />

Jungunternehmer. Aus ihrer Leidenschaft, dem Sport, hat Jungunternehmerin<br />

Brigitta Merkl einen Beruf gemacht. Die Mittdreißigerin betreibt seit Ende<br />

April in Going nebenberuflich ein Studio für Poledance und Yoga.<br />

Nachdem der Entschluss<br />

erst einmal gefasst war, hat<br />

Brigitta Merkl nicht mehr<br />

lange gefackelt. Aus ihrer Leidenschaft<br />

Poledance, dem Tanz an der Stange,<br />

hat sie mit der Eröffnung ihres Studios<br />

„freigeist“ einen Beruf gemacht.<br />

Tagsüber geht die frischgebackene<br />

Jungunternehmerin ihrem Brotberuf<br />

im Stadtmarketing Wörgl nach. Für die<br />

Umsetzung ihrer Vision hat Merkl beträchtliche<br />

finanzielle Risiken in Kauf<br />

genommen.<br />

Training mit<br />

Eigengewicht<br />

Anders als in konventionellen Fitnesscentern<br />

liegt der Fokus in Merkls Studio,<br />

das – dem Wesen der Gründerin<br />

entsprechend – den Namen freigeist<br />

trägt, auf dem Training durch den eigenen<br />

Körper. Dies kann mit Yoga,<br />

Pilates, Poledance, Calisthenics oder<br />

TRX geschehen. „Wer sein eigenes<br />

Körpergewicht an der Stange halten<br />

muss, trainiert automatisch sehr viele<br />

Muskelpartien und erhöht dabei auch<br />

seine Beweglichkeit“, erklärt Merkl die<br />

Vorzüge des Poledancing. Calisthenics<br />

ist vor allem als Ausdrucksform des<br />

„Street Workout“ bekannt. Klassische<br />

Eigengewichtübungen wurden am<br />

Beginn dieses Jahrtausends mit Elementen<br />

aus anderen Sportarten kombiniert.<br />

Calisthenics kann deshalb unter<br />

fachkundiger Anleitung auch im Freien<br />

hervorragend praktiziert werden.<br />

Foto: Kröll, Merkl<br />

42<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK kufstein <strong>2017</strong>


„Es geht mir um einen<br />

subjektiven Fitnessbegriff,<br />

nicht um ein objektives<br />

Ideal.“<br />

Brigitta Merkl,<br />

Jungunternehmerin<br />

Herausforderungen<br />

Die erste unternehmerische Herausforderung<br />

zu Beginn sei es gewesen, dass<br />

„mich die Betriebs- und Mietkosten<br />

nicht von vornherein umbringen“, wie<br />

es Merkl formuliert. Um Mietkosten<br />

zu reduzieren, setzt Merkl auf einen<br />

Container-Anbau. Die zum stylishen<br />

Fitnessraum umgebauten Container<br />

hat die Jungunternehmerin gekauft. Es<br />

folgte eine Betriebsanlagengenehmigung<br />

und einiges an Bürokratie, die unter<br />

anderem durch diverse Förderansuchen<br />

verursacht wurde. Mit der Standortgemeinde<br />

ist Merkl derzeit noch<br />

bezüglich des Anbaus in Gesprächen.<br />

Der Poledance-Raum ist als nüchternes<br />

Loft mit Sichtbetondecke und<br />

Spiegelwänden ausgeführt, die Terrasse<br />

aus Holz soll zum Wohlfühlen einladen.<br />

Der Yoga-Raum ist in Holz und<br />

warmen Farben gehalten.<br />

Trainer für ihr Studio zu finden, erwies<br />

sich als nicht besonders schwierige<br />

Übung. Es gibt eine gute Szene in<br />

Tirol und auch im Raum Kitzbühel, wo<br />

Merkl aktiv ist. Drei Trainer beschäftigt<br />

die Jungunternehmerin fix, zehn weitere<br />

sind auf selbstständiger Basis für<br />

sie in unterschiedlichen Kursen oder<br />

Workshops und mit verschiedenen<br />

Schwerpunkten tätig. Der Großteil der<br />

Aktivitäten findet an den Nachmittagen<br />

und frühen Abenden sowie an Wochenenden<br />

statt. Merkl zielt aber mit<br />

einem Vormittagsangebot auch speziell<br />

auf Mütter ab. Was die Altersstruktur<br />

der Studiobesucher angeht, ist diese<br />

erstaunlich heterogen. Sportorientierte<br />

Menschen zwischen 17 und 60+ sind<br />

vertreten. Merkl geht es mit ihrem Studio<br />

auch darum, eine Community aus<br />

Gleichgesinnten aufzubauen, denen an<br />

einem subjektiven Fitnessbegriff gelegen<br />

ist und nicht an einem objektiven<br />

Ideal. „Bei uns stehen Motivation, Inspiration<br />

und Austausch im Vordergrund“,<br />

beschreibt Merkl ihren Zugang.<br />

Brigitta Merkl hat sich mit ihrem<br />

Studio in Going einen Traum erfüllt.<br />

Sie hat dabei Risiko genommen, weil<br />

sie von ihrer Idee überzeugt ist, obwohl<br />

es in der Phase, in der das Projekt<br />

konkret wurde, auch manchmal<br />

Zweifel gegeben hat. „Natürlich keimen<br />

manchmal auch Ängste auf, aber<br />

die muss man rasch beiseiteschieben<br />

und man darf sich nicht davon hemmen<br />

lassen“, meint Merkl, die zwar<br />

ihre Entscheidungen hinterfragt, aber<br />

sich nicht vom eingeschlagenen Weg<br />

abbringen lassen will. Einem Weg, der<br />

schon einmal recht erfolgversprechend<br />

begonnen hat.<br />

Marian Kröll<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK kufstein <strong>2017</strong> 43


Anlagenbau und Beratung für<br />

hoch regulierte Industriebereiche<br />

Das Beratungs- und Engineering-Unternehmen Chemgineering<br />

ist an den Standorten in Kundl und Kirchbichl erfolgreich.<br />

die qualifizierte Instandhaltung über den<br />

gesamten Lebenszyklus der Anlage. Von<br />

der Verfahrenstechnik über Automation<br />

bis hin zu Architektur, Sicherheitstechnik<br />

und Behördenengineering, also<br />

der Begleitung von Genehmigungsverfahren,<br />

kann Chemgineering alle Planungsschritte<br />

übernehmen. Sehr gute<br />

Kenntnisse sämtlicher regulatorischer<br />

Vorgaben sind da ein Muss. Sie sind die<br />

Voraussetzung dafür, dass eine Anlage<br />

auch der kritischen Inspektion durch die<br />

Behörden standhält und die hohe Qualität<br />

der Produkte dauerhaft und konstant<br />

gewährleistet werden kann.<br />

Bei der Herstellung von Arzneiund<br />

Lebensmitteln, Kosmetik<br />

und vielen anderen Erzeugnissen<br />

der sogenannten hoch regulierten<br />

Industrien müssen besonders strenge<br />

behördliche Anforderungen an Hygiene<br />

und Dokumentation erfüllt werden. Das<br />

ist wichtig, denn die strenge Regulierung<br />

führt zu sicheren Produkten und dient<br />

so dem Erhalt unserer Gesundheit.<br />

Schon bei der Planung der Arbeitsprozesse<br />

und dem Bau von Produktionsanlagen<br />

sind deshalb Fachwissen und viel<br />

Erfahrung gefragt. Das Beratungs- und<br />

Engineering-Unternehmen Chemgineering,<br />

mit Büros in Kundl und Kirchbichl,<br />

hat sich auf diesen Bereich spezialisiert.<br />

Konsequent und erfolgreich seit<br />

über 20 Jahren.<br />

internatonales<br />

unternehmen<br />

Als internationales Unternehmen, mit<br />

Hauptsitz in der Schweiz, betreut Chemgineering<br />

seine Kunden in vielen Teilen<br />

der Welt. An insgesamt zwölf Standorten<br />

in sechs Ländern arbeiten über<br />

300 Spezialistinnen und Spezialisten aus<br />

unterschiedlichen Fachgebieten. Von<br />

der Management-Beratung über Pharma<br />

Compliance bis hin zu IT deckt das<br />

Unternehmen alle beratungsrelevanten<br />

Bereiche in Unternehmen der hoch<br />

regulierten Industrie ab. Je nach Bedarf<br />

des Kunden plant das Engineering-Team<br />

einzelne Projektabschnitte oder als Generalplaner<br />

ganze Produktionsstandorte<br />

mit allen Fachgewerken und sorgt für<br />

eine erfolgreiche Inbetriebnahme sowie<br />

ausbildung<br />

Entsprechend vielfältig ist der Ausbildungshintergrund<br />

der Beschäftigten:<br />

Ingenieure, Verfahrenstechniker, Chemiker,<br />

Pharmazeuten, Biotechnologen,<br />

Medizintechniker und Informatiker. Wobei<br />

es auf das Fachwissen allein nicht ankommt.<br />

Die hoch regulierten Industrien<br />

mit Ihren umfangreichen Verordnungen,<br />

die immer wieder verändert und erweitert<br />

werden, setzen kontinuierliche<br />

Aus- und Weiterbildung und eigenverantwortliche<br />

Informationsbeschaffung<br />

voraus. Denn immer auf dem neuesten<br />

Stand zu sein, ist in diesem Bereich unerlässlich.<br />

Aber, so Christine Schaupp,<br />

Geschäftsführerin der Chemgineering<br />

in Österreich: „Das macht die Arbeit<br />

bei uns auch besonders spannend und<br />

abwechslungsreich. Jedes Projekt ist anders,<br />

jeder Kunde ist anders und es gibt


CHEMGINEERING | PROMOTION<br />

immer ganz individuelle Anforderungen,<br />

die wir innerhalb der behördlichen Vorgaben<br />

umsetzen müssen. Deshalb sind<br />

wir auch immer auf der Suche nach kreativen<br />

Menschen, die mit viel Engagement,<br />

Ausdauer und Fingerspitzengefühl<br />

die Projekte unserer Kunden zum Erfolg<br />

führen.“<br />

WaChstumsKurs<br />

Und Chemgineering befi ndet sich auf<br />

Wachstumskurs. Erst im vergangenen<br />

Jahr erwarb das Unternehmen die<br />

Mehrheit an der spanischen Engineering-Firma<br />

IPB und erschließt damit<br />

auch neue Märkte. <strong>2017</strong> steht jetzt ganz<br />

im Zeichen der Internationalisierung.<br />

Das familiäre Unternehmensklima soll<br />

darunter aber nicht leiden, da sind sich<br />

alle einig. Chemgineering ist inhabergeführt<br />

und somit eigenständig. Das macht<br />

sich in vielen Bereichen bemerkbar. Die<br />

Kommunikationswege sind kurz, das<br />

Miteinander ungezwungen. Wer sich<br />

engagiert, bekommt viel persönlichen<br />

Freiraum und die Möglichkeit, eigene<br />

Ideen umzusetzen. Dank klarer Verantwortungsbereiche<br />

und gut geschulter<br />

Christine Schaupp, Geschäftsführerin<br />

Österreich, und Markus Sauer, Standortleiter<br />

Kirchbichl<br />

Führungskräfte funktioniert das sehr gut.<br />

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

bringt die Expansion viele zusätzliche<br />

Perspektiven und umfangreiche<br />

Entwicklungsmöglichkeiten mit sich. Die<br />

Berater und Projektingenieure werden<br />

mit internen Schulungen auf ihre Aufgaben<br />

vorbereitet und können regelmäßig<br />

Angebote zur persönlichen und fachlichen<br />

Weiterentwicklung wahrnehmen.<br />

Der Austausch zwischen Standorten<br />

und Fachbereichen spielt eine zentrale<br />

Rolle und wird aktiv gefördert.<br />

„Schon während meiner ersten<br />

Wochen bei Chemgineering habe ich<br />

sehr viele Kolleginnen und Kollegen<br />

aus unterschiedlichen Standorten und<br />

Fachbereichen kennengelernt. ‚Come<br />

together‘ nennen wir diese Treffen, die<br />

jeder Mitarbeiter auf seinem Einarbeitungsplan<br />

hat. Mir hat es den Einstieg<br />

ungemein erleichtert, denn man kann<br />

sich sehr schnell ein Netzwerk innerhalb<br />

der Firma aufbauen und kennt für die<br />

meisten Fragen die richtigen Ansprechpartner“,<br />

sagt Lukas Nehrer, der seit<br />

„In einem wachsenden Unternehmen hat man beste<br />

Chancen, sich innerhalb der Firma weiterzuentwickeln. Ob<br />

Auslandseinsatz, Personalverantwortung oder die Spezialisierung<br />

auf bestimmte Fachgebiete, wer Engagement zeigt<br />

und mit guten Leistungen überzeugt, bekommt bei uns<br />

auch sehr schnell mehr Verantwortung.“<br />

Markus Sauer, Standortleiter in Kirchbichl.<br />

August als Projektingenieur am Standort<br />

Kirchbichl beschäftigt ist.<br />

Um den Wachstumskurs fortzusetzen,<br />

ist Chemgineering immer auf der<br />

Suche nach qualifi zierten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern. Informationen<br />

zu Einstiegsmöglichkeiten und Perspektiven<br />

sowie alle aktuellen Stellenangebote<br />

gibt es auf www.chemgineering.com.<br />

KONTAKT<br />

Europastraße 8<br />

6322 Kirchbichl / Tirol<br />

05332 701 7700<br />

info@chemgineering.com<br />

www.chemgineering.com<br />

Bezahlte Anzeige


Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

<strong>2017</strong> 2016 Firmenname<br />

1 1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

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17<br />

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19<br />

20<br />

2<br />

3<br />

5<br />

8<br />

6<br />

7<br />

9<br />

10<br />

12<br />

11<br />

13<br />

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15<br />

NEU<br />

17<br />

18<br />

20<br />

26<br />

24<br />

Sandoz GmbH (4)<br />

Herstellung von pharmazeutischen und biotechnischen Produkten; Firmengruppe:<br />

Firmengruppe Sandoz: Umsatz 9,2 Mrd.<br />

MONTANWERKE BRIXLEGG AG (1)<br />

Gewinnung bzw. Erzeugung von metallurgischen und chemischen Produkten;<br />

Exportanteil: 78 %<br />

BODNER HANS ING. BAU-GMBH & Co KG (1)<br />

Sonstiger Hoch- und Tiefbau, Projetkentwicklung, Betonfertigteilproduktion, Beton-,<br />

Asphaltlieferant; Akquisition der Firmen: Holzbau Höck, Carl Rainer, Nägele<br />

Fertigteilwerk, Dobler Bau; Exportanteil: 25 %; konsolidierter Umsatz<br />

Unterberger Gruppe (1)<br />

Automobile, Beteiligungen, Immobilien; Firmengruppe: Fritz Unterberger –<br />

Wolfgang Denzel GmbH & Co KG, Innsbruck (EUR 36.820.000,00), Denzel &<br />

Unterberger GmbH & Co KG, Innsbruck (43.336.000,00)<br />

VIKING GmbH (1)<br />

Herstellung von motorbetriebenen Gartengeräten wie Rasenmäher, Robotermäher,<br />

Gartenhäcksler unter der Marke VIKING und handgeführte Akku- und<br />

Elektrogeräte für die Marke STIHL; Exportanteil: 98 %; STIHL Gruppe<br />

Riedel Glas Gruppe (1)<br />

Erzeugung von mundgeblasenen Trinkgläsern sowie Produktion von Decantern,<br />

Vasen, Tellern und Accessoires aus Glas; Exportanteil: 97 %; Gesamtkonzern mit<br />

den Marken Riedel, Nachtmann, Spiegelau<br />

Unterer Gruppe (1)<br />

Spedition, Gütertransport im Straßenverkehr, Energiehandel<br />

Transped Holding GmbH (1)<br />

Holding; Firmengruppe: Transped Europe GmbH, Transped Immofinanz GmbH,<br />

Sonder Transport Service GmbH<br />

Transped Europe GmbH (1)<br />

Güterbeförderung im Straßenverkehr<br />

Berger Logistik GmbH (1)<br />

Logistikdienstleistungen<br />

MWS Industrieholding (4)<br />

Produktion und Bearbeitung von hochwertigen Aluminium-Gussteilen; Firmengruppe:<br />

MWS Gruppe; konsolidierter Umsatz<br />

TTC Trade and Consulting GmbH Niederlassung Österreich (3)<br />

Großhandel mit IT-Komponenten und Zubehör<br />

Coveris Flexibles Austria GmbH (4)<br />

Herstellung von Kunststoffverpackung; Exportanteil: 82 %; Firmengruppe: Coveris<br />

Wegscheider Unternehmensgruppe (3)<br />

Groß- und Einzelhandel mit Baustoffen und Sanitär, Keramik, Holz sowie Bauelementen;<br />

Firmengruppe: konsolidierter Umsatz<br />

Hochstaffl Holding AG (1)<br />

Nutzfahrzeuge Handel, Finanzierung und Leasing, Immobilien, Land- und<br />

Forstwirtschaft; konsolidierter Umsatz; Exportanteil: 70 %; Firmengruppe:<br />

Hochstaffl Holding AG<br />

Morandell International GmbH (1)<br />

Großhandel mit Wein und Bier; Exportanteil: 3 %;<br />

konsolidierter Umsatz<br />

ACHLEITNER FRANZ Fahrzeugbau und Reifenzentrum GmbH (1)<br />

Fahrzeugbau, Reifenzentrum; kons. Umsatz; Export: FZB ca. 90 %, RH ca. 5% %<br />

Künig GmbH (1)<br />

Errichter und Betreiber von 9 VIVEA Gesundheitshotels sowie das Gesundheitsresorts<br />

„DAS SIEBEN“ in Bad Häring; Firmengruppe: Künig GmbH, VIVEA Gesundheitshotels/Gesundheitsresort<br />

DAS SIEBEN; konsolidierter Umsatz<br />

VERTEX GmbH (1)<br />

Erbringen von Dienstleistungen für den Verkehr; Exportanteil: 80 %<br />

Top Logistik GmbH (1)<br />

Logistikunternehmen<br />

Ort Umsatz 15 Umsatz 16 Ma 16 Ums./MA 16 Info<br />

Kundl<br />

1.697.800.000 1.697.800.000 3630 467.713<br />

Brixlegg<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Langkampfen<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Kundl<br />

Wörgl<br />

Wörgl<br />

Wörgl<br />

Schwoich<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Langkampfen<br />

Wörgl<br />

Wörgl<br />

Wörgl<br />

Wörgl<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Kirchbichl<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

609.019.234<br />

405.000.000<br />

259.000.000<br />

193.934.000<br />

240.000.000<br />

205.000.000<br />

208.650.000<br />

157.528.942<br />

150.719.000<br />

136.000.000<br />

132.000.000<br />

126.906.955<br />

125.000.000<br />

91.306.000<br />

89.000.000<br />

77.000.000<br />

66.700.000<br />

68.435.751<br />

559.183.775<br />

470.000.000<br />

286.500.000<br />

266.995.000<br />

240.000.000<br />

224.000.000<br />

220.560.000<br />

173.365.429<br />

151.483.000<br />

136.000.000<br />

132.000.000<br />

126.906.955<br />

125.000.000<br />

115.000.000<br />

97.944.000<br />

89.000.000<br />

83.100.000<br />

82.500.000<br />

80.164.000<br />

1.845.491<br />

gereiht nach Umsatz : Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren ; (4) Angaben lt. letztem Jahr: Die Ausgangsdaten des Kreditschutzverbandes<br />

bzw. des Rankings von 2016 wurden allen Unternehmen vorgelegt und von diesen überprüft. Sofern die Unternehmen Rückmeldung erstatteten, hat ECHO die von den Firmen angegeben Zahlen in das Ranking aufgenommen.<br />

Die Quelle der Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen bzw. der Fußnote zu entnehmen. Im Ranking scheinen nur Unternehmen auf, deren zentraler Firmensitz im Bezirk ist.<br />

303<br />

2550<br />

545<br />

414<br />

240<br />

495<br />

258<br />

165<br />

270<br />

800<br />

4<br />

330<br />

329<br />

170<br />

224<br />

250<br />

27<br />

62<br />

80<br />

RANG 1–20<br />

184.314<br />

525.688<br />

644.915<br />

1.000.000<br />

452.525<br />

854.884<br />

1.050.700<br />

561.048<br />

170.000<br />

33.000.000<br />

384.567<br />

379.939<br />

676.471<br />

437.250<br />

356.000<br />

3.077.778<br />

1.330.645<br />

1.002.050<br />

Seite 17


Ein Unternehmen<br />

der WALTER GROUP


Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

RANG 21–43<br />

<strong>2017</strong> 2016 Firmenname<br />

21 19<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

22<br />

16<br />

30<br />

23<br />

21<br />

27<br />

28<br />

29<br />

32<br />

NEU<br />

36<br />

33<br />

31<br />

34<br />

37<br />

25<br />

35<br />

40<br />

38<br />

39<br />

46<br />

47<br />

TIROLIA SPEDITION GMBH (1)<br />

Transportorganisationen<br />

Travel Partner Group (1)<br />

Reisebüros, Incoming; Firmengruppe: Travel Partner, Profitours, Travel Partner/D<br />

RISSBACHER WALTER GMBH (2)<br />

Mineralölhandel<br />

Fercam Austria GmbH (1)<br />

Spedition; Exportanteil: 90 %<br />

A.ö. Bezirkskrankenhaus <strong>Kufstein</strong> (2)<br />

Krankenhäuser<br />

Traktorenwerk Lindner GmbH (1)<br />

Traktoren und Transporter für die alpine Grünlandwirtschaft, die Kulturlandwirtschaft<br />

und den Kommunalbereich; Kalenderjahr 2016; Exportanteil: 50 %<br />

Pirlo GmbH & Co KG (4)<br />

Herstellung und Handel von Verpackungen; Österreichische Blechwarenfabrik<br />

Pirlo GmbH & Co KG, Pirlo Industrial GmbH & Co OG, Pirlo Tubes GmbH, Pirlo<br />

Poland Sp. z o.o.<br />

TOM TAILOR Gruppe (1)<br />

Handel mit Textilien; Firmengruppe: Tom Tailor GmbH, Tom Tailor Retail GmbH<br />

INNTALER LOGISTIK PARK GMBH (4)<br />

Tankstellenbetrieb, Mineralölhandel, Vermietung & Verpachtung, vollautomatische<br />

LKW-Kontrolle (Truck Checkpoint)<br />

Anita Dr. Helbig GmbH (2)<br />

Herstellung von Miederwaren und Bademoden und orthopädischen Vorrichtungen<br />

METRON HANDEL GMBH (2)<br />

Groß- und Einzelhandel mit medizinischen Bedarfsartikeln<br />

Aqipa GmbH (4)<br />

Lifestyle-Zubehörprodukte, Gruppe: Aquipa Holding GmbH/A, Aqipa GmbH/A;<br />

Aqipa GmbH/D, Aqipa AG/CH; Aqipa ImmobilienentwicklungsgmbH<br />

Freudenberg Sealing Technologies Austria Gmbh & Co KG (4)<br />

Entwicklung und Produktion von Spezialdichtungsprodukten<br />

Besi Austria GmbH (4)<br />

Maschinenbau, Entwicklung und Produktion von Präzisionsmaschinen<br />

Haya International Trading OG (2)<br />

Handel mit Lebensmitteln<br />

Wilhelm Gronbach GmbH & Co KG (1)<br />

Herstellung und Handel von mechanischen Komponenten, Sicht- und Dekorteilen,<br />

Systembaugruppen und Komplett-Geräten für die Hausgeräteindustrie und<br />

professionelle Küchenindustrie; Exportanteil: 70 %<br />

3con Anlagenbau GmbH (1)<br />

Sonderanlagenbau für Maschinen und Werkzeuge in der Automobilindustrie;<br />

Exportländer: Deutschland, USA, China, Südafrika, Tschechien, Polen, Rumänien;<br />

Exportanteil: 100 %; Firmengruppe: 3CON Anlagenbau GmbH (Ebbs), 3CON<br />

GmbH (Oberaudorf), 3CON Corporation (Wixom/USA)<br />

RIEDHART Handels-GmbH (1)<br />

Großhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln, Getränken und Nonfood<br />

Kathrein Mobilcom Austria GmbH (1)<br />

Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Antennensystemen, Filtern, PIM-<br />

Messfiltern, Weichen und Baugruppen für Produkte der Hochfrequenztechnik<br />

INTERCHIM AUSTRIA GMBH (2)<br />

Großhandel mit chemischen Erzeugnissen<br />

STARK INTERNATIONALE TRANSPORTE Gmbh (4)<br />

Güterbeförderung im int. Straßenverkehr; Exportanteil: 20 %<br />

Sonder Transport Service GmbH (1)<br />

Transportunternehmen<br />

Rieder Baugesellschaft mbH & Co KG (1)<br />

Hoch- und Tiefbau, Bauträger, Planung; kons. Umsatz; Exportanteil: 5 %<br />

Ort Umsatz 15 Umsatz 16 Ma 16 Ums./MA 16 Info<br />

Ebbs<br />

85.000.000 80.000.000 68 1.176.471 Seite<br />

62/116<br />

Ellmau<br />

72.515.729 77.573.533 126 615.663<br />

Brixlegg<br />

Kundl<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Kundl<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Wörgl<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Langkampfen<br />

Kundl<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Radfeld<br />

Kirchbichl<br />

Niederndorf<br />

Ebbs<br />

Wörgl<br />

Niederndorf<br />

Wörgl<br />

Radfeld<br />

Wörgl<br />

Schwoich<br />

96.000.000<br />

64.950.000<br />

68.536.000<br />

74.000.000<br />

66.000.000<br />

65.494.000<br />

65.300.000<br />

57.000.000<br />

60.000.000<br />

59.000.000<br />

58.700.000<br />

57.953.000<br />

53.400.000<br />

39.500.000<br />

41.635.241<br />

46.000.000<br />

37.057.000<br />

39.100.000<br />

38.500.000<br />

34.459.000<br />

30.000.000<br />

77.500.000<br />

77.498.000<br />

75.000.000<br />

72.000.000<br />

69.000.000<br />

67.809.000<br />

65.300.000<br />

65.028.332<br />

60.000.000<br />

59.000.000<br />

58.700.000<br />

57.953.000<br />

53.400.000<br />

48.500.000<br />

47.237.851<br />

47.000.000<br />

41.069.000<br />

39.100.000<br />

38.500.000<br />

37.432.000<br />

35.000.000<br />

15<br />

105<br />

1200<br />

220<br />

412<br />

433<br />

6<br />

200<br />

30<br />

102<br />

330<br />

244<br />

3<br />

138<br />

310<br />

150<br />

223<br />

12<br />

42<br />

65<br />

130<br />

5.166.667<br />

738.076<br />

62.500<br />

327.273<br />

167.475<br />

156.603<br />

10.883.333<br />

325.142<br />

2.000.000<br />

578.431<br />

177.879<br />

237.512<br />

17.800.000<br />

351.449<br />

152.380<br />

313.333<br />

184.166<br />

3.258.333<br />

916.667<br />

575.877<br />

269.231<br />

Seite 71<br />

Seite 53<br />

Seite<br />

107<br />

Seite 96<br />

gereiht nach Umsatz : Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren ; (4) Angaben lt. letztem Jahr: Die Ausgangsdaten des Kreditschutzverbandes<br />

bzw. des Rankings von 2016 wurden allen Unternehmen vorgelegt und von diesen überprüft. Sofern die Unternehmen Rückmeldung erstatteten, hat ECHO die von den Firmen angegeben Zahlen in das Ranking aufgenommen.<br />

Die Quelle der Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen bzw. der Fußnote zu entnehmen. Im Ranking scheinen nur Unternehmen auf, deren zentraler Firmensitz im Bezirk ist.


In jeder starken<br />

Verbindung steckt ein S.<br />

Durch die Bank stark.<br />

<strong>Kufstein</strong>, 19 x in der Region


Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

RANG 44–65<br />

<strong>2017</strong> 2016 Firmenname<br />

44<br />

45<br />

46<br />

47<br />

48<br />

49<br />

50<br />

51<br />

52<br />

53<br />

54<br />

55<br />

56<br />

57<br />

58<br />

59<br />

60<br />

48<br />

41<br />

43<br />

50<br />

42<br />

54<br />

57<br />

NEU<br />

56<br />

52<br />

45<br />

62<br />

61<br />

49<br />

60<br />

NEU<br />

55<br />

Berger Fahrzeugtechnik GmbH (1)<br />

Fahrzeugbau: Herstellung von Karosserien, Aufbauten und Anhängern; Einzelhandel<br />

mit Kraftwagenteilen, -zubehör; Konzern: Berger Beteiligungs-GmbH<br />

Zimmer Austria J. Zimmer Maschinenbau GmbH (1)<br />

Herstellung von digitalen Druckanlagen für die Textil- und Teppichveredelung<br />

Kleen-Tex Industries in Europa GmbH (1)<br />

Erzeugung von Logo- und Schmutzfangmatten; Exportanteil: 90 %; Daten<br />

bezogen auf Europa-Gruppe<br />

Finanz Invest Holding GmbH (1)<br />

Frachten-Brokerage, Finanzdienstleistungen, Immobilien, Beteiligungen<br />

Heavyteam-Spezialtransport GmbH (4)<br />

Güterbeförderung, Spezialtransporte und Spedition<br />

NUTZFAHRZEUGE LEASING AG (2)<br />

Leasing von PKW und LKW<br />

RECON Europe GmbH (1)<br />

Handel mit und Vermietung von modularen Raumlösungen; Exportanteil: 70 %;<br />

Umsatz Firmengruppe: REGROUP Holding GmbH (= Mutter), RECON Germany<br />

GmbH (= Tochter)<br />

Cargoways Logistik & Transport GmbH (1)<br />

Logistik und Transport<br />

Reisebüro Idealtours GmbH (1)<br />

Reiseveranstalter und Reisebüro mit Filialen in Nord- und Südtirol<br />

SPZ ZEMENTWERK EIBERG GMBH & CO KG (2)<br />

Zementprodukte<br />

Purzelbaum Handels-GmbH Zillertaler Trachtenwelt (1)<br />

Einzelhandel mit Textilien<br />

Kurz Fertigteilbau GmbH (1)<br />

Betonfertigteile; Exportanteil: 25 %; Firmengruppe: inkl. Tochterunternehmen<br />

SFW Salzburger Fertigteilwerk GmbH<br />

Hager Transportgesellschaft mbH (1)<br />

Transportunternehmen; Exportanteil: 90 %<br />

STADTWERKE KUFSTEIN GMBH (2)<br />

Vesorgung/Entsorgung, Strom, Wärme, Wasser, Abwasser, Kabel-TV, Internet,<br />

E-Installation, Abfallwirtschaft<br />

Firmengruppe Innotec Österreich (1)<br />

Groß- und Einzelhandel mit besonders hochwertigen, chemisch-technischen<br />

Produkten für gewerbliche Endverbraucher; Generalvertretung der Marke<br />

Innotec; Exportanteil: 1 %; Firmengruppe: Technikbedarf Hubert Obermayr e. U.,<br />

Innotec Automotive VertriebsgmbH, Innotec Industries VertriebsgmbH<br />

MOGUNTIA FOOD GmbH (2)<br />

Mahlen und Mischen von Gewürzen und Herstellung von technologischen<br />

Hilfsmitteln für das Fleischerhandwerk und die Fleischindustrie<br />

SPG Prints Austria GmbH (4)<br />

Herstellung von Lasergravursystemen für die Textil-, Teppich- sowie Verpackungsindustrie;<br />

Produktion von Galvano-Schablonen und Belieferung u. a. der<br />

Hygieneartikel- und Autozulieferindustrie; Exportanteil: 98 %<br />

Ort Umsatz 15 Umsatz 16 Ma 16 Ums./MA 16 Info<br />

Radfeld<br />

28.000.000 31.000.000 68 455.882<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

<strong>Kufstein</strong><br />

<strong>Kufstein</strong><br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Wörgl<br />

Ebbs<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Brixlegg<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Langkampfen<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Kirchbichl<br />

Kirchbichl<br />

Kirchbichl<br />

Langkampfen<br />

31.000.000<br />

30.000.000<br />

26.000.000<br />

30.000.000<br />

27.000.000<br />

22.843.000<br />

16.750.000<br />

25.000.000<br />

24.400.000<br />

28.600.000<br />

20.500.000<br />

22.000.000<br />

26.580.000<br />

22.369.369<br />

23.928.692<br />

23.000.000<br />

31.000.000<br />

30.815.050<br />

30.000.000<br />

30.000.000<br />

30.000.000<br />

28.149.000<br />

27.200.000<br />

26.300.000<br />

26.000.000<br />

25.624.000<br />

25.300.000<br />

25.000.000<br />

24.860.000<br />

24.022.468<br />

23.928.692<br />

23.000.000<br />

150<br />

390<br />

40<br />

49<br />

11<br />

36<br />

20<br />

55<br />

55<br />

124<br />

140<br />

20<br />

110<br />

96<br />

90<br />

110<br />

206.667<br />

79.013<br />

750.000<br />

612.245<br />

2.727.273<br />

781.917<br />

1.360.000<br />

478.182<br />

472.727<br />

206.645<br />

180.714<br />

1.250.000<br />

226.000<br />

250.234<br />

265.874<br />

209.091<br />

Seite 67<br />

61<br />

62<br />

63<br />

64<br />

65<br />

59<br />

NEU<br />

NEU<br />

71<br />

64<br />

Moguntia Werke Gewürzindustrie GmbH (2)<br />

Gewürzindustrie<br />

Geisler & Trimmel General Contractor GmbH (1)<br />

Generalunternehmen für Hochbau, insbesondere für Hotelbau<br />

Nothegger Systemlogistik GmbH (2)<br />

Transport- und Logistikdienstleistungen aller Art<br />

ALPEWA Metallproduktion GmbH (4)<br />

Herstellung und Vertrieb von Spenglerartikeln, inkl. Tochter in Deutschland 59<br />

MA; Exportanteil: 50 %; Alpewa inkl. Tochterunternehmen/D; kons. Umsatz<br />

Anthentic Logistik GmbH (1)<br />

Erbringung von Dienstleistungen für den Verkehr; Exportanteil: 98 %<br />

Kirchbichl<br />

Brixlegg<br />

Radfeld<br />

Kirchbichl<br />

Langkampfen<br />

22.500.000<br />

30.000.000<br />

22.500.000<br />

22.000.000<br />

20.000.000<br />

22.625.115<br />

22.500.000<br />

22.500.000<br />

22.000.000<br />

21.500.000<br />

2.513.902<br />

3.750.000<br />

gereiht nach Umsatz : Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren ; (4) Angaben lt. letztem Jahr: Die Ausgangsdaten des Kreditschutzverbandes<br />

bzw. des Rankings von 2016 wurden allen Unternehmen vorgelegt und von diesen überprüft. Sofern die Unternehmen Rückmeldung erstatteten, hat ECHO die von den Firmen angegeben Zahlen in das Ranking aufgenommen.<br />

Die Quelle der Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen bzw. der Fußnote zu entnehmen. Im Ranking scheinen nur Unternehmen auf, deren zentraler Firmensitz im Bezirk ist.<br />

9<br />

6<br />

115<br />

27<br />

21<br />

195.652<br />

814.815<br />

1.023.810


Diese und viele andere Kunden setzen auf unserer Know-how!<br />

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Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

RANG 66–87<br />

<strong>2017</strong> 2016 Firmenname<br />

66 44<br />

67<br />

68<br />

69<br />

70<br />

71<br />

72<br />

73<br />

74<br />

75<br />

76<br />

77<br />

78<br />

79<br />

80<br />

81<br />

82<br />

83<br />

84<br />

85<br />

86<br />

87<br />

NEU<br />

65<br />

67<br />

70<br />

68<br />

63<br />

69<br />

80<br />

73<br />

84<br />

NEU<br />

NEU<br />

74<br />

99<br />

93<br />

77<br />

79<br />

78<br />

NEU<br />

87<br />

NEU<br />

PRIMAGAZ GMBH (2)<br />

Handel mit Flüssiggas in Flaschen und Tanks, Gasinstallationen, Handel mit und<br />

Installation von Wärmepumpen, Energy Cabins, Solaranlagen und Blockheizkraftwerken<br />

Alpha Transport & Logstik GmbH (1)<br />

Speditionsunternehmen<br />

Willi Betz Güterfernverkehr GmbH (2)<br />

Güterbeförderung im Straßenverkehr<br />

AGER GMBH (1)<br />

Produktion Fleisch, Speck- und Wildspezialitäten<br />

STRASSER AUTOHAUS GESMBH (2)<br />

Einzelhandel mit Kraftwagen und Reparaturwerstätte<br />

Inntaler Transporte GmbH (1)<br />

Güterbeförderung im Straßenverkehr, Betrieb der Tankstelle Inntank in Thiersee;<br />

MA ohne Lehrling<br />

Alpina Food & Dairy Products GmbH (1)<br />

Milchtechnologie in Form eines Industriebetriebs; Exportanteil: 50 %<br />

DIETRICH LUFT+ KLIMA GmbH (4)<br />

Planung, Herstellung und Montage von Lüftungs- und Klimaanlagen; Exportanteil:<br />

10 %<br />

GKI Sanitär-VertriebsgmbH<br />

Georg Kantor Bad u. Wellness e. U. (1)<br />

Herstellung und Vertrieb von Sanitärprodukten (Bade-, Dusch- und Whirlwannen,<br />

Sanitärkeramik); Exportanteil: 70 %; Firmengruppe: GKI<br />

Privatquelle Gruber GmbH & Co KG (1)<br />

Gewinnung und Abfüllung natürlicher Mineralwasser, Fruchtsaftgetränke sowie<br />

Limonaden<br />

Machines Highest Mechatronic GmbH (1)<br />

Herstellung von Siebdruckmaschinen; Exportanteil: 99,9 %; Firmengruppe: Arioli<br />

Group, Italy<br />

Reha Zentrum Münster Betriebs-GmbH (2)<br />

Reha-Zentrum<br />

Bergbahnen Ellmau Going GmbH & Co Hartkaiserbahn KG (1)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />

GIESSWEIN WALKWAREN AG (2)<br />

Herstellung von gestrickten und gewalkten Stoffen für Bekleidung und Hausschuhe;<br />

Herstellung von Damen-, Herren-, Kinderoberbekleidung, Giesswein<br />

Home Collection<br />

Kufgem GmbH (1)<br />

IT-Dienstleistung (Hard- u. Software)<br />

Alpin Spedition GmbH (1)<br />

Spedition<br />

RIEDERS QUELLENBETRIEBE GMBH (1)<br />

Gewinnung und Abfüllung natürlicher Mineralwasser; Exportanteil: 30 %;<br />

Firmengruppe: Rieders Quellbetriebe<br />

TIRLOG Transport GmbH (1)<br />

Dienstleistungen im Verkehr; Exportanteil: 20 %<br />

Media Markt Wörgl TV-Hifi-Elektro GmbH (2)<br />

Einzelhandel mit elektronischen Geräten<br />

VS HOHLDIELEN WEST GMBH (2)<br />

Herstellung von Betonfertigteilen<br />

BERG- & SKILIFT HOCHSÖLL Gmbh & Co KG (2)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />

Bernhard E. GmbH & Co KG (2)<br />

Einzelhandel mit KFZ<br />

Ort Umsatz 15 Umsatz 16 Ma 16 Ums./MA 16 Info<br />

Kirchbichl<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Kundl<br />

Söll<br />

Reith<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Wörgl<br />

Kirchbichl<br />

Ebbs<br />

Brixlegg<br />

Erl<br />

Münster<br />

Ellmau<br />

Brixlegg<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Kirchbichl<br />

Münster<br />

Kirchbichl<br />

Wörgl<br />

Radfeld<br />

Söll<br />

Langkampfen<br />

29.347.364<br />

gereiht nach Umsatz : Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren ; (4) Angaben lt. letztem Jahr: Die Ausgangsdaten des Kreditschutzverbandes<br />

bzw. des Rankings von 2016 wurden allen Unternehmen vorgelegt und von diesen überprüft. Sofern die Unternehmen Rückmeldung erstatteten, hat ECHO die von den Firmen angegeben Zahlen in das Ranking aufgenommen.<br />

Die Quelle der Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen bzw. der Fußnote zu entnehmen. Im Ranking scheinen nur Unternehmen auf, deren zentraler Firmensitz im Bezirk ist.<br />

-<br />

20.000.000<br />

19.800.000<br />

18.000.000<br />

18.011.839<br />

20.000.000<br />

18.000.000<br />

14.600.000<br />

17.100.000<br />

13.600.000<br />

17.000.000<br />

10.620.944<br />

17.000.000<br />

13.974.889<br />

15.902.000<br />

15.380.000<br />

14.730.000<br />

14.761.224<br />

11.700.000<br />

14.500.000<br />

10.900.000<br />

21.410.745<br />

20.634.884<br />

20.000.000<br />

19.800.000<br />

19.790.145<br />

19.735.510<br />

19.000.000<br />

18.000.000<br />

17.600.000<br />

17.500.000<br />

17.050.000<br />

17.000.000<br />

16.852.570<br />

16.842.000<br />

16.500.000<br />

15.902.000<br />

15.900.000<br />

15.845.212<br />

15.790.600<br />

14.800.000<br />

14.500.000<br />

14.000.000<br />

59<br />

k.A.<br />

20<br />

100<br />

74<br />

14<br />

11<br />

100<br />

29<br />

75<br />

64<br />

173<br />

150<br />

110<br />

93<br />

31<br />

31<br />

20<br />

28<br />

65<br />

98<br />

26<br />

362.894<br />

-<br />

1.000.000<br />

198.000<br />

267.434<br />

1.409.679<br />

1.727.273<br />

180.000<br />

606.897<br />

233.333<br />

266.406<br />

98.266<br />

112.350<br />

153.109<br />

177.419<br />

512.968<br />

512.903<br />

792.261<br />

563.950<br />

227.692<br />

147.959<br />

538.462<br />

Seite<br />

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Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

RANG 88–100<br />

<strong>2017</strong> 2016 Firmenname<br />

88 81 STOLL REISEN INT GMBH & CO KG (2)<br />

Reisebüros, Busbetrieb<br />

89 82 STADTWERKE WOERGL GMBH (4)<br />

Elektrizitätserzeugung, Stromverteilnetzbetrieb, Stromhandel, Wasserversorgung,<br />

Abwasserentsorgung, Abfallwirtschaft, Wärmecontracting, Stadtwärme<br />

Wörgl, IT (LWL, Serverhousing, Internet)<br />

90 86 Tyrol Crystal Handels-GmbH (2)<br />

Großhandel mit keramischen Erzeugnissen, Glaswaren und Reinigungsmitteln<br />

91 94 Hans Brunner GmbH (1)<br />

Einzelhandel mit Kraftwagen, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen<br />

92 88 Bergbahn Scheffau GmbH & Co KG (4)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />

93 89 PROFIPAC VERPACKUNG GMBH (2)<br />

Produktion und Handel von flexibler Verpackung aus Kunststoff und Papier und<br />

technischen Produkten<br />

94 83 Transped Immofinanz GmbH (1)<br />

Immobilien, Finazierung, LKW-Tankstelle<br />

95 92 Fachhochschule <strong>Kufstein</strong> Tirol Bildungs-GmbH (4)<br />

Bildung; FH <strong>Kufstein</strong> Tirol Privatstiftung, Umsatz 2016: 13,4 Mio. Euro<br />

96 97 VIVEA Gesundheit Bad Häring GmbH (2)<br />

Kur-Hotellerie<br />

97 NEU Logsystems GmbH (1)<br />

Spedition; Exportanteil: 90 bis 95 %<br />

98 96 Bioenergie <strong>Kufstein</strong> GmbH (3)<br />

Energieversorger<br />

99 95 TRANSALPINA FRACHT GMBH (3)<br />

Spedition, sonstige Verkehrsvermittlung<br />

100 75 SPONTEX Logistics GmbH (1)<br />

Transportunternehmen<br />

Ort Umsatz 15 Umsatz 16 Ma 16 Ums./MA 16 Info<br />

Söll<br />

14.000.000 14.000.000 10 1.400.000<br />

Wörgl<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Kirchbichl<br />

Scheffau<br />

Kirchbichl<br />

Wörgl<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Bad Häring<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Langkampfen<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

13.755.000<br />

13.500.000<br />

12.305.547<br />

13.200.000<br />

13.000.000<br />

13.645.000<br />

12.700.000<br />

12.366.255<br />

11.412.561<br />

12.300.000<br />

12.300.000<br />

16.136.582<br />

13.755.000<br />

13.500.000<br />

13.280.000<br />

13.200.000<br />

13.200.000<br />

13.173.000<br />

12.700.000<br />

12.500.000<br />

12.360.055<br />

12.300.000<br />

12.300.000<br />

12.045.907<br />

52<br />

k.a.<br />

44<br />

140<br />

12<br />

6<br />

114<br />

160<br />

6<br />

k.A.<br />

k.A.<br />

12<br />

264.519<br />

-<br />

301.818<br />

-<br />

1.100.000<br />

2.195.500<br />

111.404<br />

78.125<br />

2.060.009<br />

-<br />

-<br />

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DAS MASSIVHOLZHAUS | PROMOTION<br />

Fotos: DMH<br />

Massive Vorteile<br />

Individuelle Projekte mit dem Rohstoff der Zukunft auf<br />

massivem Niveau – ein Massivholzhaus zu bauen,<br />

bringt zahlreiche Vorteile.<br />

Keine Einschränkungen. Architektonisch bietet die Massivholzbauweise alle Möglichkeiten.<br />

Den Traum von den eigenen<br />

vier Wänden haben viele TirolerInnen.<br />

Neben den „klassischen“<br />

Baumethoden, wie Beton oder<br />

Ziegel, besticht besonders ein Baustoff<br />

aufgrund seiner zahlreichen Vorteile:<br />

Holz. Es ist nicht nur der älteste und wertvollste<br />

Rohstoff – sondern auch der Rohstoff<br />

der Zukunft. Durch technische Hilfe<br />

kann dieser Baustoff heute wieder in den<br />

Mittelpunkt gerückt werden. CLT-Massivholzelemente<br />

(Cross Laminated Timber)<br />

werden aus mindestens drei Lagen kreuzweise<br />

verklebter Einschichtplatten hergestellt.<br />

Diese mehrschichtigen Massivholzplatten<br />

bestehen aus mehreren Lagen<br />

und werden mit umweltfreundlichem<br />

Klebstoff vereint. Will man in Tirol sein<br />

Eigenheim mit Holz bauen, ist der erste<br />

Ansprechpartner „Das Massivholzhaus“.<br />

Unter dieser Dachmarke haben sich 170<br />

vertraglich gebundene Zimmer-Partnerbetriebe<br />

in Österreich, Deutschland und<br />

Italien zu dem inzwischen größten Zimmereikooperationsverband<br />

Mitteleuropas<br />

zusammengeschlossen. „Wir haben<br />

uns dem Thema Bauen mit Massivholz<br />

verschrieben und glauben an eine nachhaltige<br />

und ressourcenschonende Bauweise,<br />

sowohl im öffentlichen als auch im<br />

privaten Bereich“, erklärt Michael Egger,<br />

Geschäftsführer der in <strong>Kufstein</strong> ansässigen<br />

DMH Handels GmbH.<br />

Der Zukunftsbaustoff ist gefragt, denn<br />

die Vorteile liegen klar auf der Hand. Von<br />

dem natürlich nachhaltigen Stoff wächst in<br />

Österreich alle 40 Sekunden soviel nach,<br />

dass ein neues Holzhaus gebaut werden<br />

kann. Mit dem wachsenden gesellschaftlichen<br />

Bewusstsein für Ressourcenschonung<br />

und den gleichzeitigen technischen<br />

Entwicklungen ist es heute möglich, ein<br />

nachhaltiges Produkt auf höchsten Qualitäts-<br />

und Lebensstandards zu präsentieren.<br />

Die Produktion unterliegt strengen<br />

externen Kontrollen, die ein qualitativ<br />

hochwertiges Produkt garantieren. „Zudem<br />

werden unsere Partnerbetriebe in<br />

Theorie und Praxis entsprechend geschult,<br />

damit Bauherren sicher sein können,<br />

dass die Bauqualität – egal, wo gebaut<br />

wird – auf höchstem Niveau bleibt.“<br />

Gebaut wird ausschließlich nach<br />

Kundenwünschen. Im ersten Quartal<br />

dieses Jahres verzeichnete DMH eine<br />

Absatzsteigerung von 25 Prozent. „Jedes<br />

Bauvorhaben von ‚Das Massivholz‘ ist<br />

ein individuelles Projekt. Planunterlagen,<br />

CLT – DIE VORTEILE<br />

CLT (Cross Laminated Timber)<br />

bietet massive Vorteile:<br />

• Positive CO 2<br />

-Bilanz<br />

• Ökologische, nachhaltige Bauweise<br />

• Leichter als Beton oder Ziegel<br />

• Beste Dämmeigenschaften<br />

• Hervorragendes Brandschutzverhalten<br />

• Kurze Errichtungszeit, einfache<br />

Montage und hoher Vorfertigungsgrad<br />

• Beste Statikeigenschaften und<br />

trockene Bauweise<br />

• Erdbebensichere Bauweise<br />

• Bis zu zehn Prozent mehr Wohnfläche<br />

durch Einsatz von CLT<br />

• Behagliches und gesundes Raumklima<br />

• Aufgrund geringen Eigengewichts<br />

und hoher Festigkeit sowie<br />

einfacher Anschlussdetails prädestiniert<br />

für Aufstockungen und<br />

Anbauten<br />

die ursprünglich für einen Ziegelmassivbau<br />

erstellt wurden, werden durch die<br />

Experten optimiert und für die Massivholzbauweise<br />

adaptiert“, weiß Egger. Die<br />

Massivholzbauweise ist an kein Rastermaß<br />

gebunden, und so entstehen durch<br />

die großformatigen, formstabilen Platten<br />

auch individuelle, aufwändige Bauwerke<br />

leicht und schnell. Der Kunde selbst kann<br />

Pläne und Vorschläge einbringen und oft<br />

entstehen so einzigartige und kreative<br />

Projekte.<br />

KONTAKT<br />

DMH – Das Massivholzhaus<br />

Hans-Reisch-Straße 12, 6330 <strong>Kufstein</strong><br />

Telefon: +43 (0)5372 72138<br />

Mail: office@dasmassivholzhaus.com<br />

www.dasmassivholzhaus.com<br />

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Die Geschäftsführer<br />

der <strong>Top100</strong> Unternehmen<br />

im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

1. Sandoz GmbH ard van der Meij, Franz Stumpf,<br />

A<br />

andrea Rothmaler, Konrad Schaefer<br />

2. MONTANWERKE BRIXLEGG AG Vorstand: Mag. Gabriele Punz-Praxmarer,<br />

Vorstand: Bernhard Franz Uldrian<br />

3. BODNER HANS ING. BAU-GMBH & Co KG Mag. Ing. Thomas Bodner, Ing. Helmut<br />

B<br />

bodner, KR Ing. Hans Bodner, KR Helmut 10<br />

B<br />

bodner<br />

Markus Ley und Bernhard Ebner<br />

Berger Logistik, Wörgl<br />

4. Unterberger Gruppe KR Fritz Unterberger, Gerald Unterberger,<br />

M<br />

mag. Dieter Unterberger, Fritz<br />

Unterberger Jun., Josef Gruber<br />

17. ACHLEITNER FRANZ Fahrzeugbau<br />

und Reifenzentrum GmbH<br />

5. VIKING GmbH dr. Peter Pretzsch<br />

04 90 05<br />

V. li. hinten: Josef Feichtner, Fritz Unterberger, Josef Gruber Peter Pretzsch<br />

vorn: Gerald Unterberger, Dieter Unterberger, Fritz Unterberger<br />

Jun. <br />

Viking GmbH, Langkampfen<br />

Unterberger Gruppe, <strong>Kufstein</strong><br />

6. Riedel Glas Gruppe maximilian Riedel, Ing. Georg Riedel<br />

7. Unterer Gruppe Josef Unterer<br />

8. Transped Holding GmbH Claudia Auer-Berger<br />

9. Transped Europe GmbH Reinhard Winkler, Hans-Peter Hager<br />

10. Berger Logistik GmbH bernhard Ebner, Markus Ley<br />

11. MWS Industrieholding Josef Stiegler, Detlef Buchmann<br />

12. TTC Trade and Consulting GmbH Bernd Mair, Viktor Nevedrov<br />

13. Coveris Flexibles Austria GmbH Philipe Langelier,<br />

Site Coordinator: Peter Gwiggner<br />

14. Wegscheider Unternehmensgruppe Alois Wegscheider, Nicole Wegscheider<br />

15. Hochstaffl Holding AG KR Johann Hochstaffl<br />

16. Morandell International GmbH Mag. Rudolf Morandell, KR Peter<br />

M<br />

morandell<br />

Franz Achleitner, Helmut Achleitner<br />

18. Künig GmbH mag. Engelbert Künig, Romana Künig<br />

19. VERTEX GmbH markus Rauscher, Matthias Wallmann<br />

20. Top Logistik GmbH Toni Huter, Andreas Lechner (Prok.)<br />

21. TIROLIA SPEDITION GMBH michael Lukasser<br />

22. Travel Partner Group michael Poot, Norbert Witting<br />

23. RISSBACHER WALTER GMBH Walter Rissbacher, Beate Rissbacher<br />

24. Fercam Austria GmbH Christian Jarnig, Hannes Baumgartner<br />

25. A.ö. Bezirkskrankenhaus <strong>Kufstein</strong> Dr. Wolfgang Schoner, Prim. Univ.-<br />

17 21<br />

Helmut Achleitner<br />

Michael Lukasser<br />

Achleitner Franz Fahrzeugbau Tirolia Spedition, Ebbs<br />

und Reifenzentrum, Wörgl<br />

16<br />

Rudolf Morandell und Peter Morandell<br />

Morandell International, Wörgl<br />

D<br />

doz. Dr. Carl Miller, DGKS Alexandra<br />

Lambauer, MBA<br />

26. Traktorenwerk Lindner GmbH KR Mag. Hermann Lindner<br />

27. Pirlo GmbH & Co KG Rainer Carqueville, Wolfgang Schauer<br />

28. TOM TAILOR Gruppe Christian Schreder,<br />

Thomas Dresesendörfer<br />

29. INNTALER LOGISTIK PARK GMBH Thomas Rinnerhofer<br />

30. Anita Dr. Helbig GmbH Georg Weber-Unger<br />

31. METRON HANDEL GMBH doris Mitterer<br />

22<br />

Michael Poot<br />

Travel Partner, Ellmau<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 57


top 100 KUFSTEIN | interview<br />

32. Aqipa GmbH Ing. Christian Trapl<br />

33. Freudenberg Sealing<br />

Technologies Austria<br />

Wolfgang Schachermayr,<br />

anton Haidacher<br />

34. Besi Austria GmbH Gottfried Mühlegger<br />

35. Haya International Trading OG Raphael Leebmann<br />

36. Wilhelm Gronbach GmbH & Co KG Dipl. Ing. (FH) Alexander Weweck,<br />

D<br />

dipl.-Ing. Wilfried Gronbach<br />

43 45<br />

Anton Rieder<br />

Anton Naschberger<br />

Rieder Bau, Schwoich<br />

Zimmer Austria J. Zimmer Maschinenbau, <strong>Kufstein</strong><br />

24<br />

Christian Jarnig<br />

Fercam Austria, Kundl<br />

Alexander Weweck<br />

Wilhelm Gronbach, Niederdorf<br />

27<br />

Rainer Carqueville, Wolfgang Schauer<br />

Pirlo, <strong>Kufstein</strong><br />

37. 3con Anlagenbau GmbH Ing. Hannes Auer<br />

38. RIEDHART Handels GmbH mag. Armin Riedhart<br />

39. Kathrein Mobilcom Austria Ges.m.b.H Othmar Sappl<br />

40. INTERCHIM AUSTRIA GMBH KR Joseg Höger<br />

41. STARK INTERNATIONALE TRANSPORTE GMBH Ewald Stark<br />

42. Sonder Transport Service GmbH Markus Auer, Thomas Schnaiter<br />

43. Rieder Baugesellschaft mbH & Co KG Dipl.-Ing. Anton Rieder<br />

44. Berger Fahrzeugtechnik GmbH Bastian Litterscheid<br />

45. Zimmer Austria J. Zimmer<br />

Maschinenbau GmbH<br />

Ing. Anton Naschberger<br />

46. Kleen-Tex Industries in Europa GmbH Dr. Jürgen Teubenbacher<br />

47. Finanz Invest Holding GmbH Johann Kirchmair, Claus Huter<br />

48. Heavyteam-Spezialtransport GmbH Christian Werlberger<br />

49. NUTZFAHRZEUGE LEASING AG Vorstand: Michael Hochstaffl<br />

50. RECON Europe GmbH René Wurzer<br />

51. Cargoways Logistik & Transport GmbH Michael Duben, Stefan Fragner<br />

52. Reisebüro Idealtours GmbH Susanne Neuhauser, Christof Neuhauser<br />

53. SPZ ZEMENTWERK EIBERG GMBH & CO KG Dipl.-Kfm. Gerhard Godl, Dipl.-Ing.<br />

A<br />

36 37 38<br />

Hannes Auer<br />

3con Anlagenbau, Ebbs<br />

anton Bartinger, Dipl.-Ing. Mike<br />

Edelmann<br />

Armin Riedhart<br />

RIEDHART Handel, Wörgl<br />

54. Purzelbaum Handels-GmbH<br />

Zillertaler Trachtenwelt<br />

Thomas Dims<br />

55. Kurz Fertigteilbau GmbH Mag. Thomas Bodner<br />

56. Hager Transportgesellschaft mbH David Hager, Sebastian Hager<br />

57. STADTWERKE KUFSTEIN GMBH Ing. Markus Atzl, Wolfgang<br />

Gschwentner<br />

58. Firmengruppe Innotec Österreich Hubert Obermayr<br />

59. MOGUNTIA FOOD GmbH dr. Leebmann Raphael, Buchholz<br />

M<br />

marc, Luithlen Wolfgang, Mag.<br />

Tonauer Johannes<br />

60. SPG PRINTS AUSTRIA GMBH dI Arnoldus Bouwmeester<br />

61. MOGUNTIA WERKE GEWÜRZINDUSTRIE Robert Huber, Ralph Buchholz,<br />

GMBH<br />

mag. Johannes Tonauer<br />

62. Geisler & Trimmel General<br />

Contractor GmbH<br />

Erich Geisler<br />

47 50 51<br />

Johann Kirchmair René Wurzer<br />

Michael Duben, Stefan Fragner<br />

Finanzinvest Holding, <strong>Kufstein</strong> RECON Europe GmbH, Ebbs Cargoways Logistik & Transport, <strong>Kufstein</strong><br />

63. Nothegger Systemlogistik GmbH Thomas Scheiring<br />

64. ALPEWA Metallproduktion GmbH Johannes Gassner,<br />

Walter Niederfriniger<br />

65. Anthentic Logistik GmbH Markus Bellinger<br />

66. PRIMAGAZ GMBH Kerstin Büdel<br />

67. Alpha Transport & Logstik GmbH Greiderer Harald<br />

68. Willi Betz Güterfernverkehr GmbH Thomas Willi Betz,<br />

Hubert Spitzenstätter<br />

69. AGER GMBH Josef Ager<br />

70. STRASSER AUTOHAUS GMBH Wolfgang Wurm, Martin Ungericht<br />

71. Inntaler Transporte GmbH Markus Stegmayr<br />

72. Alpina Food & Dairy Products GmbH Sebastian Wimmer, MBA<br />

73. DIETRICH LUFT+ KLIMA GmbH Ing. Anton Wörgötter<br />

74. GKI Sanitär-VertriebsgmbH<br />

Georg Kantor Bad und Wellness e. U.<br />

Georg Kantor<br />

58<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


75. Privatquelle Gruber GmbH & Co KG Dipl.-Ing. Günther Gruber,<br />

M<br />

mag. Dr. Hermann Gruber<br />

76. Machines Highest Mechatronic GmbH Dr. Carmelo Zocco, Prok. Thomas<br />

Fröhlich<br />

77. Reha Zentrum Münster Betriebs-GmbH Dipl.-Ing. Berndt Martetschläger,<br />

M<br />

mag. Stefan Günther<br />

78 80<br />

Klaus Exenberger<br />

Christian Mayer<br />

Bergbahnen Ellmau Going, Kufgem, <strong>Kufstein</strong><br />

Hartkaiserbahn<br />

81<br />

Christian Schoner<br />

Alpin Spedition, Kirchbichl<br />

58 65 67<br />

Hubert Obermayr Markus Bellinger<br />

Innotec Österreich, Kirchbichl Anthentic Logistik, Langkampfen<br />

Harald Greiderer<br />

Alpha Transport & Logstik, <strong>Kufstein</strong><br />

78. Bergbahnen Ellmau Going GmbH & Co<br />

Hartkaiserbahn KG<br />

Klaus Exenberger<br />

79. GIESSWEIN WALKWAREN AG Vorstand: Ing. Johannes Giesswein<br />

80. Kufgem GmbH mag. (FH) Christian Mayer<br />

81. Alpin Spedition GmbH Christian Schoner<br />

82. RIEDERS QUELLENBETRIEBE GMBH Alois Rieder, Prok. Robert Schausberger<br />

83. TIRLOG Transport GmbH Robert Wohleb, Michael Wohleb<br />

84. Media Markt Wörgl GmbH Jäger Simon<br />

85. VS HOHLDIELEN WEST GMBH Mag. Ing. Hannes Kronthaler, Helmut<br />

O<br />

oberndorfer<br />

86. BERG- & SKILIFT HOCHSÖLL Gmbh & Co KG Walter Eisenmann<br />

87. Bernhard E. GmbH & Co KG Erwin Bernhard<br />

88. STOLL REISEN INT GMBH & CO KG Mag. Clemens Stoll<br />

89. STADTWERKE WOERGL GMBH Mag. Reinhard Jennewein<br />

90. Tyrol Crystal Handels-GmbH Ing. Georg Riedel<br />

91. Hans Brunner GmbH Hans-Peter Brunner<br />

92. Bergbahn Scheffau GmbH & Co KG Christine Haselsberger, KB Johann<br />

Haselsberger<br />

93. PROFIPAC VERPACKUNG GMBH Mayer Peter<br />

94. Transped Immofinanz GmbH Hans-Peter Hager, Reinhard Winkler<br />

95. FH <strong>Kufstein</strong> Tirol Bildungs-GmbH Thomas Madritsch<br />

96. VIVEA Gesundheit Bad Häring GmbH Mag. Engelbert Künig, Mag. Leopold<br />

Höfinger<br />

97. Logsystems GmbH Carsten Branscheid, Rainer Lanzinger<br />

98. Bioenergie <strong>Kufstein</strong> GmbH Ing. Markus Atzl, Ing. Hermann Unsinn<br />

99. TRANSALPINA FRACHT GMBH Günter Berger<br />

100. SPONTEX Logistics GmbH Christoph Gruber<br />

69 71 74<br />

Josef Ager<br />

Ager, Söll<br />

Markus Stegmayr<br />

Inntaler Transporte,<br />

<strong>Kufstein</strong><br />

Georg Kantor<br />

GKI Sanitär, Ebbs<br />

83 95<br />

Michael Wohleb<br />

Thomas Madritsch<br />

Tirlog, Kirchbichl<br />

FH <strong>Kufstein</strong><br />

97<br />

Carsten Branscheid<br />

Logsystems, <strong>Kufstein</strong>


Top-Arbeitgeber<br />

im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

Arbeitgeber. ECHO hat renommierte Unternehmen im Bezirk gefragt,<br />

warum gerade ihr Unternehmen den richtigen Arbeitsplatz bietet.<br />

LKW WALTER<br />

520 MitarbeiterInnen arbeiten am Standort in<br />

<strong>Kufstein</strong>. Seit der Gründung des Standorts <strong>Kufstein</strong><br />

im Jahr 1968 wächst LKW WALTER jedes<br />

Jahr kontinuierlich. Auch für die kommenden<br />

Jahre ist ein weiterer Ausbau des Mitarbeiterstands<br />

geplant. Mehr als 50 MitarbeiterInnen<br />

und PraktikantInnen nehmen jährlich am<br />

Ausbildungsprogramm „Train the Winner“ teil. Gute Erfahrungen hat LKW WALTER mit<br />

Absolventen der Berufsbildenden Höheren Schulen wie auch der FHs und Unis gemacht.<br />

Das Unternehmen sucht MitarbeiterInnen, die gern organisieren, wirtschaftliches interesse<br />

haben, Kommunikations- und Sprachtalent aufweisen und Teamgeist und Verantwortung<br />

in ihrem Berufsleben einbringen möchten.<br />

Warum LKW WALTER? Optimale Unterstützung beim Berufseinstig, eine interessante, abwechslungsreiche<br />

Tätitkeit in der internationalen Transport-Logistik, angenehmes Betriebsklima<br />

und kooperativer Führungsstil. Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, Aus- und<br />

Weiterbildung. Mehr Informationen auf Seite 82.<br />

jobs.lkw-walter.com<br />

3Con<br />

340 MitarbeiterInnen sind im Ebbser<br />

Anlagenbauunternehmen tätig. Das innovative<br />

Unternehmen wächst und baut<br />

den Mitarbeiterstand stetig aus.<br />

Das Unternehmen bildet derzeit 15<br />

Lehrlinge aus.<br />

Warum 3Con? Ein innovatives, topmodernes,<br />

dynamisches und erfolgreiches<br />

Unternehmen, das weltweit<br />

agiert, bietet jedem Mitarbeiter die<br />

Chance, Teil dieser Erfolgsgeschichte zu<br />

sein. Aufgrund der attraktiven Entlohnung,<br />

dem spannenden Aufgabengebiet<br />

in der Automobilbranche bietet das<br />

Unternehmen interessante Arbeitplätze<br />

mit Zukunft. www.3con.com<br />

Rieder Bau<br />

135 MitarbeiterInnen, Tendenz steigend.<br />

Das Unternehmen bildet derzeit zwölf<br />

Lehrlinge aus.<br />

Warum Rieder Bau? Das Unternehmen<br />

ist Pionier im Bereich des digitalen Handwerks<br />

und bietet spannende Aufgaben,<br />

gute Unterstützung und Ausbildung und<br />

ein tolles, motiviertes Team.<br />

<br />

www.riederbau.at<br />

Chemgineering<br />

Technology<br />

41 Mitarbeiter sind derzeit beschäftigt, an<br />

allen Standorten wird Personal aufgebaut.<br />

Fachkräfte am Arbeitsmarkt zu finden, ist<br />

allerdings schwierig.<br />

Warum Chemgineering Technology ?<br />

Das Unternehmen bietet Sicherheit und<br />

gute Aufstiegschancen und die Vorteile eines eigentümergeführten Unternehmens mit<br />

gesundem Wachstum. <br />

www.chemgineering.com<br />

VIKING<br />

414 MitarbeiterInnen und sieben<br />

Lehrlinge (ab 1. 9. <strong>2017</strong>: zehn Lehrlinge)<br />

werden derzeit beschäftigt.<br />

Das Unternehmen geht von einem<br />

weiteren konstanten Wachstum<br />

und Ausbau der Arbeitsplätze aus.<br />

Warum Viking? Das Unternehmen bietet verschiedene Arbeitszeitmodelle,<br />

interne und externe Weiterbildungsmöglichkeiten, ein familiäres Umfeld, einen<br />

sicheren Arbeitsplatz, attraktive Zusatzleistungen (z. B. Fahrkostenzuschuss,<br />

Mitarbeiterrabatte, Sport- und Gesundheitsangebote, Betriebskantine etc.).<br />

Spannende Tätigkeiten in einem erfolgreichen Unternehmen. jobs.viking.at<br />

Porsche <strong>Kufstein</strong><br />

50 MitarbeiterInnen und vier Lehrlinge werden<br />

derzeit beschäftigt. Nachdem es im Bezirk viele KFZ-<br />

Betriebe gibt, ist die Mitarbeitersuche nicht immer<br />

einfach, vor allem weil das Unternehmen stetig<br />

Personal aufbaut.<br />

Warum Porsche <strong>Kufstein</strong>? Das Unternehmen bietet<br />

qualifizierte Ausbildung, sehr gute Aufstiegsmöglichkeiten<br />

und einen sicheren Arbeitsplatz in einem<br />

bekannten Unternehmen. <br />

<br />

www.porschekufstein.at<br />

60<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


Die Montanwerke Brixlegg haben<br />

als einziger österreichischer Kupfererzeuger<br />

mit einem Exportanteil von über 80 % große<br />

Bedeutung für die heimische Wirtschaft.<br />

Raiffeisen<br />

Bezirksbank <strong>Kufstein</strong><br />

204 Mitarbeiter arbeiten im Bezirk <strong>Kufstein</strong> für die erfolgreiche Bank.<br />

Warum Raiffeisen <strong>Kufstein</strong>? Das Unternehmen freut sich über seinen guten Ruf und<br />

bietet MitarbeiterInnen Weiterbildung, gutes Betriebsklima, Sicherheit, Sozialleistungen<br />

und Flexibilität. Durch die Größe der Bank gibt es Aufstiegschancen und abwechslungsreiche<br />

Tätigkeiten. <br />

www.rbk.at<br />

eurogast Riedhart<br />

155 MitarbeiterInnen und sieben Lehrlinge werden<br />

derzeit beschäftigt.<br />

Warum Eurogast? Das Unternehmen bietet<br />

Sozialleistungen, einen sicheren Arbeitsplatz,<br />

positive Weiterentwicklung und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

www.riedhart.at<br />

Obholzer &<br />

Partner<br />

Steuerberatung<br />

Das <strong>Kufstein</strong>er Unternehmen ist seit 1960<br />

für lokale, nationale und internationale<br />

Kunden tätig.<br />

Derzeit sind 25 MitarbeiterInnen beschäftigt,<br />

Tendenz steigend.<br />

Friedrich Obholzer berichtet von den<br />

Schwierigkeiten, in einem gesättigten<br />

Markt gute MitarbeiterInnen zu finden.<br />

Warum OBHOLZER & PARTNER? Das<br />

Unternehmen sucht qualifizierte Mitarbeiter<br />

und bietet neben Sicherheit und<br />

finanzieller Erfolgskomponenten auch<br />

selbstständiges Arbeiten in einem motivierten<br />

Team. www.obholzer-wt.at<br />

Montanwerke Brixlegg<br />

290 Mitarbeiterinnen<br />

und<br />

sechs Lehrlinge<br />

sind derzeit im<br />

Unternehmen<br />

beschäftigt. Der<br />

Facharbeitermangel<br />

geht auch an<br />

MontanWErKE BrixlEgg aKtiEngEsEllschaft<br />

Das UntErnEhMEn<br />

den Montanwerken nicht spurlos vorbei und gestaltet die Mitarbeitersuche<br />

oftmals als Herausforderung.<br />

Warum Montanwerke Brixlegg? Der Traditionsbetrieb ist stolz auf<br />

sein gutes Betriebsklima und bietet Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />

interessante Aufgabenstellungen sowie Förderung und Ausbildung der<br />

Mitarbeiter. www.montanwerke-brixlegg.com/karriere<br />

Riedel Glas<br />

1200 MitarbeiterInnen arbeiten<br />

für RIEDEL Glas, elf Lehrlinge<br />

werden derzeit ausgebildet.<br />

Gerade im technischen Bereich<br />

ist es eine Herausforderung,<br />

geeignete MitarbeiterInnen zu<br />

finden.<br />

WARUM RIEDEL GLAS? Das<br />

Unternehmen bietet einen<br />

sicheren Arbeitplatz, Weiterbildung,<br />

interessante Tätigkeit und<br />

überdurchschnittliche Bezahlung.<br />

www.riedel.com<br />

Travel Partner<br />

125 Mitarbeiter arbeiten beim Incoming<br />

Profi in Ellmau.<br />

Drei Lehrlinge werden derzeit ausgebildet.<br />

Das Unternehmen wird in nächster<br />

Zeit neue MitarbeiterInnen einstellen<br />

und baut stetig aus.<br />

WARUM TRAVEL PARTNER? Ein<br />

international tätiges Unternehmen<br />

bietet viele Möglichkeiten.<br />

www.travel-partner.com<br />

WAS wünschen SICH<br />

ERFOLGREICHE<br />

UNTERNEHMEN VON<br />

DER POLITIK?<br />

!<br />

ECHO fragte Unternehmen aus dem<br />

Bezirk, was sie sich von der Politik<br />

erwarten und welche Maßnahmen besonders<br />

wichtig sind.<br />

• Steuern- und Abgabensenkung sowohl für<br />

Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer<br />

• Arbeitszeitflexibilisierung<br />

• Überregulierungen abschaffen<br />

• mehr Investitionen in das<br />

Ausbildungswesen<br />

• Förderung und Werbung für technische<br />

Berufe<br />

• Attraktivität der klassichen Lehre<br />

weiter steigern<br />

• Etablierung des Modells „Duales<br />

Studium“<br />

• Vorbereitung aktueller und künftiger Arbeitnehmergenerationen<br />

auf die Themen Digitalisierung<br />

und industrie 4.0<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 61


Bei Tirolia in Ebbs gehören Spaß und Freude in einem von Freundschaft und Dynamik geprägten Team zum Arbeitsalltag.<br />

Konzept einer Speedition<br />

Die Tirolia ist eine internationale Spedition mit Sitz in Ebbs, die Transportleistungen<br />

in ganz Europa abwickelt. Den Kunden stehen dabei Transportberater<br />

zur Seite, die in über zehn Sprachen ihre Projekte zügig und verlässlich<br />

abwickeln. Besonders für junge, motivierte Menschen hat das Unternehmen<br />

eine ganze Menge zu bieten.<br />

Was machen Transportmanager<br />

bei Tirolia konkret?<br />

Ganz einfach, sie sind für<br />

bestimmte Transportverbindungen in<br />

Europa verantwortlich, beispielsweise<br />

von Portugal nach Skandinavien. Dafür<br />

kaufen sie bei Frachtunternehmen<br />

Raum auf deren LKW ein und suchen<br />

in diesen Regionen Kunden, denen<br />

sie diese Transportmöglichkeiten weiterverkaufen.<br />

Anschließend betreuen<br />

Transportmanager auch den gesamten<br />

Transport – von der Abholung bis<br />

zur Zustellung. Was auf den ersten<br />

Blick recht banal klingt, ist einer der<br />

abwechslungsreichsten Berufe überhaupt.<br />

Man telefoniert jeden Tag mit<br />

ganz unterschiedlichen Menschen<br />

und steht ständig vor neuen Herausforderungen.<br />

Logisch: Ein Kunde, der<br />

Stahlträger verschickt, hat ganz andere<br />

Anforderungen als einer, der Dessous<br />

transportieren möchte. Langeweile ist<br />

in der Transport- und Logistikbranche<br />

ein Fremdwort.<br />

Berufseinstieg mit Biss<br />

Um im Beruf aufgehen zu können, sind<br />

einige Eigenschaften notwendig. Dazu<br />

gehört etwa kaufmännisches Geschick,<br />

denn ein Transportmanager verhandelt<br />

auf den von ihm betreuten Routen die<br />

Preise im Einkauf wie im Verkauf und<br />

schließt mit den Kunden Verträge ab.<br />

Kontaktfreude ist eine weitere Eigenschaft,<br />

die in diesem Beruf unerlässlich<br />

ist. Die Akquise neuer Kunden ist einer<br />

der wichtigsten Aspekte im Beruf.<br />

„Aber keine Angst, wir haben ein sehr<br />

klares System und wir trainieren die<br />

Verkaufsfähigkeiten laufend. Das hat<br />

nichts mit Keilen zu tun, sondern mit<br />

einem guten Gefühl für die Bedürfnisse<br />

unserer Kunden. Wer bei uns anfängt,<br />

lernt die Kunst des Verkaufens von<br />

Grund auf“, sagt Geschäftsführer Michael<br />

Lukasser.<br />

In einer Branche, wo länderübergreifend<br />

Waren von A nach B transportiert<br />

werden müssen, ist die Kenntnis<br />

mindestens einer Fremdsprache ein<br />

weiteres Kriterium. „In unserem Büro<br />

erklingt ein bunter Sprachenmix. Die<br />

eine Kollegin verhandelt gerade auf<br />

Italienisch, am Tisch daneben hört man<br />

Ungarisch, dort Französisch und hier<br />

Englisch. Aber keine Angst, es müssen<br />

keine hochtrabenden Gedichte<br />

in einer Fremdsprache interpretiert<br />

werden, sondern mit ganz normalen<br />

Leuten der Transportalltag organisiert.<br />

Wer Grundkenntnisse in einer Sprache<br />

hat und sich was traut, ist in der Regel<br />

Foto: Tirolia


TIROLIA SPEDITION | PROMOTION<br />

sehr gut unterwegs“, weiß Lukasser.<br />

Darüber hinaus sind Eigeninitiative und<br />

Neugier weitere Charaktereigenschaften,<br />

auf die einTransportmanager nicht<br />

verzichten kann. Biss, Kontaktfreude,<br />

kaufmännisches Geschick, Teamplay<br />

und Kenntnis einer zweiten Sprache –<br />

diese Eigenschaften muss man mitbringen,<br />

um bei Tirolia erfolgreich arbeiten<br />

zu können. Alle weiteren Fertigkeiten<br />

werden einem vor ort beigebracht. So<br />

können unsere Mitarbeiter ihre Kunden<br />

dabei unterstützen, Zeit zu sparen.<br />

Das entspricht unserem Konzept einer<br />

Speedition.<br />

LAngeWeiLe ALs<br />

fremDWOrt<br />

Im schönen Ebbs – auf halber Strecke<br />

zwischen Innsbruck und München –<br />

gelegen, lässt es sich bei der Tirolia, die<br />

auf ein hocheffi zientes Transportmanagement-System<br />

setzt, bestens arbeiten.<br />

Es gibt einerseits klare Regeln und<br />

Abläufe, andererseits wird in diesem<br />

Rahmen zu 100 Prozent selbstständig<br />

gearbeitet. „Wir sind so erfolgreich,<br />

weil bei uns wirklich alle perfekt zusammenspielen“,<br />

sagt der 33-jährige<br />

Geschäftsführer, der nur eines nicht<br />

mag: schlampige Bewerbungen.<br />

In den meisten Berufen heißt es für<br />

Neueinsteiger: Geduld haben und sich<br />

hocharbeiten. Erst einmal die simplen<br />

Aufgaben und ein bescheidenes Gehalt.<br />

Weiter kommt man erst mit den<br />

Jahren, mit einem netten Titel auf der<br />

Visitenkarte und ein klein wenig mehr<br />

Gehalt. Bei den Transportmanagern<br />

von Tirolia läuft das grundlegend anders:<br />

Alle, die im Unternehmen anfangen,<br />

lernen in den ersten zwei Monaten<br />

das Arbeitssystem kennen, das die<br />

Spedition in über 30 Jahren entwickelt<br />

hat. Neben diesem intensiven Basistraining<br />

arbeiten neue Mitarbeiter<br />

jeden Tag schon ein paar Stunden in<br />

der Praxis mit. Daraus resultiert eine<br />

erstaunlich rasche Entwicklung. Nach<br />

der Einschulung übernehmen die Mitarbeiter<br />

erste Verkehrslinien und managen<br />

diese selbstständig. Sie kaufen<br />

Transportvolumen ein, suchen dafür<br />

Kunden und organisieren dann den<br />

Berufsbilder, Perspektiven und Benefits<br />

Gesuchte Qualifikationen:<br />

kaufmännisches Know-how und/oder höhere kaufmännische Ausbildung, perfektes<br />

Deutsch und eine weitere europäische Sprache, Talent und Kenntnisse im Verkauf,<br />

Zielstrebigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen<br />

Gesuchte Mitarbeiter: Transportmanager, Verkaufsdisponent<br />

Benefits: Kantine mit Slow-Down-Lounge, Mitarbeiterküche, freies W-LAN, Getränke<br />

(Kaffee, Tee) zur freien Entnahme, Gesundheitsmaßnahmen (Yoga, Pilates, Nichtraucherbüro),<br />

Betriebsarzt, Fitnessangebote nach Absprache, Firmenwagen (funktionsabhängig),<br />

Barrierefreiheit, Paten- & Mentoren-Programm, Gratis-Parken, gute<br />

Anbindung an die Öffi s, Aus- und Weiterbildung (Training, Workshops, Seminare,<br />

In-House-Schulungen), Kinderbetreuung im Tirolia-Kids-Club, Mitarbeiter-Events,<br />

betriebliche Altersvorsorge, Mitarbeiterwohnungen, Mitarbeiterbeteiligung am Unternehmenserfolg<br />

Transport. Ein Coach und Kolleginnen<br />

und Kollegen stehen bei diesen Aufgaben<br />

hilfreich zur Seite und zeigen ihren<br />

neuen Kollegen, wie sie als Transportmanager<br />

immer besser werden können.<br />

Neue Mitarbeiter übernehmen im<br />

Unternehmen schnell Verantwortung.<br />

Wer sich bewährt, spürt das auch am<br />

eigenen Konto. Deshalb ist die Spedition<br />

für Berufseinsteiger, die sich rasch<br />

entfalten wollen, ein überaus attraktiver<br />

Arbeitgeber. In der Logistikbranche hat<br />

traditionell gute Karten, wer eine wirtschaftliche<br />

Ausbildung à la HAK, Tourismusschule<br />

oder HLW oder ein Wirtschafts-<br />

und Logistik-Studium absolviert<br />

hat. Wer einen völlig anderen Lebenslauf<br />

hinter sich hat, sollte sich aber keinesfalls<br />

entmutigen lassen. „Wer denkt,<br />

dass er das Zeug zum Transportmanager<br />

hat, nur zu! Den Mutigen gehört<br />

die Welt. Und bei uns zählt Leistung<br />

statt Schulnoten“, versichert Geschäftsführer<br />

Michael Lukasser.<br />

INFoRMATIoNEN<br />

www.tirolia.at<br />

Bezahlte Anzeige


top 100 KUFSTEIN | interview<br />

Starke Europaregion<br />

Wirtschaft. Michael Misslinger, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Bezirksbank<br />

<strong>Kufstein</strong>, sieht die Region auf einem guten Weg und nimmt Stellung zu<br />

den wirtschaftlichen Entwicklungen und bankenspezifischen Themen.<br />

ECHO: Was zeichnet den Bezirk<br />

<strong>Kufstein</strong> wirtschaftlich aus?<br />

Michael Misslinger: Im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

gibt es eine vielfältige Gewerbestruktur,<br />

einen guten Branchenmix,<br />

der von gut strukturierten landwirtschaftlichen<br />

Betrieben, Tourismusbetrieben<br />

über klein- und mittelständische<br />

Unternehmen bis hin zu international<br />

agierenden Unternehmen<br />

reicht. Die Verkehrsanbindung in alle<br />

Himmelsrichtungen und eine sehr gut<br />

ausgebaute Infrastruktur unterstützen<br />

die Ansiedlung von neuen Betrieben.<br />

Daraus resultiert die in unserem Bezirk<br />

sehr positive Arbeitsplatzsituation<br />

und eine entsprechende Kaufkraft der<br />

Bevölkerung, die durch den stetigen<br />

Zuzug in die Ballungsräume <strong>Kufstein</strong><br />

und Wörgl – hier gibt es nach wie<br />

vor die höchsten Wachstumsraten<br />

in Österreich – kontinuierlich steigt.<br />

Und nicht zuletzt das große Angebot<br />

von Bildungseinrichtungen. Wörgl<br />

ist seit jeher eine Schulstadt und in<br />

<strong>Kufstein</strong> hat sich hier in den letzten<br />

Jahrzehnten mit der Gründung der<br />

Fachhochschule, der internationalen<br />

Schule und auch den Berufsschulen<br />

sehr viel getan. Das macht den Bezirk<br />

<strong>Kufstein</strong> insbesondere auch für junge<br />

Menschen attraktiv.<br />

ECHO: In welchen Bereichen sehen<br />

Sie noch Potenziale, die genutzt werden<br />

wollen?<br />

Misslinger: Potenzial sehe ich insbesondere<br />

im Bereich des anhaltenden<br />

Trends „sanfter Tourismus“. Wir leben<br />

und arbeiten in einer Region in der<br />

andere Menschen Urlaub machen<br />

und diese Region gilt es zu fördern –<br />

und vor allem zu erhalten und, wie der<br />

Name schon sagt, sanft zu entwickeln<br />

um sie für Generationen zu erhalten.<br />

Dem Megatrend Digitalisierung kann<br />

sich schon jetzt keine Region und keine<br />

Branche, kein Unternehmen entziehen.<br />

Konnektivität, Individualisierung<br />

und Mobilität gewinnen zunehmend<br />

an Bedeutung. Hier liegt sicher großes<br />

Wachstumspotenzial für die Zukunft.<br />

ECHO: Wo liegen die Herausforderungen<br />

im Bezirk?<br />

Misslinger: Großes Potenzial und<br />

Herausforderungen liegen wie gesagt<br />

in der Digitalisierung – hier insbesondere<br />

in der Versorgung mit Internet-<br />

Breitband-Infrastruktur. Hier stehen<br />

im Bezirk hervorragende Dienstleister<br />

zur Verfügung.<br />

Auch leistbares Wohnen ist ein Thema<br />

im gesamten Bezirk. In den Dörfern<br />

ebenso wie in den größeren Städten<br />

<strong>Kufstein</strong> und Wörgl. Vorhandenes<br />

Bauland steht zur Verbauung nur<br />

begrenzt zur Verfügung und weitere<br />

Widmungen sind oft schwierig durchzusetzen.<br />

Dabei stößt der Wohnbau an<br />

seine Grenzen. Was sich folglich sehr<br />

stark auf die Preise niederschlägt. Das<br />

Thema – besonders im Winter, zunehmend<br />

aber auch in den Sommer-<br />

Fotos: Raiffeisenbank <strong>Kufstein</strong><br />

64<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


monaten – ist der stetig ansteigende<br />

Verkehr und, bedingt durch die Autobahnmaut<br />

und Grenzkontrollen in<br />

Kiefersfelden, auch der Verkehrsfluss<br />

durch die Stadt <strong>Kufstein</strong> und dann in<br />

Folge in die Wintersportorte. Hier eine<br />

annähernd zufriedenstellende Lösung<br />

zu erarbeiten, ist wohl eine der größten<br />

Herausforderungen unseres Bezirks.<br />

ECHO: Inwiefern profitiert <strong>Kufstein</strong><br />

von der Grenznähe zum wirtschaftlich<br />

starken Bayern?<br />

Misslinger: <strong>Kufstein</strong> profitiert seit<br />

jeher von seiner herausragenden<br />

verkehrsgünstigen Lage in alle Richtungen,<br />

nicht nur von und nach Bayern.<br />

Die Inntalautobahn verbindet<br />

Italien, Innsbruck, <strong>Kufstein</strong>, Salzburg<br />

und München und ist eine der wichtigsten<br />

Tourismus-, Transit- und Güterstrecken<br />

Europas. Dasselbe gilt auch<br />

„Im Raum <strong>Kufstein</strong> sind<br />

die Voraussetzungen<br />

für eine prosperierende<br />

Zukunft vorhanden.“<br />

Michael Misslinger,<br />

Vorstandsvorsitzender Raiffeisen<br />

Bezirksbank <strong>Kufstein</strong><br />

für die Bahnverbindung, die durch die<br />

Errichtung des Brenner-Basistunnels<br />

mit den entsprechenden Zubringerstrecken<br />

für den Güterverkehr noch<br />

mehr an Bedeutung gewinnen wird.<br />

Der Bezirk und auch die Stadt <strong>Kufstein</strong><br />

sind so in alle Himmelsrichtungen<br />

bestens verbunden und schnell<br />

erreichbar. Der bayrische Gast – insbesondere<br />

der Münchner – ist ein sehr<br />

kaufkräftiger Gast. In der Stadt <strong>Kufstein</strong><br />

und im <strong>Kufstein</strong>er Umfeld schätzen<br />

junge Leute, die hier arbeiten und<br />

studieren, neben der Lebensqualität<br />

und dem hohen Freizeitwert besonders<br />

auch die urbanen Vorzüge durch<br />

die Nähe zu den Städten Innsbruck,<br />

Salzburg und München. Insgesamt<br />

sehe ich in der Gesamtregion Bayern-<br />

Tirol-Südtirol eine starke grenzüberschreitende<br />

Europaregion.<br />

ECHO: Geld ist derzeit billig wie nie<br />

zuvor. Macht sich das in der Investitionstätigkeit<br />

der heimischen Unternehmen<br />

bemerkbar?<br />

Misslinger: Grundsätzlich ist die Investitionstätigkeit<br />

seit bereits mehreren<br />

Jahren auf einem bemerkenswert<br />

hohen Niveau. Das anhaltend und historisch<br />

niedrige Zinsniveau trägt natürlich<br />

das ihre dazu bei. Spürbar sind<br />

die niedrigen Zinsen auf der anderen<br />

Seite auch in der Investitionstätigkeit<br />

Porsche <strong>Kufstein</strong> | promotion<br />

Vielen Dank für die Sterne!<br />

Das Autohaus Porsche <strong>Kufstein</strong> punktet österreichweit mit höchster Kundenzufriedenheit<br />

und bedankt sich für das große Vertrauen.<br />

Herbert Wallner ist Betriebsleiter von<br />

Porsche <strong>Kufstein</strong> und möchte sich bei<br />

allen Kunden für ihre Treue bedanken.<br />

Fünf von maximal fünf Sternen für Porsche<br />

<strong>Kufstein</strong> – so lautet das Fazit der<br />

Kunden auf dem Online-Bewertungsportal<br />

car.advisor.at. „Dass wir mit fünf<br />

Sternen zu Österreichs besten Autohäusern<br />

gehören, freut uns natürlich sehr“,<br />

sagt Betriebsleiter Herbert Wallner. In<br />

seinem Betrieb ist ein 50-köpfiges Mitarbeiterteam<br />

stets um Kundenzufriedenheit<br />

bemüht. Die angebotene Autopalette ist<br />

mit allen Modellen der Marken Skoda,<br />

VW und Audi sehr breit gefächert und<br />

richtet sich sowohl an Geschäftsleute als<br />

auch an private Autokäufer. Für jede Marke<br />

steht den Kunden entsprechend geschultes<br />

Fachpersonal zur Verfügung.<br />

Das Autohaus punktet aber auch mit<br />

seiner Werkstatt, mit umfassender Unfallinstandsetzung<br />

und zertifizierten Unfallspezialisten,<br />

die sich für die Kunden um<br />

zeitaufwändige Details kümmern. Oder<br />

mit maßgeschneiderten, hauseigenen<br />

Versicherungsmodellen der Porschebank<br />

für verschiedene Leistungen – alles aus<br />

einer Hand, damit die Kunden Zeit, Geld<br />

und Nerven sparen.<br />

Fünf Sterne bestätigen nun, dass die<br />

Autohausmitarbeiter den serviceorientierten<br />

Geist leben und Kundenzufriedenheit<br />

hier ein echtes Anliegen und keine<br />

leere Floskel ist. Fünf Sterne bedeuten<br />

aber auch Wertschätzung und Bestätigung<br />

für die Arbeit bei Porsche <strong>Kufstein</strong>, betont<br />

auch Betriebsleiter Herbert Wallner:<br />

„Und dafür möchten wir uns von Herzen<br />

bedanken, und genau so weitermachen!“<br />

www.porschekufstein.at<br />

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top 100 KUFSTEIN | interview<br />

der traditionellen Sparer. Es wird weniger<br />

gespart und mehr in Sachwerte<br />

wie z. B. Immobilien, Sanierungen u.<br />

a. investiert.<br />

ECHO: Als Regionalbank sind Sie<br />

nahe bei den Menschen. Wie optimistisch<br />

blicken die <strong>Kufstein</strong>erinnen und<br />

<strong>Kufstein</strong>er in die Zukunft?<br />

Misslinger: <strong>Kufstein</strong> wird seinem<br />

Ruf als „Perle Tirols“ mehr als gerecht.<br />

Dafür tragen wir aber alle miteinander<br />

die Verantwortung und jeder muss<br />

einen Beitrag – laufend! – leisten. Die<br />

Grundstimmung ist aus meiner Sicht<br />

sehr positiv. Es gibt eine hohe Lebensqualität<br />

und eine funktionierende<br />

Wirtschaft. Das sind gute Aussichten.<br />

ECHO: Wie nehmen Sie die Stimmung<br />

unter den Unternehmern wahr?<br />

Misslinger: Die Region entwickelt<br />

sich gut. Das positive Umfeld spiegelt<br />

sich auch in der Wirtschaft wider.<br />

Neue Unternehmen zieht es nach <strong>Kufstein</strong>,<br />

in die Stadt und auch sehr stark<br />

in ihr Umfeld. So sind für den ganzen<br />

Bezirk die Voraussetzungen für eine<br />

prosperierende Zukunft vorhanden.<br />

ECHO: Der Bankensektor in Österreich<br />

und natürlich auch in Tirol ist<br />

gerade in einer Phase der Konsolidierung.<br />

Regulatorische Vorschriften einerseits,<br />

historisch niedrige bzw. sogar<br />

negative Zinsen nagen an der Profitabilität<br />

der Banken. Wie ist Ihr Institut<br />

diesbezüglich aufgestellt?<br />

Misslinger: Regulatorik trifft natürlich<br />

auch die Raiffeisen Bezirksbank<br />

<strong>Kufstein</strong>. Unser USP, das Alleinstellungsmerkmal<br />

als genossenschaftlich<br />

ausgerichtete regionale Bank, ist die<br />

Nähe zu den Kunden. Wir kennen<br />

unsere Kunden und sind ein stabiler<br />

Partner, auch in Zeiten, in denen die<br />

Sonne nicht scheint. In Bezug auf<br />

die Regulatorik haben wir sehr viele<br />

„Hausaufgaben“ bereits erledigt und<br />

„Ein vorhandenes Vermögen lässt sich auch heute<br />

gewinnbringend anlegen, wenn man die richtige, auf<br />

den Kunden abgestimmte Strategie findet und die<br />

Veranlagung langfristig arbeiten lässt.“<br />

blicken deshalb optimistisch in die<br />

Zukunft.<br />

ECHO: Das Image der Banken war<br />

schon einmal besser, Groß- und Investmentbanken<br />

haben mit riskanten<br />

Abenteuern den Ruf einer ganzen<br />

Branche beschädigt. Differenzieren<br />

die heimischen Kunden genug oder<br />

kommen auch Regionalbanken in den<br />

„Genuss“ dieses negativen Images?<br />

Misslinger: Unsere Kunden wissen<br />

sehr genau, mit wem sie es zu tun<br />

haben. Wir können durch die Nähe<br />

zu unseren Kunden – hier meine ich<br />

nicht nur die räumliche Nähe, sondern<br />

auch die Tatsache, dass wir unsere<br />

Kunden kennen und umgekehrt<br />

– ganz anders agieren als Groß- und<br />

Investmentbanken. Hier können wir<br />

uns ganz klar abgrenzen. Als Raiffeisenbank<br />

sind wir in der Region für die<br />

Region da – das spüren und schätzen<br />

unsere Kunden. Dies hat seit Beginn<br />

der sogenannten Finanzkrise, vor<br />

nunmehr neun Jahren, zu einer regelrechten<br />

Renaissance der Regionalbanken<br />

geführt.<br />

ECHO: Sparen ist derzeit aufgrund<br />

der Zinssituation nicht rasend attraktiv.<br />

Mit welchen Finanzprodukten lässt<br />

sich derzeit ein solider Zinsertrag bei<br />

überschaubarem Risiko generieren?<br />

Misslinger: Auch wenn derzeit die<br />

Ertragssituation im Ansparbereich<br />

nicht mehr so attraktiv ist, wie das<br />

noch vor zehn oder 15 Jahren der<br />

Fall war, liegt der grundsätzliche Spargedanke<br />

ja darin, vorzusorgen bzw.<br />

Reserven für die Zukunft aufzubauen.<br />

Die Verzinsung ist dabei nur ein<br />

Michael Misslinger,<br />

Vorstandsvorsitzender Raiffeisen Bezirksbank <strong>Kufstein</strong><br />

positiver Nebeneffekt – aber nicht der<br />

ureigene Sinn des Sparens. Ein vorhandenes<br />

Vermögen lässt sich auch<br />

heute gewinnbringend anlegen, wenn<br />

man die richtige, auf den Kunden<br />

abgestimmte Strategie findet und die<br />

Veranlagung langfristig arbeiten lässt.<br />

Ein richtiger Mix aus verschiedenen<br />

Veranlagungsformen bietet langfristig<br />

Sicherheit.<br />

ECHO: Mit welcher Zinsentwicklung<br />

rechnen Sie mittelfristig?<br />

Misslinger: Hier eine Aussage zu<br />

treffen, ist sehr schwierig, da sich die<br />

Rahmenbedingungen sehr schnell<br />

ändern können. Die Prognosen für die<br />

nächsten Jahre zeigen eine weitgehend<br />

unveränderte Zinssituation, wenngleich<br />

die Zinsen „am langen Ende“<br />

nach oben zeigen. Es wird jedoch mittelfristig<br />

wohl zu keiner wesentlichen<br />

Zinserhöhung kommen.<br />

ECHO: Wie risikoavers oder -affin<br />

ist der durchschnittliche heimische<br />

Sparer?<br />

Misslinger: Der heimische Sparer<br />

veranlagt grundsätzlich konservativ.<br />

Das ist grundsätzlich sehr gut, denn<br />

wir können diese Gelder dann in<br />

Form von Krediten an unsere Kunden<br />

in der Region vergeben und somit unserem<br />

Genossenschaftsauftrag Rechnung<br />

tragen. Überschaubare Vermögensanteile<br />

werden von unseren Kunden,<br />

je nach Risikobereitschaft, auch in<br />

risikobehafteten Veranlagungen wie z.<br />

B. Fonds und auch Aktien veranlagt.<br />

Sicherheit steht bei den meisten Veranlagungen<br />

jedoch im Vordergrund.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

66<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


RECON | PROMOTION<br />

Freundschaftlich. Fair. Familiär<br />

RECON ist ein innovatives Familienunternehmen, dem es wichtig ist,<br />

jedem einzelnen Teammitglied entsprechende Perspektiven zu bieten.<br />

Foto: RECON<br />

Gebäude aus Containermodulen<br />

waren in der Vergangenheit<br />

vielfach reine Zweckbauten,<br />

ohne jeglichen Anspruch an<br />

Bauqualität und äußeres Erscheinungsbild.<br />

Hier hat sich viel verändert. Es sind<br />

modulare Gebäude mit Stil. Dabei sind<br />

dem Exterior- und Interior-Design keine<br />

Grenzen gesetzt.<br />

RECON modular space solutions,<br />

mit Sitz in Ebbs, ist der Spezialist für<br />

modulares Wohnen und Arbeiten.<br />

Das Unternehmen bietet alles aus einer<br />

Hand – von der Planung bis zur<br />

Schlüsselübergabe. Gemeinsam mit<br />

den Auftraggebern werden optimale<br />

Lösungen für alle Bereiche erarbeitet:<br />

Fundamentierung, Raumaufteilung, Innenraumgestaltung,<br />

Möblierung, Statik,<br />

Haustechnik, Heizung, Strom, Wasser,<br />

Abwasser, Treppenzugänge, Fassadengestaltung,<br />

Überdachungen und vieles<br />

mehr. Große Gebäudekomplexe für<br />

Unternehmen, Schulen, Seniorenzentren<br />

etc. zählen dabei zu RECONs<br />

Fachgebieten.<br />

Als europaweiter Anbieter solch spezieller<br />

Lösungen und Dienstleistungen<br />

ist RECON ein attraktiver Arbeitgeber<br />

in der Region. Das Team, bestehend<br />

aus ausgebildeten Fachkräften der jeweiligen<br />

Bereiche und Gewerke, ist<br />

dynamisch und smart. Vom Ingenieur<br />

„ Ein wesentlicher Teil<br />

unseres Erfolgs beruht auf<br />

unseren verlässlichen und<br />

motivierten Mitarbeitern,<br />

welche unsere grundsätzlichen<br />

Vorstellungen teilen<br />

und als Team die täglichen<br />

Herausforderungen meistern.<br />

Trotz des stetigen Wachstums während der letzten<br />

Jahre legen wir großen Wert darauf, durch einen respektvollen<br />

und fairen Umgang miteinander unser gutes Betriebsklima<br />

zu erhalten.“<br />

GF René Wurzer<br />

über Vertriebsmitarbeiter bis zu Monteuren<br />

– jeder fi ndet seinen Platz im<br />

Projektmanagement und kann sich mit<br />

eigenständigem Arbeiten verwirklichen.<br />

Dabei wird großer Wert auf Verantwortungsbewusstsein<br />

gelegt. Alle Teammitglieder<br />

begegnen sich auf der gleichen<br />

Ebene und verfolgen mit Freude ein<br />

gemeinsames Ziel. Das klassische Chef-<br />

Mitarbeiter-Denken wird bewusst wenig<br />

gelebt.<br />

KONTAKT<br />

RECON Europe GmbH<br />

Wildbichler Straße 2<br />

6341 Ebbs/Tirol<br />

Tel. +43 5373 20 777 0<br />

Fax +43 5373 20 777 220<br />

office@recon.eu<br />

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top 100 KUFSTEIN | interview<br />

Wirtschaftsbremse<br />

Reformstau<br />

Steuerberater. Friedrich Obholzer sieht den Handlungsspielraum der Politik<br />

durch Reformstau und Staatsverschuldung stark schwinden und stellt den Vergleich<br />

zu Nachbar Deutschland an, der Österreich weiter abzuhängen droht.<br />

ECHO: Vor einigen Jahren hat man<br />

aus Deutschland noch neidvoll auf<br />

den kleinen Nachbarn Österreich<br />

geblickt, der bei allen wesentlichen<br />

Kennzahlen vorangelegen war.<br />

Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet,<br />

in Standortrankings verliert<br />

Österreich kontinuierlich an Boden.<br />

Woran könnte das liegen?<br />

Friedrich Obholzer: Österreich<br />

war europaweit in einer anerkannt<br />

guten Position. Es wurde aber sträflich<br />

verabsäumt, angekündigte Reformvorhaben<br />

zügig umzusetzen und die<br />

Staatsverschuldung auf ein angemessenes<br />

Maß zu reduzieren. Mit dem<br />

EU-Beitritt ist eine weitere Verwaltungsebene<br />

geschaffen worden. Österreich<br />

hat jedoch keine Maßnahmen<br />

gesetzt, um seinen Verwaltungsapparat<br />

adäquat zu reduzieren. Dies spürt<br />

der Unternehmer und Bürger im täglichen<br />

Leben. In konjunkturell starken<br />

Jahren hat man es nicht geschafft, die<br />

Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen,<br />

die derzeit bei 85,5 Prozent<br />

des BIP liegt. Dies ist insbesondere<br />

– ohne Berücksichtigung der Bankenrettungen<br />

– auf eine ineffiziente<br />

Ausgabenpolitik zurückzuführen. Die<br />

Steuereinnahmen befinden sich im<br />

Gegensatz dazu auf einem Rekordhoch.<br />

Diese Entwicklungen werden<br />

schmerzliche Folgen nach sich ziehen.<br />

„Österreich hat es selbst<br />

in konjunkturell starken<br />

Jahren nicht geschafft, die<br />

Staatsverschuldung in den<br />

Griff zu bekommen.“<br />

ECHO: Dazu kommen derzeit noch<br />

die Zinseffekte, durch die sich der Finanzminister<br />

sehr viel Geld spart.<br />

Obholzer: Richtig. Durch die niedrigen<br />

Zinsen kann sich der Staat zu<br />

Lasten der Sparer (noch) billig finanzieren.<br />

ECHO: Wo kommt das deutsche<br />

Wachstum her?<br />

Obholzer: Das dortige Wachstum<br />

ist stark industriegetrieben. Dabei<br />

gibt es natürlich auch Risiken, vor<br />

allem in der Automobilbranche, wo<br />

sich die Lage relativ schnell drehen<br />

Fotos: Kröll<br />

68<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


kann. Unser Nachbar ist<br />

uns in wichtigen Bereichen<br />

voraus. In Österreich haben<br />

wir ein verhalteneres<br />

Wachstum und einen<br />

wesentlich schwächeren<br />

realen Einkommenszuwachs.<br />

Ich finde es bedrückend,<br />

dass die Reallöhne<br />

laut Statistik der EU-<br />

Kommission im Jahresdurchschnitt<br />

in Österreich<br />

kaum gewachsen sind. Der<br />

EU-Schnitt liegt bei 1,0<br />

Prozent, Deutschland bei<br />

1,8 und Österreich nur bei<br />

0,2 Prozent. Der deutsche<br />

Dienstnehmer hat – auch<br />

durch die niedrigeren Abgabenlasten<br />

– ein größeres<br />

Realeinkommen. Die in<br />

Österreich kaum spürbaren<br />

Reallohnzuwächse in Verbindung<br />

mit der Inflation<br />

schwächen die Kaufkraft<br />

der Haushalte und somit<br />

die Wirtschaft. Das sind<br />

alles Krisenzeichen, die die<br />

Nation belasten werden.<br />

Das Land Tirol und der<br />

Bezirk <strong>Kufstein</strong>, die eigentlich<br />

gut dastehen, werden<br />

das mitzutragen haben.<br />

Mut zu sofortigen und<br />

substanziellen Reformen<br />

ist angesagt.<br />

ECHO: Wo sehen Sie<br />

als Unternehmer den dringendsten<br />

Handlungsbedarf ?<br />

Obholzer: Aus Unternehmer-<br />

und Steuerberatersicht<br />

ist dringend<br />

eine Vereinfachung und<br />

Harmonisierung der Bemessungsgrundlagen<br />

für<br />

die Lohnabgaben und Sozialversicherungsbeiträge<br />

notwendig. Das derzeitige<br />

Arbeitsrecht ist unpraktikabel<br />

und schikanös. Das Fördersystem<br />

ist zudem viel zu<br />

komplex. Weiters sollte der<br />

Fokus auf die Beseitigung<br />

von Doppelgleisigkeiten<br />

in den Strukturen und auf<br />

den Bürokratieabbau gelegt<br />

werden.<br />

ECHO: Schlagwort Bürokratie:<br />

Die musterknabenhafte<br />

Übererfüllung von<br />

EU- und sonstigen internationalen<br />

Verpflichtungen<br />

– das sogenannte Gold-<br />

Plating – hat in Österreich<br />

eine ebenso lange wie teure<br />

Tradition.<br />

Obholzer: Hinter den<br />

EU-Vorschriften steht<br />

grundsätzlich der Gedanke<br />

der Harmonisierung<br />

im Binnenmarkt, was dem<br />

Unternehmer eigentlich zugutekommt,<br />

da dies einen<br />

einheitlichen Standard in<br />

der EU beinhaltet. Das Problem<br />

besteht in vielen nicht<br />

notwendigen Vorschriften<br />

und der in Österreich überbordenden<br />

Umsetzung von<br />

EU-Vorgaben. Als Musterbeispiel<br />

dafür könnte man<br />

die Allergenverordnung<br />

nennen. Diese wurde von<br />

Österreich weit über die EU-<br />

Vorgaben hinaus umgesetzt.<br />

Das ist kontraproduktiv und<br />

belastet die Wirtschaft. Aus<br />

österreichischer Sicht ist<br />

die Registrierkassenpflicht<br />

zu nennen. Diese hat nur<br />

zu Mehrkosten und einem<br />

erhöhten Organisationsaufwand<br />

für die Betriebe und<br />

den Staat geführt, jedoch<br />

ohne wesentliche Mehreinnahmen.<br />

DAS MASSIVHOLZHAUS I WIR SCHAFFEN ELEMENTARE WERTE<br />

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top 100 KUFSTEIN | interview<br />

„Früher hat man Gesetze gemacht,<br />

die verständlich und ausgereift<br />

waren und deshalb auch<br />

Bestand hatten.“<br />

ECHO: Sehen Sie generell ein<br />

Problem mit der Praktikabilität von<br />

Steuergesetzen?<br />

Obholzer: Früher hat man Gesetze<br />

unter Einbindung der Sozialpartner<br />

entwickelt, die verständlich<br />

und ausgereift waren<br />

und deshalb auch Bestand hatten.<br />

Heute macht die Politik Gesetze,<br />

die meist schwer verständlich sind<br />

und binnen kurzer Zeit mehrmals<br />

novelliert werden müssen. Die Gesetzgebung<br />

ist unstet und schnell<br />

geworden. Das wirkt hemmend auf<br />

die Wirtschaft. Es ist heutzutage<br />

fast unmöglich, den Überblick über<br />

aktuelle gesetzliche Regelungen zu<br />

behalten.<br />

ECHO: Die Gesetzgebung hat also<br />

qualitativ merklich abgebaut?<br />

Obholzer: Ja, das ist festzustellen.<br />

Aufgrund des Qualitätsverlusts entstehen<br />

Unsicherheiten auf Unternehmer-,<br />

Steuerberater- und Beamtenebene.<br />

Manche Gesetze haben im<br />

Grundsatz den richtigen Ansatz, sind<br />

jedoch in der Umsetzung belastend<br />

und viel zu kompliziert.<br />

ECHO: Wie vorhin angesprochen<br />

verliert Österreich gegenüber Nachbar<br />

Deutschland an Boden. Wie<br />

konkurrenzfähig ist der Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

verglichen mit dem angrenzenden<br />

bayrischen Raum?<br />

Obholzer: Bayern und Tirol halte<br />

ich für vergleichbar. Da wie dort sind<br />

die Menschen fleißig. Bayern hat den<br />

Vorteil einer geringeren Abgabenquote<br />

und beherbergt etliche namhafte<br />

Weltkonzerne. Im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

gibt es einen sehr guten Branchenmix<br />

und auch ein wenig Industrie. Die ist<br />

vor allem für das internationale, vernetzte<br />

Denken wichtig. Konjunkturell<br />

sind Bayern und Tirol wesentlich<br />

selbsttragender als die jeweiligen<br />

Gesamtstaaten. Tirols und <strong>Kufstein</strong>s<br />

Unternehmen sind in Bayern seit<br />

Langem wettbewerbsfähig.<br />

ECHO: In Österreich ist der Abstand<br />

zwischen den geringsten<br />

Erwerbseinkommen und dem<br />

Arbeitslosengeld nicht allzu groß.<br />

Despektierlich wird in diesem Zusammenhang<br />

oft von der „sozialen<br />

Hängematte“ gesprochen. Halten<br />

Sie das für zulässig?<br />

Obholzer: Wir haben sicher so etwas<br />

in der Art. Soziale Absicherung<br />

in Maßen ist wichtig und völlig in<br />

Ordnung. Es ist jedoch unzulässig,<br />

dass im Einzelfall Arbeit weniger<br />

bringt als die „soziale Hängematte“.<br />

Das gesamte Sozialsystem ist mittlerweile<br />

in Teilen „übersozial“.<br />

ECHO: Fachkräfte sind in vielen<br />

Bereichen sehr schwer oder gar nicht<br />

zu bekommen.<br />

Obholzer: Das liegt zum einen an<br />

der Demografie, aber auch an einer<br />

gewissen Hochschulmanie, die um<br />

sich gegriffen hat. Die gesellschaftliche<br />

Gleichstellung von Meister und<br />

Akademiker wäre ein Lösungsansatz.<br />

Laut einer aktuellen Umfrage aus<br />

Bayern sehen mehr als 80 Prozent<br />

der Unternehmer das größte Risiko<br />

für die Zukunft des Unternehmens<br />

in der mangelnden Verfügbarkeit<br />

qualifizierter Arbeitskräfte. Das erzeugt<br />

zum einen zusätzlichen Druck,<br />

weiter zu digitalisieren und zu automatisieren,<br />

führt aber letztlich auch<br />

dazu, dass die Wirtschaft nicht mehr<br />

in dem Ausmaß wachsen kann, wie<br />

es ihrem Potenzial entspräche. Das<br />

gefährdet das System als Ganzes.<br />

ECHO: Politische Sonntagsreden<br />

bemühen seit Jahren den Bürokratieabbau.<br />

Bemerken Sie davon etwas?<br />

Obholzer: Nicht im Mindesten.<br />

Jede angekündigte Vereinfachung<br />

mündetet in einer Verkomplizierung.<br />

Die Verantwortlichen sind<br />

aufgefordert, schnellstens die schon<br />

lange bekannten Baustellen anzugehen.<br />

Interview: Marian Kröll<br />

70<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


PIRLO | PROMOTION<br />

Pirlo – der Tiroler<br />

Verpackungsexperte<br />

Sie sind vermeintlich alltäglich und<br />

stehen oftmals in der Kritik – Verpackungen.<br />

Dabei sind durchdachte<br />

Verpackungen nicht wegzudenken. Sie<br />

sorgen nicht nur für eine ansprechende<br />

Präsentation von Produkten, auch schützen<br />

sie diese vor äußeren Einfl üssen und<br />

– gerade bei gefährlichen Füllgütern – die<br />

Umwelt vor dem Verpackungsinhalt.<br />

Der <strong>Kufstein</strong>er Verpackungsexperte Pirlo<br />

weiß genau um diese Vorteile und produziert<br />

seit nun schon 109 Jahren hochwertige<br />

Verpackungslösungen.<br />

„If anyone CAN – we CAN!“ – so lautet<br />

das Pirlo Firmenmotto. Seit der Unternehmensgründung<br />

im Jahr 1908 ist Pirlo<br />

zuverlässiger Partner der Verpackungsindustrie<br />

mit Hauptsitz in <strong>Kufstein</strong>. Neben<br />

der Produktion von Verpackungen<br />

aus Weißblech und Aluminium bietet<br />

Pirlo seit 2010 auch Laminattuben an.<br />

Mit einem einmaligen Fachwissen in der<br />

Entwicklung und Produktion von Verpackungen<br />

konnte sich die Pirlo Gruppe,<br />

die seit 1. Februar <strong>2017</strong> gemeinsam von<br />

Wolfgang Schauer und Rainer Carqueville<br />

geleitet wird, eine Vorreiterrolle am<br />

Markt erarbeiten.<br />

Das Pirlo Führungsduo:<br />

Rainer Carqueville und Wolfgang Schauer<br />

MIT INNOVATION<br />

ZUM ERFOLG<br />

Um dieser Rolle auch in Zukunft gerecht<br />

zu werden, setzt man vor allem<br />

auf zwei Aspekte: Innovation und bestens<br />

ausgebildete Fachkräfte.<br />

Erst kürzlich sorgte Pirlo mit der<br />

Neuanschaffung einer weltweit einzigartigen<br />

6-Farben-Druckmaschine<br />

international für Furore. Die Maschine,<br />

eine MetalStar 3, ist mit bisher<br />

einzigartigen Features ausgestattet.<br />

Derzeit ist sie weltweit die effi zienteste<br />

Offset-Druckmaschine im<br />

Bereich Blechdruck und ermöglicht<br />

eine deutliche Steigerung von Qualität<br />

und Effektivität<br />

STARKER STANDORT<br />

KUFSTEIN<br />

Die Investition in diese neue Maschine<br />

und die eigens für sie errichtete<br />

Infrastruktur ist mit einem Gesamtinvestitionsvolumen<br />

von rund 7 Mio. €<br />

die größte Einzelinvestition in der<br />

Firmengeschichte. Sie ist auch ein<br />

Lehrlinge sind die Fachkräfte von morgen<br />

– davon ist man bei Pirlo überzeugt<br />

und legt großen Wert auf die Lehrlingsausbildung.<br />

deutliches Bekenntnis zum Standort<br />

<strong>Kufstein</strong>, wo die Firma seit ihrer<br />

Gründung tief verwurzelt ist. Etwa<br />

300 der insgesamt rund 400 Mitarbeiter<br />

der Pirlo-Gruppe werden hier<br />

beschäftigt.<br />

Genau diese Mitarbeiter sind das<br />

wertvollste Kapital des Unternehmens.<br />

Denn damit Innovation wirklich<br />

zum Erfolg führt, braucht es<br />

Mitarbeiter, die bereit sind, Weiterentwicklungen<br />

mitzutragen, Herausforderungen<br />

anzunehmen und den<br />

Arbeitsalltag aktiv mitzugestalten. Hier<br />

liegt die Stärke der Pirlo Gruppe: Ein<br />

Team bestens ausgebildeter Facharbeiter<br />

und Facharbeiterinnen macht<br />

das Unternehmen zu dem, was es ist.<br />

GEBALLTES KNOW-HOW<br />

Aus diesem Grund setzt man bei Pirlo<br />

stark auf die Lehrlingsausbildung.<br />

2016 wurde dem Standort <strong>Kufstein</strong><br />

das Prädikat „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“<br />

des Landes Tirol verliehen.<br />

Lehrlinge von heute sind die Fachkräfte<br />

von morgen, betont Stefan<br />

Lindauer, der bei Pirlo für die Lehrlingsausbildung<br />

zuständig ist: „Unsere<br />

Mitarbeiter tragen mit ihrem Einsatz<br />

und ihrer Begeisterung maßgeblich<br />

zum Unternehmenserfolg bei.“ Bei<br />

Pirlo wird ein betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

ebenso angeboten<br />

wie ein jährliches Programm an gemeinsamen<br />

Aktivitäten, die zum Teil<br />

über die Pirlo Betriebssportgemeinschaft<br />

organisiert werden.<br />

Mehr Informationen zum Unternehmen<br />

und zu Karrieremöglichkeiten<br />

bei Pirlo fi nden Sie unter:<br />

www.pirlo.com.<br />

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top 100 <strong>Kufstein</strong>| interview<br />

Eigenverantwortung<br />

Steuerberater. Martin Thaler von der Kanzlei Adelsberger und Thaler im<br />

Interview über die Stimmung im Bezirk, die fragwürdige Wirkung von Fördermaßnahmen<br />

und den Wunsch nach mehr Eigenverantwortung.<br />

ECHO: Wie nehmen Sie die aktuelle<br />

Stimmung unter den Wirtschaftstreibenden<br />

im Bezirk wahr?<br />

Martin Thaler: Die Stimmung ist<br />

derzeit relativ gut. Gewisse Branchen,<br />

etwa im Bau- und baunahen Gewerbe,<br />

haben eine sehr gute Auftragslage. Im<br />

Tourismus ist die Wintersaison nicht<br />

unerwartet hinter der Vorjahressaison<br />

zurückgeblieben. Das lag aber<br />

vor allem an den ungünstigen Terminen.<br />

Ein später Ostertermin ist für<br />

das Unterland immer problematisch.<br />

Für die Sommersaison gibt es sehr<br />

positive Erwartungen. Der Sommer<br />

entwickelt sich gut. Insgesamt ist in<br />

der Wirtschaft die Stimmung gut wie<br />

schon lange nicht mehr.<br />

ECHO: Aktuelle Wirtschaftsdaten<br />

bestätigen diese Stimmung. Der Arbeitsmarkt<br />

und die Konjunktur entwickeln<br />

sich besser als erwartet. Ist<br />

das wegen oder trotz der politischen<br />

Rahmenbedingungen so?<br />

Thaler: Ich denke eher trotz der<br />

politischen Rahmenbedingungen.<br />

Man muss aber schon positiv sehen,<br />

dass die im Vorjahr in Kraft getretene<br />

Steuerreform sich durchaus<br />

positiv auf die Konsumnachfrage<br />

ausgewirkt hat. Die Menschen haben<br />

merklich mehr in der Geldbörse<br />

und dieses Geld wird auch<br />

ausgegeben. Ansonsten sehe ich im<br />

politischen Bereich aber einen Reformstau.<br />

Man hat das Gefühl, dass<br />

wenig weitergeht, sei es im Bildungsbereich<br />

oder notwendigen Korrekturen<br />

im Sozialbereich. Es besteht<br />

Handlungsbedarf.<br />

ECHO: Sie haben die positive<br />

Wirkung der Steuerreform auf den<br />

privaten Konsum angesprochen. Im<br />

Grunde genommen war es ja eine Tarifreform.<br />

Ist es für Sie nachvollziehbar,<br />

dass man es nicht schafft, die kalte Progression<br />

zu beseitigen?<br />

Thaler: Nein, das ist nicht nachvollziehbar.<br />

Ich halte das für dringend<br />

notwendig. Die Tarifreform hat einiges<br />

bewirkt, wobei ja nur den Steuerzahlern<br />

das zurückgegeben wurde, was<br />

sich der Staat durch die kalte Progression<br />

geholt hat. Da einen Automatismus<br />

zu schaffen, der diesen Effekt laufend<br />

bereinigt, würde ich als zwingend notwendig<br />

erachten.<br />

ECHO: Die Steuerzahler nehmen<br />

die kalte Progression und den damit<br />

verbundenen Einkommensnachteil,<br />

so scheint es, relativ gelassen hin, obwohl<br />

es evident ist, dass dieses System<br />

nicht fair ist.<br />

Thaler: Ich weiß nicht, welche Breitenwirksamkeit<br />

das Thema entfaltet<br />

und inwiefern jedem Steuerzahler klar<br />

ist, worum es eigentlich geht. Häufig<br />

interessieren sich die Menschen nur<br />

dafür, was unterm Strich stehenbleibt.<br />

Es wird auch nicht zwischen Lohnsteuer-<br />

und Sozialversicherungsabgaben<br />

unterschieden, obwohl es sich dabei<br />

um vollkommen unterschiedliche<br />

Fotos: Kröll<br />

72<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


Dinge handelt. Ich glaube, dass sich<br />

die Politik ziert, einen Automatismus<br />

zu schaffen, weil sie sich dadurch die<br />

Möglichkeit nimmt, vor anstehenden<br />

Wahlen Geschenke zu verteilen.<br />

ECHO: Die Noch-Regierung streitet<br />

gerade über die Einführung des sogenannten<br />

Beschäftigungsbonus, bei<br />

dem Unternehmen für Neubeschäftigte<br />

befristet einen Teil der Lohnnebenkosten<br />

zurückbekommen sollen.<br />

Halten Sie das für eine gute Maßnahme<br />

oder wäre eine generelle Senkung<br />

der Lohnnebenkosten zielführender?<br />

Thaler: Aus meiner Sicht sind befristete<br />

Maßnahmen nicht zielführend.<br />

Mir fehlt derzeit die Vorstellung, wie<br />

das administriert werden soll und<br />

wie man nach drei Jahren evaluieren<br />

will, was dadurch tatsächlich an zusätzlicher<br />

Beschäftigung geschaffen<br />

wurde.<br />

ECHO: Der Beschäftigungsbonus<br />

soll – ähnlich wie die Investitionszuwachsprämie<br />

– über die aws (Austria<br />

Wirtschaftsservice GmbH) abgewickelt<br />

werden.<br />

Thaler: Diese Prämie wurde mit<br />

großem Trara angekündigt und im<br />

April war der Topf ausgeschöpft. Da<br />

fühlt man sich doch als Unternehmer<br />

eigentlich – salopp formuliert<br />

– gepflanzt. Generell sind Fördermaßnahmen<br />

konkret zu hinterfragen,<br />

weil man nicht genau weiß, was diese<br />

Maßnahmen bewirken. Beim Beschäftigungsbonus<br />

glaube ich nicht,<br />

dass zusätzliche Jobs kreiert werden,<br />

sondern es hauptsächlich Mitnahmeeffekte<br />

gibt. Deshalb halte ich eine<br />

generelle Erleichterung bei den Lohnnebenkosten<br />

für sehr viel wertvoller.<br />

Man bürdet dem Produktionsfaktor<br />

Arbeit einen Großteil der Steuerlast<br />

auf und wundert sich, warum Unternehmen<br />

dort am stärksten rationalisieren<br />

wollen. Wollte man nachhaltig<br />

mehr Beschäftigung schaffen, müsste<br />

der Faktor Arbeit steuerlich deutlich<br />

entlastet werden. Damit ist der Anreiz,<br />

beim Personal zu sparen, nicht mehr<br />

so groß.<br />

ECHO: Im Staatshaushalt gibt es<br />

kaum Spielraum für Steuersenkungen.<br />

Wenn man den Faktor Arbeit entlasten<br />

möchte, müsste man dann nicht<br />

im Umkehrschluss zur Gegenfinanzierung<br />

eine Wertschöpfungsabgabe<br />

– oft als Maschinensteuer bezeichnet<br />

– einführen?<br />

Thaler: Grundsätzlich halte ich den<br />

Ansatz für falsch, immer dann, wenn<br />

man von Steuerreformen redet, nur<br />

eine Steuer gegen eine andere Steuer<br />

austauschen zu wollen. Es sollte<br />

generell über die Rolle des Staates<br />

nachgedacht werden. Ich glaube, dass<br />

mittlerweile der Staat deutlich zu viele<br />

Aufgaben übernimmt und die Eigenverantwortung<br />

zu klein geschrieben<br />

wird. Der Staat mischt sich in zu viele<br />

Angelegenheiten ein. Dadurch wird eine<br />

Bürokratie erzeugt, die kaum noch<br />

bewältigbar ist und uns alle sehr viel<br />

Geld kostet. Die Strukturen müssten<br />

gestrafft werden. Es ist unglaublich,<br />

was in Österreich alles reguliert wird<br />

und welche Folgekosten das hat. Darüber<br />

müsste man einmal nachdenken.<br />

In einem schlankeren Staat könnte die<br />

Abgabenquote wesentlich niedriger<br />

sein und man müsste sich nicht nur<br />

mit Maßnahmen zur Gegenfinanzierung<br />

herumschlagen.<br />

„Grundsätzlich halte<br />

ich den Ansatz für<br />

falsch, immer dann,<br />

wenn man von Steuerreformen<br />

redet, nur<br />

eine Steuer gegen eine<br />

andere Steuer austauschen<br />

zu wollen.<br />

ECHO: Welche ist die letzte wirklich<br />

von Anfang an gelungene steuerliche<br />

Maßnahme, die reibungslos und ohne<br />

Nachbesserungen funktioniert hat, an<br />

die Sie sich erinnern können?<br />

Thaler: Das ist eine gute Frage.<br />

Grundsätzlich halte ich die im zweiten<br />

Halbjahr kommende Automatisierung<br />

des Lohnsteuerausgleichs für<br />

sehr sinnvoll. Im Prinzip ist den Arbeitnehmern<br />

dadurch in der Vergangenheit<br />

Geld entgangen. Bald funktioniert<br />

das automatisiert. Das ist auch<br />

eine bürokratische Entlastung.<br />

ECHO: Stichwort Automatisierung<br />

und Digitalisierung. Wie verändert<br />

sich dadurch Ihre Branche?<br />

Thaler: Die Digitalisierung hat großen<br />

Einfluss auf die Branche und wird<br />

entsprechend intensiv thematisiert. Die<br />

Belege werden heutzutage digitalisiert<br />

und über Belegerkennung automatisch<br />

mit Buchungsvorschlägen versehen.<br />

Diese Entwicklung wird sich noch<br />

beschleunigen, der Papierbeleg wird<br />

weiter zurückgehen. Die Leute werden<br />

ihre Belege digital bekommen und so<br />

an die Steuerberater weitergeben.<br />

ECHO: Das macht Datensicherheit<br />

zur Herausforderung.<br />

Thaler: Die Datensicherheit ist bereits<br />

jetzt eine große Herausforderung.<br />

Immer wieder hört man von<br />

Hackerangriffen. Deshalb ist das bei<br />

uns ein großes Thema, in das wir<br />

auch viel Geld investieren. Früher hat<br />

man Belege wegsperren und vor dem<br />

Zugriff Unberechtigter schützen müssen.<br />

Nichts anderes muss heute – nur<br />

eben in digitaler Form – auch gewährleistet<br />

sein. Interview: Marian Kröll<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong><br />

73


top 100 <strong>Kufstein</strong>| interview<br />

Überkomplexes System<br />

Steuerberater. Alexander Gessler im Interview über die Stimmung im Bezirk,<br />

Rechtsansprüche auf Förderungen und die zunehmende Komplexität des<br />

heimischen Steuersystems.<br />

ECHO: Wie nehmen Sie die Stimmung<br />

unter den Wirtschaftstreibenden<br />

im Bezirk <strong>Kufstein</strong> wahr?<br />

Wenn man sich umhört, entsteht der<br />

Eindruck, dass es eine gewisse Aufbruchsstimmung<br />

gibt.<br />

Alexander Gessler: Eine leicht<br />

positive Stimmung ist spürbar. Man<br />

kann aber nicht davon reden, dass es<br />

eine Aufbruchsstimmung ist. Dies wäre<br />

übertrieben.<br />

ECHO: Durch die aktuelle politische<br />

Situation – sprich die Implosion der<br />

großen Koalition und die Ausrufung<br />

von Neuwahlen im Oktober – ist einiges<br />

in Schwebe, das eigentlich schon<br />

beschlussfertig war. Dazu gehört der<br />

Beschäftigungsbonus. Was können<br />

Sie damit anfangen?<br />

Gessler: Der Beschäftigungsbonus<br />

ist eine Unterstützung, aber große<br />

Beschäftigungseffekte würde ich mir<br />

davon nicht erwarten. Von einem signifikanten<br />

Impuls kann man nicht<br />

sprechen.<br />

ECHO: Sofern er tatsächlich kommt,<br />

soll der Beschäftigungsbonus – so wie<br />

die Investitionszuwachs prämie – über<br />

das aws, die Förder- und Finanzierungsbank<br />

der Republik, abgewickelt<br />

werden. Halten Sie diese Vorgangsweise<br />

für gelungen?<br />

Gessler: Im Falle der Investitionszuwachsprämie<br />

waren die zur Verfügung<br />

gestellten Mittel rasch ausgeschöpft.<br />

Förderanträge vieler Unternehmer<br />

wurden gar nicht mehr angenommen.<br />

Nur die Schnellsten Internetnutzer kamen<br />

zum Zug und viele Unternehmer<br />

gingen leer aus.<br />

ECHO: Wäre es nicht gerechter, einen<br />

Rechtsanspruch auf diese Fördermittel<br />

zu gewähren?<br />

Gessler: Es sollte tatsächlich einen<br />

Rechtsanspruch für Unternehmen<br />

geben, welche die Förderkriterien erfüllen.<br />

Die Politik sollte interessantere<br />

Investitionsanreize setzen, wie damals<br />

den Investitionsfreibetrag oder die<br />

Sonderabschreibung, von denen alle<br />

investierenden Unternehmer einen<br />

steuerlichen Vorteil haben. Die Investitionszuwachsprämie<br />

ist auch nicht<br />

gerecht, weil jene Unternehmer, die<br />

bereits im Vorjahr investiert haben,<br />

keinen Vorteil davon haben. Unklar<br />

ist auch, warum man dazu übergegangen<br />

ist, alles über das aws abzuwickeln,<br />

zumal der verwaltungstechnisch einfachere<br />

Weg über die Finanzbehörde<br />

war. Dadurch wurde eine zusätzliche<br />

bürokratische Hürde geschaffen.<br />

„Es ist unklar, warum man dazu übergegangen ist, alles über das<br />

aws abzuwickeln, zumal der verwaltungstechnisch einfachere<br />

Weg über die Finanzbehörde war.“<br />

Fotos: Kröll<br />

74<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


ECHO: Man könnte beinahe vermuten,<br />

dass diese Förderarchitektur via<br />

aws bewusst so verkompliziert wurde,<br />

um sich etwas zu ersparen. Vor allem<br />

KMUs fehlen oft Übersicht und Ressourcen,<br />

um sich im Förderdickicht<br />

zurechtzufinden und ausgelobte Förderungen<br />

lukrieren zu können.<br />

Gessler: Dem würde ich zustimmen.<br />

Man könnte bösartig behaupten, dass<br />

ein Teil des Beschäftigungsbonus in<br />

der Verwaltung des aws verbraucht<br />

wird.<br />

ECHO: Es wurde vor allem im<br />

Vorjahr sehr viel über die Registrierkassenpflicht<br />

geredet. Es ist anzunehmen,<br />

dass es da mittlerweile keine<br />

offenen Fragen mehr gibt und Ruhe<br />

eingekehrt ist.<br />

Gessler: Im ersten Quartal dieses<br />

Jahres gab es noch einige Unklarheiten,<br />

da viele Registrierkassen-Anbieter<br />

softwareseitig noch nicht den<br />

Anforderungen der Finanz entsprochen<br />

haben. Der Großteil der Registrierkassen<br />

entspricht nun den gesetzlichen<br />

Anforderungen. Allerdings gab<br />

es aber auch schon die ersten Strafen<br />

in Höhe von 1.500 Euro für nicht ordnungsgemäß<br />

angemeldete Registrierkassen.<br />

ECHO: Das Steuerrecht ist über die<br />

vergangenen Jahre hinweg nicht gerade<br />

einfacher geworden, wie auch in<br />

Ihrer Branche vielfach bestätigt wird.<br />

Ein allzu einfaches Steuerrecht würde<br />

aber Ihre Geschäftsgrundlage arg<br />

in Mitleidenschaft ziehen und kann<br />

deshalb wohl auch nicht in Ihrem Interesse<br />

liegen?<br />

Gessler: Ein derart komplexes Steuersystem,<br />

wie wir es derzeit haben, ist<br />

jedenfalls auch nicht im Interesse der<br />

Steuerberater gelegen. Die permanenten<br />

gesetzlichen Änderungen und<br />

diese oft unterjährig sind nur mehr<br />

schwer administrierbar. Immer mehr<br />

Aufgaben werden vom Staat an die<br />

Wirtschaftstreuhänder ausgelagert,<br />

wie z. B. die in kürze in Kraft tretende<br />

Geldwäschebestimmung. Die dadurch<br />

entstehenden Mehraufwendungen<br />

können nicht an die Klienten<br />

übergewälzt werden.<br />

ECHO: Wo könnte man im Steuerrecht<br />

aus Ihrer Sicht konkret ansetzen,<br />

um eine wesentliche Vereinfachung zu<br />

erreichen?<br />

Gessler: Es gibt viele Regelungen im<br />

Steuer- und Abgabenrecht, die einen<br />

hohen Verwaltungsaufwand verursachen<br />

und durch die am Ende wenig<br />

Einnahmen beim Staat verbleiben.<br />

Darüber hinaus gibt es viele potenzielle<br />

Fallstricke und Fehlerquellen,<br />

die sehr leicht entsprechende Steuernachzahlungen<br />

auslösen.<br />

ECHO: Manche Dinge, die von Vater<br />

Staat eingefädelt werden, kommen<br />

relativ geräuschlos. Ab dem zweiten<br />

Halbjahr kommt die antragslose,<br />

sprich automatische Arbeitnehmerveranlagung.<br />

Das ist doch eine signifikante<br />

Verbesserung?<br />

Gessler: Für den Arbeitnehmer<br />

ist das sicherlich eine Verbesserung.<br />

Jene, die keine Arbeitnehmerveranlagung<br />

gemacht haben, bekommen<br />

künftig automatisch ihre Steuergutschrift,<br />

die ansonsten verfallen<br />

wäre. Gleichzeitig hat man aber bei<br />

den Sonderausgaben Änderungen<br />

gemacht, die zu mehr Verwaltungsaufwand<br />

führen. Bei Spenden sind<br />

Vereine gezwungen, die Daten des<br />

Spenders zu erheben und an das<br />

Finanzamt zu melden, damit der<br />

Fiskus die Spenden automatisch in<br />

die Sonderausgaben aufnehmen<br />

„Besserverdiener haben<br />

durch die Steuerprogression<br />

ohnehin eine höhere<br />

Steuerbelastung.“<br />

kann. Das ist für die Vereine eine<br />

Zusatzbürokratie, die einen erheblichen<br />

Mehraufwand verursacht.<br />

Kleinere Vereine haben sogar schon<br />

kundgetan, dass sie unter diesen Voraussetzungen<br />

auf die Spendenbegünstigung<br />

verzichten wollen. Der<br />

Steuerpflichtige hat den Mehraufwand,<br />

dass er kontrollieren muss, ob<br />

auch alle Spenden seitens der Finanz<br />

berücksichtigt wurden.<br />

ECHO: Jedenfalls gibt der Finanzminister<br />

durch die antragslose Arbeitnehmerveranlagung<br />

den Arbeitnehmern<br />

Geld zurück, das er sonst<br />

als bequemes „Körberlgeld“ einbehält.<br />

Ähnlich verhält es sich mit der<br />

kalten Progression. Warum schaffen<br />

wir es in Österreich nicht, dieses in<br />

die Milliarden gehende „Körberlgeld“<br />

durch eine Indexierung der Einkommensteuertarife<br />

den Steuerzahlern<br />

fair zurückzugeben?<br />

Gessler: Technisch gesehen wäre<br />

dies kein Problem, da spießt es sich an<br />

dem politischen Willen einer Regierungspartei.<br />

Die Valorisierung müsste<br />

für alle Einkommensgruppen gleichermaßen<br />

gelten und nicht nur für die<br />

niedrigeren Tarifstufen. Es ist nicht gerecht,<br />

über die kalte Progression weiter<br />

umzuverteilen. Besserverdiener haben<br />

durch die Steuerprogression ohnehin<br />

eine höhere Steuerbelastung. Nun sollen<br />

sie auch noch in den fragwürdigen<br />

Genuss kommen, ihren Steuertarif<br />

nicht indexiert zu bekommen. Diese<br />

Personengruppe wird dadurch doppelt<br />

belastet, während ein großer Teil<br />

der Arbeitnehmer von der kalten Progression<br />

aber gar nicht betroffen ist, da<br />

für diese keine Lohnsteuer anfällt. <br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong><br />

75


top 100 kufstein | interview<br />

Buchhaltung der Zukunft<br />

Steuerberater. Markus Geisler füllt das Schlagwort „Digimatisierung®“ in seiner<br />

Schwazer Kanzlei mit Leben und zeigt die Potenziale optimierter digitaler<br />

Prozesse in betrieblichen und steuerlichen Zusammenhängen auf.<br />

ECHO: Was verstehen Sie unter<br />

dem Begriff „Digimatisierung®“?<br />

Markus Geisler: Darunter verstehe<br />

ich die Digitalisierung von Papierbelegen<br />

verbunden mit der Automatisierung<br />

von Prozessabläufen. Es soll<br />

dadurch eine neue moderne Art der<br />

Buchhaltung mit Effizienz- und Qualitätssteigerung<br />

erreicht werden. Es<br />

handelt sich um die nächste Evolutionsstufe<br />

in der elektronischen Beleg-<br />

und Dokumentenverarbeitung:<br />

effizienter, digitaler, qualitätsgeprüft.<br />

ECHO: Das Schlagwort Digitalisierung<br />

wird in vielen Zusammenhängen<br />

abstrakt gebraucht. Wie sieht<br />

die Digitalisierung in Ihrer Branche<br />

konkret aus?<br />

Geisler: Bis vor wenigen Jahren war<br />

Papier aus dem Rechnungswesen<br />

nicht wegzudenken. Jetzt müssen<br />

Unternehmer auf Digitalisierung<br />

setzen, um überhaupt wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben. Die digitale Revolution<br />

zwingt Unternehmen aus allen<br />

Bereichen und jeder Betriebsgröße<br />

geradezu, digitale Prozesse einzuführen.<br />

Markus Geisler ist geschäftsführender Gesellschafter der in der Schwazer Münchner<br />

Straße 22 sitzenden Geisler & Hirschberger Steuerberatungs GmbH. Der Steuerberater,<br />

Wirtschaftsjurist, Fachvortragende und Mediator beschäftigt sich beruflich<br />

seit Jahren sehr intensiv mit der Verbesserung digitaler Prozesse in betrieblichen und<br />

steuerlichen Zusammenhängen.<br />

ECHO: Ein Unternehmer muss in<br />

der Digitalisierung einen Nutzen sehen,<br />

sei es als Ressourcen- und Zeitersparnis.<br />

Wo liegen die konkreten<br />

Vorteile digitaler Prozesse gegenüber<br />

analogen?<br />

Geisler: Man hat ein digitales<br />

Beleg archiv, auf das man jederzeit<br />

zugreifen kann. Früher hat man die<br />

Belege dem Steuerberater in regelmäßigen<br />

Abständen vorbeigebracht<br />

oder postalisch zugeschickt. Durch<br />

die elektronische Übermittlung sind<br />

die Intervalle wesentlich kürzer geworden,<br />

was wiederum eine zeitnahe<br />

Auswertung ermöglicht. Außerdem<br />

entfällt der postalische Belegweg. Jeder<br />

Betrieb wird individuell nach den<br />

jeweiligen Erfordernissen behandelt.<br />

Ein kleines Unternehmen hat klarerweise<br />

andere Bedürfnisse als ein<br />

Großbetrieb. Auf Grundlage zeitnaher<br />

Auswertungen lässt sich auch ein<br />

automatisiertes Mahnwesen aufbauen.<br />

Die Auswertungen sind online<br />

jederzeit abrufbar.<br />

ECHO: Wie flexibel ist Ihr digitales<br />

System?<br />

Geisler: Unser System ist so ausgelegt,<br />

dass auch Klienten, die ihre<br />

Buchhaltung selbst erledigen, die<br />

Fotos: Kux<br />

76<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


Vorteile nützen können. Neben dem<br />

ganzen Bereich Rechnungswesen<br />

schaffen wir für die Betriebe eine digitale<br />

Ablagemöglichkeit für sämtliche<br />

Unternehmenskorrespondenzen. Ein<br />

Betrieb hat ja nicht nur Belege aus<br />

dem Rechnungswesen, sondern auch<br />

Lieferscheine, Verträge und andere<br />

Urkunden. Für solche Dokumente<br />

bieten wir als Kanzlei ein erprobtes<br />

und revisionssicheres System an.<br />

ECHO: Wie komplex ist die Umstellung<br />

auf digitale Prozesse für Unternehmen?<br />

Geisler: Es ist ganz wesentlich, eine<br />

Unternehmensanalyse zu machen.<br />

Dazu besuche ich mit einem Mitarbeiter<br />

den jeweiligen Betrieb, schaue<br />

mir die Betriebsstruktur und die derzeitigen<br />

Abläufe an, lerne die Mitarbeiter<br />

kennen, um in der Folge ein<br />

sinnvolles und maßgeschneidertes<br />

Konzept ausarbeiten zu können. Es<br />

kann tödlich sein, sich konzept- und<br />

planlos in die Digimatisierung zu<br />

stürzen.<br />

ECHO: Es gibt also kein Schema F<br />

für die Umstellung?<br />

Geisler: Nein, jede Branche, jeder<br />

Betrieb ist anders und hat andere<br />

Bedürfnisse, weshalb der Digitalisierungsprozess,<br />

der erfahrungsgemäß<br />

zwischen vier und sieben Monaten<br />

dauert, auf das jeweilige Unternehmen<br />

zugeschnitten sein muss. Es ist<br />

ganz wichtig, die Mitarbeiter entsprechend<br />

zu schulen, vorzubereiten und<br />

zu begleiten. Wir gehen behutsam<br />

und Schritt für Schritt vor.<br />

ECHO: Was kann im Bereich des<br />

Rechnungswesens automatisiert werden?<br />

Geisler: Wir beginnen einmal mit<br />

dem Bankimport, weil dieser die<br />

kleinste Umstellung ist. Derzeit bekommen<br />

noch viele Steuerberater<br />

„Die digitale Welt darf<br />

keine Belastung sein, sie<br />

muss einen Mehrwert<br />

darstellen.“<br />

Markus Geisler,<br />

Kanzlei Geisler & Hirschberger<br />

Kontoauszüge zugeschickt. Das ist<br />

veraltet. Einem Steuerberater kann<br />

eine Einsichtsberechtigung gewährt<br />

werden. Damit kann er die Bankdaten<br />

automatisiert in die Buchhaltungssoftware<br />

einspielen. Der nächste Schritt<br />

ist dann die papierlose Buchhaltung.<br />

Man schaut sich an, ob der Betrieb die<br />

Möglichkeit hat, Papierbelege digital<br />

zu verarbeiten, das heißt ein digitales<br />

Belegbild zu erzeugen. Dabei ist es<br />

wichtig, auf die richtigen technischen<br />

Hilfsmittel zu setzen. Von Flachbettscannern<br />

rate ich ab, weil das zu zeitintensiv<br />

ist. Den Scans werden keine<br />

Metadaten hinzugefügt, weil solche<br />

vom Rechenzentrum, wo die Belege<br />

gespeichert werden, mittels Texterkennung<br />

hinzugefügt werden. In einem<br />

weiteren Automatisierungsschritt<br />

greifen wir über eine Schnittstelle auf<br />

die in den Programmen der Unternehmen<br />

erzeugten Daten zu. Das erlaubt<br />

es uns beispielsweise, Ausgangsrechnungen<br />

digital abzugreifen.<br />

ECHO: Wie zuverlässig funktioniert<br />

OCR, die automatische Texterkennung<br />

auf den Belegbildern?<br />

Geisler: Das funktioniert bereits<br />

ausgezeichnet, wir haben eine Trefferquote<br />

von mehr als 90 Prozent.<br />

In den kommenden Jahren wird<br />

sich da aber noch viel tun. Das Programm<br />

entwickelt derzeit schon auf<br />

Grundlage der Belege Vorschläge<br />

für Buchungssätze. Zukünftig soll<br />

die Software in der Lage sein, belegübergreifend<br />

zu prüfen. Langt beispielsweise<br />

eine Eingangsrechnung<br />

im System ein, wird diese mit sämtlichen<br />

anderen Dokumenten desselben<br />

Typs abgeglichen. Wir wollen in<br />

Zukunft den gesamten Zahlungsverkehr<br />

über unsere Rechnungswesen-<br />

Dienstleistung abdecken können und<br />

diese dem Klienten mittels App bzw.<br />

über digitale Schnittstellen zur Verfügung<br />

stellen.<br />

ECHO: Wenn irgendwann alle Systeme<br />

miteinander korrespondieren,<br />

kommen wir dann zu einer Buchhaltung<br />

in Echtzeit?<br />

Geisler: Das ist denkbar. Nach meiner<br />

Ansicht wird sich der ganze Buchhalterberuf<br />

gänzlich ändern. Derzeit<br />

verbucht der Buchhalter digitale<br />

Belegbilder, was aber keinen wesentlichen<br />

Unterschied zum Papierbeleg<br />

darstellt. Die Software schlägt jetzt<br />

zwar Buchungssätze vor, der nächste<br />

Schritt heißt aber „machine learning“.<br />

Dabei geht es um selbstlernende Systeme.<br />

Dann wird es zunehmend darum<br />

gehen, zur Qualitätssicherung<br />

die maschinengenerierten Daten zu<br />

kontrollieren. Der Buchhalter wird<br />

zum Datenanalytiker. Das bedeutet<br />

wiederum, dass sich auch die Ausbildung<br />

ändern wird. Wir schulen<br />

intern unsere Mitarbeiter vor allem<br />

software-technisch sehr intensiv.<br />

ECHO: Inwiefern verändert die<br />

Digitalisierung das Wesen Ihrer<br />

Branche?<br />

Geisler: Die digitale Welt darf keine<br />

Belastung sein, sie muss einen Mehrwert<br />

darstellen. Die Buchhaltung ist<br />

nicht mehr standortabhängig, es ist<br />

egal, wie weit Klienten und Steuerberater<br />

räumlich voneinander getrennt<br />

sind. Gleichzeitig wird die persönliche<br />

Beratung insgesamt sogar noch<br />

intensiver. Der Steuerberater ist mehr<br />

in den Betrieben unterwegs und besser<br />

in wesentliche Unternehmensentscheidungen<br />

eingebunden.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 77


top 100 KUFSTEIN | interview<br />

Standort-Vermessung<br />

Rechtsanwälte. Die Anwälte der Kanzlei Marschitz, Petzer, Bodner<br />

über den Standort Österreich und <strong>Kufstein</strong>, die EU, den Wunsch nach unternehmerfreundlicherer<br />

Politik und die Raumordnung.<br />

ECHO: Vor ungefähr zehn Jahren<br />

hat man aus Deutschland noch neidvoll<br />

auf Österreichs Wirtschaftsdaten<br />

geschielt. Mittlerweile hat Österreich<br />

in so gut wie allen relevanten Bereichen<br />

gegenüber dem Nachbarland<br />

signifikant an Boden verloren. Woran<br />

könnte das liegen?<br />

Herbert Marschitz: Ganz grundsätzlich<br />

möchte ich schon betonen,<br />

dass unseren zukunftsorientierten,<br />

risikofreudigen und innovativen Unternehmen<br />

wenig damit geholfen<br />

ist, wenn wir ihnen dauernd vorhalten,<br />

wie die Wirtschaft in Österreich<br />

schwächelt. Das stimmt so auch nicht.<br />

Sehen wir uns die Wirtschaftsdaten<br />

der beiden Länder – Österreich und<br />

Deutschland – im Vergleich an: Laut<br />

Erhebungen des Wirtschaftsforschungsinstituts<br />

WIFO und des Instituts<br />

für Höhere Studien (IHS) lag<br />

Deutschland im Jahr 2016 in puncto<br />

Wirtschaftswachstum mit 1,9 Prozent<br />

zwar noch vor Österreich mit 1,5 Prozent.<br />

Für das laufende Jahr stellt sich die<br />

Situation aber völlig anders dar: Wenn<br />

die Wirtschaftsforscher recht behalten,<br />

wird die österreichische Wirtschaft mit<br />

einem prognostizierten Wachstum von<br />

zwei Prozent die der Deutschen – diese<br />

soll bei 1,3 Prozent zu liegen kommen<br />

– <strong>2017</strong> deutlich überflügeln. Grund<br />

für den Aufschwung ist einerseits die<br />

steigende Binnennachfrage, einhergehend<br />

mit den steigenden Einkommen<br />

der Privathaushalte. Andererseits basiert<br />

die Konjunkturerholung auch auf<br />

den anziehenden Auslandsgeschäften.<br />

Trotz allem darf man die Politik nicht<br />

aus ihrer Pflicht entlassen. Österreich<br />

Die Rechtsanwälte Clemens Telser, Peter Petzer, Herbert Marschitz und Hannes<br />

Bodner (v. li.) befürchten Probleme durch Grenzkontrollen, wittern Unmut in der<br />

Unternehmerschaft und sehen den Nachbarn Deutschland ökonomisch davoneilen.<br />

gehört mit einem der höchsten Steuersätze<br />

zu den europäischen Spitzenreitern<br />

im negativen Sinn. Hier muss<br />

etwas geschehen, hier mahlen die politischen<br />

Mühlen eindeutig zu langsam!<br />

ECHO: Wie lässt sich die wirtschaftliche<br />

Struktur im Bezirk charakterisieren?<br />

Peter Petzer: Man muss differenzieren<br />

zwischen den gesamt-österreichischen<br />

Wirtschaftseckdaten – in die<br />

zwangsläufig auch wirtschaftsschwache<br />

Regionen mit einfließen – und<br />

wirtschaftlich stabilen, immer weiter<br />

aufstrebenden Gebieten. Der Bezirk<br />

<strong>Kufstein</strong> ist hier in einer sicherlich bevorzugten<br />

Situation. Seine Stärke ist<br />

der optimale Mix aus großen Leitbetrieben<br />

und zahlreichen kleinen und<br />

mittleren Unternehmen. Das gewährleistet<br />

wirtschaftliche Stabilität. Hand<br />

in Hand mit dem Tourismus als bedeutendem<br />

Wirtschaftsfaktor ist der Bezirk<br />

<strong>Kufstein</strong> überaus breit aufgestellt.<br />

<strong>Kufstein</strong> konnte und kann daher eine<br />

der niedrigsten Arbeitslosenquoten in<br />

Tirol vorweisen.<br />

ECHO: Ist die Stimmung unter den<br />

Wirtschaftstreibenden im Bezirk <strong>Kufstein</strong><br />

besser geworden?<br />

Hannes Bodner: Erlauben Sie mir<br />

eine Gegenfrage: Wer sagt, dass die<br />

Stimmung unter den Wirtschaftstreibenden<br />

im Bezirk <strong>Kufstein</strong> schlecht<br />

war oder ist? Diesen Eindruck habe<br />

ich wirklich nie gehabt. Sicher, wir<br />

stehen in einem ständigen Wettstreit<br />

mit anderen Regionen, gerade<br />

die niedrige Arbeitslosenquote – im<br />

Jahresschnitt 2016 waren es 5,8 Pro-<br />

Foto: Privat<br />

78 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


zent – zeigt aber, dass unsere Unternehmen<br />

hervorragend wirtschaften.<br />

Noch einmal: Der Mix aus großen,<br />

mittleren und kleinen Betrieben trägt<br />

zu einer gegenseitigen Befruchtung<br />

bei. Wenn die Auftragslage stimmt,<br />

ist auch die Stimmung gut. Auch<br />

die Nähe zu Bayern spielt dabei eine<br />

nicht unwesentliche Rolle. Vom dortigen<br />

aktuellen Investitionsschub profitieren<br />

zahlreiche Betriebe aus dem<br />

Bezirk <strong>Kufstein</strong>.<br />

ECHO: Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

ist (noch) eine der Grundfesten der<br />

Europäischen Union. Welche Rolle<br />

spielt diese für die Arbeitskräfte aus<br />

dem Bezirk, vor allem was das Ausund<br />

Einpendeln betrifft?<br />

Marschitz: Die Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

ist, wie Sie richtig sagen,<br />

eine wesentliche Errungenschaft.<br />

Und dass sie gerade im Grenzbezirk<br />

<strong>Kufstein</strong> eine große Rolle spielt, liegt<br />

auf der Hand. Insbesondere spiegelt<br />

sich das im touristischen Bereich<br />

wider, wo zahlreiche ausländische<br />

Arbeitskräfte Beschäftigung finden.<br />

Die Nähe zur Großstadt München<br />

und zu anderen Städten im oberbayrischen<br />

Raum ist im umgekehrten<br />

Sinn aber auch attraktiv für viele<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

aus dem Bezirk <strong>Kufstein</strong>, die<br />

dorthin auspendeln. Ich sehe hier<br />

eine Win-win-Situation für alle Beteiligten,<br />

die sich über mittlerweile<br />

gerade im Bezirk <strong>Kufstein</strong> über viele<br />

Jahre sehr bewährt hat.<br />

ECHO: Die Europäische Union<br />

ist in einer schweren Krise, die Europaskepsis<br />

nimmt vielerorts zu.<br />

Welche Bilanz ziehen Sie für den<br />

Raum <strong>Kufstein</strong> seit dem EU-Beitritt<br />

Österreichs 1995?<br />

Petzer:Vor mehr als zwei Jahrzehnten<br />

– am 1. Jänner 1995 – trat<br />

Österreich der Europäischen Union<br />

bei. Die österreichischen Exporte<br />

haben sich seither mehr als verdreifacht.<br />

Es ist eine Tatsache, dass<br />

gerade Grenzregionen, wie eben<br />

auch der Bezirk <strong>Kufstein</strong>, vom EU-<br />

Beitritt wirtschaftlich besonders<br />

profitierten. Der Wegfall der Grenzen<br />

hat zu einer unglaublichen Mobilität<br />

geführt. Nicht nur, was den<br />

freien Warenverkehr, sondern eben<br />

auch, was die Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

und die wirtschaftliche Flexibilität<br />

betrifft. Einen Aufschwung<br />

brachte der EU-Beitritt nicht nur<br />

für die Grenzstadt <strong>Kufstein</strong> selbst,<br />

auch die umliegenden Winter- und<br />

Sommertourismusgemeinden sicherten<br />

sich ein gutes Stück vom<br />

Kuchen. Dennoch stehen viele Österreicher<br />

– und damit zwangsläufig<br />

auch Tiroler – der EU skeptisch<br />

gegenüber. Ihnen möchte ich entgegenhalten,<br />

dass Europa noch nie<br />

so lange in Frieden gelebt hat, auch<br />

wirtschaftlich war der EU-Beitritt<br />

eine Erfolgsgeschichte, nicht zu vergessen<br />

verbesserte Verbraucher- und<br />

Arbeitnehmerrechte. Dennoch sind<br />

EU-Politiker gerade in Zeiten wie<br />

diesen und vor dem Hintergrund<br />

der Flüchtlingskrise aufgerufen, alles<br />

zu unternehmen, um der wachsenden<br />

Europaskepsis in fast allen EU-<br />

Staaten entgegenzuwirken.<br />

ECHO: In Österreich wiehert der<br />

Amtsschimmel bekanntermaßen<br />

besonders lautstark. Mit welchen<br />

Maßnahmen könnte die Politik Unternehmen<br />

bürokratisch entlasten,<br />

um das Wirtschaften zu vereinfachen?<br />

Bodner: Es ist die riesige Flut an<br />

Gesetzen und Verordnungen, die<br />

auf die Wirtschaftstreibenden oft<br />

wie ein Bremsklotz wirkt. Der riesige<br />

Verwaltungsaufwand zieht so<br />

manchem Unternehmer den letzten<br />

Nerv. Das muss sich ändern!<br />

Aber nicht nur Unternehmer, auch<br />

wir Anwälte plädieren seit Langem<br />

für einen durchgreifenden Bürokratieabbau.<br />

Gerade die Reform<br />

der Gewerbeordnung wäre ein<br />

dringendes Gebot der Zeit, um den<br />

Wirtschaftsstandort Österreich und<br />

somit auch Tirol zu stärken. Explizites<br />

Lob ergeht von meiner Seite<br />

hier an die Bezirkshauptmannschaft<br />

<strong>Kufstein</strong>, deren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sich stets bemühen,<br />

etwa Genehmigungsverfahren<br />

möglichst zügig abzuwickeln. Kurz<br />

noch zum Dauerthema Lohnnebenkosten:<br />

Wann endlich werden<br />

sie nachhaltig gesenkt? Man kann<br />

nur hoffen, dass in absehbarer Zeit<br />

eine unternehmerfreundlichere Politik<br />

Platz greift.<br />

ECHO: Die Preise für Grund und<br />

Boden steigen kontinuierlich, Wohnen<br />

wird immer teurer. Sind die<br />

Raumordnungsangelegenheiten bei<br />

den Gemeinderäten und Bürgermeistern<br />

in den richtigen Händen oder<br />

wäre womöglich eine überregionale<br />

Raumordnung besser?<br />

Bodner: Die Raumordnung lag<br />

immer im Entscheidungsbereich der<br />

Gemeinden und dort soll sie auch<br />

bleiben. Ganz einfach deshalb, weil<br />

eine Preiskorrektur für Grund und<br />

Boden aufgrund einer ausgelagerten<br />

bzw. überregionalen Raumordnung<br />

nicht zu erwarten ist. Ganz abgesehen<br />

davon gibt es schon jetzt eine<br />

Reihe von Möglichkeiten, anhand<br />

derer das Land als Korrektiv eingreifen<br />

kann. Für den Bürger selbst ist es<br />

sicher von Vorteil, wenn Raumordnungsangelegenheiten<br />

weiterhin in<br />

Gemeindehand liegen. Der kürzere<br />

Weg zum Amt, der persönliche Kontakt,<br />

das resultiert nicht selten auch in<br />

einem kürzeren Entscheidungsweg.<br />

Und außerdem: Gerade die Gemeinden<br />

im Bezirk <strong>Kufstein</strong> nutzen die<br />

rechtlichen Grundlagen im Tiroler<br />

Raumordnungsgesetz vorbildlich,<br />

um den Preis für Grund und Boden<br />

zu senken. Andere Bezirke könnten<br />

sich daran ein Beispiel nehmen.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong><br />

79


top 100 KUFSTEIN | interview<br />

Fachliche Augenhöhe<br />

Rechtsanwalt. Herbert Schöpf ist Experte für Vergaberecht. Er führt aus,<br />

was das Bestbieterprinzip leisten kann und worauf es bei der Ausschreibung<br />

ankommt. Die Raumordnung sieht er in Gemeindehänden gut aufgehoben.<br />

ECHO: Sie sind einer der führenden<br />

Vergaberechtsexperten in Tirol.<br />

Ab welchen Schwellenwerten ist eine<br />

Ausschreibung notwendig, wann<br />

muss international ausgeschrieben<br />

werden?<br />

Herbert Schöpf: Bei der Berechnung<br />

von Schwellenwerten<br />

ist primär zwischen öffentlichen<br />

Ausschreibungen im sogenannten<br />

„klassischen Bereich“ und im „Sektorenbereich“<br />

– Beschaffung in den<br />

Bereichen Verkehr, Energie, Wasser<br />

und Post – zu unterscheiden. Die<br />

EU-Kommission hat im klassischen<br />

Bereich die Schwellenwerte für Bauaufträge<br />

und Baukonzessionsverträge<br />

mit 5.225.000 Euro und für<br />

Liefer- und Dienstleistungsaufträge<br />

mit 209.000 Euro festgelegt. Diese<br />

Schwellenwerte gelten bis Ende<br />

<strong>2017</strong> und sind Ausschreibungen,<br />

die über diesen Schwellenwerten<br />

liegen, europaweit bekannt zu machen.<br />

ECHO: Mit der Vergaberechtsnovelle<br />

wird das Bestbieterprinzip etabliert.<br />

Was kann dieses gegenüber<br />

dem Billigstbieterprinzip leisten?<br />

Schöpf: Beim Billigstbieterprinzip<br />

ist das einzige Zuschlagskriterium<br />

für die Wahl des Angebots<br />

der niedrigste Preis. Beim Bestbieterprinzip<br />

erhält das technisch und<br />

wirtschaftlich günstigste Angebot<br />

den Zuschlag. Vor allem bei öffentlichen<br />

Bauausschreiben treten<br />

bei Billigstbieterausschreibungen<br />

häufig Missstände wie Scheinfirmen,<br />

Lohn- und Sozialdumping,<br />

Kettenbeauftragungen und ein oft<br />

ruinöser Preiskampf auf. In den<br />

Gesetzesmaterialien werden als<br />

Zuschlagskriterien für das Bestbieterprinzip<br />

neben dem Preis exemplarisch<br />

aufgezählt: Qualität,<br />

technischer Wert, Ästhetik, Zweckmäßigkeit,<br />

Umwelteigenschaften,<br />

Betriebskosten, Rentabilität, Kundendienst<br />

und technische Hilfe,<br />

Lieferzeitpunkt und Lieferungsbzw.<br />

Ausführungsfrist. Bei Bestbieterausschreibungen<br />

können auch<br />

umwelt- und sozialpolitische Belange<br />

– sogenannte vergabefremde<br />

Zuschlagskriterien – berücksichtigt<br />

werden. Durch ökologische Zuschlagskriterien<br />

soll dem im Vergaberecht<br />

allgemein verankerten<br />

Grundsatz der Umweltgerechtheit<br />

der Leistung Rechnung getragen<br />

werden. Durch sozialpolitische Zuschlagskriterien<br />

soll insbesondere<br />

auf die Beschäftigung von Frauen,<br />

von Personen im Ausbildungsverhältnis,<br />

von Langzeitarbeitslosen,<br />

von Behinderten und älteren Arbeitnehmern<br />

Bedacht genommen<br />

werden.<br />

Fotos: Kröll<br />

80 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


ECHO: Wie kann man auf dem<br />

Weg des Bestbieterprinzips lokale<br />

Wertschöpfung forcieren?<br />

Schöpf: Durch die Festlegung entsprechender<br />

Qualitätskriterien, die<br />

durch „Lohn- und Sozialdumper“<br />

nicht erfüllt werden können oder<br />

durch Kriterien, die die Technologieführerschaft<br />

stärker gewichten,<br />

können Aufträge europarechtskonform,<br />

aber dennoch lokal verstärkt<br />

vergeben werden. Lokale Präferenzen<br />

können auch durch ökologische<br />

Kriterien, beispielsweise<br />

durch höhere Gewichtung kürzerer<br />

Transportstrecken, stärker berücksichtigt<br />

werden.<br />

ECHO: Kann man mit einer guten<br />

qualitativen Ausschreibung die<br />

meist massiven Baukostenüberschreitungen<br />

eindämmen, die bei<br />

öffentlichen Aufträgen an der Tagesordnung<br />

zu stehen scheinen?<br />

Schöpf: Unvorhersehbare Kostenüberschreitungen<br />

sollte es im<br />

Zuge einer Auftragsabwicklung<br />

überhaupt nicht geben. Allfällige<br />

Nachträge dürften sich auch nur in<br />

den vorab einkalkulierten Reserven<br />

bewegen. Bei Planungsleistungen<br />

gibt es ÖNORM-definierte Schätzungsgenauigkeiten.<br />

Wesentlich<br />

ist, dass der Auftraggeber seine<br />

Ausschreibung von Anfang an klar<br />

strukturiert und Angebote einer<br />

fachkundigen Plausibilitätsprüfung<br />

unterzieht. Abhängig vom<br />

Ausschreibungsgegenstand kann<br />

der Auftraggeber auch eine verbindliche<br />

Kostenobergrenze oder<br />

einen Pauschalfestpreis festlegen.<br />

Wesentlich ist, dass sich der Auftraggeber<br />

bereits bei der Vergabe<br />

auf fachlicher Augenhöhe der Bieter<br />

bewegt.<br />

ECHO: Besteht die Gefahr, dass<br />

„Beim Bestbieterprinzip<br />

erhält das technisch und<br />

wirtschaftlich günstigste<br />

Angebot den Zuschlag.“<br />

Herbert Schöpf,<br />

Rechtsanwalt<br />

Qualitätskriterien nur alibimäßig<br />

formuliert werden?<br />

Schöpf: Der Ermessensspielraum<br />

des Auftraggebers bei der Festlegung<br />

der Gewichtung ist nur insofern<br />

beschränkt, als die Zuschlagskriterien<br />

in Verbindung mit ihrer<br />

Gewichtung eine eindeutige und<br />

nachvollziehbare Ermittlung des<br />

wirtschaftlich günstigsten Angebots<br />

ermöglichen müssen. Beim Bestbieterprinzip<br />

müssen die Zuschlagskriterien<br />

im Verhältnis zueinander so<br />

gewichtet sein, dass die Besser- oder<br />

Schlechter-Erfüllung der einzelnen<br />

Kriterien einen realistischen Einfluss<br />

auf die Bestbieterermittlung<br />

haben kann. Die Rechtsprechung<br />

sieht z. B. bei einer Gewichtung<br />

des Preises mit 98 Prozent allein<br />

den Preis für die Ermittlung des<br />

Zuschlags ausschlaggebend, sodass<br />

dadurch das Bestbieterprinzip verletzt<br />

wird.<br />

ECHO: Ich würde gern einen Exkurs<br />

in die Raumordnung machen,<br />

eine umstrittene Materie. Ist die<br />

Raumordnungskompetenz bei Gemeinderäten<br />

und Bürgermeistern in<br />

den richtigen Händen?<br />

Schöpf: Raumordnungsrechtliche<br />

Belange wie z. B. die Flächenwidmung<br />

sind eine Kernkompetenz<br />

der Gemeinde. Die Gemeinde<br />

weiß selbst am besten, wie sich ihr<br />

Ort entwickeln soll. Wesentlich ist<br />

jedoch, dass die Entscheidungen<br />

der Gemeinde fachlich fundiert und<br />

sachlich nachvollziehbar sind.<br />

ECHO: Welche rechtlichen Konsequenzen<br />

kann es für Bürgermeister<br />

und Gemeinderäte geben, die<br />

diese Kompetenzen zu ihrem persönlichen<br />

Vorteil ausnutzen?<br />

Schöpf: Bürgermeister und Mitglieder<br />

eines Gemeinderats sind<br />

Beamte im strafrechtlichen Sinn.<br />

So kann z. B. der Beschluss eines<br />

Bebauungsplans den Missbrauch<br />

der Amtsgewalt erfüllen. Wenn jemand<br />

seine rechtlich eingeräumte<br />

Verfügungsmacht wissentlich missbraucht<br />

und dadurch ein Vermögensnachteil<br />

zugefügt wird bzw. der<br />

Täter sich einen Vermögensvorteil<br />

zuwendet, begeht er den Tatbestand<br />

der Untreue. So kann z. B. die<br />

Mitwirkung des Bürgermeisters an<br />

der Beschlussfassung des Kollegialorgans<br />

Gemeinderat über seinen<br />

eigenen Antrag rechtlich einen<br />

Befugnismissbrauch im Sinne des<br />

Strafgesetzbuchs darstellen.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong><br />

81


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top 100 kufstein | interview<br />

Kontinuität ist Trumpf<br />

Kreativwirtschaft. Walter Edinger erläutert im Interview die Entwicklung <strong>Kufstein</strong>s<br />

und stellt den Vergleich mit Wörgl an. Außerdem erzählt er über den<br />

Wandel, den die Kreativbranche durch Digitalisierung & Co vollzogen hat.<br />

ECHO: Sie sind seit vielen Jahren<br />

ein Fixpunkt in der <strong>Kufstein</strong>er Kreativbranche.<br />

Wie haben Sie in dieser<br />

Zeit die Entwicklung <strong>Kufstein</strong>s<br />

erlebt?<br />

Walter Edinger: Wir haben dadurch,<br />

dass wir das Inntalcenter in<br />

<strong>Kufstein</strong> betreuen und gut vernetzt<br />

sind, unser Ohr immer am Puls der<br />

Stadt. Außerdem betreuen wir seit<br />

Langem die 25 Klassikveranstaltungen<br />

in der Stadt. In der Stadt passiert<br />

sehr viel, auch weil potente Investoren<br />

schöne Projekte umsetzen.<br />

Man sieht eine beachtliche Entwicklung,<br />

wenn man mit offenen Augen<br />

durch die Stadt geht.<br />

ECHO: Gibt es einen konkreten<br />

Ausgangspunkt, an dem die dynamische<br />

Entwicklung der Stadt begonnen<br />

hat?<br />

Edinger: Da gibt es keinen konkreten<br />

Punkt, aber eine bedeutende<br />

Rolle haben sicher die größeren<br />

Bauprojekte und die Attraktivierung<br />

öffentlicher Plätze gespielt. Dafür<br />

hat auch die Stadt selbst viel Geld<br />

in die Hand genommen. Einen prägenden<br />

Impuls hat uns sicher auch<br />

die Fachhochschule gegeben. Da<br />

ist eine geistige Ebene dazugekommen,<br />

von der <strong>Kufstein</strong> profitiert.<br />

Das strahlt auch unheimlich viel<br />

Kraft aus. Andere Bezirksstädte sind<br />

am Wochenende wie ausgestorben,<br />

<strong>Kufstein</strong> bewegt sich auch am Wochenende<br />

durch die Vielzahl von<br />

Veranstaltungen. Da kommen nicht<br />

nur Touristen, sondern auch viele<br />

Einheimische gern in die Stadt. In<br />

Summe ist es ein großes Puzzle, bei<br />

dem immer mehr Teile zueinanderpassen.<br />

Das gibt der Bevölkerung<br />

auch einen gewissen Stolz auf ihre<br />

Stadt.<br />

ECHO: Was unterscheidet <strong>Kufstein</strong><br />

von Wörgl, der zweiten Stadt<br />

im Bezirk?<br />

Edinger: Zum einen ist <strong>Kufstein</strong><br />

einfach die Bezirkshauptstadt, wo<br />

die Behörden angesiedelt sind. Das<br />

ist der sachliche Aspekt. Wörgl hat<br />

im Gegensatz zu <strong>Kufstein</strong> mit der<br />

Festung kein Landmark, um das<br />

sich die Stadt gruppiert. <strong>Kufstein</strong><br />

hat einen anderen Charakter. Wörgl<br />

ist aber – das darf man nicht übersehen<br />

– sehr wohl auch gut aufgestellt<br />

und hat vor einigen Jahren<br />

den Handel, auch an der Peripherie,<br />

stark forciert. In Kuf stein ist die<br />

Stadt immer von innen nach außen<br />

gewachsen. Das ist ein gravierender<br />

Unterschied.<br />

Fotos: Kröll<br />

84<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


„ In dieser Szene kann<br />

man nur am Ball bleiben,<br />

wenn man ständig bereit<br />

ist, für alle neuen Dinge<br />

radikal offen zu sein.“<br />

Walter Edinger,<br />

GF Edinger Communication<br />

ECHO: Sie haben jetzt sehr viel<br />

gelobt. In welchen Bereichen hat die<br />

Stadt Probleme?<br />

Edinger: Negativ ist sicher die Verkehrssituation,<br />

die sich aufgrund der<br />

Autobahnmaut und Grenzkontrollen<br />

extrem zugespitzt hat. Momentan<br />

sind noch keine Lösungen in Aussicht.<br />

Positiv zu nennen ist die Attraktivierung<br />

des Bahnhofsareals, das früher<br />

wahrliche keine Schönheit war.<br />

ECHO: Mit Edinger communication<br />

führen Sie seit vielen Jahren<br />

eine Full-Service-Agentur. Wie hat<br />

sich das Agenturgeschäft verändert?<br />

Edinger: Generell hat sich unser<br />

Business dahingehend stark verändert,<br />

dass es extrem breit geworden<br />

ist. Man kann auch als Full-Service-<br />

Agentur allein nicht mehr alles abdecken,<br />

sondern nur einen Grundsockel<br />

bilden. Wir sind eine kleine<br />

Crew, und jeder kann bei uns sehr<br />

viel. In gewissen Bereichen greift<br />

man aber immer wieder auf externe<br />

Spezialisten zurück. Wir produzieren<br />

beispielsweise Videoprojekte,<br />

lagern aber die Kameraführung aus.<br />

ECHO: Wie kann man in dieser<br />

neuen Unübersichtlichkeit überhaupt<br />

den Überblick behalten?<br />

Edinger: In dieser Szene kann man<br />

nur am Ball bleiben, wenn man ständig<br />

bereit ist, für alle neuen Dinge radikal<br />

offen zu sein. Das bedeutet, dass<br />

Mario (li.) und Walter Edinger sind ein zugkräftiges Kreativteam.<br />

man nie richtig abschalten kann, weil<br />

man immer in der kritischen, analytischen<br />

Beobachterposition ist und<br />

sich nie einfach nur berieseln lässt.<br />

ECHO: Haben die Etats mit dieser<br />

Entwicklung Schritt gehalten?<br />

Edinger: Man muss heute derart viele<br />

Kommunikationskanäle bespielen und<br />

hat kaum mehr das Budget dafür. Tendenziell<br />

hat man sogar weniger Werbebudget<br />

für mehr Kanäle zur Verfügung.<br />

Die junge Generation bricht komplett<br />

weg, wenn man sie nicht über Facebook<br />

& Co anspricht. Da wird nicht<br />

mehr Zeitung gelesen.<br />

ECHO: Hat sich durch Facebook &<br />

Co bei Unternehmen eine Art „Gratismentalität“<br />

eingeschlichen?<br />

Edinger: Die professionelle Betreuung<br />

der Social-Media-Kanäle kostet<br />

Geld, zahlt sich aber aus. Dafür fehlt<br />

anfangs vielfach das Bewusstsein. Es<br />

reicht nicht, ein paar Mal im Monat<br />

etwas zu posten. Die Zielgruppen<br />

gehen heutzutage weiter auseinander.<br />

Deshalb muss sich ein Unternehmen<br />

noch genauer im Klaren sein, wen es<br />

wie und über welche Kanäle ansprechen<br />

will. Sonst läuft die Werbung<br />

ins Leere und die Streuverluste sind<br />

extrem.<br />

ECHO: Was ist aus Ihrer Sicht das<br />

wichtigste Kriterium in der Werbung?<br />

Edinger: Kontinuität ist einfach das<br />

Um und Auf. Der Glaube, werblich<br />

nichts tun zu müssen, ist der größte<br />

Fehler, den man begehen kann. Die<br />

meisten Unternehmen haben nicht<br />

die Kraft, von Mundpropaganda allein<br />

leben zu können.<br />

ECHO: Gibt es heute noch echte<br />

Internet-Abstinenzler?<br />

Edinger: Nein, das gibt es kaum<br />

mehr. Allerdings sind die Anforderungen<br />

stark unterschiedlich. Manche<br />

brauchen einen Webshop, anderen<br />

reicht eine simple Darstellung des Unternehmens.<br />

ECHO: Muss der heutige Werber<br />

technikaffiner sein als früher?<br />

Edinger: Wesentlich. In unserer<br />

Branche ist die Zäsur Digitalisierung<br />

längst vollzogen. Dadurch haben sich<br />

die Schlagzahl und Geschwindigkeit<br />

noch einmal stark erhöht. Das ist oft<br />

eine große Herausforderung.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 85


TOP100 KUFSTEIN | INTERVIEW<br />

Basic Instinct<br />

ICARUS creative. Markus Huber und Peter Mair über Handwerk, Design,<br />

Marke und die Lust, Unternehmen bei ihren Erfolgen zu begleiten.<br />

PETER MAIR, Inhaber ICARUS creative<br />

An einem sonnigen Nachmittag<br />

sitzen Markus<br />

Huber und Peter Mair<br />

im ICARUS-Studio. Die<br />

beiden Kreativen erzählen von den<br />

Erfolgen ihrer Kunden, die nach einer<br />

Überarbeitung ihres Außenauftritts<br />

wieder klarer, authentischer und erfolgreicher<br />

kommunizieren können.<br />

Sie berichten von Inspiration und<br />

dem Willen zur absoluten Qualität,<br />

beschwören, dass nur das die lichtdurchflutete<br />

Agentur verlässt, was<br />

absolut ihren Ansprüchen entspricht.<br />

Die beiden könnten unterschiedlicher<br />

nicht sein. Markus Huber, der selbstbewusste<br />

Kreative mit dem unverblümten,<br />

beinharten Urteil und auch<br />

messerscharfen Spruch, der wohl so<br />

manchen Kunden kurz sprachlos zurücklässt.<br />

Peter Mair, der feinsinnig<br />

Sensible, der die erstaunt Zurückgelassenen<br />

sanft wieder an Bord holt.<br />

Zwei neugierige, wachsame Weltenbürger<br />

mit dem Anspruch, dass gutes<br />

Design-Handwerk in Innsbruck und<br />

New York die gleiche Qualität haben<br />

muss. Ein kongeniales Team, das seit<br />

Jahren renommierte Kunden wie Red<br />

Bull oder die Bodner Gruppe betreut.<br />

Handwerk ist die Basis, auf der innovative<br />

Kreationen fußen.<br />

ECHO: Wann kommen Unternehmen<br />

zu I CARUS? Mit welchen Anliegen?<br />

Peter Mair: Oft kommen renommierte,<br />

erfolgreiche Unternehmen<br />

zu uns, wenn sie ein neues Produkt<br />

oder einen neuen Markt erobern<br />

wollen. Dann kommen sie zu uns<br />

und sagen: „Wir brauchen einen<br />

Imagefilm, ein Prospekt usw.“ Allerdings<br />

ist denen, weil sie erfolgreich<br />

und profitabel sind, oft nicht<br />

bewusst, dass ihre Marke, ihr Logo,<br />

ihr gesamter Außenauftritt nicht<br />

mehr stimmig sind und überarbeitet<br />

werden müssen.<br />

86 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFTSTEIN <strong>2017</strong>


Markus Huber: In solchen Fällen<br />

haben wir schon oft gesagt, dass wir<br />

den Film, das Prospekt oder sonst ein<br />

Produkt nur machen, wenn wir vorher<br />

einige grundsätzliche Fragen klären.<br />

Ansonsten hätte es keinen Sinn, wäre<br />

wirkungslose Kosmetik – und das<br />

machen wir nicht.<br />

ECHO: Warum sollte ich – wenn<br />

mein Unternehmen gut läuft, gute<br />

Umsätze und Gewinne erwirtschaftet<br />

– warum sollte ein solches<br />

Unternehmen, auch wenn die Marke<br />

und der Außenauftritt in die Jahre gekommen<br />

sind, etwas verändern, neu<br />

gestalten lassen?<br />

Peter Mair: Genau mit dieser Frage<br />

sehen wir uns oft konfrontiert. Viele<br />

Unternehmen erkennen den Bedarf<br />

nicht. Die Firma ist gut, das Produkt<br />

ist gut, dennoch ist die Marke so<br />

verstaubt, dass man sie nicht mehr<br />

aufladen kann.<br />

Markus Huber: Nach dem Prozess,<br />

den wir mit den Firmen gemeinsam<br />

durchmachen, spüren sie es<br />

dann. Spüren, dass die neue Marke<br />

nach innen und nach außen wirkt,<br />

eine ungleich größere Kraft entwickelt<br />

und ein erfolgreiches Unternehmen<br />

noch erfolgreicher macht.<br />

Peter Mair: Bei Firmenübergaben<br />

ergibt sich oft die Gelegenheit<br />

eines Refreshs, einer Überarbeitung<br />

des Außenauftritts und für viele<br />

Unternehmen ist das der perfekte<br />

Zeitpunkt. Oft kommt es auch zu<br />

Verunsicherungen, wenn ein neues<br />

Geschäftsfeld, neue Bereiche entstehen.<br />

Dann erkennen viele Firmen,<br />

dass sie ihren Außenauftritt hinterfragen<br />

müssen.<br />

Markus Huber: Eines kann man<br />

fast als Faustregel sagen: Wenn ein<br />

Unternehmen lange nichts verändert<br />

hat, kann die Strahlkraft<br />

nicht so groß sein, wie es möglich<br />

wäre. Und das ist immer schade,<br />

weil ein erfolgreiches Unternehmen<br />

noch besser sein könnte.<br />

ECHO: Wie läuft so ein Optimierungs-Prozess<br />

ab?<br />

Markus Huber: Wir versuchen<br />

herauszufinden, was das<br />

Unternehmen ausmacht, was<br />

authentisch an seinem Außenauftritt<br />

ist, was immer noch passt,<br />

was wir mitnehmen müssen, was<br />

sich verändert hat und was neu ist.<br />

Das ist ein intimer Prozess, der nur<br />

gelingt, wenn der Kunde uns sein<br />

Vertrauen schenkt und uns auch<br />

nicht in ein Korsett zwängen will.<br />

Nur mit dem nötigen Freiraum gibt<br />

es ein optimales Ergebnis und Neues<br />

kann entstehen.<br />

Peter Mair: Da kann es dann schon<br />

vorkommen, dass uns der Kunde<br />

dann vor Begeisterung umarmt.<br />

Solche Momente sind es, die uns<br />

beflügeln.<br />

„ Ein Logo ist keine Frage<br />

des Geschmacks,<br />

es gibt ein Richtig und<br />

ein Falsch. Typografi e,<br />

Statik und Proportion –<br />

das Handwerk macht<br />

den Unterschied.“<br />

Markus Huber<br />

Fotos: Roland Defrancesco · www.rolart-images.com<br />

MARKUS HUBER, Inhaber ICARUS creative<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFTSTEIN <strong>2017</strong><br />

87


top 100 <strong>Kufstein</strong> | Immobilien<br />

Die Nummer zwei<br />

Immobilienmarkt. In <strong>Kufstein</strong> sind die Wohnungspreise allein in den letzten<br />

zwei Jahren um 20 Prozent gestiegen. Für Experten eine Entwicklung, die sich<br />

in Zukunft weiterhin zuspitzen wird. Eine Momentaufnahme.<br />

Der Kauf einer Immobilie ist<br />

nach wie vor erstrebenswert,<br />

sowohl für konservativ<br />

veranlagende Investoren als<br />

auch für private Käufer, die sich im<br />

Eigentum ein Leben aufbauen wollen.<br />

Wohneigentum gehöre wohl<br />

auch traditionell zur westösterreichischen<br />

Mentalität, heißt es in der<br />

Branche, aber eben nur, solange es<br />

irgendwie finanziell tragbar bleibt.<br />

Laut einer Studie der FH <strong>Kufstein</strong>,<br />

die von Mag. Peter Berger betreut<br />

wurde, stiegen die Wohnungspreise<br />

für den Erstverkauf allein in den<br />

vergangenen zwei Jahren um 20<br />

Prozent. Eine noch höhere Steigerung<br />

sind laut mehreren Experten<br />

bei den Angebotspreisen zu finden,<br />

die um fast 25 Prozent höher als die<br />

effektiven Kaufpreise sind. (Lesen<br />

Sie mehr zum Thema auf Seite 92.)<br />

„Die Banken werden trotz niedrigem<br />

Zinsniveau immer vorsichtiger bei<br />

der Kreditvergabe und wollen sichergehen,<br />

dass eine langjährige<br />

und regelmäßige Rückzahlung der<br />

Kredite auch gewährleistet ist“, stellt<br />

Peter Berger fest. Der Immobilientreuhänder<br />

wundert sich manchmal<br />

über Käufer, die fürs Wohnen mehr<br />

als ein Drittel ihres Einkommens<br />

aufwenden. Angesichts der jüngsten<br />

Preisentwicklungen wird die Bezirkshauptstadt<br />

nur mehr sehr kaufkräftige<br />

Zielgruppen ansprechen. „<strong>Kufstein</strong><br />

entwickelt sich nach Innsbruck<br />

zur Nummer zwei in Tirol, weil die<br />

Stadt aufs richtige Pferd gesetzt hat,<br />

nämlich Bildung und Kultur“, fasst<br />

Peter Berger das Spezifikum <strong>Kufstein</strong>s<br />

zusammen.<br />

Die Nachfrage nach Wohnraum<br />

wird steigen, vor allem für Studentenwohnungen.<br />

„Für diese Gruppe<br />

entstehen gerade einige neue Projekte,<br />

die ein geeignetes Anlagemodell<br />

zur Vermietung an Studenten<br />

sind. Studenten in <strong>Kufstein</strong> haben<br />

ein monatliches Wohnbudget von<br />

ca. 300 bis 450 Euro“, heißt es. Die<br />

Vorzüge von Studentenmietwohnungen<br />

liegen auf der Hand: „Ihre<br />

Bildungszeit ist die Mietzeit. Nach<br />

dem Studium werden diese Mietverträge<br />

ohne Risiken oder größeren<br />

Aufwand aufgelöst, die leeren Wohnungen<br />

sind bald weitervermittelt,“<br />

so Berger. Das Thema Bildung wird<br />

in <strong>Kufstein</strong> in Zukunft ein wichtiges<br />

bleiben, aktuell wird über einen<br />

Ausbau der Fachhochschule nachgedacht.<br />

Weitere entscheidende<br />

Faktoren sind die Entwicklung des<br />

Fotos: Stadtmarketing <strong>Kufstein</strong>, Berger Consulting<br />

88<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


Das Team rund um Abteilungsleiter DI (FH) Stefan Esterhammer: v.l.n.r.: Doris Ager, Christine Aufinger, Gertraud Seidl, Sabine Stahl und Andrea Steiner<br />

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top 100 <strong>Kufstein</strong> | Immobilien<br />

Offene Besichtigungen<br />

Unkontrollierte Massenveranstaltung oder doch der Schlüssel zum schnelleren Immobilienverkauf?<br />

Der Immobilienprofi Mario Tribus erklärt, wie eine offene Besichtigung<br />

als erfolgreiches Vermarktungsinstrument eingesetzt werden kann.<br />

Echo: Was versteht man unter<br />

einer offenen Besichtigung?<br />

Mario Tribus: Damit bezeichnet<br />

man einen Besichtigungstermin<br />

für gleich mehrere Interessenten an<br />

einem fest vereinbarten Zeitpunkt.<br />

Diese Art der Verwertung stammt<br />

ursprünglich aus den USA und ist<br />

dort ein sehr wertvolles und erfolgreiches<br />

Vermarktungsinstrument.<br />

Bei uns gibt es zwar einige Immobilienbüros,<br />

die das anbieten, aber leider<br />

nur sehr halbherzig umsetzen. Die<br />

meisten Menschen haben bei dieser<br />

Art der Verwertung ein falsches Bild<br />

vor Augen: Unbekannte, unhöfliche<br />

Personen schlendern durch mein Eigenheim,<br />

parken die gesamte Nachbarschaft<br />

zu und hinterlassen einen<br />

Ort der Verwüstung. Aber dem ist<br />

nicht so, sofern strukturiert und professionell<br />

gearbeitet wird. Wir zum<br />

Beispiel haben verbindliche Besichtigungsregeln<br />

definiert, und jeder<br />

Interessent wird persönlich durch<br />

das Objekt begleitet. So entsteht eine<br />

lockere, gemütliche Atmosphäre.<br />

Echo: Welche Vorteile hat eine<br />

offene Besichtigung?<br />

Tribus: Dadurch, dass mehrere<br />

Kaufinteressenten zusammenkommen,<br />

entsteht eine gewisse Art der<br />

Verknappung, die sich durchaus<br />

positiv auf den Preis auswirken kann,<br />

weil sich ernsthafte Interessenten<br />

schneller entscheiden könnten und<br />

das Heim „um jeden Preis“ haben<br />

wollen. Zudem entfällt das lästige<br />

und andauernde Herrichten der<br />

Immobilien für die doch sehr zahlreichen<br />

Einzeltermine – so spart der<br />

Eigentümer Zeit.<br />

Echo: Kann jeder zu einer offenen<br />

Besichtigung kommen beziehungsweise<br />

muss man sich dafür<br />

anmelden?<br />

Tribus: Jeder, der sich für das Objekt<br />

interessiert, ist an diesem Tag<br />

willkommen. Die Besucher werden<br />

aber gebeten, sich vorab per E-Mail<br />

oder telefonisch anzumelden. Allerdings<br />

erfahren manche erst in letzter<br />

Sekunde davon und kommen spontan<br />

zur Besichtigung. Auch von diesen<br />

werden eingangs die Kontaktdaten<br />

aufgenommen.<br />

Echo: Welche Objekte eignen<br />

sich für eine offene Besichtigung?<br />

Tribus: Besonders geeignet sind<br />

Häuser und Wohnungen, die noch<br />

nicht aktiv am Immobilienmarkt<br />

angeboten werden, wobei eine offene<br />

Besichtigung bei allen Immobilienarten<br />

angewendet werden<br />

kann.<br />

Echo: Welche Regeln gilt es zu<br />

beachten?<br />

Tribus: Wir haben verbindliche<br />

Regeln erstellt, die jeder Besucher<br />

vorab ausgehändigt bekommt und<br />

einzuhalten hat. Unter anderem<br />

wird hier der Ablauf dargelegt und<br />

angeführt, was unter allen Umständen<br />

zu unterlassen ist, wie zum<br />

Beispiel, dass keine mitgebrachten<br />

Haustiere geduldet werden, Schränke<br />

und Kühlschrank ein Tabu sind<br />

etc.<br />

Echo: Was passiert nach der offenen<br />

Besichtigung?<br />

Tribus: Bei uns werden nach ungefähr<br />

drei Tagen alle Besucher telefonisch<br />

kontaktiert, um ein Feedback<br />

zu erhalten. In der Folge wird der<br />

Mario Tribus: Staatl. gepr. Immobilienmakler,<br />

Bauträger und Inh. von MATRI Immobilien<br />

Eigentümer über dieses informiert.<br />

Sollte sich dann bei jemandem das<br />

angenehme Gefühl eingestellt haben,<br />

in der richtigen Immobilie gewesen<br />

zu sein, werden wir den Verkauf einleiten<br />

und die gesamte Abwicklung<br />

koordinieren und begleiten.<br />

Echo:Sie bieten allen, die sich<br />

für eine Verwertung mittels einer<br />

offenen Besichtigung entscheiden,<br />

auch bestimmte Garantien an. Worum<br />

geht es dabei?<br />

Tribus: Um eine verbindliche,<br />

schriftliche Vereinbarung, in der<br />

wir bestätigen, dass wir innerhalb<br />

von acht Wochen einen passenden<br />

Käufer gefunden haben. Sollte das<br />

Objekt nach der vereinbarten Zeit<br />

nicht verkauft werden, wird das<br />

Objekt in unser offizielles Portfolio<br />

aufgenommen und weiterhin nach<br />

Kräften nach einem Käufer gesucht.<br />

Ist dann ein Käufer gefunden, ist die<br />

komplette Dienstleistung für die<br />

Verkäuferseite kostenlos.<br />

Foto: MATRI<br />

90<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


Kulturtourismus sowie die anhaltende<br />

Landflucht. „Vorhandene<br />

Grundflächen werden noch begehrter<br />

und umkämpfter sein“, schätzt der<br />

Immobilienexperte – eine Entwicklung<br />

nach dem klassischen Angebotund-Nachfrage-Schema<br />

eben.<br />

was tun wenn die<br />

stadt voll ist?<br />

Tirol verfügt aufgrund seiner geografischen<br />

Gegebenheiten nur<br />

über knapp 14 Prozent bebaubarer<br />

Grundfläche, darum wachsen die<br />

Ortschaften in der Inntalfurche langsam<br />

aber stetig zusammen, analysiert<br />

Berger. „Das Modell Einfamilienhaus<br />

ist ideell sehr begehrt, vor allem unter<br />

jüngeren Generationen, aber selten<br />

finanzierbar“, weiß der Experte.<br />

„Währenddessen tendieren ältere<br />

MATRI HausbewohnerInnen Immobilien zum Hausverkauf,<br />

um in eine kleinere, pflege-<br />

Inserat<br />

leichtere Stadtwohnung zu ziehen“,<br />

beschreibt er ein weiteres Phänomen.<br />

Ob es bei diesen beiden Zielgruppen<br />

trotz unterschiedlicher Interessen<br />

Gemeinsamkeiten gibt? Wären beispielsweise<br />

Co-Housing-Modelle<br />

anwendbar, die den Jungen genug<br />

Raum und Gartenflächen für die<br />

Familie und den Älteren gleichzeitig<br />

„Vorhandene Grundflächen<br />

werden noch begehrter<br />

und umkämpfter<br />

sein.“<br />

<br />

Mag. Peter Berger,<br />

Immobilientreuhänder und zertifizierter<br />

Sachverständiger<br />

Bez. <strong>Kufstein</strong> und Schwaz <strong>2017</strong><br />

Unterstützung bei der Hausarbeit<br />

und Echo Gesellschaft Top in einem 100 gemeinsam<br />

bewohnten Familienhaus bieten?<br />

Und würde diese neue Wohnform<br />

einen konkreten Lösungsansatz<br />

bieten, um dem knapper werdenden<br />

Wohnraum zumindest ein bisschen<br />

entgegenzuwirken? „Die Kultur solcher<br />

Mehrgenerationenhäuser wird<br />

hierzulande nicht so sehr gelebt. Hier<br />

geht die Tendenz in Richtung kleinere<br />

Wohnenheiten für Singles, Paare<br />

oder auch kleinere Familien“, weiß<br />

Berger. „Aber es könnte in Zukunft<br />

ein Thema werden“, fügt er noch<br />

hinzu. Es bleibe aber die Frage zu<br />

klären, ob die vorhandenen Wohnprodukte<br />

dafür geeignet wären. „Die<br />

Größe der Wohneinheiten hängt direkt<br />

mit Nachfrage und Leistbarkeit<br />

zusammen. Der Raum ist begrenzt,<br />

darum werden sie kleiner,“ heißt es.<br />

Und kleinere Wohnungen zwischen<br />

40 und 70 Quadratmetern sind nach<br />

wie vor die gesuchtesten Objekte,<br />

weil sie noch einigermaßen leistbar<br />

und für kleine Familien bewohnbar<br />

sind. Wenn dem nicht mehr so ist,<br />

bleibt nur noch das Ausweichen in<br />

günstigere, ländlichere Gegenden.<br />

Günstigeres Wohnen ist in kleineren<br />

Ortschaften wie Kundl, Ebbs<br />

oder Langkampfen möglich, die verkehrstechnisch<br />

gut mit urbanen Zentren<br />

verbunden sind. Hier lassen sich<br />

vermehrt Pendler nieder. Laut Berger<br />

soll es auch vereinzelte Abwanderungen<br />

in bayrische Nachbarsorte<br />

wie Oberaudorf oder Kiefersfelden<br />

geben, wo die Wohnungspreise mit<br />

MATRI Immobilien<br />

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top 100 <strong>Kufstein</strong> | Immobilien<br />

Wohnungspreise im Vergleich<br />

Durchschnittspreise bilden die allgemeine Marktlage ab, im Spezifischen kann es allerdings<br />

signifikante Abweichungen geben, vor allem in Onlinebörsen. Der Immobilienexperte<br />

Stefan Esterhammer mahnt dabei zur Vorsicht.<br />

Echo: Wie können private Wohnungsverkäufer<br />

den richtigen Preis<br />

für ihre Immobilie ermitteln?<br />

Stefan Esterhammer: Für private<br />

Verkäufer ohne fachlichen<br />

Hintergrund ist eine realistische<br />

Preisfindung sehr schwierig. Ein<br />

nicht marktkonformer Preis birgt<br />

ein hohes, oft unterschätztes finanzielles<br />

Risiko für den Verkäufer.<br />

Daher ist es empfehlenswert, sich<br />

an einen Spezialisten zu wenden.<br />

Echo: Sind Internetportale geeignete<br />

Quellen, um detailliertere Preise<br />

zu ermitteln?<br />

Esterhammer: Das sind sie leider<br />

nicht immer. Internetportale zeigen<br />

nur Angebotspreise und nicht die<br />

tatsächlich erzielten Verkaufspreise.<br />

Diese liegen in der Regel deutlich darunter.<br />

Auf Immobilienplattformen<br />

findet man nicht selten Objekte,<br />

die aufgrund überteuerter Wunschpreise<br />

schon sehr lange am Markt<br />

sind. Als Anhaltspunkt eignen sich<br />

offizielle Quellen wie der jährlich erscheinende<br />

Immobilienpreisspiegel<br />

ganz gut. In diesem sind unter anderem<br />

sämtliche tatsächlich erzielten<br />

Durchschnittspreise nach Bezirk,<br />

Wohnlage, Wohnungsqualität und<br />

-größe aufgelistet.<br />

Echo: Wie können übertriebene<br />

Angebotspreise überhaupt entstehen?<br />

Esterhammer: Zum einen durch<br />

die Arbeit unseriöser Makler, die<br />

unreflektiert soviele Immobilien<br />

wie nur möglich in ihr Portfolio aufnehmen<br />

wollen, auch unabhängig<br />

vom Preis. Zum anderen findet man<br />

bei der Preisrecherche im Internet<br />

DI Stefan Esterhammer: Leitung Immobilienabteilung,<br />

Raiffeisen Bezirksbank <strong>Kufstein</strong><br />

Wunschpreise von Privatverkäufern,<br />

basierend auf „Bewertungen“, die<br />

sich auf das sprichwörtlich gefährliche<br />

Halbwissen stützen. Dadurch<br />

entstehen eine falsche Erwartungshaltung<br />

und auch ein verzerrtes Bild<br />

gestiegener Wohnpreise. Wer sich<br />

beispielsweise bei einer gebrauchten<br />

Wohnung am Preis von Neubauten<br />

orientiert, vergleicht Äpfel mit Birnen.<br />

Es gibt eine Überteuerung, das<br />

ist Fakt, aber nicht in der Höhe, wie<br />

es manche Inserate vermitteln möchten.<br />

Echo: Wie kann man dieser gekünstelten<br />

Preissteigerung entgegenwirken?<br />

Esterhammer: Mit einer objektiven<br />

Bewertung, die auf einer umfassenden<br />

Recherche basiert. Ein<br />

Immobilienpreis hängt von vielen<br />

Faktoren ab, wie beispielsweise<br />

Marksituation, Grundstückspreise in<br />

der jeweiligen Gegend, Zustand des<br />

gesamten Gebäudes, Ausstattung,<br />

Betriebskosten, Rücklagenstand, anstehende<br />

Renovierungsarbeiten usw.<br />

Bei einer Immobilienbesichtigung<br />

geben wir beispielsweise erst eine<br />

Schätzung ab, sobald wir auch alle<br />

relevanten Faktoren erhoben haben:<br />

Recherchen im Grundbuch, Vergleiche<br />

mit bereits verkauften Immobilien<br />

im selben Komplex oder Ähnliches.<br />

Und wenn die Wertvorstellung<br />

auf Verkäuferseite sich zu sehr<br />

von den objektiven Bewertungen<br />

unterscheiden, müssen wir als Experten<br />

relativieren und beraten. Unser<br />

Ziel im Sinne des Kunden ist es,<br />

schnellstmöglich den bestmöglichen<br />

Preis für die Immobilie zu erzielen.<br />

Wir stellen aber auch in unserem<br />

Joballtag fest, dass immer mehr Kunden<br />

dafür sensibilisiert sind und die<br />

Nachfrage nach professionellen Liegenschaftswertungen<br />

zunimmt. Das<br />

zeigt uns, dass sich Verkaufsinteressenten<br />

doch lieber vertrauensvoll an<br />

den Profi wenden.<br />

Echo: Kommt bei manchen Verkäufern<br />

auch ein ideeller Wert hinzu,<br />

der den Kaufpreis zusätzlich steigen<br />

lässt?<br />

Esterhammer: Das kommt oft vor<br />

und hat sehr emotionale Gründe. Eigentümer<br />

denken subjektiv und verkaufen<br />

mit ihrer Immobilie auch ein<br />

Stück Vergangenheit, während die<br />

Käufer aber an ihre eigene Zukunft<br />

denken. Auch dieser Vorgang sollte<br />

nüchtern betrachtet werden. Emotionale<br />

Werte sind nachvollziehbar<br />

und verständlich, haben aber in der<br />

Immobilienbewertung keinen Platz.<br />

Foto: ofp kommunikation GmbH


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+43 (0) 5372 61722<br />

pb@berger.co.at<br />

www.bergerconsulting.at<br />

jenen in den ländlichen Gebieten<br />

diesseits der Grenze vergleichbar<br />

sind. Die Ab- und Zuwanderung ist<br />

von und in beide Regionen eine ausgewogene.<br />

stadt vs. land<br />

Die durchschnittlichen Wohnungspreise<br />

laut Tiroler Immobilienspiegel<br />

schwanken im Bezirk <strong>Kufstein</strong> zwischen<br />

2.587 Euro/Quadratmeter<br />

für eine Neubauwohnung in normaler<br />

Wohnlage bis hin zu 3.950 Euro<br />

in sehr guter Lage. Günstiger sind<br />

gebrauchte Eigentumswohnungen<br />

mit knapp 1.136 Euro/Quadratmeter<br />

in mäßiger Wohnlage bis hin zu<br />

2.906 Euro/Quadratmeter in sehr<br />

guter Wohnlage. Die wohnbaugeförderten<br />

Objekte sind nach wie vor<br />

die begehrtesten und aufgrund zu<br />

hoher Nachfrage fast Mangelware.<br />

„Die Kombination aus wohnbaugeförderten<br />

und privat finanzierten<br />

Objekten hat sich aber als gute Mischung<br />

erwiesen“, weiß Stefan Esterhammer,<br />

Leiter des Immobilienbereichs<br />

der Raiffeisen Bezirksbank<br />

<strong>Kufstein</strong>. Die Kombination aus<br />

wohnbaugeförderten Einheiten und<br />

Wohnungen zu freien Marktpreisen<br />

rechnet sich dadurch auch für private<br />

Bauträger. „Die Wohnungen,<br />

die durch solche Mischprojekte auf<br />

den freien Markt gelangen, sind deshalb<br />

bis zu einem Drittel teurer als<br />

die wohnbaugeförderten Einheiten“,<br />

nennt Esterhammer ein Beispiel aus<br />

dem Raum Wörgl.<br />

Doch wie entwickeln sich die Preise<br />

innerhalb des Durchschnitts?<br />

Hierfür lohnt sich laut Esterhammer<br />

ein vergleichender Blick in die<br />

Listen sämtlicher abgeschlossenen<br />

Kaufverträge seit Anfang 2016 (laut<br />

www.immomapping.com am 29.<br />

5. <strong>2017</strong>): Die teuerste ersichtliche<br />

Neubauwohnung in <strong>Kufstein</strong> kostete<br />

3.842 Euro pro Quadratmeter, für<br />

die günstigste zahlten die Käufer fast<br />

2.800 Euro. Das günstigste Wohnobjekt<br />

auf dem Gebrauchtmarkt: 1.605<br />

Euro, das teuerste 3.703 Euro pro<br />

Quadratmeter. „Leider sind in vielen<br />

Kaufverträgen keine Flächenangaben<br />

angeführt. Darum ist es schwierig,<br />

das definitiv teuerste Objekt, das<br />

2016 verkauft wurde, zu ermitteln.<br />

Aber es ist anzunehmen, dass in <strong>Kufstein</strong><br />

weit höhere Spitzenpreise pro<br />

Quadratmeter erreicht wurden“, fügt<br />

Esterhammer hinzu.<br />

Ein Blick nach Wörgl zeichnet ein<br />

etwas anderes Bild: Hier schlug die<br />

teuerste verkaufte Neubauwohnung<br />

mit einem Quadratmeterpreis von<br />

4.458 Euro zu Buche, die günstigste<br />

mit 3.003 Euro. Von allen verkauften<br />

Gebrauchtwohnungen war ein<br />

Objekt mit 3.009 Euro das teuerste,<br />

ein anderes mit knapp 1.569 Euro<br />

das erschwinglichste. Esterhammer<br />

empfiehlt noch einen weiteren Blick<br />

in ländliche Gemeinden, die jene<br />

Wohnungskäufer ansprechen, die<br />

die hochpreisigen urbanen Zentren<br />

meiden wollen. In Kundl war<br />

beispielsweise im vergangenen Jahr<br />

die teuerste Neubauwohnung für<br />

3.587 Euro pro Quadratmeter zu<br />

haben, die günstigste für 2.785. Das<br />

teuerste gebrauchte Objekt ging für<br />

2.250 Euro pro Quadratmeter an<br />

den neuen Käufer, das günstigste für<br />

1.916. „Diese Preise können nur als<br />

grober Anhaltspunkt herangezogen<br />

werden, da wie bereits erwähnt leider<br />

bei vielen Kaufverträgen keine<br />

Quadratmeterpreise angeführt sind<br />

und diese somit aus der Statistik fallen.<br />

Eine weitere Unschärfe bildet<br />

die Tatsache, dass teilweise in den<br />

Kaufpreisen die Autoabstellplätze<br />

inkludiert sind. Bei anderen wiederum<br />

sind die Preise für Stellplätze<br />

gesondert ausgewiesen. Auch hier<br />

muss genau recherchiert werden,<br />

um aussagekräftige Vergleichspreise<br />

zu finden“, so Esterhammer abschließend.<br />

Marianna Kastlunger


Was macht den Erfolg eines Unternehmens aus? Vereinfacht gesagt: Werte.<br />

Immaterielle wie Erfahrung, Ehrgeiz, Mitarbeiterführung. Und materielle, die sich<br />

im Maschinenpark oder der Auftragslage ebenso widerspiegeln wie in einer kompetenten<br />

Steuerberatung. Als Wirtschaftstreuhänder sind die Werte Ihres Unternehmens<br />

unser oberstes Anliegen. Wir studieren, analysieren und optimieren sie – und<br />

machen Ihre Arbeit damit noch wertvoller. Mehr Informationen: www.erharter.at


RIEDERBAU-Total<br />

Der Experte für Gewerbe- und Industriebau<br />

Mit RIEDERBAU-Total macht das traditionsreiche Unternehmen mit Sitz in<br />

Schwoich bei <strong>Kufstein</strong> den gesamten Bauprozess zur Chefsache.<br />

Nicht immer müssen Architekturplanung<br />

und Statik,<br />

Gewerkvergabe und Bauausführung,<br />

Bauaufsicht und Facility Management<br />

auf verschiedene Firmen aufgeteilt<br />

werden — es geht auch anders!<br />

RIEDERBAU bietet in seiner Rolle als<br />

Totalunternehmer alle Leistungen aus<br />

einer Hand. Besonders vorteilhaft zeigt<br />

sich diese Vorgehensweise bei Gewerbe-<br />

und Industriebauten. Aber auch für<br />

private Bauvorhaben bietet RIEDER-<br />

BAU eine ideale Abwicklung, die auf<br />

einer jahrelangen Erfahrung beruht.<br />

Zu den wichtigsten Parametern bei der<br />

kompletten Abwicklung von komplexen<br />

und straff geplanten Bauvorhaben<br />

zählen die Aspekte Form, Funktionalität<br />

und Wirtschaftlichkeit. Das Ziel von<br />

niedrigen Bau- und Betriebskosten für<br />

die Bauherren wird in der gesamten<br />

Projektierung fokussiert. Von den Erdarbeiten,<br />

der Außenhülle bis hin zum<br />

Innenausbau inklusive der Gebäudetechnik<br />

— die Fixpreise beinhalten die<br />

Kosten für alle Gewerke. Besonders mit<br />

der integralen Planung kann das Unternehmen<br />

bei seinen Großprojekten immer<br />

die effizientesten Entscheidungen<br />

treffen, visualisieren und dokumentieren.<br />

In der langjährigen Rolle als verantwortungsvoller<br />

Generalunternehmer<br />

Schuler Sports in Schwoich<br />

bekommen die Kunden nicht nur langlebige<br />

und höchste Qualität, sondern<br />

auch eine berechenbare Verlässlichkeit<br />

und kundenorientierte Betreuung, welche<br />

nach der Fertigstellung fortgeführt<br />

wird.<br />

„Wir kümmern uns um alle anfallenden<br />

Arbeiten und übernehmen die volle<br />

Verantwortung für Ihr Bauvorhaben.<br />

Sie erhalten im Gegenzug hundertprozentige<br />

Sicherheit in Bezug auf Planung,<br />

Kosten und Termine.“ DI Anton Rieder<br />

Fotos: RIEDERBAU (3), Ch. Ascher (1), Visualisierung: P&B (1)


RIEDER BAU | PROMOTION<br />

SMARTE UND<br />

INNOVATIVE PLANUNG<br />

Als einer von wenigen Totalunternehmern<br />

in Österreich baut RIEDER-<br />

BAU-Total schon jetzt nach der neuen<br />

BIM-Norm (Building Information Modeling).<br />

Diese innovative Planungsmethode<br />

hat sich international bereits in<br />

vielen Ländern als Standard durchgesetzt<br />

und ersetzt die bisherigen zweidimensionalen<br />

Baupläne durch eine<br />

dreidimensionale Darstellung der Bauprojekte.<br />

Mit BIM werden auch in der<br />

Bauausführung sämtliche Schritte digital<br />

erfasst, kombiniert und vernetzt, sodass<br />

alle Beteiligten jederzeit Zugriff auf die<br />

aktuellen Daten haben. Dadurch können<br />

Gebäude effi zienter, transparenter<br />

und kostengünstiger geplant, berechnet,<br />

errichtet und bewirtschaftet werden.<br />

AUS VISION WIRD REALITÄT<br />

Der Innovationsgeist von RIEDERBAU<br />

kennt keine Grenzen. Mit den Virtualund<br />

Augmented-Reality-Brillen können<br />

die Kunden mittels Controller in Echtzeit<br />

durch ein visualisiertes Gebäude gehen<br />

Die BIM-Norm erweitert Baupläne um die dritte Dimension und verbessert damit<br />

deutlich die Vorstellungskraft der Bauherren.<br />

und voll und ganz in dieses eintauchen.<br />

Gewünschte Änderungen wie beispielsweise<br />

eine Wandverschiebung oder ein<br />

Fenstertausch können sofort in die Darstellung<br />

eingefügt werden. Zusätzlich<br />

werden mit dieser neuen Technik die<br />

Lichtstände kontrollierbar. Das heißt, der<br />

Sonnen- beziehungsweise Schattenverlauf<br />

während des Tages kann bereits im<br />

Vorfeld überprüft werden.<br />

FACILITY MANAGEMENT<br />

BIM fi ndet seit einiger Zeit auch verstärkt<br />

Einzug in den Bereich computerunterstützter<br />

Facility-Management-<br />

Anwendungen. Die Kunden erhalten<br />

bei Projektende eine umfassende Gebäudedokumentation<br />

inklusive 3D-<br />

Modell, welche sie für den effi zienten<br />

und nachhaltigen Betrieb der Anlage<br />

verwenden können. Das Planungsteam<br />

von RIEDERBAU erarbeitet<br />

einerseits die notwendigen Informationen,<br />

wie z. B. die Gebäudestruktur,<br />

die Elektro- oder die HKLS-Planung,<br />

und begleitet andererseits die Implementierung<br />

der Gebäudedaten in die<br />

Facility-Management-Software.<br />

Mehr Informationen fi nden Sie unter<br />

www.riederbau.at<br />

Planen. Bauen. Wohnen.<br />

Mithilfe einer Virtual-Reality-Brille kann man bereits während der Planungsphase<br />

durch Gebäude „spazieren“.<br />

Tel: +43 (0)5372 62688<br />

E-Mail: office@riederbau.at<br />

www.riederbau.at<br />

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top 100 KUFSTEIN | interview<br />

„Kapieren statt kopieren“<br />

Tourismus. Simon Hermann Huber, CEO Hotel Stadt <strong>Kufstein</strong> und Unternehmer,<br />

verrät sein Rezept für zufriedene Tourismus-Mitarbeiter und erklärt,<br />

warum sich seine Freude mit dem „<strong>Kufstein</strong>erland“ in engen Grenzen hält.<br />

ECHO: Sie sind ein umtriebiger<br />

Mann, der sich kein Blatt vor den<br />

Mund nimmt. Sie sind unter anderem<br />

Geschäftsführer der Leasing-Unterland-Gruppe<br />

und CEO des Hotel<br />

Stadt <strong>Kufstein</strong>. Welche Zielgruppe<br />

haben Sie mit Ihrem Hotel im Visier?<br />

Simon Hermann Huber: Unsere<br />

primäre Zielgruppe ist der Businessund<br />

Eventgast. Wir arbeiten stark<br />

daran, <strong>Kufstein</strong> zu einer Kongressdestination<br />

für Kleinkongresse bis zu<br />

500 Teilnehmern zu machen. Unsere<br />

Philosophie ist es, in unserem Hotel<br />

allen in <strong>Kufstein</strong> ein Zuhause zu bieten.<br />

Wesentlich dafür ist, dass zum<br />

einen die Hardware – sprich das Gebäude,<br />

die Zimmer und Einrichtung<br />

– entspricht, noch wesentlicher aber<br />

sind die Soft Facts, also die Mitarbeiter.<br />

Wir schulen unsere Mitarbeiter<br />

und bieten Ausbildungsprogramme<br />

an. Das merkt der Gast.<br />

ECHO: Das Mitarbeiterthema ist<br />

im Tourismus ein neuralgisches. Wie<br />

geht es Ihnen beim Recruiting?<br />

Huber: Wir haben kein Problem.<br />

Man muss mit Mitarbeitern eine klare<br />

Vereinbarung treffen, ihnen eine<br />

Perspektive bieten und Wort halten.<br />

Wir haben Traineeprogramme und<br />

geregelte Arbeitszeiten. Bei uns arbeiten<br />

nur gelernte Kräfte.<br />

„Man muss mit Mitarbeitern<br />

eine klare Vereinbarung<br />

treffen, ihnen eine<br />

Perspektive bieten und<br />

Wort halten.“<br />

ECHO: Ohne ausländisches Personal<br />

ist der Tourismus in Tirol gar<br />

nicht überlebensfähig, weil einheimisches<br />

Personal nicht leicht für den<br />

Tourismus zu begeistern ist.<br />

Huber: Bei uns sind zwar Arbeitskräfte<br />

mit Migrationshintergrund,<br />

aber keine ausländischen Kräfte beschäftigt.<br />

ECHO: Das ist nicht alltäglich.<br />

Huber: Das entspricht unserer<br />

Philosophie. Wir sind ein hervorragender<br />

Arbeitgeber. Das Um und Auf<br />

sind ordentliche Bezahlung, ordentliche<br />

Behandlung und klare Regeln.<br />

ECHO: Wenn das das Geheimrezept<br />

ist, dann läuft aber einiges falsch<br />

in der Branche?<br />

Huber: Wenn ich zu meinem Mitarbeiter<br />

mit Migrationshintergrund<br />

sage: „Kollege, du musst geben das<br />

...“, wie soll der dann Deutsch lernen?<br />

Man geht aber auch mit Einheimischen<br />

im Tourismus nicht gut um.<br />

Sie werden nicht wertgeschätzt. Der<br />

Mensch muss als Ganzes wertge-<br />

Fotos: Kux<br />

98<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


schätzt werden, die Erwartung, die<br />

man an den Mitarbeiter stellt, muss<br />

klar definiert sein. Wenn ich Sie jetzt<br />

einfach hinter die Bar stelle und Ihnen<br />

sage, da steht die Kaffeemaschine,<br />

und los geht‘s, dann kann nichts<br />

Gutes dabei herauskommen.<br />

ECHO: Da dürften Sie recht haben.<br />

Es wird oft geklagt, dass Einheimische<br />

kaum mehr im Tourismus<br />

arbeiten wollen, und zwar zum einen<br />

wegen der Entlohnung, zum anderen<br />

wegen der Arbeitszeiten.<br />

Huber: Bei uns gibt es keine Probleme<br />

mit den Arbeitszeiten. Jeder<br />

Mitarbeiter hat zwei Tage pro Woche<br />

frei und weiß das über den Dienstplan<br />

einen Monat im Voraus. Da fährt<br />

die Eisenbahn drüber. So bleibt für jeden<br />

die Freizeit und das Privatleben<br />

planbar. Jeder arbeitet täglich acht<br />

Stunden, es ist ein ganz normaler Job.<br />

ECHO: Wie schätzen Sie die Entwicklung<br />

des Tourismus in der Region<br />

<strong>Kufstein</strong> über die vergangenen<br />

Jahre ein?<br />

„Wir als Hotel Stadt<br />

<strong>Kufstein</strong> haben trotz<br />

des Tourismusverbands<br />

Gäste.“<br />

Huber: <strong>Kufstein</strong> ist an und für sich<br />

eine wunderschöne Destination. Es<br />

gibt eine Trennung im Ferienland,<br />

oder Erdbeerland, oder <strong>Kufstein</strong>erland,<br />

wie es jetzt heißt. Es gibt zwei<br />

verschiedene Tempi und Zielgruppen.<br />

Einmal die Stadt <strong>Kufstein</strong> einerseits,<br />

andererseits die Umlandgemeinden.<br />

Da bedürfte es unterschiedlicher<br />

Strategien. Da agiert man hin<br />

und wieder ganz unglücklich.<br />

ECHO: Findet das im TVB <strong>Kufstein</strong>erland<br />

aus Ihrer Sicht strategisch<br />

genügend Niederschlag, dass die<br />

Stadt und die Umlandgemeinden<br />

unterschiedliche Bedürfnisse haben?<br />

Huber: Wir als Hotel Stadt <strong>Kufstein</strong><br />

haben trotz des Tourismusverbands<br />

Gäste. Grundsätzlich gehen viele<br />

Entwicklungen in eine Richtung,<br />

die zwar visionär-intellektuell hervorragend<br />

dargestellt werden, in der<br />

Umsetzung gibt es aber Schwächen.<br />

Wir haben die hervorragenden Tiroler<br />

Festspiele in Erl in unserer Region.<br />

Alles andere, was man sonst im<br />

klassischen Bereich noch versucht,<br />

ist bloß ein billiger Abklatsch, mit<br />

dem man die Qualität der Festspiele<br />

nicht annähernd erreicht. Es gibt<br />

Highlights, die man nicht toppen<br />

kann. Da ist es nicht klug, parasitäres<br />

Marketing zu machen. Man muss die<br />

Dinge kapieren und nicht kopieren.<br />

Und bei uns wird leider viel kopiert,<br />

weil man es nicht kapiert hat.<br />

ECHO: Welche Konzepte meinen<br />

Sie konkret, wenn Sie von Umsetzungsschwächen<br />

reden?<br />

Huber: Damit meine ich das ganze<br />

intellektuelle Konstrukt <strong>Kufstein</strong>erland.<br />

Das lässt sich am Markt nur<br />

schwer umsetzen. Mein Wunsch<br />

wäre „Ferienregion <strong>Kufstein</strong>“ gewesen.<br />

Künstliche Konstruktionen wie<br />

<strong>Kufstein</strong>erland findet man, im Gegensatz<br />

zum Berchtesgadener Land,<br />

auf keiner Landkarte. Wenn ich jetzt<br />

Erdbeerland sage, oder wie auch immer<br />

wir heißen, wie soll man da einen<br />

Bezug herstellen? Die einzige Chance,<br />

die wir haben, ist groß aufzutreten.<br />

ADELSBERGER & THALER<br />

Steuerberatungsgesellschaft OG<br />

A-6322 Kirchbichl<br />

Oberndorferstraße 44<br />

www.adelsberger.co.at<br />

Tel. 05332/88203-0<br />

Fax 05332/88203-20<br />

kanzlei@adelsberger.co.at


top 100 KUFSTEIN | interview<br />

Die Budgets werden aber ringsum für<br />

kleine Kochtöpfe verbraten. Ich spreche<br />

aber niemandem das Bemühen<br />

ab. Wenn man bei uns jemanden<br />

fragt, wohin er in den Urlaub fährt,<br />

dann sagt er Griechenland, Spanien<br />

oder, noch größer, nach Amerika.<br />

Erst in zweiter Linie geht es um die<br />

genaue Destination. Man sollte die<br />

touristischen Mittel konzentrieren,<br />

um am Markt als eine große Marke<br />

aufzutreten.<br />

ECHO: Sie halten die Tourismuswerbung<br />

also für zu kleinteilig?<br />

Huber: Ja. Wir brauchen eine große<br />

Region, wo sich nicht mehr die Frage<br />

nach Sommer und Winter stellt,<br />

sondern wo alles angeboten werden<br />

kann. Wobei man sagen muss, dass es<br />

durch die Fusionierung von Tourismusverbänden<br />

durch das Tourismusgesetz<br />

insgesamt schon etwas besser<br />

geworden ist. Um schlagkräftig am<br />

globalen Markt auftreten zu können,<br />

sind wir als Region <strong>Kufstein</strong> aber<br />

immer noch zu klein. Da hat sogar<br />

Tirol ein gewisses Problem. Die Tourismusverbände<br />

neigen außerdem<br />

dazu, sich zu verzetteln. Da werden<br />

dann Incoming-Büros gegründet und<br />

man beteiligt sich an Gesellschaften.<br />

Der Tourismusverband hat nur eine<br />

Aufgabe, nämlich zu werben.<br />

ECHO: Glauben Sie, dass es in den<br />

Tourismusverbänden einen gewissen<br />

Rechtfertigungsdruck gibt, der dazu<br />

verleitet, auf mehreren Hochzeiten<br />

tanzen zu wollen?<br />

Huber: Die Tourismusverbände<br />

wollen dadurch ihre Daseinsberechtigung<br />

erhöhen. Das Problem im Tourismusverband<br />

beginnt aber schon<br />

bei der Besetzung der Aufsichtsräte.<br />

Da werden nicht etwa die Leute aus<br />

den touristischen Leitbetrieben geholt,<br />

sondern es geht darum, aus diesem<br />

und jenem Ort jemanden dabei<br />

zu haben. Es geht also nicht in erster<br />

Linie um die Qualität. Die Idee, in<br />

Form von Tourismusverbänden miteinander<br />

um Gäste zu werben und in<br />

einen gemeinsamen Topf einzuzahlen,<br />

ist für sich genommen gut. Die<br />

Umsetzung ist holprig. Das war sie<br />

aber schon immer.<br />

ECHO: Halten Sie das Wahlsystem<br />

mit seinen Stimmgruppen mit<br />

unterschiedlicher Gewichtung noch<br />

für zeitgemäß?<br />

Huber: Das Kurienwahlsystem<br />

ist natürlich negativ. Durch dieses<br />

System kann es passieren, dass es<br />

aufgrund der Einflussnahme Einzelner<br />

zu einer Namensänderung des<br />

Tourismusverbands kommen kann.<br />

Durch dieses Wahlsystem gelangen<br />

Leute in Entscheidungspositionen,<br />

die mit dem Tourismus eigentlich<br />

nichts zu tun haben. Es geschieht, was<br />

einige wenige wollen, und die Gastronomen<br />

können aufgrund ihres geringeren<br />

Stimmgewichts nichts dagegen<br />

tun. Das ist ein Problem. In Ischgl ist<br />

das Kurienwahlrecht natürlich kein<br />

Problem, weil es dort außer Touristikern<br />

kaum Unternehmen gibt. Eine<br />

Bank, wenn Sie ihren Hauptsitz im<br />

Gebiet eines Tourismusverbands hat,<br />

wird immer höchstes Stimmgewicht<br />

haben, obwohl Sie mit dem Tourismus<br />

direkt wenig zu tun hat. Bei uns<br />

sind zum Beispiel die Stadtwerke prominent<br />

vertreten.<br />

ECHO: Sie haben zuvor das Ziel<br />

angesprochen, <strong>Kufstein</strong> zur Kongressdestination<br />

zu machen. Wie<br />

nahe oder fern ist man diesem Ziel?<br />

Huber: Wir haben begonnen, mit<br />

unserem Nachbarhotel diese Entwicklung<br />

voranzutreiben. Auch im<br />

Tourismusverband gibt es eine Abteilung,<br />

die recht bemüht ist. Das<br />

ist aber auch recht holprig, weil naturgemäß<br />

Häuser aus den Umlandgemeinden<br />

auch am Kongresszug<br />

mitfahren wollen. Kongress ist ein<br />

Thema, bei dem man sich positionieren<br />

muss. Die Stadt <strong>Kufstein</strong> kann<br />

und macht das. Unsere Hauptträger<br />

für Nächtigungen sind hier in der<br />

Stadt nicht Feriengäste, sondern die<br />

umliegenden Unternehmen. Daraus<br />

generieren wir zwei Drittel der Nächtigungen.<br />

Interview: Marian Kröll<br />

100<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


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Logistiker<br />

aus Leidenschaft<br />

In einem hochkompetititiven Marktumfeld hat sich die<br />

TirLog Transport GmbH als Spezialist für Sondertransporte einen Namen gemacht.<br />

Das Familienunternehmen feiert heuer seinen zehnten Geburtstag.<br />

Er sei kein großer Geschichtenerzähler,<br />

sagt Michael Wohleb<br />

über sich selber und schmunzelt<br />

– obwohl er sehr gerne mit Leuten ins<br />

Gespräch kommt. Für den jungen Geschäftsführer<br />

des Transportunternehmens<br />

TirLog in Kirchbichl zählen Fakten<br />

nämlich mehr als Geschichten. Der Job<br />

sei naturgemäß hart und nur was für<br />

starke Nerven, aber der gebürtige Ebbser<br />

hat alles in Griff: Er wirkt freundlich<br />

und unkompliziert, reagiert aber sofort<br />

falls Probleme auftauchen. Diese zu lösen<br />

gehöre eben zum Geschäft. Der<br />

gelernte Speditionskaufmann macht<br />

seinen Job sehr gern, er ist auch in<br />

den Fachgruppen der Spediteure und<br />

Frachtführer der Wirtschaftskammer<br />

tätig, sowie im <strong>Kufstein</strong>er Bezirksausschuss<br />

für Verkehr. Am meisten störe<br />

ihn die medial oftmals einseitige Darstellung<br />

seiner Branche: Moderne LKW<br />

seien rein technisch längst nicht mehr<br />

die klischeehaften Dreckmacher. Und<br />

Ein eingespieltes Team: Christian (links) ist Prokurist und leitet die Charterabteilung,<br />

Robert (Mitte) und Michael Wohleb führen das Familienunternehmen.<br />

wie wäre es um die kapillare Nahversorgung<br />

ohne LKW bestellt?<br />

Die Begeisterung für das Transportwesen<br />

wurde Michael Wohleb, der mit<br />

seinem Vater Robert das Unternehmen<br />

seit dessen Gründung 2007 führt, quasi<br />

in die Wiege gelegt. Robert Wohleb<br />

war 18 Jahre lang selbst im LKW unterwegs<br />

und weiß deshalb ganz genau,<br />

wonach der Markt verlangt. Er ist der<br />

Mann für die praktischen Angelegenheiten<br />

rund um die Spezialtransporte,<br />

2<br />

ECHO TOP 55 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ 2014


TIRLOG | PROMOTION<br />

während Michael sich ums allgemeine<br />

Management, ums Personal und um<br />

die Buchhaltung kümmert. Sein Bruder<br />

Christian kümmert sich um die<br />

Ladungsvermittlung, Mama Gerlinde ist<br />

für die angenehme und wohnliche Optik<br />

im Firmensitz zuständig. Darum gilt<br />

der persönliche Kontakt zum Kunden<br />

und das Eingehen auf dessen Bedürfnisse,<br />

wie man es nur in einem Familienbetrieb<br />

fi ndet, als eines der großen<br />

TirLog-Erfolgsgeheimnisse.<br />

KRANTRANSPORTE?<br />

KEIN PROBLEM<br />

Den Anfang machte man noch mit<br />

„einfacher“ Ladungsvermittlung. 2008<br />

wurden aber bereits die ersten eigenen<br />

LKW angekauft und die ersten Mitarbeiter<br />

eingestellt. „Wir haben in diesem<br />

Marktumfeld den riesigen Vorteil, dass<br />

wir auch Spezialtransporte machen“,<br />

benennt Michael Wohleb eine wesentliche<br />

Zutat im Erfolgsrezept von TirLog.<br />

So stellen weder drei Meter breite oder<br />

hohe Maschinen, Fahrzeuge oder Fluggeräte<br />

ein Problem dar. Man verfügt bei<br />

TirLog über das Know-how und die<br />

Erfahrung, um heik le Sondertransporte<br />

im In- und Ausland durchführen zu können.<br />

Das Unternehmen versteht sich –<br />

zusätzlich zum „normalen“ Transportgeschäft<br />

und der Ladungsvermittlung – auf<br />

die Abwicklung jener Spezialtransporte,<br />

die für die Konkurrenz zu lang, zu breit,<br />

kurzum zu schwierig sind. Der Joballtag<br />

ist deshalb immer abwechslungsreich<br />

und spannend.<br />

Seit dem Jahr 2014 sitzt das Unternehmen<br />

in Kirchbichl, wo es neben<br />

einer hauseigenen Waschstraße und<br />

einer Werkstatt auch einen Gabelstapler<br />

zum schnellen und unkomplizierten<br />

Umladen gibt. „Gutes Personal<br />

setzt sich mit der Firma im vorhinein<br />

auseinander und kommt von sich aus<br />

auf uns zu“, sagt Michael Wohleb, der<br />

derzeit 19 Angestellte beschäftigt. Die<br />

Suche nach guten Disponenten gestaltet<br />

sich mitunter schwierig, profunde<br />

Fremdsprachenkenntnisse – darunter<br />

Spanisch, Italienisch, Französisch, Englisch<br />

und slawische Sprachen – sind ein<br />

Muss. Wohleb beschäftigt deshalb auch<br />

bevorzugt Muttersprachler und schult<br />

bei Bedarf und Interesse auch Quereinsteiger<br />

selbst ein.<br />

JUBILÄEN GEHÖREN<br />

GEFEIERT<br />

Am 9. September <strong>2017</strong> wird das Familienunternehmen<br />

sein zehnjähriges<br />

Jubiläum feiern. Und zwar mit einem<br />

Festzelt am Firmengelände, Freigetränken,<br />

Essen und Livemusik. „Wir<br />

planen auch eine LKW-Ausstellung,<br />

eine Hüpfburg für die Kleinen und<br />

eine große Tombola für einen wohltätigen<br />

Zweck im Bezirk“, freut sich<br />

Michael Wohleb. Zehn Jahre gehören<br />

eben gefeiert, man wolle sich auch<br />

bei Mitarbeitern und Kunden für das<br />

wunderbare Zusammenspiel bedanken.<br />

Auf die Frage, was er sich von<br />

der Zukunft erwarte, bleibt der junge<br />

Familienvater bescheiden: „Keine besonderen<br />

Wünsche. Aber wenn es<br />

weiterhin so läuft wie bisher, bin ich<br />

sehr glücklich darüber.“<br />

FAKTEN<br />

TirLog Transport GmbH<br />

Gründungsjahr: 2007<br />

Geschäftsführer:<br />

Robert und Michael Wohleb<br />

Leistungen: Ladungsvermittlung<br />

und Spezialtransporte im In- und<br />

Ausland<br />

A-6322 Kirchbichl • Perlmooserstraße 17 • Tel. +43 / (0)5332 / 20899-0 Fax +43 / (0)5332 / 20899-99<br />

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top 100 KUFSTEIN | Kultur<br />

Kultur im neuen Domizil<br />

<strong>Kufstein</strong>. Kulturelles Schaffen hat in der Festungsstadt eine lange Tradition.<br />

Mit dem neuen Kultur Quartier erhält die lebendige Szene nun eine moderne<br />

und multifunktionale Heimat, die auch das Stadtbild neu prägt.<br />

Die Festung <strong>Kufstein</strong> ist als<br />

Landmark der Bezirkshauptstadt<br />

nicht nur ein charakterisierender<br />

Eyecatcher, sondern auch eine<br />

Inspiration für die Kulturszene im Tiroler<br />

Unterland: „Egal, in welche Richtung<br />

man sich dreht, in <strong>Kufstein</strong> sind Betrachter<br />

immer mit Kultur konfrontiert“, sagt<br />

Thomas Ebner. Dass diese Gegebenheit<br />

im Besonderen auch die hiesige Kunstszene<br />

prägt, weiß der Leiter des Stadtmarketings<br />

<strong>Kufstein</strong> aus Erfahrung.<br />

Kreative Leute hätten schon immer den<br />

Wunsch verspürt, Neues um die Festung<br />

herum zu formen – ein guter Nährboden<br />

für Traditionelles und Innovatives.<br />

Von der themenverwandten Bespielung<br />

der Festung in Form eines Ritterfests bis<br />

hin zum OperettenSommer und den<br />

Open-Air-Konzerten sind in <strong>Kufstein</strong><br />

auch moderne Ideen sicht- und erlebbar.<br />

„Man denke beispielsweise an die Innenstadt<br />

mit den neuen Begegnungszonen“,<br />

sagt Ebner. Besucher und Einheimische<br />

verweilen sehr gern in den kleinen Cafés<br />

auf den <strong>Kufstein</strong>er Plätzen, wo ein besonderes<br />

Flair direkt spürbar wird – ein<br />

bisschen italienische Piazza, aber mit typischem<br />

Festungscharme. Heute denke<br />

man auch gerne ums Eck. So öffnet sich<br />

der Geist auch hin zu coolen Initiativen<br />

wie Snowboard-Events in der Stadt, dem<br />

Standup-Paddeling-Angebot am Innufer<br />

oder dem hippen Street Food Market.<br />

Der studentische Einfluss ist nicht zu<br />

übersehen: „Studenten sind gleichzeitig<br />

Konsumenten von und Inputgeber für<br />

Fotos: Kröll, Wiesflecker Architekten<br />

104<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


neue Events“, fügt Carmen Kleinheinz<br />

vom Stadtmarketing noch hinzu. Mit<br />

dem Zweig für Kulturmanagement der<br />

Fachhochschule besteht nämlich schon<br />

seit Jahren eine erfolgreiche Kooperation,<br />

das Indie Sunset, das von Studenten<br />

organisiert wird und jährlich Anfang Juli<br />

stattfindet. In <strong>Kufstein</strong> sei man gegenüber<br />

ambitionierten Veranstaltern eben<br />

sehr offen. Hier wird ein konstruktiver<br />

Umgang gepflegt, mit durchdachten<br />

Sicherheitskonzepten und Behördernauflagen.<br />

Kommuniziert wird das breite<br />

Kulturangebot auch in einem eigenen<br />

Eventmagazin und Citylights-Kalender:<br />

„Eine gute Möglichkeit, um sich<br />

zu präsentieren, vor allem für kleinere<br />

oder noch unbekanntere Events, die<br />

sich ansonsten nur wenig Medienpräsenz<br />

leisten könnten“, sagt Kleinheinz.<br />

Gleichzeitig eine Win-win-Situation für<br />

die Kommunikation in der Kulturszene,<br />

die dadurch das gesamte Spektrum<br />

abbildet.<br />

Klassisches Theater in modernem Kleid: Blaue statt weinrote Sessel, dunkles Holz<br />

und LED-Elemente verleihen dem Theater im Kultur Quartier eine innovative Note.<br />

lebendige kulturszene<br />

sucht bleibe<br />

Getragen wird das Kulturleben in <strong>Kufstein</strong><br />

von sehr aktiven Vereinen, die zwar<br />

organisatorisch auf Amateurebene agieren,<br />

aber dennoch auf hohem Niveau tätig<br />

sind. Spontan müssen in diesem Zusammenhang<br />

das Stadttheater <strong>Kufstein</strong>,<br />

mit seiner mehr als hundertjährigen<br />

Tradition, oder der Verein Wunderlich<br />

mit seinem Kabarettprogramm genannt<br />

werden. Vor allem in diesen Szenen entstand<br />

der Wunsch, einen eigenen Raum<br />

zu bewohnen. „Es gibt sehr viele Säle in<br />

<strong>Kufstein</strong>, keine Frage“, so Ebner, „aber es<br />

gibt Bedarf nach mehr.“ Der Theaterverein<br />

inszeniert beispielsweise auch hochkarätige,<br />

eigenproduzierte Stücke, und<br />

nimmt an internationalen Bewerben<br />

teil, während auf der Kabarettbühne oft<br />

auch große Nahmen auftreten. „Es spielt<br />

sich vieles ab, sie sind sehr aktiv und<br />

brauchen nun einfach mehr Platz“, fasst<br />

Ebner zusammen. Deshalb wurden die<br />

Politik und Private aktiv und der Kauf<br />

des neuen Kulturveranstaltungszentrums<br />

Kultur Quartier vor zwei Jahren<br />

beschlossen. Der prominenteste<br />

Investor ist die Firma Bodner, der das<br />

nun verbaute Areal gehört. Entstanden<br />

ist ein moderner Gebäudekomplex<br />

direkt im Stadtzentrum (Investition:<br />

50 Millionen Euro, getragen von der<br />

Firma Bodner), wo auch ein Hotel,<br />

eine Bankfiliale und eine Tiefgarage<br />

Platz finden. Die Herzstücke bilden<br />

ein 500 Quadratmeter großer Saal<br />

und ein Theater: „Diese Räume hat die<br />

Stadt <strong>Kufstein</strong> im Rohbau erworben.<br />

Sie sollen nun für 6,7 Millionen Euro<br />

ausgebaut werden“, beschreibt Ebner.<br />

Den Zuschlag für den Innenausbau, inklusive<br />

Theatersaal mit 175 Sitzplätzen,<br />

G<br />

Tiroler Gemüsekiste<br />

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Der Kultur-Quartier-Veranstaltungssaal ist multifunktional und bietet genug Platz für bis zu 470 Personen.<br />

erhielten die Innsbrucker Architekten<br />

Wiesflecker . Der leicht ansteigende<br />

Saal ist mit Rängen ausgestattet sowie<br />

mit großer Bühne und Hinterbühne,<br />

„um aus künstlerischer Sicht wirklich<br />

einiges bieten zu können“, sagt Ebner.<br />

Das zweite Herzstück ist ein weiterer,<br />

500 Quadratmeter großer, multifunktionaler<br />

Saal, der je nach Bestuhlung bis<br />

zu 470 Personen Platz bietet. „Dieser<br />

eignet sich für Kulturveranstaltungen,<br />

Lesungen oder Konzerte, aber auch für<br />

Kongresse“, heißt es.<br />

MULTIFUNKTIONALE<br />

INNENARCHITEKTUR<br />

Das neue Theater entspricht in seiner<br />

Form zwar einem klassischen Saal,<br />

ausgestattet wird dieser aber mit moderner<br />

Eleganz werden: Böden und<br />

Decken sind aus dunklem Holz, die<br />

Wände als Kettenhemd strukturiert,<br />

also wie helles Metallgeflecht mit eingearbeiteten<br />

Leuchtkörpern. Damit<br />

wollen die Raumdesigner an den klassischen<br />

Luster im Theater erinnern,<br />

diesen aber mit hochmoderner LED-<br />

Beleuchtung in der Wand darstellen.<br />

Ebenso spannend und markant sind<br />

die blauen Stühle: „Hier entschieden<br />

sich die Architekten für den Yves-<br />

Klein-Blauton, eine ganz spezielle<br />

Farbe, statt dem fast standardmäßigen<br />

Weinrot“, schildert Ebner. Diese Farbe<br />

taucht außerdem auch im Foyer,<br />

an der Bar sowie in den Drucksorten<br />

des Theatermarketings auf, sozusagen<br />

als markenstiftender blauer Faden.<br />

Auch das Foyer wird genutzt und mit<br />

Ausstellungen für bildende Künste<br />

belebt werden. Diese besetzten bislang<br />

nur eine verhältnismäßig kleine<br />

Nische und wurden hauptsächlich<br />

im kleinen, privaten Rahmen präsentiert.<br />

„Bildende Kunst ist uns aber ein<br />

wichtiges Anliegen, weil auch die hiesige<br />

Szene großes Potenzial hat, mit<br />

vielen talentierten Akteuren“, sagen<br />

Kleinheinz und Ebner. Nun sollen sie<br />

eine großzügige Ausstellungsfläche in<br />

einem Gebäudekomplex erhalten, der<br />

mit gut durchdachter Multifunktionalität<br />

punkten will. Durch die gesamtheitliche<br />

und barrierefreie Konzeption<br />

werden sich zudem praktische Synergien<br />

ergeben. Die Säle sind mit Hotel<br />

und Tiefgarage verbunden: „Das bedeutet<br />

beispielsweise, dass die Bühnendarsteller<br />

ebenerdig und direkt<br />

vom Parkplatz in die Garderobe gelangen“,<br />

erklärt Ebner. Der Komplex ist<br />

auch äußerlich offen konzipiert: „Dadurch<br />

sind neue Wege durch das Kultur<br />

Quartier und gleichzeitig durch<br />

die Stadt entstanden“, sagt Ebner.<br />

Auch der Vorplatz wird mit Events<br />

bespielbar sein. Insgesamt fügt sich<br />

das Kultur Quartier sehr harmonisch<br />

ins <strong>Kufstein</strong>er Stadtbild ein. Es wirkt<br />

modern und hochwertig, will aber<br />

keineswegs mit der vorhandenen historischen<br />

Bausubstanz konkurrieren.<br />

LOGISCHER SCHRITT<br />

Es sei schon ein gewisser Luxus, den<br />

sich die Stadt <strong>Kufstein</strong> mit dem neuen<br />

Kultur Quartier leistet, stellt Ebner fest.<br />

Aber: „Nachdem wir Kultur als wesentlichen<br />

Teil ins Markenbuch geschrieben<br />

haben, ist dies nun ein logischer Schritt“,<br />

fährt der Leiter fort. Die Kulturszene<br />

könne es kaum erwarten und soll schon<br />

viele Geschichten in petto haben, die<br />

auf der neuen Bühne aufgeführt werden<br />

sollen. Die erste Veranstaltung wird am<br />

7. September stattfinden, die offizielle<br />

Eröffnung folgt am 15. September. „Tatsächlich<br />

sind die ersten Monate schon<br />

jetzt sehr gut ausgebucht“, so Ebner.<br />

Insgesamt soll sich das Kulturangebot<br />

sowohl an die ortsansässige Bevölkerung<br />

als auch an Touristen richten. So<br />

generiert auch Kultur Wertschöpfung,<br />

speziell in Kombination mit dem Kongresssegment<br />

– für Ebner eine ideale<br />

Kombination, da Letzteres antizyklisch<br />

verläuft. Kongresse bringen unter der<br />

Woche und in den Zwischensaisonen<br />

Belebung.<br />

Die Stadt <strong>Kufstein</strong> setzt also weiterhin<br />

auf ihre kulturellen Stärken und ihren<br />

individuellen, selbstbewussten Charme<br />

und verfolgt eine Strategie, die mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit eine richtige ist.<br />

<br />

Marianna Kastlunger<br />

106<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


RIEDHART | PROMOTION<br />

Einkaufen vom Feinsten<br />

Vom kleinen Krämerladen zum Großhandel: Das Familienunternehmen<br />

Riedhart Handels GmbH in Wörgl ist der starke Partner für die<br />

Hotellerie und Gastronomie.<br />

Ein starkes Team: Katharina (links), Irene und Armin Riedhart bilden das Geschäftsführertrio des Familienunternehmens.<br />

Die beeindruckende Erfolgsgeschichte<br />

der Familie Riedhart<br />

fi ng im Jahr 1888 an. Damals<br />

eröffnete Thomas Riedhart sen. einen<br />

kleinen Krämerladen und betrieb damit<br />

bereits Großhandel. Das Durchhaltevermögen<br />

des Familienbetriebs wurde<br />

nach den harten Kriegsjahren endlich<br />

mit einem bescheidenen Aufschwung<br />

belohnt: Das Wachstum des Unternehmens<br />

ging Hand in Hand mit der Entwicklung<br />

im Bezirk – damals waren vor<br />

allem die erste Tankstelle in Wörgl und<br />

der Mineralölhandel die Zugpferde der<br />

Unternehmensentwicklung. Katharina<br />

und Hans Riedhart waren die Chefs zu<br />

dieser Zeit.<br />

Ein strategischer Wechsel erfolgte<br />

Im Jahr 1967, als Thomas Riedhart zusammen<br />

mit seiner Gattin Elfriede die<br />

Leitung des Unternehmens übernahm.<br />

Fortan konzentrierten sie sich ganz auf<br />

den Handel mit Lebensmitteln und eröffneten<br />

im Jahre 1968 in der Innsbrucker<br />

Straße einen C&C-Großmarkt.<br />

Somit stand der Spezialisierung als<br />

Dienstleister für Gastronomie und Hotellerie<br />

nichts mehr im Wege. Im Jahr<br />

1993 übernahmen Armin Riedhart und<br />

seine Frau Irene die Leitung des Unternehmens.<br />

ZUM GENUSS INSPIRIEREN<br />

Ende 2016 gelang ein weiterer Qualitätssprung:<br />

Der Riedhart Großmarkt<br />

wurde zu einer neu konzipierten<br />

Markthalle umgebaut. Dadurch wird<br />

zum einen der C&C-Bereich neu<br />

belebt, zum anderen positioniert sich<br />

Riedhart einmal mehr als leistungsfähiger<br />

Partner für die Hotellerie und<br />

Gastronomie. Als solcher will das Unternehmen<br />

für alle Gastronomen und<br />

leidenschaftliche Köche einzigartige<br />

Vorteile, aber auch tolle Anreize und<br />

Ideen bringen. Ein prominenter Teil<br />

des neuen Konzepts ist ein erweitertes<br />

Sortiment mit einer größeren Auswahl<br />

an Produkten in erstklassiger Qualität.<br />

Die richtigen Zutaten und die perfekte<br />

Beratung sind nämlich essenziell, um<br />

tolle Gerichte zaubern zu können:<br />

„Wir gehen hier einen riesen Schritt<br />

und wagen uns vom Mainstream weit<br />

über die Grenzen hinaus. Damit wollen<br />

wir unseren Gastronomen eine Inspiration<br />

bieten, Alternativen aufzeigen<br />

und gleichzeitig unseren Beitrag zum<br />

Genuss auf höchstem Niveau leisten“,<br />

erklärt Geschäftsführer Armin Riedhart.<br />

NEUE SCHWERPUNKTE<br />

GESETZT<br />

In Riedharts Markthalle wurden den<br />

Bereichen Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse<br />

gleich eigene Themenbereiche<br />

gewidmet, die jeweils von fachkundigen<br />

Experten und Meistern betreut werden.<br />

Hier sind täglich frische, regionale<br />

und besondere Spezialitäten zu fi nden,<br />

in jeweils eigenen Bedientheken. In der<br />

eigenen Vinothek können zudem die<br />

wechselnden Weinangebote verkostet<br />

werden. Insgesamt sind hier mehr als<br />

1.000 Sorten nationaler und internationaler<br />

Spitzenweine erhältlich. Selbst<br />

das Bier kommt nicht zu kurz mit mehr<br />

als 110 verfügbaren Biersorten und<br />

der größten Auswahl an Craft Beers<br />

im Tiroler Unterland. Das neue Non-<br />

Food-Kompetenzzentrum rundet das<br />

umfangreiche Angebot mit Geschirr,<br />

Besteck, Dekoration und Berufsbekleidung<br />

ab.<br />

Mehr Infos unter: www.riedhart.at<br />

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top 100 KUFSTEIN | GENUSS<br />

Genusswelt & Wild<br />

Wirtschaft. Ager-Geschäftsführer Josef Ager betreibt in Itter und Rattenberg<br />

jeweils eine Genusswelt. Warum er das Konzept nicht ausbauen will und Ager<br />

verstärkt auf Wildfleisch-Spezialitäten setzt, erläutert er im Interview.<br />

ECHO: Welches Konzept steckt<br />

hinter der Genusswelt, die Sie in Itter<br />

und Rattenberg betreiben?<br />

Josef Ager: Wir hatten ein Grundstück<br />

direkt gegenüber von unserem<br />

Firmengebäude an der Bundesstraße<br />

in Itter, das wir genutzt haben. Dieser<br />

Standort hat sich angeboten. In der<br />

Genusswelt gibt es nicht nur Ager<br />

Produkte, also Speck- und Wildspezialitäten,<br />

sondern eine große Auswahl<br />

kulinarischer Köstlichkeiten, von Käse<br />

über Marmeladen und Honig bis<br />

hin zu Pralinen.<br />

ECHO: Wie sind Sie zum Standort<br />

Rattenberg gekommen?<br />

Ager: Vergangenes Jahr im November<br />

ist jemand auf mich zugekommen<br />

und hat mir gesagt, er habe in Rattenberg<br />

ein geeignetes Lokal für mich.<br />

Das habe ich mir angesehen und es<br />

hat mir gefallen, weil es sich um einen<br />

Stollen handelt, der 30 Meter in<br />

den Felsen getrieben wurde. Das hat<br />

mich gereizt und ich habe zugesagt.<br />

ECHO: Gibt es Pläne, das Konzept<br />

an weiteren Stellen auszurollen?<br />

Ager: Nein. Ich habe schon mehrere<br />

Angebote bezüglich neuer Standorte<br />

bekommen, will es aber bei diesen<br />

zwei belassen. Rattenberg hat mich<br />

gereizt, weil die Lokalität etwas Besonderes<br />

war und wir dort etwas<br />

Schönes geschaffen haben. Man<br />

sieht 95 Prozent des Felsens. In die-<br />

Fotos: Ager<br />

108<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


Die Genusswelt in Rattenberg ist eine Besonderheit, da es sich dabei um einen alten<br />

Stollen handelt, der 30 Meter in den Berg getrieben wurde.<br />

sem Ambiente können wir unsere<br />

heimischen Produkte vertreiben.<br />

Regional bedeutet nicht in erster<br />

Linie aus Tirol, sondern aus ganz<br />

Österreich und Südtirol. Für manche<br />

Menschen heißt „regional“ nur direkt<br />

vor der Haustür. Das ist für mich eine<br />

zu eingeschränkte Sichtweise.<br />

ECHO: Haben Sie die Genusswelt<br />

Rattenberg als Image-Geschichte geplant,<br />

bei der Sie Ihre Produkte in die<br />

Auslage stellen können?<br />

Ager: Rattenberg ist vor allem im<br />

Sommer sehr touristisch. Der Imageaspekt<br />

war aber nicht ausschlaggebend,<br />

weil ich diese Geschäfte unter<br />

der Bezeichnung Genusswelt führe<br />

und nicht unter dem Namen Ager.<br />

Die meisten Konsumenten wissen<br />

vermutlich gar nicht, dass hinter der<br />

Genusswelt Ager steht. Die Genusswelt<br />

ist eine eigene Firma mit einem<br />

beträchtlich über unsere Ager-Produkte<br />

hinausreichenden Sortiment.<br />

Ich halte mich im Hintergrund.<br />

ECHO: Wie ist das Geschäft in Rattenberg<br />

angelaufen?<br />

Ager: Ich bin nicht unzufrieden. Am<br />

Standort war zuerst ein Souvenirladen<br />

untergebracht, von denen es in<br />

Rattenberg viele gibt. Man ist dort<br />

eigentlich froh über die Genusswelt,<br />

weil wir vom Sortiment her eine Bereicherung<br />

für die Stadt sind.<br />

ECHO: Wie viele Menschen beschäftigen<br />

Sie in der Genusswelt?<br />

Ager: Wir haben in beiden Filialen<br />

acht Beschäftigte. In Rattenberg haben<br />

wir auch sonntags geöffnet, in<br />

Itter haben wir das im Winter eine<br />

Zeit lang probiert.<br />

ECHO: Reden wir über Ager. Es<br />

gibt derzeit einen starken Trend in<br />

Richtung Vegetarismus. Bekommt<br />

die fleischverarbeitende Industrie<br />

dadurch ein Imageproblem?<br />

Ager: Ich mache mir diesbezüglich<br />

keine Sorgen. Es gibt einen bestimmten<br />

Prozentsatz an Menschen, die ve-<br />

„Für manche Menschen heißt ‚regional‘ nur direkt vor<br />

der Haustür. Das ist für mich eine zu eingeschränkte<br />

Sichtweise.“<br />

<br />

<br />

Josef Ager,<br />

Geschäftsführer Ager<br />

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Die Genusswelt Itter befindet sich vis-à-vis des Firmengeländes von Ager, direkt an der Loferer Bundesstraße in Itter.<br />

getarisch leben möchten. Auf den Absatz<br />

wirkt sich das nicht aus. Es wird<br />

aber vor allem medial sehr viel darüber<br />

gesprochen. Ich bin aber persönlich<br />

überzeugt davon, dass der Mensch das<br />

fleischliche Eiweiß braucht.<br />

ECHO: Welche Produkte aus Ihrem<br />

Sortiment sind zur Zeit besonders<br />

nachgefragt?<br />

Ager: Unser Speck geht sehr gut. In<br />

diesem Bereich sind wir aber nicht<br />

so groß. Die größeren Konkurrenten<br />

liefern sich in diesem Segment einen<br />

heftigen Preiskampf. Wir legen unser<br />

Augenmerk verstärkt auf die Produktion<br />

von Wildschinken. Von unseren<br />

Produkten her sind wir, das sage ich<br />

ganz unumwunden, in Europa in<br />

diesem Bereich führend. Wir führen<br />

einen internen Umbau durch, um in<br />

die Wursterei von Wildwürsten einzusteigen.<br />

Das macht zur Zeit eigentlich<br />

niemand professionell. Wir gewährleisten<br />

dadurch eine ganzjährige<br />

Verfügbarkeit von Wildwürsten, die<br />

wir auch in haushaltsüblichen Verpackungsgrößen<br />

verkaufen werden.<br />

„Wir sind vom Absatz her ziemlich stabil. Wenn ich<br />

wollte, könnte ich das Unternehmen aber ohne Weiteres<br />

auf die doppelte Größe ausbauen.“<br />

<br />

<br />

ECHO: Sie zielen damit also noch<br />

stärker auf den Endverbraucher?<br />

Ager: Ja, weil es sich um ein Produkt<br />

handelt, welches das ganze<br />

Jahr geht. Durch die kleineren Packungsgrößen<br />

ist es konsumentenfreundlich.<br />

Niemand kauft einen<br />

Kilo Landjäger.<br />

ECHO: Wie hat sich Ager absatzmäßig<br />

in den vergangenen Jahren<br />

entwickelt?<br />

Ager: Wir sind vom Absatz her<br />

ziemlich stabil. Wenn ich wollte,<br />

könnte ich das Unternehmen aber<br />

ohne Weiteres auf die doppelte<br />

Größe ausbauen. Dann gehen aber<br />

die Probleme schon los, vor allem<br />

beim Personal. In der derzeitigen<br />

Unternehmensgröße bleibt alles<br />

überschaubar. Beim Wild sind wir<br />

schon jetzt die Größten in Österreich.<br />

In den anderen Bereichen ist es<br />

ein beinharter Verdrängungswettbewerb.<br />

ECHO: Die Wirtschaft klagt fast<br />

durchwegs über einen Fachkräftemangel.<br />

Erleben Sie das auch so?<br />

Ager: Ja. Metzger gibt es fast keine<br />

mehr.<br />

ECHO: Warum gibt es einen Trend<br />

in Richtung Wildfleisch?<br />

Josef Ager,<br />

Geschäftsführer Ager<br />

Ager: Wildfleisch erfreut sich großer<br />

Beliebtheit, obwohl es nicht Bio sein<br />

kann. Man kann nämlich nicht kontrollieren,<br />

wie sich das Wild ernährt.<br />

Aber das Wild frisst erfahrungsgemäß<br />

nur das Beste. Wildfleisch ist auch aus<br />

ernährungsphysiologischer Sicht sehr<br />

vorteilhaft, weil es mit einem bis 1,5<br />

Prozent kaum Fett, aber viel tierisches<br />

Eiweiß enthält. Wildfleisch ist das natürlichste<br />

überhaupt. Es ist besser, einmal<br />

ein gutes Wildfleisch zu essen als<br />

dreimal ein billiges Schweinefleisch.<br />

ECHO: Der Handel ist auch zunehmend<br />

auf Nachhaltigkeit bedacht?<br />

Ager: Das ist durchaus beobachtbar,<br />

und zwar nicht nur in Österreich, sondern<br />

besonders in der Schweiz. Wir exportieren<br />

70 Prozent unserer Produkte<br />

in die Schweiz und nach Deutschland,<br />

aber auch zunehmend in die BENE-<br />

LUX-Staaten. Es zählt wieder, dass<br />

die Produkte möglichst aus der Nähe<br />

kommen. Fleisch aus Neuseeland oder<br />

Argentinien wird es in der Zukunft im<br />

Handel schwerer haben als derzeit.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

110<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


Ein neues Zuhause<br />

für Kultur & Kongress.<br />

Willkommen im Kultur Quartier.<br />

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Eröffnung: September <strong>2017</strong><br />

www.kulturquartier.kufstein.at


top 100 KUFSTEIN | LEBEN<br />

Gesunde Unternehmung<br />

Lebensmittel. Mit der Tiroler Gemüsekiste hat Familie Lebesmühlbacher vor<br />

13 Jahren das Bedürfnis der Tiroler nach Frische, Umweltfreundlichkeit und<br />

Convenience erkannt. Die Erfolgsgeschichte zieht beständig weitere Kreise.<br />

Einer, der Regionalität nicht nur<br />

predigt, sondern auch vorlebt,<br />

ist Michael Lebesmühlbacher.<br />

Mit seiner Tiroler Gemüsekiste bringt<br />

Lebesmühlbacher seit Jahren die wertvollen<br />

Produkte der kleinstrukturierten<br />

Tiroler Landwirtschaft auf kürzestmöglichem<br />

Weg zum Konsumenten. Und<br />

zwar direkt vor dessen Haustür. Ohne<br />

weite Umwege. Größtmögliche Frische<br />

und Genuss bei kleinstmöglichem ökologischem<br />

Fußabdruck heißt das Geschäftsmodell,<br />

das Lebesmühlbacher,<br />

der das Unternehmen Tiroler Gemüsekiste<br />

mit Brigitte und den drei Töchtern<br />

Pia, Anna und Lisa führt, kontinuierlich<br />

mehr Tirolerinnen und Tirolern<br />

schmackhaft macht.<br />

Michael Lebesmühlbacher hat in seinem<br />

früheren Beruf als Vertreter einer<br />

Saatgutfirma am eigenen Leib erfahren<br />

dürfen, dass die Tiroler Landwirte hervorragende<br />

Produkte hervorzubringen<br />

vermögen. Nicht optimal sei dagegen<br />

die Vermarktung der Produkte verlaufen,<br />

was unter anderem an der hohen<br />

Konzentration am heimischen Lebesmittelsektor<br />

liegt, der zu einer absolut<br />

marktbeherrschenden Stellung einiger<br />

weniger Teilnehmer geführt hat. Ein<br />

kleiner landwirtschaftlicher Betrieb ist<br />

mit der Erzeugung der Lebensmittel<br />

oft schon ausgelastet, für die richtige<br />

und zielgruppengerechte Vermarktung<br />

bleibt kaum Zeit. Hier setzen Lebesmühlbachers<br />

mit der Tiroler Gemüsekiste<br />

an, um als Mittelsmann zwischen<br />

Seit 13 Jahren erfreut sich die Gemüsekiste großer Beliebtheit. Sie hält kontinuierlich<br />

in immer mehr Tiroler Haushalten Einzug und ist auch gebietsmäßig im Vormarsch,<br />

unter anderem im Außerfern.<br />

Produzent und Konsument dafür zu<br />

sorgen, dass frische Erzeugnisse der<br />

heimischen Landwirtschaft – vorwiegend<br />

Gemüse, aber immer öfter auch<br />

Obst und veredelte Produkte – binnen<br />

kürzester Zeit auf die Teller einer zunehmend<br />

ernährungs- und gesundheitsbewussten<br />

Bevölkerung finden. Davon<br />

zeugt auch, dass Lebesmühlbachers<br />

Aktionsradius größer wird. Im vergangenen<br />

Jahr hat er sich das Außerfern als<br />

neues Liefergebiet erschlossen. Ein Gebiet,<br />

für welches der umtriebige Michael<br />

Lebesmühlbacher mit ähnlichem Kundenpotenzial<br />

wie in Osttirol gerechnet<br />

hat. „Unser Markteintritt in Osttirol<br />

wurde von der Bevölkerung honoriert.<br />

Dort bedienen wir heute 600 Haushalte.<br />

Im Außerfern hat unser Angebot<br />

richtig eingeschlagen, wir sind von 0 auf<br />

250 Kunden hinaufgeschossen. Das ist<br />

ein Wahnsinn“, zeigt sich Lebesmühlbacher<br />

von den Außerfernern angetan.<br />

Jegliche expansive Tätigkeit stellt natürlich<br />

auch die Logistik der Gemüsekiste<br />

vor neue Herausforderungen, die in<br />

aller Regel mit Bravour gemeistert werden<br />

und samt und sonders darauf abzielen,<br />

nur so viele Kilometer an Transportweg<br />

zu verursachen, wie unbedingt<br />

notwendig. Pro Gemüsekiste ergibt sich<br />

durchschnittlich eine Belastung von nur<br />

Foto: Kröll, Tiroler Gemüsekiste<br />

112<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>


„Es gibt eine gewisse<br />

Zahl an Gastronomen,<br />

die Regionalität wirklich<br />

leben wollen.“<br />

<br />

<br />

Michael<br />

Lebesmühlbacher,<br />

Tiroler Gemüsekiste<br />

1,8 Kilometern. Ein europäischer Spitzenwert,<br />

sagt Lebesmühlbacher.<br />

Vertrauenssache<br />

Die Tiroler Gemüsekiste ist aber nicht<br />

nur Familien-, sondern auch Vertrauenssache.<br />

Mit den Landwirten sind<br />

Lebesmühlbachers nicht etwa durch<br />

ein komplexes Vertragswerk mit Pönalen<br />

verbunden, sondern – in der<br />

heutigen Geschäftswelt fast nicht<br />

mehr vorstellbar – per Handschlag.<br />

Ein vertrauensvolles Verhältnis pflegt<br />

die Familie auch zu den Kunden. Die<br />

meisten von ihnen kennen sie persönlich.<br />

In einem neuen Gebiet liefert<br />

Michael Lebesmühlbacher anfangs<br />

selbst aus, um sich mit den jeweiligen<br />

Bedürfnissen der Verbraucher<br />

vertraut zu machen. Der Zugang zur<br />

Gemüsekiste ist niederschwellig, statt<br />

Verträgen im eigentlichen Sinn werden<br />

formlose Abos abgeschlossen. Bestellungen<br />

können entsprechend unbürokratisch<br />

ausgesetzt werden, sollte der<br />

Gemüsekisten-Abonnent einmal in<br />

Urlaub fahren oder auf Gemüse aus<br />

dem eigenen Garten zurückgreifen.<br />

Die persönliche Note, der persönliche<br />

Touch, ist bei der Tiroler Gemüsekiste<br />

kein Zufall, sondern ein Verkaufsargument<br />

wider die Entfremdung zwischen<br />

Hersteller und Verbraucher. Bestellen<br />

kann man aber natürlich auch online.<br />

Generell scheint Familie Lebesmühlbacher<br />

die richtige Mischung aus<br />

Hightech und Hightouch gefunden<br />

zu haben. Mit der Gemüsekiste haben<br />

Lebesmühlbachers hauptsächlich Privatkunden<br />

im Visier. In der Gastronomie,<br />

welche die „Regionalität“ schon<br />

beinahe notorisch im Munde führt,<br />

sieht Lebesmühlbacher aber ebenfalls<br />

Potenzial: „Ich bin fast wöchentlich mit<br />

Küchenchefs konfrontiert, die bei uns<br />

anfragen und sich für die Gemüsekiste<br />

interessieren. Es gibt einen gewissen<br />

Prozentsatz an Gastronomen, vor<br />

allem im gehobeneren Sektor, die Regionalität<br />

wirklich leben wollen.“ Eine<br />

Gemüsekiste für die Gastronomie ist<br />

derzeit allerdings noch Zukunftsmusik<br />

und existiert als Gedankenexperiment<br />

Lebesmühlbachers, zumal es einige<br />

ungünstige Faktoren gibt und ein sehr<br />

großer Teil der touristischen Nächtigungen<br />

mit der vegetationsarmen Zeit<br />

zusammenfällt, in der es kein frisches<br />

heimisches Gemüse gibt. Der Gemüsekisten-Pionier<br />

geht aber davon aus, dass<br />

der mögliche Markt fünf bis zehn Prozent<br />

der Tiroler Gastronomen umfasst.<br />

Spezielle methoden<br />

Ganzjährig frisches Gemüse aus Tirol<br />

ist ohne Indoor-Anbau aus nachvollziehbaren<br />

Gründen nicht machbar<br />

und steht deshalb auch in der Tiroler<br />

Gemüsekiste nicht zur Verfügung.<br />

„Langsam dringt das Bewusstsein dafür<br />

durch, dass das, was uns die Natur<br />

in den einzelnen Jahreszeiten zur Verfügung<br />

stellt, vom Körper am besten<br />

verwertet werden kann“, meint Lebesmühlbacher.<br />

Im Hinblick auf die Qualität der in<br />

der Gemüsekiste ausgelieferten landwirtschaftlichen<br />

Produkte gehen Lebesmühlbachers<br />

keine Kompromisse<br />

ein. Dementsprechend erfüllt jeder<br />

Bauer gewisse, genau definierte Produktionsbedingungen:<br />

„Wir arbeiten<br />

grundsätzlich mit Mikroorganismen,<br />

genauer gesagt mit Hefekulturen, die<br />

auf den Feldern ausgebracht werden<br />

und dafür sorgen, dass im Boden ein<br />

Gleichgewicht herrscht und Nähr-<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong> 113


top 100 KUFSTEIN | LEBEN<br />

Die Gemüsekiste ist von jeher eine Familienkiste (v. li.): Brigitte Lebesmühlbacher,<br />

die Töchter Pia und Anna und Michael Lebesmühlbacher. Tochter Lisa steigt nach<br />

Beendigung ihres Studiums ebenfalls in den reinen Familienbetrieb ein.<br />

stoffe bioverfügbar gemacht werden“,<br />

erklärt Lebesmühlbacher. Den technologischen<br />

Ansatz der Effektiven Mikroorganismen<br />

hat sich der Tüftler vom<br />

japanischen Gartenbau-Pionier Teruo<br />

Higa abgeschaut. Neben Mikroorganismen<br />

setzt man bei der Produktion auf<br />

Nützlinge wie die Florfliege, um den<br />

Schädlingen zu Leibe zu rücken. Bei<br />

gewissen Gemüsen behilft man sich<br />

mit Insektenschutznetzen, Herbizide<br />

und Insektizide sind unerwünscht.<br />

Wucherndes Unkraut verhindert man<br />

mit Folien aus Maisstärke, die für einen<br />

ausgeglichenen Wasserhaushalt sorgen<br />

und von den in den Boden eingebrachten<br />

Mikroorganismen rückstandsfrei<br />

zersetzt werden.<br />

Sortenvielfalt<br />

Die Tiroler Gemüsekiste beinhaltet<br />

bisweilen Sorten, die aus verschiedenen<br />

Gründen für lange Zeit vom Markt<br />

verschwunden waren. Beispiel gefällig?<br />

„Beim Mangold gibt es alte Sorten, die in<br />

den Farben Rot, Gold, Violett und Grün<br />

spielen. Wir nennen ihn den bunten<br />

Stielmangold“, sagt Lebesmühlbacher.<br />

Der Boom diverser Kochsendungen<br />

hat das Bewusstsein für vergessene Gemüsesorten<br />

wiedererweckt. Deshalb<br />

feiert auch die Pastinake in der Gemüsekiste<br />

ihr Comeback. Ein großer Vorteil<br />

gegenüber den hochstandardisierten<br />

Produkten im Handel ist der Umstand,<br />

dass es in der Gemüsekiste absolut<br />

keine Rolle spielt, ob beispielsweise<br />

Radieschen unterschiedlich groß sind.<br />

„Der Landwirt, der den Handel beliefert,<br />

muss Salat mit 16 gleich großen Köpfen<br />

in der Kiste liefern. Wenn der Salat nicht<br />

gewisse Maße hat, ist er für den Handel<br />

ungeeignet und nicht erntefähig. Bei uns<br />

spielt das keine Rolle. Sind die Salatköpfe<br />

einmal kleiner, gibt es eben einen zweiten<br />

dazu“, erklärt Lebesmühlbacher.<br />

Die Tiroler Gemüsekiste kann<br />

manchmal eine richtiggehende Wundertüte<br />

sein, wo der eine oder andere<br />

Überraschungseffekt nicht ausbleibt.<br />

So geschehen beim Sprossenkohl, der<br />

eines Tages im vergangenen Herbst seinen<br />

Weg in die Gemüsekiste gefunden<br />

hat. Und zwar nicht in der üblichen Darreichungsform<br />

als einzelne Sprossen.<br />

Nein, die Kohlsprossen waren noch am<br />

Stängel befestigt, wie sie am Feld gewachsen<br />

waren. Das hat einen einfachen<br />

Grund: Sprossenkohl ist ein teures, weil<br />

aufwändig zu erntendes Gemüse, das<br />

deshalb eigentlich nicht ins Preisgefüge<br />

der Gemüsekiste passt. „Dadurch, dass<br />

wir die Kohlsprossen mit dem Stängel<br />

ausgeliefert haben, ist das Produkt günstiger<br />

geworden. Mit dem Nebeneffekt,<br />

dass die Kunden ein komplett neues<br />

Erlebnis haben“, sagt Lebesmühlbacher<br />

und schmunzelt ob des pädagogischen<br />

Zusatznutzens der Gemüsekiste. Die<br />

Zusammensetzung der Gemüsekiste<br />

variiert je nach Erntezeit der mehr als 50<br />

verschiedenen Gemüse, für die Tirol ob<br />

des einzigartigen Mikroklimas im Inntal<br />

ein sehr guter Boden ist. „Das Inntal ist<br />

ein Alpental, das Gemüse ist aber früher<br />

reif als etwa im Burgenland, der Südsteiermark<br />

und sogar Bologna. Das liegt am<br />

Föhn, den steinigen Böden und Hanglagen“,<br />

weiß der Gemüsekenner. Jedenfalls<br />

fällt die Gemüserechnung, die aus der<br />

Addition von Wärme- und Lichtsumme<br />

besteht, für Tirol sehr günstig aus.<br />

Die Tiroler Gemüsekiste hat auch<br />

Geschwister. Je nach Saison gibt es<br />

Zusatzkisten mit Apfelsaft, Apfelessig,<br />

Frühkartoffeln, Kirschen, Erdbeeren,<br />

Äpfeln, Hauszwetschken, eine Beerennaschkiste<br />

und Kräuter. 14.000 Stück<br />

dieser Zusatzkisten hat Familie Lebesmühlbacher<br />

2016 an Frau und Mann<br />

gebracht.<br />

Die Tiroler Gemüsebauern sind, so<br />

beschreibt es Lebesmühlbacher, ein „innovatives<br />

Volk“. Dem steht auch Familie<br />

Lebesmühlbacher mit ihrer Tiroler Gemüsekiste<br />

um nichts nach.<br />

<br />

Marian Kröll<br />

Zahlen, Daten, Fakten<br />

Rechtsform: Tiroler Gemüsekiste<br />

OG, gegründet 2005<br />

Geschäftsführung:<br />

Michael Lebesmühlbacher<br />

Mitarbeiterinnen: 4<br />

Landwirte: 8<br />

Adresse: Tiroler Gemüsekiste OG,<br />

A-6233 Kramsach, Wittberg 24<br />

E-Mail: tiroler@gemuesekiste.at<br />

Web: www.gemuesekiste.at<br />

Foto: Kröll<br />

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