13.06.2017 Aufrufe

Leseprobe "Unsere besten Freunde" Juli 2017

Das Tiermagazin für die ganze Familie mit interessanten Gesundheitstips und medizinischen Informationen.

Das Tiermagazin für die ganze Familie mit interessanten Gesundheitstips und medizinischen Informationen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Foto: shoelessRVA_photography/pixabay.com<br />

Foto: Antje Kulms<br />

Mehr<br />

Aufmerksamkeit<br />

für<br />

Altern ist keine Krankheit, sondern ein ganz natürlicher Prozess, der mit<br />

einer allgemeinen, zunehmenden Einschränkung der physischen und<br />

mentalen Fitness einhergeht. Die Haltung und tägliche Versorgung von<br />

vierbeinigen „Oldies“ ist daher anspruchsvoller und umfassender als bei<br />

Jungtieren oder bei Hunden, die mitten im Leben stehen. Von Karsten Kulms<br />

Eine graue Schnauze, ein nachlassendes Fellkleid<br />

und eine zunehmend schwächere Kondition<br />

und Bewegungsfreude – ganz klar, der vierbeinige<br />

Partner ist in die Jahre gekommen. Um<br />

seinem Hundesenior das Altern möglichst erträglich<br />

zu gestalten, ist es ganz wichtig, altersbedingte<br />

Gesundheitsprobleme rechtzeitig zu<br />

erkennen und zu behandeln. Wann genau ein<br />

Hund „alt“ ist, lässt sich allerdings nicht mit einer<br />

genauen Zahl festlegen. Die ausschlaggebenden<br />

Parameter dafür, ab wann eine Fellnase zum<br />

Senior wird, sind die Rasse und das Gewicht.<br />

Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass kleine,<br />

leichte Hunderassen eine längere Lebenserwartung<br />

haben und später altern als große und<br />

schwere Hunde.<br />

Nachlassende Kondition<br />

Erste deutliche Anzeichen dafür, dass der vierbeinige<br />

Schützling in die Jahre kommt, sind eine<br />

veränderte Fellstruktur, verbunden mit leichtem<br />

beständigem Haarausfall und örtlich begrenzten<br />

Fellverfärbungen. Auch ein nachlassender Spieltrieb,<br />

ausgedehntere Ruhephasen und ein Nachlassen<br />

der Muskulatur<br />

deuten an, dass das Tier<br />

nun vermehrt auf Hilfe<br />

von Frauchen oder Herrchen<br />

angewiesen ist.<br />

Foto: Antje Kulms<br />

Foto: JPW.Peters/pixelio.de<br />

Sind äußere Anzeichen für das Altern des Hundes<br />

auch für Laien meist unübersehbar, kann nur<br />

der Fachmann erkennen, wie es um die Leistungsfähigkeit<br />

der inneren Organe bestellt ist.<br />

Typische medizinische Anzeichen des Alterns<br />

sind Gelenkerkrankungen, das Nachlassen der<br />

Herzfunktion, Herz-Kreislauf-Probleme, die sich<br />

besonders im Sommer bei hohen Temperaturen<br />

zeigen, sowie eine nachlassende Sehleistung.<br />

Das Nachlassen der körperlichen Leistungsfähigkeit<br />

bedingt im Alltag eine vermehrte Rücksichtnahme<br />

des Besitzers auf seinen „Oldie“. So ist es<br />

beispielsweise kein unnötiges Verhätscheln,<br />

einem alten Hund das Herauf- oder<br />

Heruntersteigen von Treppen zu ersparen.<br />

Denn das schont nicht nur<br />

die Knochen und Gelenke, sondern<br />

schützt auch vor vorzeitigem Verschleiß<br />

der Wirbelsäule. Auch kann eine<br />

im Fachhandel erhältliche Einstiegshilfe<br />

sehr hilfreich sein, dem Tier<br />

den Einstieg ins Auto zu erleichtern.<br />

Foto: M. Großmann/pixelio.de<br />

Auch Hunde können dement werden<br />

Da das Altern ein Prozess ist, der sich nicht,<br />

wie eine manifeste Krankheit, nur auf bestimmte<br />

Organe bezieht, sondern den<br />

Körper als Ganzes umfasst, können auch Hunde<br />

eine Demenz entwickeln. Allerdings ist es für<br />

den Laien meist kaum festzustellen, ob sein<br />

Hund sich einfach nur altersbedingt „komisch“<br />

verhält, oder sich tatsächlich eine in der Tiermedizin<br />

auch als „kognitive Dysfunktion“ bezeichnete<br />

Demenz entwickelt. Ein deutliches äußeres<br />

Anzeichen für eine kognitive Dysfunktion ist die<br />

Veränderung des Lebensrhythmus‘ des Hundes:<br />

Oft wandern betroffene Tiere abends und<br />

nachts ruhelos umher, bellen vermehrt, und sind<br />

nicht mehr so stubenrein. Dagegen wirken sie<br />

tagsüber erschöpft, und halten lange Ruhezeiten.<br />

Auch der Appetit und das Interesse an<br />

einem geliebten Spielzeug lassen allmählich<br />

nach.<br />

>><br />

Veränderter Lebensrhythmus:<br />

Ruheloses<br />

nächtliches Umherwandern<br />

und auffällige<br />

Schläfrigkeit am Tag<br />

können deutliche<br />

Hinweise für eine<br />

beginnende Altersdemenz<br />

sein.<br />

6 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | <strong>Juli</strong> <strong>2017</strong><br />

<strong>Juli</strong> <strong>2017</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!