Festspiel- Sommer - Altstadt Salzburg
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TEXT BERNHARD OSTERTAG<br />
Die NewYork-<br />
Connection<br />
Moderne Metropole und barockes Juwel. Skyscraper und geschichtsträchtige Gassen.<br />
Lou Reed und Wolfgang Amadeus Mozart. Unvereinbare Gegensätze? Nicht im Geringsten. Eine Gruppe von<br />
Musikliebhabern hat es sich zur Aufgabe gemacht, die beiden Kontinente miteinander zu verbinden.<br />
Ein Besuch bei der <strong>Salzburg</strong> Festival Society in Manhattan.<br />
New York und <strong>Salzburg</strong>: Zwei Städte, zwei vollkommen verschiedene<br />
Welten. In der Stadt, die laut Frank Sinatra niemals<br />
schläft, in der ein ständig vorwärtstreibender Lebensrhythmus<br />
pulsiert, scheinen die kontemplativere ‚alte Welt‘, klassische<br />
Musik und <strong>Salzburg</strong>er Flair keinen Platz zu haben.<br />
Aber so ganz stimmt das nicht. Denn die weltweit bekannten<br />
<strong>Salzburg</strong>er <strong>Festspiel</strong>e haben schon lange die Grenzen der Mozartstadt<br />
hinter sich gelassen und mit der <strong>Salzburg</strong> Festival Society,<br />
das amerikanische Pendant zu den Freunden der<br />
<strong>Salzburg</strong>er <strong>Festspiel</strong>e, in New York Fuß gefasst. Die 2005 im<br />
Big Apple gegründete Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />
das Verständnis für klassische Musik und die Oper tiefer<br />
in den USA zu verankern und dort unterstützende Interessierte<br />
für die <strong>Salzburg</strong>er <strong>Festspiel</strong>e zu gewinnen. Die Society versteht<br />
sich somit auch als Verbindung zwischen den <strong>Festspiel</strong>en und<br />
ihren amerikanischen Freunden und Förderern. Weiters unterhält<br />
sie eine engagierte Mitgliederbasis aus führenden amerikanischen<br />
und internationalen Geschäftsleuten, Philanthropen,<br />
Künstlern und lokalen Gruppen in etlichen großen Städten der<br />
Vereinigten Staaten.<br />
MISSION POSSIBLE<br />
Executive Director Isabelle Harnoncourt und Director of Membership<br />
Joseph Bartning, selbst ausgebildeter Sänger im klassischen<br />
Fach, der an der Columbia University studierte und die<br />
Juilliard School absolvierte, sind unermüdliche Werber für die<br />
<strong>Festspiel</strong>e und Organisatoren verschiedenster Veranstaltungen<br />
auf amerikanischem wie österreichischem Boden. „Klassische<br />
Musik hat in den USA im Gegensatz zu Österreich, wo ein<br />
intensiverer, musikalischer Erziehungsgedanke existiert, einen<br />
eher elitären Charakter. Wir möchten das ändern“, sagt<br />
Harnoncourt in ihrer Privat-Residenz an der Upper East Side.<br />
So startete die <strong>Salzburg</strong> Festival Society unter anderem auch ein<br />
Projekt mit einer amerikanischen Radiostation, die klassische<br />
Musik in ihr Programm aufgenommen hat und über den Äther<br />
bereits weit ins Hinterland sendet. Mittlerweile 200.000 Menschen,<br />
die bislang wenig bis gar nicht in den Genuss dieser Musikrichtung<br />
kamen, erreicht die Station pro Woche.<br />
22 <strong>Festspiel</strong>-Special | vision.altstadt.<br />
Harnoncourt und Bartning agieren das Jahr über in New York<br />
und in den <strong>Sommer</strong>monaten vor Ort in <strong>Salzburg</strong> und kennen<br />
daher beide Welten und die Klientel hier wie dort ganz genau.<br />
„Unsere Mitglieder genießen die gesellschaftlichen Events in<br />
<strong>Salzburg</strong>. Manche kommen aber gezielt nur für bestimmte Dirigenten<br />
und Sänger. Aber alle lieben sie die Atmosphäre der<br />
<strong>Festspiel</strong>e und der Stadt“, weiß Bartning. So werden die ameri -<br />
kanischen Gäste während ihres Aufenthaltes in <strong>Salzburg</strong> auch<br />
mit viel Feingefühl und Umsicht betreut. Von der Programm -<br />
präsentation für die jeweilige Saison und Ticketreservierung im<br />
Vorfeld über Hotelempfehlungen bis hin zu Treffen mit <strong>Festspiel</strong> -<br />
künstlern bei den zahlreichen Zusammenkünften außerhalb der<br />
<strong>Festspiel</strong>stätten bemüht sich die <strong>Salzburg</strong> Festival Society um<br />
bestmöglichen Service.<br />
SPURENSUCHE<br />
Was genau macht aber diese Atmosphäre aus, von der Joseph<br />
Bartning spricht und die amerikanische Gäste so fasziniert,<br />
sie immer wieder nach <strong>Salzburg</strong> kommen, sie aber auch in<br />
Amerika selbst bei Veranstaltungen der <strong>Salzburg</strong> Festival<br />
Society genießen lässt?<br />
Es sei die Kombination aus feinsinnigem Kunstgenuss der klassischen<br />
Musik, der Leichtigkeit gesellschaftlicher Zusammentreffen<br />
mit Gleichgesinnten und Künstlern und der typisch<br />
österreichischen Gastfreundlichkeit bei Apfelstrudel, Kaffee und<br />
Cocktails, so Harnoncourt und Bartning unisono. Während sich<br />
etwa österreichische Bäckereien und Restaurants in New York<br />
erfolgreich etablieren konnten und der Viennese Opera Ball in<br />
der Metropole ein jährliches Highlight darstellt, sei es im Gegenzug<br />
für amerikanische Künstler der klassischen Sparte nicht<br />
so einfach, Fuß zu fassen und das Wirkungsfeld auch nach<br />
Österreich und zu den <strong>Salzburg</strong>er <strong>Festspiel</strong>en auszudehnen. Solchen<br />
Künstlern versucht die Society ebenso zu helfen und lädt<br />
sie ein, nach <strong>Salzburg</strong> zu kommen, arrangiert nach Möglichkeit<br />
Engagements und führt sie in die diversen Zirkeln von Musikliebhabern<br />
rund um die <strong>Festspiel</strong>e ein. All diese Aufgaben sind<br />
selbstverständlich auch mit Kosten verbunden, die ohne die