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Programmheft Musik / Tanztheater / Film - Gutenbergschule ...

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erforschte, flohen tausende von Menschen aus Lateinamerika nach Europa<br />

um der Diktatur zu entgehen. Es ist nun eine wunderbare Herausforderung<br />

für mich, diese beiden Sichtweisen miteinander zu verknüpfen.<br />

Pablo Neruda hat in seiner großartigen Poesie dafür die ideale Grundlage<br />

geschaffen. Im Canto General verbindet er in einzigartiger Weise die oft<br />

grausame Geschichte Lateinamerikas mit der fantastischen Natur und der<br />

Lebensfreude der Menschen. Diese Vielfalt habe ich versucht zu wahren,<br />

indem ich jedes <strong>Musik</strong>stück individuell choreografierte. Es entstand so ein<br />

Mosaik aus sehr verschiedenen tänzerischen Ausdrucksformen.<br />

In „Lautaro“, einem Stück, das Neruda zu Ehren eines chilenischen Helden<br />

von 1535 geschrieben hat, habe ich Bewegungselemente der Capoeira<br />

eingebaut, des brasilianischen Kampftanzes.<br />

In „Los libertadores/Die Befreier“, ebenfalls ein kämpferisches Stück,<br />

stelle ich in einer irdischen Höhle, die Mütter der Freiheitskämpfer vor.<br />

Sie werden die zukünftigen Krieger gebären, die noch nicht zu sehen sind.<br />

Diese Neuinterpretation ist auch aus der Not geboren, dass sich für die<br />

Szenen, in denen ich ursprünglich männliche Tänzer geplant hatte, bei<br />

dem Casting nur Frauen gemeldet hatten. Ich finde, dass dieser ursprünglich<br />

aus der Not geborener Tanz, einen ganz besonderen Charme hat.<br />

Für diese zwei Stücke ist eine <strong>Tanztheater</strong>gruppe, aus Kindern, Erwachsenen<br />

und Schülern der <strong>Gutenbergschule</strong> zusammen gewachsen. Ich<br />

möchte mich bei Maria Kretz und den Solisten Katharina Nicht aus<br />

Dresden mit ihren Schlangen, Catalina Vladesen und Sebastian Gajor für<br />

ihre Unterstützung bedanken.<br />

Mutter Erde in „Amor America“ und die spanische Oppositionelle in<br />

„Vov a vivir“ wird von Leila Haas, THEATER MEMBRAN, interpretiert. Sie<br />

ist mit dem Canto General und der Geschichte Lateinamerikas wohl vertraut.<br />

Wir haben die beiden Szenen in gemeinsamer Improvisation erarbeitet,<br />

begleitet von spannenden Diskussionen über Inszenierung und Kostüme.<br />

Ein zusätzliches Highlight des Projekts ist der Solist des Hessischen<br />

Staatstheaters Wiesbaden Elvis Val, der als Choreograph und Tänzer in<br />

den Stücken „Neruda Requiem Eternam“ und „América insurrecta“ zu<br />

sehen sein wird.<br />

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