Programmheft Musik / Tanztheater / Film - Gutenbergschule ...
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Pablo Neruda hat sich immer mit den Bewohnern seines Kontinents,<br />
ja mit allen unterdrückten Menschen dieser Erde solidarisiert. Als überzeugter<br />
Kommunist vertrat er die Ideale seiner Partei, der er dankbar ein<br />
Lobgedicht widmet. „A mi partido“ (An meine Partei).<br />
Die zweite Hälfte greift zurück auf den Anfang des ersten Teils und<br />
beschreibt in „Vienen los Pajaros“ (Die Vögel erscheinen) die Besiedlung<br />
der Erde durch die Vögel. Nerudas Beschreibung seiner Lieblingstiere<br />
wird unvermittelt unterbrochen durch das Requiem für Pablo Neruda, um<br />
dessen frühen und überraschenden Tod Natur und Menschen trauern.<br />
Neruda hat die Uraufführung seines Canto General in der Vertonung von<br />
Mikis Theodorakis nicht mehr miterlebt.<br />
Die einheimische Bevölkerung Lateinamerikas glaubt, dass ihre verstorbenen<br />
Ahnen sie beschützen und in ihrem Kampf um Befreiung unterstützen.<br />
Die nie versiegende Kraft des Volkes symbolisiert Neruda als einen<br />
sich immer weiter verbreiternden Baum: „Los Libertadores“ (Die Befreier).<br />
Aus den langen Prozessen der Läuterung wird schließlich ein strahlender<br />
Held, „Lautaro“, geboren.<br />
Bis heute sind Pablo Nerudas Bücher eine Ermutigung für den riesigen,<br />
multikulturell bevölkerten Kontinent, der nach einer leidvollen Geschichte<br />
so viele Gegensätze und so viel Hoffnung auf Friede und Gleichberechtigung<br />
in sich birgt. So endet unsere Interpretation des Canto General mit<br />
Nerudas Traum von einem „Aufständischen (Latein)Amerika“: America<br />
Insurrecta.<br />
Eine Hoffnung des großen chilenischen Poeten auf Gerechtigkeit und<br />
Freiheit für die Völker Lateinamerika besteht noch immer. Die Schönheit<br />
des Kontinents, die Kraft der Menschen und ihre Lebenslust sind ungebrochen.<br />
Eduardo Laino<br />
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