URST XPRESS Durst... - Olympiastützpunkt Berlin
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22<br />
Trainer am OSP :<br />
Jürgen Glor (Gewichtheben)<br />
Geboren am : 22. Juli 1952<br />
Trainer seit : 1978<br />
Sagen Sie uns bitte etwas zur eigenen sportlichen<br />
Laufbahn:<br />
Ich war zehn Jahre in der Leichtathletik im Kinder- und<br />
Jugendbereich aktiv, hatte allerdings keine nennenswerten<br />
Erfolge. Ich errang Medaillen auf Kreisebene. Bei den Be-<br />
zirksmeisterschaften (Bezirk Potsdam) dann schon nicht<br />
mehr...<br />
Kennzeichnen Sie bitte Ihren beruflicher Werdegang:<br />
Von 1974 bis 1978 absolvierte ich ein Sportstudium an der<br />
DHfK in Leipzig, von Beginn an gleich mit dem Spezialfach<br />
Gewichtheben. 1978 kam ich nach <strong>Berlin</strong> und arbeitete als<br />
Nachwuchstrainer beim TSC <strong>Berlin</strong>. Von 1991 bis 2002 war<br />
ich beim Bundesverband Deutscher Gewichtheber für den<br />
<strong>Berlin</strong>er Bundesstützpunkt als Trainer angestellt, von 1992<br />
bis 2000 zugleich verantwortlich für die Juniorenauswahl<br />
des BVDG.<br />
War es schon immer Ihr Wunsch, Trainer zu werden?<br />
Unbedingt. Ich habe mich schon als Jugendlicher mit<br />
Trainingsmethodik beschäftigt. Später konnte ich dann das<br />
Hobby zum Beruf machen.<br />
Und worin bestehen derzeit Ihre Aufgabenstellungen?<br />
Hauptaufgabe ist die Betreuung von Kaderathleten am<br />
Stützpunkt Gewichtheben in <strong>Berlin</strong>. Unter all diesen gilt<br />
die besondere Aufmerksamkeit der Entwicklung von René<br />
Hoch. Er ist z.Z. der einzige <strong>Berlin</strong>er Gewichtheber im<br />
Nationalteam und nur mit ihm verbinden sich Hoffnungen<br />
auf einen erfolgreichen Olympiastart in Peking 2008.<br />
Darüber hinaus will ich in Zusammenarbeit mit dem<br />
Landestrainer Frank Schlizio versuchen, den verloren<br />
gegangenen Bundesstützpunkt-Status wieder zu erlangen.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir mit unseren<br />
Athleten deutliche Leistungsfortschritte erreichen. Und da<br />
dies allein vielleicht noch nicht ausreichend sein könnte,<br />
müssen wir auch um Kadersportler außerhalb <strong>Berlin</strong>s<br />
werben. Mit den vorhandenen Möglichkeiten bezüglich der<br />
Verflechtung von Leistungssport und beruflicher Ausbildung<br />
ist <strong>Berlin</strong> ein attraktiver Standort.<br />
Etwas Zeit verbringe ich auch noch bei der<br />
Nachwuchsgewinnung für unsere Sportart. Die Vereinsbasis<br />
ist sehr gering in unserer Stadt und jeder Übungsleiter bei<br />
der Sichtung und Ausbildung von interessierten Kindern ist<br />
wertvoll. So finde ich es toll, heute dem Sohn eines meiner<br />
früheren Athleten das Gewichtheben zu vermitteln.<br />
Welche neuen Impulse braucht das Gewichtheben?<br />
In einer Sportmetropole wie <strong>Berlin</strong> ist es für<br />
„Randsportarten“ natürlich schwer, Aufmerksamkeit zu<br />
erregen. Bundesligakämpfe zwischen den starken Vereinen<br />
aus Samswegen, Stralsund und <strong>Berlin</strong> haben schon oft<br />
die Zuschauer begeistert. Aber im Nachwuchsbereich<br />
ist die Sportart kaum präsent und wer weiß schon, dass<br />
Frauen gleichberechtigt diesen Sport betreiben? Nicht<br />
wenige Eltern verweigern uns die Arbeit mit ihren Kindern<br />
unter Heranziehung von Vorurteilen. Tatsache ist, dass<br />
Gewichtheben in der Statistik der Sporterkrankungen<br />
sehr weit unten rangiert, fast alle unserer Athleten die<br />
prognostizierte Körpergröße übertroffen haben und es sehr<br />
hübsche Gewichtheberinnen gibt !<br />
Wer schafft den Sprung auf die internationale<br />
Heberbühne?<br />
Im Erwachsenenbereich sollte sich Renè Hoch für die<br />
Weltmeisterschaft im September qualifizieren und um<br />
Platz 6 mitkämpfen. Aber auch bei den Jugend- und<br />
Junioren-Europameisterschaften wollen wir mit unseren<br />
aussichtsreichsten Talenten antreten und vielleicht auch<br />
von einer Medaille träumen!<br />
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem OSP?<br />
Die enge Zusammenarbeit mit dem OSP war schon immer<br />
eine Grundvoraussetzung für die Ergebnisse von <strong>Berlin</strong>er<br />
Gewichthebern. Daran beteiligt sind alle Bereiche; dennoch<br />
möchte man die Personen hervorheben, zu denen der<br />
engste Kontakt besteht und deren Arbeit für die Athleten<br />
von besonderem Wert ist: die Trainingswissenschaftler Jörg<br />
Böttcher und Rainer Günzl, die Laufbahnberaterin Cornelia<br />
Leukert und die Mitarbeiterinnen der Physiotherapie.<br />
Bleibt bei all dem überhaupt noch Zeit für Privates?<br />
Nicht sehr viel. Aber da meine Frau meiner Tätigkeit schon<br />
immer mit sehr viel Verständnis begegnet ist und die Kinder<br />
inzwischen erwachsen sind, kann ich nicht klagen. Und wenn ich<br />
an den wenigen freien Wochenenden von April bis September<br />
auf dem Campingplatz sein kann, geht es mir gut.