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26 Nun war der Punkt gekommen. Mal musste es ja sein - schon aus Altersgründen. Und dennoch kaum zu glauben: Die Trainerlegende Joachim Franke nimmt Abschied vom Berufsleben im Spitzensport! Über dreieinhalb Jahrzehnte hatte es der Berliner Eisschnelllauf-Trainer Joachim Franke vermocht, Weltklasseathleten auf dem spiegelglatten Eisoval zu formen. (Zuvor im „ersten Leben“ war Franke übrigens ein erfolgreicher Eishockeyspieler und -trainer.) International erfolgreiche Berliner Eisschnellläuferinnen und Eisschnellläufer wie Karin Kessow (Weltmeisterin 1975), Uwe-Jens Mey (Olympiasieger 1988 und 1992), André Hoffmann (Olympiasieger 1988), Olaf Zinke (Olympiasieger 1992) oder in der jüngeren Zeitgeschichte die fünffache Olympiasiegerin Claudia Pechstein und die vierfache Sprint-Weltmeisterin Monique Garbrecht-Enfeldt stehen für die Qualität seiner Arbeit. Große Ehrungen „ereilten“ ihn daher in all den zurückliegenden Jahren, so auch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes im Jahre 2002. Bundesstützpunkt Eisschnelllauf im Sportforum Berlin-Hohenschönhausen Eine Trainerlegende nimmt Abschied! Der Erfolgstrainer hat inzwischen alle wichtigen und schnellen Bahnen dieser Welt mehrfach „besucht“, angefangen von den in den 1970er und 1980er Jahren stets weltrekordverdächtigen Hochgebirgsbahnen in Davos oder Medeo bis hin - inzwischen haben (fast) alle „ein Dach über dem Kopf“! - zu den heutigen schnellen Bahnen von Calgary, Salt Lake City oder Heerenveen. Die Hallen-Bahnen in Berlin und Erfurt, gewissermaßen die „heimischen“ Trainingsstätten, sollen bei der Nennung nicht vergessen werden. Wichtig waren für Joachim Franke immer hohe Leistungszielstellungen und daran orientierte klare trainingsmethodische Konzepte. Da Franke immer führungsstark war, ob nun seinerzeit als Cheftrainer im Sportverein - der Autor dieser Zeilen war bei ihm
1974/75 als Assistenztrainer tätig - oder als späterer langjähriger Bundestrainer der DESG, haben Sportler und nachrückende Trainergenerationen von seinem enormen Fachwissen, seinen reichhaltigen Erfahrungen und seinem methodischen Geschick gleichermaßen profitieren können. Die Betreuungsleistungen des Olympiastützpunktes waren stets in seine Konzepte eingebunden. Franke jetzt wirklich Rentner? Wie dem auch sei, auf alle Fälle nutzen wir an dieser Stelle die Gelegenheit, um der Berliner Trainerlegende für die Zukunft alles Gute und einen ruhigen „Unruhezustand“ zu wünschen. Wie diesbezüglich zu erfahren war, wird er der Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, der erfolgreichsten deutschen Winterolympionikin, weiterhin - nunmehr beratend - zur Seite stehen. Dann muss einem um Vancouver 2010 nicht bange sein... Jochen Malz 27
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