URST XPRESS Durst... - Olympiastützpunkt Berlin

das interessiert normalerweise kaum. Natürlich gibt
es Ausnahmen. Thomas Steen aus Schweden zum
Beispiel. Er war in der nordamerikanischen Profi liga NHL
viele Jahre bei den Winnipeg Jets unter Vertrag und hat
wahrscheinlich deswegen sehr geschätzt, dass ich schon
immer hier spiele. Er wollte von mir sehr genau wissen, wie
es hier früher im Verein war. Meistens interessieren sich
Profi s für solche Dinge, die es von ihrem Format her gar
nicht nötig hätten, sich intensiver damit zu beschäftigen.
Wird ein besonderer Spieler wie Sie vom Management
in „Charakterfragen“ manchmal um seine Meinung
gebeten?
Bundestrainer Uwe Krupp hat mich schon hin und wieder
mal ins Gespräch gezogen. Kurioserweise kommt es
auch immer mal wieder vor, dass mich Leute aus anderen
Vereinen ansprechen und etwas über Spieler wissen
wollen, die früher mal bei uns in Berlin gespielt haben.
Erste Gespräche mit dem Eisbären-Management hat es
über meine persönliche Zukunft gegeben. Ich könnte mir
vorstellen, das, was ich hier im Laufe meiner Karriere
mitbekommen habe, später weiterzuvermitteln. Ob als
Nachwuchstrainer oder in einer anderen Funktion, das ist
alles noch völlig offen.
Ihr aktueller Kontrakt ist bis 2008 datiert. Können Sie
sich vorstellen, noch mal für einen anderen Verein auf
Torejagd zu gehen?
Zu wechseln, das ist nicht mein Bestreben. Die Eisbären
sind im deutschen Eishockey eine Top-Adresse. Ich fühle
mich wohl und ich möchte hier noch spielen, so lange mir
mein Beruf Spaß macht. Außerdem wird im Sommer 2008
am Ostbahnhof unsere neue Halle eingeweiht, 17.000
Zuschauer passen da rein. Dort vor ausverkauftem Haus
zu spielen, das muss für jeden Eisbärenspieler ein Erlebnis
sein. Da möchte ich schon gern dabei sein. Angst vor einem
Wechsel hätte ich aber nicht. Man kennt ja Spieler aus den
anderen Mannschaften und wäre da nicht fremd. Nee,
psychologisch gäbe es da keine Probleme. Manschetten
vor einem Wechsel hätte ich bestimmt nicht. Nur - es gibt
für mich keinen Grund.
Interview: Andreas Müller
Sven Felski in Zahlen und Fakten
• Felski wurde am 18. November 1974 in Berlin geboren und lebt heute mit Frau Manuela und Tochter Laura
(7) in Berlin-Pankow;
• Seine sportliche Karriere begann ursprünglich beim SC Dynamo Berlin als Eiskunstläufer, er wechselte aber
1985 in die Eishockey-Abteilung und brachte es 1990 noch auf drei Länderspiele für die Junioren-Auswahl
der DDR;
• Für die Profi mannschaften des EHC Eisbären und des Vorgängers SC Dynamo Berlin bestritt Felski insge-
samt 710 Spiele und ist damit einsamer Rekordhalter;
• 2005 und 2006 gewann Felski mit seinem Klub die Deutsche Meisterschaft, Markenzeichen des Außenstür-
mers ist die Rückennummer „11“ ;
• Felski bestritt bisher 115 Länderspiele und nahm an den Weltmeisterschaften 1998, 2001, 2003, 2005, 2006
und 2007 teil sowie an den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin;
• Bisher kam Felski für seinen Verein in der Ersten Bundesliga (seit 1992) bzw. in der Deutschen Eishockey-
Liga (seit 1994) auf 146 Tore und 221 Vorlagen bei einer Rekordquote von insgesamt 367 Scorerpunkten.
Am 7. März 2004 erzielte er seinen 299. Scorerpunkt und löste damit Marc Fortier in der ewigen Eisbären-
Bestenliste ab. Zwei Tage zuvor hatte er mit seinem 122. Treffer den Torschützen-Rekord von Chris Gove-
daris gebrochen. Mit zwölf Toren im Unterzahlspiel hält Felski auch den Vereins-Rekord in dieser
Spezialkategorie.
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