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URST XPRESS Durst... - Olympiastützpunkt Berlin

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„Schade, dass so etwas ausstirbt!“<br />

Interview mit Eishockey-Nationalspieler Sven Felski vom EHC Eisbären <strong>Berlin</strong><br />

über Vereinstreue, Legionäre und Söldnertum im Profisport<br />

Sie sind im deutschen Profisport eine absolute Aus-<br />

nahmeerscheinung.<br />

Wie soll ich das verstehen?<br />

Sie sind 32 Jahre alt, Eishockey-Profi, inzwischen der<br />

Oldie in der deutschen Nationalmannschaft und haben<br />

in Ihrer Karriere nie für einen anderen Klub als den<br />

EHC Eisbären <strong>Berlin</strong> bzw. dessen Vorgänger-Verein SC<br />

Dynamo <strong>Berlin</strong> gespielt.<br />

Na ja, so gesehen, bin ich wirklich ein Unikat. Das Geschäft<br />

ist so schnelllebig, da ist es fast unmöglich, dass es so<br />

etwas noch gibt. Ich staune manchmal selber darüber.<br />

Andererseits finde ich es schade, dass so etwas ausstirbt.<br />

Wenn die Profis ihren Vereinen, in denen sie ausgebildet<br />

und groß geworden sind, etwas zurückgeben, dann ist das<br />

doch gut. Wir haben zwar einige junge deutsche Spieler im<br />

DEL-Team, aber von ihnen kommt kein einziger aus <strong>Berlin</strong>.<br />

Das finde ich sehr schade. Wenn ich bedenke, dass die<br />

Jungen gleich am Beginn ihrer Karriere 2005 und 2006<br />

zweimal Meister geworden sind und ich ewig darauf warten<br />

musste…<br />

Sie gehören seit 1992 zum Kader des Bundesliga-<br />

bzw. DEL-Teams und bereiten sich derzeit - auch<br />

wieder mit Hilfe von Leistungstests beim <strong>Berlin</strong>er<br />

<strong>Olympiastützpunkt</strong> - auf Ihre 16. Saison bei den<br />

Eisbären vor. Was geht in Ihnen vor, wenn Sie das<br />

Wechsel-Karussell ringsum betrachten?<br />

Es ist ein komisches Gefühl, dass pausenlos neue Spieler<br />

kommen und man selber immer noch da ist. Manchmal<br />

fühlt man sich richtig blöd. Wahnsinn, wie viele Spieler ich<br />

in meiner Zeit hier kennen gelernt habe! Ich könnte heute<br />

nicht mehr sagen, wer vor drei oder vier Jahren in unserer<br />

Mannschaft gewesen ist. Das ist eigentlich noch nicht lange<br />

her, aber ich könnte es nicht sagen und die Fans wissen es<br />

bestimmt auch nicht.<br />

Mancher Kritiker meint, heute wechseln Profis oft so<br />

schnell den Verein, dass die Fans gar nicht mehr lernen<br />

können, die Namen der Spieler richtig auszusprechen.<br />

Meinen Namen können die Eisbären-Fans ganz gut<br />

aussprechen, das ist schön. Vor allem die Fans wissen<br />

es zu würdigen, wenn ein Spieler an einem Verein hängt.<br />

Andererseits ist es eine Herausforderung für mich, jedes<br />

Jahr mit neuen Jungs zu arbeiten. Ich glaube nicht, dass ich<br />

hier einen Bonus habe und muss mich in der Mannschaft<br />

jedes Jahr neu durchsetzen.<br />

Staunen Ihre neuen Mitspieler zu Saisonbeginn<br />

regelmäßig über einen so lang gedienten Profi wie<br />

Sie?<br />

Die Neuen fragen am Anfang der Saison meistens<br />

danach, wo man gut essen gehen oder wo man bestimmte<br />

Sachen einkaufen kann oder sie erkundigen sich nach<br />

den Sehenswürdigkeiten in der Stadt. Woher man kommt<br />

und welche sportlichen Stationen man hinter sich hat,

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