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1. Sturm und Drang

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Willensfreiheit hingegen wird über die<br />

Selbstbestimmung des Willens als Ursprung<br />

des Handelns definiert. Das bedeutet dass<br />

wir nicht völlig frei sind sondern in manchen<br />

Dingen determiniert sind, wir aber wohl die<br />

Freiheit haben zwischen den sich uns<br />

bietenden Möglichkeiten auszuwählen. Wir<br />

denken über uns Menschen als handelnde<br />

Wesen nach. Eine Handlung können wir<br />

entweder unterlassen oder vollziehen. Dabei<br />

ist das willentliche nicht-handeln ebenfalls<br />

eine Handlung. Bei der Unterscheidung<br />

zwischen unterlassen <strong>und</strong> vollziehen fällt<br />

auf, dass es scheinbar Gründe für eine<br />

Handlung geben muss. Wie steht es mit<br />

einer „autonomen“ Entscheidung über<br />

Gründe, Absichten, Zwecke <strong>und</strong> Inhalte des<br />

Wollens? Diese Gründe werden wir uns auf<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> biografischer Erfahrungen,<br />

Wertvorstellungen, potenziellen Interessen<br />

oder basalen Trieben mehr oder weniger gut<br />

überlegen, um dann tätig zu werden. Diese<br />

Gründe determinieren uns auf eine gewisse<br />

Anzahl von möglichen Handlungen<br />

zwischen denen ich mich entscheiden kann.<br />

Behaupten wir ohne Zwänge <strong>und</strong> äußere<br />

Behinderungen über die sich uns<br />

eröffnenden Handlungsmöglichkeiten<br />

entscheiden zu können hat das die<br />

Konsequenz das wir auch anders hätten<br />

handeln können <strong>und</strong> dadurch für unser<br />

Handeln verantwortlich sind. Damit ist unser<br />

Freiheitsbegriff eng an den Terminus<br />

Verantwortung geknüpft.<br />

Der Autonomiebegriff wurde während<br />

der Aufklärung <strong>und</strong> dem aufkommenden<br />

Freiheitsgedanken maßgeblich<br />

von Immanuel Kants Moralphilosophie<br />

geprägt. Er wird zu einer zentralen Idee der<br />

Moderne. Autonomie wird die Möglichkeit<br />

des Menschen, sich durch sich selbst in<br />

seiner Eigenschaft als Vernunftwesen zu<br />

bestimmen. Immanuel Kant nutzt nach den<br />

Interpretationen von Ernst Tugendhat den<br />

positivern Freiheitsbegriff, weil ihm zufolge<br />

der Wille nur dann frei ist wenn er von der<br />

Vernunft bestimmt wird. Autonomie als<br />

Selbstbestimmung des vernünftigen<br />

Menschen ist aber mit Kant noch nicht<br />

getan, denn sein Autonomiebegriff ist die<br />

Vernunftbestimmtheit des Handelns aber<br />

noch nicht eine Selbstbestimmung der<br />

Person als Person (oder Ich als Ich)<br />

sondern lediglich eine Selbstbestimmung<br />

der Vernunft. Autonomie ist bei ihm<br />

Ausdruck der eigenen Vernunft, mit dem<br />

man sich selbst eigene Gesetzte geben<br />

kann <strong>und</strong> diese dann konsequent<br />

lebenspraktisch umsetzt. Weil wir uns als<br />

frei begreifen, stehen wir unter der<br />

Forderung der reinen praktischen Vernunft,<br />

unsere Handlungen an dem kategorischen<br />

Imperativ (Kategorischer Imperativ)<br />

auszurichten <strong>und</strong> erreichen so ein möglichst<br />

hohes Maß an Autonomie. Freiheit müssen<br />

wir dabei immer schon als Bedingung<br />

voraussetzen. Erst Hegel brachte den<br />

vernünftigen Willen mit dem<br />

Selbstbewustsein, dem Sichzusichverhalten<br />

in Verbindung. Er lenkt damit die<br />

Perspektive auf die Subjektivität vom Sein.<br />

Dies bedeutete dann im denken ein

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