Newsletter_PRG_U5_Juni17
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Ein Interview mit Torsten Brenner, Projektleiter Rohbau<br />
2017 / II<br />
Den Untergrund zu vereisen gehört ja mittlerweile<br />
zum Standard beim Tiefbau. Auch beim Projekt Lückenschluss<br />
wurde bereits an jedem U-Bahnhof vereist.<br />
Das stimmt. Bei der Vereisung am Bahnhof Museumsinsel<br />
sind die räumlichen Abmessungen etwas<br />
größer. Die Vereisungslanzen müssen über 100 Meter<br />
horizontal und zielgenau in den Boden gebohrt<br />
werden. Auf dieser Länge wurde dies innerstädtisch<br />
im deutschsprachigen Raum noch nicht durchgeführt.<br />
Außerdem haben wir am U-Bahnhof Museumsinsel<br />
auch geologisch einige Herausforderungen;<br />
neben dem üblichen Berliner Sand finden sich<br />
hier eiszeitliche Mergel-Schichten, in denen sich<br />
Findlinge verbergen können.<br />
Was würde passieren, wenn die Bohrungen auf einen<br />
Findling stoßen wie damals am U-Bahnhof Unter den<br />
Linden, mit einer Kantenlänge von 3,5 Metern?<br />
Wir – also die Baufirma, die Bauoberleitung, die<br />
Planer und Gutachter – haben im Vorfeld im Rahmen<br />
von Probebohrungen verschiedenste Optionen<br />
getestet. Hindernisse können gegebenenfalls<br />
umfahren werden oder durchbohrt werden. Wir<br />
MUI-Ost: Das Bohrgerät in Position unterhalb der Tunnelröhre. A. Reetz-Graudenz, 2017.<br />
sind so vorbereitet, dass wir aus verschiedenen mit dem bergmännischen Vortrieb beginnen. Der<br />
Handlungsoptionen schnell die richtige herausfiltern<br />
und anwenden können.<br />
Station bis Mitte 2020 abgeschlossen werden.<br />
Rohbau soll bis Mitte 2019 und der Ausbau der<br />
Wie sieht Ihr Zeitplan aus?<br />
Aber wichtig ist nun erst einmal, dass die Vereisungsbohrungen<br />
sowie die anderen momentan<br />
Wir haben einen sehr straffen Zeitplan, damit Ende<br />
2020 die <strong>U5</strong> wie geplant in Betrieb gehen kann. anstehenden Arbeitsschritte sorgfältig und vor allem<br />
sicher durchgeführt werden.<br />
Es sind keine Pufferzeiten mehr vorhanden. Wenn<br />
der Baugrund vereist ist, wollen wir Anfang 2018<br />
U-Bahnbau ganz oberflächlich<br />
... durch die <strong>U5</strong>-Baustelle belegt. A. Reetz-Graudenz, 2017.<br />
Bereits seit 2012 bestehen die <strong>U5</strong>-Baustelleneinrichtungsflächen<br />
zwischen dem Roten Rathaus<br />
und Unter den Linden zum Bau des Tunnels und<br />
der drei U-Bahnhöfe. Zur Absicherung des Tunnelanschlusses<br />
am U-Bahnhof Brandenburger Tor<br />
wurde nach dem Wassereintritt im August 2014<br />
eine zusätzliche Baustelleneinrichtungsfläche eingerichtet.<br />
2016 folgte die Baustelleneinrichtungsfläche<br />
für die Grundinstandsetzung des Alex-Tunnels.<br />
Noch ist die Fläche vor dem Roten Rathaus ... A. Reetz-Graudenz, 2017.<br />
Die Baustelleneinrichtungsflächen wurden in dieser<br />
Ausdehnung für den Grund- und Rohbau benötigt,<br />
zum Beispiel, um Baugeräte wie Kran und<br />
Betonpumpe zu positionieren oder auch Material<br />
anzuliefern. Mit der Fertigstellung des Rohbaus<br />
verändert sich der Platzbedarf. Nicht benötigte<br />
Flächen werden von der <strong>PRG</strong> <strong>U5</strong> umgehend an<br />
den Bezirk zurückgegeben. Aber selbstverständlich<br />
nicht im momentanen Bauzustand, sondern<br />
erst, nachdem die Fläche wieder hergestellt ist.<br />
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