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16 I Aus- und Weiterbildung<br />

Berlin-Brandenburgisches Handwerk 7–8 I <strong>2017</strong><br />

Internationale Bildungszusammenarbeit<br />

Indien will Wirtschaft stärker an Berufsausbildung beteiligen<br />

Die starke deutsche Wirtschaft und das duale Ausbildungssystem ziehen internationale<br />

Aufmerksamkeit auf sich. Im Mai besuchte der indische Staatssekretär<br />

Dr. K. P. Krishnan die Handwerkskammer Berlin.<br />

Indien hervorgehoben<br />

Grafik: bonilla1879/fotolia<br />

Berufsbildungszentren<br />

aufbauen<br />

Vor zwei Jahren beschlossen<br />

Deutschland und Indien eine bilaterale<br />

Berufsbildungskooperation. Im<br />

August 2016 startete daraufhin ein<br />

neues Projekt mit dem Ziel, Institute<br />

für Berufliche Bildung und Fähigkeiten<br />

in Indien einzurichten sowie<br />

Berufsbildungszentren aufzubauen.<br />

Führende indische Unternehmen<br />

haben zudem eine „Allianz für duale<br />

berufliche Aus- und Fortbildung“<br />

gegründet, um die Kompetenzen<br />

junger Inder und ihre Beschäftigungschancen<br />

zu erhöhen.<br />

Wie kann die duale Ausbildung dem indischen<br />

Bildungssystem und der Wirtschaft<br />

nützen? Antworten auf diese Frage<br />

suchte Dr. K. P. Krishnan, Staatssekretär<br />

im Ministerium für Entwicklung und<br />

Unternehmertum, Ende Mai <strong>2017</strong> bei<br />

Gesprächen in der Handwerkskammer<br />

Berlin. Geschäftsführer Ulrich Wiegand<br />

erläuterte, wie die duale Berufsbildung in<br />

deutsche Wirtschafts- und Sozialsysteme<br />

eingebettet ist und welche Aufgaben die<br />

Handwerkskammern dabei übernehmen.<br />

Über Meisterausbildung informiert<br />

Besonders interessiert fragte der indische<br />

Staatssekretär nach der Meisterausbildung<br />

als Vorbereitung auf die Selbstständigkeit.<br />

Dieses Beispiel könnte auch<br />

für Indien nützlich sein, sagte Krishnan,<br />

der an den vierten Deutsch-Indischen<br />

Regierungskonsultationen teilnahm. Der<br />

Besuch ermutige ihn, die Beteiligung<br />

der Wirtschaft in der Berufsausbildung<br />

und die internationale Zusammenarbeit<br />

auf diesem Gebiet voranzutreiben.<br />

Braja Sundar Dash von der Indischen<br />

Botschaft, Simone Flach vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung und<br />

Peter Rechmann vom Bundesinstitut für<br />

Berufsbildung begleiteten die Diskussion.<br />

Das Treffen fand parallel zum Besuch<br />

des Indischen Premierministers Shri<br />

Narendra Modi bei Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel statt. Beide Regierungschefs<br />

vereinbarten eine Zusammenarbeit<br />

im Bereich der Berufsbildung und<br />

Kompetenzentwicklung.<br />

Gründerfreundliches Umfeld<br />

Indien und Deutschland haben Hochschulpartnerschaften<br />

geschlossen und<br />

wollen ein gründerfreundliches Wirtschaftsumfeld<br />

schaffen, in dem auch<br />

Start-up-Unternehmen gefördert werden.<br />

Erfolgreiche Kooperationen gibt es schon<br />

in den Bereichen Wissenschaft und Technologie.<br />

Beispielhaft dafür steht Indiens<br />

Beteiligung an den Großforschungseinrichtungen<br />

DESY (Astroteilchenphysik)<br />

und FAIR (Grundlagenforschung Teilchenphysik)<br />

in Deutschland.<br />

Premierminister Modi und Bundeskanzlerin<br />

Merkel forderten alle Beteiligten<br />

auf, die Kontakte zwischen kulturellen,<br />

bildungsbezogenen und akademischen<br />

Einrichtungen auszubauen. Vor allem<br />

junge Menschen beider Länder sollen<br />

Verständnis füreinander entwickeln und<br />

Freundschaften schließen.<br />

Peter Rechmann, Anne-Kristin Wiedemann, Ulrich Wiegand, Dr. K. P. Krishnan, Simone Flach und Braja Sundar Dash (v. l.) Foto: Wolf

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