bbh 07-08_2017_print
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38 I Aktuelles<br />
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 7–8 I <strong>2017</strong><br />
Drei Generationen – drei Jubiläen<br />
Die Mercedöl-Feuerungsbau GmbH ist ein Familienunternehmen, in dem<br />
nicht nur die Firmenleitung, sondern auch ein Teil der Belegschaft schon<br />
in der dritten Generation arbeitet.<br />
Ich hatte schon immer den ausgeprägten<br />
Willen, ein kundenorientiertes<br />
Unternehmen zu schaffen, das qualitativ<br />
hochwertige Arbeit leistet“, sagt Karlheinz<br />
Frankenstein, der heute mit Stolz<br />
auf seine 55 Jahre alte Firma Mercedöl-<br />
Feuerungsbau GmbH – kurz mf – schaut.<br />
mf arbeiten. Selbst für die sechsjährige<br />
Enkelin Lara ist jetzt schon klar, dass sie<br />
später zu mf geht.<br />
Heute arbeiten 185 Mitarbeiter in dem<br />
Familienunternehmen, 26 von ihnen<br />
sind Auszubildende. Diese Größenord-<br />
Regelungstechnik, Sanitär, Lüftung und<br />
alternative Energien sukzessive ausgebaut<br />
wurden. Für Karlheinz Frankenstein<br />
war es daher eine große Erleichterung,<br />
als sein Sohn Matthias als Ingenieur<br />
für Versorgungs- und Energietechnik<br />
sowie Betriebswirt des Handwerks ins<br />
Unternehmen einstieg und seinen Vater<br />
unterstützte. Der heute 54-Jährige<br />
begann genau zur richtigen Zeit in dem<br />
Familienunternehmen, denn in den<br />
1990er Jahren, kurz nach dem Mauerfall,<br />
boomte das Geschäft. In kurzer Zeit<br />
entstanden fünf neue Niederlassungen<br />
in den neuen Bundesländern.<br />
Generationsübergreifend – modern –<br />
kundenorientiert<br />
Foto: Jan Röhl<br />
Drei Generationen mf ’ler: Firmengründer Karlheinz Frankenstein mit seinem Sohn Matthias Frankenstein<br />
(r.) und seinem Enkel Mark, der gerade ins Familienunternehmen eingestiegen ist.<br />
Frankenstein feiert gerade seinen 80. Geburtstag.<br />
Die mf ist ein Familienbetrieb –<br />
durch und durch. Angefangen bei seiner<br />
Frau Karla, die ihm mit einer Erbschaft<br />
nicht nur bei der Firmengründung unter<br />
die Arme gegriffen, sondern auch in der<br />
Firma mit angepackt hat. Sohn Matthias<br />
ist seit 1989 geschäftsführender Gesellschafter<br />
im Betrieb seines Vaters, Tochter<br />
Brita Frankenstein hat zwar eine eigene<br />
Event-Agentur, kümmert sich aber um<br />
die Vermarktung der mf. Die Enkel Mark<br />
und Melina haben sich ebenfalls immer<br />
als „mf’ler“ gefühlt. Der 25-jährige Mark<br />
ist mittlerweile ins Familienunternehmen<br />
eingestiegen. Melina studiert derzeit<br />
noch Wirtschaftspsychologie, aber auch<br />
sie möchte nach ihrem Abschluss bei<br />
nung hat sich Karlheinz Frankenstein<br />
an seinem 25. Geburtstag und Gründungstag<br />
der mf, am 1. Juli 1962, noch<br />
nicht vorstellen können. Er gründete<br />
sein Unternehmen damals im Bereich<br />
Ölfeuerungsbau, eine Teiltätigkeit des<br />
heutigen Installateur- und Heizungsbauer-Handwerks.<br />
Mit zehn Monteuren und<br />
einer Halbtagskraft im Büro fing er an.<br />
„Damals hatten wir uns noch auf Bäckereiöfen,<br />
sogenannte Doppelkanalöfen,<br />
spezialisiert, die wir von Kohle auf Öl<br />
umstellten“, erinnert sich Senior Frankenstein.<br />
Seit damals entwickelte sich<br />
das Unternehmen stetig weiter: vom Ölfeuerungsbau<br />
zum modernen Haustechnikunternehmen,<br />
in dem die Bereiche<br />
Zentralheizungsbau, Elektroinstallation,<br />
Und heute? Gerade ist Enkel Mark ins<br />
Unternehmen eingestiegen. Er gehört zur<br />
dritten Generation mf’ler. Neben Mark<br />
Frankenstein gibt es einige Mitarbeiter,<br />
deren Eltern und Großeltern auch schon<br />
bei mf gearbeitet haben. Nach einem<br />
Studium der Betriebswirtschaftslehre ist<br />
es für Mark Frankenstein eine Ehre, dass<br />
er von seinem Vater und seinem Großvater<br />
das Vertrauen entgegengebracht<br />
bekommt, das Handwerksunternehmen<br />
weiterzuführen. Er wird den Wandel<br />
einleiten vom klassischen Handwerk<br />
zur Vernetzung der Häuser. „Durch den<br />
Umzug unserer Firma am 1. Juli <strong>2017</strong><br />
wird es einige Veränderungen geben: Die<br />
Firma wird besser an die Stadt angebunden<br />
sein, durch geringere Strecken wird<br />
der Emissionsausstoß verringert und<br />
durch schlankere und schnellere Prozesse<br />
werden wir die Effizienz steigern“, so der<br />
Jung-Unternehmer.<br />
Für die mf’ler gehören Veränderungen<br />
und technologische Entwicklungen zum<br />
Alltag. Die Firma investiert viel in die<br />
digitale Aus- und Weiterbildung ihrer<br />
Angestellten. Alle Mitarbeiter im Außendienst<br />
sind mit Laptops ausgestattet.<br />
„Nur so können wir unsere 20 000 War-