ADAC Urlaub Juli-Ausgabe 2017, Württemberg
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Fünf Mal ... Inspiration<br />
Die Stadt<br />
Kunst am Meer<br />
Das Andere<br />
Sicht von oben,<br />
Sicht von unten<br />
Surfen im Mittelmeer<br />
Es gibt handfeste Gründe, weshalb Barcelona inzwischen Europas<br />
Citytrip Nummer vier ist: In welcher anderen Stadt schlendert<br />
man durch enge Altstadtgassen, über einem trocknende Wäsche,<br />
überquert eine Straße und befindet sich direkt am herrlichen<br />
Badestrand? In welcher anderen Stadt wurde ihr Wahrzeichen<br />
(die Sagrada Familia) schon 1882 begonnen und ist noch<br />
immer nicht fertig? In welcher anderen Stadt kommt man mit<br />
Fußball spielenden Kunststudenten ins Gespräch, die einem<br />
auf der Plaça del Sol lässig das Weinglas vom Tisch schießen?<br />
Eben. Ach ja, apropos Kunst: Auch Pablo Picasso und<br />
Joan Miró studierten einst in Barcelona und begründeten<br />
hier ihren Weltruhm. Zu sehen sind ihre Werke im faszinierenden<br />
Museu Picasso (Carrer Montcada 15–23) und in der<br />
Fundació Joan Miró (Parc de Montjuïc).<br />
Sie sind Fußball-Fan? Camp Nou, das gigantische Stadion des FC Barcelona,<br />
lässt sich inklusive Museum, Umkleidekabinen und heiligem Rasen<br />
besichtigen (www.fcbarcelona.com). Sie wollen selbst Sport treiben?<br />
Ziehen Sie Bahnen im Piscina Municipal de Montjuic, dem 80 Jahre alten<br />
Freibad auf dem Berg mit Blick über die Stadt (Av. Miramar 31; per Seilbahn<br />
ab Barceloneta). Sie wollen etwas über das wahre Leben erfahren?<br />
Buchen Sie Juan. Der Deutsch sprechende Ex-Obdachlose zeigt Orte, die<br />
andere Stadtführer meiden: das Rotlichtviertel oder einen versteckten<br />
Kleiderschrank (www.hiddencitytours.com). Sie wünschen sich ein typisches<br />
Mitbringsel? Kaufen Sie einen Caganer, eine traditionelle, eigenwillige<br />
Krippenfigur, die etwas abseits des Stalls positioniert wird, weil sie<br />
sich gerade entleert (als Darth Vader, Lionel Messi oder Donald Trump in<br />
Souvenirshops). Denn auch das ist Barcelona: ein ganz eigener Humor.<br />
Die Architektur<br />
Alles senkrecht<br />
Barcelonas Schätze umfassen mehr als 2000 Jahre Geschichte:<br />
römische Säulen, mittelalterliche Mauern, dazu Gotik und<br />
natürlich der katalanische Jugendstil Modernisme. Ein Pflichtbesuch<br />
ist Antoni Gaudís märchenhafte Basilika Sagrada<br />
Familia, ein Musterbeispiel äußerster Senkrechten, das 2026<br />
fertig sein soll (Carrer de Mallorca 401; Tickets online reservieren!).<br />
Der geniale Architekt schuf auch die organischen<br />
Formen des Wohnblocks Casa Milà (La Pedrera), dessen Belüftungskamine<br />
Vorbild der Sturmtruppen-Rüstungen in „Krieg<br />
der Sterne“ waren (Passeig de Gràcia 92), die Casa Batlló mit<br />
grandioser Dachterrasse (Passeig de Gràcia 43) sowie den<br />
Park Güell, eine Hymne an die Natur aus Drachen, surrealistischen<br />
Bänken und Bruchkeramik (Carrer d’Olot). Noch mehr<br />
Architektur? Die 1384 geweihte gotische Kirche Santa Maria<br />
del Mar, die Jugendstil-Orgie im Konzertsaal des Palau de<br />
la Música Catalana sowie die Catedral de la Santa Creu mit<br />
Gänsen im Garten lohnen in jedem Fall auch.<br />
Empfohlen von Khira Seidensticker aus<br />
dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Laatzen<br />
5-mal ...<br />
Barcelona<br />
Kataloniens Hauptstadt glitzert<br />
als Badeort, als Bildband der<br />
Geschichte, als Party-Hochburg …<br />
Entdecken Sie Kunst von Weltruf,<br />
Tapas-Bars und vieles mehr.<br />
<strong>ADAC</strong> Reiseinfos zu Barcelona:<br />
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Video „Mein Barcelona“:<br />
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FOTOS: LOOKPHOTOS, ISTOCK (3), ANNA SERRANO/SIME/<br />
SCHAPOWALOW, SHUTTERSTOCK<br />
Das Kulinarische<br />
Vernunft & Fantasie<br />
Katalanen sind widersprüchlich, das gilt auch für ihre Küche, die<br />
zwischen „seny“ und „rauxa“ schwankt, mal ausgleichend, mal<br />
eruptiv. Süß und pikant auf einem Teller sind normal, ebenso Fisch<br />
und Fleisch, „mar i muntanya“. Am besten erfährt man das beim<br />
mittäglichen Menú del Día, oft schon ab zehn Euro. Abends wird ab<br />
21 Uhr gegessen. Ein Tipp für Tapas: La Luna (Carrer Abaixadores<br />
10). Für kleine Snacks: Taberna Blai Tonight (Carrer de Blai 23–25,<br />
Selbstbedienung am Buffet, die Holzstifte nicht wegwerfen, die<br />
braucht man für die Rechnung). Für Paella: Paco Alcalde (Carrer<br />
l’Almirall Aixada 12). Und für einen Absacker im Weinland Katalonien<br />
empfiehlt sich die rustikal-moderne Bar Brutal (Barra de Ferro 1).<br />
Das Vergnügen<br />
Noch ein Viertel<br />
Barcelona ist Vielfalt pur. Alternativ angehaucht ist das gemütliche Szeneviertel<br />
Gràcia, fast dörflich wirkend. Barceloneta, das ehemalige Fischerdorf<br />
am Strand, ist wunderbar eng, schief, echt und belebt. El Born, der historische<br />
Kreativ-Sektor, lockt mit Bootfahren auf dem See im Ciutadella-Park.<br />
Das Gotíco wiederum ist das labyrinthische Herz der Altstadt. Das Raval, etwas<br />
rauer, liegt direkt neben dem 1,2 Kilometer langen Prachtboulevard La<br />
Rambla und dem alten Hafen. L’Eixample gibt die eher gehobene Einkaufsgegend<br />
und ist Hochburg des Modernisme. Und schließlich ist da noch<br />
Vila Olímpica, einst olympisches Dorf, heute mondäner Yachthafen samt<br />
artistischer Fischskulptur von Frank Gehry und lässigem Nachtleben. Toll<br />
daran ist, dass man erstens die Übergänge kaum registriert. Und zweitens<br />
der Nahverkehr so gut ausgebaut ist, dass die Füße nie weh tun.