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KuS 2017-3

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Verbände / Branchen-Info<br />

WER – WO – WAS<br />

RESTAURIERUNG BERNER MÜNSTER<br />

Aufnahme der Musterachse im Chorgewölbe.<br />

Deutlich erkennbar der Unterschied zwischen<br />

gereinigten und ungereinigten Stellen.<br />

(Foto: Nick Brändli)<br />

Vor genau 500 Jahren, im Jahr 1517, wurde<br />

der Bau des Münsterchors vollendet.<br />

Nun wird er erstmals seit seiner Erbauung<br />

als Ganzes restauriert. Seit 2014 sind die<br />

Arbeiten am «himmlischen Hof», wie das<br />

Chorgewölbe seit dem 20. Jahrhundert<br />

genannt wird, im Gange. Sie umfassen in<br />

erster Linie die vorsichtige Reinigung der<br />

Flächen, Gewölberippen und Bildhauerarbeiten;<br />

Restauratorinnen und Steinmetze<br />

der Münsterbauhütte gehen dem<br />

Schmutz von 500 Jahren gemeinsam an<br />

den Kragen.<br />

Eine Entdeckung von kunsthistorisch<br />

grosser Bedeutung war, dass die prachtvolle<br />

farbige Fassung der 87 Skulpturen,<br />

welche die Schlusssteine des Rautengewölbes<br />

zieren, beinahe vollständig im<br />

Originalzustand erhalten ist. Dies macht<br />

den Berner Münsterchor zu einem der europaweit<br />

wertvollsten Zeitzeugen spätmittelalterlicher<br />

Bildplastik.<br />

Die Restaurierung des Münsterchors<br />

soll im Jubiläumsjahr <strong>2017</strong> abgeschlossen<br />

werden. Ab Juli sollen die Gerüste<br />

allmählich abgebaut werden; vor dem<br />

endgültigen Abbau wird in der zweiten<br />

Jahreshälfte eine Gerüstplattform auf<br />

halber Höhe der Öffentlichkeit ermöglichen,<br />

das Chorgewölbe aus der Nähe zu<br />

besichtigen. Aber auch nach der Einweihungsfeier<br />

des restaurierten Chors am 18.<br />

November <strong>2017</strong> wird der himmlische Hof<br />

für die Irdischen unmittelbar greifbar bleiben.<br />

Möglich macht dies ein neues online-<br />

Angebot der Berner Münster-Stiftung: Im<br />

«interaktiven Chorgewölbe» können alle<br />

Heiligenfiguren per Mausklick dreidimensional<br />

auf den Bildschirm geholt werden.<br />

Auch der Münsterturm ist derzeit noch<br />

eingerüstet. Bei den Arbeiten am Turm<br />

geht es vor allem um statische Ertüchtigung<br />

und Ausbau der Haustechnik.<br />

Soeben abgeschlossen wurde die Abspannung<br />

des Turmhelms, eine wichtige<br />

Massnahme, durch welche die Widerstandskraft<br />

des Münsterturms gegen<br />

Sturmböen und Erdbeben erhöht wurde.<br />

Bis Ende <strong>2017</strong> sollen auch diese Arbeiten<br />

abgeschlossen und die letzten Gerüste<br />

abgebaut sein. Bei guter Pflege und Überwachung<br />

sollten daraufhin für eine Generation<br />

keine festen Turmgerüste mehr<br />

nötig sein. (fmi)<br />

Restaurierung des Turmhelms.<br />

(Foto: Berner Münster-Stiftung)<br />

DER NVS IM LANDESMUSEUM<br />

(Foto: Robert Stadler)<br />

Der Naturstein-Verband Schweiz (NVS)<br />

hat sich am 30. März in Zürich zu seiner<br />

ordentlichen Jahresversammlung <strong>2017</strong><br />

getroffen. Geschäftsführer Jürg Depierraz<br />

orientierte die rund 60 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer unter anderem<br />

ausführlich über die geplanten Neuerungen<br />

in der beruflichen Grundbildung der<br />

Steinberufe, welche in den kommenden<br />

Jahren die gesamte schweizerische Steinbranche<br />

stark beschäftigen dürfte (siehe<br />

dazu Berichte und Interviews in «Kunst<br />

und Stein» 6/2016 sowie 1 und 2/<strong>2017</strong>).<br />

Der NVS steht finanziell gesund da. Die<br />

Jahresrechnung 2016 schloss ausgeglichen<br />

ab. Sämtliche statutarischen Geschäfte<br />

wurden einstimmig genehmigt.<br />

Martin Müller von der Breitenstein AG,<br />

Zug, trat nach neunjähriger Tätigkeit aus<br />

dem Vorstand zurück. Die Versammlung<br />

dankte ihm für sein grosses Engagement<br />

mit herzlichem Applaus. Ein Ersatz für Müller<br />

soll an der nächsten Jahresversammlung<br />

gewählt werden. Den Abschluss der<br />

diesjährigen Versammlung bildete eine<br />

fachkundige Führung durch das kürzlich<br />

mit einem modernen Neubau erweiterte<br />

Schweizerische Landesmuseum (Bild).<br />

Dem NVS gehören gegenwärtig über 80<br />

Mitglieder an. Nebst Steinbruchbetrieben<br />

und Verarbeitungswerken sind dies auch<br />

Handels-, Verleger-, Versetz-, Unterhaltsund<br />

Instandsetzungsbetriebe sowie Experten<br />

und Fachplaner. (sta)<br />

26 03/17

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