KuS 2017-3
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Die Steinbranche in der Romandie<br />
DIE STEINBRANCHE<br />
IN DER ROMANDIE<br />
WIE IST DIE STEINBRANCHE IN DER ROMANDIE ORGANISIERT? MIT WELCHEN SCHWIERIGKEITEN HAT SIE ZU<br />
KÄMPFEN? WIE SIEHT ES MIT DEM NACHWUCHS AUS? UND WIE STELLT SICH DIE ROMANDIE ZUM THEMA BERUFS-<br />
BILDUNG? «KUNST UND STEIN» BESUCHTE JEAN-RENÉ KAISER, VORSTANDSMITGLIED DES WELSCHEN NATUR-<br />
STEINVERBANDS ARMP, IN SEINER MARBRERIE IN DELÉMONT.<br />
Interview und Fotos: Franziska Mitterecker<br />
«Kunst und Stein»: Herr Kaiser, Sie sind seit<br />
vielen Jahren Vorstandsmitglied der Association<br />
romande des métiers de la pierre (ARMP)<br />
– was tut Ihr Verband für die Steinberufe?<br />
Jean-René Kaiser: Die ARMP hat zwei Hauptaufgaben:<br />
Sie organisiert die Berufsbildung,<br />
und sie überwacht die Einhaltung der Charta,<br />
die eine Gruppe unserer Steinmetze für die<br />
Sanierung und Restaurierung von Denkmälern<br />
erarbeitet hat, und die von allen Kantonen der<br />
Romandie unterzeichnet wurde. Die einhellige<br />
Anerkennung der Charta ist ihre grosse Stärke<br />
– allerdings konnten die vorgesehenen Kontrollen<br />
nach dem Ausfall unseres einzigen Experten<br />
seit einigen Monaten nicht mehr durchgeführt<br />
werden. Dies ist symptomatisch für die<br />
Situation unseres Berufsstandes: Es fehlt uns<br />
an Leuten. Wenn jemand ausfällt, ist Ersatz<br />
nicht leicht zu finden.<br />
Nur ungefähr ein Drittel der in der Steinbranche<br />
tätigen Betriebe sind Mitglied der ARMP<br />
– weshalb sind die anderen nicht dabei?<br />
Der Hauptgrund ist meiner Ansicht nach der<br />
Mitgliederbeitrag. Dazu kommt, dass sich die<br />
Leute nicht engagieren wollen – schon gar<br />
nicht ehrenamtlich. Die Arbeit für den Verband<br />
wird finanziell kaum oder gar nicht entschädigt.<br />
Der Vorstand beispielsweise erhält nichts.<br />
Das schränkt unsere Möglichkeiten sehr ein.<br />
4 03/17