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ARBEITSUNFÄHIGKEIT UND ÄRZTLICHE BEHANDLUNG - Agenon

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vor einer allzu leichtfertigen Einstufung dieser Kurz-AU-<br />

Fälle als "Bagatellfälle" warnen.<br />

Das Spektrum der Lang-AU wird keineswegs allein von chronischen<br />

Krankheiten beherrscht. Bei fast einem Drittel der<br />

Versicherten (31 %)/ bei denen es sich überwiegend um jüngere<br />

Männer handelt, ist die Lang-AU durch einen Unfall bedingt.<br />

In mehr als der Hälfte dieser Fälle liegen Brüche der<br />

Extremitäten oder des Knochenapparates vor, die in der Regel<br />

abschließend geheilt werden können. 12 % der Versicherten<br />

mit Lang-AU weisen Akuterkrankungen (außer Unfällen) auf,<br />

die klar definierte medizinische Behandlungsschritte erfordern<br />

und gute Heilungschancen bieten. Die größte Gruppe der<br />

Versicherten mit Lang-AU (42 %) bilden jedoch diejenigen mit<br />

einzelnen, spezifizischen chronischen Krankheiten: Skelett-,<br />

Muskel- und Bindegewebserkrankungen vor allem bei Männern<br />

mittleren und höheren Alters, Herz-Kreislauf- und Magen-<br />

Darm-Krankheiten hauptsächlich bei Männern mittleren Alters,<br />

psychische Störungen und Erkrankungen vornehmlich bei Frauen.<br />

Versicherte, die unter mehreren derartigen chronischen<br />

Krankheiten leiden (12 % der Personen mit Lang-AU), weisen<br />

die meisten AU-Fälle und die längste AU-Dauer auf. Die Zusammensetzung<br />

dieser Gruppe der "Multimorbiden" nach Alter<br />

und Geschlecht ist ebenso heterogen wie die der Gruppe mit<br />

Akuterkrankungen. Dagegen sind von Suchtkrankheiten (3 % der<br />

Versicherten mit Lang-AU) hauptsächlich Männer im Alter um<br />

40 Jahre betroffen. Bei Frauen im Alter zwischen 25 und 34<br />

Jahren, jenem Alter also, in dem sie neben der Erwerbstätigkeit<br />

meist noch jüngere Kinder zu versorgen und zu erziehen<br />

haben, fiel die hohe Beteiligung psychischer Faktoren und<br />

psychosomatischer Phänomene am Krankheits- und Behandlungsgeschehen<br />

auf. Fast ein Viertel der Frührentner war während<br />

des letzten Jahres vor der Verrentung durchgängig arbeitsunfähig,<br />

hauptsächlich infolge von Skelett-, Muskel- und Bindegewerbskrankheiten,<br />

Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie Multimorbidität.

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