ARBEITSUNFÄHIGKEIT UND ÄRZTLICHE BEHANDLUNG - Agenon

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Jahres 1975 (betroffen waren davon 40 % der Personen).
Als seltenes Ereignis fanden sich AU-Fälle mit einer Dauer
von 1 bis 3 Tagen: lediglich neunmal bezogen auf 100 Mitglieder.
Das bedeutet, daß die 1- bis 3-Tage-AU im statistischen
Mittel alle 10 Jahre im Leben eines Arbeitnehmers auftritt.
Betrachtet man die Kurz-AU-Fälle (bis 14 Tage) nach dem Anlaß,
so zeigt sich, daß - wie aus verschiedenen Untersuchungen
bekannt ist - ein Drittel der Fälle den Erkältungskrankheiten
zuzurechnen ist. Das bedeutet, daß im statistischen
Mittel in einem Betrieb mit 100 Beschäftigten 22
AU-Fälle im Jahr auf Erkältungskrankheiten zurückzuführen
sind, also jeder fünfte Arbeitnehmer aus diesem Anlaß einmal
im Jahr abwesend ist.
Nach der Häufigkeit der Anlässe folgen die Erkrankungen des
Bewegungsapparates (9,5 Fälle je 100 V J) , die kleinen Ver-
letzungen (7,7 Fälle), Durchfall (3,4 Fälle) und Erkrankun-
gen und Symptome des Oberbauches (3,2 Fälle).
Diese Ergebnisse scheinen den Alltagserfahrungen und den
daraus entstandenen Meinungen über die Häufigkeit kurzer
Arbeitsunfähigkeit nicht zu entsprechen. Angesichts des ambulanten
Behandlungsgeschehens insgesamt fällt die Diskrepanz
zwischen Behandlungsdichte und AU-Dichte auf. 85 von
100 Arbeitnehmern sind im Laufe eines Jahres mindestens einmal
bei einem niedergelassenen Arzt; insgesamt sind diese 85
Patienten 1.143mal beim Arzt; 96mal erfolgt eine Verordnung
von Arbeitsruhe, das heißt bei jedem 12. Arzt-Patient-Kontakt.
1.4 Ergebnisse zum medizinischen Behandlungskontext
Die Untersuchung des Behandlungskontextes im Rahmen von Fäl-
len kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit liefert Informationen