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ARBEITSUNFÄHIGKEIT UND ÄRZTLICHE BEHANDLUNG - Agenon

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bei dem eine Inanspruchnahme medizinischer Leistungen nicht<br />

von unmittelbarer Notwendigkeit ist und der Arztbesuch unter<br />

den gegebenen Umständen aus der Sicht des Versicherten vermutlich<br />

vor allem durch die Notwendigkeit einer ärztlichen<br />

AU-Bescheinigung begründet ist. In Kapitel 9 soll daraus ein<br />

Potential von Einsparungen ermittelt werden, das sich ergibt,<br />

wenn Arbeitnehmern der Arztbesuch für 1 - 3tägige Arbeitsunfähigkeit<br />

freigestellt werden würde.<br />

Die Analyse des medizinischen Aspektes kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit<br />

basiert in dieser Studie auf Behandlungsverläufen,<br />

die aus Verwaltungsdaten der Krankenkasse entstanden<br />

sind (zur Methode siehe: Borgers/Schräder 1983).<br />

Deshalb müssen einige Bemerkungen über den Zusammenhang zwischen<br />

Behandlungsgeschehen und diesen Daten vorausgeschickt<br />

werden.<br />

Zunächst muß berücksichtigt werden, daß es sich hauptsäch-<br />

lich (neben verordneten Medikamenten) um abrechnungsfähige<br />

ärztliche Leistungen handelt. Ärztliche Leistungen müssen<br />

auch vor dem Hintergrund gesehen werden, daß sie im Einzel-<br />

fall auch aus überwiegend ökonomischen Interessen der<br />

behandelnden Ärzte erbracht werden können. Dies kann pau-<br />

schal nicht beurteilt werden; eine Beurteilung muß vielmehr<br />

im Einzelfall unter Berücksichtigung der medizinischen Pro-<br />

blematik erfolgen (Kapitel 6).<br />

Vor dem Hintergrund von Gesundheitsstörungen muß ferner<br />

berücksichtigt werden, ob und inwieweit eine Behandlung<br />

überhaupt möglich ist und sich somit in den Daten nieder-<br />

schlagen kann. Deshalb kann im Konkreten, wie z.B. bei den<br />

meisten Erkältungskrankheiten, von einem geringen Leistungs-<br />

aufkommen nicht auf ein geringes Niveau subjektiver Beein-<br />

trächtigung geschlossen werden. Weiterhin drückt sich im<br />

Behandlungsgeschehen auch aus, inwieweit die Betroffenen<br />

Möglichkeiten haben, selbst mit ihrer Gesundheitsstörung<br />

umzugehen bzw. inwiefern nur der Arzt mit seinen diagnosti-<br />

schen und therapeutischen Mitteln helfen kann.

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