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ARBEITSUNFÄHIGKEIT UND ÄRZTLICHE BEHANDLUNG - Agenon

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Wilhelm F. Schräder, Dieter Borgers<br />

ARBEITSÜNFXHIGKEIT IM MEDIZINISCHEN <strong>BEHANDLUNG</strong>SKONTEXT<br />

Arbeitsunfähigkeit ist bisher fast ausschließlich unter betriebs-<br />

und volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten als "Krankenstand",<br />

daneben unter arbeitsmedizinischen Aspekten als<br />

Folgeerscheinung pathogener Arbeitsbedingungen und aus sozialmedizinischer<br />

Sicht als Aufgabenfeld des Vertrauensärztlichen<br />

Dienstes diskutiert und erforscht worden (vgl.<br />

Bürkardt/Oppen 1982 u. die dort zit. Titel; aus der neueren<br />

Literatur: C.v. Ferber 1983; Hauss u.a. 1984; Lefelmann<br />

1984; Oppen 1984; Preiser/Schräder 1983; Scharf 1983; Schlegel<br />

1982; Seffen 1983; Silomon 1983, 1985). Äußerst selten<br />

dagegen wurde der Arbeitsunfähigkeit aus originär medizinischem<br />

und gesundheitspolitischem Blickwinkel Beachtung gezollt,<br />

wurde der Verordnung von Arbeitsruhe als einer Behandlungsmaßnahme<br />

des niedergelassenen Arztes Aufmerksamkeit<br />

geschenkt, und wenn, dann zu dem Zweck, die Ärzteschaft von<br />

dem Vorwurf einer allzu leichtfertigen Anwendung dieser im<br />

Vergleich zu anderen Behandlungsmaßnahmen durchaus kostspieligen<br />

diagnostischen und therapeutischen Maßnahme zu entlasten<br />

(Haussier 1982). "Eine Grippe mit zehn Tagen Arbeitsunfähigkeit<br />

kostet ... einen Betrieb fast 3.000 DM", schrieb<br />

Siegfried Haussier unter Bezugnahme auf eine Berechnung des<br />

Bundes Junger Unternehmer und gab damit die zentrale Argumentationsfigur<br />

wieder, von der die politische ebenso wie<br />

die wissenschaftliche Diskussion beherrscht wird und von der<br />

ein Legitimationsdruck auf die Ärzte ebenso ausgeht wie auf

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