NORD_Ostbayern-Kurier_Juli-2017

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Schwandorfer Türmerhaus in voller Pracht
Oberpfälzer Waldverein Schwandorf saniert Türmerhaus – Wanderstation soll im Juli 2018 eröffnen
Schwandorf. Der Schwandorfer
Blasturm und das
dazugehörige Türmerhaus
gehören seit Jahrhunderten
zur Stadtsilhouette. Der
Waldverein saniert das Gebäude
– und räumte dabei
nicht nur Schutt und Steine,
sondern auch bürokratische
Hindernisse beiseite.
Seit einigen Jahren wird die
denkwürdige Stätte – im
Blasturm kam einst Konrad
Max Kunz zur Welt, der Komponist
der Bayernhymne –
Stück für Stück saniert und
bepflanzt. Darum kümmert
sich der Oberpfälzer Waldverein
Schwandorf. Vor drei
Jahren übernahm der Heimatverein
das Türmerhaus
in Erbpacht von der Stadt,
und seine Mitglieder werkeln
in jeder freien Minute daran.
Im Sommer soll es bunt sein
Das Ergebnis ist beim
Schwandorfer Bürgerfest
erstmals in voller Pracht zu
sehen. Seit kurzem sind Rasenflächen
angelegt, ebenso
Das Türmerhaus wird vom Waldverein liebevoll saniert.
Beete mit blühenden Pflanzen.
„Uns war wichtig, dass
es im Sommer bei uns bunt
ist“, sagt der Vorsitzende
des Waldvereins Schwandorf,
Erwin Mayer, während
er den Rollrasen sprengt.
„Am Anfang herrschte große
Skepsis“, sagt Mayer süffisant,
und man kann erahnen,
dass dies noch milde ausgedrückt
ist. Allerdings hat der
Vorsitzende auch Verständnis
dafür. „Schließlich mussten
wir rund 215.000 Euro für
das Projekt aufbringen.“
Es folgten einige Probleme
mit der Bürokratie. Heuer im
Mai jedoch konnte der Verein
insgesamt 105.000 Euro Förderung
von EU und Freistaat
Bayern für das Türmerhaus
abrufen. Seitdem hat sich
dort viel getan: Pflanzenflächen
– in Kooperation mit
der Stadt Schwandorf angelegt
–, neue Beleuchtung, ein
gepflasterter Vorplatz, ein
freigelegter und neu belüfteter
Erdkeller…
Die Stadtmauer am Westende
kommt demnächst an
die Reihe. Diese muss untermauert
und so stabilisiert
werden. Außerdem will der
Waldverein zeitgenössische
Weinrebsorten anpflanzen –
schließlich liegt das Türmerhaus
am Weinberg.
Wanderstation ab 2018
„Wenn das alles geschehen
ist, wollen wir im Juli 2018 in
Betrieb gehen“, sagt Erwin
Mayer. In Betrieb – das
bedeutet die Eröffnung
einer Wanderstation sowohl
für die Jakobsweg-Pilger
wie auch für alle anderen
Wanderer. Dann gibt es dort
Erfrischungsgetränke und
kleine Speisen – zunächst
nur am Wochenende und an
Feiertagen. Eine zusätzliche
Gastronomie will Mayer aber
nicht errichten.
Für ihre Arbeit ernteten die
Mitglieder des Waldvereins
bereits viel Anerkennung. Der
Deutsche Wanderverband
nannte das Türmerhaus „ein
Leuchtturmprojekt von bundesweiter
Bedeutung.“ Das
schönste Lob ist für Mayer
jedoch, wenn er mit Wanderern
aus ganz Deutschland
ins Gespräch kommt. „Die
sagen ganz oft: Wir haben
gar nicht gewusst, wie schön
es hier in Schwandorf ist.“
Der Oberpfälzer Waldverein
kümmert sich um die Gangbarkeit
der Wanderwege in
und um Schwandorf: von Baumfällarbeiten
und Infotafeln bis
zur Markierung der Wege.
Videoreportage online
Unter www.ostbayern-hd.de
zeigt ein Video, was sich am
Türmerhaus getan hat. fb
Erwin Mayer, Vorsitzender
des Oberpfälzer Waldvereins
Schwandorf.
Neue
Beleuchtung,
frisch
verlegter
Rasen, bunt
bepflanzte
Beete: In jeder
freien Minute
werkeln die
Mitglieder des
Waldvereins
am Projekt
Türmerhaus.
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