Jahresbericht 2012 - BZ Wil

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Anne-Marie Schmid Lehrerin IKA Lernplattform Educanet «Eine Lernplattform bzw. Learning Management System (LMS) ist ein Softwaresystem, das der Bereitstellung von Lerninhalten und der Organisation von Lernvorgängen dient.» Die bedeutendste webbasierte Lern- und Arbeitsplattform ist inzwischen Educanet. Sie ist für alle, die im Unterricht online arbeiten, lernen und sich vernetzen wollen. Im März 2012 kam eine neue, modernere Version mit wesentlichen Verbesserungen auf den Markt. Das war für uns am BZ Wil das Signal, Educanet ab kommendem Schuljahr flächendeckend im Unterricht einzuführen. Aus diesem Grund fanden vom 21. – 25. Mai Einführungsmodule für alle Lehrpersonen statt. Bei dieser Gelegenheit lernten sie das korrekte Anmelden, einige Anwendungsmöglichkeiten im eigenen persönlichen Home oder virtuellen Büro, die Verwaltung der eigenen Klasse und das Nutzen der Ressourcen, z. B. das Reservieren von Schulzimmern oder von PC-Räumen. In einem weiteren Modul im nächsten Semester üben die Lehrpersonen zusätzlich das Verwalten der eigenen Klasse, das Bilden von Arbeitsgruppen und allenfalls die Nutzung von verschiedenen anspruchsvolleren Werkzeugen. Educanet erleichtert unsern Schulalltag, indem • die Lehrpersonen den Lernenden Unterlagen und Arbeitsmaterialien zur Verfügung stellen ohne sie zu kopieren oder mit Mail zu versenden. Sie werden ins Netz gestellt und sind für die bestimmten Personen abholbar. Das spart Kopierzeit, Kopierkosten und ermöglicht den Lernenden den jederzeitigen Zugriff. • der Zugriff auf die Daten von jedem PC aus (auch von extern) jederzeit möglich ist. Das ist insbesondere für Abschlussarbeiten (IDPA, SA, VA), Projektarbeiten und für die LAP-Vorbereitung von grosser Bedeutung. Die Lernenden können problemlos untereinander Daten austauschen. • die Lehrpersonen und die Lernenden eine eigene Educanet-Mailadresse erhalten. Damit können wir auf die Erfassung der bisherigen privaten Mailadressen und deren aufwändige Mutation verzichten. • allen Mitgliedern über zwanzig verschiedene Werkzeuge vom Adressbuch bis zum Wiki zur Verfügung stehen. Versuchen wir also die Vorteile einer Lernplattform zu nutzen und somit den Informationsfluss zu regeln und damit das Lernen zu vereinfachen. 7 Josef Mitteregger, Adrian Kugler
Manfred Hollenstein Fachbereichsleiter Allgemeinbildung Gastreferent Andreas Hausammann Begegnung mit Persönlichkeiten 8 Seit einigen Jahren kommen die ersten Klassen der gewerblichen Abteilung in den Genuss einer Sonderwoche mit dem Ziel, Menschen mit besonderen Schicksalen und Lebensläufen kennen zu lernen. Während zwei Lektionen erzählen diese Persönlichkeiten aus ihrem Leben. Die jungen Lernenden haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Schlüsse für ihr eigenes Leben zu ziehen. Die Woche startete mit dem World Travel Team. In vier Jahren mit einem umgebauten Land Rover um die Welt reisen, diesen Traum erfüllten sich Philippe Büchel (Mulitmediaelektroniker, 1983) und Samuel Weishaupt (Polymechaniker, 1983) von 2007 bis 2011. Gespannt hörten die Lernenden zu, wie Samuel und Philippe von ihren Erlebnissen und Eindrücken erzählten. Noch eindrücklicher waren die vielen Filmausschnitte aus der ganzen Welt, vom Verkehrschaos in Indien, von abenteuerlichen Flussüberquerungen, Erzählungen von UFOs bis zu den Auftritten im Fernsehen ferner Länder. Am Dienstag war Gerd Bingemann, ein altbekannter Referent, anwesend. In einem Workshop liess er die Teilnehmer am Leben einer blinden Person teilhaben. Schon der Weg mit verbundenen Augen in die völlig abgedunkelte Aula war ein Erlebnis, denn man musste sich im Gänsemarsch auf seinen Vordermann verlassen. Dies liess die Lernenden erahnen, wie schwierig es ist, sich blind auch an bekannten Orten zu bewegen. Offen redete er über die Probleme in seinem Alltag und beantwortete ohne Hemmungen alle Fragen. In noch grösseres Staunen versetzte er die Zuhörer, als er sich ans Piano setzte, denn er ist ein hervorragender Musiker. Am Mittwochmorgen war Andreas Hausammann am BZW. Seine grosse Leidenschaft ist ebenfalls die Musik, doch seine Geschichte interessierte vor allem, weil er mit einem Insassen einer Todeszelle in den USA Kontakt unterhält. Waren sich die Zuhörer zuerst einig, wie man mit Menschen umgehen sollte, die andere umbringen, so änderte sich ihre Meinung, als die jungen Lernenden mehr von diesem Todgeweihten in den USA erfuhren. Am Nachmittag erschien Dr. Wolfgang Ender. Er ist Transplantationskoordinator am Kantonsspital St. Gallen. In seinem teils hektischen Alltag, weil plötzlich ein gesuchtes Organ irgendwo in der Schweiz oder im Ausland zur Verfügung steht, muss er stets Ruhe und Übersicht bewahren. Von seiner Arbeit hängt oft das Leben von Menschen mit tragischen Schicksalen ab. Seine Entscheidung, wer jetzt ein benötigtes Organ erhält, beeinflusst das Leben der Patienten in höchstem Masse. An den letzten beiden Tagen waren Herr Haltinner vom Blauen Kreuz und Herr Hug, ein ehemaliger Alkoholiker, anwesend. Sie berichteten darüber, wie das Leben eines Alkoholikers aussieht. Vom Einstieg in die Droge, über das Abwenden von nahen Freunden und dem ständigen Kampf gegen die Versuchung. Doch Herr Hug hat den Ausstieg geschafft und ist heute wieder berufstätig. Ganz verschiedene Personen haben diese Woche geprägt. Sie hinterliessen viele bleibende Eindrücke bei den Lernenden, die hoffentlich helfen, wenn die jungen Menschen in eine schwierige Situation geraten.
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