AgentNews Ausgabe 1/2017
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Verlustabzug<br />
(Verlustvortrag nutzen)<br />
Unter Verlustabzug versteht man die „Gegenverrechnung“<br />
eines laufenden Gewinnes<br />
mit Verlusten aus Vorperioden. Da sich<br />
die diesbezüglichen Bestimmungen (wie so<br />
viele) in den letzten Jahren mehrfach geändert<br />
haben hier eine kurze Zusammenfassung:<br />
Bei Kapitalgesellschaften:<br />
• zeitlich unbegrenzt, maximal in Höhe<br />
von 75% des Gesamtbetrages der Einkünfte<br />
• bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften<br />
und Bilanzierung:<br />
zeitlich unbegrenzt, in Höhe des<br />
Gesamtbetrages der Einkünfte.<br />
• Diese scheinbare Bevorzugung ist eigentlich<br />
nachteilig, weil damit u.U. die<br />
„steuerfreien“ Einkünfte bis € 11.000,-<br />
„aufgefressen“ werden.<br />
Bei Einnahmen-<strong>Ausgabe</strong>n-Rechnern:<br />
ab der Veranlagung 2016 (davor sehr unterschiedliche,<br />
immer wieder geänderte<br />
Bestimmungen) zeitlich unbegrenzt in<br />
Höhe des Gesamtbetrages der Einkünfte,<br />
allerdings nur für ab 2013 entstandene Verluste<br />
oder bis 2006 nicht verwertete Anlaufverluste.<br />
Der Verlustabzug setzt eine ordnungsgemäße<br />
Ermittlung desselben voraus, dann<br />
ist er aber zwingend (und eigentlich amtlich)<br />
vorzunehmen.<br />
Wie immer gibt es aber noch (alte wie<br />
neue) Spezialbestimmungen zu beachten.<br />
Kinderbetreuungsgeld<br />
neu ab 1.3. <strong>2017</strong>!<br />
Total flexibel –<br />
aber einfacher?<br />
Der 1. März <strong>2017</strong> ist der Stichtag, ab dem<br />
das neue Kinderbetreuungsgeldgesetz in<br />
Kraft tritt. Jedes Neugeborene erhält ein<br />
Kinderbetreuungsgeld-Konto (KBG-Konto).<br />
Alle davor Geborenen bleiben verpflichtend<br />
im alten System mit den vier<br />
Pauschalvarianten. Neu sind nun zwei<br />
Grundvarianten:<br />
Entweder bezieht nur ein Elternteil Kinderbetreuungsgeld<br />
oder beide. Beide Varianten<br />
sind, was die Dauer des Bezuges<br />
betrifft, innerhalb von Ober- und Untergrenzen<br />
flexibel.<br />
Im ersten Fall sind dies 365 Tage à 33,88<br />
(12 Monate à ca. 1.000,- €) bis maximal 851<br />
Tage à 14,53 (28 Monate à 436,- €) und im<br />
zweiten Fall 456 Tage (ca. 15 Monate) bis<br />
maximal 1.063 Tage (ca. 35 Monate) bei<br />
gleichen Tages- bzw. Monatssätzen. Je kürzer<br />
die Bezugsdauer desto höher der Tagesbetrag,<br />
die Gesamtsumme bleibt aber immer<br />
gleich. Die maximale Summe beträgt<br />
12.366,20 € bei Inanspruchnahme durch<br />
nur einen Elternteil und 15.499,- € im Falle<br />
beiderseitigen Bezuges. Neu ist die Möglichkeit<br />
des gleichzeitigen Bezugs durch<br />
beide Elternteile für die Dauer von bis zu<br />
31 Tagen anlässlich des erstmaligen Wechsels,<br />
wobei sich die Gesamtanspruchsdauer<br />
um diese Tage reduziert. Die Zuverdienstgrenze<br />
liegt bei 6.800,- € pro Kalenderjahr.<br />
Partnerschaftsbonus 500,- €: Beziehen die<br />
Eltern gleich lang oder zumindest im Verhältnis<br />
40:60 das Kinderbetreuungsgeld<br />
kann dieser zusätzlich zum Kinderbetreuungsgeld<br />
beantragt werden. Die Bezugsdauer<br />
jedes Elternteils muss mindestens<br />
124 Tage betragen.<br />
Familienzeitbonus: Neu ist auch dieser –<br />
geschaffen für Väter, die gleich nach der<br />
Geburt oder zeitnah (bis maximal 91 Tage<br />
nach der Geburt) die Zeit ausschließlich<br />
mit der Familie verbringen wollen. Im<br />
Einvernehmen mit dem Dienstgeber ist<br />
eine Unterbrechung der Erwerbstätigkeit<br />
(Kranken- und Pensionsversicherung bleiben<br />
aufrecht) von zusammenhängend 28<br />
bis 31 Tage möglich. Für diese Zeit wird der<br />
Familienzeitbonus in der Höhe von 22,60 €<br />
pro Tag ausbezahlt, allerdings erfolgt eine<br />
Anrechnung, wenn der Vater später ein<br />
Kinderbetreuungsgeld bezieht.<br />
Ungeachtet der o.a. gravierenden Änderungen<br />
bleibt das einkommensabhängige<br />
Kindergeld bestehen, wird aber auf Tage<br />
umgestellt. Bei Bezug durch einen Elternteil<br />
365 Tage bzw. 426 Tage bei beiden Eltern<br />
beträgt es 80% des (fiktiven) Wochengeldes,<br />
maximal aber 2.000,- € pro Monat.<br />
Auf der Homepage des Familienministeriums<br />
soll „rechtzeitig“ ein aktualisierter<br />
Kindergeld-Rechner online stehen.<br />
Für weitere Auskünfte stehen Ihnen Ihr<br />
Rat & Tat-Steuerberater, Kanzlei Jupiter<br />
unter<br />
01 / 278 12 95 sowie<br />
office@jupiter.co.at<br />
gern zur Verfügung.<br />
www.jupiter.co.at<br />
AGENT NEWS | <strong>2017</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 1 | 15