Komplett - DAS Sauerlandmagazin Ausgabe Mai/Juni 2017
Themen u.a.: Hier wird Familien geholfen - Keine Angst vorm Jugendamt, So geht Karriere - Ausbildung in Industrie und Handwerk, Blaues Blut und eine Vision - Der Schlossherr von Bamenohl
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Text Wolfgang Teipel<br />
CRISTIN KOCHT EIN<br />
Fotos Martin Büdenbender<br />
KÜSTENMENÜ AM LENNESTRAND<br />
<strong>Komplett</strong>-Dinner nach Rezepten aus der „Weissen Düne“ auf Norderney<br />
46<br />
Ein Menü ist eine Mahlzeit aus mehreren Speisen, die<br />
nacheinander gegessen werden. Das klingt sehr nüchtern.<br />
Muss aber nicht sein. Das <strong>Komplett</strong>-Dinner bei<br />
Cristin war ein Erlebnis - und das nicht nur für den Geschmackssinn.<br />
Es passte einfach alles.<br />
Wir treffen uns an einem Dienstagabend in Cristins schön<br />
eingerichteter Wohnung in Plettenberg. Der Tisch ist<br />
schon gedeckt. Das sieht nach viel Arbeit aus. Und so ist<br />
es auch. Die Gastgeberin wirbelt durch ihre Küche. Trotz<br />
sorgfältiger Vorbereitung ist noch jede Menge zu tun.<br />
Es duftet und die Oliventapenade aus Oliven, Knoblauch<br />
und getrockneten Tomaten lockt. Wir lassen die Gastgeberin<br />
einen Moment zur Ruhe kommen. Schließlich beschäftigt<br />
sie sich schon seit zwei Tagen mit ihrer „Küstenküche<br />
à la Norderney“. Sechs schmackhafte Gänge<br />
sollen wir genießen.<br />
Die Serviettenringe aus Papier zeigen, wer ihre Leidenschaft<br />
für die feine Küche geweckt hat. „Weisse Düne<br />
Norderney“ – in dem Strandrestaurant und Feinschmeckerlokal<br />
hat sie mal ausgeholfen und kehrt immer wieder<br />
gern auf diese ostfriesische Insel zurück. „Dort habe<br />
ich Freunde gefunden“, sagt die 38-Jährige. Und die<br />
Freude am eleganten Gaumenkitzel. Stolz zeigt sie das<br />
Koch-Bilder-Buch der „Weissen Düne“. Aus diesem Buch<br />
stammen die Gerichte, mit denen sie für einen Abend<br />
die Küstenküche an den Lennestrand holt.<br />
Gar-Kontrolle via App<br />
So. Die Oliventapenade ist verputzt. Jetzt wird die<br />
Möhren-Ingwersuppe mit Meersalzschinken-Chips aufgetischt.<br />
Ein Gedicht. Das fruchtige Süppchen mit der<br />
herzhaften Einlage. Die ist nicht ohne. Cristin berichtet<br />
von den Vorbereitungen: „Die Chips müssen sechs<br />
Stunden lang bei 70 Grad im Backofen garen.“ Wer hat<br />
so viel Zeit? Sie auf jeden Fall nicht. Die Köchin hat neben<br />
ihrem Beruf als Kunst- und Politiklehrerin immer<br />
noch jede Menge zu tun und so wurde der Garprozess<br />
mit einer Videokamera überwacht. Sie konnte das<br />
Schauspiel in ihrem Backofen jederzeit und von jedem<br />
Ort aus per Smartphone beobachten. So gelingen perfekte<br />
Gerichte sogar aus der Ferne.<br />
Was gibt’s noch? Surfersalad mit gebratenem Putensteak<br />
in Mandelpanade an Ananas-Chilli-Dressing. Da muss die<br />
Gastgeberin live die Pfanne schwingen. Immer dezent<br />
im Hintergrund. Perfekter Service darf eben nicht aufdringlich<br />
sein. Das passt zu der 38-Jährigen. Sie liebt es,<br />
mit Menschen ins Gespräch zu kommen. „Nur in der Küche<br />
stehen: Das wäre nicht mein Traumjob“, sagt sie.<br />
Leidenschaft für Kochen und Bewirten<br />
Der unmittelbare Kontakt zu den Gästen ist ihr wichtig.<br />
Und deshalb hat sie in der Vergangenheit ab und an zur<br />
Aushilfe gekellnert. Die Leidenschaft fürs Kochen und<br />
Bewirten ist geblieben. Ein Glück für alle, die von der<br />
Plettenberger Hobbyköchin mal privat zum Essen eingeladen<br />
werden.