Egelner Mulde Nachrichten - Druckerei Lohmann

Egelner Mulde Nachrichten
Bornstokk-Festival 2009 - Träume wurden Wirklichkeit
von Sven Rosomkiewicz
Vom 10. bis 12. Juli dieses Jahres fand auf dem Sportplatz in Borne,
welcher kurzerhand zum Festivalgelände umfunktioniert wurde,
das wohl größte Ereignis, dass die Egelner Mulde - zumindest in
diesem Jahr - zu Gesicht bekam, statt. Der kleine Verein „Bornstokk
e.V.“ (rd. 20 Mitglieder), erst Ende 2008 gegründet, hat auf
die Beine gestellt, was viele nicht für möglich hielten: ein „richtiges“
Festival. 17 Bands - das ganze Wochenende, so der Slogan,
verwöhnten die Besucher bis in die frühen Morgenstunden des
Sonntags mit ihren größtenteils selbst komponierten Songs.
„Angefangen hatte alles mit einer ziemlichen Schnapsidee“, so die Erfinder
des Festivals, Tobias Köpping und Dustin Müller aus Borne. „Als
wir im Jahr 2004 beim fortgeschrittenen Bierkonsum den wie
ich finde genialen Einfall hatten, ein eigenes Rock-Festival
zu veranstalten, sofort mit Mundpropaganda begannen
und diversen Leuten von unserem Vorhaben berichteten,
ernteten wir allerhand Skepsis und Spott“, so Tobias, erster
Vorsitzender des Vereins Bornstokk e.V. Doch die beiden glaubten
an ihre Vision, an ihren Traum und somit war die Idee vom
eigenen Festival geboren.
Als Veranstaltungsort, ehrlich gesagt stellte sich diese Frage zu keinem
Zeitpunkt wirklich, war schnell der Sportplatz in Borne auserkoren.
Auch das Jahr stand relativ schnell fest. „Woodstock war 1969, da lag
es nahe, genau 40 Jahre später - also 2009, das Vorhaben in die Realität
umsetzen zu wollen“, so Dustin, neben Erfinder sowohl Gründungsmitglied
von Bornstokk e.V. als auch Gitarrist einer der auftretenden
Bands - „Die Breiten“. Auch der Name des Festivals - und später des
Vereins - ist wie man unschwer erkennen kann eine Hommage an das
legendäre Woodstock-Festival: Bornstokk! Mit einem kleinen, aber
feinen Unterschied: Bornstokk mit Doppel-k. Der Grund hierfür ist
ein ganz einfacher: Eine Internet-Suche nach dem Wort „Bornstock“
brachte die für alle erstaunliche Erkenntnis, dass bereits vorher jemand,
im 147 km entfernten brandenburgischen Elsholz, die Idee hatte, ein
Bornstock-Festival zu veranstalten. So entschied man sich kurzerhand,
das Festival Bornstokk mit Doppel-k zu taufen, nicht ohne Erfolg
wie sich später herausstellte! Erstens ist der Widererkennungswert
um einiges höher, und zweitens - aus heutigem Blickwinkel ein noch
viel wichtigerer Aspekt - war das eine Steilvorlage für eine weitere
„Bornstokk-Band“: Brot & Spiele aus Staßfurt. Sie schafften es, mit
dem „Bornstokk-Song“ und dessen Refrain „Bornstokk mit Doppel-k
scha la la la la“ die Massen mitzureißen und diesen Song zu einer Art
Hymne aufsteigen zu lassen.
Ort, Jahr und Name waren gefunden und es vergingen einige Wochen,
Monate, ja sogar Jahre, begleitet von ständigem „Hohn, Spott und Gelächter,
wo auch immer wir unsere Idee kundtaten“, so Tobias. Bis im
Frühjahr 2008 die Vorbereitungen intensiviert wurden. Zunächst musste
ein genaues Datum gefunden werden, was auch in dem zum damaligen
Zeitpunkt noch sehr überschaubaren Kreis von Organisatoren kein
großes Problem darstellte. Schnell einigte man sich auf das Wochenende
10. bis 12. Juli 2009. Nachdem die Erfinder den ein oder anderen
noch für ihr Vorhaben begeistern und für das Organisationsteam
gewinnen konnten, wurde mehr und mehr Fahrt aufgenommen. Die
ersten Flyer und T-Shirts wurden angefertigt, Heckscheibenaufkleber
produziert und spätestens bei der „300 Tage bis Bornstokk Party“ im
Herbst 2008 merkte man: Da liegt etwas in der Luft! Eine der größten
Sorgen, gar keine oder zumindest nicht ausreichend Bands zu finden,
die das Vorhaben unterstützen würden, entpuppte sich als völliger
Irrtum! Kaum zu glauben, aber wahr: Hunderte Bewerbungen, nicht
nur von nationalen Bands, brachten den Bornstokk-Briefkasten bildlich
gesprochen zum Überlaufen. Die Monate vergingen, es folgten zwei
weitere Vorab-Partys - 200 und 100 Tage - und die Zielgerade zum
29
wohl größten Event, das Borne je erlebt hat, war erreicht: „Bornstokk
- Summer of 2009“!
Ganz so einfach sollte es dann doch nicht werden - als völlig unerfahrener
Veranstalter kann man halt noch so einiges (an Bürokratie) dazu
lernen. Natürlich war ein gewisses Verständnis für die Bedenken einiger
- zum Glück - Weniger vorhanden. Dass bestimmte Sicherheitsvorkehrungen
getroffen werden mussten, war auch mehr als verständlich.
Selbst die kurzfristig für vormittags angesetzten Sicherheitskonferenzen
mit Ordnungsamt und Polizei wurden von den berufstätigen
Organisatoren nebenbei gemeistert. Dass es aber so weit kommen
sollte, dass jemand die bereits seit Monaten bestehende Zusage für
ein Festzelt - trotz des kurzfristigen Abschlusses einer Veranstalter-
Haftpflichtversicherung - wenige Wochen vorher wieder zurückziehen
würde, damit hat keiner gerechnet! „Vielen Dank noch mal für die
Unterstützung!“, so die Organisatoren. Selbst die Vermittlung des
ehemaligen Innenministers Dr. Manfred Püchel aus Etgersleben, bei
dem sich die Veranstalter wirklich ganz herzlich bedanken, scheiterte
letztendlich. So war es unumgänglich, einmal mehr tief in die Tasche
greifen zu müssen. Doch von Entmutigung keine Spur! Ein Großteil der
Bürgerinnen und Bürger des Dorfes, allen voran Bornes Bürgermeister,
Dietmar Guschl, haben die Planungen stets bestens unterstützt! Nur
so ist es möglich, dass man trotz des miserablen Wetters - hier hatten
die Jungs Fortuna leider wirklich nicht auf ihrer Seite - Bornstokk als
einen vollen Erfolg bezeichnen kann.
Bands 2009
A.O.K - Baretta Love - Blacklist Ltd. - Blackstone Project - Brot &
Spiele -
Die Breiten - Fritten - Growth - Hypothermie
- Infected Brain - KDV - Los Tioz - Löschzug 23 -
Nico’s Holzgitarrenduo - Ostbrut - Red-15
- When Heavens Collide
Und so kam es, dass die Veranstalter 9 Wochen später, am 12. September
2009, zu einer „Bornstokk-Dankeschön-Party“ einluden.
Alle Unterstützer, Bands und freiwilligen Helfer waren herzlich
Willkommen, Willkommen in der Halle der Agrargenossenschaft, die
Bornes stellvertretender Bürgermeister, Hartmut Wegener, freundlicherweise
zur Verfügung stellte. Besonders hervorheben möchten die
Mitglieder des Vereins „Bornstokk e.V.“ an dieser Stelle noch Kerstin
und Klaus Fräsdorf sowie Martina und Jörg Schafflik - bereits beim
Festival eine riesengroße Unterstützung - ließen sie es sich nicht nehmen,
auch bei der Dankeschön-Party, obwohl selbst eingeladen, die
anderen Gäste bestens zu versorgen. „Vielen Dank, auf euch vier war
immer Verlass!“, sind sich alle einig.
Nach ein paar Worten des Dankes, auch bei der Band „Exzent“ aus
Tarthun, die sich kurzfristig bereit erklärte, den Abend für Jung und Alt
musikalisch zu untermalen, ging es zum gemütlichen Teil des Abends
über, bevor man dann zu späterer Stunde das Festival anhand einiger
unbewegter und bewegter Bilder noch einmal Revue passieren ließ.
Im Anschluss und zum Abschluss dann eine Stellungnahme des Vereins,
hier (in Auszügen) abgedruckt:
„…sicher wartet doch jeder von euch noch auf die Beantwortung der
wichtigsten Frage überhaupt. Die Beantwortung der Frage: Gibt es
ein nächstes Mal, ein nächstes Bornstokk? Dazu können wir nur soviel
sagen: Uns war zunächst mal wichtig, dass jeder von uns ein wenig
Abstand von all dem Bornstokk-Trubel bekam…Mit ein wenig Abstand
haben wir uns dann 4 Wochen nach Bornstokk…zusammengefunden,