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HEINZ Magazin Wuppertal 09-2017

HEINZ Magazin September 2017, Ausgabe für Wuppertal, Solingen, Remscheid

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Geben und Nehmen<br />

GOP Varieté meets FKO Für drei Tage im September leben das GOP Varieté-Theater Essen und das Folkwang<br />

Kammerorchester Essen in Symbiose und führen die Kunstformen Varieté und Klassik zu einer Uraufführung<br />

zusammen: Neun Artisten der Showproduktion „Impulse“, sechzehn junge Ausnahmemusiker und Chefdirigent<br />

Johannes Klumpp schlagen vom 24.-26.9. „ganz neue Töne“ im Theatersaal an. Ein Rendezvous zwischen<br />

Streichbogen und Tanzakrobatik, über das die Macher glühend berichten.<br />

Z<br />

eit spielt eine wichtige Rolle“, weiß Matthias Peiniger. Drei Jahre<br />

ist es her, dass der langjährige Essener GOP-Direktor erste<br />

Gespräche mit dem Chefdirigenten des Folkwang Kammerorchesters<br />

führte und damit einer ungewöhnlichen Liaison den Weg ebnete.<br />

Tief beeindruckt erinnert sich der Direktor a.D. und frische Unruheständler<br />

an seine Besuche in der Villa Hügel, traditionelle Spielstätte des<br />

namhaften Ensembles, das als Sprungbrett-Orchester hochtalentierte<br />

Abschlussstudenten in ihr späteres Berufsleben begleitet: „Immer steht<br />

da ein bestens gelaunter Johannes Klumpp, der seine Gäste begrüßt,<br />

ins Werk einführt und aus alter, verstaubter Musik etwas Lebendiges<br />

macht. Als ich hörte, dass er neue Aufführungsorte für sein Ensemble<br />

sucht, hat’s bei mir Klick gemacht!“ So reifte die Idee, mit einem erlesenen<br />

Kulturorchester und einem außergewöhnlichen Veranstaltungsort<br />

„die 1. Liga auf die 1. Liga treffen zu lassen.“ Die Akustikprobe im GOP tat<br />

ihr Übriges: „Ich hatte eine Entenpelle bis zum Anschlag!“ Wohlklang in<br />

den Ohren von Johannes Klumpp, der schon als junges Talent am Pult<br />

Erfolge feierte und inzwischen als Orchesterchef, Musikvermittler und<br />

Festivalleiter Neugier weckt, den Dialog mit dem Publikum fördert und<br />

innovative Programmformate anstößt: „Unser Orchester soll sich öffnen!<br />

Folkwang steht für etwas Kunstübergreifendes – und wir haben eine<br />

unglaublich motivierte Gruppe. Schon immer stellten wir uns die Frage,<br />

wie wir uns künstlerisch austoben und Neues entstehen lassen können!“<br />

Dem Drang beider Männer, aus einer einengenden „Bubble“ ausbrechen<br />

zu dürfen, folgt nun die Verkupplung der Künste: Die Streicher kommen<br />

ins Variete-Theater an der Rottstraße und treffen in ungewohnter Umgebung<br />

auf Beats, Bilder und Bewegung.<br />

Das artistische Pendant wurde gesucht – und mit „Impulse“ gefunden.<br />

Wenn die rhythmusstarke GOP-Showproduktion ab Mitte September<br />

den Theatersaal in faszinierende Klang- und Farbwelten taucht, steht<br />

ein junges und experimentierfreudiges Ensemble aus außergewöhnlichen<br />

Tänzern, Akrobaten und Instrumentalisten auf der Bühne – die<br />

Basis für die „Amouren“ der beiden Kooperationspartner. „Für dieses<br />

Projekt braucht es ein Grundinteresse, Genregrenzen aufzuheben und<br />

neue Wege zu gehen. Menschen mit genau diesem Interesse sind in der<br />

Show ‚Impulse’ vorhanden“, erklärt Regisseur Nikos Hippler, der auch die<br />

Sounds der Show arrangierte. Und trifft damit den Nerv von Werner Buss,<br />

künstlerischer Direktor der GOP Entertainment Group. „‚Impulse’ ist die<br />

Sehnsucht nach mehr, nach modernem Varieté! Ohne Wurzeln gibt es keine<br />

Flügel – und wir sind jetzt für die Flügel zuständig. Die handverlesenen<br />

Künstler unserer Symbiose – allesamt in der Hochleistungsphase ihres<br />

Könnens –, führen zu einer Intensität, die es so noch nicht gegeben hat!“<br />

Die Stücke, die Johannes Klumpp und Nikos Hippler aus „Impulse“ ausgewählt<br />

haben, werden für das Kammerorchester arrangiert und durch<br />

bestehende Klassikwerke ergänzt. Das Orchester wird sich der Darbietung<br />

der Künstler anpassen, die wiederum auf die Musiker eingehen.<br />

Damit wird es kein einengendes musikalisches Thema geben. „Es ist ein<br />

aufeinander Einlassen, ein gegenseitiges Geben und Nehmen“, erklären<br />

Hippler und Klumpp – und das, wo Letzterer ansonsten nur schwer<br />

Mozart widerstehen kann. Und auch Momente des Atemholens sind<br />

eingebaut: So wird mal ein Künstler mit seiner Musik die Bühne für sich<br />

einnehmen, mal nur das Orchester spielen. Damit ein akustisch perfektes<br />

Arrangement auf der Bühne entstehen kann, wird das Parkett geräumt,<br />

16 | <strong>HEINZ</strong> | <strong>09</strong>.<strong>2017</strong>

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