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HEINZ Magazin Wuppertal 09-2017

HEINZ Magazin September 2017, Ausgabe für Wuppertal, Solingen, Remscheid

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Marcus Lobbes<br />

Seit 1995 arbeitet Marcus Lobbes als Regisseur und Ausstatter<br />

im Musik- und Sprechtheater. Seine kompromisslosen Klassiker-Umsetzungen<br />

sorgen seit Jahren ebenso wie seine zahlreichen<br />

Ur- und Erstaufführungen in vielen renommierten, innovativen<br />

Theatern der Republik für volle Häuser und überregional<br />

für überragende Kritiken.<br />

Neuartige kollektive Arbeitsformen mit den Ensembles und<br />

sein enger Kontakt zu zeitgenössischen Autoren zeichnen seine<br />

künstlerische Handschrift aus. Wie sehr das zu gleichzeitigem<br />

Erfolg bei Publikum und Kritik führt, lassen zahlreiche Einladungen<br />

und Auszeichnungen erahnen: Unter anderem erhielt<br />

er 2014 den Hauptpreis für die beste Regie beim Theatertreffen<br />

Nordrhein-Westfalen mit der <strong>Wuppertal</strong>er Produktion von<br />

William Gaddis‘ „JR“. Dem <strong>Wuppertal</strong>er Publikum ist er des Weiteren<br />

durch seine Produktionen „König Lear“ (2010), „Baumeister<br />

Solness“ (2011), „Leonce und Lena“ (2013) sowie „Der Blitz“<br />

(2012) bekannt.<br />

Zunehmend hält sein Ansatz auch in der Nachwuchs-Ausbildung<br />

Einzug: So wurde er in der jüngsten Zeit als Gastdozent<br />

und Redner an die Akademie der Künste in Ludwigsburg,<br />

das Salzburger Mozarteum, die Universität Rostock und an die<br />

Hochschule Mainz eingeladen.<br />

Die neue professionelle Grafik-Software<br />

ab Oktober im Kursangebot<br />

www.bergische-vhs.de<br />

Illustration: © Romain Trystram<br />

UWE SCHINKEL<br />

CHRISTIAN WEISS<br />

Der aus seinem eigenen Reich vertriebene Prospero schwingt sich<br />

auf der Insel zu einer Art Kolonialherrn auf. Caliban, der von Prospero<br />

herumkommandiert wird, versucht dessen Tochter Miranda zu vergewaltigen.<br />

Da ist die Frage nach dem Helden gar nicht so leicht zu beantworten.<br />

„Ich würde es so formulieren”, hebt Lobbes an, „wo ist eigentlich<br />

der Sympathieträger?” Und er ergänzt: „Alle sind bei Lichte<br />

betrachtet relativ unangenehme Zeitgenossen, die sich entweder um<br />

nichts scheren, andere für sich arbeiten lassen oder Intrigen per Mord<br />

und Totschlag anstreben. Es gibt kaum ein anderes Modell.” – Auch nicht<br />

für die einzige Frau? Lobbes: „Ja, das ist die Frage! Ist Miranda ein Produkt<br />

ihres Vaters? Oder wäre sie in der Lage, eigenständiger zu denken<br />

und zu handeln? Dass sie das nicht tut, ist von Autorenseite so gewollt.<br />

Miranda kommt nicht wirklich gut vor und sie kommt auch nicht<br />

gut weg bei Shakespeare. Sie ist mehr Projektionsfläche als handelnde<br />

Person. Auch ihr zukünftiger Mann Ferdinand, der auf die Insel kommt,<br />

hat ein ähnliches Problem. Auch er ist keine handelnde Person, sondern<br />

er reagiert ausschließlich. Jonas Gruber (auch als Gonzalo zu sehen)<br />

leiht Miranda dankenswerterweise seine Stimme. Ich darf aber<br />

noch nicht alles verraten.”<br />

Dagmar Tigges<br />

❚ DER STURM Opernhaus, Kurt-Drees-Str. 4, 42283 <strong>Wuppertal</strong>, Tel. (0202) 5637666; Termin: 30.9., 19.30 Uhr<br />

(Premiere); Preis: ab 29/14,50 € (norm./erm.), 8 € (Schüler); www.kulturkarte-wuppertal.de<br />

<strong>09</strong>.<strong>2017</strong> | <strong>HEINZ</strong> | 61

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