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Contura 2016/2017 Deutsch

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Der Neubau bietet<br />

im Gegensatz zur<br />

Villa Planta (links)<br />

viel Platz.<br />

Gibt es auch inhaltlich eine Veränderung, eine Neuausrichtung?<br />

Grundsätzlich bauen wir auf dem Bestehenden auf, bieten aber auch Platz<br />

für neue Kunstformen – beispielsweise mit dem «Labor» im Neubau, wo<br />

wir Künstlern die Möglichkeit bieten, frei nach ihren Ideen etwas zu gestalten<br />

und vielleicht die klassischen Erwartungen der Besucherinnen und<br />

Besucher auch mal zu untergraben. Wir möchten unsere Herkunft, unseren<br />

Standort widerspiegeln, aber gleichzeitig eine inhaltliche Öffnung zulassen.<br />

Die Eröffnungsausstellung «Solo Walks – eine Galerie des Gehens»,<br />

die Alberto Giacomettis Plastik «L’homme qui marche» zum Leitmotiv hat,<br />

steht programmatisch für dieses Vorwärtsschreiten: Wir gehen von hier,<br />

d. h. von unseren Wurzeln, aus und schlagen den Bogen<br />

nach aussen, zur internationalen Kunstszene.<br />

«Mit der Museumserweiterung<br />

machen wir<br />

Wo würden Sie denn das Bündner Kunstmuseum<br />

heute im Vergleich mit anderen Schweizer Kunstmuseen<br />

einreihen?<br />

sicherlich einen Schritt<br />

in die nächste Liga.» Wir machen sicherlich einen Schritt in die nächste<br />

Stephan Kunz<br />

Liga. Ich sehe uns auf einer Höhe mit anderen mittelgrossen<br />

Kunstmuseen wie Luzern oder Winterthur.<br />

Unsere Ausstellungsfläche hat sich mit dem Neubau verdoppelt, die Wandfläche<br />

zum Aufhängen der Kunstwerke gar verdreifacht.<br />

Was zeichnet Bündner Kunstschaffende aus?<br />

Es ist tatsächlich bei vielen Bündner Künstlern eine kulturelle Prägung<br />

durch die hiesige Landschaft, die Natur, die Berge spürbar. Das soll nicht<br />

heissen, dass sie alle Bergbilder malen – die Verbundenheit zum Kanton<br />

zeigt sich unterschiedlich und unabhängig davon, in welchem Kunstbereich<br />

sie tätig sind.<br />

Was geschieht aktuell in der Bündner Kunstszene?<br />

Die zeitgenössische Kunst ist sehr vielseitig. Weil es hier keine Kunstausbildung<br />

gibt, verlassen viele junge Künstler Graubünden – und diese Begegnung<br />

und die Auseinandersetzung mit dem Anderen prägt sie. Trotzdem<br />

habe ich den Eindruck, dass auch junge Kunstschaffende eine Verbundenheit<br />

zu Chur, zu ihrem Heimatkanton haben, und manchmal kehren sie<br />

auch hierher zurück. Es ist natürlich meine Hoffnung, dass sie auch eine<br />

Verbundenheit zu unserem Kunstmuseum aufbauen.<br />

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www.rhb.ch/contura

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