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Andres Kessler<br />
zeichnet den<br />
Fällschnitt an.<br />
Ein sanfter Aufprall auf dem Boden<br />
Kurz oberhalb eines Weges steht die Rottanne an einem Hang. Markus<br />
Hubert betrachtet mit seinem Kollegen Andres Kessler den Baum. Passt<br />
der Durchmesser? Ist er gesund? Faulstellen müssen einberechnet werden,<br />
denn dann fällt der Baum anders. Wie hoch ist der Baum? Es braucht die<br />
doppelte Baumlänge Platz, um ihn sicher zu fällen. Und beim Umfallen soll<br />
der Baum nicht brechen und die benachbarten Bäume in Mitleidenschaft<br />
ziehen. Bei der ausgesuchten Rottanne passt alles bestens. Eine Schneise<br />
verläuft parallel zum Hang, keine anderen Bäume stehen im Weg. Andres<br />
Kessler entfernt mit einem Beil einen Teil der Rinde, damit der Schmutz in<br />
der Rinde die Kette der Motorsäge nicht beschädigt. Dann macht er sich<br />
daran, mit der Motorsäge die Fallkerbe aus dem Baum zu schneiden. Sie<br />
bestimmt, wohin der Baum fällt. Als vorletzter Schritt folgt der Fällschnitt,<br />
den Andres Kessler von der Rückseite des Baumes bis zur Bruchleiste ansetzt,<br />
also bis kurz vor der Fallkerbe. Diese sogenannte Bandzone führt<br />
den Baum wie ein Scharnier. Zuletzt schlägt der Förster drei Fällkeile in<br />
den Fällschnitt auf der Rückseite. Ganz ruhig schlägt er die Keile mit einem<br />
Hammer immer tiefer in den Baum. Langsam bewegt sich der Baum,<br />
mit jedem Schlag neigt er sich ein wenig mehr. Und dann ist da dieses<br />
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