Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
fand die Idee weniger originell: «Wir haben dann spontan einen nicht<br />
genutzten Kellerraum zum Hühnerstall umgebaut. Dort konnte das Huhn<br />
dann seine Ferien verbringen.» Dina Di Luigi wohnt seit 25 Jahren in<br />
Bergün. Früher, als sie mit ihren Kindern spazieren ging, hatte sie «fast<br />
Angst gehabt vor dem Kurhaus. Es sah aus wie ein Spukschloss.» Manchmal<br />
wagte sie es, einen Blick hineinzuwerfen. Das, was sie sah, empfand<br />
sie als «dunkel».<br />
Akklimatisieren in Bergün<br />
Früher, das war vor 2003. Denn von 1952 bis 2002 gehörte das Kurhaus dem<br />
Basler Verein für Familienherbergen. Und dieser hatte «nie so viel Geld, als<br />
dass er in Fehler hätte investieren können», sagt der heutige Hoteldirektor<br />
Christof Steiner. Was für ein Glück für das Haus, das inzwischen wieder in<br />
altem Glanz erstrahlt. Doch von vorne: Ende des 19. Jahrhunderts profitierte<br />
Bergün von den Gästen, die mit der Postkutsche ins Engadin reisten.<br />
Chur war eine Tagesreise entfernt – und Bergün der ideale Standort für eine<br />
Zwischenübernachtung. Von der Eröffnung der Albulalinie der Rhätischen<br />
Bahn am 1. Juli 1903 erhoffte man sich weitere Touristen und 1904 vergab<br />
die «Vereinigte Hotels Bergün A.-G.» den Auftrag für das Hotel an den Zürcher<br />
Architekten Jost-Franz Huwyler-Boller, der gleichzeitig auch das Hotel<br />
Wegen der schnellen<br />
Verbindung<br />
ins Engadin wollte<br />
niemand im neuen<br />
Kurhaus Bergün<br />
Station machen.<br />
46<br />
www.rhb.ch/contura