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anforderungen wurde der Tunnel nicht mehr gerecht; so fehlte beispielsweise<br />
genügend Platz für Flucht- und Randwege. Mit der Instandsetzung<br />
gemäss Normalbauweise konnten all diese Mängel innerhalb von knapp<br />
drei Jahren und mit einer Investition von rund 17 Millionen Franken behoben<br />
werden.<br />
UNESCO-gerechte Sanierung<br />
Die Sanierung des Glatscherastunnels bei laufendem Betrieb war eine logistische<br />
Herausforderung. Damit der Bahnbetrieb auf der einspurigen Linie<br />
möglichst ungestört funktionierte, wurden die Arbeiten nachts während<br />
der maximal neunstündigen Betriebspause ausgeführt. Eine mobile<br />
tunnelförmige Schutzkonstruktion sicherte tagsüber den jeweils aktuellen<br />
Baustellenabschnitt, sodass die Züge fahrplanmässig verkehren konnten.<br />
Als Erstes wurde das Gleis um 52 Zentimeter abgesenkt. Anschliessend liess<br />
die RhB die gemauerte Tunnelauskleidung vollständig abbrechen, vergrösserte<br />
mittels Sprengungen den Tunnelquerschnitt und baute die vorfabrizierten<br />
Betonelemente als neue Tunnelwände ein. Auch ein neues Entwässerungssystem<br />
ist nun Teil des sanierten Glatscherastunnels. Zudem<br />
schaffte die RhB Platz für Sicherheitsräume: Bei Bedarf dient der Freiraum<br />
zwischen Tunnelwand und Zug den Fahrgästen als sicherer Fluchtweg. Zusätzlich<br />
wurde ein Handlauf mit LED-Beleuchtung montiert.<br />
Da der Tunnelquerschnitt vergrössert wurde, war es unabdingbar, auch<br />
die Tunnelportale neu zu bauen. Insbesondere hier musste das Bauwerk<br />
als Bestandteil des UNESCO Welterbes RhB den Anforderungen der UNESCO<br />
gerecht werden: So musste bei der Portalgestaltung trotz der leichten Tunnelvergrösserung<br />
das Verhältnis von Höhe zu Breite beibehalten<br />
werden. Die Steine aus den beiden ursprünglichen Portalen sowie<br />
aus der alten Innenverkleidung wurden gereinigt und konnten anschliessend<br />
für die originalgetreue Wiederherstellung des Mauerwerks<br />
verwendet werden.<br />
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