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sPositive_09_2017_web

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CORNELIA UND BERNHARD BÄRTSCHI<br />

Bei ihrem ersten gemeinsam besuchten<br />

Radrennen übernachteten<br />

sie noch im Renault 21. Später<br />

sind sie jeweils Tage zuvor im<br />

Camper zu den Radrennen gereist.<br />

Cornelia und Bernhard Bärtschi erzählen<br />

im grossen Interview, wie Sie Radsportund<br />

Cancellara-Fans geworden sind, wie sie<br />

jeweils die Tage am Berg vor den Rennen<br />

verbrachten und weshalb es sie heute noch<br />

– nach Fabian Cancellaras Rücktritt – zu<br />

Radsport- und anderen Sportveranstaltungen<br />

zieht.<br />

s,Positive: Wie sind Sie Fans von Fabian<br />

Cancellara geworden?<br />

Bernhard Bärtschi: Radrennen haben mich<br />

schon immer interessiert. Wir standen einmal<br />

während der Tour de France am Aufstieg<br />

zum Mont Ventoux, und als Fabian Cancellara<br />

an uns vorbeifuhr, haben wir spontan<br />

gerufen «Hopp Fäbu». 2012 hatten wir während<br />

der Tour de Suisse unser Wohnmobil<br />

unterhalb von Sörenberg beim Rischli parkiert,<br />

und etwas weiter oben richteten sich<br />

zwei Radsportfans ein bzw. stellten irgendetwas<br />

auf. Ich war neugierig, gesellte mich<br />

zu ihnen und half ihnen beim Aufstellen. So<br />

kamen wir ins Gespräch, und es stellte sich<br />

heraus, dass die beiden Mitglieder vom Fabian-Cancellara-Fanclub<br />

sind. Sie fragten<br />

uns, ob wir nicht auch beitreten wollen.<br />

So hat es Ihnen den Ärmel reingezogen?<br />

Cornelia Bärtschi: Genau.<br />

Bernhard Bärtschi: Ziemlich heftig sogar.<br />

Und bald gehörten Sie beide zum Vorstand<br />

des Fanclubs …<br />

Cornelia Bärtschi: Ja, das ging ziemlich<br />

schnell.<br />

Bernhard Bärtschi: Eins ergab das andere.<br />

Die Olympischen Spiele 2012 in London standen<br />

auf dem Programm. Der Fanclub suchte<br />

Wege, Material nach London zu transportieren.<br />

Wir fuhren mit dem Wohnmobil sowieso<br />

hin und so nahmen wir das Material mit.<br />

Ihr seid ja beide berufstätig …<br />

Bernhard Bärtschi: … ja, ja.<br />

Da erübrigt sich ja die Frage, was Ihr in<br />

den Ferien macht.<br />

Cornelia Bärtschi: Seit den letzten fünf Jahren<br />

haben wir unsere Ferien tatsächlich fast<br />

ganz aufgebraucht, um in Europa bei den<br />

Rennen von Fabian dabeizusein.<br />

Wo seid Ihr überall hingefahren?<br />

Bernhard Bärtschi: Wir waren dabei an der<br />

WM in Florenz und in Ponferrada, bei den<br />

Olympischen Spielen in London, immer wieder<br />

bei der Tour de France, beim Giro, einmal<br />

sogar bei der Polenrundfahrt, bei der aber<br />

die ersten Etappen ebenfalls in Italien stattfanden,<br />

bei der Tour de Suisse, bei den Klassikern<br />

Paris–Roubaix, Mailand–San Remo,<br />

der Flandernrundfahrt und der Strade Bianche,<br />

bei der Lombardeirundfahrt …<br />

Habt Ihr die Rennen gezählt?<br />

Cornelia Bärtschi: Nein.<br />

Ausgerechnet bei seinem letztem grossen<br />

Ziel, dem Olympiasieg in Rio, wart Ihr<br />

nicht dabei. Wieso eigentlich?<br />

Cornelia Bärtschi: Unser Ferienbudget war<br />

aufgebraucht. Und der Wettkampf war weit<br />

weg. Wir, also der Fanclub, organisierten<br />

dann in Kloten den Empfang von Fabian.<br />

Wann habt Ihr das erste Rennen vom Strassenrand<br />

aus verfolgt?<br />

Bernhard Bärtschi: Da waren wir noch mit<br />

einem Renault 21 und nicht mit einem<br />

Wohnmobil unterwegs.<br />

Cornelia Bärtschi: …und noch nicht verheiratet.<br />

Wie lange seid Ihr verheiratet?<br />

Bernhard Bärtschi: Seit 33 Jahren.<br />

Woher kommt die Leidenschaft für den<br />

Radrennsport?<br />

Bernhard Bärtschi: Schon als ich noch Lehrling<br />

war, habe ich mich für den Radrennsport<br />

interessiert.<br />

Was macht die Faszination dieses Sportes<br />

aus?<br />

Bernhard Bärtschi: Sie meinen, was uns<br />

immer wieder motiviert, an die Rennen zu<br />

fahren?<br />

Ja.<br />

Bernhard Bärtschi: Wenn man selber mit<br />

dem Rennvelo unterwegs ist und beispielsweise<br />

über den Passwang fährt, dann weiss<br />

man, was es braucht, um da raufzukommen.<br />

Auch wenn es sich nicht um ein Rennen handelt.<br />

Und man ahnt, was es bedeutet, mehr<br />

als 200 Kilometer zu strampeln. Mir reichen<br />

jeweils schon 130 Kilometer.<br />

Cornelia Bärtschi: Es ist nicht nur der Sport.<br />

Es geht um die friedliche Stimmung. Bei den<br />

Cornelia und<br />

Bernhard Bärtschi<br />

reisten während<br />

vieler Jahre an<br />

Radrennen in ganz<br />

Europa.<br />

6 s’Positive 9 / <strong>2017</strong>

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