coolibri CAMPUS No 06
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STUDIENGEBÜHREN<br />
als der, denwir vorgesehen haben.“<br />
Gegendie Studiengebührenhat sich einbreites Bündnisgeformt:u.a.die<br />
AStender NRW-Unis, dieGewerkschaftfür Erziehungund derBundesverband<br />
ausländischerStudierender (BAS). Markus Wesselsvom ASta der<br />
UniWuppertal hältbesonders wenigvon einemArgument: „Entgegender<br />
Klischeesvon Seiten derBefürworter bestehtdie Gruppe derinternationalenStudierenden<br />
nichtnur aus Kindern reicherchinesischer oder saudiarabischer<br />
Familien.DiesesGesetz schadetder Internationalisierung der<br />
Hochschulenmassiv, wieman etwa an derUni Hohenheimsehen kann.“<br />
Dort sind nachEinführungdes Gesetzes dieBewerberzahlen internationalerStudierender<br />
um 30 Prozent<br />
gesunken.<br />
DieAussagender Befürworter erinnern<br />
Wesselsanein anderes, umstrittenes<br />
Gesetz.„Fürmichist dasdie gleicheArgumentationsliniewie<br />
beider PKW-<br />
Maut für Ausländer.“Und in demFall<br />
„Dieses Gesetz<br />
schadet der<br />
Internationalisierung<br />
der Hochschulen<br />
massiv“<br />
hatten sich wederFDP noch CDUder populistischenAuge-um-Auge-Argumentationder<br />
CSUangeschlossen.ImGegenteil, parteiübergreifendhielt<br />
mandas für eine schlechteIdee. Körnerdazu:„DiePKW-Mautwirdweniger<br />
Einnahmenerzielen, als dieErhebungkostet. Insoferndenke ich, istdas<br />
einanderes Konzept.“Die tatsächlichen Kosten sind jetztnochspekulativ,<br />
auch wenn mansichbemühe, denBürokratieaufwand geringzuhalten, so<br />
Körner. Wesselssieht dasanders: „Die 100Millionen sind einTropfen auf<br />
denheißenStein undesergibtkeinenSinn,dafür einsolchesBürokratiemonsterzuschaffen.“<br />
Bedenkt mandie Ausnahmeregelungen, dieüberprüft<br />
werden müssen, erscheintesdurchaus fraglich,wie dieabzusehendenEinzelfallprüfungennicht<br />
zu erhöhtem Verwaltungsaufwand,und damitKosten,<br />
führenwerden. Körnerbleibtoptimistisch: „Wennwir einmal<br />
jemand zumStudium zulassen, mussnicht immer wieder nachgeprüft<br />
werden.“ Im Gegensatzzur kontinuierlichen Prüfungwie beider PKW-<br />
Maut.Das Beispiel Hohenheimschrecktihn nichtab: „Iminternationalen<br />
Vergleichsindwir immer noch spottbillig. Es gibtsogar chinesischeEltern,<br />
diesagen,wenndas nichts kostet,dann kann dasauch nichts wert sein.<br />
Wirwollennicht dasHochschullandabschotten, sondernwir wollen weiterhin<br />
internationale Hochschulen, wollen auch um Spitzenforscher kämpfen.“<br />
EinKlischee als Rechtfertigunganzuführen, istargumentativallerdingsnicht<br />
besondersstark.<br />
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„Im internationalen<br />
Vergleich sind wir<br />
immer noch<br />
spottbillig“<br />
Wintersemester2017/18<br />
Ob manmit Studiengebührenden Kampf<br />
um Spitzenforschungaufnehmenkann,ist<br />
ebenfalls fraglich.Die neuenBefunde des<br />
„Times Higher Education“-Rankings (THE)<br />
sprechen eher dagegen. Phil Baty vonder<br />
Redaktiondes THE:„Wenn Deutschlandesschafft,weiterinseinenleistungsstarken<br />
Sektor derhöheren Bildungzuinvestieren undoffen und<br />
gastfreundlich bleibt,während andere westlicheLändersichzunehmend<br />
abschotten,wirddas Land in denkommenden Jahrenwiederkonkurrenzfähiger<br />
sein.“ Keine Studiengebührenkönnen sehr gastfreundlich wirken,<br />
wieYounoussWadjinnyvom BASfesthält: „Eineneue Sprachezulernen<br />
brauchtentwedereineriesige Motivation,kultureller oder persönlicher Natur,<br />
oder dieses Lockmittel.DeutscheHochschulen haben vieleVorteile,<br />
dieQualität istgut,und dazu bezahltman keine Studiengebühren. Das<br />
war einerder wichtigstenPunkte, warum ichentschieden habe, in<br />
Deutschlandzustudieren. Unddie anderenmüssenindiesemPunkt von<br />
Deutschlandlernenund wir nichtvon denen.“Ausgerechnetdie Mitte-<br />
Rechts-ParteienwollenindiesemFall lieber vomAusland lernen undnicht<br />
dasdeutscheModellverteidigen.Die-müssen-jetzt-zahlen-Sätzeverkaufen<br />
sich wohl gut am Stammtisch.<br />
Paul Tschierske<br />
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