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Spanien aktuell - Onlineversion - Oktober 2017

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Die Entdeckung Amerikas ist aber zweifellos das prägendste<br />

Ereignis in der Geschichte Huelvas, denn von<br />

hier aus unternahm Christoph Kolumbus seine erste<br />

Reise in die Neue Welt. Im Kloster Rábida, das wenige<br />

Kilometer von Huelva entfernt liegt, warben die Mönche<br />

Fray Juan Pérez und Fray Antonio de Marchena<br />

für das Reiseprojekt Kolumbus’, der sich bis kurz vor<br />

Abreise auf dem Klostergelände aufhielt.<br />

Im Andenken an diese Vorgänge wurde 1929 auf der<br />

Landzunge Punta del Sebo ein Denkmal für den Entdeckerdrang<br />

errichtet, das eines der Wahrzeichen der<br />

Stadt ist. Diese große Skulptur des nordamerikanischen<br />

Bildhauers Whitney ist eine Hommage an Kolumbus<br />

und an die bedeutende Rolle, die die Provinz Huelva<br />

bei der Entdeckung Amerikas spielte.<br />

Sakralarchitektur<br />

Einer der bedeutendsten Sakralbauten Huelvas ist die<br />

Merced-Kathedrale (18. Jahrhundert). Die Kirche wurde<br />

1605 vom Herzog von Medina-Sidonia als Merced-<br />

Kloster gegründet. Die Kathedrale verfügt über drei<br />

Schiffe und wurde im 18. Jahrhundert restauriert. Hinter<br />

ihrer glanzvollen Fassade verbirgt sich ein Komplex<br />

von Barockkapellen und –altären, sowie die Grabstätte<br />

der Grafen von Niebla. Das<br />

Klostergebäude verlor im<br />

19. Jahrhundert durch die<br />

Iglesia de San Pedro<br />

Säkularisierung unter Men-<br />

dizábal seine<br />

ursprüngliche<br />

Funktion<br />

und ist<br />

heute, nach<br />

verschiedenen<br />

anderen<br />

Nutzungsarten,<br />

Sitz der<br />

Universität. Aussicht vom El Conquero<br />

Im ältesten<br />

Teil der Innenstadt befindet sich<br />

die Kirche San Pedro. Sie wurde im 16.<br />

Jahrhundert in gotischem Mudéjarstil auf<br />

den Resten einer alten Moschee errichtet.<br />

Das Gebäude besteht aus drei durch<br />

Bogenwerk voneinander getrennten<br />

Schiffen und einer vieleckigen Apsis. Die<br />

Concepción-Kirche ist die zweite in der Stadt erbaute<br />

Pfarrkirche und stammt ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert.<br />

Aus dieser Zeit sind noch gotische Elemente<br />

erhalten, wie das Gewölbe des Altarraums. Ihr heutiges<br />

Bild wird jedoch vor allem durch die im 18. Jahrhundert<br />

stattgefundene Renovierung geprägt. Im Inneren werden<br />

mehrere der Unbefleckten Empfängnis gewidmete<br />

Bilder des Malers Francisco de Zurbarán aufbewahrt.<br />

Die Plaza de las Monjas liegt mitten im Zentrum der<br />

Altstadt. In ihrer Umgebung befinden sich typische<br />

Straßen und Plätze, etwa die Plaza del Alcalde Coto<br />

Mora.<br />

Um einen guten Ausblick auf die Stadt und die Odiel-<br />

Mündung zu bekommen, muss man die Stadt verlassen<br />

und den Aussichtspunkt El Conquero besteigen.<br />

Auf diesem Hügel befindet sich die Kapelle Nuestra<br />

Señora de la Cinta. Dieser Bau aus dem 15. Jahrhundert<br />

wurde öfter umgestaltet, sodass das gotische Erscheinungsbild<br />

verändert wurde. Die Kapelle verfügt über<br />

drei Schiffe aus Ziegelstein und in der Mitte über einen<br />

Hufeisenbogen im Mudéjarstil. Dominiert wird das<br />

Innere von einer Wandmalerei, die die Stadtpatronin<br />

darstellt.<br />

Die lange Bergbautradition Huelvas spiegelt sich im<br />

Viertel Reina Victoria wider. Es besteht aus Häusern<br />

im englischen Stil, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

von einem der großen, in der Stadt tätigen, britischen<br />

Bergbauunternehmen errichtet wurden.<br />

Weitere sehenswerte weltliche Bauten sind das Kolumbus-Haus<br />

und der Erzhafen. Das Kolumbus-Haus<br />

stammt aus dem Jahre 1883 und wurde als Luxushotel<br />

eingeweiht. Hier fanden die Feierlichkeiten zum 400.<br />

Jahrestag der Entdeckung Amerikas statt. Der Komplex<br />

bestand aus vier Gebäuden im englischen Kolonialstil<br />

und großzügigen Gärten. Eine Zeit lang war er Zentrum<br />

des gesellschaftlichen Lebens Huelvas. Der Erzhafen<br />

dagegen ist ein Ergebnis der intensiven Bergbautätigkeit<br />

in der Region. Der 1876 eingeweihte Bau liegt an<br />

der Odiel-Mündung und ermöglichte die Verschiffung<br />

des per Eisenbahn aus den Minen von Riotinto antrans-<br />

portierten Erzes.<br />

Im Provinzialmuseum von Huelva wird neben einer<br />

Ausstellung von Objekten aus der Römerzeit die Geschichte<br />

der Minen von Riotinto, sowie die Bedeutung<br />

der Provinz bei der Entdeckung Amerikas erklärt. Eine<br />

gute Gelegenheit, die Geschichte der Stadt und der<br />

Provinz kennen zu lernen.<br />

www.spanien<strong>aktuell</strong>.es - <strong>Oktober</strong> <strong>2017</strong> 45

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